DE65216C - Verstellbares Spurmaafs - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 42: Instrumente.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Apparat, mit welchem Jedermann, insbesondere jedoch der Bahnmeister oder der Wächter die Spurweite der Geleise, sowie die Ueberhöhung des äufseren Schienenstranges in den Bögen bequem, schnell und bei jeder Witterung auf das Genaueste prüfen kann. Dieser Apparat kann aufserdem auch als Radspurlehre benutzt werden.

Der Apparat ist in beiliegender Zeichnung dem Wesen nach abgebildet. Er besteht aus zwei Linealen A und B, deren Länge die Normalspurweite um etwa 20 cm überragt und welche auf einander so gekantet sind, dafs A nach unten zu liegen kommt. Diese beiden Lineale sind an einem Ende um das Scharnier s drehbar verbunden. Das untere Lineal A trägt an einem Ende einen festen Greifarm D und am zweiten einen verschiebbaren E, der an einer Scala P gleiten kann und mit einem Zeiger E¹ behufs bequemer Ablesung der Geleiseweite versehen ist.

Der bewegliche Greifarm E ist mit einer Schiene c.fest verbunden, welche in den Führungsösen c¹ längs des Lineals A geführt wird. Ein auf dieser Schiene angeordneter Zapfen c¹ greift in den Schlitz des Winkelhebels H ein, welcher auf einer an dem Lineal A befestigten Handhabe FGF¹ derart gelagert ist, dafs er um h schwingen kann. Die zwischen dem Griff G der Handhabe und dem anliegenden Hebelarm H wirkende Feder H¹ treibt die beiden Greifarme D und E so nahe an einander, als der abnehmbare Anschlag 0 es gestattet.

Die bis jetzt beschriebene Anordnung dient zum Abmessen der Spurweite, indem man den Apparat in der in Fig. 1 gezeichneten Lage senkrecht auf die Schienen auflegt und den Hebel H an die Handhabe G anpreist, so dafs der Apparat die in Fig. 2 gezeichnete Lage einnimmt. Hierbei stöfst zunächst der bewegliche Greifarm E an die eine Schiene und darauf schiebt der ganze Apparat bei fortgesetztem Anpressen des Hebels so lange sich selber zurück, bis auch der feste Greifarm -D die andere Schiene berührt.

Die Ueberhöhung wird mit Hülfe des zweiten Lineals B gemessen, indem dieses in die horizontale Lage gehoben wird, während das Lineal A auf den Schienen liegen bleibt. Die Libelle K läfst die horizontale Lage genau erkennen. Die Ueberhöhung wird durch die zugeschärfte Kante b des Lineals B auf der Scala des mit dem Lineal A fest verbundenen Bogens i angezeigt. Das Lineal B wird durch Andrücken des mit einer Feder bethätigten und um die Gelenkschraube M beweglichen Druckhebels L mit Leichtigkeit in die horizontale Lage gebracht und einfach durch Nachlassen dieses Druckhebels in dieser Lage festgehalten.

Bei etwaiger Uebernagelung der Spurweite kann der bewegliche Greifarm E in beliebiger Stellung durch die Schraube JV festgehalten werden, was jedoch bei der gewöhnlichen Geleiserevision nicht nöthig ist.

Gewöhnlich wird von den Wächtern die Messung der Ueberhöhung nicht gefordert, und es kann somit bei den nur für Wächter bestimmten Apparaten das Lineal B sammt der Libelle K und der mit Scala versehene Bogen i weggelassen werden.

Für die Benutzung des Apparates als Radspurlehre wird der oben erwähnte Anschlag ο einfach abgenommen, um den beweglichen Greifarm E so weit zurückschieben zu können, damit die Aufnahme des Radstandes bewerkstelligt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein verstellbares Spurmafs, gekennzeichnet durch den in seiner Handhabe gelagerten Winkelhebel H in Verbindung mit der Schiene c, sowie dem beweglichen Greifarm E und der rücktreibenden Feder H"¹.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.