DE64079C - Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung des Oberleders an der Brandsohle und zum Beschneiden desselben vom Innern des Schuhwerks aus - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung des Oberleders an der Brandsohle und zum Beschneiden desselben vom Innern des Schuhwerks ausInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D71/00—Elements of nailing machines; Nail-feeding devices
- A43D71/02—Driving mechanisms for moving the horn; Nail-cutting apparatus connected with the horn
Landscapes
- Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem bisherigen Verfahren zur Befestigung des Oberleders an der Brandsohle wird das
über den Leisten gezogene Oberleder schon vor dem Aufnageln der Brandsohle von Hand
abgeschnitten, so dafs nur so viel Rand am Oberleder bleibt, als zur Befestigung desselben
an der Brandsohle nothwendig ist. Dieser Rand aber mufs, um späteres Drücken des
Schuhes oder Stiefels zu verhindern, ziemlich schmal gehalten sein. Dadurch kommen die
Stiche so nahe an die Kante des Oberleders, dafs das Ausreifsen der Stiche sehr leicht eintreten
kann. Dies wird bei vorliegendem Verfahren nun dadurch verhindert, dafs ein vorheriges
Beschneiden des Oberleders nicht mehr stattfindet, sondern dafs dieses nach Annähen
der Brandsohle vom Innern des Schuhes oder Stiefels aus bewirkt wird. Es kann bei diesem
Verfahren niemals der Fall eintreten, dafs die Stiche den Rand nicht erfassen, wie das bei
dem älteren Verfahren oftmals der Fall ist, sondern es greift jeder Stich fest in das Oberleder
ein, wodurch eine sichere Verbindung desselben mit der Brandsohle an jeder Stelle
vorhanden ist.
Zum Abschneiden des überflüssigen Randes vom Innern des Schuhes aus benutzt man
zweckmäfsig die in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Maschine. Dieselbe besteht zunächst
aus einem auf dem FuIs B ruhenden Ständer A, Fig. 1, an welchem rechts ein sich
aufwärts erstreckender Arm D angegossen ist, der zusammen mit dem Ständer eine horizontale
Achse C trägt. Auf dieser befindet sich einerseits ein Zahnrad H und andererseits eine
lose, beständig umlaufende Riemscheibe E, welche durch eine Kupplung F je nach Bedarf
fest mit der Achse C verbunden werden kann, um das Zahnrad H in Drehung zu versetzen.
Die Bethätigung der Kupplung erfolgt durch Anheben einer Stange G mittelst eines in der
Zeichnung nicht dargestellten Trittbrettes; hierbei wird dann eine Spiralfeder G1 angespannt,
- welche nachher das Zurückgehen des Kuppeltheiles F bewirkt.
Die Drehung des Zahnrades H wird mittelst eines kleineren Zahnrades J auf eine waagrechte
Achse K übertragen, an deren anderem Ende sich eine Kurbelscheibe L mit Kurbelzapfen
M befindet. Der Zapfen M bewegt . eine Gelenkstange N, welche bei α durch einen
Bolzen b mit einem im Horn Q. angeordneten gekrümmten Arm P verbunden ist, so dafs·
letzterer durch die Drehbewegung des Zapfens M in auf- und absteigende Bewegung versetzt.
wird. Auf dem etwas abgeschrägten Kopf des Armes P ist ein Messer R\ Fig. 2 und 3, mittelst
der Schraube f befestigt. Die Schneide g, Fig.. i, dieses Messers ragt durch eine in der
Wand des Hornes befindliche Oeffnung h hindurch,
wenn sich der Arm P in angehobener Stellung befindet. In der tiefsten Stellung des
Armes P liegt die' Schneide direct in der Ebene des Kopfes R, Fig. 1.
Das obere Ende des Ständers Ä ist gegabelt und trägt auf einem Zapfen m einen abwärts
gehenden Arm S, der durch den Raum T eines gegabelten Armes U, welcher ebenfalls
einen Theil des Körpers der Maschine bildet, läuft. Die Stirnseiten der beiden Gabelenden
von U sind durch eine Platte bl verbunden,
iri welcher sich eine Schraube C 1 befindet,
durch deren Vor- oder Rückdrehung der Ausschlag des Armes S1 in gewissen Grenzen geregelt
werden kann. Am oberen Theil des Armes S ist eine Feder a} befestigt, welche
gegen die innere Seite des Quersteges b1 liegt und dem Arm S die in Fig. ι punktirt gezeichnete
Lage ertheilt, wenn keine Kraft auf den Arm S wirkt. Die beiden Schenkel der
Gabel U tragen eine kurze Achse B\ auf welcher eine Excenterscheibe A1 befestigt ist. Diese
kann durch einen am rechtsseitigen Ende von B1 befestigten Griff d] derart bewegt werden,
dafs dadurch dem Arm 5 die in Fig. ι in ausgezogenen Linien ersichtliche Lage (Arbeitslage) ertheilt wird.
Am unteren Ende von S ist ein mit Längsnuth ι versehener Arm t angeordnet, der
durch eine Schraube r' in gewissen Höhenlagen eingestellt werden kann. Der untere
Theil von t ist zur Gabel W ausgebildet und trägt eine Rolle V. Gegen den schulterartigen
Theil ν der Gabel W liegt der mit Stiftlöchern w versehene Kopf y einer Schraube w,
welche im untersten Theil des Armes 5 auf- und abbewegt werden kann, so dafs dadurch
eine etwaige freiwillige, aufwärts gerichtete Verschiebung der Gabel W oder des Armes t verhindert
wird.
Das Arbeiten mit dieser Maschine geschieht in der Weise, dafs man den Arm S durch
Umlegen des Griffes d1 in die punktirte Lage "zurückschwingt und den Schuh oder Stiefel
über den Köpf R des Hornes Q zieht. Der Arm S "wird dann in die Arbeitslage zurückgeschwungen
und durch die Schrauben v, ■ und r so eingestellt, dafs die Rolle V auf den
Rand der Brandsohle drückt und der rechtsseitige Arm D1 der Gabel W an der Kante
der Brandsohle anliegt. Es wird nunmehr die Kupplung F durch entsprechende Bewegung
der Stange G eingeschaltet, so dafs die Achse C and mit dieser die Achse K ux Umlauf kommt,
wobei dann, wie oben beschrieben, der Arm P mit dem Messer R1 auf- und abgeht. Es wird
nunmehr der Schuh oder Stiefel entsprechend der Kante der Brandsohle langsam am Schenkel
Dτ der Gabel W unter der Rolle V hinweggeführt,
so dais das beständig mit ziemlicher Geschwindigkeit auf- und absteigende
Messer den überflüssigen Rand des Oberleders vom Innern des Schuhes oder Stiefels aus beschneidet
Bei Benutzung einer cylindrischen Rolle, wie dies Fig. a zeigt, erfolgt der Schnitt des
Messers R1 bezw. der Schneide g rechtwinklig nach dem abzuschneidenden Rande. Bei Verwendung
einer konischen Rolle hingegen, wie in Fig. 3, ist der Schnitt ein schräger. In Fig. 4
bedeutet G" die Brandsohle und T1 das Oberleder, g1 ist der innere Rand desselben, g die
Naht, welche das Oberleder mit der Brandsohle verbindet und g" der Schnitt, durch
welchen die zwischen g" und g1 liegende Kante e1 abgetrennt wird.
Für den Fall, dafs au'fser der auf- und absteigenden Bewegung des Armes P auch eine
Drehbewegung desselben gewünscht wird, kann man die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Abänderung
verwenden. Bei dieser ist an dem betreffenden Ende des Ständers A zunächst ein
Gehäuse Q2 befestigt, welches oben cylindrisch
ist und den ebenfalls cylindrisch gehaltenen hohlen unteren Theil des Hornes ζ) aufnimmt.
Der Theil N ist hier ein Kolben und oben beweglich mit dem Arm P, unten durch das
Gelenk M beweglich mit der Kurbelscheibe L der Achse K verbanden. Um ein Herausziehen
des Theiles Q1 des Hornes Q. aus dem
Gehäuse Q.2 zu verhindern, sind in Q1 zwei gegenüberliegende längliche Ausschnitte q vorgesehen,
in welche sich kleine Blöcke q1 zum Theil einlegen können. Diese werden durch
Schrauben q'2 in ihrer gehörigen Lage gehalten, so dafs eine gewisse Drehung des Hornes Q,
aber kein Herausziehen aus dem Gehäuse Q2
mehr stattfinden kann. Die Arbeitsweise mit diesem drehbaren Horn ist im wesentlichen
dieselbe, wie oben beschrieben, nur geht sie bei Stiefeln etwas leichter vor sich wie bei
Benutzung des nicht drehbaren Hornes.'
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren, darin bestehend, dafs bei der Verbindung des Oberleders und der Brandsohle der überstehende Rand des ersteren erst nach der Verbindung vom Innern des Schuhes oder Stiefels aus abgeschnitten wird, zum Zweck, sichere Verbindung zwischen Oberleder und Brandsohle an jeder Stelle zu erzielen.
- 2. Zur Ausübung des- unter 1. geschützten Verfahrens eine Vorrichtung, gekennzeichnet durch ein von der Maschine schnell auf- und ab bewegtes, im Horn Q gelagertes Messer R1, dessen Schneide g durch eine Oeffhung h hindurch gegen den Rand des Oberleders geführt wird, wobei ein mit Regelvorrichtung t versehener oscillirender Arm 'S den Halt der Brandsohle von oben bewirfst.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE64079C true DE64079C (de) |
Family
ID=337973
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE64079C (de) |
-
0
- DE DENDAT64079D patent/DE64079C/de active Active
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