DE64021C - Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen von Arbeitsstücken ohne Stromunterbrechung beim Herausnehmen derselben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen von Arbeitsstücken ohne Stromunterbrechung beim Herausnehmen derselbenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Herausnehmen derselben.
Das Verfahren und die zu dessen Ausübung dienende Vorrichtung, welche den Gegenstand
vorliegender Erfindung bilden, haben den Zweck, Metallstangen oder Arbeitsstücke, welche
geschmiedet oder auf andere Weise bearbeitet werden sollen, in billiger Weise unter Anwendung
von Elektricität nach einander zu erhitzen.
Bei· dem Verfahren wird zunächst eine Stange oder ein Arbeitsstück in einen elektrischen Stromkreis
und dann eine andere Stange oder ein Arbeitsstück in denselben Stromkreis eingeschaltet,
worauf die eine Stange von dem Stromkreis wieder entfernt wird, während die andere
unterdessen in dem Stromkreise eingeschaltet bleibt.
In den die zur Anwendung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung . veranschaulichenden
Zeichnungen ist Fig. 1 ein senkrechter Längsschnitt, Fig. 2 ein waagrechter
Längsschnitt nach 2 - 2, Fig. 1, während Fig. 3 eine Ansicht des hinteren Endes der
Vorrichtung ist. Fig. 4 zeigt in perspectivischer Ansicht das leitende Contactstück einer der
zweitheilig endigenden Elektrodebacken und die den Strom zuführende kurze Leitstange,
wobei das getheilte Ende der Elektrodenbacke, das eine Ende einer der Nebenelektroden und
die in dieser gelagerte Contactrolle durch Strichpunktur angedeutet sind. Fig. 5 ist ein
senkrechter Schnitt in der Längsrichtung der oberen Querwelle innerhalb des Gestelles und
veranschaulicht die an der Welle befindlichen Ringe und verstellbaren Muffen sowie die
oberen und die unteren oder Nebenhebelelektroden, während Fig. 6 eine der oberen
oder Hauptelektroden von oben oder eine der unteren Elektroden von unten gesehen darstellt.
Fig. 7 und 8 zeigen eine dieser Elektroden in Seiten- und in Endansicht, während
Fig. 9 in oberer Ansicht die innere Fläche einer der Hauptelektroden und Fig. 10 die
Elektrode selbst in Seitenansicht darstellt und Fig. 11 eine Ansicht des getheilten Endes der
Elektrode ist. Fig. 12 veranschaulicht eines der leitenden Contactstücke in oberer und
Seitenansicht. Die Leitungsrolle einer der Nebenelektroden ist in Fig. 13 in Seiten- und
Endansicht dargestellt. In.Fig. 14 bis 16 sind
verschiedene Arten der Verbindung der Leitungsdrähte mit der Vorrichtung gezeigt, je nachdem
der elektrische Strom das zu erhitzende Arbeitsstück in der einen oder anderen Richtung
durchfliefsen soll, und zwar veranschaulicht Fig. 14 diejenige Verbindungsart, durch
welche der Strom in der Längsrichtung des Arbeitsstückes, Fig. 15 diejenige, durch welche
er quer und Fig. 16 diejenige, durch welche er in diagonaler Richtung durch das Arbeitsstück
hindurchgeführt wird.
Das Gestell 10 der Vorrichtung ist zweckmäfsig
so eingerichtet, dafs es an einer Wand oder an.einer Schmiedevorrichtung angebracht
werden kann, zu welchem Zwecke die Platte' 11
an demselben vorgesehen ist, von welcher die in einem Bogen nach aufsen geführten und
dann nach unten sich fortsetzenden Arme 12 und .13 herabhängen, die oben, an ihrem
geraden Theil durch eine Querstange 14 und
unten an den Enden durch eine zweite Querstange 15 mit einander verbunden sind.
In diesen Querstangen sind schwalbenschwanzförmige Führungsnuthen ιό und diesen
gegenüber Stellschrauben 17 angebracht. In den schwalbenschwanzförmigen Nuthen der
oberen Querstange, gleiten mit ihrer an einem T-förmig erweiterten Ende befindlichen Feder 24
zwei in der Längsrichtung des Apparates waagrecht hervorstehende Arme, welche auf diese
Weise verstellbar sind, von denen aber nur der eine hintere 21 in der Zeichnung sichtbar
ist, während der andere, 20, nicht zu sehen ist. Entsprechende Arme 22 und 23 sind in
gleicher Weise an der unteren Querstange 15 angebracht und in entsprechenden Nuthen
durch die Stellschrauben 17 wie jene verstellbar. Jeder der oberen Arme ist nahe seinem
'äufseren Ende mit einem längeren, herabhängenden hohlen Zapfen und nahe seinem inneren Ende mit einem kürzeren, ebenfalls
hohlen Zapfen versehen, denen gleiche aufrechtstehende Zapfen 28 und 29 an den unteren
Armen 22 und 23 entsprechen. Aus den Höhlungen dieser Zapfen ragen Anschläge 30 von Isolirmasse hervor, welche darin durch
Stellschrauben 31 verstellbar sind.
Am Gestell 10 sind über einander in der Querrichtung die an ihren äufseren Enden
aufserhalb des Gestelles mit Muffen 42 versehenen Stangen 40 und 41 vorgesehen, von
denen die untere zwei Hebelelektroden 50 und 51 und die obere ebenfalls zwei entsprechende
Hebelelektroden 60 und 61 trägt. Die Stangen 40 und 41 treten durch an sämmtlichen
vier Elektroden vorgesehene nabenartige Verstärkungen 52 hindurch, in welch letzteren
die an einer Seite flantschenartig erweiterten Futter 53 von Isolirmasse untergebracht sind,
während die Hebelelektroden einer jeden Stange durch auf ■ dieser befindliche Muffenringe 54
von einander getrennt gehalten werden. Um die Reibung an den Futtern und Muffenringen
zu vermindern, ist zwischen denselben und der Stange je eine röhrenförmige Stahlmuffe 55 angebracht,
während an jeder der nach aufsen gerichteten Seiten der Hebelelektroden die von letzteren durch die Flächen der Erweiterungen
der Futter 53 isolirten Muffen 56 durch Schrauben 57 an den Stangen 40 und 41 verstellbar
angeordnet sind.
Die Haupthebelelektroden 50, 51, 60 und 61
haben alle die gleiche Form und sind in dem nabenartig verstärkten Theil mit Längsvertiefungen
58 versehen. Die unteren Hebelelektroden sind an ihren hinteren Enden zweitheilig
gestaltet, wodurch die nach oben gerichteten, in horizontaler Richtung verlängerten
Backen 59 gebildet werden, während an den oberen Hebelelektroden in gleicher Weise entsprechende,
nach unten gerichtete Klemmbacken 63 vorgesehen sind, an denen sich, wie auch an den Backen 59, Stellschrauben 62
befinden. Zwischen den Backen werden Contactstücke 64 von gut leitendem Metall, welches
einen hohen Schmelzpunkt hat, eingeklemmt, an deren nach innen gerichteten Enden
Contactöffnungen 65 und in gleicher Linie mit den Contactflächen Ansätze 66 vorgesehen
sind.
Die vorderen Enden der Hebelelektroden sind durch Zugfedern 68 mit den verstellbaren
Armen 20, 21 und 22, 23 verbunden, wodurch die Klemmbacken der Elektroden das Bestreben
haben, sich einander zu nähern, während die Grenze dieser Bewegung der Elektroden durch
die Einstellung der in den kurzen hohlen Zapfen 27 und 29 der Arme beweglichen Anschläge
30 geregelt wird.
An der unteren Stange 40 sind auch noch zwei Nebenelektroden 70 und 71 und an der
oberen Stange 41 zwei entsprechende Nebenelektroden 80 und 81 hebeiförmig angeordnet,
welche mit den gelochten Ansätzen 72, durch die die Stangen hindurchtreten, in den Längsvertiefungen
58 der Hauptelektroden ruhen. Die hinteren Enden dieser Nebenelektroden reichen bis nahe an die nach innen gerichteten
Enden der Klemmbacken an den Hauptelektroden heran, denen sie gegenüber liegen, und
sind dort mit den nach innen vorstehenden gelochten Ansätzen 73 und 74 versehen, während
sich an den anderen Enden die mit Muffen von Isolirmasse versehenen gelochten
Ansätze 75 und in der Nähe des Hebelpunktes die ebenfalls mit Isolirmuffen versehenen gelochten
Ansätze 76 befinden. Durch diese gelochten Ansätze 75 und 76 treten die darin parallel den Hebelelektroden ruhenden Leitungsstangen ηη von Kupfer oder anderem geeigneten
Material hindurch, während in den gelochten Ansätzen 73 und 74 kürzere Leitungsstangen 78 ruhen, welche durch Muffen 79
mit Stellschrauben 82 mit den Leitungsstangen77 verbunden sind. Zwischen den Ansätzen 73
und 74 sind an den Stangen 78 Contactrollen 83 von verhältnifsmäfsig schwer schmelzbarem
Material angebracht, welche einem dreifachen Zweck dienen, indem sie gleichzeitig
Vorschubrollen, Klemmvorrichtungen und elektrische Leiter darstellen. Die äufseren Enden
der Leitungsstangen 78 treten in die Oeffnungen der leitenden Contactstücke 64 an den
nach innen gerichteten Enden der Klemmbacken der Hauptelektroden ein. Die Nebenelektroden
sind mit den äufseren Enden der verstellbaren Arme durch Zugfedern 84 verbunden,
so dafs die oberen und unteren Nebehelektroden das Bestreben haben, sich
einander zu nähern. Die Grenze dieser Bewegung wird durch die einstellbaren Anschläge
an den längeren hohlen Zapfen der Arme geregelt. Der Zwischenraum zwischen den Contactflächen
in den Klemmbacken der Haupt-
elektroden und den Nebenelektroden wird durch die Ansätze 65 überbrückt.
An den äufseren Enden der Leitungsstangen 77 befinden sich Muffen 90 mit
Klemmschrauben 91 und 92, durch welche die verschiedenen Enden von Leitungsdrähten mit
den Leitungsstangen verbunden werden können.
Der positive Leitungsdraht 100 ist in zwei Abzweigungen 101 und 102 getheilt, welche
mit den Stangen der beiden oberen Nebenelektroden verbunden werden können, während
die Abzweigungen 111 und .112 eines mit
einer Dynamomaschine oder einem Stromwandler in Verbindung stehenden negativen Leitungsdrahtes, wie in Fig.' 2 gezeigt, mit den
Leitungsstangen der unteren Elektroden verbunden werden können.
Bei Anwendung des Verfahrens unter Benutzung der beschriebenen Vorrichtung wird
'eine behufs nachherigen Schmiedens oder sonstiger Bearbeitung zu erhitzende und weich
zu machende Stange 200 zwischen die Rollen der oberen und unteren Nebenelektroden 70
und 80 an einer Seite des Apparates eingeführt und bis zwischen die Rollen der anderen
Nebenelektroden 71 und 81 an der anderen Seite eingeschoben. Bei der in Fig. 2 und 1 5
dargestellten Verbindungsart der Leitungsdrähte werden alsdann zwei Ströme quer durch die
Stange ihren Weg nehmen, und zwar der eine von der Elektrode 80 nach der anderen 70
■ und der andere Strom von der Elektrode 81 nach der 71, wogegen bei der in Fig.- 14 gezeigten
Verbindungsweise beide Ströme in der Längsrichtung der Stange, der eine von 70 nach 71 und der andere von 80 nach 81
fliefsen. Die Elektroden können an den Stangen derart gestellt werden, dafs der Abstand zwischen
den beiden Paaren von Contactrollen vergröfsert oder verringert wird, doch sollte,
wenn die Ströme in der Querrichtung durch die Stange geführt werden, der Abstand nicht
viel gröfser sein, als der Durchmesser der zu erhitzenden Stange beträgt. In diesem Falle
wird der zwischen den Contactrollen befindliche Theil durch Wärmeleitung erhitzt. Hierauf
wird die Stange oder das Arbeitsstück zwischen den leitenden Contactstücken 64 der Klemmbacken
59 herausgeführt und eine zweite Stange 300 zwischen die Contactrollen der
Nebenelektroden eingeschoben. Letztere bewegen sich unabhängig von den Hauptelektroden,
wenn die Stange eingeschoben wird, wobei die Leitungsstangen 78 in den Contactöffnungen
der Contactstücke 64 spielen und mit diesen in Berührung bleiben, so dafs beim Einschieben einer Stange. zwischen die Nebenelektroden
der Durchflufs des Stromes durch die Backen der Hauptelektroden nicht unterbrochen
wird. Nachdem man die Stange 300 zwischen die Nebenelektroden eingeschoben hat, kann die Stange 200 zwischen den Backen
der Hauptelektroden herausgenommen werden, ohne dafs dadurch der Strom unterbrochen
wird, welcher vielmehr durch die Stange 300 seinen Weg nimmt. Hierauf wird die Stange 300
nach aufsen zu bewegt und eine neue Stange eingeschoben. Dies kann in gleicher Weise
weiter fortgesetzt werden, ohne dafs der Strom unterbrochen wird; auch kann man gleichzeitig
zwei oder mehr Stangen oder Arbeitsstücke zwischen die Klemmbacken der Hauptelektroden
bringen.
Claims (2)
- _ Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren zum Erhitzen von Metallstangen oder Arbeitsstücken, welches darin besteht, dafs man eine Stange oder ein Arbeitsstück in - einen elektrischen Stromkreis hineinbringt, dann eine zweite Stange oder ein Arbeitsstück in einen Nebenschlufs desselben Stromkreises einführt und schliefslich eine der Stangen oder Arbeitsstücke aus dem Stromkreise entfernt, während die andere Stange oder das Arbeitsstück in den Stromkreis eingeschaltet bleibt.
- 2. Bei einer Vorrichtung zur Ausübung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens zwei Paar mit beiderseitig begrenztem Ausschlage hebelartig zu einander bewegliche, einander gegenüber angeordnete Hauptelektroden, von denen jede auf ihrer Drehachse eine v mit Bezug .auf ihre Bewegung bis zu einem gewissen Grade von der Hauptelektrode unabhängige Nebenelektrode mit den Strom zuführender Lei-. tungsstange und elektrischem Anschlufs für diesen trägt, wobei die Hauptelektroden an ihren nach aufsen gerichteten Enden mit Klemmbacken und die Nebenelektroden mit neben diesen Klemmbacken befindlichen, für gewöhnlich mit letzteren in gleicher Ebene liegenden leitenden Führungsrollen versehen sind, zwischen welche das Arbeitsstück von der Seite eingeschoben und eingeklemmt werden kann, um dann nach dem Heifswerden nach aufsen zu herausgezogen und zwischen die Klemmbacken der Hauptelektroden gebracht werden zu können, ohne dafs dadurch oder durch Einschieben eines zweiten Arbeitsstückes die Leitung unterbrochen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE64021C true DE64021C (de) |
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DENDAT64021D Expired - Lifetime DE64021C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen von Arbeitsstücken ohne Stromunterbrechung beim Herausnehmen derselben |
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Country | Link |
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DE (1) | DE64021C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1112215B (de) * | 1957-09-06 | 1961-08-03 | Bbc Brown Boveri & Cie | Kontaktvorrichtung fuer die unmittelbare elektrische Widerstandserhitzung von stabfoermigen Koerpern aus Metall |
-
0
- DE DENDAT64021D patent/DE64021C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1112215B (de) * | 1957-09-06 | 1961-08-03 | Bbc Brown Boveri & Cie | Kontaktvorrichtung fuer die unmittelbare elektrische Widerstandserhitzung von stabfoermigen Koerpern aus Metall |
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