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Verfahren zur Darstellung von Dialkylaminocyclohexenonen Dialkylaminocyclohexenone
oder Homologe derselben sind bis jetzt nicht bekanntgeworden. Von V o r j ä n d
e r (Annalen der Chemie Bd. z94 [r897] S.278) wurde der i-Tolyläthylamina- 5 -phenyl-cyclohexen-3-on-4-carbonsäureester
beschrieben, welcher durch Athylieren der Tolylaminoverbindung mit Natriumäthylat
und Äthyljodid hergestellt wurde. Weiter sind Monoaryliminoderivate des Dimethylcyclohexandions
bekannt. Sie wurden durch unmittelbare Einwirkung primärer Arylmono- und -diamine
auf Dimethylcyclohexandion gewonnen (Journ. of the Chem. Soc. Bd.89 [igo6] S.194,
2O2, 387, 577). Ferner finden sich Angaben über das Monoäthyliminodimethylcyclohexanon
im Schrifttum (Journ. of the Chem. Soc. Bd.95 [19o9] S. 422). Aus den Angaben über
die Darstellung dieser Verbindungen konnte indessen kein Schluß auf das leichte
Gelingen einer Gewinnung der Dialkylaminocyclohexenone mit guter Ausbeute gezogen
werden, um so weniger, als Haas (Journ. of the Chem. Soc. Bd. 8.9 [:igo6] S. igi,
Ziffer 3) erwähnt, daß weder i#hlorketodimethyltetrahydrobenzol noch Dimethyldihydroresorcin
mit sekundären Aminen reagieren, Wie nun gefunden wurde, können die Dialkylaminocyclohexen(i)one(3)
und ihreC-Alkyl-, Aryl- und Aralkylsubstitutionsprodukte leicht und mit guter Ausbeute
dadurch gewonnen werden, daß man Dialkylamine bei erhöhter Temperatur auf Cyclohexandion(l,
3) (-Dihydroresorcin) oder Chlorcyclohexenon oder Äther des Cyclohexenolon bzw.
ihre C-Alkyl-, Aryl- und Aralkylsubstitutionsprodukte einwirken läßt.
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An Stelle von Dihydroresorcin kann man auch unmittelbar die Lösung
des Salzes verwenden, wie sie gemäß dem Verfahren des Patents 6o6 857 durch katalytische
Reduktion von Resorcin bei Gegenwart von Alkali erhalten wird. Die C-Alky 1-, Aryl-
oder Araikyldihydroresorcine werden in analoger Reaktion aus den entsprechend substituierten
Resorcinen gewonnen. Dieser Weg ist besonders geeignet zur Darstellung der 4-Alkyl-und
Aralkyldihydroresorcine, um so mehr, als man auch mit demselben Endergebnis von
den 4-Acylresorcinen ausgehen kann. Die in 5-Stellung substituierten Dihydroresorcine
stellt man dagegen besser auf synthetischem Wege, z. B. nach V o r 1 ä n d e r (Annalen
der Chemie Bd. 294 [1897] S. z53 bis 336), dar.
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Die neuen Verbindungen sollen als Zwischenprodukte zur Herstellung
pharmazeutischer Präparate Verwendung finden; einzelne sind als solche auch therapeutisch
wertvoll, da sie gute analeptische Eigenschaften bei geringer Toxizität besitzen.
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Beispiel i In 18o Gewichtsteilen Benzol werden 54 Gewichtsteile Dimethylamin
gelöst und in die gekühlte Lösung 112 Gewichtsteile Dihydroresorcin eingetragen.
Das breiige Gemisch
wird im Autoklaven 6 Stunden auf 130
bis 140' erhitzt und nach Ablauf dieser Zeit überschüssiges Dimethylamin, Benzol
und Reaktionswasser abdestilliert. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert
und durch nochmaligeHochvakuumdestillation gereinigt.
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Das Dimethylaminocyclohexenon schmilzt bei 48°, siedet bei 15o bis
t53° bei 0,3 mm Druck und ist in Wasser, Alkohol, Benzol und trockenem Äther
leicht, in Petroläther schwer löslich. Die Ausbeute beträgt 89 °@o der Theorie.
Beispiel e In eine Lösung von go Gewichtsteilen Diäthylamin in i 8o Gewichtsteilen
Toluol wer= den unter Rühren und guter äußerer Kühlung 112 Gewichtsteile Dihydroresorcin
eingetragen. Die entstandene breiige Masse wird in einem Autoklaven 4 Stunden auf
17o bis i8o° erhitzt. Aus dem Reaktionsgemisch, eine homogene Lösung, wird Toluol
und Reaktionswasser durch Destillation entfernt. Der Rückstand wird in 3oo Gewichtsteilen
Wasser gelöst, mit go Gewichtsteilen einer 3o°/oigen Natronlauge versetzt und dann
mit Benzol erschöpfend ausgezogen. Der Extraktionsrückstand wird im Hochvakuum destilliert.
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Das Diäthylaminocyclohexenon ist fast farblos, sehr hygroskopisch
und schmilzt bei 380. Sein Siedepunkt bei o,2 mm Druck liegt bei 145 bis 1q.60.
Die Verbindung zeigt ähnliche Löslichkeitsverhältnisse wie Dimethylaminocyclohexenon.
BeisPi-el3 i 1-2 Gewichtsteile Dihydroresorcin, i io Gewichtsteile Diallylamin und
Zoo Gewichtsteile Toluol werden zusammen im Autoklaven 4 Stunden auf i 5o bis i
6o° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird nach dem Erkalten mit Zoo Gewichtsteilen
io°Aiger Natronlauge ausgeschüttelt und die abgetrennte Lauge noch zweimal mit je
Zoo Gewichtsteilen Benzol ausgezogen. Die vereinigten Auszüge werden im Vakuum eingeengt
und der Rückstand im Hochvakuum destilliert.
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Diallylaminocyclohexenon ist eine viskose, blaßgelbe Flüssigkeit vom
Siedepunkt 142 bis 14:1° bei 0,3 mm Druck und kann mit Wasser, Alkohol und
Äther gemischt werden. Beispiel 4 i io Gewichtsteile Resorcin werden in Zoo Gewichtsteilen
Wasser gelöst und mit 76 Gewichtsteilen Diäthylamin versetzt. Nach Zugabe von 5
Gewichtsteilen Nickelkatalysator wird bei 8o bis go° und 15 bis 25 Atmosphären Druck
mit Wasserstoff behandelt, bis 2 Gewichtsteile Wasserstoff aufgenommen sind. Nach
dem Erkalten trennt man vom Katalysator durch Filtration ab und erhitzt das Filtrat
nach Zugabe von 2o Gewichtsteilen Diäthylamin 8 bis io Stunden auf 170 bis 18o0.
Das Reaktionsprodukt wird mit 5o Gewichtsteilen 2o°/oiger Natronlauge versetzt und
im Vakuum bis fast zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird mehrfach mit Benzol
ausgekocht, die vereinigten Benzollösungen eingeengt und der Rückstand im Hochvakuum
destilliert.
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Die Ausbeute beträgt etwa I 3o Gewichtsteile aus iio Gewichtsteilen
Resorcin.
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Das Produkt ist identisch mit demjenigen des Beispieles 2. Beispiel
s 113 Gewichtsteile N-Methylcyclohexylamin (erhalten aus Cyclohexenon und Methylamin
durch katalytische Hydrierung, KP74o mm 140 bis 1420), 1I2 Gewichtsteile Dihydroresorcin
und i8o Gewichtsteile Toluol werden zusammen 6 Stunden rückfließend erhitzt. Die
keaktionsmischung wird im Vakuum zur Trockne verdampft und der Rückstand, eine blaßgelb
gefärbte, leicht pulverisierbare Masse, in Zoo Gewichtsteilen Alkohol oder Aceton
gelöst, mit etwas Kohle entfärbt und das Filtrat bis zur bleibenden Trübung mit
Wasser verdünnt.
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Cyclohexylmethylaminocyclohexenon bildet farblose Blättchen vom Schmelzpunkt
1570, ist in Wasser schwer, in organischen Lösungsmitteln leicht löslich. Beispiel
6 14o Gewichtsteile 5, 5-Dirnethyldihydroresorcin, go Gewichtsteile Diäthylamin
und i So Gewichtsteile Toluol werden unter guter Kühlung gemischt und zusammen in
einem Autoklaven auf i7o bis iSo° erhitzt. Die entstandene homogene Flüssigkeit
wird nach Beispiel 2 aufgearbeitet.
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i-Diäthylamino-5, 5-dimethylcyclohexenon bildet Kristalle vom Schmelzpunkt
5i0 und siedet bei 128° unter o,2 mm Druck. Es ist in den üblichen Lösungsmitteln,
leicht löslich. Die Ausbeute beträgt 84 % der Theorie. Beispiel ? 126 Gewichtsteile
5-Methyldihydroresorcin, 95 Gewichtsteile Diäthylamin und i8o Gewichtsteile Toluol
werden unter guter Kühlung gemischt und zusammen 4 Stunden im Autoklaven auf i8o°
erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird nach Beispiel 2 aufgearbeitet.
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i-Diäthylamino-5-methylcyclohexenon stellt eine gelbe, viskose Flüssigkeit
vom Siedepunkt 1370 bei 0,3 mm Druck dar und zeigt ähnliche Löslichkeitsverhältnisse
wie Diäthylaminocyclohexenon.
Beispiel 8 216 Gewichtsteile 4-Phenyläthyldihydroresorcin,
95 Gewichtsteile Diäthylamin und q.oo Gewichtsteile Toluol werden zusammen 4 Stunden
im Autoklaven auf 18o° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird wiederholt mit io°%iger
Sodalösung und mit Wasser gewaschen, die Toluollösung im Vakuum eingeengt und der
Rückstand im Hochvakuum destilliert.
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i -Diäthylamino-q.-phenäthylcyclohexenon ist eine gelbe, viskose Flüssigkeit
vom Siedepunkt 192 bis 1941 bei o,1 mm Druck, ist in Wasser schwer, in organischen
Lösungsmitteln leicht löslich. Beispiel 9 188 Gewichtsteile 5-Phenyldihydroresorcin,
iio Gewichtsteile Diäthylamin und 3oo Gewichtsteile Toluol werden zusammen im Autoklaven
q. Stunden auf 170° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird wiederholt mit io°/oiger
Sodalösung und dann mit Wasser gewaschen. Aus der eingeengten Töluollösung kristallisiert
nach Zusatz von Petroläther i-Diäthylamino-5-phenylcyclohexenon aus; nach Kristallisation
aus Tetrachlorkohlenstoff schmilzt die Verbindung bei 1o8°; sie ist in Wasser sehr
schwer, in organischen Lösungsmitteln (außer Petroläther) leicht löslich.
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Beispiel io Zu einer Lösung von 16o Gewichtsteilen Diäthylamin in
8oo Gewichtsteilen trockenem Benzol, die unter Rückfluß siedet, läßt man innerhalb
einer Stunde 13o Gewichtsteile i-Chlorcyclohexenon einlaufen und hält zur Vollendung
der Reaktion weitere 2 Stunden im Sieden. Nach dem Erkalten trennt man vom ausgeschiedenen
Diäthylaminchlorhydrat durch Filtration, -destilliert aus dem Filtrat das Lösungsmittel
äb und reinigt das zurückbleibende Reaktionsprodukt durch Destillation im Hochvakuum.
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Das Produkt ist identisch mit dem des Beispiels 2. Beispiel ii Eine
Lösung von 112 Gewichtsteilen Dihydroresorcin in 5oo Gewichtsteilen Methylalkohol
wird mit 5 ccm konz. Salzsäure einige Stunden am Rückfluß gekocht. Darauf setzt
man Zoo Gewichtsteile Benzol zu und destilliert die Lösungsmittel möglichst vollständig
ab. Das hinterbleibende gelbe C51, Dihydroresorcinmonomethyläther, wird in 18o Gewichtsteilen
Benzol aufgenommen, unter Kühlung mit 95 Gewichtsteilen Diäthylamin versetzt und
diese Mischung 3 Stunden im Autoklaven auf 1200 erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt
nach Beispiel 2.