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Vorrichtung zum Ausheben eines endlosen Glasbandes Die Erfindung bezieht
sich auf Vorrichtungen zum senkrechten Ziehen von Glastafeln, bei welchen die Glastafel
in dem Ziehschacht durch Heizzellen der Entspannung unterworfen wird.
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Bisher ordnete man diese Heizzellen unterhalb der Ziehwalzen dort
an, wo die Glastafel noch sehr heiß ist, um ihr nur sehr geringe Wärmemengen zuzuführen.
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Es wurde nun aber gefunden, daß diese Anordnung Unzuträglichkeiten
aufweist. Die Temperatur der Glastafel in dem Abschnitt zwischen den Heizzellen
befindet sich nämlich innerhalb der Grenze des Entspannungstemperaturbereich:es.
Wenn die Temperatur in diesem Abschnitt die obere Entspannungsgrenze erreicht oder
überschreitet, wird das Ziehen sofort beeinflußt, indem die Dicke der gezogenen
Glastafel sich in dem Maße verringert, als die Temperatur zunimmt. Findet ein Bruch
in diesem Abschnitt statt, so ist das Ziehen unterbrochen. Bei dieser Anordnung
erfolgen die Ziehvorgänge und die Entspannungsvorgänge gleichzeitig. Infolgedessen
beeinflussen die Erfordernisse des einen Vorganges in starkem Maße den anderen Vorgang,
und es ist für den Arbeiter-nicht möge lich, die Entspannungsbedingungen zu beeinflussen,
ohne das Ziehen zu beeinträchtigen.
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Gemäß ,der Erfindung werden die Heizzellen, welche dazu dienen, die
Entspannung der Glastafel zu sichern, zwischen den Ziehwalzenpaaren, und zwar nur
in einer gewissen Entfernung oberhalb des Ziehbehälters, angeordnet. Erst wenn die
von den Ziehwalzen erfaßte Glastafel hinreichend kalt geworden ist, um keine Abdrücke
der Walzen mehr aufzunehmen, erfolgt das Entspannen. Letzteres ist also unabhängig
von dem Ziehvorgang und der' Tafelbildung, die ihrerseits durch den Entspannungsvorgang
nicht mehr beeinflußt wird.
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Die Zeichnungen stellen mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dar, und zwar ist Abb. i ein senkrechter Schnitt durch die ganze
Vorrichtung nach Linie 1-I der Abb. a. Abb. a ist ein senkrechter Schnitt rechtwinklig
zu dem Schnitt der Abb. i, wobei einzelne Teile in Außenansicht dargestellt sind.
Abb.3 ist ein waagerechter Schnitt nach Linie III-III der Abb. 2.
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Abb.4 zeigt in vergrößertem Maßstabe einen Teil der Abb. i.
Abb.
5 und 6 sind in vergrößertem Maßstabe Schnitte nach Linien V-V und VI-V I der Abb.
.4.
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Abb. 7 und 8 sind Einzelansichten in Mr': größertem Maßstabe, und
zwar ist Abh.>r@: waagerechter Schnitt nach Linie VII-VII de"r Abb.8 und Abb.8 ein
senkrechter Schnitt nach Linie VIII-VIII der Abb. 7.
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Abb. 9 zeigt in vergrößertem Maßstabe in senkrechtem Schnitt ein Einzelteil
der Abb. 4, und Abb. ga zeigt diesen Einzelteil im Aufriß. Abb. io zeigt in ähnlicher
Ansicht wie Abb. 4 eine abgeänderte Bauart.
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Abb. i i ist ein waagerechter Schnitt durch den Ziehschacht.
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Abb. 12 und 13 zeigen in ähnlicher Weise wie Abb. i i zwei abgeänderte
Bauarten.
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Bei der in Abb. i bis 9 veranschaulichten Ausführungsform desErfindungsgegenstandes
bezeichnet i das Glasbad, welches sich in der Ziehkammer befindet und aus welchem
die Glastafel ununterbrochen gezogen wird. Bevor die Glastafel in den Kühlschacht
eintritt, der senkrecht oberhalb der Ziehkammer angeordnet ist und in welchem die
Ziehwalzen angebracht sind, muß sie möglichst in allen Punkten einer und derselben
Waagerechten dieselbe Temperatur besitzen. Zu diesem Zwecke sind gemäß Abb. r und
2 in bekannter Weise zwei Kühler 2, 2 mit Kühlmittelumlauf zwischen dem Glasbad
und dem Ziehschacht angeordnet, und zwar j e einer auf jeder Seite der Glastafel
3. Diese Kühler besitzen in der Mitte bei 2, eine größere Höhe als an ihren Enden
bei 2b. Diese Enden können, wie veranschaulicht, von einem Wärmeschutzstoff umgeben
sein, so daß die Kanten der Glastafel sich nicht schneller abkühlen als die Mitte
der Glastafel.
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Wie aus Abb. i und :2 ersichtlich ist, ist der Kühlschacht in drei
Teile oder Abschnitte eingeteilt. Zwischen dem oberen Abschnitt 4, in welchem die
Glastafel 3 abgekühlt wird, bevor sie zerschnitten wird, und dem unteren Abschnitt
5 des Kühlschachtes ist ein Abschnitt 6 vorgesehen, in welchem das Entspannen der
Glastafel stattfindet. Dieser Zwischenteil 6 umfaßt eine gewisse Anzahl von Grundteilen
oder Zellen 7, 8, 9, 10, 11 und 12, welche alle dieselbe Bauart besitzen,
die unter Bezugnahme auf Abb. 4 bis 8 noch im einzelnen erläutert werden wird.
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Die Förderwalzen 13 und 14, die in dem Kühlschacht 4, 5, 6 angebracht
sind, werden zweckmäßig von einer Metallseele gebildet, die in bekannter Weise mit
Asbest umgeben ist.
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Bei ihrem Austritt aus dem Kühlschacht oberhalb des Bodens 15 wird
die ununterbrochene Glastafel in üblicher Weise in einzelne Tafeln zerschnitten,
die dann auf irgendeine geeignete, bekannte Weise weiterbefördert werden. Im ersten
Teile des Zieharbeitsg"i.nges, bevor die Glastafel den Abschnitt, 6 s Kühlschachtes
erreicht, wo das Entspanen erfolgen muß, läßt man zunächst die Glastafel sich abkühlen
und die Temperatur annehmen, bei welcher das Glas sich zu entspannen beginnt. Wenn
die Glastafel in den Abschnitt 6 eintritt, wird sie auf eine Temperatur wiedererhitzt,
die sieh etwas oberhalb der oberen Grenze (etwa 566° C) des Bereiches der Entspannungstemperaturen,
aber unterhalb der Temperatur befindet, bei welcher das Glas sich, zu entspannen
beginnt (.etwa 65o° C). Diese Temperatur beim Eintritt in den Abschnitt 6 bewegt
sich zweckmäßig zwischen 560 und 6oo° C. Während ihres Durchganges durch
diesen Abschnitt 6 läßt man die Glastafel sich allmählich und gleichförmig bis auf
eine Temperatur von etwa 5io° C abkühlen, so daß während dieser Zeit, während welcher
die Glastafel durch den Bereich der Entspannungstemperaturen hindurchgeht, ein langsames
undverhältnismäßig gleichförmiges Senken der Temperatur stattfindet, welches ein
geeignetes Entspannen des Glases sichert. Während ihres Durchganges durch diesen
Abschnitt 6 wird die Glastafel auf einer Temperatur erhalten, die auf ein und derselben
Waagerechten von einer Kante zur anderen und in ihrer ganzen Dicke gleichförmig
ist.
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Während ihres Durchganges durch den oberen Abschnitt 4 des Kühlschachtes
läßt man die Temperatur des Glases sich ziemlich schnell bis unter go° C senken,
so daß man ohne Schwierigkeit die Glastafel zerschneiden und weiterbehandeln kann,
wenn sie oberhalb des Bodens i 5 anlangt.
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Wie üblich ist eine der Walzen 13 eines jeden Förderwalzenpaares 13,
14 auf einem gekröpften Hebel 16 gelagert, so daß dieselbe sich von der Glastafel
entfernen kann, indem sie nach außen schwingt. Ein Gegengewicht 17, welches außerhalb
des Kühlschachtes einstellbar auf diesem gekröpften Hebel 16 angeordnet ist, hält
die beiden Walzen 13, 14 während des üblichen Ziehvorganges mit der Glastafel in
Berührung. Diese Anordnung ist für den oberen Abschnitt 4 und den unteren Abschnitt
5 des Kühlschachtes veranschaulicht. In dem Zwischenabschnitt 6 sind die Walzen
13, 14 eines jeden Paares zweckmäßig auf diese Weise gelagert. Wenn die Vorrichtung
in Betrieb ist, kann man die beiden Walzen 13, 14 eines jeden Paares in diesem Abschnitt
6 von der Glastafel entfernen. Dieses verbessert. das Entspannen, denn während dieser
Zeit kommt kein fester Körper mit der Glastafel in Berührung, wodurch ihre Temperatur
geändert werden könnte. Diese Besonclerheit
bildet aber keinen
wesentlichen Teil der Arbeitsgänge, sondern trägt lediglich dazu bei, den Temperaturabfall
während des Durchganges der Glastafel durch den Abschnitt 6 gleichförmiger zu gestalten.
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Die Förderwalzen sind in dem Abschnitt 6 natürlich nur sehr wenig
von der Glastafel entfernt, um keinen zu leichten Durchtritt der Gase in dem Abschnitt
6 die Glastafel entlang von einem Abschnitt zum anderen von unten nach oben zu gestatten.
Der obere Abschnitt .4 und der untere Abschnitt 5 sind. mit Paaren von Zwischenwänden
17" versehen, um jeden Abschnitt des Kühlschachtes in mehrere Abteile zu unterteilen
und um die Regelung der Temperatur in diesen verschiedenen Abteilen zu ermöglichen,
was nicht möglich sein würde, wenn die aus der Ziehkammer austretenden heißen Gase
durch die Abschnitte des Kühlßchachtes von einem Ende desselben zum anderen frei
nach oben hindurchtreten könnten.
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Die Walzen 13 und 14 werden durch den Elektromotor 18 (Abb. 2) angetrieben,
der auf dem Boden i9 aufgestellt ist und unter Vermittlung eines Geschwindigkeitsminderungsgetriebes
2o die senkrechte Welle 21 durch Kegelräder 22 mitnimmt. Diese senkrechte Welle
21 trägt in bekannter Weise eine Anzahl von Kegelrädern 23, welche die mit den Walzen
14 fest verbundenen Kegelräder 24 mitnehmen. Die Walzen 13 werden in bekannter Weise
durch die Walzen 14 unter Vermittlung von mit langen Zähnen versehenen Zahnrädern
25 angetrieben, die auf den Enden der Walzen sitzen. Die Walzen 13 und 14 in dem
Abschnitt 6 des Kühlschachtes werden durch die Welle 26 angetrieben, die ihrerseits
durch die Welle 21 unter Vermittlung von Kegelrädern 27 angetrieben wird. Die Welle
26 betätigt unter Vermittlung des ein Geschwindigkeitswechselgetriebe bildenden
Zahngetriebes 28 die senkrechte Welle 29. Diese Welle 29 nimmt die Walzen 13 in
dem Abschnitt 6 unter Vermittlung der Wellen 30 und Kegelräder 31 mit. Die
Walzen 14 werden unter Vermittlung von Stirnräderpaaren 32 angetrieben, die auf
den Enden der Wellen 30 und auf den Enden ähnlicher Wellen 33, welche mit
den Enden der Walzen 14 verbunden sind, sitzen (Abb. 3). Die Walzen 13 und 14 in
dem unteren Abschnitt 5 des Kühlschachtes werden durch die Welle 34 angetrieben,
die mit der oberen Walze 13 dieses Abschnittes 5 verbunden ist, und durch die Kette
35 angetrieben, welche um Kettenräder auf den Enden der Walzen 13 herumläuft. Die
Walzen 14 werden unter Vermittlung von Stirnräderpaaren 36, 37 und 38 angetrieben.
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Die Verwendung des Geschwindigkeitswechselgetriebes 28, welches die
L'mfangsgeschwindigkeit der Walzen 13 und 14 in den Abschnitten 5 und 6 des Kühlschachtes
bestimmt, ermöglicht eine Regelung der Ziehgeschwindigkeit, so daß jedes Bestreben
der Glastafel, sich infolge der Ausdehnung oder des Ziehens, welches erfolgt, nachdem
die Glastafel in den Entspannungsabschnitt 6 des Kühlschachtes eingetreten ist,
zu werfen, vermieden wird. Man regelt den Antrieb derart, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Walzen 13 und, 14 in dem oberen Abschnitt 4 des Kühlschachtes etwas größer ist
als diejenige der, Walzen in den Abschnitten 5 und 6.
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Der ganze Kühlschacht wird von vier senkrecht angeordneten [J-Eisen
39' getragen (Abb. 3), mit welchen die Platten 40 verbunden sind, die die Längswandungen
des Kühlschachtes bilden, sowie die Platten 4i, welche die Endwandungen des Kühlschachtes
bilden. Der Kühlschacht ist an I-T rägern 42, 42 aufgehängt (Abb. i), und zwar unter
Vermittlung von langen Schrauben 44, welche durch die Stücke 43 hindurchgehen, die
auf den oberen Flanschen der I-Träger 42 aufruhen. Der Abschnitt 6, welcher zwischen
dem oberen Abschnitt 4 und dem unteren Abschnitt 5 liegt, wird von den senkrechten
[J-Eisen unter Vermittluilg von Quer-I-Trägern q-5,45 getragen, die an ihren Enden
mit den [J-Eisen 39 verbolzt oder verschweißt sind.
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Jeder I-Träger 45, 45 dient als: Stütze für einen der Teile 7, 8,
9, 10, 11, 12 des Abschnittes 6, so daß man die Lage eines jeden Teiles unabhängig
von den anderen so regeln kann, daß man dieselben der Glastafel 3 nähert oder davon
entfernt. Diese Bauart ist in Abb. q; bis 6 deutlich veranschaulicht. Um die Träger
45 gegen die Einwirkung der Wärme zu schützen, ist vor jedem Träger eine Hülle 46
aus wärmebeständigem Stoff, z. B. aus einer Nickel-Chrom-Legierung, angeordnet,
wobei eine Schicht aus Wärmeschutzstoff 47 in dem Raum angeordnet ist, der sich
zwischen dem Träger und der Hülle 46 befindet. Um das Bestreben des Trägers 45,
sich unter der Einwirkung der Wärme zu verformen, zu verringern, sind seine Flansche
auf der den Walzen zugekehrten Seite geschlitzt, wie bei 48 ersichtlich ist. Die
Walzen 13 und 14 bestehen aus Metallwellen 49, die mit einer Verbundmasse mit Asbestgrundlage
5o überzogen sind. Wie vorher erwähnt, sind die beiden Walzen 13 und 14 in Lagern
auf gekröpften Hebeln 16 (in Abb. io besonders dargestellt) gelagert, welche mit
Gegengewichten 17 versehen sind, die die Walzen nachgiebig gegeneinander zu ziehen
suchen. Will man die Walzen aller Paare in dem Abschnitt 6 trennen, so übt man einen
nach oben gerichteten Zug auf die Ketten 51 aus, die zu beiden Seiten des Kühlschachtes
außerhalb
desselben angebracht sind und mit allen-Hebeln 16 verbunden
sind, um die Walzen 13 und 14 außer Berührung mit der Glastafel zu bringen, indem
man die Ketten durch Einhaken eines ihrer Glieder in geeignete Zapfen 52 in dieser
Stellung festhält. In dieser Lage sind die Walzen fast außer Berührung mit der Glastafel,
so daß keine bedeutende Menge Gas oder heiße Luft die Glastafel entlang von einer
Zelle zur anderen gelangen kann.
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Zwischen den Ziehwalzenpaaren 13, , 14 in dem Entspannungsabschnitt
6, auf der einen und auf -der anderen Seite der Glastafel, sind die Heizzellen -7
bis 12 angeordnet, die- dazu dienen, die Temperatur der Glastafel in diesem Abschnitt
6 zu regeln.
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Ein Heizgrundteil oder eine Heizzelle ist so angebracht, daß sie auf
-jedem der Träger 45 gleiten kann. Jede Heizzelle besteht aus einer verlängerten
Kammer 53, deren Vorderfläche von Metallplatten gebildet wird, die zweckmäßig aus
einem wärmebeständigen Stoff, z. B. einer Nickel-Chrom-Legierung,. bestehen. ,Die
vorderen Platten 54 sowie die unteren Platten 55 und die hinteren Platten 56 bilden
einen Behälter von ziemlich rechtwinkligem Querschnitt. Nur, die obere Wandung 57
ist geneigt, wie aus Abb. 4 ersichtlich ist. Dieser Behälter erstreckt sich der
Breite der Glastafel entlang parallel zu derselben. Er ist seiner Länge nach mittels
Zwischenwandungen 58 in Abteile eingeteilt - (Abb. 6). Er enthält auf seiner unteren
Fläche einen Block oder Körper 59 aus feuerbeständigem Stoff, der mit Schlitzen
6o versehen ist, um jede Verformung infolge der Wärmeeinwirkung zu verringern. Die
vordere Wandung 54 wird von mehreren Teilen gebildet, deren senkrechte Verbindungskanten
nach hinten abgebogen sind und in einer gewissen Entfernung voneinander liegen,
wie aus Abb. 5 ersichtlich ist.
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Diese Abbiegungen oder Flansche der einzelnen Teile sind durch Haken
61 mit der hinteren Platte 56 des Behälters verbunden und; halten somit die Platten
54 der vorderen Wandung in ihrer geeigneten Stellung fest, während sie denselben
die Freiheit lassen, sich unabhängig voneinander auszudehnen oder zusammenzuziehen.
Hinter der Heizzelle erstreckt sich vor dem in dem feuerfesten Körper 59 vorgesehenen
Schlitz 6o eine Speiseleitung 62 für einen gasförmigen oder flüssigen Brennstoff,
und diese Leitung ist mit der senkrechten Speiseleitung 63 durch ein Querstück 64
"verbunden. jedes dieser Querstücke 64 ist zweckmäßig teleskopisch mit Bezug auf
die entsprechende Leitung 62,
angebracht, so daß man die Lage der Heizzelle
regeln kann, um ihre Vorderwandung der Glastafel.3 zu nähern oder davon zu entfernen.
-Die Leitung 62 besitzt in ihrer Vorderfläche mehrere Düsen 65, die in den Längsschlitz
6o münden. Die für die Verbrennung erforderliche Luft dringt in die Heizzelle durch
eine ringförmige Öffnung 65Q ein, welche in der hinteren Wandung der Zelle um die
Düse 65 herum vorgesehen ist. Hinter jeder Düse 65 ist eine Schraube 66 angeordnet,
mittels deren man den Durchgang des Brennstoffs zur entsprechenden Düse zumessen
und erforderlichenfalls versperren kann, indem man dieselbe mehr oder weniger durch
die Leitung 62 hindurchtreten läßt. Ebenso kann man den Querschnitt der ringförmigen
Öffnung 65" mittels Klappen 65b regeln und mehr oder weniger verringern, wie aus
Abb.9 und 9a ersichtlich ist. Durch eine geeignete Regelung der Beheizung der Breite
der Glastafel kann man die Glastafel auf eine gleichförmige Temperatur von einer
Kante zur anderen bringen und jegliches Bestreben, sich zu werfen, verhindern. Die
Unterteilung des Schlitzes 6o in der Längsrichtung mittels Zwischenwände 58 (Abb.
6) trägt wesentlich zu dieser Regelung bei. Die Hauptbrennstoffspeiseleitung 63
kann mit Klappen 67 versehen sein, um die Speisung zu regeln.
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Die Verbrennungsgase, welche durch den Schlitz 6o hindurchgehen, steigen
zum oberen Ende dieses Schlitzes empor, wie durch Pfeile in Abb. 4 angegeben ist.
Sie gehen durch die enge Kammer 53 hindurch und gelangen dann nach hinten durch
die Kammer 68 in die Querleitung 69, die mit der senkrechten Leitung 7o durch biegsame
Verbindungsstücke 7 i verbunden ist. Geeignete Klappen 72 und 73 sind in fliesen
Verbindungsstücken? i und in der Leitung 70 vorgesehen (Abb. 3 und 4), um
den Zug und das Austreten der Gase aus den Heizzellen zu regeln.
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Jede Heizzelle _ ist so angebracht, daß sie eine gemeinsame Kulissenbewegung
ausführen kann, wodurch sie der Glastafel 3 genähert oder davon entfernt wird. In
ihrer Lage wird sie mittels Bolzen 74 befestigt. Dies ist ein zusätzliches Mittel,
um die Wärme zu regeln, die durch die vorderen Platten 54 jeder Zelle auf die Glastafel
aufgebracht wird, die sich zwischen diesen Platten nach oben verschiebt.
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Um die Wärmemenge zu regeln, welche von einer Heizzelle zur anderen
aufwärts geht, verwendet maii Klappen 75, welche die Gestalt von Platten aus einem
gegen Wärme widerstandsfähigen Metall besitzen und an ihren hinteren Enden mit Handgriffen
76 versehen sind. Diese Platten erstrecken sich mit ihren vorderen Enden bis zu
einem Punkte nahe der Glastafel. Regelt man die Lage dieser Klappen auf den oberen
geneigten Wandungen 57 der Heizzellen, so kann man das Ausströmen der Gase und der
heißen Luft die
Glastafel entlang nach Belieben regeln. Um die Temperatur
einer jeden Heizzelle noch besser regeln zu können, sind keilförmige Blöcke 77 aus
feuerfestem Stoff zwischen den Klappen 75 und der Metallhülle q.6 angeordnet. Diese
Blöcke 77 sind in Abb. 4. in der Verschlußstellung veranschaulicht. Man kann sie
aber nach hinten verschieben, um regelbare Öffnungen zu bilden, die ein Austreten
heißer Gase oder ein. Eintreten kalter Luft ermöglichen, was in dem einen oder anderen
Falle die Temperatur in der oberhalb dieser Blöcke 77 gelegenen Heizzelle zu verringern
sucht. Um die Lage der Walzen so@ regeln zu können, daß man sie einander nähern
oder voneinander entfernen kann, während sie gleichzeitig ein Entschlüpfen von Gasen
durch die eiförmig gemachten Öffnungen verhindern, die für -den Durchtritt der Walzenwellen
vorgesehen sein müssen, kann man die in Abb. 7 und 8 veranschaulichte Anordnung
benutzen. Diese Öffnungen 78 sind an ihren äußeren Enden durch Scheiben 79 geschlossen,
die von den Wellen 8o der Walzen 13 und i¢ getragen werden und sich in den eiförmig
gemachten Öffnungen 81 verschieben können. Blöcke aus Wärmeschutzstoff 82 sind an
den Enden der Walzen vorgesehen, um die Wärmeverluste durch Strahlung zu verringern.
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Im Betrieb gelangt die Glastafel zwischen die unteren Heizzellen ia
des Entspannungsabschnittes 6 des Kühlschachtes bei einer Temperatur, die nicht
niedriger als 5oo° C ist, und während sie zwischen diesen Heizzellen hindurchgeht,
wird sie auf eine Temperatur gebracht, die etwas höher ist als 56o° C. Die Wärme
wird der Glastafel so zugeführt, daß dieselbe auf ihrer ganzen Breite auf die gewünschte
Temperatur gleichförmig erhitzt wird. Die Gaszufuhren und die Regelklappen der aufeinanderfolgenden
Heizzellen ii, io, 9, 8 und 7 werden derart geregelt, daß in ihnen eine allmählich
abnehmende Temperatur herrscht, so daß die Glastafel den Ab-
schnitt 6 zwischen
den oberen Heizzellen e bei einer Temperatur verläßt, die geringer ist als 51o°
C. Der Entspannungsabschnitt 6 sichert somit eine allmähliche und gleichförmige
Temperaturverringerung bei der Glastafel während ihres Durchganges durch den Bereich
der entscheidenden Entspannungstemperaturen. Eine geeignete Regelung der Temperatursenkung
durch diesen Entspannungsabschnitt 6 hindurch bewirkt mit Sicherheit, daß das Glas
in geeigneter Weise entspannt wird, unabhängig davon, was vor sich geht, nachdem
die Glastafel in den oberen Abschnitt 4 des Kühlschachtes eingetreten ist.
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Abb. io veranschaulicht eine Ausführungsform, bei welcher die Erwärmung
mittels eines gasförmigen oder flüssigen Brennstoffes durch eine elektrische Erwärmung
ersetzt ist. Im übrigen ist die Bauart dieselbe wie im Falle der Abb. i bis g. Die
Heizzellen weisen dieselbe allgemeine Bauart auf, mit dem Unterschied, daß die Widerstände
in Gestalt von Stäben 83 in den Kammern 84 hinter den Platten 54 der Vorderwandung
der Heizzelle angeordnet sind, um die erforderliche Wärme zu liefern. Die Brenner
und die Speise- und Entleerungsleitungen sind natürlich in Fortfall gekommen. Die
Bolzen 85 erstrecken sich durch Ösen 86 hindurch, die von den U-Eisen 39 getragen
werden, und . dienen dazu, die Lage der Heizzellen zu regeln, um sie der Glastafel
zu nähern oder davon zu entfernen, zum Zwecke, die auf die Glastafel aufgebrachte
Wärme zu regeln. Die Heizzellen sind in der Regelungsstellung mittels Bolzen 87
befestigt. Die Stäbe 83, welche die Heizwiderstände bilden, bestehen zweckmäßig
aus einer Nickel-Chrom-Legierung, die sich für diesen Zweck besonders eignet, und
werden von hakenförmigen Stücken 88 getragen, die in Blöcken 89 aus Wärmeschutzstoff
gelagert sind. In dieser Bauart sind ebenso wie bei der Ausführungsform nach Abb.
i bis 9 die Walzen 13 und 14 zweckmäßig ein wenig von der Glastafel entfernt, nachdem
der Zieharbeitsgang begonnen hat, um die Glastafel frei von jeder Berührung mit
festen Körpern zu machen, die ein geeignetes Entspannen etwas behindern würden.
Die Anordnung der Kammern 84, in welchen die Widerstandsstäbe 83 hinter den Platten
54 der vorderen Wandung den Heizzellen liegen, dient dazu, eine gleichförmigere
Aufbringung der Wärme zu sichern, als wenn die Platten 54 nicht zwischen den Stäben
83 und der Glastafel eingeschaltet wären.
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Wie in den Abb. 1i, 1a und 13 dargestellt, sind zwischen den Ziehwalzenpaaren
den Kanten der Glastafel 3 gegenüber Körper 103 angeordnet, welche die Kanten
der Glastafel umfassen. Jeder dieser Körper 103 besteht, wie aus Abb. i i ersichtlich
ist, aus einer Umhüllung 104 aus wärmebeständigem Stoff, die einen Wärmeschutzstoff
1o5, z. B. Asbest, einschließt. Die Umhüllung 104 ist an der Wandung des Kühlschachtes
ioo befestigt und besitzt auf der der Kante der Glastafel gegenüberliegenden Seite
eine V-förmige Aussparung, in welche die Kante der Glastafel, allerdings in einer
gewissen Entfernung davon, eingreift. Diese Körper 103 dienen dazu, den Wärmeverlust
durch Strahlung, die von den Kanten der Glastafel ausgeht, auf ein Mindestmaß zu
verringern, so daß diese Kanten auf einer viel höheren Temperatur gehalten werden,
als dies sonst der Fall seiti würde. Hieraus ergibt sich, daß die Glastafel über
ihre ganze Breite hin nach ein und derselben
Waagerechten von einer
Kante zur anderen auf einer im wesentlichen gleichförmigen Temperatur gehalten wird.
Man vermeidet auf diese `'Weise härtere Kanten und innere Spannungen in der Glastafel.
Die Glastafel ist besser entspannt und läßt sich nahe ihren Kanten leichter schneiden,
da sie weniger Veranlassung zum Splittern des Glases gibt.
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Abb. 12 veranschaulicht eine Ausführungsform, bei welcher der Körper
io3 von außen mittels eines Gasbrenners io6 beheizt wird,. der sich durch die Wandung
des Kühlschachtes ioo hindurch erstreckt. Der Körper 103
besteht auch hier
aus einer Umhüllung 107
aus wärmebeständigem Stoff, feuerbeständigen Ziegeln
io8 und iog und dem Wärmeschutzstoff iio: Abb. 13 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform,
bei welcher der Körper 103, der von einer Umhüllung 104 aus wärmebeständigem Stoff,_
der von einem W ärmeschutzstoff 105, wie in Abb. ii, gebildet wird, mittels Widerstandskörpern
i i i beheizt wird, die im Wärmeschutzstoff 105 angeordnet sind und durch die Leiter
112 mit- elektrischem Strom gespeist werden.