[go: up one dir, main page]

DE612684C - Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material - Google Patents

Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material

Info

Publication number
DE612684C
DE612684C DE1930612684D DE612684DD DE612684C DE 612684 C DE612684 C DE 612684C DE 1930612684 D DE1930612684 D DE 1930612684D DE 612684D D DE612684D D DE 612684DD DE 612684 C DE612684 C DE 612684C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
organic substances
high temperatures
treatment
ceramic material
refractory ceramic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930612684D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Haeuber
Dr Eduard Linckh
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Application granted granted Critical
Publication of DE612684C publication Critical patent/DE612684C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/02Apparatus characterised by being constructed of material selected for its chemically-resistant properties
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2219/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J2219/02Apparatus characterised by their chemically-resistant properties
    • B01J2219/025Apparatus characterised by their chemically-resistant properties characterised by the construction materials of the reactor vessel proper
    • B01J2219/0263Ceramic

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material Bei der Erhitzung vieler organischer Stoffe, z. B. bei der Krackung von Oldämpfen, bei der Polymerisation von Olefinen oder Krackgasen zu Benzol, bei der umwandlung von Methan und seinen Homologen in Benzolkohlenwasserstoffe oder in Olefine oder mit Wasserdampf oder Kohlensäure in Kohlenoxyd und Wasserstoff, ferner bei der Reduktion von Phenolen, Kresolen usw. in Gegenwart von Wasserstoff u. dgl., ist man für die technische Ausführung oft auf Reaktionsgefäße aus bocbfeuerfestem Material angewiesen. Man leitet hierbei die zu behandelnden Gase oder Dämpfe durch glühende Rohre, Retorte, Kammern oder durch periodisch aufgeheizte Wärmespeicher, sogenannte Cowperapparate. Als temperaturbeständiges Baumaterial oder wärmespeicherndes Füllmaterial kommen hierbei hauptsächlich keramische Massen, wie Schamotte, Silicatsteine, Kohlensteine, Porzellansteine usw., in Frage. Alle diese Baumaterialien haben aber den großen Nachteil, daß sie bei Rotglut und darüber sehr leicht eine Abscheidung von Kohle an ihrer Oberfläche bewirken, weshalb der Betrieb oft unterbrochen und die Apparatur- gereinigt werden muß.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Kohleabscheidung bei der Erhitzung organischer Stoffe sehr leicht vollständig vermeiden kann, wenn man diejenigen Oberflächenteile des feuerfesten keramischen Materials, die mit den heißen organischen Stoffen in Berührung kommen, alle oder einen Teil davon mit einem Nirederschlag von Oxyden des Chroms versieht, den man zweckmäßig einbrennt. Man tränkt z. B. Schamotterohre oder Schamottesteine oder poröse Porzellanrohre mit einer konzentrierten Lösung von Chromsäure oder ihren Salzen oder anderen Chromsalzen und bewirkt durch Trocknen und Erhitzen deren Zersetzung zu Oxyden des Chroms. Feinstes Chromoxyd ist dann in den Poren und an der Oberfläche des Baumaterials niedergeschlagen und verhütet die Abscheidung von Kohle bei der Ausführung chemischer Verfahren der genannten Art, z. B. der Krackung von Ölen.
  • Die Tränkung der Steine kann vorteilhaft im Vakuum vorgenommen werden. Auch auf andere Art, z B. durch Aufstreichen eines mit Bindemitteln angemachten Chromoxydbreies, kann der Schutz bewirkt werden.
  • Ebenso kann man schon bei der Herstellung des Baumaterials diesem Chromoxyde zumischen. Neben dem Chromoxyd können auch andere Stoffe, wie Verbindungen des Wolframs, Vanadins usw., verwendet werden. Ebenso können die Reaktionen begünstigende, Materialien (Katalysatoren) mitverwendet werden.
  • Es ist zwar bekannt, als Gefäßmaterial bei Reaktionen, an denen organische Stoffe teilnehmen, chromhaltige Legierungen des Eisens oder leichtschmelzende Silicatüberzüge mit einem gewissen Chromgehalt zu benutzen.
  • Demgegenüber hat die Verwendung der Oxyde des Chroms allein ohne Flußmittel als Schutz für keramische Stoffe außer einer außerordentlich leichten und billigen Herstellung den Vorteil, daß auch bei sehr hohen Temperaturen gearbeitet werden kann, ohne daß das Schutzmittel, z. B. durch Bildung von Glasflüssen, unwirksam gemacht wird.
  • Beispiel I Ein innen unglasiertes Porzellanrohr wird mit einer 5obigen Chromsäurelösung völlig angefüllt und die überschüssige Lösung nach einigen Stunden entfernt. Das Rohr wird bei 400" getrocknet. Die Tränkung und der Trockenprozeß wird noch dreimal wiederholt.
  • Die Innenseite des Rohres ist dann ebenso wie seine Poren mit einem festhaftenden - Überzug von Chromoxyd überzogen.
  • Die Länge des Porzellanrohres beträgt 100 cm, der lichte Durchmesser 10 mm, beheizt wird es durch einen elektrischen Widerstandsofen von 70 cm Länge. Das Methan wird von oben nach unten durch das senkrecht stehende Rohr geleitet, und zwar 301 in der Stunde bei einer Außenwandtemperatur des Rohres von Io75 bis Iogo"; hierbei wird ein Teil des Methans in Benzolkohlenwasserstoffe und Wasserstoff umgewandelt.
  • Auch nach längerer Benutzung war keine Abscheidung von Kohle an den Wänden eingetreten, Ein unvorbereitetes Porzellanrohr hätte unter diesen Bedingungen bereits nach etwa 2 Stunden eine deutliche Abscheidung von abblätternder Kohle, insbesondere Glanzkohle, bewirkt.
  • Beispiel 2 Ein Rohr von 30 mm lichter Weite und 3 m Länge aus Schamotte war durch Tränken mit 50°/Oiger Chromsäurelösung und nachfolgendes Erhitzen mit einer Oberfläche von feinstem Chromoxyd versehen. Durch dieses Rohr wurden stündlich I bis 2 cbiu Methan bei 1100 bis 12000 geleitet, wodurch etwa 10 Gewichtsprozent des Methans in Benzolkohlenwasserstoffe und Wasserstoff umgewandelt werden. Während eines ununterbroebenen Betriebes von 4 Wochen hatte sich das -Rohr nicht durch die Abscheidung von Kohle verstopft. Unbehandelte Schamotterohre verstopfen sich nach I bis 2 Stunden vollständig durch Abscheidung von Kohle.
  • Beispiel 3 Ein innen nicht glasiertes Porzellanrohr von 20 mm lichter Weite wurde mit 500/,iber Chromsäurelösung imprägniert. In das geneigt liegende Rohr, welches auf einer Strecke von 60 cm auf 650 bis 7000 geheizt war, wurden die Dämpfe von Paraffinöl, das von 330 bis 3800 siedete, eingeleitet. Es wurden 41 01o des Ausgangsstoffes an Ölen und 59°lo an Gasen erhalten. Vom Öl siedeten 6001o bis 2000 und 160/o von 200 bis 3000. Das Ölgas hatte im Mittel folgende Zusammensetzung in Volumprozent: 40 °/0 Olefine (Äthylen, Propylen, Butylen, etwa Butadien), o,qoj, Kohlenoxyd, 10 01o Wasserstoff, 48 0j0 Methan und Homologe und I,6 0/o Stickstoff. Auch nach längerer Betriebsdauer wurde keine Kohle abgeschieden.
  • Beispiel 4 Durch ein auf gleiche Weise wie in Beispiel 3 imprägniertes Rohr von 15 mm lichter Weite wurden stündlich 10 1 Äthylen geschickt und das Rohr auf einer Strecke von 50 cm auf 700 bis 7500 geheizt. 15 01o des AthyIens wurden dabei, ohne daß sich das Rohr durch Kohleabscheidung zusetzte, in ein Polymerisat mit durchschnittlich 50 0/o Benzol und 50 °/o höheren aromatischen Verbindungen verwandelt. Das Restgas enthielt im Mittel noch 39 01, Äthylen, 21 0/o Wasserstoff, 38 01o Methan und Homologe und 2 01o Stickstoff.
  • Beispiel 5 Ein Schachtofen, dessen Schamottewandung, wie im Beispiel 2 angegeben, mit einer Oberfläche von feinstem Chromoxyd versehen war, wurde mit Raschigringen aus Porzellan gefüllt. Die Raschigringe waren durch dreimaliges Tränken mit 50 °/Oiger kochendes Chromsäurelösung und darauffolgendes Trock nen und Erhitzen auf Rotglut unter Luftdurchleiten ebenfalls mit einem feinsten Niederschlag von Chromoxyd versehen. Durch den Ofen wird Methan bei 1100 bis 12000 geleitet, wobei g bis 10 Gewichtsprozent desselben in wertvolle flüssige Kohlenwasserstoffe, vornehmlich der Benzolreihe, umgewandelt werden. Auch bei längerem ununterbrochenem Betrieb trat keine Verstopfung oder Abscheidung von Kohle ein.
  • Beispiel 6 In einem Gaserzeuger, in welchem in üblicher Weise im Wechselbetrieb Wassergas aus Koks hergestellt wird, wurde ein Teil des Ausgangs rohres, und zwar ein stark beanspruchter Krümmer, mit gewöhnlichen Schamottesteinen ausgemauert. Die fertige Ausmauerung wurde alsdann mit einer Lösung von 50 0/0 Chromsäure in Wasser durch Bestreichen stark getränkt und nach dem Trocknen die Streichung und Trocknung noch zweimal wiederholt. Dieser Krümmer zeigte auch nach langem Betrieb die ursprüngliche Festigkeit, weil die das Gefüge lockernde I(dllenstoffabscheidung mit nachfolgender Oxydation durch Wasserdampf oder Luft (bei der Wassergaserzeugung im Wechselbetrieb) überraschenderweise nicht eintritt.
  • War die Ausmauerung nicht, wie angegeben, mit Chromsäurelösung getränkt, so war sie schon nach I bis 2 Monaten zerstört und bröckelig geworden.
  • Statt die Steine zu tränken, kann man ihnen auch bei ihrer Herstellung Salze der Oxyde des Chroms einverleiben, die beim nachfolgenden Brennen eine feine Einlagerung von Chromoxyd im Stein Kwirken.
  • Die geschilderte Auskleidung kann vorteilhaft auch an anderen Stellen des Gaserzeugers sowie auch bei Glühöfen, Muffelöfen, Stahlöfen, Kokskammern, Leuchtgasretorten, Halbgasfeuerungen, Staubfeuerungen usw. angewendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Behandlung kohlenstoffhaltiger Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Teile dieses Materials, die mit den heißen kohlenstoffhaltigen Stoffen in Berührung kommen, oder ein Teil davon mit Oxyden des Chroms versehen sind.
DE1930612684D 1930-07-03 1930-07-03 Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material Expired DE612684C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE612684T 1930-07-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE612684C true DE612684C (de) 1935-05-02

Family

ID=6576441

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930612684D Expired DE612684C (de) 1930-07-03 1930-07-03 Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE612684C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2248291A1 (de) Verfahren zur umwandlung von schweren kohlenwasserstoffbeschickungen
DE2019475C3 (de) Indirekt beheizter Vertikalrohrofen zur Herstellung von niedermolekularen Olefinen durch thermische Spaltung stärker gesättigter Kohlenwasserstoffe
DE2722767A1 (de) Verfahren zur behandlung von pyrolysegas
DE2751007C2 (de) Verfahren zur Hochtemperaturbehandlung von durch Pyrolyse von Müll erhaltenen Schwelgasen
DE612684C (de) Verfahren zur Behandlung organischer Stoffe bei hohen Temperaturen in Apparaturen aus feuerfestem keramischem Material
EP1371714A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Brenngases aus Biomassen
DE729890C (de) Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen
DE626940C (de) Verfahren zur Herstellung von Stadtgas aus OElrueckstaenden in einem Arbeitsgang
AT69286B (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelarmen Koks.
DE1518875A1 (de) Verfahren zur Durchfuehrung von thermischen Behandlungen von Kohlenwasserstoffen bei hohen Temperaturen
DE651731C (de) Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffen in der Hitze
DE2819219A1 (de) Verfahren zur kohlenwasserstoffumwandlung
DE454764C (de) Verfahren zur Herstellung von Leichtoelen durch Waermespaltung von Urteer
DE699489C (de) Verfahren zur Herstellung wasserstoffreicher Gasgemische unter Teilverbrennung von Methan mit Sauerstoff
DE405236C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Koerper
DE295573C (de)
DE696930C (de) Verfahren zur Herstellung acetylenreicher Gase aus bitumenhaltigen Kohlen
AT78811B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von Aluminiumnitrid.
DE593257C (de) Verfahren zur thermischen Behandlung von Kohlenwasserstoffen
DE583685C (de) Verfahren zur Umwandlung von Olefinen in andere Kohlenwasserstoffe
AT146816B (de) Verfahren zur Herstellung von Preßlingkoks.
DE1259843C2 (de) Verfahren zur regeneration von schichtfoermig angeordneten reinigungsmassen fuer olefine
DE578778C (de) Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen bei hoeheren Temperaturen
DE1955285B2 (de)
AT84643B (de) Verfahren zur destruktiven Destillation in Generatoren.