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Vorrichtung zur Auslösung der Einstellglieder von Jacquardvorrichtungen
an flachen Kulierwirkmaschinen Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Auslösung der Einstellglieder von Jacquardvorrichtungen an flachen Kiüierwirkmaschinen.
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Bei den. bekannten Vorrichtungen dieser Art wird bisher die Steuerung
der Musterglieder, z. B. der Abhaltenadeln oder der Abdrückschwingen für die Decknadeln,
durch Harnischfäden, die mit Längsdrähten gekuppelt sind, vermittelt. Das ist jedoch
ungünstig, weil ges schwierig ist, eine der Nadelzahl der einzelnen Fontur entsprechender
große Anzahl von Drähten von der Länge der Maschine innerhalb eines engen Raumes
so anzuordnen und in Ordnung zu halten, daß von ihnen die Harnischfäden für alle
Forsturen derart gleichmäßig gezogen werden, daß auch eine sichere Steuerung der
einzelnen Musterglieder stattfindet.
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Sind z. B. in ,einer i 6"-Fontur für eine 6o-gge-Maschine 640 --Nadeln
angeordnet, dann w eist eine 24teilige Maschine 64o Drähte von je etwa 16
m Länge auf, durch die insgesamt r 5 36o Harnischfäden gleichmäßig zu ziehen sind.
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Solche Vorrichtungen sind natürlich in ihrer Handhabung umständlich,
und ihr Einbau in flache Kulierwirkmaschinen ist schtvierig und zeitraubend.
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Die grundsätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun
darin, an der flachen Kulienvirkmaschine durch eine einzige Jacquardkarte alle Musterglieder
sämtlicher Fonturen so zu steuern, da.ß die Leistung der Maschine nicht darunter
leidet, gleichzeitigaber die Harnischfäden und damit unsichere Steuerungen vermieden
werden.
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Das soll erfindungsgemäß dadurch ge-
schehen, daß unter Verwendung
von nur einer zur Steuerung der Einstellglieder sämtlicher Fonturen seiner vielfonturigen
Maschine in jedem Musterdeckgang einmal geschalteten Jacquardkarte nur wenige über
jede: Fontur bin und her bewegliche, als Elektromagnete ausgebildete Zwischenglieder
synchron mit einer Kontaktwalze angetrieben werden, die den* Stromschluß für die
Elektromagnete mit Hilfe der das Muster auf der Karte durch die mustergemäß darin
angeordneten Löcher abtastenden Tastglieder einzeln nacheinander vermittelt.
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Es ist an- sich schon bekannt, das auf der Jacquardkarte vorhandene
Muster durch ein oder mehrere abtastende Glieder auf eine Vorrichtung zum Bewegen
von Mustergliedern, z. B. von Nadeln bei Strickmaschinen, von Stempeln bei hartenschlagmaschinen
und anderen zu übertragen.
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Es ist weiter bekannt, diese die Karte abtastenden Glieder als elektrische
Kontakte auszubilden, die durch mustergemäß auf der Jacquardkarte vorhandene Löcher
den Stromschluß für die als Zwischenglieder dienenden Elektromagnete herbeiführen.
Es
ist auch schon bekannt, die über die Fontur eitler Wirk- oder Strickmaschine laufenden
Elektromagnete zu unterteilen, beispielsweise in zwei Reihen die. 1ilusterglied@er
auswählende Elemente.
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Diese bekannten Vorrichtungen beziehen sich jedoch entweder nur auf
Steuervorrichtungen zum Schalten ,einzelner Mustervorrichtungen, oder sie sind mit
Erfolg in der Hauptsache nur für Strickmaschinen oder Kettemvirkmaschinen verwendbar,
die nach ganz anderen technologischen Gesichtspunkten arbeiten. Soweit vorgeschlagen
ist, solche Vorrichtungen auch bei l#,iilierwirkmaschinen zu verwenden, ist dies
jedoch nur bei einfonturigen Maschinen der Fall und möglich.
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Für mehrfonturige Maschinen können die bekannten Vorrichtungen dagegen
nicht angewendet werden, weil durch den Kontakt der durch die Karte ausgewählten
Glieder mit den metallischen Schaltwalzen die Musterglieder sofort angerufen werden.
Hierdurch wäre infolge der großen Zahl der auszuwählenden Glieder ein sehr hoher
Stromstoß die Folge, den die übliche Stromquelle nicht ohne weiteres aufnehmen könnte.
Die die Karte abtastenden Kontaktglieder vermitteln also die Arbeitsleistung nicht
aus der die Steuerung der Einstellglieder -vorbereitenden Stellung durch eine gleichlaufend
mit den über die Fonturen bewegten Zwischengliedern angetriebene Auslösevorrichtung.
Aus diesen Gründen sind die bekannten Vorrichtungen für das Auslösen von Mustergliedern
ivie die VorrichY tung der vorliegenden Erfindung nicht zu verwenden.
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Nach der vorliegenden Erfindung ist es nun durch die Anordnung von
Einstellgliedern für jede Nadel neben den Mustergliedern möglich, die Steuerung
durch die Karte von dem mustergemäßen Einstellen der Musterglieder derart abzutrennen,
-daß ein. ganzer Deckgang für das vorbereitende, zeitlich nacheinander vorzunehmende
Auswählen. der Einstellglieder verwendet werden 'kann, weil infolge der Trennung
das Musterarbeiten im nächsten Deckgang stattfinden kann.
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Durch solche zeitlich naclleinanderfolgengen Anrufe kann das Auswählen
durch wenige Zwischenglieder vorgenommen werden, die nun an Stelle der vielen zu
ziehenden Schnüre treten, so daß die ganze Vorrichtung einfacher wird. Diese als
Elektromagnete ausgebildeten Z«ri.schenglieder sind noch so unterteilt, daß jeder
Teil nur eine solche geringe Anzahl mustergemäßer Einstellungen einzeln nacheinander
auszuführen hat, däß sich eine genügend große Zeit für die Einstellung der Einstellglieder
ergibt, wobei die Zwischenglieder aller - Fonturen gleichzeitig über letztere bewegt
werden. Das am besten als Zylinder auszubildende Kontaktglied vermittelt den gleichlaufend
angetriebenen Elektromagneten den Stromschluß einzeln nacheinander durch besondere
Tastglieder; die das -Uuswählen der Einstellglieder mustergemäß vorbereiten.
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Durch die Anordnung eines solchen Kontaktgliedes ist es gemäß der
vorliegenden Erfindung .auch möglich, für alle Einstellungen sämtlicher Fonturen
die übliche, bisher bei Vorrichtungen mit Harnischfäden verwendete Jacquardkarte
zu benutzen, die bei jedem Kusterdeckgang nur einmal geschalfet zujverden braucht.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung in einer
Ausführung beispielsweise dargestellt.
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Es zeigen: Abb. i die Vorrichtung an einer Cottonwirkmaschine
im Schema in Vorderansicht, Abb.
:2 die Schaltvorrichtung besonders, im Querschnitt
und größer dargestellt, Abb. 3 die Schaltvorrichtung in Draufsicht. An einer vor
denn Maschinenoberteil längs der Maschine starr ]je-festigten Schiene i ist über
jeder der vorhandenen \adelfonturen 2 ein als 1%Iagnet ausgebildetes Zwischenglied
verschiebbar gelagert, das, in zehn Elektromagnete unterteilt, in einem Gehäuse
3 untergebracht ist. Jedes dieser- Magnetgehäuse 3 bewegt sich über je eine der
Fonturen z, aber mit jedem anderen gleichzeitig hin und her mittels .einer alle
diese Gehäuse verbindenden Kupplungsstange ¢, die ihre hin und her gehende Bewegung
über eine Stange 5 von einem nicht dargestellten Exzenter erhält und an .einer Stelle;
z. B. bei ¢', als Zahnstange ausgebildet ist. -Von jedem der zehn Magnete jedes
zu..einer Fontur gehörigen Zwischengliedes 3 führt-eine _Verbindungsleitung zu zehn
Hauptleitungen 6;. die für ,alle Fonturen vorhanden sind und die nach. einarmigen
Gliedern 7 führen, dergestalt, d.aß jeder erste Magnet eines jeden Zwischengliedes
3 nacheinander auf die ,erste, elfte, einundzwanzigste; einunddreißigste usw. Decknadel
einer Fontur wirkt, jeder zweite. Magnet auf die zweite, zwölfte,. zweiundzwanzigste,zweiunddreißigste
usw. Decknadel wirkt usf., so daß, jeder zehnte Magnet auf die zehnte, zwanzigste,-
dreißigste usw. Decknadel wirkt. Die Hebel 7 sind auf einer Stange 8 gemeinsam,
lose und oberhalb einer über Prismen 9 bewegten Jacquardkarteio.gelagert. Die Hebel
7 gehen j e in einen Finger 7' über, der infolge- der Eigenlast des- Hebels 7 dauernd
auf der Jacquardkarte io aufliegt. Unterhalb der Jacquardkärte io befindet sich
eine Walze i i, die an einer Stirnseite mit einem Zahnrad 12 gekuppelt ist, das
in. die Zahnstange .l' eingreift und deren Ver-
glieder 3 |
I:in<run;; T gleichzeitig die Zwischen- |
über (lic Fonturcn bewegt werden. Diese |
Walzo i r trägt ein in einer Schraubenlinie |
verlaufendes und in die Oberfläche einge- |
lassenes Metallband 13, das vom übrigen ;Val- |
renkörper isoliert angeordnet ist. |
Vor I.')cgiiui einer Längsbewegung der Ma- |
#"ilct"'eli;itise 3 n-ird die zur gewünschten |
Musterun- -ebrauchte Stelle der Jacquard- |
karte io in den Bereich der Hebel 7 gebracht. |
Dic 1-lelieln.nger die in der harte io ein |
Loch vornnden. fallen durch dieses auf eine |
isolierte Stelle 'der Walze i i, gelangen also in |
eine die Schaltung der Einstellglieder vorbe- |
reitende Stellung. Die ausgemusterten Heb el- |
linger;' kommen dabei einzeln und zeitlich |
nacheinander in den Bereich des Metallbandes |
i- , von dem ein Verbindungsdraht 14. zu |
einem Schleifring 1y führt, der über die Kon- |
taktbürste 16 mit dem einen Pol einer Strom- |
duelle in Verbindung steht. und bilden mit |
clean entsprechenden Magnet einen Stromkreis. |
In chesem Augenblick des Stromschlusses |
werden die den Magneten gegenüberstehenden. |
Einstellglieder in eine das Auswählen der |
Decknadeln vorbereitende Stellung gebracht. |
Vor Beginn der nächsten Fortschaltung der |
Jacquardkarte i o werden sämtliche Hebel ; |
durch eine Stange 17 derart angehoben, daG |
alle hin-er ;' aus dem Bereich der Jacquard- |
karte to kommen und erst nach deren Weiter- |
sclialtung, aber vor Beginn der Verschiebung der Magnetgehäuse 3, wieder auf die
Karte io aufgesetzt werden, um von neuem ausgewählt zu werden.