DE646097C - Elektrische Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten - Google Patents
Elektrische Vorrichtung zum Pasteurisieren von FluessigkeitenInfo
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-
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- A23B—PRESERVATION OF FOODS, FOODSTUFFS OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES
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Description
Bei allen Pasteurisierverfahren ist die Erreichung und Aufrechterhaltung einer bestimmten
Temperatur von grundlegender Bedeutung. Es ist bekannt, Temperaturschwankungen
während des Betriebes auszugleichen, indem man entweder den Flüssigkeitsstrom oder die Zuführung der Wärmeenergie, gegebenenfalls
selbsttätig, regelt. Hierzu verwendet man bei elektrischen Widerstandserhitzern Regelvorrichtungen, die es gestatten,
die zugeführte Wärmeenergie in Grenzen von etwa + io°/c zu steuern oder zu verringern.
,
Eine besondere Schwierigkeit- tritt in der Anlaufperiode bei solchen Pasteurisierungsanlagen
ein, die während des Betriebes mit Wärmeaustauschern arbeiten, weil in der Anlaufperiode
eine noch nicht genügend hoch - erhitzte Flüssigkeit zur Arbeit des Wärmeaustauschers
vorhanden ist. Es ist daher immer erforderlich, die Durchströmgeschwindigkeit der Flüssigkeit herabzusetzen bzw.
dabei einen Teil oder die ganze Flüssigkeit in der Anlaufperiode rund zu pumpen.
Erfindungsgemäß wird nun eine konstante Arbeit bei elektrischen Pasteurisiervorrichtungen,
bei denen die erhitzte Flüssigkeit zur Vorwärmung der zu erhitzenden Flüssigkeit
in einem im wesentlichen gleichbleibenden Strom verwendet wird, dadurch ermöglicht,
daß besondere Zusatzgeräte zur Steigerung der Heizleistung während der Anlaufzeit der
Vorrichtung vorgesehen werden. Die Energiezufuhr in der Anlaufperiode wird hierbei
um wesentlich höhere Werte gesteigert als während des eigentlichen Arbeitsbetriebes
der Vorrichtung. Für dieses beanspruchte Verfahren sind im allgemeinen kurzzeitige
Heizleistungssteigerungen während der Anlaufperiode von etwa 70 bis 100 % anwendbar.
Die erhöhte Heizleistung während der Anlaufperiode wird der Pasteurisiervorrichtung
so lange zugeführt, bis der Vorwärmer seinen' betriebsmäßig normalen Temperaturstand
erreicht hat. Mit zunehmender Temperatur der aus der Pasteurisiervorrichtung
austretenden Flüssigkeit jedoch wird die zugeführte Wärmemenge, zweckmäßig selbsttätig,
in Abhängigkeit von dem Zustand der Flüssigkeit wieder bis auf den normalen Betriebswert
verringert. Die Anlaßzeit läßt sich dadurch, auf 1 bis 2 Minuten verkürzen,
was eine diem bisher üblichen Verfahren gegenüber bedeutende Zeitersparnis bedeutet.
Je nach der Bauart des verwendeten Erhitzers und der Energieform, die zum Erhitzen
der Flüssigkeit verwendet wird, kann die Energieänderung auf verschiedene Weise erreicht
werden. Es wurde bereits erwähnt, daß man die Änderung zweckmäßig vom Zustand der erhitzten Flüssigkeit, beispielsweise
von der Temperatur der Flüssigkeit, abhängig macht. Man kann zu dem Zweck Relais
verwenden, die auf die Temperaturdifferenz
*) Von dein Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
. \ Diph-Ing. Wilhelm Schunk in Hamburg.
zwischen der zu behandelnden Flüssigkeit und der von der Flüssigkeit berührten erhitzten
Wandung ansprechen. -
Als Zusatzgeräte zur Herbeiführung der Erhöhung der elektrischen Heizleistung während
der Anfahrperiode gemäß der Erfindung werden beispielsweise zusätzliche Heizelemente
vorgesehen, die beim Anfahren eingeschaltet werden. Diese Elemente können für wesentlich höhere Strombelastung bemessen
sein, weil sie nur für ganz kurze Zeit eingeschaltet werden. Bei Pasteurisierapparaten,
die mit induktiver Beheizung arbeiten, kann man den Energie liefernden Transformator
mit einer Anzapfung versehen und diese während des Anfahrens an die Netzspannung
anschließen. Das gleiche Ziel läßt sich auch dadurch erreichen, daß man die Transformatoren mit Hilfswicklungen ausrüstet,
die nur während des Anfahrens eingeschaltet werden. Bei elektrischen Heizeinrichtungen,
bei denen der Strom direkt durch die zu erhitzende Flüssigkeit geleitet wird, kann man eines der bekannten Mittel zur
Änderung der Spannung während des Anlassens, beispielsweise Vorschalttransformatoren,
verwenden.
In der Zeichnung ist eine der der Erfindung zugrunde liegenden Pasteurisiereinrichtungen
dargestellt. Bei normalem Dauerbetrieb tritt die zu behandelnde Milch mit einer Temperatur
von etwa 150C aus der Leitung 1 in
den Wärmeaustauscher 2 ein, durchläuft diesen und fließt mit einer Temperatur von etwa
6o° C zum eigentlichen Erhitzer 3. Dort wird die Temperatur auf 850C gesteigert.
Die erhitzte Milch fließt zum Austauscher 2 zurück und gibt ihre Wärme an die zufließende
kalte Milch zum größten Teil wieder ab.
Anders liegen die Verhältnisse, wenn eine Pasteurisieranlage, die mit Wärmeaustauschern
arbeitet, in Betrieb genommen werden soll. Die Milch fließt dann durch den Austauscher
zum Erhitzer, ohne durch die abfließende Milch erwärmt zu werden, und da der Erhitzer nur für eine Temperaturerhöhung
von 250 bemessen ist, tritt die Milch mit nur 400 aus dem Erhitzer aus, d. h. mit
einer Temperatur, die für den Sterilisierungsprozeß nicht ausreichend ist. Die Milch
wird bei den bekannten Anlagen während des Anfahrens der Anlage nach dem Austritt aus
dem Erhitzer durch eine Rückleitung 8 in einen Zwischenbehälter 10 und von diesem
durch das Ventil 4 und die Pumpe 5 von neuem wieder in den Austauscher 2 geleitet.
Das in der Abflußleitung liegende Ventil 7 wird während dieser Zeit geschlossen, während
das Ventil 9 in der Rückleitung 8 offen ist. Erst wenn die Endtemperatur der Milch
nach und nach den vorgeschriebenen Wert von 850 C erreicht hat, wird das Ventil 7 geöffnet
und der Rücklauf durch das Ventil 9 geschlossen. Das Anfahren nach dieser Methode
dauert etwa 8 bis 10 Minuten und bedeutet einen Zeitverlust, der um so unangenehmer
ins Gewicht fällt, je geringer die jeweils bei einem Pasteurisierungsprozeß zu behandelnde Milchmenge ist.
Wird aber die Pasteurisiervorrichtung gemäß der Erfindung mit zusätzlichen Geräten
versehen, durch die die Heizleistung während der Anlaufperiode erheblich gesteigert werden
kann, so kann die Anlaßzeit wesentlich verkürzt werden. Ein Rundpumpen der Flüssigkeit
kann bei ausreichender Steigerung der Heizleistung sogar völlig vermieden werden,
so daß die Flüssigkeit sowohl während der Anlaufperiode als auch während des eigentlichen Arbeitsvorganges in einem im
wesentlichen gleichbleibenden Strome durch. die Pasteurisiervorrichtung hindurchlaufen
kann.
Bei dem Betrieb der gemäß dem Verfahren nach der Erfindung arbeitenden Anlage ist
darauf zu achten, daß die Anfahrleistung nicht zu stark erhöht wird, damit das Temperaturgefälle
zwischen der zu erhitzenden Flüssigkeit und der von der Flüssigkeit be- go
rührten Wandung nicht zu groß wird. Bei Milch läuft man sonst Gefahr, daß Füllungen
auftreten, die die Wandungen belegen und die Wärmeleitung zwischen Wandung und Milch stark verschlechtern. Im allgemeinen
wird es jedoch, wie erwähnt, zulässig sein, die dem Pasteuriseur zugeführte Leistung
kurzzeitig um 70 bis 100 % zu steigern. Um
ganz sicher zu gehen, sieht man zweckmäßig Schutzeinrichtungen vor, die die Heizleistung
herabsetzen, sobald unzulässig hohe Temperaturen auftreten. Die für die Regelung während
des normalen Betriebes ohnehin selbsttätig arbeitenden temperaturabhängigen
Steuerungseinrichtungen können zu dem Zweck so ausgebildet sein, daß ihr Ansprechwert
während des Anfahrens geändert werden kann.
Das Verfahren nach der Erfindung ist vor- ■ stehend in der Anwendung bei elektrisch be-.heizten
Pasteurisiervorrichtungen beschrieben, sinngemäß kann es jedoch auch bei mit anderer Heizenergie, z. B. mit Dampf, arbeitenden
Pasteurisiervorrichtungen mit Vorteil angewendet werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Elektrische Vorrichtung zum Pasteurisieren von Flüssigkeiten, insbeson- iao dere von Milch, bei der die erhitzte Flüssigkeit zur Vorwärmung der zu erhitzen-den Flüssigkeit in einem im wesentlichen gleichbleibenden Strome verwendet wird, gekennzeichnet durch besondere Zusatzgeräte zur Steigerang der Heizleistung während der Anlaufzeit der Vorrichtung.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die der Flüssigkeit in erhöhtem Maße zugeführte Wärmemenge mit Hilfe an sich bekannter Temperaturmeßgeräte mit zunehmen- 10· der Temperatur der aus der Pasteurisier-■, vorrichtung austretenden Flüssigkeit bis • auf den Betriebswert, zweckmäßig selbsttätig, verringert wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108266D DE646097C (de) | 1933-02-10 | 1933-02-10 | Elektrische Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108266D DE646097C (de) | 1933-02-10 | 1933-02-10 | Elektrische Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646097C true DE646097C (de) | 1937-06-09 |
Family
ID=7528673
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES108266D Expired DE646097C (de) | 1933-02-10 | 1933-02-10 | Elektrische Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646097C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1042362B (de) * | 1953-06-20 | 1958-10-30 | Mindener Molkerei E G M B H | Milchpasteurisieranlage |
-
1933
- 1933-02-10 DE DES108266D patent/DE646097C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1042362B (de) * | 1953-06-20 | 1958-10-30 | Mindener Molkerei E G M B H | Milchpasteurisieranlage |
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