DE647150C - Als Abstandhalter von luftraumisolierten Hochfrequenzkabeln dienender scheibenfoermiger Isolierkoerper - Google Patents

Description

Zur Übertragung von Hochfrequenzströmen werden Leitungen verwandt, bei denen ein oder mehrere Leiter in einem rohrförmigen Metallmantel in bestimmten Abständen durch feste Isolierkörper gestützt werden, so daß die Isolation im wesentlichen durch Luft erfolgt. Man benutzte zu diesem Zweck Scheiben aus Hartgummi oder anderen Materialien oder kreuzförmig gestaltete Teile mit Bohrungen für die Leiter, in die diese hineingesteckt wurden. Es ist auch bekannt, diese scheibenförmigen Isolierstücke bis zur Bohrung für die Leiter schlitzartig aufzuschneiden, so daß die Leiter von außen eingelegt werden können.

Die Isolierkörper haben einesteils den Zweck, die Leiter in ihrer Lage zu halten, andererseits müssen sie den Mantel stützen, der vor allem beim Biegen der Leitung dieNeigung hat, flach zu werden. Um die dabei auftretenden Kräfte aufnehmen zu können, müssen die Isolierkörper verhältnismäßig fest ausgeführt sein, und sie müssen eine genügende Länge haben, um an den Leitern oder am Außenmantel eine ausreichende Führung zu bekommen, damit sie bei Beanspruchungen nicht umknicken.

Aus elektrischen Gründen ist es bekanntlich wünschenswert, das Material so anzubringen, daß in der Nähe der Leiter sich möglichst wenig Material befindet, denn dort ist die Feldstärke am größten, und die dielektrischen Verluste im Isoliermaterial wirken sich am ungünstigsten aus. Die bekannten Ausführungen erfüllen diese Forderungen nur unvollkommen.

Bei den Körpern mit seitlichen Schlitzen wird die Festigkeit gegen Druck von außen meistens durch massive Ausführung erreicht, wodurch viel Material gebraucht wird, was im Widerspruch zu der oben erhobenen Forderung steht.

Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, einen seitlich auf den Leiter aufschiebbaren Abstandhalter mit möglichst geringem Materialaufwand unter Beachtung der vorstehenden Gesichtspunkte herzustellen. Sie betrifft einen scheibenförmigen Isolierkörper, der als Abstandhalter bei luftraumisolierten Hochfrequenzkabeln dient und mit Schlitzen zum Einlegen des bzw. der Leiter versehen ist. Bei diesem Abstandhalter läßt sich die Festigkeit gegen Druck mit erheblich geringerem Materialaufwand als bei den bekannten Formen erreichen. Erfindungsgemäß besteht der Körper aus mehreren in axialer Richtung aufeinander aufschiebbaren konzentrischen, geschlitzten Teilen, bei denen der Schlitz des einen Teils durch einen entsprechend geformten Vorsprung des anderen Teils zwecks Abstützung ausgefüllt ist. Auf diese Weise entsteht ein druckfester Körper. Da die zum Abstützen des Leiters notwendigen Kräfte nicht so groß sind wie die zum Aufnehmen des äußeren Drucks, können die Leiter durch Vorsprünge oder Stege gehalten werden, wodurch der obenerwähnten Forde-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Otto Haugwits in Hannover.

derung nach Materialersparnis Rechnung getragen wird. Der Druckkörper ist dann ringförmig.

Abb. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel. Ein aufgeschnittener Ring α besitzt drei vorspringende Nasen, welche den Leiter c punktförmig abstützen. Der Schlitz f ist so breit, daß der Leiter hindurchgesteckt werden kann. Der Abstand der beiden, dem Schlitz benachbarten ίο Nasen ist in der Ruhelage kleiner als der Leiterdurchmesser. Der Ring α wird nun so dünnwandig ausgeführt, daß er etwas federt, so daß die Nasen beim Einlegen des Leiters so weit ausweichen können, daß der Leiter zwischen ihnen hindurchgleiten kann. Dann gehen die Nasen wieder in ihre Ruhelage zurück, und der Leiter wird in seiner Lage festgehalten (s. Abb. 1 gestrichelt). Über diesen Ring α wird ein zweiter Ring b gestreift, welcher stärker ausgeführt ist, daß er nicht.oder nur wenig federt. Dieser wird von der anderen Seite auf den Leiter gesetzt, so daß sich die Schlitze gegenüberstehen. Nun besitzt der Innenring an der Außenseite einen Vorsprung e, der Außenring an der Innenseite einen ebensolchen e', die beide in die Schlitze f und f' hineinpassen und diese abstützen, so daß die Ringe gegen Druck von außen widerstandsfähig werden. Das xAufsetzen des Außenringes geschieht seitlich. Abb. ζ zeigt den zusammengesetzten Körper mit dem Außenmantel d.

Wenn der Außenring auch durch Reibung genügend fest auf den Innenring sitzt, so können doch Vorkehrungen getroffen werden, welche ein Abgleiten verhindern. So kann beispielsweise der Vorsprung e an den Innenring (Abb. 3 und 4) und der Schlitz f' am Außenring so geformt werden, daß sie sich gegenseitig halten. L^Tm dem Außenring gegen Druck erhöhte Widerstandsfähigkeit zu geben, kann er mit einem Verstärkungsring g (Abb. 5) versehen werden. Eine andere Ausführungsform zeigt Abb. 9. Bei dieser werden die Ringe durch ringförmige Vorsprünge und Vertiefungen gehalten, dabei muß allerdings der Außenkörper etwas federnd ausgebildet sein.

Um weiteres Isolationsmaterial zu sparen, können die Nasen selbst auch so dünn ausgeführt werden, daß sie federn, sie können dann ihre zum Halten des Leiters erforderliche Festigkeit durch Vorsprünge h (Abb. 10) erhalten, die an dem Verstärkungsring (Abb. 5) angebracht sind und die nach dem Aufschieben des Außenringes die Nasen in ihrer Lage festhalten.

Abb. 6 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der die Leiter nicht durch Stege, sondern durch dünne Scheiben gehalten werden. Die Schlitze der beiden Scheiben sind gegeneinander versetzt, so daß nach Ineinanderstecken der beiden Teile die Leiter allseitig umschlossen sind. Die Schlitze werden wieder durch entsprechende Vorsprünge abgestützt.

Abb. 7 und 8 zeigen ebenso wie die Abb. 6 Ausführungsformen für mehradrige Leitungen. Die Leiter werden jedoch wie bei Abb. 1 durch Nasen gehalten. Bei einem Körper gemäß Abb. 7 werden beide Leiter von einer Seite (s. Pfeile), bei einem solchen gemäß Abb. 8 von beiden Seiten eingelegt.

Bei den Anordnungen gemäß Abb. 1, 7 oder 8, bei denen die Leiter durch nach innen ragende Vorsprünge gehalten werden, ist es zweckmäßig, diese Vorsprünge so auszubilden, daß sie die Leiter im Querschnitt punktförmig berühren, ihn in der Längsrichtung eine Strecke berühren, so daß der Isolierkörper eine Führung bekommt, durch die er in der Lage senkrecht zum Leiter gehalten wird. Bei der Ausführung nach Abb. 6 muß der Außenring so breit sein, daß diese Führung durch den Mantel erfolgt.

Claims (4)

80 Patentansprüche:

1. Als Abstandhalter von luftraumisolierten Hochfrequenzkabeln dienender scheibenförmiger Isolierkörper mit Schlitzen zum Einlegen des bzw. der Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus mehreren aufeinander aufschiebbaren konzentrischen, geschlitzten Teilen besteht, bei denen der Schlitz des einen Teils durch einen entsprechend geformten Vorsprung des anderen Teils zwecks Abstützung ausgefüllt ist.

2. Isolierkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus zwei Scheiben besteht, deren jede am Rande mit einem Ring versehen ist, wovon der Ring der einen Scheibe genau in den anderen hineinpaßt und der Innenring an der Außenseite, der Außenring an der Innenseite Vorsprünge besitzt, welche die entsprechenden Schlitze

in den Ringen verschließen. »00

3. Isolierkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus zwei ineinanderpassenden aufgeschnittenen Ringen besteht, deren Schlitze gegeneinander versetzt sind und durch Vorsprünge am Außen- bzw. am Innenring verschlossen sind, und der Innenring nach innen ragende Vorsprünge besitzt, welche den oder die Leiter im wesentlichen punktförmig halten.

4. Isolierkörper nach Anspruch 1 und 2, no dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring federnd ausgebildet ist und nach dem Aufbringen durch Vorsprünge, die sich am Außen- oder Innenring befinden und in entsprechende Vertiefungen des anderen Ringes eingreifen, gehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen