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Feindrahtziehmaschine Der Erfindungsgegenstand betrifft eine neue
und vorteilhafte Lageranordnung bei Feindrahtziehmaschinen, die mit einer beliebigen
Anzahl von im Kreise angeordneten Ziehwalzen und einer großen Zahl nebeneinanderliegender
Ziehsteine versehen sind. Wenn es sich darum handelt, ganz feine Drähte, z. B. Chromnickeldraht,
in der Dicke'- von o,oz mm und noch darunter in einem fortlaufenden Ziehvorgang
zu gewinnen, so ist eine erhebliche Zahl von Ziehstufen bzw. Ziehsteinen erforderlich,
die dann auch Ziehwalzen von sehr großer Länge und verhältnismäßig geringem Durchmesser
in großer Zahl erfordern; dabei laufen diese Ziehorgane (die Ziehwalzen) mit großer
Drehzahl um. Eine solche Anordnung verbürgt zwar eine erhebliche Leistungsfähigkeit,
aber die Maschine muß sich dabei sehr bequem bedienen lassen, d. h. wenn ein Faden
abreißt, so muß er in kürzester Zeit um die vielen Walzen herum-und durch die zugehörigen
Öffnungen der Ziehsteine hindurchgeführt werden können. Weiterhin müssen zur Vermeidung
einer ungünstigen Beanspruchung des zu ziehenden Fadens die langen Ziehorgane möglichst
erschütterungsfrei gelagert sein. Diesen Forderungen entspricht die Erfindung in
außerordentlich vorteilhafter Weise, und zwar dadurch, daß die Wellen für die Ziehwalzen
an ihrer Antriebsseite unmittelbar im Maschinengestell, auf der anderen Seite in
einem besonderen Lagerschild ruhen, welches durch einen innerhalb der kreisförmig
angeordneten-Ziehwalzen befindlichen Ständer mit dem Maschinengestell starr verbunden
ist und selbst eine weitere Unterstützung nicht mehr besitzt, also fliegend gelagert
ist.
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Hierdurch sind die Ziehwalzen in axialer Richtung von der einen Seite
her vollständig frei zugängig, der Draht kann also rasch und mühelos um die vielen
Ziehorgane herum- und durch die Ziehsteine hindurchgeführt werden. Gleichzeitig
verbürgt das vom Ständer getragene Lagerschild die notwendige erschütterungs- und
schwingungsfreie Lagerung der Walzen.
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In bezug.auf vorbekannte Lagerungen bei Drahtziehmaschinen ist zu
bemerken, daß bei Ziehmaschinen, die mit Stufenziehscheiben ausgerüstet sind, die
Wellen für letztere kurze Stücke über die zugehörigen Lagerbüchsen hinausragen.
Es handelt sich aber hier um die übliche einseitige Tragweise, die bei jeder Riemenscheibe
oder einem Schwungrad auf Kurbelwellen von Dampfmaschinen u. dgl. bekannt ist.
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Zur Erläuterung der Erfindung sind Ausführungsbeispiele auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen schematischen Querschnitt einer Drahtziehmaschine
gemäß der Erfindung, Abb. s die zugehörige
Seitenansicht; das Maschinengestell
ist hierbei im Längsschnitt dargestellt. Abb.3 ist eine teilweise im Schnitt gehaltene
Seitenansicht eines einzelnen Ziehkäfigs, Abb. 4 der zugehörige Querschnitt, und
Abb. 5 zeigt einen abgestuften Ziehkäfig in Seitenansicht.
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Die einzelnen Ziehelemente von beträchtlicher Länge werden durch zylindrische
Röhren i gebildet, welche um die Welle 2 konzentrisch, zweckmäßig in leicht auswechselbarer
Form, gelagert sind. Zu diesem Zwecke sind die Rohre i auf leicht konischen Zapfen
i i (Abb. 3) aufgesteckt, die in den Flanschen 9 befestigt sind. Letztere werden
durch Stellringe io auf der Welle 2 festgehalten, wie sich das ohne weiteres aus
Abb. 3 ergibt. Die Ziehsteine sind mit 3 bezeichnet; sie sitzen in großer Zahl nebeneinander
in der Maschine; das hohle Maschinengehäuse 4 ist auf dem trogartig ausgebildeten
Lagersockel 13 montiert. Nach links ist es (Abb. 2) durch ein Lagerschild 17 abgeschlossen,
welches das Augenlager 21 für die Antriebswelle 2o besitzt, die andererseits in
dem am Sockel 13 befestigten Lagerarm 16 ruht.
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Um nuri die angestrebte erschütterungsfreie und doch leichte Zugänglichkeit
der Ziehwalzen i zu erreichen, sind die Wellen 2 für die Ziehorgane i bzw. die die
letzteren tragenden Scheiben 9 einerseits, d. h. mit Bezug auf Abb. 2, links in
dem hohlen Lagergestell 4, andererseits, d. h. auf der rechten Seite, in einem Tragschild
14 gelagert, welches durch einen kräftigen, zweckmäßig hohlen Träger 19 mit dem
Lagergestell 4 starr verbunden ist. Auf den wie eben beschrieben gelagerten Ziehwellen
-- sind die Stirnräder 6 befestigt, die durch das auf der Antriebswelle 2o sitzende
Mittelrad 5 ihren Antrieb erhalten. Das ganze Ziehaggregat ist durch einen leicht
abnehmbaren Mäntel 15 eingekapselt, an welchem ein Anschlußstutzen 22 für die Kühlwasserleitung
befestigt ist. Das zugeleitete Kühlwasser- überflutet das Ziehwalzenaggregat, wird
von dem trogförmigen Sockel 13 aufgefangen und durch eine nicht weiter gezeichnete
Leitung und Pumpe nach dem Stutzen 22 zurückgeführt.
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Die Wirkungsweise ist hiernach ohne weiteres verständlich. Das von
dem Haspel 8 kommende Ziehgut (Abb. i) wird in einer der Anzahl der Ziehsteine entsprechenden
Zahl von Umschlingungen im Sinne der in Abb. i angedeuteten Pfeilrichtung um die
Ziehwalzen und durch die Ziehsteine hindurchgeführt und nach dem Haspel 7 für das
Fertiggut zurückgeführt. Diese Arbeit läßt sich in bequemster Weise durch Überschieben
des Drahtes von rechts her (Abb.2) bewirken. In Abb. 5 sind die Ziehkäfige in abgestufter
Anordnung dargestellt.