DE614086C

DE614086C - Drehzahlverstellvorrichtung fuer Brennkraftmaschinen, insbesondere Fahrzeugmaschinen

Info

Publication number: DE614086C
Application number: DEH133719D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Lepek
Original assignee: Humboldt Deutzmotoren AG
Current assignee: Humboldt Deutzmotoren AG
Priority date: 1932-10-22
Filing date: 1932-10-22
Publication date: 1935-06-01

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
.1. JUNI 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 46 b² GRUPPE

Humboldt-Deutzmotoren Akt.-Ges. in KÖln-Deutz*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Oktober 1932 ab

Die Erfindung. betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen der Federbelastung des Geschwindigkeitsreglers einer Brennkraftmaschine zwecks Drehzahländerung, insbesondere für Fahrzeugmaschinen.

Wenn der Regler bei niedrigster Drehzahl der Maschine eine noch ausreichende Verstellkraft besitzt, so steigt die Spannung der Reglerfedern beim Übergang auf hohe Drehzahl so stark, daß es dem Fahrer schwer fällt, an seinem Handhebel oder Pedal die erforderliche Kraft aufzubringen. Da die Reglerfedern mit Rücksicht auf die beim Ausschlagen der Gewichte erfolgende Längenänderung verhältnismäßig lang sein müssen, ist durch einfache Vergrößerung der Hebellänge keine Erleichterung der Drehzahlverstellung möglich. Denn der in diesem Falle benötigte Weg steht dem Bedienungshebel nicht zur Verfügung.

Die Erfindung behebt diese Schwierigkeit. Sie besteht darin, daß das von einer mechanischen Kraft am Bedienungshebel in bezug auf den Drehpunkt ausgeübte Moment mit zunehmender Anspannung der Reglerfedern ebenfalls ansteigt und diesen Federn entgegenwirkt. Insbesondere kann das den Reglerfedern entgegenwirkende Moment derart abgestimmt werden, daß der Unterschied zwischen dem von den Reglerfedern und dem von der mechanischen Kraft ausgeübten Moment über den ganzen Drehzahlbereich etwa gleich groß ist. Durch Verwendung einer verhältnismäßig langen Feder zur Aufbringung der mechanischen Kraft und eines nicht zu großen Winkelausschlages des Bedienungs-. hebeis ist dieser Zustand leicht herzustellen. Der Fahrer hat dann eine stets gleichbleibende Kraft am Bedienungshebel anzuwenden.

Verstellvorrichturagen für die Federbelastung eines Geschwindigkeitsreglers, bei denen auf den Bedienungshebel zur Veränderung der Federbelastung dauernd eine mechanische Kraft ausgeübt wird, sind an sich bekannt. Dabei handelt es sich jedoch um die Kraft einer Feder, die zwischen dem Bedienungshebel und den Reglerfedern zusätzlich zur Wirkung kommt, um in gleicher Weise wie die bekannten, innerhalb des Reglers angeordneten Zusatzfedern die Gegenkraft für den Ausschlag der Gewichte zwecks Erhöhung der Drehzahl zu vergrößern.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung erläutert. Abb. ι zeigt die Regeleinrichtung für eine Sechszylinder-Brennstoffpumpe mit Schrägnockenregelung. Abb. 2 ist ein Schaubild der am Bedienungshebel wirkenden Kraftmomente und Abb. 3 eine von der Abb. 1 abweichende Ausführung der Bedienungseinrichtung.

In Abb. ι bedeuten a die Brennstoffpumpe, b ihre Antriebswelle und c das auf der Welle längs verschiebbar angeordnete Schrägnocken-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Rudolf Lepek in Köln.

bündel. Die Gewichte d des Reglers e verschieben bei ihrem Ausschlag dieReglernadel f und damit über den zweiarmigen Hebel g die Schrägnocken der Brennstoffpumpe. Den Fliehkraftgewichten wirken drei axial ineinanderliegende Schraubenfedern Ji, j und k entgegen. Das Widerlager m dieser Federn kann zwecks Änderung der vom Regler aufrechtzuerhaltenden Drehzahl mittels desPedalhebeis η verschoben werden. Als Endpunkt ο eines mit dem Pedalhebel fest verbundenen Hebels p ist eine Lasche q angelenkt, an deren anderem Ende eine Zugfeder r angreift.

Die Regeleinrichtung ist in der Leerlaufstellung bei Höchstdrehzahl gemäß Abb. 2 beispielsweise bei 1500 Umdr./Min gezeichnet. Die Reglerfedern üben am Hebel η in dieser Stellung z. B. ein Kraftmoment von 240 kg/cm aus. Dem entgegen wirkt das Moment der Feder r, so daß der Fahrer nur den Unterschied von etwa 60 kg/cm aufzubringen hat. Die Drehzahl der Maschine kann durch Loslassen des Pedalhebels auf 300 Umdr./Min vermindert werden. Dabei entspannen sich nacheinander zwei der Reglerfedern vollständig. Das Kraftmoment der Reglerfedern besitzt daher den in Abb. 2 gezeichneten gebrochenen Verlauf der Linie s für den Leerlauf. Bei Vollast gehen die Reglergewichte in die strichpunktierte Lage, in der die Federn sich um die Strecke t verlängern. Dem entspricht eine Verminderung des auf den Bedienungshebel ausgeübten, durch die Linie u in Abb. 2 begrenzten Momentes. Das entgegenwirkende Moment ν der Feder r muß in jedem Fall unter dem niedrigsten Moment der Reglerfedern liegen, damit der Fahrer stets im gleichen Sinne einen Druck am Pedal anwenden muß.

4.0 Beim Sinken der Drehzahl wird das von der mechanischen Kraft ausgeübte Moment auf Null vermindert, und die Richtung der mechanischen Kraft geht von da ab durch die Achse des Verstellgliedes. Bei weiterer Bewegung des Hebels wird also kein entgegenwirkendes Moment mehr ausgeübt. In Abb. 1 geschieht das durch Anlegen der Lasche q gegen den Anschlag w am Hebel p. Während der Endpunkt 0 des Hebels von y nach 2 wandert, deckt sich der Angriffspunkt der Feder r an der Lasche mit der Achse χ des Hebels. In Abb. 3 ist die Feder r mit dem Hebel über eine biegsame Schnur, z. B. ein Drahtseil, verbunden. Bei Überschreitung der Stellung- y des Hebelendpunktes ζ legt sich das Seil gegen die Achse χ des Hebels.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Verstellen der Federbelastung des Geschwindigkeitsreglers einer Brennkraftmaschine zwecks Drehzahländerung, insbesondere für Fahrzeugmaschinen, bei welcher auf den Bedienungshebel zur Veränderung der Federbelastung dauernd eine mechanische Kraft ausgeübt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das von der mechanischen Kraft (Feder f) am Bedienungshebel (n, p) in bezug auf den Drehpunkt (x) ausgeübte Moment mit zunehmender Anspannung der Reglerfedem (h, j, k) ebenfalls ansteigt und diesen Federn entgegenwirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterschied zwischen dem von den Reglerfedern Qi, j,k) und dem von der mechanischen Kraft (Feder r) ausgeübten Moment über den ganzen Drehzahlbereich etwa gleich groß ist.

3. Vorrichtung mach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Sinken des von der mechanischen Kraft (Feder r) ausgeübten Momentes auf Null die Richtung der mechanischen Kraft durch die Achse (x) des Verstellhebels (n,p) geht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen