DE641719C - Verfahren und Vorrichtung zur Umformung der Schwingungen eines elektrisch erregten, polarisierten, mechanischen Schwingungssystems in elektrische Groessen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Umformung der Schwingungen eines elektrisch erregten, polarisierten, mechanischen Schwingungssystems in elektrische GroessenInfo
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- H01H51/00—Electromagnetic relays
- H01H51/30—Electromagnetic relays specially adapted for actuation by AC
- H01H51/32—Frequency relays; Mechanically-tuned relays
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Description
Es ist eine bekannte Erscheinung, daß sich,
beispielsweise in Überlagenrngsfernsteueranlagen,
die mit verschiedenen Tonfrequenzen arbeiten, mit -mechanischen Sdrwingungssystemen
bedeutend höhere Riesonanzscihärfeii erzielen lassen als mit elektrischen Schwingungskreisen.
Es sind deshalb für den Empfang derartiger Steuerströme Resonanzrelais mit elektromagnetisch erregten, mechanischen
Schwitigungssystemen vorgeschlagen worden.
Bei diesen Relais ist der als Schwingungskreis ausgebildete Erregerkreis meistens . auf die
gleiche Frequenz abgestimmt wie das mechanische Schwingungssystem, das ausschließlich
die Schaltorgane betätigt. Mitunter ist es aber erforderlich, statt der mechanischen Betätigung
eine elektrische oder elektromagnetische anzuwenden, namentlich dann, wenn es sich
um eine Messung der überlagerten Ströme bei
ao kräftiger Filterwirkung gegen Ströme anderer Frequenz handelt.
Man hat nun zu diesem Zweck vorgeschlagen, die mechanischen Schwingungen dadurch
in eine elektrische Größe umzuformen, daß
25. man durch das polarisierte, mechanische Schwingungssystem 'eine das Meßgerät
speisende Wicklung induziert. Die konstruktive Durchbildung derartiger Apparate macht
aber mitunter Schwierigkeiten, da namentlich bei kleinen Abmessungen des mechanischen
Schwingungssystems die Unterbringung der induzierten Wicklung neben der Erregerwicklung
nicht in der Weise möglich ist, daß eine unmittelbare Beeinflussung der induzierten
Wicklung durch den Wechselfluß der Erregerwicklung verhütet wird.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, derartige Schwierigkeiten zu vermeiden.
Erfindungsgemäß werden die Schwingungen eines elektrisch erregten, polarisierten,
mechanischen Schwingungssystems dadurch in elektrische Größen umgeformt, daß man zwei
in einem gemeinsamen Stromkreis parallel liegende, Induktivität und Kapazität enthaltende
Stromzweige, von denen jeder etwa auf die Eigenfrequenz des mechanischen Schwingungssystems
abgestimmt ist und von denen wenigstens einer die Erregerwicklung eines
mechanischen Schwingungssystems enthält, einander entgegenwirken läßt, also beispielsweise
an ein Differentialgerät (Differentialgalvanometer, -relais, -wandler ο. dgl.) derart
anschließt, daß die Ströme oder die von ihnen hervorgerufenen Wirkungen (Induktionsströme, Spannungsabfälle o. dgl.) einander
entgegenwirken.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden.
In Fig. ι sind r, 2 die beiden Leiter eines
Starksrromnetzes oder eines anderen Netzes,
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Otto Ortner in Nürnberg.
das mit Tonfrequenzströmen überlagert wird. Zwischen die beiden Leiter sind die beiden
Stromzweige 3, 4 eingeschaltet, der Stromzweig 3 enthält die Kapazität 30 und die Induktivität
3I3 der Stromzweig 4 eine gleich
große Kapazität 40 und eine gleich große Induktivität 41, die die Erregerwicklung des
mechanischen Schwingungssystems, der Zunge 42, bildet. Die beiden Stromzweige und das
mechanische Schwingungssystem seien auf die gleiche Tonfrequenz, also beispielsweise auf
317 Hertz, abgestimmt und derart abgeglichen, daß bei Wegnahme des mechanischen
Schwingungssystems 42 beide Stromzweige stets den gleichen Strom führen würden. Die
Zunge 42 wird durch den Dauermagneten 412 polarisiert.
Die beiden Zweige sind an die einander entgegenwirkenden Wicklungen 33, 43 eines
so Differentialgalvanometers 5 angeschlossen.
In Fig. 2 ist in Abhängigkeit von der Frequenz der Effektivwert des Stromes J3 für den
Zweig 3 aufgetragen; es ergibt sich also die bekannte Resonanzkurve.
In Fig. 3 ist ebenso der Strom /4 des Zweiges
4 aufgetragen. Es würde sich bei Wegfall des mechanischen Schwingungssystems 42 genau die gleiche Resonanzkurve wie in Fig. 2
ergeben. Da aber die schwingende polarisierte Zunge42, deren Amplitude« in Abhängigkeit
von der Frequenz ν gestrichelt angedeutet ist, eine Gegen-EMK in der Erregerwicklung 41
induziert, ergibt sich für die Kurve bei 6 eine scharf ausgeprägte Einsattelung.
Der Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, daß sich die Ströme/3 und /4 für alle Frequenzen
mit Ausnahme des Resonanzbereichs der Zunge 42 in ihrer Wirkung auf das Differentialgerät
5 gegenseitig aufheben müssen. Die Differenzwirkung D ist in Fig. 4 in Abhängigkeit
von der Frequenz ν aufgetragen. Es ergibt sich also für das Differentialgerät 5
ein Ausschlag, der der Kurve nach Fig. 4 entspricht. Statt des Galvanometers 5 kann auch
ein Relais oder ein Differentialstromwandler, der irgendein Schütz 0. dgl. speist, eingeschaltet
werden. Stets wird man eine getreue Abbildung der Resonanzkurve der Zunge 42 in elektrischen oder magnetischen Größen
erhalten, also elektrisch mittelbar eine wesentlich schärfere Resonanz erzielen, als an sich
durch einen Schwingungskreis möglich ist.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der beide Zweige 3, 4 Erregerwicklungen 31, 41
für mechanische Schwingungssysteme 32, 42 enthalten. Das System 32 sei auf die Frequenz
Hertz, das System 42 auf die Frequenz Hertz abgestimmt. Die Stromkurven (Fig. 6 und 7) für die Ströme/3 und Z4 ergeben
deshalb Resonanzkurven, die an verschiedenen Stellen 63, 64 Einsattelungen haben. An die Stromzweige 3,4 sind über
Gleichrichter an Ordnungen 34, 44 in entgegengesetzter Richtung die beiden Wicklungen
35, 45 eines polarisierten Relais 7 angeschlossen. Beide Wicklungen wirken gemeinsam
auf den polarisierten Anker 70 ein, der über ein Kippfedergetriebe den Schaltarm 71 für
den Schalter 72 steuert. Je nachdem der Gleichstrom in der Wicklung 45 größer oder
kleiner ist als der in entgegengesetzter Richtung magnetisieren.de Gleichstrom der Wicklung
35, wird der polarisierte Anker 70 angezogen oder abgestoßen und der Schalter 72
geöffnet oder geschlossen. Da die Gleichrichteranordnung 34 im positiven Sinne, die
Gleichrichteranordnung 44 im negativen Sinne magnetisierende Gleichströme ergibt, erhält
man gemäß Fig. 8, wenn man nacheinander Ströme verschiedener Frequenz durch die Zweige 3 und 4 schickt, Magnetisierungen M
mit wechselndem Vorzeichen. Man kann also beispielsweise durch Überlagerung des Starkstromnetzes
1,2 mit 310 Hertz eine Öffnung,
durch Überlagerung des Netzes mit 324 Hertz eine Schließung des Schalters 72 bewirken
und dadurch auf einfache Weise Fernsteuerungen ausführen. An den Schalter 72 können
Warmwasserspeicher, Tarifapparate, Schütze für Beleuchtungsanlagen o. dgl., die fernbetätigt
werden sollen, angeschlossen sein. Die Wicklungen 3 s und 45 können gegebenenfalls
in eine einzige Wicklung zusammengefaßt werden. Wird statt des Relais 7 ein polarisiertes
Gleichstrommeßgerät angeschlossen, so ergeben bei der Messung Steuerströme von der
Frequenz 310 einen positiven, Steuerströme von der- Frequenz 324 einen negativen Ausschlag.
Aus der Richtung des Ausschlags kann man also sofort die Frequenz des Stromes erkennen.
Derartige Apparate eignen sich hervorragend zur Messung von Oberwellen und
überlagerten Strömen in Netzen bzw. zur getrennten Messung von Strömen bestimmter
Frequenz in Stromgemischen verschiedener Frequenzen. Sie können jedoch statt dessen
auch allgemein als Indikatoren für Ströme bestimmter Frequenzen oder als Empfangsrelais für Fernsteueranlagen o. dgl. verwendet
werden.
Bei den Schaltungen nach den Fig. 1 und 5 sind die Stromzweige zwischen die Netzleiter
eingeschaltet, und falls derartige Vorrichtungen zur Messung benutzt werden, messen sie
die zwischen diesen Leitern herrschende Spannung der angegebenen Frequenz. Die Vorrichtung ist also im Nebenschluß geschaltet.
Man kann aber auch mit Hauptschlußschaltung arbeiten, wie die Fig. 9 zeigt, wenn man
beispielsweise den durch den Netzleiter 2
641Π9
fließenden Strom bestimmter Frequenz überwachen oder Relais oder Schalteinrichtungen
statt durch die Spannung durch den Strom fernsteuern will. In Fig. 9 sind die beiden
Stromzweige 3, 4 über 'einen Stromwandler 8
an den Netzleiter 2 angekoppelt. Die Stromzweige können aber auch an einen im Leitungszug
liegenden Widerstand angeschlossen sein. Die Wirkungsweise ist im wesentlichen
ίο die gleiche wie bei den in Fig. 1 und 5 dargestellten
Vorrichtungen.
Die Kapazität und Induktivität der einzelnen. Zweige kann statt in Reihe auch parallel
geschaltet sein; unter Umständen können in die beiden Stromzweige auch Sperrkreise
für die Starkstromfrequenz eingeschaltet werden.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Umformung der Schwingungen eines .elektrisch erregten, polarisierten, mechanischen Schwingungssystems in 'elektrische Größen, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Größen durch. Differenzwirkung mindestens zweier in einem gemeinsamen Stromkreis parallel liegender, Induktivität und Kapazität enthaltender Stromzweige erzeugt werden, von denen jeder etwa auf die Eigenfrequenz des mechanischen Schwingungssystems abgestimmt ist und von ■denen wenigstens einer die Erregerwicklung für das mechanische Schwingungs· system enthält.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch. 1, dadurch, gekennzeichnet, daß die beiden parallelen Stromzweige an ein Diöerentialgerät (Differentialgalvanometer, Difrerentialstromwandler o. dgl.) derart angeschlossen sind, ■daß die Ströme der beiden Zweige oder die von den Strömen hervorgerufenen Wirkungen (Induktionsströme, Spannungsabfälle o. dgl.) einander 'entgegenwirken.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch. 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Stromzweige die Erregerwicklung für ein mechanisches Schwingungssystem enthält und daß die beiden Schwingungssysteme verschiedene - Eigenfrequenzen aufweisen.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch. 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stromzweige über in entgegengesetzter Richtung durchlässige Gleichrichteranordnungen an ein polarisiertes Relais oder Meßgerät angeschlossen sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stromzweige in Differenzschaltung auf ein Meßgerät oder ein Schaltrelais einwirken, 3as zur Steuerung von irgendwelchen Apparaten, z. B. Tarif zählern o. dgl., dient.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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DE641719C true DE641719C (de) | 1937-02-11 |
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1934
- 1934-09-22 DE DES115477D patent/DE641719C/de not_active Expired
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