DE645005C

DE645005C - Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der gegenseitigen Beeinflussung von statisch abgeschirmten Doppelleitungen

Info

Publication number: DE645005C
Application number: DEA62588D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Richard Keller
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-07-05
Filing date: 1931-07-05
Publication date: 1937-05-20
Also published as: DE638185C

Description

Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Bestimmung der gegenseitigen Beeinflussung von statisch abgeschirmten Doppelleitungen beschrieben, bei dem an Stelle einer Nehensprechdämpfungsmessung oder einer elektromagnetischen Kopplungsmessung bei betriebsmäßigem Abschluß nacheinander eine magnetische, und eine kapazitive Kopplungsmessung bei geschlossenen bzw. offenen Leiterenden ausgeführt wird. Bei der magnetischen Kopplungsmessung können nun Schwierigkeiten auftreten, wenn die Doppelleitungen in der Nähe von Eisen liegen, wenn sie also z. B. in der äußersten Lage eines Kabels mit Eisenarmierung untergebracht sind. In diesem Falle werden von dem Stromkreis I Ströme induziert, die ihrerseits wieder den gestörten Stromkreis II beeinflussen. Die Eisenarmierung wirkt also als Zwischenkreis zwischen den beiden statisch abgeschirmten Doppelleitungen. Da nun der über den Zwischenkreis induzierte Störstrom infolge der reellen Komponente des Scheinwiderstandes des Zwischenkreises in seiner Phase gegenüber dem direkt induzierten verschoben ist, so ist es nicht möglich, den im induzierten Kreis fließenden Störstrom nur durch Veränderung einer Gegeninduktivität zwischen den beiden Doppelleitungen zu kompensieren, deren Primärspule vom gesamten Strom des Kreises I durchflossen wird. Die Folge davon ist, daß bei der Messung der Ton nie ganz verschwindet bzw. daß das Tonminimum sehr unscharf ist.

Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wird erfindungsgemäß so verfahren, daß bei der Messung der magnetischen Kopplungen außer der imaginären auch die reelle Kopplung durch Einschaltung einer an sich bekannten veränderbaren komplexen Kopplung ausgeglichen wird. Beispielsweise kann man dem im induzierenden Kreis fließenden Strom gegenüber den im Gegeninduktivitätsvariator fließenden Strom durch Parallelschalten von Widerständen zu den Variatorspulen eine Phasenverschiebung erteilen.

In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele von Anordnungen zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. In die Ader \^b des induzierenden Kreises I der Abb. ι ist der Widerstand/· eingeschaltet, von dem die reelle Komponente der Kompensa-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Richard Keller in Berlin-Lankwitp.

Claims

tionsspannung abgegriffen wird. Der eine Abgriffpunkt wird dabei zweckmäßig unverändcrlich in die Mitte des Widerstandes verlegt, während der andere Abgriffpunkt b den ganzen Widerstand verschiebbar ist. durch erreicht man, daß das Vorzeichen reellen Komponente der KompensationsspaiV" nung ohne besondere Einschaltung geändert werden kann.

ίο Die Anordnung nach Abb. I hat nun insofern einen Nachteil, als durch die unsymmetrische Einschaltung des Widerstandes r ein Strom in dem durch die beiden Doppelleitungen gebildeten Phantomkreis hervurgerufen wird, der infolge der einseitigen galvanischen Verbindung zwischen den Kreisen I und II zur Half ic den Hörer des Kreises II durchfließt und dadurch das Meljergebnis fälscht. Um diesen Nachteil zu vermeiden, werden gemäß der weiteren Erfindung Widerstand und Abgriff symmetrisch in die beiden Kreise eingeschaltet, und zwar zweckmäßig zwischen die beiden Wicklungshälften der Sekundärseiten der Übertrager Ue _i und Ue₁, wie dies in Abb. 2 dargestellt ist. Zur Wahrung völliger Symmetrie werden beide Abgriffpunkte derart beweglich gemacht, so daß jeder über den ganzen Widerstand verschiebbar ist, damit auch hier ohne besondere Umschaltung das Vorzeichen der abgegriffenen Spannung geändert werden kann.

Abb. 3 zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Widerstandes r. Die Schaltarme zweier kreisförmiger parallel geschalteter Schleifdrahtwiderstände r_x und r> sind miteinander starr gekuppelt, und zwar so, daß beide Widerstände nur gleichzeitig verändert werden können. Die Schleifdrähte sind dabei so geschaltet, daß der Anfang des einen Schleif drahtes r_x mit dem Ende des anderen Schleifdrahtes r₂ und umgekehrt der Anfang von r₃ mit dem Ende von r_l unmittelbar leitend verbunden sind. Durch diese Schaltung wird in Verbindung mit der starren Kupplung der Schaltarme erreicht, daß die Spannung beim Durchdrehen der Schaltarmc kontinuierlich von einem positiven Maximalwert über Null zu einem gleich großen negativen Maximalwert verändert werden kann.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf _vdas dargestellte Beispiel. So läßt sich z. B. r-eine veränderliche Kopplung auch dadurch ^Sjrziclen, daß man" die beiden Spulen des rggeninduktivitätsvariators nicht nur direkt, indem auch noch über einen Zwischenkreis mit reeller Scheinwiderstandskomponente und veränderlichem Kopplungskoeffizienten koppelt, etwa dadurch, daß zwischen den beiden Spulen bzw. über den oder unterhalb der beiden Spulen eine Metallscheibe oder eine kurzgeschlossene Spule drehbar angeordnet wird.

PΛ ΐ E N T Λ N S I»K Ü C II E :

ι. Verfahren zur Bestimmung der gegenseitigen Beeinflussung zwischen Doppelleitungen nach Patent 638 185, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Messung der magnetischen Kopplungen außer der imaginären auch die reelle Komponente durch Einschaltung einer veränderbaren 7c komplexen Kopplung ausgeglichen wird.
2. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Primärspulen des Gegeninduktivitätsvariators veränderbare Widerstände geschaltet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Sekundärkreis zur 'Kompensation erforderliche reelle Spannungskomponente an einem in den Primärkreis eingeschalteten Widerstand abgegriffen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Widerstand und Abgriff symmetrisch im Primär- und Sekundärkreis angeordnet sind.
5. Anordnung nach Anspruch4, dadurch gekennzeichnet, daß Widerstand und Abgriff zwischen den beiden sekundären Wicklungshälften der Übertrager angeordnet sind.
6. Anordnung nach Anspruch 2 bis 5, gekennzeichnet durch zwei parallel geschaltete veränderbare Widerstände, deren Schaltarme so miteinander gekoppelt sind, daß sie die Widerstände in bezug auf die Stromrichtung in entgegengesetzter Richtung überfahren.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

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