DE612249C

DE612249C - Vorrichtung zur Kuehlung von Kolbenverdichtern

Info

Publication number: DE612249C
Application number: DEN34112D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-08-23
Filing date: 1932-08-23
Publication date: 1935-04-16

Description

Vorrichtung zur Kühlung von Kolbenverdichtern Die Erfindung betrifft .einen schnellaufenden Verdichter -mit Becherkolben, an dessen den Arbeitsraum begrenzendem Boden die Ein- und AuslaBschlitze liegen und dessen Becher sich in einer Hohlzylinderkammer des Arbeitszylinders bewegt. Die Umdrehungszahl solcher Verdichter könnte sehr hoch gewählt werden, weil ein Flattern oder Hängenbleibeu von Ventilen nicht eintreten kann. Indessen zeigen diese Verdichter die Neigung, sich bei sehr schnellem Lauf stark zu erwärmen. Dies rührt daher, daß das Druckmittel bei geschlossenen Steuerkanälen erheblich über den Lieferdruck hinaus verdichtet wird. Das Diagramm eines Verdichters für 3,5 atü z. B. zeigt eine bis 8 atü ansteigende scharfe Spitze (vgl. die vollen Linien in Abb. i der beiliegenden Zeichnung), im Gegensatz zu dem punktiert eingezeichneten Ventilverdichterdiagrarnm. Nach öffnen der Steuerkanäle sinkt der Druck plötzlich lauf den Lieferdruck herab.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, diese Nachteile ohne nennenswerten Mehraufwand zu beseitigen und einen schnelllaufenden Verdichter zu schaffen, der auch bei einer hohen Drehzahl normale Wärme zeigt.
Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß in dem Zylinderdeckel 13 (Abt. a) ein enger Kanal 16 angeordnet ist, der mit dem -eigentlichen Auslaßstutzen 17 in Verbindung steht. Dieser Hilfskanal 16 ist so eng gebohrt, daß der Verdichter nicht in der Lage ist, die von ihm geförderte Luft aus diesem Hilfskanal allein auszuschieben, wofür vielmehr die Auslaßschlitze io im Zylinder und die Schlitze g im Kolben dienen.
Wenn beim. Verdichtungshub das Druckmittel verdichtet wird, so entsteht in dem Kanal 16 eine sehr starke Drosselwirkung schon dann, bevor der Verdichter über die Schlitze g und i o aus;schiebt. Es ist nun ,all.-gemein bekannt, daß durch Drosselung eine Kühlung .erreicht wird, indem das gedrosselte Strömungsmittel expandiert und Wärme verbraucht. Wenn auch die Drosselabkühlung bei unveränderter gleichmäßiger Strömung nicht allzu stark ist, so vervielfacht sich dieser Vorgang doch mit der Umlaufzahl der Maschme, und ges ergibt sich ein ständig wiederholtes Herunterküblen, .so da-ß" in der Zeit gesehen, eine ganz erhebliche Kältelieferung erreicht wird, die mit der Hubzahl der Maschine steigt. Die Kälteleistung wird dadurch nach vergrößert, daß in dem Drosselkanal ein kleines Rücks.chlagventil 18 eingebaut ist, das zwar ein Ausströmen des Fördermittels durch den Drosselkanal zur Druckleitung 17 gestattet, nicht aber ,ein Zurückströmen. Das Fördermittel wird also im Kanal 16 beim Verdichtungshub jedesmal von neuem beschleunigt, so daß außer der reinen Kälteleistung durch Drosselung noch eine mit der Hubzahl der Maschine vervielfachte Beschleunigungsarbeit im Kanal. 16 zu leisten ist, die die Kälteleistung unterstützt. Zu berücksichtigen ist ferner, daß beim Saughub. des Verdichters zwischen Arbeitsraum und Rückschlagventil 18 die Luft in dem engen Kanal die Neigung hat, gegen den Arbeitsraum zurückzuströmen, während bei der Verdichtung die Strömungsrichtung wieder zum Ventil 18 geht.
Es entsteht also durch Strömungsumkehrung nicht nur Beschleunigung, sondern auch Verzögerung. Da diese Vorgänge ungemein schnell aufQ#*n. nderfolgen, kann man sie auch als Wirb.efung bezeichnen, £iie ihrerseits Wärme verbraucht und so die Kühlung unterstützt. Die mit der Umlaufszahl in der Zeit vervielfachten wärmeverbrauchenden Vorgänge der Drosselung, Beschleunigung bzw. Wirbelung sind also für die selbsttätige Kühlung Grundlage der beschriebenen Erfindung und dem äußeren Namen nach einander gleichgesetzt.
In Abb. i wird demnach die Wärmespitze des beschriebenen Verdichters im Diagramm heruntergepreßt, ohne daß die Förderleistung der Maschine an sich vermindert wird. Man kann also den Grundgedanken der Erfindung füglich dahin zusammenfassen, daß man sagt: Die Erhitzung bei ,einer solchen schnellaufenden Maschine wird ohne nennenswerten Mehraufwand an Konstruktionselementen vermieden, indem die Maschine durch den Einbau einer ganz einfachen zusätzlichen Strömungseinrichtung Selbstkühlung durch Kälteleistung erhält, wobei diese zusätzliche Strömungseinrichtung Leine normale Strömung im Sinne der wirklichen Hubleistung der Maschine gestattet.

Claims

PATENTANSPRUCH Vorrichtung zur Kühlung von Kolbenverdichtern, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Arbeitsraum des Verdichters und der Druckleitung (17) außer dem für die normale Förderung notwendigen Schlitzauslaß (i o) ein Hilfskanal (16) von so engem Querschnitt angeordnet ist, daß in diesem Kanal eine mit der Hubzahl steigende Drosselungsabkühlung entsteht.