DE628831C - Verseilmaschine zum Verseilen mehrerer laengs ihrer Achsen verdrehter Draehte oder Litzen unrunden Querschnitts - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
17. APRIL 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 628831 KLASSE 21 c GRUPPE 3 u

unrunden Querschnitts

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. März 1930 ab

Es ist bekannt, mehrere längs ihrer Achse verdrehte Drähte oder Litzen unrunden Querschnitts zu einem Seil, beispielsweise mehrere in sich verdrehte, mit Papierstreifen bewickelte Sektorleiter zu einem Mehrleiterkabel in einer Verseilmaschine mit zwangsläufiger Rückdrehung sämtlicher Haspel zusammenzuschlagen. Hierbei haben sich Mängel herausgestellt, falls die einzelnen Drähte oder Litzen mit voneinander abweichender Steigung hergestellt sind. Da die Unterschiede zwischen den einzelnen Steigungen nur gering sind, so werden die Drähte oder Litzen infolge des an der Verseilstelle herrschenden großen Preßdrucks lückenlos aneinandergelegt. Dieses gewaltsame Zusammenpressen hat eine zusätzliche Verdrehung der einzelnen Drähte oder Litzen an der Verseilstelle zur Folge, die sich auch in den Drähten oder Litzen auf der Strecke

ao zwischen Ablaufhaspel und Verseilpunkt bemerkbar macht. Bei jeder Umdrehung des Verseilkorbes summieren sich diese Verdrehungen. Solange sie eine gewisse Grenze, die durch Elastizität des Drahtes oder der Litzen bedingt ist, nicht überschreiten, werden die Schraubensteigungen nicht beeinflußt. Bei einer bestimmten Größe der Verdrehungen werden die Schraubensteigungen aber verändert, und ?war entweder vergrößert oder verkleinert. Da die Vorverdrehung deshalb vorgenommen wurde, um eine möglichst spannungslope Lagerung der Seilelemente im Seil zu erreichen, und insbesondere, um bei der Herstellung von Mehrleitersektorkabeln eine Verdrehung der auf die Leiter gewickelten Papierisolation zu vermeiden, besteht beim Zusammenschlagen der Drähte oder Litzen an der Vermeidung von Verdrehungen großes Interesse.

Eine vollständige Übereinstimmung der Schraubensteigungen bei der Herstellung läßt sich nicht immer erreichen. Die Verschiedenheit der Schraubensteigungen ist eine Folge der Herstellung der verdrehten Drähte oder Litzen und kann beispielsweise infolge ihrer Herstellung auf verschiedenen Maschinen verursacht worden sein, da sich die Größe der Steigung bei verschiedenen Maschinen wegen der eingebauten Wechselräder, die nur eine Änderung der Steigung in Stufen zulassen, nicht mit der gewünschten Genauigkeit herstellen läßt. Hierbei sind die Steigungsunterschiede auf der ganzen Länge der verdrehten Drähte oder Litzen vorhanden.

Man kann die während der Verseilung in die Drähte oder Litzen hineingelangten zusätzlichen Verdrehungsspannungen durch Auf- oder Zudrehen der entsprechenden Seilelemente entfernen; man ist aber bei der üblichen Bauart der für diesen Zweck in Frage kommenden Verseilmaschinen dazu gezwungen, diese Regelung bei stillstehender Maschine von Hand vorzunehmen.

Es ist zwar bereits eine Verseilmaschine bekannt, welche zwischen ihrer Antriebswelle und der Welle der einzelnen Haspelrahmen

ein Getriebe mit während des Laufs der Maschine veränderlichem Übersetzungsverhältnisbesitzt. Diese Maschine dient jedoch zum Verseilen mehrerer Telephonaderpaare von anfänglich gleicher Drallänge zu einem Vielfachkabel, wobei den Aderpaaren gleicher Drallänge bei ihrer Verseilung eine voneinander verschiedene Drallänge gegeben wird. Im Gegensatz dazu dient die Maschine gemaß der Erfindung eitlem gänzlich anderen Zweck, nämlich dazu, Korrekturen bei der Verseilung mehrerer längs ihrer Achsen verdrehter Seilelemente vorzunehmen.

Der richtige Zeitpunkt zur Vornahme der Regelung der Verdrehungsspannungeti dieser "Seilelemente liegt dann vor, wenn die in die Drähte oder Litzen zwischen Ablaufhaspel und Verseilpünkt hineingelangten Spannungen noch keine bleibenden Verdrehungen verursacht haben. Da Unterbrechungen in der Herstellung wegen des hiermit verbundenen Zeitverlustes nur ungern vorgenommen werden, so liegt hierbei die Gefahr vor, daß der richtige Zeitpunkt zur Vornahme der, Regelung verpaßt wird.

Eine rechtzeitige Regelung der Haspelrückdrehung, bei der außerdem der Nachteil des Stillsetzens der Maschine vermieden wird, läßt sich erfindungsgemäß dadurch e*f reichen* daß im Antrieb der. Plartetenfadrüclidrehüng eines jeden Haspels der VeTseilmäse'hine ein Getriebe mit während des Betriebes stufenlos veräilderlieheßi Übersetzungsverhältnis eingebaut ist. Hiermit wird eine Regelung der Rückdrehung eines joden Haspels für sich, unabhängig von derjenigen der anderen Haspel, ohfle Stillsetzen der Maschine ermöglicht. Iii de"r Zeichnung ist eine Maschine gemäß der Erfindung dargestellt. Der iti bekannter .Weise aus Welle 1 mit' zwei Radkränzen 2 and 3 aufgebaute Käfig, der in den Böcken 4 und-5 drehbar gelagert ist, trägt mehrere Bügel 6, in denen die Haspel 7 drehbar eingelegt -werden. In der Zeichnung ist nut ein einziger Haspel 7 dargestellt, auf dessen rückwärtigem Zapfen 8 ein Zahnrad 9 befestigt ist, das über ein. in dem Radkranz 2 drehbar gelagertesZahnrad 10 in einen .Zahnkranz 13, der auf der Maschinenachse 1 drehbar gelagert ist uiid dessen Umlaufzahl regelbar ist; eingreift. In dem. zeichnerisch dargestellten Fall ist angenommen worden, daß die Verseilmaschine drei Haspel 7 besitzt. Dementsprechend sind drei auf der Maschinenachse drehbar gelagerte Zahnkränze 13, 14, 15 vorgesehen. Die zu den beiden anderen, zeichnerisch nicht dargestellten Haspeln 7 gehörigen Zahnräder 9 greifen über entspre- * cheiide Zahnräder 10 in die Zahnkränze 14 bzw. 15 ein. Die Zahnkränze 13 bis 15 sind mit verlängerten, als Hohlachsen ausgebildeten Naben versehen, die an ihren Enden je einen zweiten Zahnkranz 13', 14', 15' tragen, auf denen die Antriebsbewegung übertragen wird. In die Zahnkränze 13' bis 15' greift je ein auf einer fest gelagerten Welle 17 sitzendes Zahnrad 16 ein. Mit größerer oder geringerer Umdrehungszahl der Wellen 17, der Zahnräder 16 und damit der Zahnkränze 13' bis 15' bzw. 13 bis 15 kann die Rückdrehung eines jeden Haspels 7 verändert werden. Um die Umdrehungszahl der Wellen 17 veränderlich zu machen, wird jede der Wellen 17 von der Maschinenwelle oder einer mit dieser zAvangsläufig gekuppelten Welle über eines der bekannten Getriebe mit stufenlos regulierbarem Übersetzungsverhältnis (Diskusgetriebe, Flüssigkeitsgetriebe, Ketten- oder Keilriemengetriebe) 18 angetrieben. Das stufenlos regelbare Getriebe 18 erhält seinen Antrieb gemäß der Zeichnung von der Maschinenachse Ii auf- der das Haüptantriebrad 19 aufgekeilt ist, und überträgt die geregelte Umdrehungszahl auf die Welle 17 mittels geeigneter Übertragungsmittel. Da für jeden der Zahnkränze 13, 14, 15 ein besonderer Antrieb vorgesehen ist, so kann die Regelung der Rückdrehung eines jeden Haspels 7 unabhängig von der Regelung" der Rückdrehung der übrigen Haspel 7 stattfinden.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Verseilmaschine zum Verseilen mehrerer längs ihrer Achsen verdrehter Drähte oder Litzen unrunden Querschnitts, deren Steigungen voneinander abweichen, insbesondere zum Verseilen mehrerer längs ihrer Achsen verdrehter, mit Papierstreifen bewickelter Sektofleiter zu einem Mehrleiterkabel, dadurch gekennzeichnet, daß im Antrieb der Planetenradrückdrehung eines jeden Haspels ein Getriebe mit während des Betriebes stufenlos veränderlichem Übersetzungsverhältnis vorgesehen ist.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen