DE607C - Automatisch wirkender, säulenförmiger Destillir-Apparat zur Herstellung starker, fusel- und ätherfreier Destillate - Google Patents
Automatisch wirkender, säulenförmiger Destillir-Apparat zur Herstellung starker, fusel- und ätherfreier DestillateInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/001—Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
- B01D3/003—Rectification of spirit
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- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
PATENTSCHRIFT
— JV° 607 — . Klasse 6.
JULES SAVARY in PARIS.
Automatisch wirkender, säulenförmiger Destillir-Apparat zur Herstellung starker, fusel-
und ätherfreier Destillate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. August 1877 ab.
Die vorliegende Destillirsäule unterscheidet sich von den übrigen dadurch, dafs dieselbe
starke, von OeI und Aether gesäuberte Phlegmas erzeugt, ferner durch ihre Gesammt-Einrichtungen,
welche eine automatische Speisung und Ausleerung gestatten.
In beiliegender Zeichnung ist die Fig. 1 eine Gesammt-Ansicht des Apparats, und Fig. 2 eine
Modification eines Theiles desselben.
- Die Fig. 3 stellt einen Plan von einer der Platten der Destillirsäule dar. Die Fig. 4 ist ein verticaler Durchschnitt derselben Platte nach einem gröfseren Maafsstabe.
- Die Fig. 3 stellt einen Plan von einer der Platten der Destillirsäule dar. Die Fig. 4 ist ein verticaler Durchschnitt derselben Platte nach einem gröfseren Maafsstabe.
Die eigentliche Säule A ist nach einem der bekannten Systeme eingerichtet. Ich ziehe das
System der Becken oder Platten mit Deckeln vor. : Der durch das Rohr α aus der Säule kommende
Alkohol-Dampf strömt in einen Weinwärmer B ein. Dieser ist in zwei vielröhrige Theile c
und d eingetheilt. In dem erstem Theile c werden die in den Alkohol-Dämpfen, welche aus
der Säule kommen, enthaltenen dicken OeIe condensirt. Anstatt in die Säule zurückzukehren
oder sich mit dem Phlegma im Kühlgefäfs zu vermischen, wie dies in den andern Destillir-Apparaten
stattfindet, laufen diese OeIe mehr oder weniger mit Alkohol gemischt direct durch
das Rohr e in das kleine Kühlgefäfs E ab.
Die nicht condensirten Dämpfe passiren durch das Rohr / in die zweite Abtheilung d.
Der sich darin condensirende Theil kehrt auf
eins der obern Becken der Säule A, und zwar durch das Rohr g, zurück, und die nicht condensirten
Dämpfe laufen durch das Rohr b in das Kühlgefäfs Cab.
Ich führe an, dafs der Weinwärmer ebenso gut jegliche andere Form haben kann, wie z. B.
die des Laugier'schen Schlangenrohrs oder die des Schlangenrohrs des Probir-Apparates, vorausgesetzt,
dafs er den obenerwähnten Zweck erfülle, d. h. das Vertheilen der Alkohol-Dämpfe
nach unserm Systeme.
·. Der Kühl-Apparat C, anstatt alle durch denselben
ziehenden Alkohol-Dämpfe zu condensiren und abzukühlen, wie dies bei den andern Säulen
der Fall ist, dient einzig und allein dazu, 90 oder 95 Hundertstel der aus den Weinwärmern
kommenden Dämpfe zu condensiren, ohne sie abzukühlen. Folglich mufs er eine,
seinen Zwecken entsprechende beschränEte öfter?
fläche haben.
Diese condensirten 90 oder 95 Hundertstel — man könnte auch mehr oder weniger condensiren, je nach dem Grade der zu erlangenden
Läuterung — passiren durch das Rohr 2 in das Kühlgefäfs E, wo sich dieselben mit den
dicken Oelen vermischen.
Man könnte übrigens auch einen besondern Apparat für Aether und OeI haben.
Diese Kühlgefäfse GDE können übrigens
nach irgend einem beliebigen Systeme construirt sein. Das Wesentliche ist, dafs die Scheidung
des Alkohols von den Aethern und den Oelen gut geschehe. Folglich laufen sehr verschiedene
Producte in die Probir-Vorrichtungen F G irgend
welchen Systems, nämlich: in F geläuterte
Phlegmas, die von ihrem Aether und Oelen gereinigt, beliebig stark sein können, beispielsweise
60 bis 90 Grad oder noch mehr; in G ein Gemisch von Schlufs- Oelen■ und Anfangs-Aethern.
" - ■
Die oben aus den Weinerwärmern B durch das Rohr j ausströmenden Dämpfe sind gleichfalls
grofsentheils aus Aether zusammengesetzt", und man kann dieselben in das Kühlgefäfs E
wandern lassen. . ■. .
Man könnte sogar, indem man dem obern Theile K des Weinerwärmers einen gröfsen
Durchmesser giebt, oder indem man den Wein vor seinem Eintritte in die Säule durch einen
grofsen Raum x, worin die Aether-Dämpfe sich frei entwickeln könnten, gehen läfst, den Wein
vor der Destillation von einem grofsen Theile seines Aethers säubern (Fig. 2).
Die in F erhaltenen Roh-Alkohole haben einen
ganz leidlichen Geschmack und könnten in manchen Fällen direct consumirt werden; es ist
jedoch, besonders wenn es sich um Zuckersyrup-Phlegmas handelt, besser, sie nochmals in einem
gewöhnlichen Rectificator zu concentriren, und alsdann erzielt man ganz vorzügliche Producte,
welche infolge des Durchziehens durch unsere Säule einer wirklichen Doppel-Rectification unterworfen
worden sind.
Ferner kann man, indem man solche Phlegmas rectificirt, durch die gewöhnlichen Rectificir-Apparate
weit mehr erzielen, und dennoch, viel weniger Kohlen verbrauchen.
Die in G gesammelten Producte werden besonders
rectificirt.
Zur Erlangung einer eontinuirlichen Speisung sind folgende höchst einfache Einrichtungen
angebracht.
H ist der Spiritus-Behälter. Derselbe ist mit einem Abflufsrohr / versehen, und mittelst dreier
Hähne, die daran auslaufen, kann man in diesem Behälter ein verschiedenes Niveau erreichen.
Der Wein läuft durch das Rohr m ab'. Bei η enthält dieses Rohr eine kleine kegelförmige
Knieröhre, deren kleiner Durchmesser so berechnet ist, dafs, wenn das Niveau in dem Behälter
H auf O steht, der Ausflufs, mit andern Worten die Speisung der Säule, regelmäfsig und
unveränderlich ist.
Will man einen stärkern Ausflufs haben, so
braucht man nur den Hahn des obern Abflufsrohres zu öffnen und den der Mitte zu schliefsen.
Da alsdann der Druck stärker ist, so geht auch das Auslaufen des Weines schneller vor sich.
Umgekehrt, öffnet man den untern Hahn, wenn man den Ausflufs vermindern will.
Diese Einrichtung bietet den Vortheil, dafs das Rohr nie verstopft wird, was häufig der
Fall ist, wenn man nur mit einem Hahne regulirt.
Der Wein geht aus dem Rohre in in den Weinerwärmer, und gelangt durch das Rohr p p
in die Säule.
Die automatische Ausleerung geschieht auf eine der folgenden Weisen:
1. Einfach mittelst eines Hebers g, wenn der Kessel der Säule 2,50 m bis 3 m über dem
Boden angebracht ist;
2. vermittelst eines Hydro - Extractors oder einer Ausschwenkmaschine;
3. schliefslich durch folgendes Mittel:
Neben den Kessel der Säule stellt man einen
Neben den Kessel der Säule stellt man einen
Behälter, in welchen ein Schwimmer taucht, auf, und zwar so, dafs derselbe von oben und von
unten mit jenem in Verbindung stehe.
Dieser Schwimmer trägt eine Stange, welche lose in ein; Rohr geht und einen Hebel in Bewegung
setzt, welcher nach Belieben eine, den Abflufs der Schlempe regulirende Klappe öffnet
oder schliefst.
Der Dampf kann mittelst eines beliebigen Regulators regulirt werden, wenn man eine vollkommen
automatische Säule haben will.
Probir-Apparat: Neben die Säule stelle ich
einen Probir-Apparat von höchst einfacher und genauer Einrichtung, dessen Gang in der beiliegenden
Zeichnung gezeigt ist.
Die Säule bildet einen Apparat, der eine anhaltende Destillation und Rectificirung bewirkt;
nur wird hier die Rectificirung umgekehrt und weit rationeller bewerkstelligt als in der gewöhnlichen
Praxis.
Die Rectificirung findet umgekehrt insofern statt als zunächst das OeI und zuletzt die verschiedenen
Aether-Arten entfernt werden.
Die Rectificirung ist gründlicher, weil dieselbe an Phlegmas im Zustande des Dampfes, d. h.
in ihrer gröfstmöglichen Zertheilung und ehe noch die flüssige Mischung des Alkohols und des
Aethers stattgefunden hat, vorgenommen wird.
Es ist augenscheinlich, dafs dieses Verfahren höchst wirksam sein mufs.
Diese vorbereitende, nöthigenfalls definitive Rectification hat aufserdem noch folgende Vorzüge:
1. Nichts zu kosten;
2. Producte zu liefern, welche denjenigen der gewöhnlichen Rectification überlegen sind.
Diese Säule kann zur Destillation aller, Alkohol enthaltender, flüssigen Substanzen, besonders
aber zur Destillation der Zuckersyrup-, Runkelrüben-, Kartoffel-, Getreide- und ariderer Sprite
dienen.
Die Platten, deren ich mich für die Destillirsäule bediene, haben den Vortheil, von höchst
einfacher Construction zu sein, und eine grofse Abdunstungs-Fläche zu bieten.
Die Platte hat eine Doppelreihe runder Oeffnungen A. Der Raum zwischen diesen Reihen
Oeffnungen bildet eine Furche oder Rinne von ca. 0,03 cm Höhe. Etwas über diesen Oeffnungen
befinden sich gleichfalls runde Platten B, die an jeder Seite hervorragen, so dafs die Alkohol-Dämpfe
in C gelenkt werden. Diese Platten B ersetzen die gewöhnlichen Deckel oder
Kappen.
Die Flüssigkeits - Schicht hat nur ungefähr 0,03 cm Höhe. Die Flüssigkeit geht um 0,005 mm
von oben über die Platten B hinaus, was dem Beschmutzen dieser letzteren vorbeugt. Die
ganze obere Fläche dieser Platten bildet eine höchst wirksame Abdunstungsfläche, da dieselben
von unten her mit Dampf geheizt werden, während die geringe Höhe der Flüssigkeit darüber
die Abdunstung bedeutend fördern mufs.
Die Rührfläche ist sehr grofs, da sie derjenigen der Platte, die Oeffnungen abgerechnet,
gleich sein wird!
Der Dampf wird dünne Schichten bilden, da der Rand der Oeffnungen A allgemein nur
12 mm haben wird, und die Platten B nur
ι cm über diesen Rand sind.
Die Reinigung ist äufserst einfach, und wenn das Rühren und die Abdunstung auf ihr Maximum
gebracht sind, wird man die Anzahl der Platten bedeutend vermindern können, und eben
diesen Zweck habe ich erreichen wollen, indem ich meine Einrichtung der Platten anwende.
Die Flüssigkeit gelangt durch Ueberlaufen von der höhern zur untern Platte, da die runden
Oeffnungen nur 1 cm hoch sind; so erzielt man also grofse Vortheile.
Es versteht sich von selbst, dafs ich mich nicht auf die oben angegebenen Dimensionen
beschränke.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Destillirsäule zum Erzeugen starker, von allem OeIe und Aether gesäuberter Phlegmas, welche automatisch gespeist und, geleert wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE607T | 1877-08-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE607C true DE607C (de) |
Family
ID=70968594
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE607DA Expired - Lifetime DE607C (de) | 1877-08-18 | 1877-08-18 | Automatisch wirkender, säulenförmiger Destillir-Apparat zur Herstellung starker, fusel- und ätherfreier Destillate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE607C (de) |
-
1877
- 1877-08-18 DE DE607DA patent/DE607C/de not_active Expired - Lifetime
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