DE650267C

DE650267C - Zweitaktbrennkraftmaschine mit vom Arbeitskolben gesteuerten Ein- und Auslassschlitzen

Info

Publication number: DE650267C
Application number: DEF75763D
Authority: DE
Original assignee: Fichtel and Sachs AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1933-06-17
Filing date: 1933-06-17
Publication date: 1937-09-17

Description

Die Erfindung betrifft eine Zweitaktbrennkraftmaschine mit vom Kolben gesteuerten Ein- und Auslaßschlitzen, bei der zwei aus symmetrisch Hegenden und schräg zum Zylinder deckel hin geneigten Schlitzen eintretende Spülströme sich oberhalb des an der hinteren Zylinderwand angeordneten Auslasses zu einem einzigen Spülstrom vereinigen, der am Zylinderdeckel entlang fließt, an der vorderen Zylinderwand absteigt und, indem er die Gabelung der eintretenden Teilströme durchströmt, die Abgase über den Kolbenboden hinweg zu den Auslaßschlitzen drückt. Die Erfindung besteht darin, daß die beiden Einlaßschlitze parallel zueinander angeordnet sind und tangential in den Zylinder einmünden, während der Kolbenboden derart gestaltet ist, daß er die eintretenden Teilströme entlang den entsprechenden Zylinderwandungen zur hinteren Zylinderwand leitet.

Gegenüber bekannten Einrichtungen, bei denen die Einlaßschlitze in großer Nähe der Auslaßschlitze angeordnet und mehr oder weniger radial gerichtet sind, wobei .die Ströme sehr steil aufwärts gerichtet sein müssen, damit die Frischgase nicht durch die Auslaßschlitze abströmen, hat die Anordnung gemäß der Erfindung wesentliche Vorzüge, weil die Lage der Einlaßschlitze in Verbindung mit der Gestaltung des Kolbenbodens eine günstige Führung der eintretenden Spülströme .an den Zylinderwandungen ergibt und die Bildung toter Winkel vermeidet. Da ferner die Einlaßschlitze auf der den Auslaßschlitzen gegenüberliegenden Zylinderhälfte, also in großem Abstande von diesen vorgesehen sind, kann die Neigung der Einlaßschlitze gegen den Zylinderkopf geringer sein, weil die Teilströme sich erst nach einem längeren Wege oberhalb des Auslasses vereinigen. Dies hat zur Folge, daß auch der vordere untere Teil des Zylinders von den Spülströmen durchströmt wird.

In der Zeichnung ist die neue Anordnung zur Erzielung der erwähnten Spülung in zwei Ausführungsformen dargestellt. Abb. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Zylinder und die Seitenansicht des Kolbens gemäß der ersten Ausführungsform. Abb. 2 zeigt einen Schnitt durch den Zylinder und eine Seitenansicht des Kolbens, die in einem Winkel von 9 o° gegen die Darstellung in der Abb. ι gedreht sind. Abb. 3 veranschaulicht einen senkrechten Schnitt des Kolbens nach der Linie A-B der Abb. 2. Abb. 4 veranschaulicht einen¹ waagerechten Schnitt durch einen Zylinder, der gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung einen Kolben mit balligem Boden enthält. Abb. 5 stellt die Seitenansicht eines Kolbens dar, dessen Boden ballig ausgeführt ist wie in Abb. 4.

Bei den Ausführungsformen nach den Abb. 1 bis 4 sind in tangentialer Richtung und schräg gegen den Zylinderkopf 13 gerichtet zwei Einlaß- oder Überströmkanäle io^a und ι o^b in der Zylinderwand vorgesehen, denen gegenüber ein ebenfalls schräg gegen den Zylinderkopf gerichteter Auspuffkanal 11 vor-

gesehen ist. Die Einströmung der Gase durch die Kanäle io« und ϊο^δ erfolgt demnach tangential und schräg nach oben gegen die oberhalb des Auspuffkanals 11 befindliche Zylinderwand 12, an der die beiden Gasströmungen gegen den Zylinderkopf 13 und spiralförmig von beiden Seiten allmählich gegenein.-", andergelenkt werden, wobei sie die verbrannten Gase nach der Mitte des Zylinders drükken und schließlich nach Umkehrung ihrer Strömungsrichtung am Zylinderkopf 13 die Abgase an der gegenüberliegenden Zylinderwand und über den Kolbenboden gegen die Auslaßöffnung 11 vor sich her treiben. Damit die Gasströmungen in der Nähe der Eintritts- und Austrittsöffnungen sicher voneinander getrennt werden und eine besondere Führung innerhalb des Zylinders erhalten, ist der Kolbenboden entsprechend dem Fließweg der Frisch- und Abgase mit quer verlaufenden Führungsnuten versehen, und zwar sind nach Abb. 1 bis 3 für die Frischgase an die Einlaßschlitze 1 o^a und 1 o^b anschließende, bogenförmig ansteigende Nuten 14 und für die

25. Abgase eine von der Einströmungsseite ausgehende, gegen den Auslaßschlitz 11 abfallende mittlere Nut 15 ausgebildet. "Die erhöhten Stellen des Kolbenbodens schließen diese Führungsnuten gegen die benachbarten Schlitze ab.

In manchen Fällen kann jedoch der Kolbenboden auch konvex, z. B. ballig, wie in Abb. 4 und 5 bei 17 dargestellt ist, sein. Der Zylinderkopf hat eine solche Form, daß die Gasströme nicht nur eine Richtung nach unten erhalten, sondern auch gegen die Mitte abgedrängt werden und sich vereinigen, so daß ein spiraliger Verlauf der Strömungskurven entsteht und damit eine vollkommene Durchspülung des Zylinders erreicht wird. Beispielsweise ist der Zylinderkopf nach Abb. ι und 2 kuppeiförmig, wobei scharfe Winkel vermieden sind. Insbesondere soll die Form dem gewünschten Strömungsverlauf angepaßt sein.

Claims

Patentansprüche:
ι. Zweitaktbrennkraftmaschine mit vom Arbeitskolben gesteuerten Ein- und Auslaßschlitzen, bei der zwei aus symmetrisch liegenden und schräg zum Zylinderkopf 50 hin geneigten Schlitzen eintretende Spülströme sich oberhalb des an der hinteren Zylinderwand angeordneten Auslasses zu einem einzigen Spülstrom vereinigen, der am Deckel entlang fließt, an der vorderen 55 Zylinderwand absteigt und, die Gabelung der eintretenden Teilströme durchströmend, über den Kolbenboden hinweg den Auslaßschlitzen zuströmt, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Einlaßschlitze 60 (ίο«, ιo⁶) parallel zueinander angeordnet sind und tangential in den Zylinder einmünden und der Kolbenboden derart ausgebildet ist, daß er die eintretenden Teilströme entlang den entsprechenden Zy- 65 linderwandungen zur hinteren Zylinder - wand leitet.
2. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Kolbenboden an die Einlaßkanäle (io°, io^ö) anschließende Führungsnuten (14) vorgesehen sind, die die eintretenden Teilströme entlang den entsprechenden Zylinderwandungen tangential und schräg aufwärts leiten.
3. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß von den zum Rande abfallenden Stellen des gewölbten Kolbenbodens (17) Führungen gebildet werden, die die durch die. Einlaßschlitze eintretenden Spülströme gegen die entsprechenden Wandungen des Zylinders leiten.
4. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwisehen "den seitlichen Nuten (14) im Kolbenboden, eine mittlere, in 'entgegengesetzter Richtung gegen den Auslaßschlitz absteigende Führungsnut (15) für die Abgase vorgesehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen