DE609766C

DE609766C - Endenabschiebevorrichtung an Block- und Brammenscheren

Info

Publication number: DE609766C
Application number: DESCH102415D
Authority: DE
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1933-10-14
Filing date: 1933-10-14
Publication date: 1935-02-22

Description

An den auf der Walzenstraße ausgewalzten Blöcken und Brammen muß das vordere und hintere schlechte Ende abgeschöpft werden¹, damit das gesunde Material weiter verwalzt 5 oder auch zu Halbzeuglängen unterteilt werden kann. Dieses Schöpfen geschieht vorzugsweise auf von unten schneidenden Block- und Brammenscheren. Das Walzgut durchläuft das Maul der Schere um die Länge des vorderen Schopfendes; dieses wird dann abgeschnitten und abgeschoben. Hiernach wird der Block weiter transportiert, bis er so weit durch, die Schere gelaufen ist, daß das hintere schlechte Ende abgeschnitten und abgeschoben werden kann. Das Abschieben der Enden geschieht durch zwei Druckstangen, von welchen je eine beim Stillstand der Schere mechanisch gegen das abgeschnittene vordere bzw. hintere Blockende bewegt wird und dieses vom Rollgang auf eine

ao vor dem Untermessersattel liegende schräge Rutschbahn in die Sammelmulde schiebt.

Es sind solche Vorrichtungen bekannt, bei denen die beiden Druckstangen mitsamt ihrem Triebwerk auf dem schwingenden Untermesserhebel der Schere sitzen.

Ferner sind Endenabschiebevorrichtungen bekannt, bei denen die beiden Druckstangen seitlich außen am Scherenständer vorbeigeführt und durch, das Getriebe der Schere oder einen gesonderten Antrieb betätigt werden.

Die an erster Stelle erwähnte Vorrichtung hat den Nachteil, daß bei der Unterbringung sämtlicher Antriebselemente der beiden Druckstangen auf den kurzen Untermesserhebeln Raumschwierigkeiten entstehen. Die an zweiter Stelle erwähnte Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Druckstangenköpfe, um in die Nähe der Messermitte zu kommen, nach, innen gekröpft werden . müssen, wodurch schädliche Biegungsmomente an den Druckstangen auftreten. Bei beiden Vorrichtungen kann es vorkommen, daß beim Aufwärtsschwingen des Untermesserhebels zum. Schneiden durch falsche Schaltung auch, eine der beiden Druckstangen vorbewegt wird und leicht gegen den oberen Messerblock oder Niederhalter anschlägt, wobei sie bricht.

Gemäß der Erfindung werden die Antriebselemente der beiden Druckstangen teils am Untermesserhebel und teils am Scherenständer angebracht. Man hat auf diese Weise eine größere Freiheit in der Unterbringung der Triebwerkselemente der Druckstangen und kann diese so verteilen, daß sie nicht im Wege sind, zum Beispiel dadurch, daß man sie seitlich in senkrechter Richtung untereinander neben dem Ständer anordnet.

Die Verteilung der Triebwerkselemente der Druckstangen auf Untermesserhebel und Ständer wird weiterhin erfindungsgemäß dazu ausgenutzt, den Antrieb der Druckstangen bei der Bewegung des Untermesserhebels gegen die Scheren zu unterbrechen, so daß bei falscher Schaltung kein Bruch der Druckstangen mehr vorkommen kann. Hierbei sind die Antriebsmotoren der Druckstangen getrennt vom Untermesserhebel am Scherenständer angebracht und durch Klauenkupplungen mit den am Unter-

messerhebel gelagerten Triebwerkselementen der Druckstangen verbunden. Beim Anheben der Untermesserhebel w.erden diese Kupplungen zwangsläufig ausgerückt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung wiedergegeben.

Abb. ι zeigt eine Seitenansicht der Schere mit Abschiebevorrichtung,

Abb. 2 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie ίο a-b,

Abb. 3 zeigt-eine Vorderansicht der Schere mit der Abschiebevorrichtung,

Abb. 4 zeigt eine Seitenansicht des Untermesserhebels in hochgeschwenkter Lage nach dem Schnitt.

In den Abbildungen ist 1 der Scherenständer, in welchem der Untermesserhebel 2 durch die Zugstange 3 mit Bolzen 4 durch die Exzenterwelle 5 auf und ab bewegt wird. Die Exzenterwelle 5 wird angetrieben durch den Motor 6, Motorritzel 7 und Zahnrad 8. Der Untermesserhebel 2 ist am Ständer 1 seitlich geführt und auf einem Ständerbolzen 9 schwenkbar gelagert.

Von dem in Pfeilrichtung ankommenden Walzstab 10 (Abb. 2) soll zwischen dem festen Obermesser 11 und dem auf und ab bewegbaren Untermesser 12 des Untermesserhebels 2 zuerst das vordere Schopfende 13 abgeschnitten werden. Hiernach wird das vordere Schopfende 13 durch die Druckstange 14 von der Rollgangbahn 15 auf die Rutschbahn 16 abgeschoben, von der es in eine Sammehnulde gelangt. Nachdem der Walzstab 10 das Maul der Schere weiter durchlaufen hat, wird das hintere Schopf ende 17 in derselben Weise wie das vordere Schopfende 13 abgeschnitten und durch die , Druckstange 18 vom Messersattel des Untermesserhebels 2 auf die Rutschbahn 16 abgeschoben und somit ebenfalls in die Sammelmulde geleitet.

Die Bewegung der Druckstangen 14 und 18 erfolgt durch die Reversiermotoren 19 und 19', Schnecken 20 und 20', Schneckenräder 21 und 21', Schneckenradwellen 22 und 22', Klauenkupplungen mit den Hälften 23 und 23' sowie 24 und 24', Ritzelwellen 25 und 25' und durch die Ritzel 26 und 26', die mit Verzahnungen der Druckstangen in Eingriff stehen. Die vordere und hintere Hubbegrenzung der Druckstangen 14 und 18 erfolgt dadurch, daß an den Druckstangen angeordnete Anschläge 27 und 27' gegen Umschalter 28 und 28' bzw. Endschalter 29 und 29' anstoßen und damit die Motoren stillsetzen.

Wird der Untermesserhebel 2 durch die Exzenterwelle 5 und Zugstange 3 für den Schnitt nach oben bewegt, so heben sich die Kupplungshälften 24 und 24' von den Kupplungshälften 23 und 23' ab, und die Verbindung zwischen den Druckstangen 14 und 18 und ihren zugehörigen Antriebsmotoren 19 und 19' ist unterbrochen, so daß keine Vorschubbewegung der Druckstangen 14 und 18 während der Schneidbewegung stattfinden kann.

Die auf den Schneckenradwellen 22 und 22' sitzenden Kupplungshälften 24 und 24' sind verschiebbar aufgekeilt und werden durch Federn 30 und 30' gegen einen Anschlagring 31 und 31' gedrückt. Bei der Abwärtsbewegung des Untermesserhebels setzen sich die Kupplungszähne der Hälften 24 und 24' auf die der nachgiebigen Hälften 23 und 23', und bei Beginn der Bewegung durch die Motoren 19 und 19' werden die Kupplungshälften 23 und 23' durch die Federn 30 und 30' mit den Hälften 24 und 24' in Eingriff gebracht.

Der Niederhalter 32 verhindert das Kippen des Walzstabes 10 beim Schneiden.

Claims

Patentansprüche:

1. Endenabschiebevorrichtung an Block- und Brammenscheren mit auf dem schwingenden Untermesserhebel in der Längsrichtung verschiebbar gelagerten Druckstangen, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebselemente für die beiden Druckstangen (14,18) teils am Untermesserhebel (2) und teils am Scherenständer (1) angebracht sind.

2. Endenabschiebevorrichtung nach An- <jo spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Untermesserhebel (2) bei seiner Aufwärtsbewegung zum Schnitt die Antriebsverbindung zwischen Scherenständer undDruckstangen unterbricht. .

3. Endenabschiebevorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die am Untermesserhebel und die am Scherenständer angebrachten Antriebselemente für die-Druckstangen (14, 18) federbelastete Klauenkupplungen (23, 24) für jede Druckstange eingefügt sind, die bei der Aufwärtsbewegung des Untermesserhebels ausgerückt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen