DE64865C - Verfahren zur Herstellung von Metalldrahtkämmen und -Bürsten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der herzustellende Kamm besteht aus Metalldraht oder schmalen Metallstreifen, die in solcher Weise gebogen sind, dafs sie Zähne bilden, deren Spitze durch die Biegung entstanden ist und eine U- oder V-förmige oder eine diesen Figuren ähnliche Gestalt besitzt, indem die Schenkel des Zahnes von der Biegung aus divergiren, welche Zähne dann an der der Spitze gegenüberliegenden Seite in beliebiger, geschlossener oder offener Form endigen und quer zum Rücken bezw. der Längsrichtung des Kammes stehen.

Vorzugsweise bestehen diese Kämme aus fortlaufenden Draht- oder Metallstreifenlängen, welche zu einer flachen Spirale gewunden sind, deren einzelne Spiralgänge eine der oben erwähnten Formen haben und nach einer Seite eine ziemlich scharfe Biegung besitzen, welche die Spitze der Zähne bildet, nach der anderen Seite etwas abgerundet, kantig oder auch spitz zulaufend gestaltet, und hier dann zur Bildung des Kammes in entsprechender Weise in einem Kammrücken befestigt sind.

Statt in eine zusammenhängende Spirale können die Zähne jedoch auch einzeln für sich allein aus gebogenem Metalldraht oder -Streifen geformt werden, wobei die scharfe Biegung die Spitze des Kammzahnes bildet, während die gegenüberstehenden Enden in einem Rücken befestigt werden. Öder es mögen auch zwei oder mehrere Zähne für sich allein in gleicher Weise aus einem Stück Draht oder Metallstreifen hergestellt werden.

Der Rücken des Kammes mag von Metall, z. B. einem schmalen Blechstreifen von U- oder V-förmigem Querschnitt, bestehen, in welchem die Zähne mit der der Zahnspitze gegenüberliegenden Seite befestigt werden.

Innerhalb der Zahnreihe, gegen den Kammrücken liegend, kann ein Metallröhrchen oder ein der Rückenform entsprechendes Stäbchen zur weiteren Befestigung der Zähne an dem Rücken angebracht werden.

Es ist nicht gerade nothwendig, dafs jeder Zahn einer zusammenhängenden Zahnreihe am Rücken befestigt sei, obschon dies vorzuziehen ist; dieselben können auch nur an einzelnen Stellen oder an ihren zwei Endpunkten am Rücken befestigt sein, so dafs hierdurch zwischen den einzelnen Zähnen eine gewisse Elasticität erzielt wird, wo diese erwünscht sein mag.

Auch kann der Rücken aus nicht metallischen Stoffen bestehen und in der Form sehr verschieden sein.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist die Seitenansicht einer Spirale, geeignet für einen Haarkamm. Fig. 1 a, 1 b und 1 c zeigen den Querschnitt der Spirale in verschiedenen geeigneten Formen.

Fig. 2 ist die Seitenansicht und Fig. 2 a der Querschnitt eines Kammrückens, zu Spirale Fig. ι und 1 a passend. Fig. 3 zeigt den Längsdurchschnitt und Fig. 3 a den Querschnitt eines Instrumentes, geeignet, die Spirale in gedehntem Zustand zu halten, während der Kammrücken auf derselben befestigt werden soll.

Dieses Instrument besteht aus einem einfachen, im Querschnitt V-förmig gebogenen Blechstreifen A, eine Rinne bildend, welche durch quer zur Längsrichtung in derselben befestigten Metallplättchen B abgetheilt ist. Diese Plättchen sind in geeigneter Entfernung von einander gestellt, um einen Theil einer Drahtwindung der Spirale hineinzuschieben.

Um die Spirale gedehnt zu halten, ist die äufserste Zahnspitze c der Spirale zwischen die zwei Plättchen B an den äufseren Enden der

Claims (2)

Rinne A, Fig. 3, geschoben. Die Rinne A mag an einzelnen Stellen Plättchen zur Aufnahme der Zähne haben, oder so mit Plättchen versehen sein, dafs Zahn für Zahn zwischen je zwei Plättchen geschoben werden kann. Da der Raum zwischen je zwei Plättchen nur gerade weit genug ist, um je einen Drahtzahn hineinzulassen, und da die Plättchen rechtwinklig zur Länge der Rinne A stehen, so müssen alle Zähne der Spirale, die innerhalb der Rinne durch deren Plättchen gehalten sind, rechtwinklig zur Rinnenlänge stehen, sowie auch zum Kammrücken D, der über die der Rinne gegenüberliegende Seite der Zahnreihe gelegt und darauf gelöthet wird. Eine kleine Röhre D1 oder eine der Länge nach durchschnittene Röhre, ein gerader oder V-förmig gebogener Metallstreifen kann dann noch zur gröfseren Haltbarkeit innerhalb der Zahnreihe gegen den Rücken D befestigt werden (Fig. 3 b), oder der innere hohle Theil des Rückens mag beliebig ausgefüllt werden oder offen bleiben. An beiden Enden des Kammes wird dann durch Löthen oder in anderer entsprechender Befestigungsweise je ein Eckzahn aus Metallblech befestigt, an den die äufseren Zähne der Spirale gelöthet oder in anderer Weise befestigt werden. Die Eckzähne mögen die Form des Querschnitts der Spirale oder eine andere beliebige Form haben. Statt des Metallrückens (Fig. 2 und aa) kann man die Zähne der Spirale durch eine zweite kleinere Spirale befestigen, die dadurch den Rücken des Kammes bildet, z. B. Spirale E in Fig. 4 mag zur Herstellung der Zähne dienen und Spirale F in Fig. 5 den Rücken des Kammes bilden. In diesem Falle wird die Spirale F in gedehntem Zustand gehalten, dann Spirale E gedehnt, die Windungen derselben entsprechend zwischen je eine (Fig. 6) oder mehrere (Fig. 7) Windungen der Spirale F gebracht, und läfst man beide Spiralen zusammenspringen. Dann schiebe man durch die Höhlung, welche durch den unteren Theil der kleinen Spirale und den oberen Theil der gröfseren Spirale gebildet wird, eine Stange, Röhre, Draht, Faden oder dergleichen, je nachdem dem Rücken mehr oder weniger Biegsamkeit gegeben werden soll (Fig. 8). In dieser Weise sind die Zähne des Kammes fest mit der kleinen Spirale verbunden, die den Rücken des Kammes bildet. Statt die Kammzähne aus den Biegungen einer Spirale zu bilden, kann man dieselben aus Draht in fortlaufender Länge herstellen, der in Zickzackform gebogen ist, z. B. wie in Fig. 9 in Perspective dargestellt ist. Gebogene Kämme, wie Seitenkämme, die als Damenkopfputz gebraucht werden, lassen sich in jeder der vorgedachten Weisen herstellen (Fig. 10 und. 11). Doppelkämme, d. h. Kämme mit Zahnreihen an beiden Seiten eines Rückens können ebenfalls in den vorgedachten Weisen hergestellt werden; sie mögen aus einer einzelnen flachen Spirale gebildet werden, die in der Mitte an einem Stab oder einer Röhre befestigt wird, wie in Fig. 12 und 12 a, oder durch zwei flache Spiralen, die, sich gegenüberstehend, in einem Rücken befestigt werden, wie in Fig. 1 3, oder die zwei Spiralen mögen, in einander geschoben, durch eine zwischen diese Verbindung geschobene Stange oder Röhre befestigt werden, wie in Fig. 14 und 15. Durch eine Anzahl neben einander gelegter Kämme können Bürsten gebildet werden. Hier ist oft eine gröfsere Biegsamkeit und Elasticität der einzelnen. Zähne erwünscht, die dadurch erzielt werden kann, dafs die Zahnreihen nur an den Enden oder an einzelnen Stellen im Rücken befestigt werden. Fig. 16 zeigt den Querschnitt einer so gebildeten Bürste, jede der spiralförmigen Zahnreihen ist durch einen Draht H an den Rücken der Bürste befestigt. Um zu verhindern, dafs die einzelnen Zahnreihen sich in einander schieben, ist ein Draht X zwischen jede Zahnreihe gelegt, und dieser Draht ist an den Endzähnen der Spirale oder am Rücken der Bürste befestigt. Die Zahnreihen können auch in anderer Form am Rücken der Bürste befestigt sein, z. B. indem die den Spitzen der Zähne gegenüberliegenden Enden durch eine perforirte Metallplatte geschoben und an deren Rückseite vermittelst Drahtes oder Fäden oder dergleichen befestigt werden. Die Metallplatte wird dann einen Theil des Rückens der Bürste bilden. PateνT-ANSPROche:

1. Verfahren zur Herstellung von Metalldrahtkämmen in der Weise, dafs Metalldraht oder Metallstreifen zu einzelnen oder zusammenhängenden Zähnen mit einer Spitze von U- oder V-förmiger oder einer diesen Figuren ähnlichen Gestalt gebogen werden, welche dann quer zur Längsrichtung des Kammes an den Kammrücken neben einander in irgend einer Weise befestigt werden.

2. Verfahren zur Herstellung von Bürsten aus den durch das in Anspruch 1. gekennzeichnete Verfahren erzeugten Kämmen, in der Weise, dafs eine Anzahl derartigerKämme neben einander an den Bürstenrücken befestigt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.