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DE638478C - Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturieren des Rohsaftes der Zuckerindustrie - Google Patents

Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturieren des Rohsaftes der Zuckerindustrie

Info

Publication number
DE638478C
DE638478C DED59832D DED0059832D DE638478C DE 638478 C DE638478 C DE 638478C DE D59832 D DED59832 D DE D59832D DE D0059832 D DED0059832 D DE D0059832D DE 638478 C DE638478 C DE 638478C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
juice
lime
container
saturation
carbonic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED59832D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DORR GmbH
Original Assignee
DORR GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DORR GmbH filed Critical DORR GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE638478C publication Critical patent/DE638478C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturieren des Rohsaftes der Zuckerindustrie Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur' Scheidung und Saturation von Zuckersäften..
  • Bei der üblichen Reinigung von Rübenrohsaft wird auf ungefähr 85' C erhitzt, wodurch ein Teil der Eiweißstoffe koaguliert wird. Gleichzeitig wird dadurch der Saft für die Klärung vorbereitet. Dann wird Kalk, gewöhnlich in Form von Kalkmilch, oder Calciumsaccharat zugesetzt, und zwar im Mengenverhältnis von 2 bis 3°/o der angewandten Rüben. Der mit Kalk versetzte alkalische Saft wird häufig einer längeren Rühreinwirkung bei erhöhter Temperatur unterzogen,. welche x5 bis 2o Minuten andauert. Nun wird der Saft mit Kohlendioxyd saturiert. Die Behandlung erfolgt gewöhnlich absatzweise in mehreren Behältern. Ein Behälter des gekalkten Saftes unterliegt der Saturation, während die anderen Behälter hierfür vorbereitet werden. Sobald das Gas in den gekalkten Saft eingeführt wird, entsteht ein gelatinöser und praktisch sich nicht absetzender Niederschlag. Wenn die Gaszuführung fortgesetzt wird, ändert sich die Natur des Niederschlages, und wenn die Alkalität bis zu o,ro bis o,z5 g Kalk per zoo ccm Flüssigkeit reduziert ist, wird der Niederschlag flockig und kann abgesetzt oder filtriert werden. Wird die Gaszuführung noch weiter fortgeführt, die Alkalität des Saftes noch stärker verringert, so wird der Niederschlag immer flockiger; aber es wird dann ein Punkt erreicht, wo ein Teil der Unreinlichkeiten, die aus der Lösung ausgefällt sind, wiederum sich zu lösen beginnen.
  • Dieses Behandlungsverfahren erfordert genaue Beaufsichtigung durch geschulte Arbeiter. Wenn z. B. die Carbonisation im Anfang zu weit oder nicht weit genug getrieben wird, dann ist es praktisch unmöglich, ein klares Filtrat zu erzielen, d. h. mit anderen Worten, wenn die Gaszuführung nicht bis zu einem bestimmten Punkt durchgeführt wird, dann ist es praktisch unmöglich, eine Trennung der Feststoffe von der Flüssigkeit zu erreichen. Da nun die Operationen absatzweise durchgeführt werden und die Kontrolle von Hand erfolgt, z. B. vermittels Probenahme, so ist es außerordentlich schwierig, einen praktisch gleichmäßig gereinigten und geklärten Zuckersaft herzustellen.
  • Die vorliegende Erfindung dient einer weitgehenden Vereinfachung und Verbesserung der bekannten Verfahren. Die zur Reinigung und Klärung dienenden Maßnahmen können genau kontrolliert werden; es ergibt sich eine bessere Scheidefähigkeit der Feststoffe und der Flüssigkeit. Die Folgeerscheinung ist, daß die erzielten Säfte bis zu einem hohen Grade gleichmäßig sind. Die Erfindung geht dabei von der bekannten Maßnahme aus, Schlammsaft, und zwar ein Vielfaches des Volumens an Rohsäft, zurückzunehmen. Diese Schlammsaftrücknahme erfögte bisher, um einen besser filtrierbaren =Niederschlag zu erhalten, doch hat sich gezeigt, daß das Ver7;i fahren mit erheblichen Schwierigkeiten v' Bunden ist. Einer der Gründe dieser Schwie, keiten liegt wohl in der Entstehung verschiede *x ner Konzentrationen an verschiedenen Stellen' im Reaktionsbehälter. Über die Bedeutung dieser verschiedenen Konzentrationen, z. B. zu hoher Alkalität, wird weiter unten gesprochen. Die Erfindung ermöglicht aber eine sehr rasche und sichere Durchführung der Saturation und ergibt einen Niederschlag, der sich ausgezeichnet weiterbehandeln läßt.
  • Außerdem kann das Verfahren gemäß der Erfindung in sehr einfachen Apparaten stetig durchgeführt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß örtlich getrennt von der Stelle, wo der Rohsaft mit einem Vielfachen seines Volumens an Schlammsaft gemischt, wurde, dem Gemisch Kalk unter gleichzeitigem Einleiten von Kohlensäure zugesetzt wird.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß bei stetiger Ausführung des Verfahrens der Zusatz von Kalk bzw. Calciumsaccharat oder einem anderen alkalischen Mittel sowie der Kohlensäure zu dem stetig durch einen Reaktionsbehälter fließenden Saft stetig erfolgt, wobei der Saft in gleicher Strömungsrichtung mit dem alkalischen Zusatzmittel geführt wird, während die Kohlensäure im Gegenstrom durch das Reaktionsgefäß geleitet -wird. _- Diese Maßnahmen gewährleisten eine sehr gute und rasche Durchmischung der Substanzen, welche aufeinander reagieren sollen; und verbürgen vor allem eine volle Ausnutzung aller Zusätze. Wird nämlich nach vielen bisher angewendeten Verfahren der Kalk mit dem Rohsaft vor der Gasbehandlüng gemischt, dann erreicht der Saft eine hohe Alkalität, wobei sich ein außerordentlich feiner kolloidaler Niederschlag bildet. Diese Kolloide verhindern dann später das Wachstum der Calciumcarbonatkristalle, so daß sich _ der _ Niederschlag nur schwer filtrieren läßt.
  • Gemäß dieser Erkenntnis ist nun ein weiteres sehr wichtiges Merkmal der Erfindung, daß bei der Ausführung des stetigen Verfahrens die richtigen Mengenverhältnisse in der Zeiteinheit gewählt werden. Es ist bekannt, daß eine Überkonzentration des sauren Zusatzes (z. B. der Kohlensäure) vermieden werden muß ; im Verlaufe der Studien, die der Erfindung zu,-runde liegen, wurde dementsprechend festgestellt, daß auch beim Zusatz des Kalkes bestimmte Bedingungen genau eingehalten werden müssen, wenn die besten Ergebnisse erreicht werden sollen. Die Einhaltung dieser Bedingungen ist beim stetigen Verfahren um so mehr von Wichtigkeit, als es hier auf die rasche Reaktion und auf. die Ausfällung eines sofort gut filtrierbaren Niederschlages ankommt. Diese Bedingungen müssen nun gemäß der Erfindung ,'solche sein, daß beim stetigen Zusatz von >1k und Kohlensäure zum Saft eine auch zeitweilige Überkonzentration des Kalkes Safte vermieden wird.
  • Die Einhaltung dieser Bedingungen kann durch verschiedene Maßnahmen und Vorrichtungen gesichert werden. Ein Mittel hierzu ist beispielsweise das schon genannte Merkmal, daß der Kalk mit dem Saft in gleicher Strömungsrichtung durch das Reaktionsgefäß geführt wird, während die Kohlensäure in Gegenstrom fließt. Hierbei könnte sich aber unter Umständen die ganze in der Zeiteinheit zufließende Kalkmenge zunächst mit der gleichzeitig zufließenden Saftmenge so mischen, daß eine Überkonzentration des Kalkes in diesem Safte erfolgt. Dies wird nun aber gemäß der Erfindung beispielsweise dadurch vermieden, daß man den Kalk zwar gleichzeitig mit dem Safte, aber in einer genügenden Entfernung von dessen Einführungsstelle, in den Reaktionsbehälter einleitet. Durch die in dem Behälter stattfindenden" Reaktionen und durch die in der Flüssigkeit aufsteigenden Gase wird sofort eine gute Durchmischung und Verteilung des jeweils ankommenden Kalkes in der ganzen Reaktionsflüssigkeit erzielt, so daß in keinem Querschnittsteil des Behälters der Kalk sich stark anreichern und zur Überkonzentration führen kann. Natürlich muß dabei auch in an sich bekannter Weise auf die in der Zeiteinheit zugegebenen Mengenverhältnisse geachtet werden. Die Regelung derselben geschieht bei dem Verfahren gemäß der Erfindung jedoch leichter und sicherer als bei den bisher bekannten Verfahren.
  • Bei Einhaltung aller der genannten Maßnahmen erreicht man eine Scheidung und Klärung des Saftes sowohl auf physikalischem als chemischem Wege. Die physikalische Reinigung beruht darauf, daß die in den rückgeführten Schlammsaft suspendierten Calciumcarbonatteilchen sich mit kolloidalen Teilchen aus dem Rohsaft bedecken bzw. diese absorbieren. Die Entfernung dieser kolloidalen Stoffe aber begünstigt die weitere normale Fällung der Calciumcarbonatteilchen bei der Saturation, bei der sie dann ungehindert wachsen und zur Bildung eines guten flockigen Niederschlages führen können. Die Vorteile dieser geschilderten physikalischen Reinigung kann man sich dadurch zunutze machen, daß man den bereits carbonisierten Saft wiederholt mit dem Rohsaft mischt und durch den Reaktionsbehälter kreisen läßt.
  • Die Reinigung auf chemischer Grundlage erfolgt wie bei den bekannten Verfahren, nur ist sie durch die Maßnahmen, die eine Überkonzentration an Kalk verhindern, besser. Auch wird die Calciumcarbonatfällung durch die Anwesenheit früher gefällter Calciumcarbonatteilchen begünstigt, indem diese gewissermaßen die Keime für die Bildung größerer Calciumcarbonatkristalle darstellen.
  • An Hand der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens erläutert.
  • Es sind drei Behälter i, 2, 3 vorhanden, die oben mit Auslässen für nicht absorbiertes Gas versehen sind. Ein Behälter 4 für den Rohsaft ist durch ein Rohr 5 mit einem Behälter 6 verbunden, dessen Flüssigkeitsspiegel konstant erhalten wird, und zwar mittels eines Schwimmers 7. Der Behälter 6 ist durch Rohr 8 mit dem Behälter i verbunden. Ein Kalkvorratsbehälter io ist durch Rohr ii mit dem Behälter 12, in welchem der Flüssigkeitsspiegel unter Zuhilfenahme eines Schwimmers 13 in gleicher Höhe erhalten wird, verbunden. Ein Rohr 14 verbindet den Behälter 12 mit einem Kontrollkasten 15. Dieser Kasten enthält eine Vorrichtung, die der Messung der Menge des durch ihn fließenden Kalkes dient. In dem Rohr ist ein durch eine Kette zu betätigender Hahn 16 vorgesehen. Die Saturationsgefäße 2 und 3 sind mit dem Kasten 15 durch Rohre 17 und 18 verbunden. In beiden Rohren sind Hähne i9 und 2o vorgesehen.
  • Die Behälter i, 2, 3 sind in geeigneter Weise miteinander verbunden. Der Behälter i ist mit Behälter 2 durch ein Rohr 21: verbunden, welches sich vom Boden des Behälters i bis ungefähr in die Mitte des Behälters 2 erstreckt. Ein Rohr z2 führt von dem Rohr 21 nach der Mitte von Behälter 3. In diesem Rohr sind Hähne 23, 24 angebracht, so daß die Behälter 2 und 3 abwechselnd mit dem Behälter i in Verbindung gebracht werden können. Die Behälter 2 und 3 sind unten durch die Rohre 25, 26, 27 mit einer Absetz- oder Filtriervorrichtung 28 verbunden. In jedem dieser Rohre sind Hähne "29, 30, 31 vorgesehen. Rohr 27 ist mit einem Krümmer versehen zu dem Zwecke, das Niveau des carbonisierten Saftes in dem Behälter in einer bestimmten Höhe zu erhalten. Ein Anschlußstück 33 ist vorgesehen, damit die Siphonwirkung verhindert wird, die sich in dem Zuführungsrohr zu dem Absetzbehälter 28 entwickeln kann.
  • Die Behälter 2 und 3 sind am Boden durch Rohre 25 und 26 verbunden. Eine Zirkulationsleitung 34 mit Hahn 35 ist mit einer Pumpe 36 versehen, zu dem Zweck, den Inhalt der Behälter 2 oder 3 in den Behälter i überzuführen.
  • Die Behälter 2 und 3 sind mit Gaszuführungsvorrichtungen versehen. Vorhanden ist eine Hauptgasleitung 37, mit Abzweigrohren 38 und 39, in denen Hähne 38' und 39' angeordnet sind. Diese Rohre sind mit einer Mehrzahl von Verteilern 40 und 41 versehen. Ein Druckregulator 42 ist in der Hauptzuführungsleitung 37 angeordnet, des ferneren ein Hahn 43, und ::zwar zwischen dem Druckregulator und den Zuführungsrohren, der dazu dient, die zugeführte Kohlendioxydmenge zu bestimmen. Dieser Regulator ist vorzugsweise automatischbetätigt.
  • Die Betriebsweise des eben beschriebenen Apparates ist die folgende: Rohsaft wird in den Behälter 4 eingeführt; eine genügende Menge dieses Saftes strömt durch die eigene Schwere in den Behälter 6, um den konstanten Druck zu erzeugen, der durch den Schwimmer 7 bestimmt ist. Der Hahn 9 ist geöffnet zu dem Zwecke, den Saft durch das Rohr 8 in den ersten Behälter i einzuführen.
  • Der Saft passiert vom ersten Behälter i durch das Rohr 21 in den carbonisationsbehälter 2, bis derselbe bis zu seinem Arbeitsniveau geführt ist. Der Hahn 24 im Rohr 22 ist geschlossen, während der Behälter 2 unter Behandlung steht.
  • In den Behälter io wird Kalkmilch eingebracht, welche durch das Rohr ii in den Behälter 12 fließt. Der Hahn 16 ist geöffnet, damit die Kalkmilch durch den Kasten 15 strömen kann. Der Hahn 2o im Rohr 18 ist geschlossen, so daß die Kalkmilch durch Rohr 17 in den Behälter 2 gelangt, wo sie mit dem Saft gemischt wird. Wenn die Behälter bis zu ihrer normalen Betriebshöhe gefüllt sind, wird die Zuführung von Saft und Kalk geschlossen, die Zirkulationspumpe angelassen und Kohlensäure zu der Mischung zugeführt. Die Zuführung erfolgt durch die Hauptleitung 37 bei durch Hahn 42 kontrolliertem Druck. Der Hahn 39' ist geschlossen, so daß das Gas in den Behälter 2 geht. Da das Gas am Boden eintritt, dringen die Gasblasen von unten durch die Flüssigkeitssäule hindurch.
  • Sobald die Carbonisation die übliche Zeit angedauert hat, wird die Zuführung von Saft und Kalk wieder begonnen und der Prozeß so kontinuierlich weitergeführt.
  • Ein Teil des carbonisierten Saftes wird vom Boden des Behälters 2 durch die Leitung 25 und 27 in den Absetzbehälter 28 geführt, während der Rest in den Behälter i gepumpt wird. Das Verhältnis des zirkulierten, carbonisierten Saftes ist im vorliegenden Fall i : 8, d. h. es werden acht Volumina Saft für jedes neu dem Kreislauf zugeführtes Volumen Saft im Kreislauf erhalten. Vollkommen carbonisierter Saft wird dem Behälter 28 zugeführt in gleicher Weise, als Rohsaft in das System eintritt. Durch diese Weise kann die Carbonisation kontinuierlich durchgeführt werden.
  • Die Zuführung von Kalkmilch in den Behälter 2 erfolgt während der Gegenbehandlung. Es findet kein Umrühren des Saftes mit Kalk vor der Carbonisation statt. Die Zeitspanne zwischen Kalk- und Gaszuführung kann vernachlässigt werden. Das Wesentliche ist, daß das Gas zu dem gekalkten Saft zugeführt wird, bevor eine Sättigung desselben mit in Lösung befindlichem Kalk eingetreten ist, oder mit anderen Worten, der Saft wird schon der Gasbehandlung unterworfen, wenn er teilweise mit Kalk gesättigt bzw. wenn seine Alkalität geringer ist, als wenn er ganz mit gelöstem Kalk gesättigt wäre. -Da carbonisierter Saft aus dem Behälter 2 mit rohem Saft im Behälter i zur Mischung gelangt, so ergibt sich die Basis für die Durchführung der eingangs gekennzeichneten Reaktion. Der carbonisierte Saft enthält Calciumcarbonatpartikel suspendiert. Diese dienen der mechanischen Reinigung des Rohsaftes im Behälter 1, bevor er im Behälter 2 der Gasbehandlung unterliegt. Kolloidale Stoffe des Rohsaftes werden hierbei von Calciumcarbonatpartikeln aufgenommen.
  • Der in Lösung gegangene Kalk, der vom Behälter 2 nach Behälter 1 übergeführt wird, bewirkt eine chemische Reinigung des rohen Saftes. Die Kalklösung reagiert mit gewissen gelösten Salzen und bildet unlösliche Salze; gleichzeitig werden kolloidale Schwimmstoffe auf diesen Fällungen absorbiert.
  • Wenn der rohe Saft aus Behälter 1 die Kalk-und Gaszuführungszone des Behälters z erreicht, ist er praktisch gereinigt. Dieser Saft kann dann zwecks Fällungen frischer Calciumcarbonatpartikel mit Gas behandelt werden, welche nicht mehr durch kolloidale Stoffe verunreinigt werden und daher unbegrenzt wachsen können.
  • Wenn der Behälter 2 außer Betrieb gesetzt werden soll, werden die Hähne in den Zuführungsleitungen dieses Behälters geschlossen und die Hähne in den nach Behälter 3 führenden Leitungen können geöffnet werden, um den Behälter 3 in Betrieb zu setzen.
  • Die beschriebene Anlage kann natürlich im Rähmen der Erfindung auch in anderer Weise betrieben werden. Der obere Teil, der durch eine Wand von dem unteren Teil abgetrennt ist, kann als Leerraum dienen, in welchem der rohe Saft mit carbonisiertem Saft gemischt wird, während die Kalk- und Gaszuführung in dem unteren Teile des Behälters vor sich geht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturieren des Rohsaftes der Zuckerindustrie unter Beimischung eines Vielfachen seines Volumens an Schlammsaft, dadurch gekennzeichnet, daß örtlich getrennt von der Beimischungsstelle dem Gemisch unter gleichzeitigem Einleiten von Kohlensäure Kalk zugesetzt wird. z. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz von Kalk bzw. Kalksaccharat und Kohlensäure zu dem stetig durch den Reaktionsbehälter (2) fließenden Saft so erfolgt, daß der Mischsaft in gleicher Strömungsrichtung mit dem alkalischen Reagenz (Kalk) geführt wird, dagegen die Kohlensäure im Gegenstrom durch das Reaktionsgefäß geführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch stetigen Zusatz der reagierenden Substanzen, z. B. Kalk und Kohlensäure, zum Saft in solcher Weise, daß eine Überkonzentration, und zwar auch nur eine zeitweilige des alkalischen Reagenz im Safte vermieden wird. ¢. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach vorstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch einen besonderen Mischbehälter (1), in welchen der Rohsaft eingeführt wird, eine Rücklaufleitung für Schlammsaft (3q.) vom Saturationsgefäß zum Mischgefäß sowie ein Saturationsgefäß mit Zuführungsleitungen für Kalk und Kohlensäure. 5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (21 und/ oder 2z) für den Mischsaft in den Reaktionsbehälter in der Nähe des Flüssigkeitsspiegels mündet und die Leitung (17 und/ oder 18) für die Kalkmilch oberhalb des Flüssigkeitspiegels der Behälter (2, 3) endet.
DED59832D 1928-12-04 1929-12-05 Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturieren des Rohsaftes der Zuckerindustrie Expired DE638478C (de)

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