DE646938C - Anordnung zum Schutz von Umrichtern gegen UEberstroeme - Google Patents
Anordnung zum Schutz von Umrichtern gegen UEberstroemeInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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Description
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.. Si ι- »
Bekanntlich kann man elektrische Übertragungsapparate oder Umformungseinrichtungen
gegen Überströme in normalen Fällen dadurch schützen, daß entsprechende Schutzmittel
(Schnellschalter ο. ä.) vorgesehen sind, welche in Abhängigkeit von Betriebsgrößen,
vorzugsweise Strom, Spannung oder"Leistung der Primär- oder Sekundä^seite der Umformungseinrichtung
ansprechen. Es ist weiter bekannt, daß bei mit gittergesteuerten Dampfoder Gasentladungsstrecken arbeitenden Umformern,
insbesondere Wechselrichtern und Umrichtern, ein wirksamer Schutz nur durch Anordnung auf der Primärseite möglich ist,
da derartige Umformungseinrichtungen in erster Linie gegen innere Kurzschlüsse gesichert sein müssen, welche beispielsweise bei
Störungen in der Gittersteuerung auftreten können und sich auf der Sekundärseite nicht
unmittelbar auswirken.
Speziell bei Umrichtern mit abgestuften Primärspannungen oder mit Sternpunktanoden
haben nun Versuche ergeben, daß auch die Anordnung des Überstromschutzes auf der Primärseite der Umformungseinrichtung
nicht mehr zur Erfassung sämtlicher möglicher Überstromstörungen ausreicht. Bei derartigen Umrichtern kann es z. B. beim
Versager der Gittersteuerung an bestimmten Punkten der Arbeitsperiode vorkommen, daß
sich innere Überströme ausbilden, welche durch den Primärtransformator nicht unmittelbar
auf das Primärnetz einwirken und daher nach außen erst merkbar werden, wenn der Umrichterbetrieb infolge Auswachsens
zum Kurzschluß versagt. Die Verhältnisse bei Umrichtern unterscheiden sich von denen bei Gleichrichtern und Wechselrichtern
wesentlich dadurch, daß bei letzteren im Wechselstromnetz weitgehend sin-förmige
Ströme vorhanden sind, während bei Umrichtern die primärseitigen Stromkurven weitgehend
von der sin-Form abweichen. Infolgedessen sind die normalen Schutzeinrichtungen,
wie sie bei angenähert sin-förmigen Verhältnissen anwendbar sind, bei Umrichtern
völlig ungeeignet.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile vermieden und ein in jedem Betriebsfall unbedingt
sicher wirkender Überstromschutz dadurch erzielt, daß die Überstromschutzapparate
bzw. deren Ansprechorgane in die gleichstromartigen Verbindungsleitungen eingefügt
sind, welche von den Teilentladungsströmen jeder Gruppe von Entladungsstrecken jeweils in der gleichen Richtung durchflossen
werden. Tritt dann eine Störung der oben beschriebenen Art ein, so wird das Ansprechorgan
mit Sicherheit von allen in den einzelnen Umrichterkreisen fließenden Strömen
beeinflußt, auch von denjenigen, welche nicht unmittelbar nach eines der Netze hin wirk-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Gustav Reinhardt in Berlin.
sam sein können, und der Überstromschutz (Schnellschalter usf.") wird mit Sicherheit
ausgelöst, sobald bei irgendeiner inneren oder äußeren Störung der Teilstrom der gerade
S brennenden Anode übermäßig groß zu den beginnt.
■ Zur besseren Erläuterung des Erfindungs-' gedankens möge auf das in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel Bezug ge-
ίο nominell und daran die Wirkungsweise der
Anordnung beschrieben werden.
An das Primärnetz m ist nach Abb. ι die
Primärwicklung 3 des Drehstrointransformators
5 angeschlossen, dessen Sekundärwiekhingen 2, 4, 6 bzw. 2', 4', 6' mit den Anoden
einerseits und (über den Sternpunkt) über einen Hintertransformator 8 mit der Kathode
des Umrichtergefäl.ies 7 anderseits verbunden sind. Der Hintertransformator 8 liefert in bekannter
Weise die sekundäre Wechselspannung 11 niedrigerer Frequenz. Die vom Drehstromtransformator
5 gelieferten Spannungen sind abgestuft, d. h. die Windungszahl der
Sekumlärwicklungsphasen 4 und 4' ist größer als die der Phasen 2 und 6 bzw. 2' und 6'.
Außerdem ist jeder Sternpunkt (o bzw. o'j an eine sogenannte Sternpunktanode angeschlossen.
Die erzeugte Spannungskurve zeigt dann etwa den in Abb. 2 dargestellten Verlauf. In
der Stromführung mögen sich die Anoden 2, 4, 6, 0, 2', 4', 6', o', 2 in der angegebenen
Reihenfolge ablösen, wenn die Anoden gleichlaufend mit den angeschlossenen Wicklungsphasen
bezeichnet werden. Dabei ist eine derartige Phasenlage der erzeugten Stromhalbwelle
angenommen, daß jeweils die Anoden 2 bzw. 2' im Wechselrichterbetrieb arbeiten mögen, so daß also die Kommutierung von
der Sternpunktanode (c bzw. o') mit einer gewissen Voreilung erfolgen muß, wie es gestrichelt
in Abb. 2 angedeutet ist. Wird in diesem Falle die Kommutierung zwischen den Anoden ο und 2', beispielsweise infolge
eines Versagens in der Gittersteuerung oder infolge einer sonstigen Zünderschwerung der
Anode 2' nicht vor dem Nulldurchgang der Spannung 2' beendigt, so kann die Sternpunktanode
ο nicht mehr gelöscht werden. Der Strom der Sternpunktanode wächst in unzulässiger Weise an, da eine der Spannung
2' äquivalente Gegenspannung im Stromkreis fehlt. Ist die Phasenverschiebung zwischen
Sekundärstrom und -spannung so groß, daß normalerweise auch die Anode 4' im Wechselrichterbetrieb arbeitet, so wird in
diesem Störungsfalle auch die Anode 4' den Strom nicht von der Anode ο übernehmen
können, da die Gittersteuerung erst etwa im Augenblick t4 den Eiitladungseinsatz der
Anode 4' freigibt. Auf diese Weise bildet sich ein Kurzschlußstrom in dem Stromkreis
aus, der sich über die Entladungsstrecke der Sternpunktanode und die linke Wicklungs-.'ijä-Jfte
des Transformators 8 schließt. Da der , ■ (hftch den Sternpunkt fließende Überstrom
jedoch keinen Wicklungsteil des Primärtrans-■
formators 5 durchsetzt, kann ein auf der Primärseite
angeordneter Schutz nicht unmittelbar auf das Anwachsen dieses Überstromes ansprechen. Statt dessen ist entsprechend
dem Ernnduugsgedanken die Schutzeinrichtung in den Verbindungsleitungen angeordnet,
welche von den Teilentladungsströmen der je eine Halbwelle liefernden Gruppe von
Hntladuugsstrecken jeweils in gleicher Richtung durchflossen werden. Beim Ausführungsbeispiel sind der Einfachheit halber beide
Schutzeinrichtungen zu einer einzigen (9) vereinigt und in eine Verbindungsieitung eingeschaltet,
welche bei der Schaltung des Ausführungsbeispiels für beid? Gruppen von Entladungsstrecken
gemeinsam vorgesehen werden kann.
Die Wirkungsweise wurde am Beispiel der Sternpunktanode beschrieben. Das gleiche
gilt jedoch auch bei einem Versagen der Kommutierung zwischen anderen Anoden mit
verschieden hohen Speisespannungen, z. B. zwischen den Anoden 2' und 4'. go
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird vorteilhaft als Ansprechorgan
in der gleichstromartigen Verbindungsleitung ein kleiner, mit konstanter Drehzahl· angetriebener Gleich- oder Wechselstromgenerator
mit Gleichstromerregung verwendet, der gewissermaßen als Stromtransformator für Gleichstrom wirkt. Die
bisher bekannten Anordnungen zum Schutz von Umrichtern usf. arbeiteten meist in solchem
Fall mit einer Verstärkereinrichtung, die von dem Spannungsabfall an einem Shunt
beeinflußt wurde. Gerade bei Umrichtern hat diese Anordnung jedoch den Nachteil, daß
wegen der zahlreichen, im Umrichterbetrieb nicht zu vermeidenden hochfrequenten Oberwellen
eine solche Verstärkerschaltung äußerst störanfällig ist und meist wieder besondere
Maßnahmen zu ihrem Schutz gegen diese Oberwellen benötigt. Demgegenüber stellt ein kleiner Stromwandler-Generator eine
sehr einfache und gegen hochfrequente Einflüsse praktisch unempfindliche Einrichtung
dar, die noch den Vorteil hat, daß die Ansprechempfindlichkeit durch eine entsprechende
Ausbildung der Feldwicklung des Generators (u. U. kann die den vollen Betriebsstrom
des Umrichters führende Verbindungsleitung von der Kathode zur Mittelanzapfung des Transformators 8 selbst diese iao
Erregerwicklung darstellen) bzw. durch die Wahl der Drehzahl des Antriebsmotors recht
hochgetrieben werden kann, im Gegensatz zum Shunt, an dem nur kleine Spannungen
abgegriffen werden können und bei dem wohl stets eine besondere Verstärkung notwendig
S ist. Als Antriebsmotor für den Stromwandler-Generator kann z. B. ein gewöhnlicher,
leichter Uhren- oder Sprechmaschinen-Synchronmotor verwendet werden. Sind für jede
je eine Halbwelle liefernde Gruppe von Entladungsstrecken getrennte Ansprech-Generatoren
in der jeweiligen, gleichstromartigen Verbindungsleitung vorgesehen, so können
zweckmäßig die Ankerspannungen der beiden Generatoren in Reihe geschaltet werden und
gemeinsam auf die weiteren Betätigungsorgane einwirken.
Mit der beschriebenen Anordnung der Schutzeinrichtungen wird also, im Gegensatz
zu der bekannten Schaltung der Überstromschutzeinrichtungen, ein wirksamer und unbedingt
sicherer Schutz des Umrichters auch dann erzielt, wenn wegen der abgestuften
Spannungen oder der Sternpunktanoden innere Überströme auftreten können, welche nach außen unmittelbar nicht wirksam
und bemerkbar sind. Der Erfindungsgedanke wurde an dem Anwendungsbeispiel eines Umrichters mit Hintertransformator
erläutert, bei dem die wesentlichen Gesichtspunkte sich besonders einfach darstellen
ließen. Die Erfindung läßt sich jedoch auch auf andere Umrichterschaltungen, insbesondere
auch auf solche ohne Hintertransformator, sinngemäß anwenden.
Claims (2)
1. Überstromschutzanordnung für Umrichter, bei denen die den Entladungsstromkreisen
zugeführten Phasenspannungen abgestuft sind und für jede der beiden je eine Halbwelle des sekundären
Stromes liefernden Gruppen von Entladungsstrecken eine von den Teilentladungsströmen
nur in einer Richtung durchflossene Verbindungsleitung -vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das auf Überstrom ansprechende Schutzmittel
bzw. sein Ansprechorgan in dieser Verbindungsleitung vorgesehen ist.
2. Schutzanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ansprech-
und/oder Betätigungsorgan für die Überstromabschaltung ein von einem Motor mit konstanter Drehzahl angetriebener
Generator angeordnet ist, dessen Feldwicklung in Abhängigkeit von dem gleichstromartigen,
in der Kathodenleitung des Umrichters fließenden Strom erregt wird,
und dessen Ankerspannung bei Überschreitung eines vorbestimmten Mindestwertes die Schutzschaltung auslöst.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA75313D DE646938C (de) | 1935-02-15 | 1935-02-15 | Anordnung zum Schutz von Umrichtern gegen UEberstroeme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA75313D DE646938C (de) | 1935-02-15 | 1935-02-15 | Anordnung zum Schutz von Umrichtern gegen UEberstroeme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646938C true DE646938C (de) | 1937-06-24 |
Family
ID=6946419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA75313D Expired DE646938C (de) | 1935-02-15 | 1935-02-15 | Anordnung zum Schutz von Umrichtern gegen UEberstroeme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646938C (de) |
-
1935
- 1935-02-15 DE DEA75313D patent/DE646938C/de not_active Expired
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