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Verfahren zur Herstellung eines streufähigen Metallputzmittels Zum
Putzen von Gegenständen aus Metallen, besonders von Kupfergeschirr, sind zahlreiche
Erzeugnisse im Handel, deren Wirksamkeit auf ihrem Gehalt an freier Schwefelsäure
beruht. So läßt man Schwefelsäure durch Kieselgur aufsaugen; die Masse wird in Stücke
gepneßt, von denen im Bedarfsfall die gewünschte Menge auf den zu putzenden Gegenstand
(oder den Putzlappen aufgebracht wird.
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Die Reinigungskraft dieser Putzmasse ist befriedigend, ihre Handhabung
aber deshalb unbequem, weil- deinerseits eine genaue Abgabe nicht möglich ist, andererseits
das Erzeugnis andauernd Feuchtigkeit anzieht und allmählich in einen halbflüssigen
Zustand übergeht, der seine Verwendung sehr erschwert. Wegen seiner starken Anziehungskraft
für Luftfeuchtigkeit ist das bekannte Metallputzmittel nicht streufähig.
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Es wurde nun gefunden, daß,es möglich ist, unter Verwendung von Schwefelsäure
ein streufähiges, praktisch nicht hygroskopisches Erzeugnis zu erhalten, wenn für
die Aufnahme der Schwefelsäure nicht Kieselgur, sondern Kokspulver verwendet rund
das mit der Schwefelsäure, welche durch Zusatz von Wasser etwas verdünnt ist, beladene
Kokspulver mit Kieselgur vermischt wird. Der Vorgang verläuft demnach so, daß zunächst
das Kokspulver mit der Schwefelsäure getränkt, dann Wasser zugesetzt, hierauf Kieselgur
hinzugefügt und das Ganze zu seiner einheitlichen Masse verarbeitet wird. Es ist
selbstverständlich, daß auch die Schwefelsäure und das Kokspulver sehr gründlich
miteinander durchgearbeitet werden müssen.
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Die Putzeigenschaften des Erzeugnisses sind in chemischer und mechanischer
Beziehung vorzüglich. Während die Säure vorhandene loxydische und sonstige Schmutzstoffe
angreift, bewirkt die Mischung des fein gepulverten Kokspulvers mit der ebenso fein
gepulverten Kileselgureine energische mechanische Entfernung der aufgelösten Schmutzsbo@ffe"ohne
daß die Oberfläche des Metalls zerkratzt wird. :Ausführungsbeispiel 2o Gewichtsteile
Kokspulver werden mit 3o G,ewichtsbeilen Schwefelsäure, 6o° B6, so gemischt, .daß
seine gleichmäßige Verteilung der Schwefelsäure im Kokspulver eintritt. Dieser Mischung
werden dann 25 Gewichtsbeine Wasser zugesetzt, und das Ganze wird wiederum
gut durchgemischt. Mit dieser Mischung werden 5o Teile Kieselgur vereinigt und so
lange durchgearbeitet, bis eine einheitliche Masse entsteht, die dann noch durch
ein Sieb entsprechender Maschenweite getrieben werden kann.
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Man kann auch so- vorgehen, daß die 2o Gewichtsbeile Kokspulver sofort
mit einer etwa 5ogradigen Schwefelsäure durchgemischt werden.
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Das -entstandene Metallputzmittel ist praktisch beständig. Es behält
insbesondere seine Streufähigkeit dauernd bei.
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Es sind Versuche angestellt worden, um die überlegenheit des erfindungsgemäß
hergestellten Metallputzmittels gegenüber dem
ihm am nächsten kommenden
handelsüblichen MetallputKtnittel zu ermitteln. Es wurden zu diesem Zwecke Proben
, erzeugt i. aus 5o Gewichtsteilen Kieselgur, 20 Gewichtsteilen Koks, 3o Gewichtsteilen
Schwefelsäure, 6o" Be, 25 Gewichtsteilen Wasser,: entsprechend der Erfindung, .
2. aus 5o Gewichtsteilen Kieselgur, 30 Gewichtsteilen Schwefelsäure,
6o° B6, 3 Gewichtsteilen Quarzmehl, entsprechend einem seit langer Zeit im Handel
befindlichen Erzeugnis.
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Es ergab sich, daß das nach der Erfindung erhaltene Erzeugnis vollkommen
feinpulverig und streufähig ist und diese Eigenschaft auch noch aufweist, wenn es
über i Jahr aufbewahrt wurde.
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Das Erzeugnis nach der Vorschrift 2 ist von Anfang an klebend und
krümelig und kann deshalb aus den üblichen Streudosen nicht ausgeschüttet werden.
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Zur Feststellung des verschiedenen Verhaltens der nach den angegebenen
Vorschriften erhaltenen Erzeugnisse wurden noch folgende Versuche vorgenommen: Es
wurden abgewogene Proben der beiden Massen in U-Röhren eingefüllt, die parallel
in Saugleitungen eingeschaltet waren, so daß durch beide Röhren je eine gleiche,
dieselbe Feuchtigkeit enthaltende Luftmenge hindurchgesaugt wurde. Dabei ergaben
sich die aus der folgenden Aufstellung ersichtlichen Gewichtsveränderungen
Mittel Bekanntes |
entsprechend der Erfindung Mittel |
Abgewogen 16,468 g 11,607 9 |
Nach i Stunde(n)-o,1355g +o,6oi g |
_ 2,5 _ -0,13789 +o873 9 |
- 5 - - o,1568 g + 439559 |
- 6,5 - -0,2226g +i,800og |
- 23 - - 04428g +2,89559 |
- 71 - -0,6478g +311959 |
- 76.5 - 0,648o g +115909 |
- 94 o,648og +3,25709 |
Abnahme 3,9o'0 Zunahme 2 8% |
Danach hat das Gewicht der nach
dem
Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen
Masse insgesamt noch um 3,9% abgeriom-,, ren, während das Gewicht der bekannten
;sse 28% zugenommen hat.
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;@lu beachten ist, daß die Streufähigkeit ch sehr wesentlich von dem
Schüttgewicht abhängt. Das Schüttgewicht ist aber bei der nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung hergestellten Masse erheblich höher als bei der bekannten Masse. Zu
beachten ist weiterhin, daß die bekannte Mischung, wäh-
rend des Versuchs
erheblich mehr Wasser aufgenommen hat, als der Mischung nach der Erfindung von vornherein
zugesetzt worden ist.
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Metallputzmittel auf Grundlage von Schwefelsäure, die von zwei Feststoffen
(Kieselgur und Bimsstein) aufgesaugt ist, sind bekannt. Derartige Metallputzmittel
sind aber nicht
streufähig und werden leicht pastig.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen, aus Pflanzen hergestellte Kohle
zum Aufsaugen verschiedenster Stoffe, z. B. von konzentrierter Säure, zu verwenden.
Auch hierbei ergibt sich keine streufähige Metallputzmasse im Sinne der Erfindung.
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Diesen bekannten Massen gegenüber hat die nach dem beanspruchten Verfahren
erzeugte Metallputzmasse den Vorteil, daß sie praktisch unbegrenzt lange
haltbar und deshalb ,streufähig ist und so durch Ausstreuen aus durchlochten Verschlüssen
bequem auf
die zu putzenden Gegenstände aufgebracht werden kann. Damit ist
eine wirksame und sparsame Anwendung des Putzmittels gesichert.