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Einrichtung zur Erzeugung eines künstlichen Zieles Es sind Einrichtungen,
bekannt, um einen oder mehrere Scheinwerfer auf ein Ziel zu richten, das mit einem
Fernrohr angeschnitten wird. Hierbei kommt es darauf an, ein vorhandenes Ziel ständig
im Scheinwerferlicht zu halten. Um dies zu ermöglichen, werden bei derartigen Einrichtungen
auch zusätzliche Teile vorgesehen, um die sogenannten pärallaktischen Fehler, die
von den verschiedenen Aufstellungsorten der einzelnen Scheinwerfer herrühren, zu
beseitigen, so daß es ermöglicht wird, sämtliche Scheinwerfer auf das durch die
Einstellung des Fernrohres bestimmte Ziel zu richten.
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Im Gegensatz dazu wird zur Erzeugung eines künstlichen Zieles für
Übungsschießen gemäß der Erfindung ein Darstellungsorgan für den als künstliches
Ziel benutzten Kreuzungspunkt der Strahlen zweier getrennt aufgestellter Scheinwerfer
vorgesehen, welches auf einer der gewünschten Zielbahn in verkleinertem Maßstabe
nachgebildeten Kurve in Abhängigkeit von den Einstellbewegungen der beiden Scheinwerfer
verstellt wird. An Stelle der Kurve kann gegebenenfalls auch eine körperliche Nachbildung
der gewünschten Zielbahn, z. B. eine Schraubenspindel, mit darauf axial verschiebbar
gelagerter Mutter verwendet werden. Die neue Einrichtung weist gegenüber den bisher
üblichen Ziehachbildungen nicht unerhebliche Vorteile auf. Vor allem kann jede gewünschte
Bewegung des künstlichen Zieles ohne jedwede Schwierigkeiten erzeugt und für das
Übungsschießen ausgenutzt werden. Außerdem ist die sonst insbesondere bei den Schleppscheiben
an Flugzeugen in Betracht kommende Gefährdung von Menschen, vor allem bei Nachtübungen,
bei der neuen Einrichtung vollständig ausgeschlossen. Trotzdem lassen sich mit ihr
die Treffer einfach feststellen, z. B. -dadurch, daß man zwei seitlich von den Geschützen
befindliche Beobachtungsstellen vorsieht. Die Beobachter können auf diesen beiden
Stellen deutlich unterscheiden, wie die Geschoßeinschläge bzw. die Sprengpunkte
mit Bezug auf den als künstliches Ziel benutzten Kreuzungspunkt der Strahlen beider
Scheinwerfer liegen. Beim Beschießen von auf dem Erdboden sich bewegenden Zielen
hat man außerdem noch die Möglichkeit, die gewünschte Zielbahn durch ein Band o.
dgl. im voraus zu markieren. Man kann dann aus den Geschoßtrichtern, sowohl das
Ergebnis des Scharfschießens als auch die Güte des Arbeitens der beiden Beobachtungsstellen
genau überprüfen.
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Zweckmäßig sind zur Bestimmung der Richtwerte zweier Scheinwerfer
Mittel vorgesehen, unter deren, Wirkung beide Scheinwerfer stets nur in derselben
beliebig geneigten, durch ihre Standlinie gehenden Ebene bewegbar sind. Um diese
Stelle auch bei Tage sichtbar zu machen, können farbige, beispielsweise rote Strahlen
verwendet werden, indem in die Scheinwerfer entsprechende Farbfilter eingesetzt
werden. Besonders
günstige Wirkungen lassen sich durch verschiedenfarbige
Strahlenbündel erzielen, insbesondere dann, wenn Komplementärfarben zur Anwendung
gelangen, weil dann, die Durchdringungsstelle der Strahlen in einer neuen, eindeutigen
Farbe aufleuchtet. Man wird z. B. bei Nacht solche Komplementärfarben wählen, die
fast unsichtbar sind, deren Mischfarbe dagegen sehr hell erscheint. Um ein möglichst
scharf umgrenztes Zielbild zu erhalten, kann für die Scheinwerfer eine kleine Lichtquelle
in Verbindung mit einem relativ großen Spiegel verwendet werden, so daß die Streuungen
nur sehr gering sind. ' In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt, und zwar in Fig. i für dreiachsige Scheinwerfer und in.
Fig. 2 für Scheinwerfer mit zwei Einstellachsen.
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In Fig. i sind A und B die an den Enden. einer festen Basis aufgestellten
Scheinwerfer. Der Durchdringungspunkt der Strahlenbüschel beider Scheinwerfer möge
beispielsweise auf dem oberhalb der Horizontalebene liegenden Kurs SS geführt werden.
Vor Inbetriebnahme werden die Scheinwerfer A und B durch Betätigung
der Handkurbeln i mittels Schnecke 2 und Schneckenrades 3 so lange gedreht, bis
die in den Bügeln 4 gelagerten Achsen 5 die Richtung der Basis zwischen den Scheinwerfern
angenommen haben. Sodann werden beide Scheinwerfer von den Handkurbeln 6 aus über
Schnecke 7 und Schneckenrad 8 um die Achse 5 entsprechend dem gewünschten Neigungswinkel
derZielebenegekippt. ZurErzeugungeinergeradlinigen Bewegung des Durchdringungspunktes
der Strahlenbüschel wird der Scheinwerfer A mittels Kurbel 9, Schnecke 1o und Schneckenrades
11 verschwenkt, wobei die j eweilige Winkel stellung durch den Fernmeldegeber 12
auf den am Scheinwerfer B vorgesehenen Fernmeldeempfänger 13 übertragen wird, der
den am Schneckenrad 13' befestigten Zeiger 14 in die entsprechende Richtung einstellt.
Unterhalb des Zeigers 14 ist an der Achse 5 die Platte 15 angeordnet, die eine Linie
15' von der der gewünschten Zielbahn entsprechenden Gestalt trägt. An Stelle der
Platte 15 mit der Kurslinie 15' kann auch ein entsprechend geformtes geradliniges
oder kurvenförmiges Lineal verwendet werden. Der Scheinwerfer B ist nun mittels
Handkurbel 9 so zu verstellen, daß der von der Handkurbel 9 eingestellte Zeiger
16 mit dem als Darstellungsorgan für das künstliche Ziel dienenden Schnittpunkt
zwischen dem Zeiger 14 und der Kurslinie 15' in Deckung bleibt. Dann wird, wie ohne
weiteres ersichtlich, der Durchdringungspunkt der Strahlenbüschel beider Scheinwerfer
den der Kurslinie 15' entsprechenden Kurs SS verfolgen.
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Um eine gleichbleibende Zielpunktgeschwindigkeit zu erreichen, kann
die aus den Zeigern. 14 und 16 und aus der Leitlinie 15' bestehende Steuereinrichtung
gesondert angeordnet werden und entlang der dann beispielsweise als Spindel ausgeführten
Leitlinie eine Mutter mit gleichmäßiger Geschwindigkeit verschoben werden, so daß
die dann mit dieser Mutter gekuppelten Zeiger 14 und 16 entsprechend den Beträgen
geschwenkt werden, um welche die Scheinwerfer A und B mittels der
Kurbel 9 gedreht werden müssen, damit der Durchdringungspunkt den. Kurs SS innehält.
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Die in Fig. 2 dargestellten Scheinwerfer A und B sind zunächst in
der für Fig. i beschriebenen Weise in Richtung ihrer Basis einzustellen. Getrennt
von den Scheinwerfern ist die auf der Grundplatte 17 aufgebaute Steuereinrichtung
C vorgesehen. Eine Spindel2o kann mittels zweier Gelenkarme 21 und 22 gegenüber
der Grundplatte in die gewünschte Richtung der Zielbahn eingestellt werden: Diese
Spindel wird über Differentialgetriebe 18 von einem Motor 23 oder über Stirnräder
19 und Differentialgetriebe 18 von der Handkurbel 24 aus so angetrieben., daß die
Spindelmutter 25 entsprechend der gewünschten Zielgeschwindigkeit längs der Spindel
verschoben wird. An der Spindelmutter 25 sind die Lineale 27 und 28 drehgelenkig
befestigt. Diese Lineale sind in auf der Platte 17 angeordneten Gabellagerungen
29 und 3o verschiebbar geführt, wobei die Gabellagerungen einen der Richtung und
Länge der Basis zwischen den. Scheinwerfern A und B
entsprechenden
Abstand voneinander haben. Bei der Bewegung der das Ziel darstellenden Spindelmutter
25 werden die Lineale 27 und 28 in die den. Scheinwerfern zu erteilende Strahlungsrichtung
eingestellt. Die Einstellbewegungen werden um zwei zueinander senkrechte Achsen
von den Gebern 31 und 33 bz 32@und 34 abgenommen und auf die zugehörigen Empfänger
31' bis 34' übertragen. Diese Empfänger stellen beispielsweise an dem Scheinwerfer
B Zeiger 35 und 36 ein, mit welchen von den Handkurbeln 37 und 38 über Stirnräder
39 bzw. Schneckengetriebe 4o Gegenzeiger 35' und 36' in Deckung gehalten werden.
Dabei wird der Scheinwerfer B dann gleichzeitig mittels Schnecke 40 und Schneckenrades
41 der Seite nach und mittels Stirnrades 42 der Höhe nach in die erforderliche Richtung
eingestellt. Ganz entsprechend erfolgt die Einstellung des Scheinwerfers A auf Grund
der Angabe der Fernzeigerempfänger 31' und 33'. Da die Einstellung der Geber von
der Steuereinrichtung C bewirkt'wird, die den Abstand der Scheinwerfer und der gewünschten
Zielbähn nachbildet, müssen sich demnach nunmehr die Strahlenbüschel der Scheinwerfer
fortlaufend auf einer der Spindel 2o entsprechenden geraden Zielbahn schneiden.
Erwähnt
sei noch, daß-- die Gesamtanlage selbstverständlich auch vollkommen selbsttätig
ausgeführt werden kann und daß an Stelle der beschriebenen Steuervorrichtungen auch
andere die Einstellbeträge für die Scheinwerfer ermittelnde Vorrichtungen, z. B.
Rechengetriebe, Verwendung finden können. Auch können mit der Steuereinrichtung
zusätzliche Getriebe in Verbindung gebracht werden, um die vorgeschriebene Zielbahn
stets willkürlich ändern zu können. Schließlich besteht natürlich die Möglichkeit,
im Bedarfsfalle zur Erlangung eines besonders hellen Strahlendurchdringungspunktes
auch drei oder mehr Scheinwerfer so zu steuern., daß ihre Strahlenbüschel sich sämtlich
an derselben Stelle schneiden. Die oben für zwei Scheinwerfer beschriebenen Steuereinrichtungen
müßten dazu in entsprechender Weise- ergänzt werden.