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Gleithülsenkupplung für zahnärztliche Hand- und Winkelstücke mit Zwischengetriebe
zwischen Antriebs- und Werkzeugwelle In letzter Zeit haben die Zahnärzte vielfach
den Wunsch geäußert, die in den Hand-oder Winkelstücken eingespannten Werkzeuge
mit wesentlich andereu .Tourenzahlen laufen zu lassen, als sie die üblichen Antriebsmotoren,
aufweisen, die Umdrehungen von 3000 in der Minute erreichen. - Einige Ärzte
stehen. auf dem Standpunkt, daß das Ausbohren von Zahnwurzelkanälen mit weit geringerer
Tourenzahl erfolgen müsse, ,während die Mehrzahl für die gleiche Arbeit sogar eine
Erhöhung der normalen Drehzahl wünscht. Die Technik der Zahninstrumente hat sich
diesen Wünschen des Arztes angepaßt. Da dies durch Veränderung der Motorendrehzahl
aus elektrischen Gründen nicht möglich ist, kam nur der Einbau von Unter- oder übersetzungsgetrieben
in Frage. Solche Getriebe zwischen Motor und biegsamer Welle @einzuschalten, ist
aus verschiedenen Gründen nicht zweckmäßig, insbesondere wenn @es sich um Untersetzungsgetricbe
bandelt, durch deren Vorschaltung die biegsame Welle mit ;erhöhtem Drehmoment belastet
würde. Man hat schon vorgeschlagen, in die Hand- oder Winkelstückhülse selbst ein
Getriebe einzubauen, doch wäre der Zahnarzt bei dieser Lösung gezwungen, sich neue
Instrumente anzuschaffen, wenn er seine Wünsche nach Veränderung der Drehzahlerfüllt
sehen will. Soll aber mit normaler Drehzahl, d. h. mit der Tourenzahl, des Motors,
gebohrt werden, s,a wären derartige in Instrumente eingebaute Getriebe überdies
eine unerwünschte Belastung. Es blieb daher nur die Einschaltung,eines Über-GderUntersetzungsgetriebes
zwischen Antriebs`,, und Werkzeugwelle übrig, und diese Anordnung scheint in der
Tat richtig zu sein. -Man kann das Zwischenstück nach Belieben aus-und einbauen,
dasselbe Instrument also mit verschiedenen Drehzahlen betreiben, so daß sein Anwendungsbereich
vergrößert wird, ohne es selbst irgendwie zu verändern.-So richtig diese Anordnung
des Getriebes ist, so haben sich in der Praxis doch einige Nachteile ergeben. Einmal
wird die Gesamtlänge des Instrumentes durch den Einbau des das Getriebe !enthaltenden
Zwischenstückes wesentlich vergrößert, was sich dadurch besonders nachteilig auswirkt,
da.ß das Gewicht des Bohrschlauches mit einem längeren Hebelarm auf die Hand des
Arztes einwirkt und daher ein die Arbeit im hohen Grade störendes Drehrnoment erzeugt.
je nachdem, :ob das Zwischenstück eingebaut ist oder nicht, wird der Arzt b. Halten
ein und desselben Instrumentes ein sehr verschiedenes Gefühl beim Arbeiten haben.
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Zum anderen weisen. die bisher bekannten Anordnungen von Getriebezwischenstücken
den Nachteil auf, daß die Ausgangswelle des Getriebes mit der Welle dies Instrumentes
starr gekuppelt ist. Hierdurch werden - die biekn Bohren auftretenden Kräfte, die
im Verhältnis
zur Feinheit der Teile, insbesondere der Zahnräder,
nicht umerheblich sind, unmittelbar auf die Zahnräder des Getriebes übertragen,
und da von diesen mindestens einige eine sehr hohe Tourenzahl besitzen, tritt ein
Ecken der Zähne und infolgedessen in kurzer Zeit eine sehr hohe Abnutzung mit all
ihren lästigen Folgeerscheinung en,nve zunehmende Geräuschbildung usw., ein.
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Die Erfindung beruht in der Erkenntnis, daß sich dieser übelstand
vollkommen vermeiden läflt, wenn man die Antriebswelle des Getriebezwischenstückes
mit der Welle des Instrumentes elastisch, - z. B. durch ein kurzes Stück biegsamer
Welle (in der einschlägigen Technik Duplexverbindung genannt), verbindet. Solche
Duplexverbindungen wurden bisher- zur unmittelbaren. Kupplung der biegsamen Welle
mit der Gleitverbü:rndungshülse des Hand- oder Winkelstückes benutzt.
Sie bestehen aus tein@em kurzen, innerhalb eines biegsamen Schlauches angeordneten
Stück biegsamer Welle, so daß die ganze Kupplung in hohem Grade elastisch. ist.
Dle Einschaltung eines solchen Kupplungsstückes beseitigt zunächst den Nachteil,
daß die das Getriebe mit dem Motor verbindende bmegsamee11e ein innangenehmes Drehmoment
Auf die Hand des Arztes ausübt, weil. die Welle des Getriebegehäuses zur Welke des
Instrumentes infolge der elastischen Verbindung in einem Winkel liegt, der das Moment
wesentlich verkleinert. Darüber hineus nimmt aber die in diesem elastischen Nupplungsstück
liegende biegsame Welle all die Kräfte elastisch in sich auf, die bisher beim Arbeiten
unmittelbar auf die Räder des Getriebes übertragen wurden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform. der Erfindung beispielsweise
im Längsschnitt veranschaulicht.
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Mit 2 isst die Gleithülse bezeichnet, die zum Kuppeln des Hand- oder
Winkelstückes mit einem nicht dargestellten zahntechnischen Instrument dient 3 ist
das Gehäuse des Zwischengetriebes, beispielsweise seines Übersetzungsgetriebes,
an welches die Gleithülse q. für den nicht dargestellten Bohrschlauch angeschraubt
ist. Das Getrieberad 5 sitzt auf der mit Gabelkupplung 6 ausgerüsteten:Mitnehmerwelle
7. Die Kupplungsmuffe 8 der Gleithülse 2 ist mit einer Muffe 9 des Zwischengetriebes-
3 durch eine Duplexverbindung io verbunden, die in an sich bekannter Weise in die
beiden Muffen 8 und 9 reingelassen ist, und deren äußere Hülse aus zwei miteinander
verschraubten Drahtschrauben i i, 12 besteht. Die übertragung der Kraft erfolgt
durch die als Schraubenfeder ausgebildete Duplexfeder 13, in welche beiderseits
die Mitnehmerzapfen i q. und 15 eingreifen. Im Betrieb werden die drei Teile
2, i o und i q. niemals .die in der Zeichnung dargestellte gestreckte Lage einnehmen,
sondern die Schraubenfedem i i, 12 werden sich unter Wirkung des Gewichtes der Teile
3, 4. 'und des an diese angeschlossenen, zum Motor führenden Bohrschlauches derart
abbiegen, daß die gesamte Baulänge den Arzt beim Arbeiten nicht behindert. Alle
vom Arbeiten herrührenden. Kräfte werden nur bis zum Zapfen 14. übertragen, um sodann
in der elastischen Feder 13 vollkommen aufgefangen zu werden, so da.ß sie nicht
mehr bis zum Zapfen 15 oder gar auf die Getrieberäder gelangen. Es hat sich als
besonders zweckmäßig erwiesen, zu diesem Zweck die biegsame Zwischenwelle 13 als
hohle Schraubenfeder auszubilden.
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Die Erfindung ist nicht an ein bestimmtes Getriebe gebunden, sondernerstreckt
sich allgemein auf den Gedanken, zwischen einem Über- oder Untersetzungsgetriebe
-und dem angetriebenen Instrument ein elastisches Verbindungsglied einzuschalten.