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DE649323C - Verfahren zur Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsaeuren

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Publication number
DE649323C
DE649323C DEO20849D DEO0020849D DE649323C DE 649323 C DE649323 C DE 649323C DE O20849 D DEO20849 D DE O20849D DE O0020849 D DEO0020849 D DE O0020849D DE 649323 C DE649323 C DE 649323C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acids
production
chloride
organic sulphonic
condensed organic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEO20849D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Arno Russe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Original Assignee
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ORANIENBURGER CHEM FAB AG filed Critical ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Priority to DEO20849D priority Critical patent/DE649323C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE649323C publication Critical patent/DE649323C/de
Expired legal-status Critical Current

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsäuren Die Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsäuren spielt in der technischen organischen Chemie eine.große Rolle. Diese Stoffe werden in der Industrie der künstlichen Gerbstoffe, der Fettspalter, der Textil- und Lederöle, der hochmolekularen Benetzungs-, Reinigungs- und Emulgierungsmittel sowie zahlreicher anderer Erzeugnisse angewandt. Zur Durchführung der Sulfonierungs- und Kondensationsprozesse verwandte man früher rauchende Schwefelsäure verschiedener Konzentration. Neuerdings ist man dazu übergegangen, stärker wirkende Sulfonierungs- und Kondensationsmittel anzuwenden, weil .das Kondensierungsvermögen der rauchenden Schwefelsäure nicht ausreicht. So hat man in den letzten Jahren mit der Anwendung von reinem Schwefelsäureanhydrid Erfolge erzielt. An Stelle dieses schwer zu handhabenden Körpers hat man vielfach Gemische von konzentrierter oder rauchender Schwefelsäure mit wasserentziehenden Stoffen, wie Phosphorpentoxyd, Essigsäureanhydrid, Säurechloriden usw., benutzt. Schließlich ist auch noch die Chlorsulfonsäure, eine Verbindung, die sich durch außergewöhnlich starkes Kondensierungs- und Sulfonierungsvermögen auszeichnet, in einer ganzen Reihe von technischen Fragen als wirksames Agens vorgeschlagen worden. Durch die Verwendung dieser intensiv kondensierend und stärker sulfonierend wirkenden Mittel ist es möglich gewesen, eine große Anzahl von neuartigen und in Wirkung früher nicht erreichten Reinigungs-, Benetzungs- und Emulgierungsmitteln von Rettspaitern, Schaummitteln usw. herzustellen. Es sind Molekülvergrößerungen durch Kondensation zwischen Körperklassen möglich geworden, welche früher als nicht oder nur auf großen Umwegen kondensierbar galten. Durch derartige Einführung von kondensierbaren Gruppen haben sich die kolloidchemischen und, technisch wertvollen Eigenschaften der Sulfonsäuren stark verbessern lassen.
  • Die vorstehend erwähnten, stark kondensierend und hochsulfonierend wirkenden Stoffe oder Gemische haben neben ihren wertvollen Wirkungen jedoch auch äußerst unangenehme Eigenschaften. Insbesondere sind die stark Oleum oder Chlorsuifonsänre enthaltenden Agenden äußerst leicht hydrolysierbar, was sich in ihrer Neigung zu enormer Rauchentwicklungzeigt. Sie sind ferner sehr aggressiv, so daß die damit durchgeführten Kondensierungs- und Saulfonierungsprozesse mitunter recht schNver zu regulieren sind, Es treten vielfach hohe Reaktionstemperaturen, bedingt durch lokale Überhitzungen, Verbrennung o. dgl., auf. Es kommt daher leicht vor, daß die Fertigprodukte von störend dunkler Farbe sind. -Man ist gezwungen, äußerst intensiv zu kühlen. Auch apparativ bereitet das Arbeiten mit den obengenannten Sulfonierungsmitteln erhebliche Schwierig-; keiten. Auch die Eigenschaften der Fertig-Produkte befriedigen vielfach nicht vollkommen.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß das Pyrosulfurylclilorid einen Körper darstellt, welcher zu kondensierungs- und Sulfonierungsreaktionen, insbesondere zur Herstellung von höher molekularen kondensierten Sulfonsüuren, die wenigstens io C-Atome enthalten, hervorragend geeignet ist. Das Pyrosulfurylchlorid weist die Vorteile der vorgenannten intensiv wirkenden Stoffe auf, ohne ihre Nachteile zu besitzen. Es liydrolysiert wesentlich langsamer als Oleurn. Schwefelsäureanhvdrid oder Chlorsulfonsäure, es raucht rinfolgedessen an der Luft nicht und läßt sich schon aus diesem Grunde sehr viel angenehmer verarbeiten. Die mit Pyrosulfurylchlorid durchgeführten Kondensierungs- und Sulfonierungsprozesse sind infolgedessen durchaus kontrollierbar. Die sonst vielfach auftretenden Verbrennungen lassen sich bei Anwendung des Pyrosulfurylchlorides vermeiden. Selbst bei höheren Temperaturen wo beispielsweise Chlorsulfonsäure schon starke Verkohlung hervorruft, läßt sich Pyrosulfurylchlorid verarbeiten, so daß beispielsweise mit höher schmelzenden, aber reaktionsfähigen Verbindungen auch im geschmolzenen Zustand Sulfonierungs- und Kondensationsreaktionen durchgeführt werden können. Das Pyrosulfurvlchlorid steht den genannten intensiv wirkenden Stoffen keineswegs nach und ist befähigt, ebenfalls kondensierte Sulfonsäuren mit hohem Gehalt an organisch gebundenem SO, zu liefern. Es hat aber den großen Vorzug, seine Kräfte in gemäßigter und regulierbarer Weise zu äußern und Produkte mit besseren Eigenschaften zu liefern. Die sulfonierenden und kondensierenden Eigenschaften des PyrosttlfuryIchlorids waren nicht zu erwarten, zumal das Sulfurvlchlorid bekanntlich zur Durchführung von Kondensierungs- und Stilfonierungsprozessen nicht geeignet ist. Man hat schon versucht, mit Pyrösulfurylchlorid Toluol zu behandeln, konnte jedoch erst bei Anwendung von Katalysatoren oder ohne solche bei Temperatursteigerung auf 6o° eine Reaktion erhalten, die nicht zu einheitlicher Sulfonsäure, sondern zu Gemischen komplizierter Zusammensetzung führte. Man hat auch schon vorgeschlagen, Leucoderivate von Küpenfarbstoffen mit verhältnismäßig kleinen Mengen von Pyrosulfurylchlorid zu behandeln, jedoch wurden auf diese Weise nicht aromatische Sulfonsäuren, sondern esterartige Erzeugnisse erhalten. Auch sind nach diesen bekannten Verfahren niemals kondensierte ikapillaraktive Sulfonate zu erhalten. Gegenüber solchen Produkten, bei deren Herstellung an Stelle von Pyrosulfurylclilorid die gleiche Menge Chlorsulfonsäure zur Anwendung kam, zeichnen sich die Produkte des vorliegenden Verfahrens durch bessere Eigenschaften, im besonderen Eigenfarbe, Beständigkeit und Kapillaraktivität, aus.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wird das Pvrosulfurvlchlorid als Kondensierungs-und Sulfonierungsmittel für Neutralfette, Fettsäuren oder fettähnliche Stoffe, insbesondere `Vollfett, Fettalkohole, Wachse, Harze und Naplitliensäuren, zusammen mit kondensierbaren Zusatzstoffen angewandt. Als kondensierbare Zusatzstoffe kommen in Frage: Phenole sowie Alkohole, Ketone, Carbonsäuren, deren Anhvdride oder Chloride aliphatischer, aromatischer oder hydroaromatischer Natur. Als solche seien genannt Phenol, Kresol, But_vlalkohol, Benzylalkohol, Methylcyclohetanol, Aceton, Methyläthylketon, Monochloressigsäure, Essigsäureanhydrid, Benzoylchlorid.
  • Einige Beispiele sollen die Verwendung des Pyrosulfurvlchlorids als Kondensierungs-und Sulfonierungsmittel erläutern.
  • Beispiel i Eine homogene Mischung von 33 Gewichtsteilen Rizinusöl und 2o Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid wird mit 3o Gewichtsteilen Pyrosulfurylchlorid bei etwa 3o° behandelt. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure mit Salzlösung ausgewaschen. Nach dem Abziehen der abgesetzten sauren Salzlösung neutralisiert man die obere Schicht mittels Natronlauge oder Ammoniak zu einem ölartigen Erzeugnis.
  • Beispiel 2 5o Gewichtsteile Tallöl und 12,5 Gewichtsteile Monochloressigsäure werden mittels 55 Gewichtsteilen Pyrosulfttrylchlorid bei etwa do° kondensiert und sulfoniert. Nach nächtlichem Stehenlassen neutralisiert man die Sulfonsäure in wäßriger Lösung mittels konzentrierter Natronlauge. Nach dem Erkalten trennt man auskristallisiertes Glaubersalz und etwaige Verunreinigungen ab. Das erhaltene Filtrat wird als Lösung oder als eingetrocknete Substanz angewandt.
  • Beispiel 3 31,5 Gewichtsteile Cetylalkohol werden mit 1q. Gewichtsteilen Kresol versc olzen und bei 5o° mit i i Gewichtsteilen Pmyrosulfürylchlorid behandelt. Das nunmehr flüssige Reaktionsprodukt wird bei etwa 30° mit 22 Gewichtsteilen Pyrosulfurylchlorid zu Ende sulfoniert. Am nächsten Tage wird die flüssige Sulfonsäure mit Wasser aufgenommen und alsdann mit Natronlauge von 36° B6 vorsichtig und unter ' Kühlung neutralisiert. An Stelle des Kresols kann auch die äquimolekulare Menge n-Butylalkohol angewandt werden.
  • Es ist bereits bekanntgeworden, Fettstoffe mit Halogenkohlenwasserstofben, wie z. B. mit Tetrachlorkohlenstoff, zu verdünnen und nunmehr mit rauchender Schwefelsäure oder Schwefelsäureanhydrid zu sulfonieren. Unter diesen Arbeitsbedingungen wirkt aber das Sulfonierungsmittel sofort auf den Fettstoff ein und ist nicht imstande, etwa mit dem Verdünnungsmittel zuerst Pyrosulfurylchlorid zu bilden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsäuren mit wenigstens zo C-Atomen bzw. deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Pyrosulfurylchlorid als Kondensierungs-und Sulfonierungsmittel auf Gemische von-Neutralfetten, Fettsäuren, Fettalkoholen, Wachsen, Harzen und Naphthensäuren mit Phenolen oder Alkoholen, Ketonen, Carbonsäuren, deren Anhydriden oder Chloriden aliphatischer, aromatischer oder hydroaromatischer Natur einwirken läßt.
DEO20849D 1933-09-17 1933-09-17 Verfahren zur Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsaeuren Expired DE649323C (de)

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