DE615966C - Verfahren zur Messung der Streustrahlung in der Umgebung von Roentgen- oder aehnlichen Anlagen mit Hilfe einer lonisationskammer - Google Patents
Verfahren zur Messung der Streustrahlung in der Umgebung von Roentgen- oder aehnlichen Anlagen mit Hilfe einer lonisationskammerInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J47/00—Tubes for determining the presence, intensity, density or energy of radiation or particles
- H01J47/02—Ionisation chambers
- H01J47/04—Capacitive ionisation chambers, e.g. the electrodes of which are used as electrometers
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
17. JULI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M615966 KLASSE 21 g GRUPPE
Koch & Sterzel Akt.-Ges. in Dresden *)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1931 ab
Es sind bereits Strahlenmeßeinrichtungen, insbesondere für Röntgenstrahlen, mit Hilfe
von Luftionisation und Elektrometeranzeige bekanntgeworden, bei denen die Ionisationskammer
gleichzeitig als Elektrometergehäuse dient. Diese sind derart ausgebildet, daß die
Strahlen durch, 'eine engbegrenzte Eintrittsöffnung in das Elektrometergehäuse gelangen
und es durch, eine ebensolche Öffnung verlassen. Im übrigen ist die Anordnung durch
einen Bleischutz gegen einfallende vagabundierende Strahlen geschützt. Diese bekannten
Einrichtungen sind daher richtungsabhängig und deshalb beispielsweise als Meßeinrichtungen
für stark gestreute Strahlen u. dgl. nicht geeignet.
Um eine -vollständige Erfassung der Strahlung
zu erzielen, wird nun ein Verfahren zur Messung ionisierender Strahlung, insbesondere
einer Röntgenstrahlung kleiner Intensität, mit Hilfe einer Luftionisationskammer,
die gleichzeitig als Elektrometergehäuse dient, erfindungsgemäß dahingehend vorgeschlagen,
daß das in eine an sich, bekannte Ionisationskammer,
deren Wandung praktisch ganz aus einem leitatomischen Stoff besteht, eingebaute
Elektrometer nach elektrischer Aufladung in einer hierfür und auch, zur Ablesung des
Elektrometerausschlages bestimmten Vorrichtung der zu messenden Strahlung ausgesetzt
und nach- erfolgter Bestrahlung mit der Vorrichtung wieder vereinigt wird zwecks Ermittlung
des Betrages, um den der Elektrometerausschlag infolge der Bestrahlung gesunken ist. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß zunächst
leinmal die Beeinflussung von Kammer und Elektrometer während der 'eigentlichen Meßzeit von der Strahlenrichtung unabhängig
ist. Die bekannten Ionisationskammern, bei welchen das ■ Elektrometersystem sich, innerhalb
der Ionisationskammer befindet, können immer nur zusammen mit der Ablese- bzw.
Aufladevorrichtung betrieben werden. Dadurch wird 'eine Richtungsabhängigkeit insofern bedingt,
als zum mindesten diejenigen Strahlen, welche von der Richtung der Ablesevorrichtung
bzw. Aufladevorrichtung hier in die Ionisationskammer eintreten, eine Filterung, d.h.
also 'eine Schwächung, erfahren und deshalb nicht in der ursprünglichen Intensität in die
Meßvorrichtung gelangen. Daher sind die bekannten Einrichtungen gar nicht geeignet, als
Strahlensichutzmeßvorrichtungen= zu dienen,
weil die bei Strahlenisichutzmiessungen von
allen Seiten 'einfallenden Strahlen in solche Vorrichtungen ungeschwächt eindringen müssen.
Gegenüber einer anderen bekannten Einrichtung zur Messung ionisierender Strahlung,
insbesondere einer Röntgenstrahlung, mit
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder atigegeben worden:
Dr- Kurt Leistner in Dresden.
Hilfe einer Luftionisationskammer, bei welcher die Ionisationskammer mit einer Kondensatoreinheit
zusammengehaut ist und wäh rend der Messung· der Strahlung von dem mil
der Auflade- und Ablesevorrichtung dauernd vereinigten Elektrometer getrennt wird, hat
die Erfindung durch die Vereinigung von Ionisationskammer und Elektrometer unter gleichzeitiger
Trennung dieser Einheit von der Auf ίο lade- und Ablese vorrichtung während der
Messung den Vorteil, daß die Eigenkapazität desMeßsystems sehr klein und infolgedessen
die Empfindlichkeit des Meßgerätes außerordentlich, groß wird. Bei der bekannten Anlordnung
ist die Eigenkapazität des Meßsystems mehr als zehnmal so groß wie bei dem Strahlenschutzionometer gemäß der Erfindung.
Dies hat zur Folge, daß die Emp findlichkeit bei einem Meßgerät gemäß der Erfindung mehr als zehnmal so groß ist wie
bei der bekannten Einrichtung. Zur Messung der Streustrahlung in der Umgebung von
Röntgen- oder ähnlichen Anlagen ist die bekannte Einrichtung daher nicht brauchbar.
Außerdem hat sie gegenüber der Erfindung noch leinen weiteren Nachteil. Der bei der
bekannten Einrichtung in der Ionisationskammer untergebrachte Kondensator entlädt sich
bei der Ablesung, da ein Teil der Ladung auf die Kapazität des Elektrometers übergeht.
Die Folge davon ist, daß die Ionisationskammer erst nach erneuter Aufladung der Röntgenstrahlung
ausgesetzt werden kann, während bei der Erfindung Kontrollen des Ladezu-Standes ohne Beeinträchtigung der Ladung
möglich, sind. Infolgedessen ist bei der bekannten. Meßeinrichtung die gleichzeitige Verwendung
vieler Ionisationskammern zu dem Zwecke, an verschiedenen Orten gleichzeitig
Messungen vorzunehmen, sehr umständlich, während diese Möglichkeit ein besonderer
Vorteil des Verfahrens und der Einrichtung gemäß der Erfindung ist. So können mehrere
durch diese Strahlen ge'fährdete Personen die Kammern etwa in einer Tasche des
Kleidungsstückes tragen 'und sie so an verschiedenen Stellen den schädlichen Strahlen
aussetzen, die auf die Körper der Personen fallen. Die Kammern können dann nachieinander
zwecks Ablesung mit der Auflade- und Ablesevorrichtung vereinigt und gegebenenfalls
ohne neue Aufladung zur weiteren Messung den Strahlen wieder ausgesetzt werden, da eine Entladung der Kammern während der
Ablesung nicht eintritt.
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele von Anlagen dargestellt, mit denen das
Verfahren gemäß der Erfindung ausgeführt werden kann.
In Abb. ι ist eine an sich bekannte Elektrometeriademaschine
mit 11 bezeichnet, die ihre Ladung bei Betätigen des Hebels 12 auf
das Elektrometersystem 13 abgibt, das sich zwischen einer Lichtquelle 14 und einer Mikroprojektionseinrichtung
1S, 16 'und einer Matt-Scheibe
17 befindet. Das Elektrometersystem ist in Abb. 2 für sich vergrößert herausgezeichnet.
Der Verbindungsanschluß mit der
Ladeeinrichtung ist mit 18, die Bernsteinisolation mit 19, die davon getragene Haltevorrichtung
für den Elektrometerfaden 20 mit 21, das darüberiiegende Gehäuse mit 22 und die
darin befindlichen Fenster mit 23 bezeichnet. Das Gehäuse 22 bildet die leine Elektrode der
Ionisationskammer. Die andere Elektrode wird durch den Elektrometerfaden 20 und seine Halterung 21 dargestellt. Die Ionisationskammer
bildet also gleichzeitig das Elektrometergehäuse für den Elektrometerfaden
20. In an sich bekannter Weise besteht das Gehäuse aus einem dünnen, leichtatomigen
Werkstoff, und die Innenwandung und die Haltevorrichtung 21 für den Elektrometerfaden
20 sind mit einem Stoff von gleicher effektiver Atomzahl wie die Luft überzogen. D er Verbindungsanschluß
18 im Gehäuse 22 sowie in der Ladevorrichtung 11 ist gegen Berührung
geschützt, etwa durch Hülsen 24, 25, die beim Zusammensetzen der Teile ineinandergreifen.
Die Hülse24 bzw. die Verbindungseinrichtung go muß so ausgebildet sein, daß beim Trennen
und Wiederaufsetzen der Ionisationskammer auf die Ladevorrichtung die Kammer immer
wieder in die gleiche Lage gebracht wird, so daß der Elektrometerfaden sich bei gleichem
Ladezustand immer wieder auf der gleichen Stelle der Mattglassfcala abbildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun in der Weise ausgeführt, daß zunächst die
mit der Lade- und Ablesevorrichtung verbundene Kammer samt Elektrometerfaden durch
Bewegen des Hebels 12 und Betätigen der Lademaschine aufgeladen wird. Alsdann wird
zum Zwecke der Messung die Kammer abgenommen und an den Ort gebracht, an dem die Strahleneinwirkung über ehe gewisse
Zeit festgestellt werden soll. Nach Ablauf dieser Zeit wird mach Wiederaufsetzen der
Kammer mit Hilfe der Ablegevorrichtung der Entladezustand des Fadens gemessen und danach
die Intensität der Strahlung festgestellt, die während der Meßzeit 'eingewirkt hat.
Es besteht bei dieser Einrichtung auch die Möglichkeit, daß ©ine Strahlenmessung bei
mit Ablese- und Ladevorrichtung verbundener Kammer erfolgen kann.
Zur Änderung bzw. Verringerung der Empfindlichkeit können weiterhin Kondensatoren
zugeschaltet werden, deren eine Belegung mit dem Elektrometersystiem und deren andere
Belegung mit dem Gehäuse der Ionisationskammer bzw. mit Erde verbunden wird.
Claims (3)
- Patentansprüche:
ι. Verfahren zur Messung der Streu-Strahlung in der Umgebung von Röntgen- oder ähnlichen Anlagen mit Hilfe einer Ionisationskammer, dadurch gekennzeichnet, daß das in eine an sich bekannte, gleichzeitig als Elektrometergehäuse dienende Ionisationskammer, deren Wandung aus einem leichtatomischen Stoff besteht, eingebaute Elektrometer nach elektrischer Aufladung in einer hierfür und auch zur Ablesung des Elektrometeraus Schlages bestimmten Vorrichtung räumlich und elektrisch getrennt von dieser Vorrichtung der zu messenden Strahlung ausgesetzt und nach erfolgter Bestrahlung mit der Vorrichtung wieder vereinigt wird zwecks Ermittlung des Betrages, um den der Elektrometerausschlag infolge der Bestrahlung gesunken ist. ■ - 2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsanschlüsse von Ladevorrichtung 'und Kammer bzw. Gehäuse gegen Berührung geschützt sind.
- 3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Vorrichtungen vorgesehen sind, die die gleiche Lage von Kammer und Gehäuse zu der Ladevorrichtung und Projektionsvorrichtung vor und nach dem Trennen gewährleisten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK118626D DE615966C (de) | 1931-01-27 | 1931-01-27 | Verfahren zur Messung der Streustrahlung in der Umgebung von Roentgen- oder aehnlichen Anlagen mit Hilfe einer lonisationskammer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK118626D DE615966C (de) | 1931-01-27 | 1931-01-27 | Verfahren zur Messung der Streustrahlung in der Umgebung von Roentgen- oder aehnlichen Anlagen mit Hilfe einer lonisationskammer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE615966C true DE615966C (de) | 1935-07-17 |
Family
ID=7244132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK118626D Expired DE615966C (de) | 1931-01-27 | 1931-01-27 | Verfahren zur Messung der Streustrahlung in der Umgebung von Roentgen- oder aehnlichen Anlagen mit Hilfe einer lonisationskammer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE615966C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749917C (de) * | 1941-05-27 | 1944-12-09 | Ionisationsmessgeraet zur Strahlenmessung in Roentgen- oder aehnlichen Raeumen | |
US2465886A (en) * | 1946-10-21 | 1949-03-29 | Ole G Landsverk | Electrical measuring apparatus |
US2573999A (en) * | 1947-01-27 | 1951-11-06 | Victoreen Instr Company | Ionization chamber |
DE935387C (de) * | 1951-04-22 | 1955-11-17 | Kurt Dr Diebner | Vorrichtung zum Messen der Dosis oder Dosisleistung von radioaktiven und/oder Roentgenstrahlen |
DE1063287B (de) * | 1956-01-30 | 1959-08-13 | Ass Ouvriers Instr Precision | Vorrichtung zum Messen von Intensitaet und Menge ionisierender Strahlungen |
-
1931
- 1931-01-27 DE DEK118626D patent/DE615966C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749917C (de) * | 1941-05-27 | 1944-12-09 | Ionisationsmessgeraet zur Strahlenmessung in Roentgen- oder aehnlichen Raeumen | |
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