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DE613726C - Verfahren zur Reinigung von Abfallphenolen aus phenolhaltigen Schwel- und Destillationswaessern - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Abfallphenolen aus phenolhaltigen Schwel- und Destillationswaessern

Info

Publication number
DE613726C
DE613726C DEI41877D DEI0041877D DE613726C DE 613726 C DE613726 C DE 613726C DE I41877 D DEI41877 D DE I41877D DE I0041877 D DEI0041877 D DE I0041877D DE 613726 C DE613726 C DE 613726C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
phenols
waste
phenol
hydrogen
pressure
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI41877D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Paul Herold
Dr Karl Smeykal
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI41877D priority Critical patent/DE613726C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE613726C publication Critical patent/DE613726C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/005Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up
    • C07C37/009Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up from waste water

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Abfallphenolen aus phenolhaltigen Schwel-und Destillationswässern Die aus phenolhaltigen Schwel- und Destillationswässern gewonnenen Abfallphenole stellen wegen ihres verhältnismäßig hohen Gehaltes an Schwefel- und Stickstoffverbindungen, die den Phenolen einen unangenehmen durchdringenden Geruch verleihen und sie für zahlreiche Verwendungszwecke ungeeignet machen, technisch ziemlich schwer verwertbare Produkte dar.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Abfallphenole vorteilhaft in der Weise reinigt, daß man sie mit Wasserstoff unter Druck bei Temperaturen zwischen 25o und 400' in Gegenwart von Katalysatoren, namentlich von Metallen der 6. Gruppe des periodischen Systems der Elemente und ihren Verbindungen, behandelt und dabei die Reaktion in dem Zeitpunkt abbricht, in dem (wie durch Probeentnahme oder Vorversuche festzustellen ist) die Verunreinigungen, z. B. zu Schwefelwasserstoff oder Ammoniak abgebaut, die Phenole aber nur in möglichst geringem Maße reduziert worden sind. Es können auf diese Weise bis etwa 95 °/o der Schwefelverbindungen und etwa 8o °/o der Stickstoffverbindungen entfernt und dadurch wertvolle Phenolöle mit bedeutend verbessertem Geruch und weit geringerer Neigung zum Nachdunkeln gewonnen werden.
  • Man kann das Verfahren z. B. in der Weise durchführen, daß man die genannten Abfallphenole in. Dreh- oder Rührautoklaven mit Wasserstoff unter Druck, zweckmäßig über 2o atü, und bei Temperaturen von über Zoo ° in Gegenwart pulverförmiger Katalysatoren behandelt, wobei man den Grad der teilweise eintretenden Reduktion der Phenole durch Einhaltung einer bestimmten Erhitzungsdauer, Höhe der Temperatur und des Druckes oder bzw. und durch Bemessung der Wasserstoffmenge regelt. Oder man verfährt derart, daß man diese Abfallphenole in Wasserstoff unter Druck, zweckmäßig über 2o at, verdampft, das Gemisch bei Temperaturen über Zoo ° kontinuierlich über stükkige Kontaktmassen leitet und die erhaltenen Reaktionsprodukte kondensiert, wobei man auch hier den Grad der teilweise eintretenden Reduktion der Phenole ebenfalls durch Wahl der Temperatur, des Druckes und der Durchsatzmenge reguliert. Zur Vermeidung von Überhitzungen in der Reaktionszone und dadurch eintretende zu starke Reduktion ist es zweckmäßig, den Partialdruck der Phenoldämpfe möglichst klein, etwa einen solchen von 0,5 bis 2 °/o des Gesamtdruckes; zu wählen.
  • Ferner kann man das Verfahren so ausführen, daß man diese Abfallphenole bei Temperaturen über Zoo ° unter hohem Wasserstoffdruck über fest angeordnete Kontaktmassen rieseln .läßt. Zur Vermeidung von Überhitzungen in der Reaktionszone ist es in diesem Falle .vorteilhaft, das Verfahren in mehreren Stufen auszuführen. Man wählt in diesem Falle die Temperatur, den Wasserstoffdruck und die Durchsatzmenge zunächst derart, daß eine nur wenige Prozente betrag nde Reduktion der Phenole zu Kohlene wasserstoff en eintritt, worauf man die durch die exotherme Reaktion entstehende Wärme durch Kühlung bis auf Reaktionstemperatur entfernt und die Flüssigkeit so oft erneut über den Kontakt führt, bis der gewünschte Reinheitsgrad erreicht ist.
  • je nach der Höhe der angewandten Temperatur, .des Wasserstoffdruckes und der Dauer der Berührung der Reaktionskomponenten mit dem Katalysator sowie je nach der Art des angewandten Katalysators tritt bei dem vorliegenden Verfahren eine teilweise Reduktion der Phenole zu Benzolkohlenwasserstoffen mit nachfolgender fast völliger Kernhydrierung zu Cyclohexankohlenwasserstoffen ein. Man leitet die Reaktion zweckmäßig so, daß etwa i11 bis 211111o der Phenole reduziert werden. Doch kann zwecks besonders scharfer Reinigung der zu reduzierende Phenolanteil auch größer sein. Man erreicht eine i11 bis 2o11Joige Reduktion am vorteilhaftesten, wenn man bei Drucken von ioo bis Zoo at und den angegebenen Temperaturen arbeitet. Die .im Abfallphenol befindlichen Schwefel-und Stickstoffverbindungen werden durch diese Behandlung größtenteils in Form von Ammoniak bzw. niedrigsiedenden Aminen und Schwefelwasserstoff entfernt. Die Phenole können aus den Reaktionsprodukten durch fraktionierte Destillation leicht rein gewonnen werden. Als Vorlauf erhält man hierbei meist i11 bis 211111o Kohlenwasserstoffe, die zwischen 75 und i211° sieden und die zu etwa g11111. aus Cyclohexan- und zu etwa i11 °J11 aus Benzolkohlenwasserstoffen bestehen. Diese stellen wertvolle Lösungsmittel dar. Infolge ihres geringen Gehaltes an Schwefel (o,o2111o und weniger) können sie aber auch nach bereits bekannten Verfahren mit hochaktiven Katalysatoren leicht vollständig in Cyclohexankohlenwasserstoffe übergeführt werden.
  • Die über 18o0 überidestillierenden Reinphenole stellen farblose bis leicht gelb gefärbte Öle von nicht unangenehmem Geruch dar. Sie eignen sich vorzüglich zur weiteren Verarbeitung auf reines Phenol sowie Kresole. Infolge ihres geringen Schwefelgehaltes können sie leicht, z. B. mit Nickelkatalysatoren, zu Cyclohexanol bzw. dessen Homologen hydriert werden.
  • Als Katalysatoren können am vorteilhaftesten die Metalle der 6. und B. Gruppe des periodischen Systems der Elemente oder deren Verbindungen, gegebenenfalls im Gemisch miteinander oder mit anderen Stoffen, für sich oder auf Trägerstoffen Verwendung finden. Besonders geeignet sind die Sulfide der Metalle der 6. Gruppe des periodischen Systems, z. B. Wolframsulfid. Aber auch komplexe Verbindungen der Metalle der 6. Gruppe des periodischen Systems, z. B. ihre Heteropolysäuren oder Metallkomplexsäuren, besitzen besonders gute katalytische Wirkung.
  • Man hat schon vorgeschlagen, Phenole mit Wasserstoff unter Duck bei Gegenwart von Katalysatoren zu behandeln. Dabei hatte man aber eine Reduktion der Phenole zu den Kohlenwasserstoffen als Ziel, was bei genügend langer Berührungszeit desReaktionsgemisches mit dem Katalysator und genügend hoher Temperatur auch erreicht wird. Demgegenüber wird bei dem vorliegenden Verfahren in der Weise gearbeitet, daß die Phenole möglichst erhalten bleiben, was dadurch erreicht wird, daß die Reaktion in dem Zeitpunkt abgebrochen wird, in dem die verunreinigenden Stoffe, z. B. die Schwefelverbindungen zu Schwefelwasserstoff und die Stickstoffverbindungen zu Ammoniak, abgebaut, die Phenole aber nur in geringem Maße reduziert worden sind.
  • Es ist außerdem bekannt, Urteer der katalytischen Behandlung mit Wasserstoff unter Druck zu unterwerfen. Urteer enthält jedoch nur untergeordnete Mengen von phenolartigen Körpern, während es sich bei vorliegendem Verfahren um ein Ausgangsprodukt handelt, das in der Hauptsache aus Phenolen oder Phenolhomologen besteht. Außerdem handelt es sich bei dem bekannten Verfahren um die Erzeugung leichtsiedender Kohlenwasserstoffe und nicht, wie bei vorliegendem, lediglich um eine Reinigung der Ausgangsstoffe von Schwefel- oder Stickstoffverbindungen. Beispiel i Dunkelgefärbte, übelsiechende Abfallphenole, die durch Extraktion eines Braunkohlenschwelwassers mit Trikresylphosphat gewonnen wurden und einen Schwefelgehalt von o,5111. und einen Stickstoffgehalt von 11,8 °i'11 besitzen, werden in einem Drehautoklaven mit Wasserstoff in Gegenwart von Wolframsulfid als Katalysator unter einem Druck von 811 at zwei Stunden lang auf 37o0 erhitzt. Nach dem Abkühlen beträgt der Druck im Autoklaven 22 at. Die beim Entspannen entweichenden Gase riechen stark nach Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Das nach dem Abfiltrieren vom Katalysator erhaltene schwach gelb gefärbte Raffinationsprodukt wird einer fraktionierten Destillation unterworfen. Als Vorlauf gehen zunächst bei 8o bis i2o0 Kohlenwasserstofte und Wasser in einer Menge von etwa 15 % über. 72 % bestehen aus Reinphenolen vom Siedebereich 18o bis 2o5°. Diese Phenole sind vollständig farblos und frei von dem scharfen, unangenehmen Geruch des Rohproduktes. Beim schwachen Abkühlen scheidet sich schneeweißes reines Phenol in Kristallen aus, die sehr licht- und luftbeständig sind. Sie enthalten nur noch o,o 16 °/o Schwefel- und o, 15 0/0 Stickstoff.
  • Beispiel e Abfallphenol der im Beispiel i beschriebenen Art wird im Wasserstoffstrom unter Zoo at verdampft und bei 27o° über stückiges gepreßtes Wolframsulfid geleitet, so daß der Partial-druck der Phenoldämpfe 3 at und die stündliche Durchsatzmenge an Rohphenolen (flüssig gemessen) die Hälfte des Raums der angewandten Kontaktmasse beträgt. Die Reaktionsprodukte werden kondensiert und nach dem Entspannen in der in Beispiel i beschriebenen Weise aufgearbeitet. 15 % des angewandten Phenols sind zu Kohlenwasserstoffen reduziert. Der unveränderte Teil der Phenole,_ .der zwischen 18o und 2o5° übergeht und nur noch geringe Mengen Schwefel- und Stickstoffverbindungen enthält, ist weitgehend raffiniert. Die Reinphenolekönnen in bekannter Weise mit Nickeltonerde als Katalysator bei igo0 und Zoo at Wasserstoffdruck vollständig zu einem Gemisch von Cyclohexanol und Methylcyclohexanol hydriert werden. Beispiel 3 Abfallphenol, wie es in Beispiel i und 2 verwendet wurde, wird bei 3000 unter einem Wasserstoffdruck von Zoo at über eine fest angeordnete, aus Nickelwolframatstücken bestehende Katalys,atorfüllung rieseln gelassen. Die angewandte Kontaktmasse wurde vorher im Schwefelwasserstoffstrom erhitzt. Die stündliche Durchsatzmenge (flüssig gemessen) beträgt das Fünffache des Katalysatorraums. Das Durchrieselnlas:sen wird mehrfach wiederholt. Nach dem ersten Überleiten über den Katalysator werden io % der Phenole reduziert. Der reduzierte Anteil erhöht sich nach insgesamt viermaligem Überleiten auf 2o %. Die Aufarbeitung der Raffinationsprodukte geschieht in gleicher Weise wie oben beschrieben. Man erhält Phenolfraktionen vom Siedebereich 18o bis 2o5°, die nur noch 0,03 % Schwefel und o,i % Stickstoff enthalten.
  • Beispiel 4 Scharf riechendes Abfallphenol vom Siedepunkt 175 bis 23o0, das durch Extraktion von Steinkohlenkokereiabwasser mit Trikresylphosphat gewonnen wurde und einen Schwefelgehalt von 0,07 % besitzt, wird in einem Drehautoklaven mit Wasserstoff bei Gegenwart von Wolframsulfid als Katalysator unter einem Druck von 8o at 4 Stunden lang auf 35o° erhitzt. Der Enddruck im Autoklaven beträgt 4o at. Das durch Abfiltrieren vom Katalysator erhaltene Raffinationsprodukt wird fraktioniert destilliert. io % gehen bis z75° über und bestehen aus Kohlenwasserstoffen und Wasser. 8o % bestehen aus reinen Phenolen, die zwischen i8o und 2io° sieden. Die raffinierten Phenole haben den scharfen Geruch verloren; ihr Schwefelgehalt beträgt nur noch o,oi %.
  • Beispiel s Abfallphenol der in Beispiel i angegebenen Art wird in einem Drehautoklaven mit Wasserstoff in Gegenwart eines aus äquimolekularen Mengen Zinkoxyd, Magnesiumoxyd und Molybdänsäure bestehenden pulverförmigen Katalysators 4 Stunden lang bei einem Druck von 8o at auf 37o° erhitzt. Nach dem Abkühlen beträgt der Druck im Autoklaven 40 at. Das Reaktionsprodukt wird durch Abfiltrieren von dem Katalysator befreit und alsdann einer fraktionierten Destillation unterworfen. i2 11/a destillieren unterhalb 1750 über; sie bestehen aus Kohlenwasserstoffen und Wasser. 75°/o bestehen aus reinen Phenolen vom Siedebereich iSo bis 2o5°. Die Phenole sind frei von dem unangenehmen Geruch des Rohproduktes und enthalten nur noch o,o2 % Schwefel.
  • Beispiel 6 Abfallphenol, wie es in Beispiel i verwendet wurde, wird im Wasserstoffstrom unter Zoo at verdampft und bei 400° über stückiges gepreßtes Vanadiurnsulfid geleitet. Der Parfialdruck der Phenoldämpfe beträgt 4 at und die stündliche Durchsatzmenge an Rohphenol (flüssig gemessen) das Doppelte des Raums der angewandten Kontaktmasse. Die Reaktionsprodukte werden kondensiert und in der in Beispiel i beschriebenen Weise aufgearbeitet. 15 % der Phenole sind zu Kohlenwasserstoffen, die in diesem Falle hauptsächlich aromatischer Natur sind, reduziert. Die gereinigten Phenole gehen zwischen 18o und 2io0 über. Sie enthalten nur noch o,oi Oll, Schwefel und sind frei von dem unangenehmen scharfen Geruch des Rohproduktes.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Abfallphenolen aus phenolhaltigen Schwel- und Destillationswässern durch Behandlung mit Wasserstoff unter Druck bei Temperaturen zwischen 25o und 4oo° in Gegenwart von Katalysatoren, namentlich von Metallen der 6. Gruppe des periodischen Systems und ihren Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in dem Zeitpunkt abgebrochen wird, in dem die Verunreinigungen abgebaut, die Phenole aber nur in m6glichst geringem Umfange reduziert worden sind.
DEI41877D 1931-06-23 1931-06-23 Verfahren zur Reinigung von Abfallphenolen aus phenolhaltigen Schwel- und Destillationswaessern Expired DE613726C (de)

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