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DE639710C - Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Schwefel und/oder Schwefelwasserstoff oder Gemischen von Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus schwefelhaltigen Materialien - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Schwefel und/oder Schwefelwasserstoff oder Gemischen von Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus schwefelhaltigen Materialien

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Publication number
DE639710C
DE639710C DEM121259D DEM0121259D DE639710C DE 639710 C DE639710 C DE 639710C DE M121259 D DEM121259 D DE M121259D DE M0121259 D DEM0121259 D DE M0121259D DE 639710 C DE639710 C DE 639710C
Authority
DE
Germany
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sulfur
furnace
hydrogen sulfide
gas
air
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM121259D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DEM121259D priority Critical patent/DE639710C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE639710C publication Critical patent/DE639710C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/06Preparation of sulfur; Purification from non-gaseous sulfides or materials containing such sulfides, e.g. ores

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Schwefel und/oder Schwefelwasserstoff oder Gemischen von Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus schwefelhaltigen Materialien Das Problem der Gewinnung von elementarem Schwefel aus sulfidischen Erzen mit Wasserdampf ist Gegenstand zählreicher Erfindungen, die alle darauf hinauslaufen, auf dem Wege der Röstung mit Wasserdampf Gemische von Schwefelwasserstoff- und Schwefeldioxydgasen herzustellen, welche schon bei niedrigen Temperaturen dergestalt aufeinander reagieren, daß sich elementarer Schwefel neben Wasserdampf bildet. Leitet man nämlich bei Temperaturen oberhalb von 500° C Wasserdampf über Sulfide, so entstehen Schwefelwasserstoff und die entsprechenden Metalloxyde. Diese Reaktion kann man auch in der Weise leiten, daß man dem Wasserdampf so viel Luft oder Sauerstoff zumengt, daß nicht reiner Schwefelwasserstoff, sondern ein Gemenge von beispielsweise 2 Vol. - Schwefelwasserstoff und r Vol. Schwefeldioxyd entsteht. Die Reaktion mit Wasserdampf allein ist in fast allen Fällen endotherm; aber selbst bei Verbrennung eines Teils des Schwefels zu Schwefeldioxyd genügt die frei werdende Reaktionswärme noch nicht, um den Prozeß ohne weitere Wärmezufuhr durchzuführen: Bei mehreren der bekannten Verfahren wird deshalb vorgeschlagen, die zur technischen Durchführung des Prozesses erforderliche Wärme durch Verbrennen von Kohle oder anderen Heizstoffen zuzuführen. Es ist jedoch noch nicht geglückt, eines der bekannten Verfahren technisch und wirtschaftlich durchzuführen. Bei dem Verfahren zur Gewinnung von Schwefel bz-w. "Schwefelwasserstoff oder von Gemischen aus SchwefelWasserstöff, Schwefel= dioxyd und Schwefel aus schwefelhaltigen Materialien ist zwar der bekannte normale Drehrohrofen gegenüber anderen Öfen vorteilhaft, ein wirtschaftliches Arbeiten läßt er jedoch nicht zu, da eine genaue Einstellung der optimalen Reaktionsbedingungen in einem normalen Drehrohrofen nicht möglich ist. Gemäß Erfindung muß man daher einen Drehrohrofen verwenden, bei dem die gasförmigen Reaktionsmittel planmäßig an diejenigen Stellen gebracht werden können, wo sie gerade nötig sind, und demgemäß- so verteilt werden können, wie es den günstigsten Reaktionsbedingungen entspricht. Ein solcher Drehrohrofen muß in an sich bekannter Weise mit getrennten regelbaren Zuleitungen 'für Brennstoff, Luft und Dampf, die über- die ganze Länge und den Umfang des- Ofens verteilt sind und deren Enden (Düsen) durch die Gutschicht im Ofen hindurchreichen, sowie mit Wendern versehen sein. Auch müß der Ofen an beiden Enden gasdicht abgeschlossen sein; er kann ferner zur Förderurig -der Entstehung einer - örtlich festgelegten. Hauptreaktionszone mit die Fortbewegüng :des Gutes im Ofen regelnden Stauringen aüsgerüstet sein. Ein solcher Ofen gestattet, die Temperatur in weitgehendem Maße zu regeln, also Überhitzung oder Untertemperäfür so= fort auszugleichen. Die Erfindung' besteht also darin, daß man einen Drehrohröfen der eben gekennzeichneten Art für das Verfahren verwendet und in ihm eine auf den mittleren Teil beschränkte Hauptreaktionszone durch passende Verteilung von Luft, Brennstoff und Dampf erzeugt, weil nur auf diese Weise die: zur Erzielung optimaler Betriebsbedingungeg;. notwendige genaue Abstellung der gasförmig ' gen Reagentien auf die festen Reaktionsstoffe möglich ist.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens der kontinuierlichen Gewinnung von Schwefel bzw. und/oder von Schwefelwasserstoff oder von Gemischen aus Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus schwefelenthaltendem Material in einem Arbeitsgang wird das Ausgangsmaterial in Gegenwart von kohlenstoffhaltigem Material in fester, flüssiger oder gasförmiger Forni mit Wasserdampf und Luft in dem innen beheizbaren, mit Wendern ausgestatteten Drehrohrofen der angegebenen Art unter Führung von Gas und Luft im Gegenstrom so behandelt, daß, nachdem das Gut, wie üblich, am Aufgabeende durch den entgegenkommenden Gasstrom vorgewärmt wurde, in einer mittleren Hauptreaktionszone die optimalen Bedingungen für die Schwefelxasserstoffbildung sowohl in bezug auf Temperatur als auch auf das Mengenverhältnis und die Art der an der Reaktion teilnehmenden gasförmigen Stoffe innegehalten werden, worauf in an sich bekannter Weise am Austragsende des Ofens der noch vorhandene Schwefel des Gutes zu Schwefeldioxyd oxydiert wird.
  • Der notwendige Wasserdampf kann zweckmäßig durch Verbrennung wasserstoffreicher Brennstoffe im Ofen selbst erzeugt werden. Ferner kann die Ofenheizung ganz oder teilweise elektrisch sein.
  • Man hat schon vorgeschlagen, elementaren Schwefel aus schwefelhaltigem Material im Schachtofen dadurch herzustellen, daß man das Material mit Kohlenstoff gemischt niedergeschmolzen und den Schwefel ganz oder teilweise zunächst in Schwefeldioxyd verwandelt und dieses Gas dann mit dem Kohlenstoff der Beschickung reduziert hat. Zur Förderung dieser Reduktion bzw. zur Erfassung der letzten Reste von SO., also nur zum Zwecke einer Nebenreaktion, hat man in den oberen Teil des Schachtofens teils reduzierende Gase, teils reduzierendes Gas und Wasserdampf, aber nur in geringen Mengen, eingeführt. Wenn auch dabei in geringen Mengen Schwefelwasserstoff entstehen mag, so war bei diesen bekannten Verfahren keinesfalls beabsichtigt, in einer Hauptreaktionszone die Optimalbedingungen für die Schwefelwasserstoffbildung zu schaffen.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, schwefelhaltiges Material, gemischt mit Kohlenstoff, in Röstöfen oder Trommelöfen mittels bei bestimmten Temperaturen mit Wasser gesättigter Luft zwecks Schwefelwasserstoff- oder Schwefelwasserstoff- und Sybwefeldioxydbildung, aber unter Vermei-:.dttfig von Schwefelabscheidung, im Ofen zu "behandeln. Wesentlich sollen dabei Temperatur, Gasgeschwindigkeit und Wasserdampfsättigungsgrad sein. Es fehlt aber bei diesen Verfahren die Erkenntnis und demgemäß auch die Angabe jeglicher Mittel, daß man die optimalen Bedingungen für die Schwefelwasserstoffbildung in einer Hauptreaktionszone im mittleren Teil eines Drehofens schaffen soll und daß man zu diesem Zweck einen solchen Drehrohrofen verwenden muß, der die getrennte Zuleitung von Luft, Wasserdampf und Verbrennungsgasen an beliebigen Stellen über die ganze Länge und den ganzen Umfang des Ofenmantels verteilt zuläßt. Diese Erkenntnis und ihre betriebsmäßige Anwendung gemäß der vorliegenden Erfindung geben das Verfahren dem Ausführenden sicher in die Hand und bewirken eine gleichmäßige Reaktion und eine praktisch vollkommene Entschwefelung des Gutes.
  • Für die praktische Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung ist folgendes zu beachten: Beispielsweise auf Schwefelkies angewandt, wird das Verfahren so ausgeführt, daß das Erz mit oder ohne Zusatz von festen Kohlenstoff enthaltendem Material am oberen Kopfende des Ofens aufgegeben wird, während die Beheizung in einer folgenden Zone, vorwiegend einem mittleren größeren Teil des Ofens, zweckmäßig durch Verbrennung wasserstoffreicher Brennstoffe mit dort zugeführter gerade ausreichender Luft, erfolgt. Der für die oxydierende Behandlung des Gutes, also für die S 0.-Bildung notwendige Sauerstoff wird am unteren Ende des Ofens, z. B. in Form von Luft, eingeführt.
  • Die aus der mittleren Zone des Ofens stammenden und im Gegenstrom zum Erz am oberen, dem Aufgabeende des Ofens austretenden heißen, praktisch sauerstoffreien Gase erwärmen den frischen Pyrit so, daß ein Schwefelatom durch einfache Erwärinting in der i. Zone sublimiert und gasförmig mit den Abgasen den Ofen verläßt. Das verbleibende, vorgewärmte Schwefeleisen tritt dann in die folgende (mittlere) Zone des Ofens, in der eine vorwiegend aus Wasserdampf, Wasserstoff, Verbrennungsgasen und Stickstoff bestehende, reduzierende Atmosphäre herrscht und in der vorwiegend Schwefelwasserstoffbildung stattfindet, wobei durch Verbrennung von Brennstoff entstehende Wärme teilweise für diese Reaktion verbraucht wird. In der letzten Zone, also dem unteren Teil des Ofens, tritt das noch nicht vollständig entschwefelte Erz in lebhafte Berührung mit vorgewärmter Luft. Hier findet also der bekannte Vorgang des oxydierenden Röstens statt. Die Vorerwärmung der Luft geschieht dadurch, däß im untersten Teil des Ofens, kurz bevor das durch die Schwefelverbrennung aufs neue erhitzte -Erz den Ofen verläßt, vermöge der Wendeeinrichtungen des Ofens das Erz durch die zutretende Frischluft geschüttet wird.
  • :Ulan erhält also am unteren Teil des Ofens schwefelfreien Abbrand und am oberen Teil des Ofens Gase, die sich zusammensetzen aus Schwefeldioxyd. das aus der untersten Ofenzone stammt, Schwefelwasserstoff, der aus der mittleren Ofenzone stammt, und Schwefel, der aus der oberen Zone stammt, dazu Stickstoff aus den Verbrennungsgasen, einen gewissen Überschuß an Wasserdampf und einen Überschuß an unverbrauchtem Wasserstoff, weil bei der Reaktion für die Oxydation des frei werdenden Eisens mehr Sauerstoff gebraucht wird als Wasserstoff zur Bindung des Schwefels zu H,S. Dieser Wasserstoff kann nach Abscheidung der Schwefelgase und des Kohlendioxyds aus den Abgasen des Ofens im Prozeß wieder nutzbar gemacht werden, indem man die Abgase in den Prozeß wieder zurückführt.
  • Bei Metallsulfiden, bei denen kein Schwefel durch einfache Erwärmung sublimiert, fällt die Sublimationszone weg. In allen Fällen läßt sich der Prozeß auch so leiten, daß die schließlich beabsichtigte Umsetzung von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd zu Schwefeldampf und Wasserdampf in geeigneten Zonen des Ofens sich mit vollzieht, so daß der gesamte Schwefel der Sulfide oder doch der größere Teil bereits am Ofenaustritt in Form von elementarem Schwefel vorhanden ist. Diese Schwefelbildung im Ofen selbst kann durch Einbau einer Kontaktkammer mit für diese Reaktion bekannten Kontaktstoffen gefördert werden. Um in diesem Falle das Erz in den Ofen aufzugeben, verwendet man bekannte Einrichtungen, die das Erz durch Öffnungen im Ofenmantel einführen.
  • Das Verfahren läßt sich sowohl bei der Gewinnung von Schwefel aus sulfidischen Erzen als auch zur Gewinnung von Schwefel aus Sulfaten, wie Barium-, Calcium-, Magnesiumsulfat, anwenden. Bei diesen ist zweckmäßig eine dem Sulfatgehält entsprechende Menge an Reduktionsmitteln zuzuschlagen.
  • Obwohl es ohne weiteres möglich ist, die Mengen von Wasserdampf, Heizgas und Luft derart zu regeln, daß ausschließlich Schwefelwasserstoff entsteht, so empfiehlt es sich in den meisten Fällen, von vornherein so viel überschüssige Luft oder Sauerstoff zu verwenden, daß ein Gemenge von Schwefelwasserstoff und schwefliger Säure entsteht, das ohne weiteres Schwefel liefert, d. h. cin Gasgemenge von a Vol. Schwefelwasserstoff und-z Vol. Schwefeldioxyd.
  • Soweit die Umsetzung des Gehalts der Gase an Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd nicht bereits im Ofen selbst erfolgt, findet sie in einer besonderen Apparatur bekannter Art außerhalb des Ofens statt. Die entschwefelten Gase werden sodann noch weiter von Kohlensäure gereinigt und können, wie bereits erwähnt, zur Ausnutzung ihres Wasserstoffgehalts in. den Ofen zurückgeführt werden. Statt dessen können auch andere wasserstoffhaltige Gase, z. B. Wassergas, zur Lieferung des ganzen für die Schwefelwasserstoffbildung benötigten Wasserstoffs oder eines Teils benutzt werden.
  • In der Zeichnung ist beispielsweise ein Ofen dargestellt, wie er vorteilhaft zur Ausführung des Verfahrens zur Anwendung gelangt.
  • Bei E wird das Gut in den Drehrohrofen A aufgegeben, bei K am anderen Ende des Ofens das entschwefelte Material ausgetragen. Zur Heizung wird der Brennstoff entweder in fester Form dem Material von Anfang an zugemischt oder aber in flüssiger oder Gasform durch die Rohrleitung R2 und Düsen B, welche über den ganzen Ofen verteilt sind, zugeführt. Die erforderliche Verbrennungsluft tritt aus der Rohrleitung R3 durch die Düsen L1 ein und der Wasserdampf durch die Rohrleitung R, und die Düsen D. V stellt einen Verteilerkopf zur Zuführung der Brenngase, der Luft und des Wasserdampfes dar. Die eigentliche Röstluft wird erst am letzten, dem Austragsende des Ofens zu gelegenen Teil durch die Düsen L, eingeführt. Die Gase werden bei G abgezogen. W sind Wendevorrichtungen, die für eine schleierförmige Verteilung des Gutes in dem Ofen sorgen, und S Stauringe, durch welche die Fortbewegung des Materials geregelt wird, so daß es sich im mittleren Teil anstaut. Beispiel r In einem innen beheizten Drehrohrofen von 1,4 m Durchmesser und 14 m Länge, der mit Wendern, Stauringen und auf den größten Teil seiner Länge mit Brennern, Einführungsstutzen für Luft und außerdem in der mittleren Ofenzone noch mit Düsen für die Zufuhr von Wasserdampf ausgerüstet ist, wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden 6 t gemahlenen Pyrits mit q.81/0 S und 5o'/, Fe, dem 1,5 t Zechenkoks zugeschlagen worden war, kontinuierlich aufgegeben. Das Gut hatte eine Körnung von weniger -als 6 mm. In der ersten Zone des Drehrohrs, von' der Aufgabestelle aus gerechnet, herrschte eine durchschnittliche Temperatur von 75o° C, wodurch in üblicher Weise ein Teil des Schwefels in elementarer Form abdestillierte. Nach der ersten Zbne hatte das partiell entschwefelte Gut noch 36 bis 37 0/0 S, so daß also etwa I i oo kg Schwefel bereits in der ersten Zone abgespalten worden waren. Das Gut gelangte in die mittlere Hauptreaktionszone des Drehrohrs, die sich etwa übeg die Hälfte der Ofenlänge erstreckte und in welcher hauptsächlich auf die Bildung von Schwefelwasserstoff hingearbeitet wurde. Es wurde dort der Ofen auf Temperaturen zwischen goo und 95o° C aufgeheizt. Es wurden etwa i Zoo cbm Kokereigas mit 45 bis 5o 0/0 Wasserstoff, 25 % Menthan und nur 5 0%0 Stickstoff durch die Brenner eingeleitet und etwa i2oo cbm Luft durch die Düsen, so daß nur etwa 1j4 der Brenngase verbrennen konnte; der Rest des Kokereigases war für die Aufrechterhaltung einer, reduzierenden Atmosphäre erforderlich. Aus der Verbrennung des Kokereigases resultierten i2oo cbm Wasserdampf; diese waren jedoch für die Schwefelwasserstoffbildung nicht ausreichend, und- es wurden deshalb außerdem noch io t Wasserdampf durch die hierzu bestimmten Düsen eingeführt. Durch Regulieren der Menge der zugeführten Luft konnte die optimale Temperatur von 95o° C für die Bildung von Schwefelwasserstoff ziemlich genau eingehalten werden. Ob und in welchem Umfang der Wasserdampf mit dem durch die Schwefelwasserstoffbildung frei werdenden Eisen reagierte nach der Gleichung: 2 Fe + 3 H20 = Fe, 0, -j- 3 H2, konnte einwandfrei im Betrieb nicht ermittelt werden, da sich die einzelnen Reaktionen überlagerten. Im letzten Teil des Drehrohrs wurde nun im Gegenstrom zum entschwefelten Erz Luft eingebracht; hier herrschten also oxydierende Bedingungen, und es wurden die noch vorhandenen Schwefelmengen aus dem Erz mittels Luftsauerstoff zu Schwefeldioxyd abgeröstet. Die Zufuhr der Luftmenge wurde so geregelt, daß in dem aus dem Drehrohr abströmenden Endgas nach Kondensation des überschüssigen Wasserdampfes ein Gasgeinisch erhalten wurde, in welchem Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd im Volumenverhältnis 2 : i vorhanden waren. Dieses Gasgemisch hatte im Durchschnitt folgende Zusammensetzung: 5 % H2 S, 2,5 0/0 S 02, 15 0/0 C 02, 2 0% H2, 0,2 0% 02, o,6 0j0 CO, Rest N2. Es enthielt ioo g Schwefel, teils in elementarer Form, teils in Form von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd. Das Gasgemisch wurde nach bekannten Methoden zu Schwefel umgesetzt. Insgesamt wurden 2,5 t Schwefel in elementarer Form erhalten; das sind 87 0/0 des in Form von Py rit eingebrachten Schwefels. Der Abbrand enthielt noch 0,3 °% Schwefel. Das Eisen lag hauptsächlich als Ferrioxyd vor.
  • . Beispiel Das Verfahren wurde in analoger Weise auf die Entschwefelung von Anhydrit angewandt. Verarbeitet wurden 8 t eines feinst gemahlenen Anhydrits mit 23 % S, dem etwa a0 °% Koks zugeschlagen worden waren. Im übrigen wurde der Ofen hinsichtlich der Zuführung von Kokereigas, Luft und Wasserdampf in gleicher Weise geführt, wie es bei dem Versuch nach Beispiel i der Fall war. Infolgedessen wiesen auch die Endgase eine ähnliche Zusammensetzung auf; sie enthielten im Durchschnitt nach Kondensation des Wasserdampfes 3,6 bis q.0)0 H,S, 1,6 bis i,8 0% S 02, 2o °% C02, 5 bis 6 010 H2, 02 und CO unter i 0/0. Der gesamte Schwefelinhalt des Gases betrug 75 g je Kubikmeter Gas. Im ganzen wurden rund i5oo kg Schwefel erhalten; das entspricht einer Ausbeute von 8.20/,.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Schwefel bzw. und/oder von Schwefelwasserstoff oder--von Gemischen aus Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus schwefelhaltigen Materialien in Gegenwart von kohlenstoffhaltigem Material in fester, flüssiger oder Gasform durch Behandeln mit Wasserdampf und Luft in einem innenbeheizten Drehrohrofen unter Führung von Gas und zu behandelndem Gut im Gegenstrom, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehrohrofen verwendet wird, der mit über die ganze Länge und den Umfang des Ofenmantels verteilten Zuleitungen für Brennstoff, Luft und Dampf versehen ist, deren Enden (Düsen) in bekannter Weise durch die Gutschicht im Ofen hindurchreichen, und daß eine über den mittleren Teil des Ofens sich erstreckende Hauptreaktionszone geschaffen wird durch verteilte Einführung von Wasserdampf für die Schwefelwasserstofferzeugung und durch Einführung einer so bemessenen und verteilten Brennstoff- und Luftmenge, daß in der Hauptreaktionszone zwar die nötige Wärme erzeugt, aber doch eine reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten wird, während am Austragsende des Ofens in bekannter Weise oxydierende Bedingungen innegehalten «-erden.
  2. 2. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Förderung der Entstehung der Hauptreaktionszone im mittleren Teil des Ofens die Fortbewegung des Gutes im Ofen durch Anwendung von Stauringen geregelt wird.
  3. 3. Verfahren gemäß den Ansprüchen i und z, dadurch gekennzeichnet, daß der erforderliche Wasserdampf ganz oder teilweise durch Verbrennen wasserstoffreicher Brennstoffe im Ofen erzeugt wird.
  4. 4. Verfahren gemäß den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Wärme ganz oder teilweise durch elektrische Innenbeheizu.ng des Ofens erzeugt wird.
  5. 5. Ausführungsweise des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Gasphase stattfindende Umsetzung des gebildeten Schwefelwasserstoffs mit Schwefeldioxyd zu Schwefel durch Einbauen einer Kontaktkammer mit für diese Reaktion hekannten Kontaktstoffen in das oberste Ende des Drehrohrofens und Leiten des umzusetzenden Gases durch die Kontaktkammer gefördert wird.
DEM121259D 1932-10-03 1932-10-04 Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Schwefel und/oder Schwefelwasserstoff oder Gemischen von Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Schwefel aus schwefelhaltigen Materialien Expired DE639710C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE966803C (de) * 1952-05-21 1957-09-12 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus diesen in elementarer Form enthaltenden im wesentlichen koernigen oder stueckigen Mineralien

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE966803C (de) * 1952-05-21 1957-09-12 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus diesen in elementarer Form enthaltenden im wesentlichen koernigen oder stueckigen Mineralien

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