DE608289C - Von einer Verzerrung des Strom- oder Spannungsvektordiagramms von Mehrphasennetzen beeinflusste Umschaltvorrichtung fuer Schutz- oder Regelapparate - Google Patents
Von einer Verzerrung des Strom- oder Spannungsvektordiagramms von Mehrphasennetzen beeinflusste Umschaltvorrichtung fuer Schutz- oder RegelapparateInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
22. JANUAR 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE 68so
■A 5i 9TT VIII bJ2i c
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents:
T- Dezember 1934
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. September 1927 ab
Für den Schutz oder die Regelung von Mehrphasennetzen ist es oftmals erwünscht,
Einrichtungen vorzusehen, welche selbsttätig Umschaltungen ausführen, sobald das normalerweise symmetrische Spannungsoder Stromvektorbild des Netzes verzerrt
wird. Häufig wird dabei die Bedingung gestellt, daß der Aufbau der Umschalteinrichtung
cyclisch sein müsse; denn Verzerrungen irgendwelcher Art haben die gleiche Wirkung
auf den Betrieb des Netzes, wenn sie in ähnlicher Lage zu einer der Hauptachsen des
Mehrphasensystems auftreten.
Wohl sind Lösungen der genannten Aufgäbe bekannt, in denen ein einziger Apparat,
ein sogenanntes Asymmetrierelais, verwendet wird, welches so gebaut ist, daß es die gewünschten
Schaltoperationen ausführt abhängig von der Art der aufgetretenen Ver-
ao zerrung der Größen, von welchen es gespeist wird. So einfach solche Apparate ihrem
Prinzip nach sind, so schwierig ist ihre praktische Ausführung. Auf alle Fälle kann von
ihnen nicht erwartet werden, daß sie imstande
«5 sind, gleichzeitig mehrere Stromkreise erheblicher
Leistung zu schalten. Umfaßt die gewünschte Umschaltung eine Anzahl von gleichzeitigen Schaltoperationen, so muß man
sich mit Hilfsrelais oder Schützen behelfen, welche durch das Asymmetrierelais gesteuert
werden.
Erfindungsgemäß läßt sich nun die gestellte Aufgabe in einfacher Weise mit robusten
Apparaten bewältigen, welche meist imstande sind, unmittelbar alle gewünschten Schalt-Operationen
auszuführen, wenn Gruppen von nach . dem Prinzip der elektrischen Waage
gebauten Relais verwendet werden, deren Zugspulen von denjenigen Netzgrößen
erregt werden, welche bei ihrer Verzerrung die gewünschte Umschaltung bestimmen
sollen. Solche Differentialrelais, im weiteren kürzer Kipprelais genannt, bestehen
z. B. aus zwei nebeneinander gelagerten Spulen mit parallelen Achsen; im Innern
der Spulen sind Tauchkerne vorgesehen, welche an einem Waagebalken aufgehängt werden, mit dessen Achse die Kontaktvorrichtung
gekuppelt wird. Die beiden Spulen werden so gewickelt, daß bei Normalbetrieb
im Netz die Zugkräfte an den beiden Tauchkernen sich das Gleichgewicht halten. Treten
jedoch Verzerrungen des Spannungs- oder Strompolygons im Netz auf und vermindert
sich infolgedessen die Zugkraft an einem ss Tauchkern, so wird der Waagebalken und damit
die Kontaktvorrichtung nach der Seite des andern Kernes umgelegt. Bei der Anwendung
dieser Kipprelais erweist es sich häufig als zweckmäßig, ein einseitiges mechanisches oder magnetisches Übergewicht
anzuordnen bzw. einen Anschlag der-
art über dem Waagebalken anzubringen, daß eine Umschaltung des Kipprelais nur nach
einer Seite erfolgen kann.
Im folgenden sollen einige Anwendungsbeispiele der Erfindung beschrieben werden:
Bei der Schaltung nach Fig. ι liegt die
Aufgabe vor, eine Regler- oder Relaisspule bei einer Unsymmetrie im Netz an die
kleinste der drei Phasenspannungen anzuschließen. In dieser Figur bedeuten α drei
Einphasenspannungswandler mit Anschluß des gemeinsamen Sternpunktes an Erde,
b did Kipprelais I, II und III, deren Spulen über die Spannungswandler α an die Phasenspannungen
des Netzes angeschlossen sind, c die zu schaltende Regler- oder Relaisspannuugsspule,
welche mittels der Kontakte der Kipprelais I, II, III umgeschaltet wird.
In cyclischer Schaltung sind hier die Spulen des Kipprelais I an die Phasen R
und S, diejenigen des Relais II an 6" und T
und die von III an T und R angeschlossen. Anschläge sind derart angebracht, daß Relais
I nur schalten kann, wenn die Spannung an Phased größer ist als die Spannung an
Phase R, Relais II, wenn T gegenüber S, und Relais III, wenn R gegenüber T überwiegt.
Besitzt das betrachtete Netz direkte Nullpunkterdung oder solche über einen niederohmigen
Widerstand und erfolgt ein Erdschluß, z. B. in Phase S, so ist leicht zu erkennen,
daß dann das Kipprelais II umschaltet, während das Kipprelais I am Anschlag verharrt. Durch diese Umschaltung
wird die Spule c an die Phase51 angeschlossen.
Das Verhalten des Kipprelais III ist zweifelhaft, da nicht von vornherein ausgesagt
werden kann, ob eine der Phasenspannimgen T oder R gegenüber der andern überwi
>:gt. Dies ist jedoch vollkommen belanglos, da der Stromkreis, welcher beim Umschalten
des Kipprelais III die Spule c an Phase T legen würde, durch die erfolgte Umschaltung
im Kipprelais II unterbrochen wurde. Ein ähnliches Beispiel stellt Fig. 2 dar. Die
Aufgabe besteht darin, die Spulen eines Relais oder Reglers bei Symmetrie der Netzbel
astung von einer beliebigen Phase zu speisen, sie jedoch an diejenige Phasen anzuschließen,
welche den größten Strom im Netz führt, sobald eine Verzerrung des Stromvcktorbildes
auftritt.
In Fig. 2 bedeuten d drei Stromwandler,
/; drei von diesen gespeiste Kipprelais mit Umschaltkontakten ohne Unterbrechung und
mit Anschlag zur Verhinderung der Umschaltbewegung nach einer Richtung, c die
Spule eines Relais oder Reglers.
Wie aus der Figur hervorgeht, welche alle Relais in Gleichgewichtsstellung zeigt, wird
die Spule c normalerweise von der Phase R gespeist, während die beiden andern Phasen
direkt an die Nullpunktverbindung angeschlossen sind. Der gezeichnete Schaltzustand
bleibt auch bestehen, wenn Phase R einen größeren Strom führt als die beiden andern,
ausgenommen den Fall, daß der Phasenstrom T den Strom in Phased überwiegt. Die
Umschaltung des Relais III, welche in letzterem Falle eintritt, ändert jedoch an der
Speisung der Spule c durch Phase R nichts. Sind ihrerseits die Ströme in den Phasen 6"
bzw. Γ größer als die beiden andern, so schalten die Kipprelais b derart um, daß
Spule c von derjenigen Phase gespeist wird, welche den größten Strom führt; Unterschiede
in der Größe der Ströme in den andern Phasen stören dabei den richtigen Anschluß
der Spule c nicht. Bei zweipoligem Kurzschluß wird Spule c stets von einer der
beiden kurzschlußführenden Phasen gespeist. Von Interesse ist weiter die Verwendung
von selbsttätigen Umschaltvorrichtungen nach der Erfindung im Zusammenhang mit widerstandsempfindlichen .Selektivrelais, besonders
wenn ihr laufzeitbestimmendes Organ so gebaut ist, daß die Auslösezeit des Relais
vornehmlich durch den induktiven Spannungsabfall der Kurzschlußschleife bedingt wird.
In Freileitungsnetzen mit isoliertem Systemnullpunkt werden diese Relais gewöhnlich
so angeschlossen, daß ihre Stromwicklung über einen Stromwandler vom Strom einer Phase gespeist wird, während ihr Spannungsystem
über Spannungswandler mit der voreilenden verketteten Spannung verbunden wird; als voreilende verkettete Spannung gilt
bei einem Relais, dessen Stromwicklung in der Phase R liegt, die verkettete Spannungi?5",
bei Relais in Phased" die Spannung ST usw.
Erfolgt in einem Netz der erwähnten Art ein zweipoliger Kurzschluß, so bricht die betroffene
verkettete Spannung zusammen. In der 'Nähe der Kurzschlußstelle besitzt das ,
Dreieck der verketteten Spannungen eine Gestalt, etwa wie in Fig. 3 dargestellt; dabei
wurde angenommen, daß der Kurzschluß zwischen den Phasen S und T erfolgt sei. Das
Relais in Phase 6", dessen Spannungssystem vom Strom IEST durchflossen wird, mißt die
Kurzschlußschleifenimpedanz vor ihm bzw. eine vornehmlich induktive Komponente davon
(innere Phasenverschiebung ψ) richtig. Die Wirkungsweise des Relais in Phase T dagegen
ist etwas zweifelhaft, da je nach der Phasenverschiebung φ des Kurzschlußstromes
JKT gegenüber der EMK ST und der
inneren Phasenverschiebung ψ des Relais-Spannungssystems
die Projektion des Spannungsspulenstromes Jmn auf den Kurzschluß-
strom positiv, negativ oder Null sein kann und dementsprechend auch ' die gemessene
Impedanz. Um diese Unsicherheit zu beseitigen, wird durch eine Umschaltvorrichtung
nach der Erfindung der Anschluß des Spannungssystems des Selektivrelais in Phase T
von der voreilenden verketteten Spannung TR an die nacheilende verkettete Spannung
ST umgelegt. Infolge der cyclischen
ίο Anordnung der Um'schaltvorrichtung wird bei
Kurzschluß RS das Relais in Phase 6" und bei Kurzschluß TR das Relais in Phase R umgeschaltet.
Aus genaueren Überlegungen folgt, daß es in Dreiphasensystemen mit isoliertem Nullpunkt
zum Aufbau eines Selektivschutzes gegen Kurzschlüsse genügt, wenn nur zwei Selektivrelais samt zugehörigem Kipprelais
pro Schaltstelle vorgesehen werden. Diese Schaltweise ist in " Fig. 4 dargestellt. Die
Selektivrelais e werden von Stromwandlern d in den Phasen R und T gespeist. Die Spulen
des Kipprelais b zum. Selektivrelais in Phase R liegen jeweils an den Spannungen
TR und RS, diejenigen des zweiten Kipprelais
b jeweils an den Spannungen ST und TR des Spannungswandlers a. Die Spannungswicklungen
des Selektivrelais e in Phase R werden durch das zugehörige Kipprelais
b beim Normalbetrieb an die Spannung RS und das Spannungssystem des
andern Selektivrelais e durch "sein Kipprelais b an TR angeschlossen. Das Verhalten
der beiden Relais bei Kurzschluß zwischen zwei beliebigen Phasen geht aus der folgenden
Tabelle hervor:
20 | Selektiv | Kipprelais | Rund | S 3 |
Kurzschluß | I | zwischen | den Phasen | I | T und | R | 4 |
relais in Phase |
an verketteten Spannungen |
ι : 2 | 9 | X ] | S und T |
X
X |
2 i | 3 |
TR
TR |
|||
R
T |
RTund RS S T und T R |
x TR - — (TR) |
4 | 2 3 | ' 4 | RS1 ST i |
X | |||||
25 |
RS
9 |
(RS) ? TR χ |
I 9 ST |
|||||||||
Darin bedeuten die Rubriken 1, 2, 3, 4:
i. Relais führt Kurzschlußstrom, 2. Überwiegende Spannung an Kipprelais, 3. Kipp relais
schaltet um, 4. Selektivrelais wird angegeschlossen an Spannung.
Ferner bedeutet das Zeichen χ = ja, — = nein, ? = unbestimmt.
In jedem Kurzschluß fall arbeitet somit mindestens ein Selektivrelais richtig.
Schützt man ein isoliertes oder kompensiertes Dreiphasennetz mit einer Einrichtung
nach Fig. 4, so kann es bei Doppelerdschluß und großer Entfernung zwischen den Erdschlußstellen
geschehen, daß die Selektion unsicher wird. Dies kommt daher, daß die verkettete
Spannung zwischen den beiden von einem Erdschluß betroffenen Phasen an den zwischen den Erdschlußstellen liegenden
Schaltstellen sich nur wenig ändert wegen der magnetischen Verkettung zwischen den
beiden Phasenleitungen. Zu einer sicheren Selektion dagegen führt eine Relaisanordnung,
bei welcher ein Selektivrelais von der Spannung gegen Erde einer der Phasen, welche Erdschluß hat, gespeist wird. Um für
diese Fälle mit einem einzigen Selektivrelais auszukommen, verwendet man eine Schaltung,
wie sie Fig. 5 darstellt. Sie ist gedacht als Zusatzschaltung zur Schutzschaltung
gegen isolierte Kurzschlüsse nach Fig. 4. In ihr bedeuten: α drei einpolige Spannungs-
wandler, deren gemeinsamer Sternpunkt geerdet ist, d drei Stromwandler, b drei Kipp-
relais mit Anschluß der Spulen an verkettete Spannungen, e die Stromspulen der in Fig. 4
mit e bezeichneten Selektivrelais, f die Stromrelais in der Verbindung der beiden
Sternpunkte des Stromsystems (in Holmgreenschaltung), g ein wider stan dsempfindliches
Selektivrelais.
Die Wirkungsweise der Schaltung ist folgende: Liegt die in Fig. 5 dargestellte Schaltstelle zwischen zwei Erdschlußstellen, so
fließt ein Summenstrom durch die Spule des Relais f; dieses öffnet seine Kontakte, und der
Summenstrom durchfließt auch das Stromsystem des Selektivrelais g. Das Summenstromrelais
wird mit Vorteil dazu verwendet, beim Ansprechen erst die Spulen der Kipprelais b mit den Spannungswandlern α zu'verbinden.
Infolge des doppelpoligen Kurzschlusses ist eine der verketteten Spannungen gegenüber den andern zusammengebrochen.
Betrifft dies die Spannung RS, so schaltet Kipprelais II um. Kipprelais I verharrt am
Anschlag. Dadurch wird das Spannungssystem des Selektivrelais g an" die Spannung
der Phase R gegen Erde angeschlossen." Da diese Spannung von der Erdschlußstelle an
wächst, erfolgt die Abschaltung an der ihr nächsten Schaltstelle. Bei Doppelerdschluß
auf getrennten Zweigen eines Baumnetzes wird in gewünschter Weise einer der Zweige
in der Nähe seiner Erdschlußstelle unterbrochen. In Ringnetzen erfolgt die Abschaltung
an den nächsten Schaltstellen beidseitig
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von einer Erdschlußstelle, und zwar in der Weise, daß bei Doppelerdschluß zwischen den
Phasen R und 5 die Erdschlußstelle der Phase R, bei Doppelerdschluß ST die Erdschlußstelle
der Phase 6" und bei TR diejenige der Phase T herausgeschaltet wird.
In Fig. 6 ist schließlich ein Anwendungsbeispiel für Kipprelais nach der Erfindung im
Zusammenhang mit widerstandsempfindlichen ίο Selektivrelais dargestellt, deren Verwendung
im besondern für Netze mit geerdetem Systemnullpunkt vorgesehen ist. In solchen Netzen werden die meisten Kurzschlußvorgänge
von den Phasenspannungen beherrscht. Es ist daher gegeben, die verwendeten Selektivrelais
normalerweise an die Phasenspannungen anzuschließen. Nicht ganz befriedigend ist diese Anschlußweise der Selektivrelais,
wenn zweipolige Kurzschlüsse auftreao ten, welche an der Kurzschlußstelle nicht auf
Erde übergreifen. Um in solchen Fällen die Selektivrelais an die verkettete Spannung,
welche den Kurzschlußvorgang beherrscht, anzuschließen, sind Kipprelais vorgesehen,
deren Spulen an die verketteten Spannungen angeschlossen sind.
In Fig. 6 bedeuten: α drei einphasige Spannungswandler
mit Anschluß ihres gemeinsamen Sternpunktes an Erde, d drei Stromwandler,
b drei Kipprelais I, II und III, e drei widerstandsempfindliche Selektivrelais, / ein
Stromrelais von den Stromwandlern d in Summenschaltung gespeist.
Die Spannungsspulen der Selektivrelais e sind normalerweise an die Phasenspannungen
angeschlossen. Erfolgt ein zweipoliger isolierter Kurzschluß im Netz, z. B. zwischen
den Phasen R und S, so schaltet das Kipprelais I um, während das Relais II am Anschlag
verharrt. Das Relais III bleibt ebenfalls in Ruhe, da bei einem Kurzschluß RS
die Spannung ST stets etwas kleiner ist als die Spannung TR. Durch die Umschaltung
werden die Spannungsspulen der Selektivrelais e in den Phasen R und S vom Sternpunkt
abgetrennt und zueinander in Serie geschaltet; sie werden somit durch die verkettete
Spannung zwischen den Phasen RS gespeist, wobei jedes Relais die Impedanz mißt,
welche der ihm zugeordneten Phasenleitung zukommt. Entsprechend sind die Verhältnisse
bei isolierten Kurzschlüssen zwischen zwei andern Phasen.
Da auch bei kurzschlußartigen Störungen mit Schluß (gegen Erde, weiche von den Phasenspannungen
beherrscht werden, Umschaltungen in den Kipprelais b vorkommen können, ist das Stromrelais/ vorgesehen. Bei
Kurzschlüssen mit Übergriff auf die Erde tritt stets ein Summenstrom auf und bringt
dieses Relais/ zum Ansprechen. Dadurch werden die Spannungssysteme aller Selektivrelais
e wieder 'mit dem Sternpunkt verbunden und so die Wirkung eventueller Umschaltungen
der Kipprelais b aufgehoben.
Als besonderer Vorteil der beschriebenen Umschaltungseinrichtungen im Zusammenhang
mit Selelctivrelais muß hervorgehoben werden, daß diese Umschaltapparatur in einer
Schaltstation nur einmal vorgesehen werden muß, und daß an sie die Spannungssysteme
der Selektivrelais aller Schaltstellen in der Station angeschlossen werden können.
Claims (9)
- Patentansprüche:I. Von einer Verzerrung des Stromoder Spannungsvektordiagramms von Mehrphasennetzen beeinflußte Umschaltvorrichtung zur Herstellung der in jedem Falle wirksamsten Schaltverbindungen eines Schutz- oder Regelapparates, bei der für jede Phase je zwei cyclisch folgende Ströme oder Spannungen des Systems auf wenigstens zwei voneinander mechanisch völlig getrennten Kipprelais verglichen werden, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig von der Stellung dieser Kipprelais die zugeordneten Schutz- oder Regelapparate über jedem Kipprelais zugehörige Kontakte in der für den betreffenden Unsymtnetriefall günstigsten Weise erregt werden.
- 2. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Kombination der Kontaktverbindungen der Kipprelais bei bestimmten Zustandsänderungen in dem die Kipprelais speisenden System die kleinste oder größte Spannung bzw. Strom ausgewählt und dem Schutz- oder Regelapparat zugeführt wird.
- 3. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Umschaltung der Kipprelais den Schutz- oder Regelapparaten, die normalerweise an verketteter Spannung liegen, die Phasenspannung zugeführt wind, oder umgekehrt. no
- 4. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Umschaltung eines oder mehrerer Kipprelais einem oder mehreren Schutz- oder Regelapparaten, die normalerweise an einer verketteten Spannung liegen, eine dieser Spannung vor- oder nacheilende verkettete Spannung zugeführt wird.
- 5. Umschaltvorrichtung nach An- »20 spruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei unverzerrtem Netz stromlosenSpulen der Kipprelais erst durch das Ansprechen eines in Holmgreenschaltung angeschlossenen Summenstromrelais unter Spannung gesetzt werden.
- 6. Umschaltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ansprechen eines in Holmgreensdhaltung angeschlossenen Summenstromrelais die Wirkung einer erfolgten Umschaltung rückgängig gemacht wird.
- 7. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipprelais im Normalzustand ein einseitiges magnetisches oder mechanisches Übergewicht erhalten.
- 8. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipprelais mit einem Anschlag derart versehen werden, daß sie sich aus der Mittellage nur nach einer Seite verstellen können.
- 9. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß von den Kipprelais die Spulen widerstandsempfindlicher Selektivrelais gesteuert werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA51977D DE608289C (de) | 1927-09-13 | 1927-09-13 | Von einer Verzerrung des Strom- oder Spannungsvektordiagramms von Mehrphasennetzen beeinflusste Umschaltvorrichtung fuer Schutz- oder Regelapparate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA51977D DE608289C (de) | 1927-09-13 | 1927-09-13 | Von einer Verzerrung des Strom- oder Spannungsvektordiagramms von Mehrphasennetzen beeinflusste Umschaltvorrichtung fuer Schutz- oder Regelapparate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE608289C true DE608289C (de) | 1935-01-22 |
Family
ID=6938227
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA51977D Expired DE608289C (de) | 1927-09-13 | 1927-09-13 | Von einer Verzerrung des Strom- oder Spannungsvektordiagramms von Mehrphasennetzen beeinflusste Umschaltvorrichtung fuer Schutz- oder Regelapparate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE608289C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE740449C (de) * | 1934-12-11 | 1943-10-29 | Elin | Einrichtung zur Anregung von mehreren Phasen zugeordneten Selektiv-Schutzrelais und zu deren Umschaltung auf die fuer die verschiedenen Fehlerfaelle jeweils charakteristischen elektrischen Groessen in Mehrphasensystemen |
DE927939C (de) * | 1949-10-25 | 1955-05-20 | Siemens Ag | Anregeeinrichtung fuer Selektivschutzrelais in Netzen mit unmittelbar geerdetem Sternpunkt |
-
1927
- 1927-09-13 DE DEA51977D patent/DE608289C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE740449C (de) * | 1934-12-11 | 1943-10-29 | Elin | Einrichtung zur Anregung von mehreren Phasen zugeordneten Selektiv-Schutzrelais und zu deren Umschaltung auf die fuer die verschiedenen Fehlerfaelle jeweils charakteristischen elektrischen Groessen in Mehrphasensystemen |
DE927939C (de) * | 1949-10-25 | 1955-05-20 | Siemens Ag | Anregeeinrichtung fuer Selektivschutzrelais in Netzen mit unmittelbar geerdetem Sternpunkt |
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