-
Vorrichtung zum Abzählen von Tabletten u. ckgl. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Vorrichtungen, die es gestatten, kreisrunde Tabletten u. dgl. in
jeder beliebigen Anzahl mechanisch und rasch abzuzählen.
-
Man kennt bereits Vorrichtungen zum Zählen von Tabletten o. dgl. mit
einer geneigten Nutenplatte, die zwischen zwei am oberen bzw. am unteren Teil dieser
Nuteri angeordneten festen Verschlüssen schwingbar gelagert ist, wobei diese Verschlüsse
wechselweise durch die Stellung der Nutenplatte gesperrt bzw. freigegeben werden.
Eine derartige Anordnung besitzt den Nachteil, daß beim Füllen der Nutenplatte Tabletten
über dem Einlaßverschluß zu liegen kommen und beim darauffolgenden Auskippen der
Nutenplatte ihr Gleichgewicht auf diesem Verschluß verlieren und nach der einen
oder der anderen Seite des Verschlusses herabfallen können, wodurch die Ergebnisse
gefälscht wären.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet es, diesen Nachteil
zu beseitigen, indem die Nutenplatte zwischen den festen Verschlüssen quer zur Längsrichtung
der Nuten um einen Betrag verschiebbar gelagert ist, der kleiner ist als der Mittenabstand
der Nuten.
-
Infolge dieser Anordnung kann beim Zählen der Tabletten kein Fehler
unterlaufen. Wenn nämlich nach erfolgter Abfüllung der Nuten die Nutenplatte in
bezug auf den Einlaßverschluß verschoben wird, kann keine weitere Tablette hindurchschlüpfen,
die nicht in den Nuten enthalten wäre, deren Länge im voraus derart gewählt ist,
daß sie nur eine ganz bestimmte Zahl von Tabletten aufnehmen können.
-
In den nur beispielsweise beigefügten Zeichnungen stellen dar: Fig.
i eine Vorrichtung nach der Erfindung im Grundriß, Fig. 2 dieselbe in Teilansicht,
Fig. 3 dieselbe im Schnitt nach 3-3 der Fig. i, Fig. q. die Gesamtvorrichtung im
Aufriß, Fig. 5 die Vorrichtung in waagerechter Ebene in einem der Fig.3 ähnlichen
Schnitt in größerem Maßstab und Fig. 5 und 6 schematisch die relativen Lagen der
Nuten und der Verschlüsse beim Füllen und Entleeren der Nuten.
-
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung
eine aus Metall, z. B. Aluminium, bestehende Tragplatte i auf, die vorn von festen
Füßen 2 (Fig. q.) und hinten von bei q. behufs Zusammenlegbarkeit der Vorrichtung
angelenkten Füßen 3 abgestützt wird. Die Füße 3 sind länger als die Füße 2, so daß
die Platte i genügend geneigt ist, damit die zu zählenden und sich parallel zu der
Platte bewegenden Pastillen durch Schwere in der
Richtung des Pfeils
f 1 (Fig. 4) niedergleiten. Die Neigung ist beispielsweise von der Ordnung von
25'. -An die Füße 3. ist bei 5 eine Speisetafel 6 angelenkt, die z. B. aus
vernickeltem oder värY chromtem Messing besteht, mit Randleistefr 7 versehen ist,
einen gelochten Boden besitzt (Fig. i) und von Stangen 8 abgestützt wird, die bei
9 an die Füße 3 angelenkt, bei io hingegen abnehmbar an der Tafel 6 befestigt sind,
um das Zusammenlegen der Vorrichtung zu ermöglichen (bei dem die Teile 3, 8 und
6 in dieser Ordnung unter der Platte x zu liegen kommen).
-
Auf der oberen Seite der Tragplatte i ist eine zweite Platte io' angeordnet,
die aus Doppelglas, Tafelglas oder irgendeinem anderen, chemisch unangreifbaren
Stoff besteht, welcher dem Verschleiß durch, die Reibung zwischen ihm und den zu
zählenden Pastillen widersteht.
-
Die Platte io' (Fig. i) bildet den Gleitboden des Einlaßganges, welcher
durch zwei auf der Platte i befestigte Leisten 12 begrenzt ist.
-
Jede Leiste 12 ist mit zwei Vorsprüngen 13 (Fig. i) versehen, welche
die Platte io tragen und eine weitere Glasplatte 14 abstützen, die durch Federn
roll festgehalten wird und dazu dient, das Übereinandergreifen der Pastillen zu
verhüten und so ihr freies Niedergleiten bis zum Einlaßverschluß i5 zu sichern.
-
Der Abstand zwischen den Glasplatten io' und 14 ist ein wenig kleiner
als die Dicke von zwei Pastillen o. dgl.
-
Unterhalb der Glasplatte io' ruht auf der Platte i ein Schieber 16,
welcher mit Löchern 17 versehen ist, durch welche :die Staubreste in eine Quernut
18 der Platte r fallen. Der Schieber 16 ist mit Handgriffen i9 versehen und trägt
zwei Leisten 2o, die oberhalb der unteren Glasplatte io' in .der Längsrichtung der
Vorrichtung angeordnet sind und Blattfedern 21 tragen, -deren Enden 22 frei sind.
-
In der Längsrichtung des zwischen den Glasplatten io' und 1q. befindlichen
geneigten .Ganges ist ein Schwinghebel 23 vorgesehen, der durch einen Zapfen
24 an .eine -Schiene 25 angelenkt ist und an seinem freien Ende zwei federnde Zungen
26 trägt. Die Schiene 25 ist an den Leisten 12 befestigt und stößt an den oberen
Rand der Glasplatte 14 an. Unten ist .die Schiene 25 .derart ausgenommen, daß auf
der Glasplatte io für den geneigten Gang eine Einlaßstelle sich .ergibt, welche
seitlich durch -die Ränder 27 (Fig. i) . der vorerwähnten Ausnehmung beschränkt.
ist.
-
Am unteren Ende des Einlaßganges ist der Verschluß 15 vorgesehen,
der an den Enden der Randleisten 12 befestigt ist und aus einer Schiene besteht,
die auf ihrer Unterseite mit Ausnehmungen versehen ist, die im Grundriß in Form
von rechtwinkligen Trapezen a, -b, c, d
(Fig. 6, 7) gestaltet sind,
deren rechtwinklige Seiten c, d das Abwärtsgleiten der Pastillen erleichtern, während
die schrägen Trapezseiten a, b
das Zwängen verhüten, ohne die Wirkung des
Schiebers 16 an dieser Stelle lahmzulegen. ;r-:-,--Zwischen dem Schieber 16 und
einer an das 'untere Ende der Platte i angenieteten Anschlagleiste 28 ist eine Nutenplatte
29 angeordnet, die zwischen zwei Anschlägen 3o verstellbar ist.
-
31 sind in die Nutenplatte 29 fest eingetriebene Zapfen, die zur Aufnahme
von abnehmbaren Lamellen 32 dienen, deren Breite und Länge von dem Durchmesser und
der Anzahl der zu zählenden Pastillen abhängen. Auf diese Weise werden zwischen
den Lamellen 32 Nuten 32d gebildet. Das Einlaufende der Nuten 32a weist eine Schrägkante
(Fig. 1, 6 und 7) auf, wodurch das Einklemmen der Tabletten verhütet wird, wenn
die verschiebbare Platte 29 bewegt wird, um die Öffnungen des Einlaßverschlusses
abzusperren. Bei Unregelmäßigkeiten in den Abmessungen der Tabletten kann sich nämlich
eine Tablette leicht teilweise in einer Nut festlegen.
-
In diesem Falle legt sich beim Verschieben der Platte 29 in der Richtung
des Pfeiles f 2 (Fig.6) die teilweise in der Nut steckende Tablette gegen den Rand
c-d der entsprechenden Öffnung des Einlaßverschlüsses und gleitet auf der Schrägkante
der Nut, wodurch sie aus der besagten Nut nach oben herausschlüpft. Die überzählige
Tablette wird also ausgeschieden, ohne daß die Gefahr ihrer Zerstörung bestände
und ohne daß sie sich zwischen dem Verschluß und der verschiebbaren Platte festklemmt.
-
33 sind zwei Glasstützen, die zur Aufnahme einer alle Lamellen 32
deckenden Glasplatte 34 (Fig. 3, 5) dienen.
-
Die Nutenplatte 29 wird durch Griffe 35 quer zur Ablaufrichtung nach
rechts oder links bewegt.
-
Auf der Anschlagseite 28 wird zwischen zwei Führungen 36.ein Auslaßverschluß
37 befestigt. Derselbe besteht aus einer Platte, die mit Nuten 38 versehen ist,
durch welche die Tabletten streichen. Die Befestigungslöcher 39 sind länglich.
-
Am unteren Ende der .Grundplatte i ist ein Träger 40 (Fig. 4) befestigt,
.der zur Aufnahme eines Tubenmagazins 41 oder einer schrägen Sammelrinne dient,
welche in der Richtung zu den zu füllenden Fläschchen bzw. Schachteln geneigt ist.
.
-
Sollen die Lamellen 32 in beträchtlichem Maße hinsichtlich ihrer Länge
veränderlich sein, so siebt man einen Satz von Auslaßverschlüssen vor (deren Breiten
beispielsweise um je i Zentimeter wachsen).
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Nach Einsetzen der entsprechenden
Lamellen 32 und des zugehörigen Auslaßverschlusses 37 wird auf der Speisetafel 6
beispielsweise i kg
der Tabletten ausgebreitet, die sodann mittels
einer Bürste auf die schräge Fläche =o geschoben werden, so daß sie den Einlaßgang
ungefähr bis zur Einlaßschiene 25 füllen. Die Nutenplatte 29 stößt hierbei rechts
(Fig. i) an den entsprechenden Anschlag 30. Nunmehr wird der Schieber 16 betätigt,
wodurch die Tabletten 42 (Fig. 6, 7) abwärts gleiten. Die Federn 21 werden also
in Schwingung versetzt, so daß die Tabletten leicht gerüttelt werden und ihr Übereinandergreifen,
wodurch die regelmäßige Zuleitung der Tabletten zum Verschluß 15 beeinträchtigt
wäre, vermieden wird. Die gleiche Aufgabe hat der die federnden Zungen 26 tragende
Schwinghebel 23.
-
Sobald sämtliche Nuten 32d zwischen den Lamellen 3z mit Pastillen
gefüllt sind (Fig. 6), wird die Nutenplatte 29 nach links im Sinne des Pfeiles f
2 (Fig. i und 6) geschoben. Der Hub der NTutenplatte 29 ist dem Abstand x (Fig.
i) gleich. Die Nuten 32d fallen nunmehr mit den Nuten 38 des unteren Verschlusses
37 zusammen, während der obere Verschluß 15
die Eintrittsstellen dieser Nuten
326 absperrt (Fig. 7). Die in den Nuten 3z6 hintereinander angeordneten Pastillen
werden also augenblicklich ausgeworfen. Hierauf wird die Nutenplatte 29 nach rechts
bewegt, der Schieber 16 wird betätigt, und der Einlaßgang wird entsprechend den
Anforderungen neu gefüllt.
-
Wie ersichtlich, kann man durch eine einzige Bewegung der Nutenplatte
folgende Füllungen bewirken: zehn Tuben mit je zehn Pastillen oder eine Schachtel
mit hundert Pastillen (bei Verwendung einer Sammelrinne) oder zwei Fläschchen mit
je fünfzig Pastillen (bei Verwendung von zwei Sammelrinnen, welche von den zehn
Entleerungsnuten beim Austritt aus dem Verschluß gespeist werden).
-
Man ersieht auch, daß durch geeignete Sätze von Lamellen 32 (verschiedener
Breiten oder Längen) es möglich ist, praktisch beliebige und sogar sehr große Mengen
zu zählen, wenn der Vorrichtung ein Zählwerk beigefügt ist, das jeden Hub der Nutenplatte
29 registriert.
-
Die beschriebene Vorrichtung kann offenbar für alle zylindrischen
Körper verwendet werden, deren Dicke wesentlich kleiner als ihr Durchmesser ist
(beispielsweise Spielmünzen usw.), wobei für relativ schwer zu zählende Gegenstände
entsprechende Federn 2i und 26 für den Schieber 16 und den Schwinghebel 23 zu verwenden
sind.
-
Die Hauptvorteile dieser Vorrichtung sind folgende Sie ist nicht kostspielig,
erfordert keine Instandhaltung, nimmt wenig Raum in Anspruch, ist faltbar, kann
augenblicklich auf irgendeinen Tisch o. dgl. aufgesetzt werden, ist leicht- zu bedienen
und kann nach rechts oder links betätigt werden. Sie ist ferner leicht so regelbar
(durch Auswechslung der Lamellen 32 und des Verschlusses 37), daß Pastillen oder
sonstige beliebige Körper aller Durchmesser und in beliebiger Weise gezählt werden
können.
-
-Eine Vorrichtung mittlerer Kapazität gestattet, mehr als 150 Pastillen
o. dgl. durch eine einzige Bewegung der Nutenplatte abzuzählen, was mehreren Zehntausenden
von Pastillen in der Stunde entspricht.
-
Da alle Pastillen bei ihrem Durchgang durch die Vorrichtung in dieser
sichtbar sind, so ist es praktisch unmöglich, gebrochene oder beschädigte Pastillen
zu verpacken (da zu diesem Behufe die Tube, welche solche Pastillen erhielt, einfach
in Wegfall kommt).
-
Überdies verhütet die Vorrichtung jede Berührung der Pastillen oder
anderer Körper mit den Händen. Die Gleitwände sind aus Glas oder vernickeltem oder
verchromtem Metall. Die Reinigung der ganzen Vorrichtung ist äußerst einfach.