DE643665C - UEberspannungsableiter mit Ventilcharakteristik - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter, insbesondere einen solchen für sehr hohe Ströme, die in manchen Fällen 100 000 Amp. oder mehr betragen können.
Bekannte Überspannungsableiter sind für Ströme in der Größenordnung von 500, 1000, bisweilen 5000 Amp. geeignet. Wenn größere Ströme auftreten, beispielsweise durch einen direkten Blitzschlag, dann versagen derartige Überspannungsableiter und werden zerstört. In neuerer Zeit hat man. jedoch auch das Problem, Ableiter zu bauen, welche solche hohe Ströme ableiten können, in Angriff genommen.

Es ist vorgeschlagen worden, Überspannungsableiter für sehr hohe Ableiterströme nach dem Ausblasprinzip zu bauen, wobei ein Lichtbogen gezogen und ausgeblasen wird.
Die Erfindung bezieht sich auf Überspannungsableiter mit Ventilcharakteristik, die nach dem Ventilableiterprinzip arbeiten, d. h. welche die Ableiterstrecke noch während des Ableitungsvorganges in den nichtleitenden Zustand überführen und dadurch ihre innere Spannung erhöhen. Bei diesen Ableitern ist der Ableitungsvorgang wesentlich abgekürzt gegenüber solchen Ableitern, die mit Lichtbogen arbeiten.

Eine bekannte Type von Ableitern, auf

welche sich die Erfindung bezieht, besteht aus einem Körper aus lose zusammengepreßten Siliciumcarbidkristallen oder ganz allgemein aus einem porösen Körper, der fähig ist, in seinen Poren eine große Anzahl feinster Entladungen zu führen und diese Entladungen bei einer bestimmten Verminderung der aufgeprägten Spannung vermöge eines Wandoder Poreneffektes zu löschen, der von den Siliciumcarbidkristallen oder Porenwandungen auf die dazwischen stattfindenden Entladungen ausgeübt wird.

Nach der Erfindung wird in einen derartigen Überspannungsableiter von porösem oder körnigem Aufbau in die Poren bzw. zwischen die Körner ein Stoff eingebracht, der bei der infolge der Entladung stattfindenden Erwärmung in ein nicht leitendes Gas übergeht oder ein solches abgibt. Es wurde festgestellt, daß der Überspannungsableiter dadurch die Fähigkeit erhält, größere Ströme abzuleiten, ohne seine gutbekannte Ventilcharakteristik wesentlich zu ändern. Der bei der Hitze flüchtige Stoff soll vorzugsweise so angeordnet sein, daß er die Entladestrecken, welche durch die Poren oder zwischen den Teilchen des Ableiters gebildet werden, nicht voll ausfüllt, so daß, wenn sich der Ableiter entlädt, ein Gasstrom von im wesentlichen nicht ionisierten Teilchen frei wird, der rasch die Poren und die Entladeräume ausbläst und dadurch den

Ableiter auch bei hohen Strömen mit seiner Ventilcharakteristik wirksam werden läßt. Der bei der Hitze flüchtige Stoff kann aus einem Isolieröl oder einer anderen im wesent-: liehen nichtleitenden Flüssigkeit bestehen;" Es kann auch ein fester Stoff sein, z. B. Borsäure.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.

ίο Der Ableiter besteht aus einem Isoliergehäuse, welches einen Leitungsanschluß 2 am oberen Ende aufnimmt. An diesen ist eine Mehrfachfunkenstrecke 3 angeschlossen, die durch eine Feder 4 in der richtigen Lage gehalten wird. Die Feder 4 drückt gegen einen Körper 5 von Siliciumcarbidkristallen oder einen anderen porösen Ableiterkörper, der mit < >1 oder Borsäure oder einem anderen bei der Erwärmung flüchtigen Stoff behandelt wurde. 20' Der poröse Ableiterkörper 5 wird durch eine Grundplatte 6 getragen, die mit Lüftungsöltnungen 7 für die entstehenden Gase versehen ist. Der Ableiter wird vervollständigt durch einen Leiter 8, der den Strom vom Ableiterkörper 5 ableitet.

Wenn als hitzeflüchtiger Stoff öl verwendet wird, braucht man die Siliciumcarbidkristalle nur mit einer ölschicht zu überziehen. Wenn Borsäure verwendet wird, können einige wenige Teilchen von Borsäurepulver 30 zwischen den Siliciumcarbidkristallen verteilt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Überspannungsableiter mit Ventilcharakteristik von porösem oder körnigem Aufbau, dadurch gekennzeichnet, daß er in den Poren bzw. zwischen den Körnern einen Stoff enthält, welcher bei der Erwärmung in ein nichtleitendes Gas übergeht oder ein solches abgibt.

2. Überspannungsableiter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß er in den Poren bzw. zwischen den Körnern eine isolierende Flüssigkeit, z. B. öl, enthält.

3. Überspannungsableiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er in den Poren bzw. zwischen den Körnern Borsäure in Pulverform enthält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen