DE643898C - Umwertungsgetriebe fuer Gasmesser mit Hubstreckenmesswerk - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Umwertungsgetriebe für Gasmesser, das unter Berücksichtigung der das spezifische Volumen des Gases bestimmenden Größen, Temperatur und Druck oder auch nur eine der beiden, eine Anzeige der durchgehenden Gasmenge in Normalvolumeneinheiten ermöglicht. Bei diesen Getrieben wirkt ein auf Änderungen des Druckes oder der Temperatur oder auch des spezifischen Volumens des zu messenden Gases ansprechender Geber über ein Gestänge auf eine zwischen der Meßwand des Messers und seinem_: Zählwerk angeordnete veränderliche Übersetzung ein.

Es sind bereits Einrichtungen dieser Art bekannt, die jedoch den zu stellenden Anforderungen nicht genügen. So ist bereits vorgeschlagen worden, mittels eines den Druck oder die Temperatur des Gases berücksichtigenden Gebers einen den Ausschlag eines von der Meßwand angetriebenen Schwinghebels begrenzenden Anschlag zu verstellen. Diese Anordnung kann jedoch nicht Anwendung finden bei Messern, die nicht nur auf einer Zählung der Hübe der Meßwand beruhen, bei denen vielmehr die mit wechselnder Belastung des Messers verschieden große Länge der Hübe Berücksichtigung findet, d. h. bei Gasmessern mit Hubstreckenmeßwerk, da bei diesen naturgemäß der Ausschlag des das Zählwerk antreibenden Schwinghebels nicht durch Anschläge begrenzt sein darf.

Andere Einrichtungen dieser Art sind mit dem Nachteil behaftet, daß zur Vermeidung einer Einwirkung der vom Meßwerk auf das Zählwerk zu übertragenden Vorschubarbeit auf den Geber Bremsen an dem vom Geber verstellten Gestänge angeordnet werden müssen, die vom Schwinghebel am Ende seines Hubes zu lüften sind. Abgesehen davon, daß durch die bei veränderlichem Hub des Schwinghebels verschieden groß ausfallende, zum Lösen der Bremsen erforderliche Kraft die von der Meßwand des Messers zu leistende Arbeit und damit der Druckverlust des Messers bei jedem Hubende sich erhöht, gleichgültig, ob hierbei eine Verstellung der veränderlichen Übersetzung durch den Geber vorgenommen wird oder nicht, ist bei dieser Einrichtung die Arbeit zur Verstellung der veränderlichen Übersetzung und zur Überwindung der Reibung in den zahlreichen Gelenken von dem Geber selbst zu leisten, der infolgedessen kräftig ausgebildet und daher so unempfindlich ist, daß er auf geringe Änicterungen des Gaszustandes nicht anspricht.

Gemäß vorliegender Erfindung wird zur Vermeidung dieser Nachteile eine Einrichtung

*J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeöen worden:

Dipl.-Ing. Friedrich von Schütz in Berlin-Licherfelde.

vorgeschlagen, bei welcher der von der Meßwand angetriebene, in seiner Länge veränderliche Antriebshebel des Hubstreckenmeßwer-, kes dadurch verstellt wird, daß das zur Ver längerung bzw. Verkürzung dienende Orga'il an einem oder mehreren von dem Geber eingestellten Anschlägen vorbeibewegt wird durch deren An- bzw. Eingriff seine Verstellung bewirkt wird. Durch diese Art der Verstellung der wirksamen Länge des Zählwerksantriebshebels wird dieser in keiner Weise in seiner Bewegung gehindert, vermag also einen Hub auszuführen, der sich in gleicher Weise ändert wie der der Meß wan J; die Ehirichtuiig arbeitet also nach dem Prinzip der Hubstreckenmessung. Da der Geber nur Anschläge verstellt, die zur Verstellung des Zählwerksantriebshebels erforderliche Arbeit vom Meßwerk selbst geleistet wird und die ^von diesem Hebel auf die verstellbaren Anschläge ausgeübten Kräfte von deren Lagerung aufgenommen, also nicht auf den Geber übertragen werden, kann der Geber überaus empfindlich ausgebildet werden, so daß schon geringe Änderungen des Gaszustandes bei der Reduktion Berücksichtigung finden.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι einen teilweisen Schnitt durch einen Gasmesser mit einem an der Vorderwand des Messers angebrachten Umwertungsgetriebe, Abb. 2 das Umwertungsgetriebe in einer

Vorderansicht.

Der von der Meßwand 2 des Messers angetriebene Hebel J, dessen Welle 3 mittels einer Stopfbuchse durch die Vorderwand 4 des Messers durchgeführt ist, führt eine schwingende Bewegung aus. Der Hebel 1 besitzt einen aufwärts gerichteten Arm 5 und eine Gewindebohrung, die einen Schraubzapfen 6 mit einer annähernd kreisförmigen, gezahnten Scheibe 8 enthält. Die Aufhängungszapfen 9 der Schubstangen 10 des Hubstreckenmeßwerkes 11 (Klemmbackentrieb ο. dgl.) befinden sich an einem Hebelarm 12, der mittels eines Gelenks 13 am Arm 5 aufgehängt ist. Eine Kordelschraube 14 nebst Gegenmutter 15 gestattet es, zu Justierzwecken den Abstand der Tragzapfen 9 vom Lagerpunkt 3 zu regulieren, indem die Spitze der Schraube 14 sich gegen eine Körnung der Scheibenspindel stützt. Zu diesem Zweck wird der Arm 12 durch eine Feder ιό kräftig angedrückt.

Die Zahnung der auf dem Schraubzapfen 6 exzentrisch befestigten Scheibe 8 ist aus Abb. 2 zu ersehen. Sie ist gegenläufig auf beiden Hälften und besteht in zweckmäßig etwas hinterschnittenen Sperrzähnen. Beiderseitig zu ihr sind Hebel 20, 21 angeordnet, die um die Achsen 24, 25 drehbar und durch eine. Gelenkstange 23 verbunden sind. Die Hebel ,,enden in Eingriffsflächen 26, 27, deren Ab- ;;-5tand etwas größer ist als der Durchmesser 'gegenüberstehender Zahnspitzen der Scheibe S. .:'^: Die Stellung der Hebel 20, ^-2i wird nun durch einen Geber beliebiger Art eingestellt. Als solcher kann z. B. eine Membran 32 benutzt werden, die eine in einer Kammer 33 befindliche Gasmenge abschließt. Die Kammer 33 ist in einer der Meßkammern des Messers angeordnet, so daß ihr Inhalt den Zustand des in der Meßkammer befindlichen zu messenden Gases annimmt. Die Hubstellung der Membran 32 richtet sich nach dem Gaszustand und gestattet auf diese Weise eine selbsttätige Umwertung der Zähhverksanzeige auf Normalzustand. Steigt beispielsweise die Temperatur des zu messenden Gases, so dehnt sich der Inhalt der Kammer 33 aus, die Membran 32 wölbt sich aus der Kammer 33 vor und dreht über das Gestänge 34, 35, 36 den die Eingriffsfläche 26 tragenden Hebel 20 um einen geringen Betrag im Sinne der Uhrzeigerbewegung. Das gleiche tritt ein, wenn der Druck des zu messenden Gases oder der Barometerstand absinken. Hierbei wölbt sich die Membran 32 ebenfalls nach außen, bis der Druck des Inhalts der Kammer 33 infolge der Volumenvergrößerung den gleichen Wert erreicht hat, wie der Druck des zu messenden Gases. Bei der so hervorgerufenen Verstellung des Hebels 20 bewegt sich der die Eingriffsfläche 27 tragende, mit dem Hebel 20 durch die Gelenkstange 23 verbundene Hebel 21 im gleichen Sinn und um den gleichen Betrag. Durch diese Verstellung der Eingriffsflächen 26 und 27 wird eine Änderung der wirksamen Hebellänge des Zählwerksantriebshebeis noch nicht hervorgerufen. Diese erfolgt vielmehr erst durch das laufende Meßwerk selbst. Bei der Aufwärtsbewegung des von der Meßwand 2 des Gasmessers·angetriebenen Hebels 1 trifft einer der Zähne der exzentrisch auf dem Schraubzapfen 6 befestigten gezahnten Scheibe 8 auf die inzwischen vom Geber nach rechts bewegte Eingriffsfläche 26. Der auftreffende Zahn wird von der Eingriffsfläche so lange festgehalten, bis der Schraubzapfen 6 sich in der Gewindebohrung des Hebels 1 so weit verschraubt und damit die Scheibe 8 im entgegengesetzten Sinn der Uhrzeigerbewegung so weit gedreht iat, daß ihre Verzahnung infolge der exzentrischen Befestigung der Scheibe 8 auf dem Schraubzapfen 6 außer Eingriff mit der Fläche 26 kommt. Durch die Verschraubung des Schraubzapfens 6, die, um ein selbstätiges Verstellen zu vermeiden, selbsthem- iao mend ausgebildet sein muß, ist aber die Enternung des Anlenkungspunktes 9 der Schub-

stangen ίο des Hubstreckenmeßwerkes n vom Drehpunkt 3 des Hebels 1 so geändert worden, daß die Anzeige nunmehr unter Berücksichtigung des durch den Geber 32 ermittelten Gaszustandes erfolgt.

Ändert sich der Gaszustand im entgegengesetzten Sinne, so werden die Eingriffsflächen 26 und 27 in gleicher Weise verstellt, so daß nunmehr die Fläche 27 in den Schwenkbereich der gezahnten Scheibe 8 gelangt. Diese wird dann beim nächsten Aufwärtshub des Hebels 1 so weit im Zeigersinn gedreht, bis ihre Verzahnung außer Eingriff mit der Fläche 2"j kommt, und so die Entfernung zwischen den Punkten 9 und 3 in entgegengesetztem Sinne geändert.

Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die am Zählwerk zu leistende Vorschubarbeit keinerlei Rückwirkung auf den Geber ausüben kann, da die vom Antriebshebel ι auf die Eingriffsflächen 26 und 2¹J der Hebel 20 und 21 ausgeübten Kräfte von den Lagern der Achsen 24 und 25 aufgenommen werden. Der Geber braucht fast gar keine Verstellkraft zu entwickeln, da die Verstellarbeit das Gasmeßwerk selbst übernimmt. Selbstverständlich kann die Einrichtung auch in den Gasraum verlegt werden.

Sind die Druckschwankungen des Gases so gering, daß ihr Einfluß vernachlässigt werden kann, so kann die Membran 32 auch an der Außenwand der Kammer 33 angeordnet und so die Stopfbuchse zur Durchführung des Gestänges 34, 35 vermieden werden. Dann ändert sich der Inhalt dieser Kammer und damit die Stellung der Hebel 20 und 21 nur bei Temperaturänderungen des Gases und bei barometrischen Schwankungen. Andererseits kann, wenn die Temperaturschwankungen vernachlässigbar sind und nur Druckänderungen berücksichtigt werden sollen, als Geber eine Manometerdose Verwendung finden.

In Abb. 3 und 4 ist eine ähnliche Ausbildung des Umwertergetriebes in Vorderansicht und Aufsicht dargestellt.

Unterhalb der Scheibe 8 ist eine Achse 40 mit zwei aufwärts gerichteten Auslegern 41, angeordnet, die kreisförmig gebogene Kurvenschübe 43, 44 tragen, von denen die Zahnung der Scheibe 8 je nach Stellung derselben erfaßt wird. Die Stange 45 dient zur Übertragung vom Geber her. Die Kurvenschübe haben den Vorzug, daß in ihrer Formung zugleich die Eigenart der Gebercharakteristik Berücksichtigung finden kann.

Die Justierung mittels der Schraube 14 gestaltet sich sehr einfach, indem die Hebel 20, 21 mittels der nach Art eines Spannschlosses ausgebildeten Verschraubung 39 zu Beginn der unter etwa 15° stattfindenden Eichung auf Mittelstellung gebracht werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Umwertungsgetriebe für Gasmesser mit Hubstreckenmeßwerk, bei dem die Zustandsänderungen des Gases mittels eines über ein Gestänge auf die veränderliche Übersetzung des Zählwerksantriebes einwirkenden Gebers berücksichtigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Meßwand angetriebene, in seiner Lange veränderbare Antriebshebel des Hubstreckenmeßwerkes dadurch verstellt wird, daß das zur Verlängerung bzw. Verkürzung dienende Organ an einem oder mehreren von dem Geber eingestellten Anschlägen vorbeibewegt wird, durch deren An- bzw. Eingriff seine Verstellung bewirkt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen