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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf neue lösliche Substrate für die γ-Secretase
gerichtet. Genauer gesagt, liefert die Erfindung ein lösliches
Fusionspolypeptid mit einem Notch-Segment, das die γ-Secretase-abhängigen Spaltstellen
(γ und ε) enthält und an
ein NusA-Protein fusioniert ist. Es werden Verfahren und Zusammensetzungen
zur Herstellung und Verwendung eines solchen Fusionsproteins offenbart.
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Hintergrund
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Die
Alzheimer-Krankheit (AD) verursacht progressive Demenz mit der daraus
folgenden Bildung von Amyloidplaques, neurofibrillärer Tangles,
Gliose und Neuronenverlust. Die Krankheit tritt sowohl in genetischen
als auch sporadischen Formen auf, deren klinischer Verlauf und deren
pathologische Merkmale ziemlich ähnlich
sind. Bis jetzt sind drei Gene entdeckt worden, die, wenn mutiert,
zu einer autosomal-dominanten Form von AD führen. Diese kodieren den Amyloidproteinpräkursor (APP)
und zwei Proteine, Presenilin-1 (PS1) und Presenilin-2 (PS2), die
strukturell und funktionell verwandt sind. Es ist beobachtet worden,
daß Mutationen
in den drei Proteinen die proteolytische Prozessierung von APP über einen
intrazellulären
Weg, der das Amyloid-beta-Peptid (Aβ-Peptid, manchmal als Abeta
bezeichnet), ein Peptid aus 40–42
Aminosäuren,
das die primäre
Komponente des Amyloidplaques in AD ist, produziert, verstärken (Younkin,
Brain Pathol. 1 (4): 253–62, 1991;
Haass, J. Neurosci. 11 (12): 3783–93, 1991).
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Die
Fehlregulation intrazellulärer
Wege zur proteolytischen Prozessierung kann im Mittelpunkt der Pathophysiologie
von AD stehen. Im Falle der Plaquebildung verändern Mutationen in APP, PS1
oder PS2 übereinstimmend
die proteolytische Prozessierung von APP, so daß die Bildung von Aβ 1–42, einer
Form des Aβ-Peptids,
die scheinbar besonders amyloidogen, und daher in AD sehr wichtig
ist, verstärkt
wird. APP beschränkt
sich örtlich
auf die sekretorische Membranstruktur, einschließlich der Zelloberfläche, und
hat eine Transmembran-Domäne
nahe dem C-Terminus (1). Beispiele spezieller Isotypen
von APP, die momentan bekanntermaßen in Menschen existieren,
umfassen das 695-Aminosäure- Polypeptid, beschrieben
von Kang et al. (1987), Nature 325: 733–736, das als das „normale" APP bezeichnet wird;
das 751-Aminosäure-Polypeptid,
beschrieben von Ponte et al. (1988), Nature, 331: 525–527 (1988),
und Tanzi et al. (1988), Nature, 331: 528–530; und das 770 Aminosäure-Polypeptid,
beschrieben von Kitaguchi et. al., Nature, 331: 530–532 (1988).
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Das
Aβ-Peptid
stammt aus einer Region von APP, die sich neben der Transmembran-Domäne befindet
und einen Teil dieser enthält
(siehe 1). Normalerweise spaltet die Prozessierung von
APP an der α-Secretasestelle
die Mittelregion der Aβ-Sequenz
neben der Membran und setzt die lösliche, extrazelluläre Domäne von APP
aus der Zelloberfläche
frei. Diese α-Secretase-APP-Prozessierung
erzeugt lösliches
APP-α, von dem
nicht angenommen wird, daß es
an AD beteiligt ist. Die pathologische Prozessierung von APP an
den β- und γ-Secretasestellen,
die sich N-terminal und C-terminal zu der α-Secretasestelle befinden, setzt
jedoch das Aβ-Peptid
frei. Die b-Secretasespaltstelle befindet sich 28 Reste von der
Plasmamembran-Lumenoberfläche entfernt
und die APP-γ-Secretasespaltstelie
in der Transmembranregion. Die Prozessierung an β- und γ-Secretasestellen kann sowohl
im endoplasmatischen Retikulum (in Neuronen) als auch im endosomalen/lysosomalen
Weg nach der Reinternalisierung des Zelloberflächen-APP (in allen Zellen)
stattfinden.
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Daher
sind die enzymatischen Aktivitäten
der β- und γ-Secretaseenzyme
Ziele der Arzneimittelforschung (Olson et al., Curr. Opin. Drug
Discovery & Develop.
4: 390–401,
2001). Diese zwei Enzyme agieren zur Spaltung von APP gemeinsam,
das anfänglich
unter Erzeugung eines Membran-gebundenen C-terminalen (CT-)Fragmentes,
genannt CT-100, das wiederum als ein Substrat für die Membran-assoziierte γ-Secretase dient,
von β-Secretase
gespalten wird. Die intramembranöse
Spaltung von CT-100 durch von Presenilin 1 (PS1) abhängige γ-Secretase
führt zur
Produktion von Aβ 1–40 und
1–42. Überdies
gibt es ein anderes Spaltereignis (die gamma-ähnliche oder epsilon-Secretasespaltung),
das nahe Rest 721 von APP bei ungefähr 2–5 Resten in der zytoplasmatischen
Membrangrenzfläche
zur Erzeugung einer Reihe stabiler, C-terminaler APP-Fragmente spaltet
(1).
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Notch-1
gehört
zur Notch-Familie von Zelloberflächenrezeptoren,
die eine allgemeine Rolle bei der Zuweisung des Zellschicksals spielen.
In den letzten Jahren ging man davon aus, daß die APP-Prozessierung ähnlich der
Prozessierung des Zelloberflächenrezeptors
Notch 1 ist (Wolfe et al., J. Biol. Chem. 276: 5413–5416, 2001).
Tatsächlich
ist gezeigt worden, daß APP
und Notch-1 konkurrierende Substrate für die vermeintliche endogene γ-Secretase
sind. Notch-1 ist ein integrales Membranprotein, das bei der Liganden-vermittelten
Aktivierung proteolytisch in seiner Ektodomäne prozessiert wird. Nach der
Ligandenbindung unterliegt Notch-1 Presenilin-abhängigen intramembranösen γ–Secretasespaitrnigen
(Okochi, EMBO J. 2 5408–5416,
2002). Die erste erfolgt an Stelle 1731/1732 (diese ist mit der
Aβ-ähnlichen γ-Secretasespaltung verwandt),
und die zweite erfolgt an der 1743/1744-Stelle (diese ist mit der ε-Spaltung
bei der Erzeugung von APP verwandt und wird manchmal als S3-Spaltung
von Notch bezeichnet; in 1 als eine „ε"-Spaltung gezeigt). Zum Ende der Transmembran-Domäne hin erfolgt
unter Freisetzung der intrazellulären Notch-1-Domäne (NICD)
die ε-Spaltung
an der 1743/1744-Verbindung von Notch. Die freigesetzte NICD verlagert
sich in den Kern, wo sie mit einem DNA-Bindungsprotein, bezeichnet
als CSL, interagiert (diese Abkürzung
steht für
drei separate Namen, die diesem Protein in unterschiedlichen Systemen
gegeben werden: CBF1/RBP-J bei Säugern;
Suppressor of Hairless [Su(H)] in Drosophila und Xenopus; und Lag-1
in C. Elegans). Der zwischen NICD und CSL gebildete Komplex modifiziert
die Transkription von Zielgenen. NICD ist für den Signalstoff-Stoffwechselweg,
der bei der Embryonalentwicklung kritisch ist, erforderlich (Schroeter
1998; Hupert 2000).
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Die
Presenilin-abhängige γ-Secretaseaktivität ist für die Prozessierung
des Notch-Rezeptors zu NICD erforderlich (De Stropper et al., Nature
398: 518–522,
1999). Es ist berichtet worden, daß in Zellen Notch 1 und APP
konkurrierende Substrate für
die PS1-abhängige γ-Secretasespaltung
sind (Berezovska et al., J. Biol. Chem. 276: 30018–30023,
2001). Als solche inhibieren γ-Secretaseinhibitoren,
die die Produktion von pathogenem Aβ inhibieren sollen, auch die
Notch-Signalübertragung.
Dies hat signifikante Auswirkungen auf die potentielle Verwendung
von γ-Secretaseinhibitoren
als Arzneimittel bei der Behandlung von AD. Die Inhibierung der
Notch-1-Prozessierung bei einem Erwachsenen würde aufgrund der wichtigen
Funktion von Notch-1 bei der Hämatopoese
zu Immunodefizienz und Anämie
führen.
Daher besteht Bedarf an der Identifizierung von Verbindungen, die
spezifisch die APP CT-100-Spaltung, jedoch nicht die Notch-Spaltung
inhibieren. Solche Verbindungen würden als therapeutische Mittel
zur Intervention bei AD dienen, ohne die schädigenden Wirkungen der Inhibierung
der NICD-Produktion zu erzeugen.
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Petit
et al., Nat Cell Biol (2001) Mai; 3(5): 507–11 beschreiben Nicht-Peptid-p-Inhibitoren
von γ-Secretase
und auch Zell-basierende Assays, die die Presenilin-Spaltung des
myc-markierten Notch
berücksichtigen.
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Karlstrom
et. al., (JBC Bd. 277, Nr. 9, S. 6763–6766), beschreiben einen quantitativen
Assay zur γ-Secretase-vermittelten
Spaltung des Alzheimer-Amyloidpräkursorproteins
(APP) unter Verwendung einer C99-Form von APP, in das eine Gal 4
DNA-Bindung/VP16-Transaktivierungsdomäne eingeführt worden ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liefert Verfahren und Zusammensetzungen zur
Identifizierung von Verbindungen, die die γ-Secretase-vermittelte Spaltung
von Notch nicht inhibieren. Diese Verfahren und Zusammensetzungen
umgehen das Problem der Inhibierung der NICD-Produktion, die an
der nicht-spezifischen Inhibierung der γ-Secretaseinhibierung beteiligt
ist. Die vorliegende Erfindung ermöglicht daher die Identifizierung therapeutischer
Mittel zur Intervention bei AD, ohne schädigende Wirkungen auf die Inhibierung
der NICD-Produktion zu verursachen.
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Ein
erster Aspekt der vorliegenden Erfindung liefert ein lösliches
Fusionsprotein, umfassend ein rekombinantes Notch-Protein, fusioniert
an den C-Terminus einer NusA-Proteinsequenz. Bevorzugt umfaßt das Notch-Protein
die Transmembran-Domäne
des Notch-Proteins. Das Notch-Protein kann jedoch von dem Vollängen-Notch-Protein
mehr oder weniger als die Transmembran-Domäne enthalten, so lange das Notch-Protein
die S3-Spaltstelle von Notch enthält. Das Notch-Protein umfaßt für eine spezielle
Ausführungsform
die Sequenz von SEQ ID Nr.: 4 und ist durch eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 3 kodiert. Das rekombinante Notch-Protein sollte
eines sein, das die S3-Spaltstelle (d. h. die ε-Spaltstelle) von Notch enthält. Das
rekombinante Notch-Protein kann ein vertebrales Notch-Protein oder
ein invertebrales Notch-Protein sein. In bestimmten Ausführungsformen
stammt das rekombinante Notch-Protein aus einem Maus-Notch-Protein mit
der Sequenz von SEQ ID Nr.: 5 [Genbank-Zugriffszahl 211886]. Genauer gesagt,
umfassen Ausführungsformen,
die sich mit der Verwendung eines rekombinanten Notch-Proteins befassen,
die Aminosäuren
1703 bis 1860 des Maus-Notch-Proteins. Jedes der löslichen
Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung kann ferner eine C-terminale
His-Markierung und/oder eine C-terminale Flag-Markierung umfas sen.
Natürlich
kann auch die gesamte oder ein Teil einer menschlichen Notch-Sequenz,
z.B. die Sequenz von SEQ ID Nr.: 6 [Genbank-Zugriffszahl M73980],
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich ferner mit Polynukleotiden, die eine Nukleotidsequenz umfassen,
die hierin beschriebene Fusionsproteine kodiert. Eine exemplarische
Polynukleotidsequenz, die ein solches Fusionsprotein kodiert, ist
eine, die eine in SEQ ID Nr.: 1 angegebene Sequenz umfaßt. Diese
Polynukleotidsequenz kodiert ein Fusionsprotein von SEQ ID Nr.:
2. Hierin befaßt
man sich ebenso mit einem Expressionsvektor, der ein Polynukleotid
der vorliegenden Erfindung umfaßt.
Der Expressionsvektor ist bevorzugt einer, in dem das Polynukleotid
funktionsfähig
mit einem Promotor verknüpft
ist, um so die Expression des durch das Polynukleotid in einer Wirtszelle
kodierten Proteins zu fördern.
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Rekombinante
Wirtszellen, transformiert oder transfiziert mit einem hierin beschriebenen
Polynukleotid oder Expressionsvektor, sind ebenso in der vorliegenden
Erfindung enthalten. Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren
zur Herstellung eines Substrats für einen γ-Secretaseassay, umfassend das
Heranziehen einer rekombinanten Wirtszelle in einer Art und Weise,
die die Expression des Fusionsproteins ermöglicht. Das Verfahren kann
ferner die Reinigung des Polypeptids umfassen. In einem solchen
Verfahren kann die Wirtszelle irgendeine Wirtszelle sein, die für die Produktion
eines rekombinanten Proteins zugänglich
ist, einschließlich
eine Säuger-Wirtszelle,
eine bakterielle Wirtszelle und eine Hefe-Wirtszelle.
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In
exemplarischen Ausführungsformen
ist die Wirtszelle eine Hela-Zelle, eine menschliche embryonale
Nierenzelle der Linie 293, ein Fibroplast oder eine CHO-Zelle.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liefert ein Verfahren
zur Herstellung eines solubilisierten Notch-Proteins, wobei das
Verfahren die Herstellung eines Fusionsproteins, in dem das Notch-Protein
an den C-Terminus eines NusA-Proteins fusioniert ist, umfaßt. Genauer
gesagt, umfaßt
das Verfahren die rekombinante Produktion des Fusionsproteins, die
die Herstellung eines Expressionskonstrukts, umfassend eine Nukleinsäure, die
ein Fusionsprotein, umfassend ein Notch-Protein, enthaltend die
Aminosäuren
der S3-Spaltstelle von Notch, verknüpft am C-Terminus eines NusA-Proteins,
umfaßt;
die Transformation einer Wirtszelle mit dem Expressionskonstrukt
unter Bedingungen, die die Expression des Fusionsproteins erleichtern;
und das Heranziehen der transformierten Wirtszelle in Kultur. Das
Verfahren kann ferner die Isolierung des Fusionsproteins aus dem
transformierten Wirt in Kultur umfassen. In bestimmten Ausführungsformen
umfaßt
das Verfahren die Herstellung des Fusionsproteins mittels chemischer
Proteinsynthese. In solchen Verfahren umfaßt das Notch-Protein bevorzugt
die Aminosäuren
1703 bis 1860 des Maus-Notch-Proteins.
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Hierin
befaßt
man sich ebenso mit einem In-vitro-Verfahren zur Analyse der γ-Secretase-vermittelten ε-Spaltung
(1743/1744) des Notch-Proteins, umfassend das Kontaktieren einer
ersten Zusammensetzung, umfassend einen Säuger-γ-Secretase-Komplex oder ein
biologisch aktives Fragment davon, mit einer zweiten Zusammensetzung,
umfassend ein Fusionsprotein der Erfindung; und das Messen der Spaltung
des Fusionsproteins.
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Der γ-Secretasekomplex
aus dem obigen Verfahren kann eine Membranfraktion, gereinigt und
isoliert aus Säugerzellen
oder Zellen, die mit Expressionskonstrukten, umfassend Nukleotidsequenzen,
die den γ-Secretasekomplex
kodieren, transformiert oder transfiziert wurden, umfassen. In dem
obigen Verfahren ist das Fusionsprotein ein solubilisiertes Notch-Protein, hergestellt
gemäß den hierin
erörterten
Verfahren.
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Die
Erfindung befaßt
sich speziell mit Zusammensetzungen, umfassend γ-Secretasemodulatoren, die durch
die hierin beschriebenen Screening-Verfahren identifiziert wurden.
Die Erfindung umfaßt
ebenso ein Verfahren zur Modulation der γ-Secretaseaktivität in vivo,
umfassend einen Schritt der Verabreichung eines durch die hierin
beschriebenen Screening-Verfahren identifizierten Modulators, der
ein γ-Secretasemodulator
ist, der selektiv ist für
die Inhibierung der γ-Secretase-vermittelten
Spaltung von APP im Vergleich zur γ-Secretase-vermittelten Spaltung des Notch-Proteins,
an einen Säuger
in einer Menge, die effektiv die γ-Secretaseaktivität in Säugerzellen
moduliert.
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenso auf pharmazeutische Zusammensetzungen
gerichtet, die einen oder mehrere Modulatoren, identifiziert durch
die vorliegende Erfindung, und einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger
umfassen. Es geht ebenso um ein Verfahren zur Behandlung einer Krankheit
oder eines Zustandes, die/der durch eine abnormale γ-Secretaseaktivität gekennzeichnet
ist, umfassend die Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
der Erfindung an ein Individuum, das behandelt werden muß. Insbesondere
geht es um die Verwendung der hierin identifizierten Modulatoren
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
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Andere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden ausführlichen Beschreibung
ersichtlich. Es sollte jedoch selbstverständlich sein, daß die ausführliche
Beschreibung und die speziellen Beispiele, die bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung darstellen, nur zum Zwecke der Veranschaulichung angegeben
sind, da einem Fachmann verschiedene Veränderungen und Modifikationen
innerhalb des Umfangs der Erfindung aus dieser ausführlichen
Beschreibung ersichtlich werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
folgenden Zeichnungen bilden einen Teil der vorliegenden Beschreibung
und sollen Aspekte der vorliegenden Erfindung veranschaulichen.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen in Kombination mit der ausführlichen
Beschreibung der hierin dargestellten speziellen Ausführungsformen
besser verständlich.
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1.
Vergleich der γ-Secretase-ähnlichen
Spaltstellen. Es wird die die Transmembran-Domäne
von APP (SEQ ID Nr.: 10), Notch-1 (SEQ ID Nr.: 12) und E-Cathedrin
(SEQ ID Nr.: 11) umgebende Sequenz gezeigt. Ebenso sind die γ-Secretase-Spaltstellen
in APP zur Erzeugung von Aβ 1–40 und
1–42 sowie
die ε-Spalt-
(ε) oder γ-Secretase-ähnlichen
Spaltstellen für
die drei Substrate gezeigt.
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2.
Aminosäuresequenz,
die die γ-Secretase-ähnliche
Spaltstelle in Notch-1 umgibt. Diese Sequenz (1703–1860; SEQ
ID Nr.: 13) wurde zur Expression in E. coli gewählt. Die Transmembran-Domäne ist durch
Unterstreichung angezeigt und die 1743/1744-Spaltstelle durch fette
und unterstrichene Zeichen. Die Spaltung dieser Notch-Sequenz würde zu einem
NICD-Fragment führen,
das die Aminosäuren
1744–1860 enthält.
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3. a) Konstrukte, geklont zur Expression
von Notch in E. coli. Vier Konstrukte sind gezeigt, die alle die
Aminosäuresequenz
1703–1860
von Notch-1 enthalten. Es war keine Expression zu sehen, wenn entweder
eine Caspase-Leadersequenz, Ubiquitin oder die N-terminale Domäne von tau
als eine N-terminale Markierung zum Antreiben der Expression verwendet
wurde. Wenn Notch (1703–1860)
an das NusA-Protein fusioniert wurde, war die lösliche Expression in E. coli
zu beobachten. b) Eine schematische Darstellung des Notch-F-Konstruktes, geklont
in pET 43.1a. Dieses Konstrukt enthält auch C-terminale Flag- und
8His-Markierungen.
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4.
IMAC-Isolierung der NusA-Notch-Fusion. Eine schematische Darstellung
des Fusionsproteins ist im oberen Teil gezeigt. Details der Expression
und Reinigung von NusA-Notch
sind in den Materialien und Verfahren zu finden. Der Pfeil kennzeichnet
die Fusionsproteinexpressionsbande auf der 10-%-SDS-PAGE-Gel, Bahn
1, rohes E. coli-Lysat; Bahn 2, E. coli-Überstand, Bahn 3, IMAC-Durchfluß; Bahn
4,50 mM Imidazolwäsche;
Bahnen 5–9,
300 mM Imidazolelutionsfraktionen; Bahn 10, Benchmark-Molekulargewichtsmarker.
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5.
Western-Blot, der die Spaltung der NusA-Notch-Fusion unter Verwendung
solubilisierter γ-Secretase
zeigt. Die Details des Experiments sind in Beispiel 1 zu finden.
Kurz gesagt, wurde die NusA-Notch-Fusion über Nacht mit solubilisierter γ-Secretase
in Gegenwart und Abwesenheit variierender Konzentrationen von DAPT
(PHA-568638) inkubiert. Die Proben wurden der Elektrophorese unterworfen,
geblottet und mit Val-1744-Antikörper,
der für
die Spaltung bei Val 1744 spezifisch ist, sondiert.
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6.
Detektion der spezifischen Notch-Spaltung durch ELISA. Es wird eine
schematische Darstellung des Sandwich-ELISA, der zur Detektion der
Spaltung der NusA-Notch-Fusion durch solubilisierte γ-Secretase
verwendet wird, gezeigt. Die spezifische Spaltung wird unter Verwendung
des Val-1744-Antikörpers
detektiert.
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7.
Spaltung des NusA-Notch-Fusionsproteins durch γ-Secretase, detektiert durch
ELISA. Das NusA-Notch-Substrat (0,9 μM) wurde in Abwesenheit oder
Gegenwart von 68 μg/ml
solubilisierter γ-Secretase (Enzym)
inkubiert und der ELISA gemäß Materialien
und Verfahren durchgeführt.
Die Daten sind ein Mittel aus sechs Experimenten.
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8.
Charakterisierung der Notch-Spaltung durch ELISA. Der ELISA wurde,
wie in Materialien und Verfahren beschrieben, durchgeführt. Bei
der Variation der Notch-Substratkonzentration wurden 0,11 bis 3,6 μM NusA-Notch
mit 68 μg/ml
solubilisierter γ-Secretase
inkubiert und die Daten unter Verwendung der Michaelis-Menton-Kurvenanpassung
geplottet. Wurde die Enzymkonzentration variiert, wurden 2,1 bis
68 μg/ml
solubilisierte γ-Secre tase
mit 0,9 μM
Notch-Substrat inkubiert. Die Daten sind ein Mittel aus drei Experimenten und
wurden unter Verwendung von GraFit 4,0 geplottet. Es gab ein ungefähr 5-faches
Signal: Hintergrund (Hintergrund unter Verwendung von Enzym allein
ist vernachlässigbar).
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9.
Inhibierung der Notch-Spaltung durch Verbindungen, die bekanntermaßen die
In-vitro-Spaltung von
CT-100 durch γ-Secretase
inhibieren. Es sind die Inhibierungsprofile für DAPT (PHA-568638) und Fenchylamin
(PHA-512088), gemessen unter Verwendung des Notch-Spaltungs-ELISA,
gezeigt. Ebenso gezeigt sind relative IC50-Werte.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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AD
ist eine der führenden
altersbezogenen Störungen,
verbunden mit progressiver Demenz und Pathologie, gekennzeichnet
durch kortikale Atrophie und die Ablagerung Altersplaques und neurofibrillärer Tangles.
Eine primäre
Komponente der Plaques ist das 40–42 Aminosäure lange Peptid, Aβ, aus einer
Region von APP, die sich neben der Transmembran-Domäne
des Vollängen-APP
befindet und einen Teil davon enthält. Dieses pathogene Peptid
wird als ein Ergebnis der sequentiellen Prozessierung aufgrund von β- und γ-Secretase-aktivitäten erzeugt.
Daher sind die enzymatischen Aktivitäten dieser beiden Secretaseenzyme
Ziele der Arzneimittelforschung (Olson et al., Curr. Opin. Drug
Discovery & Develop.
4: 390–401,
2001).
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Es
ist gezeigt worden, daß die
Prozessierung des Zelloberflächenrezeptors
Notch der APP-Prozessierung ähnelt (Wolf
et al., J. Biol. Chem. 276: 5413–5416, 2001). 1 zeigt
einen Vergleich von γ-Secretase-ähnlichen
Spaltstellen in APP und Notch. Wie gezeigt, befindet sich die Spaltstelle
in APP in der Mitte der Transmembran-Domäne, während Notch sehr nah am C-terminalen
Ende seiner Transmembran-Domäne
gespalten wird. Eine ähnliche ε-Spaltstelle
ist kürzlich
(Marambaud et al., EMBO J., 21: 1948–1956, 2002) in Cathedrin E
(1) erwähnt
worden. 2 zeigt die Aminosäuresequenz
aus 1703–1860
des Notch-Proteins, einschließlich der
S3-Spaltstelle in Notch (Steiner et al., J Mol. Neurosci. 17: 193–198, 2001).
Die spezifische Spaltung an der 1743/1744-Verbindung erzeugt die
V1744-D1860 intrazelluläre Notch-Domäne (NICD),
ein Fragment der NICD, das in Zellen zu beobachten ist, die mit
mΔE-Notch-Konstrukten
(1704 bis 2183), denen es an den Si- und S2-Spaltstellen fehlt, transfiziert wurden
(Kopan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 93: 1683–1688, 1996). Obgleich ein
Notch-Konstrukt (Val 1711-Glu 1809) erwähnt worden ist (Esler et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 99, 2720–2725,
2002), ist die spezifische Spaltung durch γ-Secretase an der 1743/1744-Verbindung
in vitro nicht beschrieben worden. Die spezifische Spaltung an der
1743/1744-Verbindung kann ohne weiteres durch die Verwendung des
Val-1744-Antikörpers
bestimmt werden (Cell Signaling Technology). Dieser Antikörper ist
für das
gespaltene Notch spezifisch und kreuzreagiert nicht mit ungespaltenem
Notch-Protein.
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Daher
spaltet die PS1-abhängige γ-Secretase
in Zellen neben der Spaltung des CT-100-Fragments, produziert durch
die Wirkung der β-Secretase,
unter Erzeugung von NICD ebenso an der ε-Stelle 1743/1744. Diese gespaltene
NICD wandert in den Kern und ist in den Signalstoffwechsel involviert.
Die therapeutische Inhibierung der γ-Secretaseaktivität, die AD
lindern soll, führt
ebenso zur Inhibierung der NICD-Produktion. Die vorliegende Erfindung
liefert zum ersten Mal Verfahren und Zusammensetzungen zur Identifizierung
therapeutischer Mittel, die die Produktion von NICD aus Notch-1
nicht inhibieren.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung liefern In-vitro-Assays für die Notch-Spaltung
und die Verwendung solcher Assays bei der Sekundärbewertung von γ-Secretaseinhibitoren.
Diese Assays nutzen ein lösliches
Notch-Substrat für
die γ-Secretase,
das ein lösliches
Fusionsprotein, umfassend ein rekombinantes Notch-Protein, fusioniert
an den C-Terminus einer NusA-Proteinsequenz, umfaßt. Die
Assays der vorliegenden Erfindung können als direkte In-vitro-ELISA-Assays
und/oder Western-Blots für
die Notch-Protein-Spaltung durch γ-Secretase
durchgeführt
werden. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung liefern die Produktion
und Reinigung eines löslichen
rekombinanten Notch-Protein-Substrats (Asn 1703-Asp 1860), exprimiert in geeigneten
Zellinien, z. B. E. coli, als ein Fusionsprotein mit NusA, gekoppelt
an eine Notch-Proteinsequenz (siehe 6).
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Unter
Verwendung des gereinigten Fusionsproteinsubstrats der vorliegenden
Erfindung demonstrierten die Erfinder die spezifische Spaltung an
der 1743/1744-Stelle in Notch unter Verwendung solubilisierter γ-Secretase
aus HeLa-Zellen. Wie in den ausführlichen
Beispielen beschrieben, kann das gespaltene Notch-Protein unter
Verwendung eines Antikörpers,
spezifisch für
Val-1744, detektiert werden. Die Erfinder bestätigten diesen Assay und zeigten,
daß die
Spaltung des Notch-Proteins dosisabhängig von DAPT, einem allgemein
bekannten starken Inhibitor von γ-Secretase,
inhibiert wurde. Ein ELISA wurde, basierend auf Anti-Val- 1744-Antikörpern entwickelt.
Eine weitere Bestätigung
des In-vitro-Notch-Assays wurde durch die Inhibierung der Spaltung
durch γ-Secretaseinhibitoren
bereitgestellt. Praktisch gesehen, wird ein Inhibitor oder Modulator
als eine Verbindung definiert, die Aβ durch γ-Secretase verringert.
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I. Notch-Substrat für einen In-vitro-Notch-Assay
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Das
Notch-Substrat zur Verwendung in den Assays der vorliegenden Erfindung
ist ein lösliches
Fusionsprotein eines Notch-Polypeptids an ein Nus-Protein. Das Fusionsprotein
kann markiert oder anderweitig modifiziert werden, um die Reinigung
des Peptids, die Detektion des Notch-Fusionsproteins selbst oder
die Detektion des Spaltproduktes des Notch-Fusionsproteins bei der
Einwirkung der γ-Secretase
zu erleichtern. Die Produktion des Fusionsproteins und exemplarische
Modifikationen werden nachstehend ausführlich beschrieben.
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In
einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Notch-Substrat,
enthaltend die Aminosäuren
N1703-D1860 eines Maus-Notch-1-Proteins (DNA-Sequenz-Zugriffszahl
211886; siehe 2) am N-Terminus mit dem C-Terminus
von NusA verbunden. Es ist davon auszugehen, daß das Fusionspolypeptid durch
die Produktion eines rekombinanten Proteins oder durch automatische
Peptidsynthese, wie an anderer Stelle in der Beschreibung erörtert, erzeugt
werden kann. Die Transmembran-Domäne in 2 erstreckt
sich über
die Aminosäuren
1723 bis 1744 (siehe 1). γ-Secretase spaltet Notch bei
der ε-Spaltung
zwischen den Aminosäuren
1743 und 1744. Diese Spaltung wird auch S3-Spaltstelle genannt und
erzeugt NICD (d. h. ein Peptid, das sich über die Aminosäuren V1744-D1860
erstreckt).
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Neben
diesem neuen Fusionsprotein umfaßt die vorliegende Erfindung
ferner die Erzeugung terminaler Additionen, auch Fusionsproteine
oder Fusionspolypeptide genannt, des oben beschriebenen oder gemäß der vorliegenden
Erfindung definierten Notch/NusA-Fusionsprotein-Substrats. Überdies sollte klar sein, daß, während die
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ein Notch/NusA-Fusionspeptid, umfassend
N1703-D1860 von Maus-Notch-1, zeigen, das Notch-Protein aus irgendeiner
anderen Quelle stammen kann. Eine solche Quelle kann ein Säuger oder
Nicht-Säuger
sein. Daher kann, während
das Notch-1 bevorzugt vom Menschen, von Mäusen, Ratten oder anderen Säugerquellen
stammt, das Notch-1 in bestimmten Ausführungsformen z. B. von C. Elegans,
Xenopus, Drosophila und anderen invertebralen Quellen stammen.
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Ferner
kann jedes Notch-1-Derivat, das die γ-Secretase-Spaltstellen 1731/1732
(γ-Stelle)
und 1743/1744-Stelle (ε-Spaltung)
enthält,
in dem Fusionsproteinsubstrat der vorliegenden Erfindung nützlich sein. In
Notch-1 befindet sich die γ-Secretase-Spaltstelle,
die NICD freisetzt, an der 1743/1744-Stelle in Notch. Es ist anzunehmen,
daß der
Abstand zwischen der Spaltstelle und dem Beginn eines NusA etwa
500 Aminosäuren
beträgt,
um so die sterischen Eigenschaften der Notch-γ-Secretase-Spaltdomäne nachahmen
zu können. Dieser
Abstand kann aus dem NusA-Protein oder mittels eines heterologen
Peptid-Linkers erzeugt werden. Diese Region besteht bevorzugt aus
dem NusA-Protein. Die NusA-Proteindomänenkomponente des Notch/NusA-Fusionspolypeptids
kann im wesentlichen irgendein Teil des NusA-Proteins sein, durch
den die Notch/NusA-Fusion löslich
bleibt und daher für
einen In-vitro-Assay zugänglich
ist.
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NusA
ist früher
zur Erzeugung der löslichen
Expression von Proteinen in E. coli verwendet worden (siehe z. B.
Wilkinson, et al., Bio/Technology 9, 443–448, 1991; Davis et al., Biotechnol
Bioeng., 65 (4): 382–8, 1999).
Hierin wird ein NusA-Protein, umfassend die Sequenz von SEQ ID Nr.:
17 (kodiert durch eine Nucleinsäuresequenz
von SEQ ID Nr.: 16), an Notch fusioniert. Ein Fachmann kann jedoch
eine andere NusA-Sequenz als die in SEQ ID Nr.: 17 angegebene Sequenz
nutzen und dennoch ein lösliches
Notch/NusA-Fusionsprotein der vorliegenden Erfindung produzieren.
Beispielsweise kann ein Fachmann ein NusA-Protein, umfassend 80 %, 85 %, 90 %,
95 %, 96 %, 97 %, 98 % oder mehr Sequenzhomologie zu der Sequenz
von SEQ ID Nr.: 17, verwenden. Alternativ kann ein Fachmann ein
kleineres angrenzendes NusA-Fragment aus SEQ ID Nr.: 17 verwenden,
beispielsweise kann das Fragment 50, 100, 150, 200, 250, 300, 350,
400, 425, 450, 475, 500, 510, 520, 530, 540, 550 oder mehr angrenzende
Aminosäuren
von SEQ ID Nr.: 17 sein.
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Allgemeine
Prinzipien zur Gestaltung und Herstellung von Fusionsproteinen sind
dem Fachmann allgemein bekannt. Zum Beispiel Fusionen, die typischerweise
Leader-Sequenzen aus anderen Spezies einsetzen, um die rekombinante
Expression eines Proteins oder Peptids in einem heterologen Wirt
zu ermöglichen. Eine
andere nützliche
Fusion umfaßt
die Addition einer immunologisch aktiven Domäne, wie eines Antikörperepitops,
zur Erleichterung der Reinigung des Fusionspolypeptids. Der Einschluß einer
Spaltstelle an oder nahe der Fusionsverbindung wird die Entfernung
des exogenen Polypeptids nach der Reinigung erleichtern.
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Die
rekombinante Produktion dieser Fusionen wird an anderer Stelle in
der Beschreibung ausführlich beschrieben.
Andere nützliche
Fusionen umfassen die Verknüpfung
funktioneller Domänen,
wie aktiver Stellen aus Enzymen, Glycosylierungsdomänen, zellulärer Targetingsignale
oder Transmembranregionen.
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Genauer
gesagt, umfaßt
die vorliegende Erfindung ein Fusionspolypeptid mit einer ersten
Komponente, umfassend das Notch-Protein, das die 1731/1732- (γ-Saltung)
und 1743/1744-(ε-Spaltung)
-Spaltstellen enthält,
die an eine zweite Komponente, umfassend das gesamte oder einen
Teil des NusA-Proteins, angelagert ist. In weiteren Ausführungsformen
umfaßt
das Fusionspolypeptid ferner eine dritte Komponente, die ein Reportergenprodukt
umfaßt.
In noch weiteren Ausführungsformen
kann die Fusionspolypeptide ferner eine markierte Sequenzkomponente
umfassen. Ein besonderes Fusionspolypeptid ist eines, das ein Reportergenprodukt
auf einer Seite des NusA-Portions, einen Sequenzabschnitt, enthaltend
das Notch-Protein
mit den γ-Secretase-Spaltstellen,
und eine markierte Sequenz auf der anderen Seite des Notch-Proteins
umfaßt.
Das Reportergenprodukt, das in den Fusionspolypeptiden der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, kann irgendein Reporterprotein sein, das üblicherweise
von einem Fachmann verwendet wird. Exemplarische Reporterproteine
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Luciferase; sekretierte alkalische Phosphatase (SEAP); β-Galactosidase; β-Glucoronidase;
grünes
fluoreszierendes Protein und Chloramphenicol-acetyltransferase.
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Andere
besondere Ausführungsformen
umfassen ferner eine markierte Sequenz als eine vierte Komponente
der Fusionspolypeptide der vorliegenden Erfindung. Es gibt verschiedene
kommerziell erhältliche
Fusionsproteinexpressionssysteme, die zur Bereitstellung einer markierten
Sequenz in diesem Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können.
Besonders nützliche
Systeme umfassen, sind aber nicht beschränkt auf das Glutathion-S-Transferase-System
(GST-System) (Pharmacia, Piscataway, NJ), das Maltosebindungsproteinsystem
(NEB, Beverley, MA), das FLAG-System (IBI, New Haven, CT) und das
6xHis-System (Qiagen, Chatsworth, CA). Diese Systeme können rekombinante
Polypeptide produzieren, die nur eine kleine Anzahl zusätzlicher
Aminosäuren
tragen, die eher unwahrscheinlich die biologisch relevante Aktivität des rekombinanten
Fusionsproteins beeinflussen. Beispielsweise fügen sowohl das FLAG-System
als auch das 6xHis-System nur kurze Sequenzen an, die bekanntermaßen beide
kaum antigen sind und das Falten des Polypeptids in seine natürliche Konformation
nicht nachteilig beeinträchtigen.
Eine andere N-terminale Fusion, die als nützlich betrachtet wird, ist
die Fusion eines Met-Lys-Dipeptids an der N-terminalen Region des
Proteins oder der Peptide. Solch eine Fusion kann zu vorteilhaften
Steigerungen der Proteinexpression und/oder -aktivität führen. Spezielle
markierte Sequenzen, die für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung vorgesehen sind, umfassen
die C-terminale FLAG-Markierungssequenz DYKDDDDK (SEQ ID Nr.: 14). Überdies
können markierte
Sequenzen auch eine 8His-Markierung enthalten, um so eine an das
Fusionsprotein angelagerte FLAG/8His-Markierung zu erzeugen (DYKDDDDKHHHHHHHH,
SEQ ID Nr.: 15).
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Ein
Beispiel eines bevorzugten Fusionsproteins der vorliegenden Erfindung
ist eines, in dem NusA entweder an ein Teil- oder Vollängen-Maus-Notch-1-Protein
fusioniert ist, das die 1731/1732- und 1743/1744-γ-Secretase-Spaltstellen
zusammen mit einem kurzen C-terminalen FLAG/8His-markierten Schwanz
umfaßt.
Die Sequenz eines exemplarischen Fusionspolypeptids umfaßt die Aminosäuren 1703–1860 von
Maus-Notch (d. h. angegeben in SEQ ID Nr.: 13), fusioniert an ein
NusA-Protein. Dieses exemplarische Fusionspolypeptid hat die Sequenz
von SEQ ID Nr.: 2. Zur Überwachung
der Spaltung dieses chimären
Konstrukts durch γ-Secretase
werden Anti-Val-1744-Antikörper
gegen das Notch-Spaltprodukt, das den Val-1744-Rest enthält, zur
Bestimmung der Gegenwart und Konzentration des Val-1744-Fragments, das
als ein Ergebnis der Notch-Spaltung erzeugt wurde, eingesetzt. Anti-Flag-Antikörper können zur
Detektion des C-Terminus des chimären Konstrukts eingesetzt werden.
Es ist jedoch anzumerken, daß das
chimäre
Konstrukt auch ein Reporterprotein wie beispielsweise alkalische
Phosphatase am C-Terminus anstelle der Flag-Markierung einsetzen
kann. Ein solches Reporterprotein wird im Ergebnis einer Notch-Spaltung
freigesetzt und unter Verwendung der dem Fachmann allgemein bekannten
Assays detektiert.
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Neben
dem bereits beschriebenen Fusionspolypeptid liefert die Erfindung
Notch-Fusionsproteine, die weiter modifiziert wurden und beispielsweise
eine Markierung oder andere detektierbare Einheit enthalten.
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Beispielsweise
können
die Notch/NusA-Fusionsproteinsubstrate intern gelöschte Markierungen
umfassen, die zu einer verstärkten
Detektierbarkeit nach der Spaltung des Notch-Substrats führen. Die Notch/NusA-Fusionsproteinsubstrate
können
so modifiziert sein, daß sie
angelagertes gepaartes Flurophor und Quencher aufweisen, einschließlich, aber
nicht be schränkt
auf 7-Amino, 4-Methylcoumarin beziehungsweise 2,4-Dinitrophenol,
so daß die
Spaltung des Peptids durch die γ-Secretase
zu einer verstärkten
Fluoreszenz aufgrund der physikalischen Trennung von Flurophor und
Quencher, die an gegenüberliegenden
Stellen der spaltbaren Bindung für
die γ-Secretase
angelagert sind, führt.
Andere gepaarte Flurophore und Quencher umfassen BODIPY-Tetramethylrhodamin
und QSY-5 (Molecular Probes, Inc.). In einer Variante dieses Assays
kann Biotin oder eine andere geeignete Markierung an einem Ende
des Peptids plaziert werden, um das Peptid auf einer Substratassayplatte
zu verankern, und ein Flurophor kann an dem anderen Ende des Fusionsproteins
plaziert werden. Nützliche
Flurophore umfassen die oben aufgeführten sowie Europiummarkierungen
wie W8044 (EG & g
Wallac, Inc.). Eine andere bevorzugte Markierung, die verwendet
werden kann, ist Oregon green, das an einen Cys-Rest angelagert
werden kann. Die Spaltung des Fusionsproteins durch γ-Secretase
wird das Flurophor oder eine andere Markierung aus der Platte freisetzen,
wodurch die Verbindungen hinsichtlich der Inhibierung der proteolytischen
Spaltung analysiert werden können,
gezeigt durch eine Erhöhung
der erhaltenen Fluoreszenz. Bevorzugte colorimetrische Assays der γ-Secretase-Protelyseaktivität nutzen
andere Notch/NusA-Fusionsproteine, in denen die Aminosäuren, die
die γ-Secretase-Erkemiungsstelle
zur Spaltung umfassen, durch eine Amidverknüpfung mit o-Nitrophenol verknüpft sind,
so daß die
Spaltung des Fusionsproteins durch die γ-Secretase zu einer höheren optischen
Dichte nach der Veränderung
des Assaypuffers zu einem alkalischen pH führt.
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Ferner
können
die Notch/NusA-Fusionsproteine unter Verwendung von Markierungen,
die einem Fachmann allgemein bekannt sind, markiert werden, beispielsweise
sind Biotinmarkierungen besonders bevorzugt. Die Verwendung derartiger
Markierungen ist einem Fachmann allgemein bekannt und wird beispielsweise
in
US-Patent Nr. 3,817,837 ;
US-Patent Nr. 3,850,752 ;
US-Patent Nr. 3,996,345 und
US-Patent Nr. 4,277,437 beschrieben.
Andere Markierungen, die nützlich
sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf radioaktive Markierungen,
fluoreszierende Markierungen und chemilumineszierende Markierungen.
US-Patente, die
die Verwendung solcher Markierungen betreffen, umfassen beispielsweise
US-Patent Nr. 3,817,837 ;
US-Patent Nr. 3,850,752 ;
US-Patent Nr. 3,939,350 und
US-Patent Nr. 3,996,345 .
Alle Notch/NusA-Fusionsproteinzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
eine, zwei oder mehrere dieser Markierungen umfassen.
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II. γ-Secretasezusammensetzungen
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Zusätzlich zu
den neuen Notch-Fusionsproteinen ist die vorliegende Erfindung auf
Verfahren zur Verwendung solcher Notch-Fusionsproteine in verschiedenen γ-Secretaseassays
gerichtet. Der betreffende Abschnitt liefert eine Erörterung
der Erzeugung von Fraktionen, die Proteine mit γ-Secretaseaktivität enthalten.
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Während die
exakte Identität
von γ-Secretase
schwer bestimmbar bleibt, gibt es einen starken Beweis dafür, daß γ-Secretase
Presenilin 1 sein kann. Ungeachtet der Tatsache, daß die Sequenz
des γ-Secretaseproteins
noch identifiziert werden muß,
werden Fachleute Verfahren und Zusammensetzungen zur Isolierung zellulärer Fraktionen,
die γ-Secretase
umfassen, kennen. Beispielsweise beschreiben Li et al., (Proc. Natl. Acad.
Sci. 97: 6138–6143,
2000) Verfahren und Zusammensetzungen zur Herstellung eines Membranpräparats,
das eine solubilisierte γ-Secretaseaktivität enthält. Solch
ein Verfahren ist in der vorliegenden Erfindung zur Bereitstellung
einer gereinigten Fraktion, die eine γ-Secretase enthält, nützlich.
Nach der Herstellung einer solchen Fraktion kann diese in den Assays
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Überdies können die neuen Fusionsproteine
der vorliegenden Erfindung zur weiteren Isolierung und Reinigung
der γ-Secretase aus
einer solchen Membranfraktion, beispielsweise unter Verwendung affnitätschromatographischer
Abtrennungstechniken, verwendet werden.
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Die γ-Secretasefraktion
wird im allgemeinen aus irgendeiner Zelle, die eine γ-Secretaseaktivität exprimiert,
isoliert. Beispielweise können
HeLa3-Zellen verwendet werden. Die Zellen werden beispielsweise
unter Verwendung einer French-Presse oder einer anderen Zellrupturtechnik,
umfassend, aber nicht beschränkt
auf Gefrier/Tau-Techniken (z. B. Kreislaufführung von Zellen zwischen Trockeneis
und 37 °C
warmem Wasserbad); Feststoffscherverfahren unter Verwendung einer
Hughes- oder French-Presse; Detergenslyse (z. B. anionische Detergenslösungen,
wie Tween, Triton, NP-40 usw.); hypotonische Lösungslyse (z. B. Wasser, Zitratpuffer);
Flüssigkeitenscherverfahren
(Homogenisierer; Impingement-Jet-Mikrofluidisierer); Sonifikation
(Ultraschall), gespalten. Nach der Zellyse können Zelttrümmer und -kerne durch Sedimentation
unter Anwendung von Zentrifugation entfernt werden. Die Membranfraktion
wird beispielsweise bei 100.000 g für 60 Minuten präzipitiert,
und die Membranfraktion kann unter Verwendung eines Detergens weiter
solubilisiert werden. Beispielsweise spielsweise wird in dem von
Li et al., oben, gelehrten Solubilisierungsverfahren das Membranfraktionspellet
aus dem 100.000-g-Zentrifugationsschritt in Puffer erneut suspendiert
und 60 Minuten bei 4 °C
mit 1 % CHAPSO behandelt und 60 Minuten zentrifugiert. Durch dieses
Detergenssolubilisierungsverfahren enthält der Überstand der 100.000-g-Fraktion
die solubilisierte γ-Secretase.
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Die
oben solubilisierte Fraktion wird in den hierin beschriebenen γ-Secretaseassays
verwendet.
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III. Protein- oder Peptidherstellung und
-reinigung
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Die
vorliegende Erfindung liefert lösliche
Notch-Proteinsubstrate zur Verwendung bei der Identifizierung von
Modulatoren von γ-Secretase,
die für
die APP-Spaltung spezifisch sind, die Spaltung von Notch jedoch
nicht inhibieren. Solche Substrate können durch herkömmliche
automatisierte Peptidsyntheseverfahren oder durch rekombinante Expression
hergestellt werden.
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A. Synthetische Peptidherstellung
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Die
Peptide oder selbst das Vollängen-Fusionspolypeptid
der Erfindung können
in Lösung
oder auf einem festen Träger
gemäß herkömmlicher
Techniken synthetisiert werden. Es sind verschiedene automatische Synthetisierer
kommerziell erhältlich
und können
gemäß bekannten
Protokollen verwendet werden. Siehe beispielsweise Stewart und Young,
Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Aufl., Pierce Chemical Co. (1984);
Tam et al., J. Am. Chem. Soc. 105: 6442, 1983; Merrifield, Science,
232: 341–347,1986;
und Barany und Merrifield, The Peptides, Gross and Meienhofer, Hrsg.,
Academic Press, New York, 1–284,
1979, alle hierin durch Verweis aufgenommen. Die neuen Notch-Fusionsproteinsubstrate
der Erfindung umfassen die γ-Secretase-Spaltstellen
1731/1732 und 1743/1744, die für
die Spaltung durch γ-Secretase
zugänglich
sind, ohne weiteres synthetisiert und dann in γ-Secretase-Screeningassays analysiert
werden können.
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In
besonders bevorzugten Verfahren werden die Fusionsproteine der vorliegenden
Erfindung durch Festphasentechnologie unter Einsatz von Model 433A
von Applied Biosystems Inc. synthetisiert. Die Reinheit irgendeines
gegebenen Notch-Fusionsproteins, erzeugt durch automatisierte Peptidsynthese
oder durch rekombinante Verfahren, kann unter Verwendung der Umkehrphasen-HPLC-Analyse
bestimmt werden. Die chemische Authentizität jedes Peptids kann durch
irgendein Verfahren, das einem Fachmann allgemein bekannt ist, nachgewiesen
werden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Authentizität
durch Massenspektrometrie nachgewiesen.
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Des
weiteren können
die Fusionsproteine unter Verwendung der Aminosäureanalyse, in der Mikrowellenhydrolysen
durchgeführt
werden, quantifiziert werden. Solche Analysen können einen Mikrowellenofen
wie den MDS 2000-Mikorwellenofen der CEM Corporation nutzen. Das
Peptid (ungefähr
2 mg Protein) wird mit 6 N HCl (Pierce Constant Boiling z. B. etwa
4 ml) mit ungefähr
0,5 % (Volumen zu Volumen) Phenol (Mallinckrodt) kontaktiert. Vor
der Hydrolyse werden die Proben abwechselnd evakuiert und mit N2 gespült.
Die Proteinhydrolyse wird unter Verwendung eines Zweistufenverfahrens
durchgeführt.
Während
der ersten Stufe werden die Fusionsproteine einer Reaktionstemperatur
von etwa 100 °C
unterzogen, und diese Temperatur wird 1 Minute gehalten. Unmittelbar
nach dem ersten Schritt wird die Temperatur auf 150 °C erhöht und diese
Temperatur etwa 25 Minuten gehalten. Nach dem Abkühlen wurden
die Proben getrocknet, und die Aminosäure aus den hydrolysierten
Fusionsproteinproben wurde unter Verwendung von 6-Aminochinolyl-N-hydroxysuccinimidylcarbamat
derivatisiert, wodurch stabile Harnstoffe erhalten wurden, die bei
395 nm fluoreszieren (WatersAccQ Tag Chemistry Package). Die Proben
wurden durch Umkehrphasen-HPLC
analysiert, und die Quantifikation kann unter Verwendung eines verstärkten Integrators
erreicht werden.
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B. Rekombinante Proteinherstellung
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Als
eine Alternative zur automatisierten Peptidsynthese kann die rekombinante
DNA-Technologie
eingesetzt werden, wobei eine Nukleotidsequenz, die ein Peptid der
Erfindung kodiert, in einen Expressionsvektor eingeführt, transformiert
oder in eine geeignete Wirtszelle tranfiziert und unter Bedingungen,
die für
die Expression geeignet sind, wie nachstehend beschrieben, kultiviert
wird. Rekombinante Verfahren sind insbesondere für die Herstellung längerer Polypeptide,
die die Peptidsequenzen der Erfindung umfassen, bevorzugt.
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Aus
der Offenbarung neuer Notch-Fusionsproteinsubstrate der vorliegenden
Erfindung können
auch die Fusionspolypeptide durch rekombinante Techniken hergestellt
werden. Es können
viele Expressionsvektor/Wirtssysteme genutzt werden, die die Peptid-
oder Fusionspoly peptid-kodierende Sequenz enthalten oder exprimieren.
Diese umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Mikroorganismen, wie
Bakterien, transformiert mit rekombinanter Bakteriophage, Plasmid-
oder Kosmid-DNA-Expressionsvektoren; Hefe, transformiert mit Hefeexpressionsvektoren;
Insektenzellsysteme, infiziert mit Virusexpressionsvektoren (z.
B. Baculovirus); Pflanzenzellsysteme, transfiziert mit Virusexpressionsvektoren
(z. B. Blumenkohlmosaik-Virus,
CaMV; Tabakmosaik-Virus, TMV) oder transformiert mit bakteriellen
Expressionsvektoren (z. B. Ti- oder pBR322-Plasmid); oder tierische
Zellsysteme. Säugerzellen,
die bei rekombinanten Proteinherstellungen nützlich sind, umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf VERO-Zellen, HeLa-Zellen, Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen),
COS-Zellen (wie
COS-7-), W138-, BHK-, HepG2-, 3T3-, RIN-, MDCK-, A549-, PC12-, K562- und 293-Zellen.
Exemplarische Protokolle für
die rekombinante Expression der Notch-Fusionsproteine in Bakterien, Hefe und
anderen Wirbellosen werden hierin nachstehend beschrieben.
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Expressionsvektoren
zur Verwendung in prokaryotischen Wirten umfassen allgemein eines
oder mehrere phenotypische selektierbare Markergene. Solche Gene
kodieren im allgemeinen beispielsweise ein Protein, das Antibiotikaresistenz
verleiht oder das eine auxotrophe Voraussetzung liefert. Ein breiter
Bereich solcher Vektoren ist ohne weiteres von kommerziellen Quellen
erhältlich.
Beispiele umfassen pSPORT-Vektoren, pGEM-Vektoren (Promega), pPROEX-Vektoren
(LTI, Bethesda, MD), Bluescript-Vektoren (Stratagene), pET-Vektoren
(Novagen) und pQE-Vektoren (Qiagen). Die DNA-Sequenz, die das gegebene
Notch-Fusionsprotein
kodiert, wird durch PCR amplifiziert und in einen Vektor, wie zum
Beispiel pGEX-3X (Pharmacia, Piscataway, NJ) geklont, der so gestaltet
ist, daß er
ein Fusionsprotein, umfassend Glutathion-S-transferase (GST), kodiert
durch den Vektor, und ein Protein, kodiert durch ein DNA-Fragment,
das in die Klonstelle des Vektors eingeführt wurde, produziert. Die
Primer für
die PCR können
beispielsweise eine geeignete Spaltstelle umfassen. Es ist davon
auszugehen, daß die
Behandlung des rekombinanten Fusionsproteins mit Thrombin oder Faktor
Xa (Pharmacia, Piscataway, NJ) das Fusionsprotein spaltet, wodurch
das Substrat oder das Substrat-enthaltende Polypeptid aus dem GST-Teil
freigesetzt wird. Das pGEX-3X/Fusionspeptid-Konstrukt
wird in E. coli-XL-1-Blue-Zellen transformiert (Stratagene, La Jolla
CA), und einzelne Transformanten wurden isoliert und herangezogen.
Die Plasmid-DNA
aus einzelnen Transformanten wird gereinigt und unter Verwendung
eines automatisier ten Sequenzers zur Bestätigung der Gegenwart des gewünschten
Peptid- oder Polypeptidkodierenden Nukleinsäureinserts in der richtigen
Richtung teilweise sequenziert.
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Die
Induktion des GST/Substrat-Fusionsproteins wird durch das Heranziehen
der transformierten XL-1-Blue-Kultur bei 37 °C in LB-Medium (ergänzt mit
Carbenicillin) auf eine optische Dichte bei einer Wellenlänge von
600 nm von 0,4, gefolgt von der weiteren Inkubation für 4 Stunden
in Gegenwart von 0,5 mM Ísopropyl
*-D-Thiogalactopyranosid (Sigma Chemical Co., Sr. Louis MO), herbeigeführt.
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Das
GST-Fusionsprotein, das erwartungsgemäß als ein unlöslicher
Einschlußkörper in
die Bakterien hergestellt wird, kann wie folgt gereinigt werden.
Zellen werden durch Zentrifugation geerntet; in 0,15 M NaCl, 10
mM Tris, pH 8, 1 mM EDTA gewaschen; und 15 Minuten bei Raumtemperatur
mit 0,1 mg/ml Lysozym (Sigma Chemical Co.) behandelt. Das Lysat
wird durch Sonifikation geklärt,
und Zelttrümmer
werden durch Zentrifugation für
10 Minuten bei 12.000 × g
pelletiert. Das Fusionsprotein-enthaltende Pellet wird in 50 mM
Tris, pH 8, und 10 mM EDTA erneut suspendiert, über 50 % Glycerin geschichtet
und 30 min bei 6000 × g
zentrifugiert. Das Pellet wird in Standard-Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS), frei von Mg++ und Ca++, erneut suspendiert. Das Fusionsprotein
wird durch Fraktionierung des erneut suspendierten Pellets in einem
denaturierenden SDS-Polyacrylamidgel (Sambrook et al. Hrsg. Cold
Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, N.Y. 1989) weiter gereinigt.
Das Gel wird in 0,4 M KCl getränkt,
um das Protein zu visualisieren, das in Gel-Laufpuffer ohne SDS exzidiert und elektroeluiert
wird. Wird das GST/Notch-Fusionsprotein in Bakterien als ein lösliches
Protein erzeugt, kann es unter Verwendung des GST Purification Module
(Pharmacia Biotech) gereinigt werden.
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Das
Fusionsprotein kann der Thrombindigestion unterzogen werden, um
GST aus dem reifen Notch-Fusionspolypeptid abzuspalten. Die Digestionsreaktion
(20–40 μg Fusionsprotein,
20–30
Einheiten humanes Thrombin (4000 U/mg (Sigma) in 0,5 ml PBS) wird
16–48
Std. bei Raumtemperatur inkubiert und auf einem denaturierenden
SDS-PAGE-Gel lokalisiert, um so die Reaktionsprodukte zu fraktionieren.
Das Gel wird in 0,4 M KCl getränkt,
um die Proteinbanden zu visualisieren. Die Identität der Proteinbande,
die dem erwarteten Molekulargewicht des Fusionspolypeptids entspricht,
kann durch teilweise Aminosäuresequenzanalyse unter
Verwendung eines automatisierten Sequenzers (Applied Biosystems
Modell 473A, Foster City, CA) bestätigt werden.
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Alternativ
kann die DNA-Sequenz, die das vorhergesagte Substrat, das Fusionspolypeptid
enthält,
kodiert, in ein Plasmid, enthaltend einen gewünschten Promotor und gegebenenfalls
eine Leader-Sequenz, geklont werden (siehe z. B. Retter et al.,
Science, 240: 1041–43,
1988). Die Sequenz dieses Konstrukts kann durch automatisierte Sequenzierung
bestätigt
werden. Das Plasmid wird dann unter Verwendung von Standardverfahren,
die die CaCl2-Inkubation und Hitzeschockbehandlung
der Bakterien nutzen, in E. coli transformiert (Sambrook et al.,
oben). Die transformierten Bakterien werden in LB-Medium, das mit
Carbenicillin angereichert ist, herangezogen, und die Produktion
des exprimierten Proteins wird durch das Heranziehen in demselben
Medium induziert. Sofern vorhanden, wird die Leader-Sequenz die Sekretion
des reifen Notch-basierenden Fusionsproteins herbeiführen und
wird während
der Sekretion gespalten.
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Das
sekretierte rekombinante Protein wird aus den bakteriellen Kulturmedien
durch die hierin beschriebenen Verfahren gereinigt.
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Dem ähnlich können Hefewirtszellen
der Gattungen, umfassend Saccharomyzes, Pichia und Kluveromyzes,
zur Erzeugung des rekombinanten Peptids eingesetzt werden. Bevorzugte
Hefewirte sind S. cerevisiae und P. pastores. Hefevektoren werden
oftmals einen Ursprung der Replikationssequenz aus einem 2T-Hefeplasmid,
eine autonom replizierende Sequenz (ARS), eine Promotorregion, Sequenzen
zur Polyadenylierung, Sequenzen zur Transkriptionstermination und
ein selektierbares Markergen enthalten. Vektoren, die sowohl in
Hefe als auch E. coli replizierbar sind (Shuttle-Vektoren genannt)
können
auch verwendet werden. Neben den oben genannten Merkmalen von Hefevektoren
wird ein Shuttlevektor auch Sequenzen zur Replikation und Selektion
in E. coli umfassen. Die direkte Sekretion von Polypeptid, exprimiert
in Hefewirten, kann durch den Einschluß einer Nukleotidsequenz, die
die Hefe-I-Faktor-Leader-Sequenz am 5'-Ende der Substrat-kodierenden Nukleotidsequenz
kodiert, herbeigeführt
werden.
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Im
allgemeinen kann ein gegebenes Substrat unter Verwendung eines kommerziell
erhältlichen
Expressionssystems, z. B. dem Pichia Expression System (Invitrogen,
San Diego, CA), gemäß den Instruktionen des
Herstellers rekombinant exprimiert werden. Dieses System ist zur
Lenkung der Sekretion ebenso auf die Prä-pro-alpha-Sequenz angewiesen,
die Transkription des Inserts wird jedoch von dem Alkoholoxidasepromotor
(AOX1-Promotor) bei der Induktion durch Methanol angetrieben.
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Das
sekretierte rekombinante Substrat wird aus dem Hefewachstumsmedium
beispielsweise durch die Verfahren, die zur Reinigung des Substrats
aus bakteriellen und Säugerzellüberständen verwendet
wurden, gereinigt.
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Alternativ
kann eine synthetische DNA, die das neue Substrat der Erfindung
kodiert, in den Baculovirus-Expressionsvektor pVL1393 (PharMingen,
SanDiego, CA; Luckow and Summers, Bio/Technology 6: 47 (1988)) geklont
werden. Dieser Substrat-enthaltende Vektor wird dann gemäß den Anweisungen
des Herstellers (PharMingen) dazu verwendet, Spodoptera frugiperda-Zellen
in sF9-Protein-freien Medien zu infizieren und ein rekombinantes
Protein zu erzeugen. Das Protein oder Peptid wird gereinigt und
aus den Medien unter Verwendung einer Heparin-Sepharose-Säule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) und sequentiellen molekularen Trennsäulen (Amicon,
Beverly, MA) konzentriert und in PBS erneut suspendiert. Die SDS-PAGE-Analyse zeigt eine
einzelne Bande und bestätigt
die Größe des Proteins,
und die Edman-Sequenzierung auf einem Porton-2090-Peptide-Sequenzierer
bestätigt
seine N-terminale Sequenz.
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Alternativ
kann das Notch-Fusionsproteinsubstrat in einem Insektensystem exprimiert
werden. Insektensysteme für
die Proteinexpression sind dem Fachmann allgemein bekannt. In einem
dieser Systeme wird das Autographa californica-Nucleopolyhedrovirus
(AcNPV) als ein Vektor zur Expression von Fremdgenen in Spodoptera
frugiperda-Zellen oder in Trichoplusia-Larven verwendet. Die Substrat-kodierende
Sequenz wird in eine nicht-essentielle Region des Virus, wie das
Polyhedrin-Gen, geklont und unter Kontrolle des Polyhedrin-Promotors gesetzt.
Die erfolgreiche Insertion des Substrats wird das Polyhedrin-Gen
inaktiv machen und ein rekombinantes Virus erzeugen, dem es an der
Hüllproteinhülle fehlt.
Die rekombinanten Viren werden dann zur Infektion von S. frugiperda-Zellen
oder Trichoplusia-Larven
verwendet, worin das Substrat exprimiert wird (Smith et al., J Virol
46: 584, 1983; Engelhard EK et al., Proc. Nat. Acad. Sci. 91: 3224–7, 1994).
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Säugerwirtssysteme
zur Expression rekombinanter Proteine sind dem Fachmann ebenso allgemein bekannt.
Wirtszellenstämme
können
hinsichtlich ihrer besonderen Fähigkeit,
das exprimierte Protein zu prozessieren oder bestimmte posttranslationale
Modifikationen zu erzeugen, die zur Bereitstellung von Proteinaktivität nützlich sind,
ausgewählt
werden. Solche Modifikationen der Polypeptide umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf Acetylierung, Carboxylierung, Glycosylierung, Phosphorylierung,
Lipidbeladung und Acylierung. Die posttranslationale Prozessierung,
die eine „Prepro"-Form aus dem Protein
spaltet, kann für
eine richtige Insertion, Faltung und/oder Funktion ebenso wichtig
sein. Verschiedene Wirtszellen, wie CHO, HeLa, MDCK, 293,W138 und
dergleichen, haben eine spezielle zelluläre Maschinerie und charakteristische
Mechanismen für derartige
posttranslationale Aktivitäten
und können
zur Sicherstellung der richtigen Modifikation und Prozessierung
des eingeführten
Fremdproteins ausgewählt
werden.
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Die
transformierten Zellen werden bevorzugt für die Langzeit-Hochleistungs-Proteinproduktion
verwendet, und als solches ist eine stabile Expression wünschenswert.
Nach der Transformation solcher Zellen mit Vektoren, die selektierbare
Marker und die gewünschte
Expressionskassette enthalten, können
die Zellen 1–2
Tage in einem angereicherten Medium wachsen, bevor sie in selektive
Medien übertragen
werden. Der selektierbare Marker soll selektionsresistent machen,
und seine Gegenwart ermöglicht
das Wachstum und die Gewinnung von Zellen, die erfolgreich die eingeführten Sequenzen
exprimieren. Resistente Klumpen stabil transformierter Zellen können unter
Verwendung von Gewebekulturtechniken, die für die Zelle geeignet sind, proliferiert
werden.
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Zur
Gewinnung der Zellen, die für
die rekombinante Proteinproduktion transformiert worden sind, können zahlreiche
Selektionssysteme verwendet werden. Solche Selektionssysteme umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf HSV-Thymidinkinase-, Hypoxanthin-Guaninphosphoribosyltransferase-
und Adeninphosphoribosyltransferase-Gene, in tk-, hgprt- beziehungsweise
aprt-Zellen. Auch Anti-Metabolitresistenz kann als Grundlage der
Selektion für
dhfr, das Methotrexat-resistent macht; gpt, das Mycophenolsäure-resistent
macht; neo, das Aminoglycosid-G418-resistent macht; ALS, das Chlorsulfuron-resistent
macht, und hygro, das Hygromycin-resistent macht, verwendet werden.
Zusätzliche
selektierbare Gene, die nützlich
sein können,
umfassen trpB, durch das Zellen Indol anstelle von Tryptophan nutzen
können,
oder hisD, durch das Zellen Histinol anstelle von Histidin nutzen
können.
Marker, die ein visuelles Anzeichen für die Identifikation von Transformanten bereitstellen,
umfassen Anthocyanine, b-Glucuronidase und deren Substrate, GUS
und Luciferase und deren Substrat Luciferin.
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C. Ortsspezifische Mutagenese
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Die
ortsspezifische Mutagenese ist eine andere Technik, die bei der
Herstellung einzelner γ-Secretase-Substratpeptide
und insbesondere -Fusionspolypeptide, die als eine Komponente eines
der γ-Secretase-Substrat-Fusionsproteine
der vorliegenden Erfindung umfassen, nützlich ist. Diese Technik nutzt
die spezifische Mutagenese der zugrundeliegenden DNA (die die für die Modifikation
angestrebte Aminosäuresequenz kodiert).
Die Technik liefert ferner eine verfügbare Fähigkeit zur Herstellung und
zum Testen von Sequenzvarianten, die ein oder mehrere der vorstehenden
Betrachtungen beinhalten, durch die Einführung einer oder mehrerer Nukleotidsequenzänderungen
in die DNA. Die ortsspezifische Mutagenese ermöglicht die Produktion von Mutanten
durch die Verwendung spezifischer Oligonukleotidsequenzen, die die
DNA-Sequenz der gewünschten
Mutation sowie ausreichend benachbarte Nukleotide kodieren, um so
eine Primersequenz mit ausreichender Größe und Sequenzkomplexität für die Bildung
eines stabilen Duplex auf beiden Seiten der zu kreuzenden Deletionsverbindung
bereitzustellen. Typischerweise ist ein Primer aus etwa 17 bis 25
Nukleotiden bevorzugt, wobei etwa 5 bis 10 Reste auf beiden Seiten
der Verbindung der Sequenz verändert
sind.
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Die
Technik nutzt typischerweise einen Bakteriophagevektor, der sowohl
in einsträngiger
als auch doppelsträngiger
Form existiert. Typische Vektoren, die bei der ortsspezifischen
Mutagenese nützlich
sind, umfassen Vektoren, wie die M13-Phage. Diese Phagevektoren
sind kommerziell erhältlich,
und ihre Verwendung ist dem Fachmann allgemein bekannt. Auch doppelsträngige Plasmide
werden routinemäßig bei
der ortsspezifischen Mutagenese eingesetzt, wodurch der Schritt
des Transferierens des betreffenden Gens aus einer Phage in ein
Plasmid beseitigt wird.
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Im
allgemeinen wird die ortsspezifische Mutagenese durchgeführt, indem
zuerst ein einsträngiger
Vektor erhalten wird oder zwei Stränge eines doppelsträngigen Vektors,
der in seiner Sequenz eine DNA-Sequenz, die das gewünschte Protein
kodiert, enthält,
geschmolzen werden. Ein Oligonukleotidprimer, der die gewünschte mutierte
Sequenz trägt,
wird synthetisch herstellt. Dieser Primer wird dann mit dem einsträngigen DNA-Präparat annealt,
wobei bei der Auswahl der Hybridisierungsbedingungen (Annealing-Bedingungen)
der Grad an Fehlpaarung berücksichtigt
werden sollte, und DNA-polymerisierenden Enzymen, wie dem E. coli-Polymerase
I Klenow-Fragment, unterzogen, um die Synthese des die Mutation
tragenden Stranges zu vervollständigen.
So wird ein Heteroduplex gebildet, im dem ein Strang die ursprüngliche
nicht-mutierte Sequenz kodiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation
trägt.
Dieser Heteroduplexvektor wird dann zur Transformation geeigneter
Zellen, wie E. coli-Zellen, verwendet, und es werden Klone ausgewählt, die
rekombinante Vektoren umfassen, die die mutierte Sequenzanordnung
tragen.
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Selbstverständlich ist
der oben beschriebene Ansatz zur ortsspezifischen Mutagenese nicht
das einzige Verfahren zur Erzeugung potentiell nützlicher Mutantenpeptidspezies
und als solcher nicht einschränkend.
Die vorliegende Erfindung umfaßt
auch andere Verfahren zur Erreichung der Mutagenese, wie beispielsweise
die Behandlung rekombinanter Vektoren, die das betreffende Gen tragen,
mit Mutagenen wie Hydroxylamin, um Sequenzvarianten zu erhalten.
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D. Proteinreinigung
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Die
Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung sind möglicherweise
zu reinigen. Proteinreinigungstechniken sind dem Fachmann allgemein
bekannt. Diese Techniken umfassen, auf einer Ebene, die Rohfraktionierung
des zellulären
Milieus in Polypeptid- und Nicht-Polypeptid-Fraktionen. Nach der
Trennung des Peptids oder der Polypeptide der Erfindung von anderen
Proteinen können
die betreffenden Fusionspolypeptide oder -peptide unter Verwendung
chromatographischer und elektrophoretischer Techniken weiter gereinigt
werden, um so eine teilweise oder vollständige Reinigung (oder Reinigung
zur Homogenität)
zu erreichen. Analytische Verfahren, die besonders zur Herstellung
eines reinen Peptids geeignet sind, sind Ionenaustauschchromatographie,
Ausschlußchromatographie;
Polyacrylamidgelelektrophorese; isoelektrische Fokussierung. Ein besonders
effizientes Verfahren zur Reinigung von Fusionsproteinen ist die
Schnelle-Protein-Flüssigkeitschromatographie
(FPLC) oder auch die Hochdruck-Flüssigchromatographie (HPLC).
In besonders bevorzugten Ausführungsformen
wird die NusA-Notch-Fusion unter Verwendung immobilisierter Metallaffinitätschromatographie
(IMAC) isoliert.
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IMAC
wird überwiegend
bei der Reinigung Polyhistidin-markierter rekombinanter Proteine
verwendet. In der vorliegenden Erfindung umfaßt der C-Terminus des Fusionsproteins
eine Polyhistidinmarkierung, wodurch eine Reinigung durch diese
leistungsstarke Technik ermöglicht
wird. Diese Reinigung vertraut auf die natürliche Neigung von Histidin,
zweiwertige Metalle zu chelatisieren. Durch die Plazierung eines
Metallions auf einem chromatographischen Träger wird die Reinigung der
Histidin-markierten Proteine möglich.
Dies ist ein sehr effizientes Verfahren, das von Fachleuten für zahlreiche
Proteinreinigungsverfahren eingesetzt wird. Exemplarische Bedingungen
einer bevorzugten Ausführungsform
zur Isolierung des Proteins der vorliegenden Erfindung sind in Beispiel
1 beschrieben. Es sollte jedoch selbstverständlich sein, daß Fachleute
die Bedingungen und Medien variieren und trotzdem eine Reinigung
gemäß der vorliegenden
Erfindung erreichen können.
Aus diesem Grund werden Fachleute auf
US-Patent
Nr. 4,431,546 verwiesen, das Verfahren der metallaffinitätschromatographischen
Trennung biologischer oder ähnlicher
Substanzen aus einem Gemisch ausführlich beschriebt. Die in dem
zuvor genannten Patent beschriebenen chromatographischen Medien
umfassen Bindungsmaterialen, die Liganden aufweisen, die mindestens
eine der Anthrachinon-, Phthalocyanin- oder aromatischen Azogruppen,
in Gegenwart von mindestens einem Metallion, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Ca
2+, Sr
2+, Ba
2+, Al
3 +, Co
2 +, Ni
2 +,
Cu
2+ oder Zn
2 +, enthalten. Zusätzliche Medien und Bedingungen werden
beispielsweise unter http://www.affiland.com/imac/nta.htm und http://www.affiland.com/imac/pdc.htm beschrieben.
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Bestimmte
Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen die Reinigung, und
in besonderen Ausführungsformen
die substantielle Reinigung, eines kodierten Polypeptids, Proteins
oder Peptids. Der Ausdruck „gereinigtes
Polypeptid, Protein oder Peptid",
wie hierin verwendet, soll sich auf eine Zusammensetzung beziehen,
die aus anderen Komponenten isoliert wurde, wobei das Polypeptid,
Protein oder Peptid, bezogen auf die zellulären oder Synthesekomponenten,
die zur Erzeugung des Proteins verwendet werden, in beliebigem Grad
gereinigt wird. Ein gereinigtes Polypeptid, Protein oder Peptid
bezieht sich daher auf ein Polypeptid, Protein oder Peptid, das
frei von der Umgebung, in der es natürlich vorkommt, ist.
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Im
allgemeinen bezieht sich „gereinigt" auf eine Polypeptid-,
Protein- oder Peptidzusammensetzung, die zur Entfernung verschiedener
anderer Komponenten der Fraktionierung unterzogen worden ist, und
die ihre exprimierte biologische Aktivität im wesentlichen behält. Wenn der
Ausdruck „im
wesentlichen gereinigt" verwendet
wird, wird sich diese Bezeichnung auf eine Zusammensetzung beziehen,
in der das Polypeptid, Protein oder Peptid die Hauptkomponente der
Zusammensetzung bildet, wie z. B. etwa 50 %, etwa 60 %, etwa 70 %,
etwa 80 %, etwa 90 %, etwa 95 % oder mehr der Proteine in der Zusammensetzung
bildet.
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Im
Lichte der vorliegenden Offenbarung werden einem Fachmann verschiedene
Verfahren zur Quantifizierung des Reinigungsgrades des Polypeptids,
Proteins oder Peptids bekannt sein. Diese umfassen beispielsweise
die Bestimmung der spezifischen Aktivität einer aktiven Fraktion oder
die Bewertung der Menge an Polypepti den in einer Fraktion durch
SDS/PAGE-Analyse.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Bewertung der Reinheit einer Fraktion
ist die Berechnung der spezifischen Aktivität der Fraktion zum Vergleich
dieser mit der spezifischen Aktivität des Ausgangsextraktes, um
so den Reinheitsgrad zu berechnen, der hierin durch „-fache Reinigungszahl" bewertet wird. Die
tatsächlich
zur Darstellung der Menge an Aktivität verwendeten Einheiten werden
selbstverständlich
von der jeweiligen gewählten
Assaytechnik, die der Reinigung folgt, und davon, ob das exprimierte
Polypeptid, Protein oder Peptid eine detektierbare Aktivität zeigt
oder nicht, abhängen.
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Einem
Fachmann werden verschiedene Techniken, die zur Verwendung bei der
Proteinreinigung geeignet sind, bekannt sein. Diese umfassen beispielsweise
die Präzipitation
mit Ammoniumsulfat, PEG, Antikörpern
und dergleichen oder Hitzedenaturierung, gefolgt von Zentrifugation;
Chromatographieschritte, wie Innenaustausch-, Gelfiltrations-, Umkehrphasen-,
Hydroxylapatit- und Affinitätschromatographie;
isoelektrische Fokussierung; Gelelektrophorese und Kombinationen
dieser und anderer Techniken. Wie in der Technik allgemein bekannt,
wird angenommen, daß die
Reihenfolge der Durchführung
der verschiedenen Reinigungsschritte verändert werden kann oder bestimmte
Schritte weggelassen werden können,
und trotzdem ein geeignetes Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen
reinen Polypeptids, Proteins oder Peptids erhalten wird.
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Es
gibt kein allgemeines Erfordernis, daß das Polypeptid, Protein oder
Peptid immer in seinem am stärksten
gereinigten Zustand bereitzustellen ist. Tatsächlich ist anzunehmen, daß weniger
stark gereinigte Produkte in bestimmten Ausführungsformen nützlich sind.
Die teilweise Reinigung kann unter Verwendung wenigerer Reinigungsschritte
in Kombination oder durch die Nutzung verschiedener Formen desselben
allgemeinen Reinigungsschemas herbei geführt werden. Beispielsweise
wird angenommen, daß eine
Kationenaustausch-Säulenchromatographie,
die unter Nutzung eines HPLC-Gerätes
durchgeführt
wird, im allgemeinen zu einer höheren „-fachen" Reinigung führt, als
dieselbe Technik, die ein Niedrigdruckchromatographiesystem nutzt.
Verfahren, die einen geringeren relativen Reinigungsgrad zeigen,
können
Vorteile bei der Gesamtgewinnung des Proteinproduktes oder beim
Erhalt der Aktivität
eines exprimierten Proteins bieten.
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Bekanntermaßen kann
die Migration eines Polypeptids mit unterschiedlichen SDS/PAGE-Bedingungen, manchmal
signifikant, variieren (Capaldi et al., Biochem. Biophys. Res. Comm.,
76: 425, 1977). Es ist daher anzunehmen, daß unter unterschiedlichen Elektrophoresebedingungen
die scheinbaren Molekulargewichte gereinigter oder teilweise gereinigter
Expressionsprodukte variieren können.
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IV. Expressionskonstrukte zur Verwendung
bei der Herstellung der Substrate der Erfindung
-
In
der vorliegenden Erfindung müssen
die Notch-Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung exprimiert
werden. Zum Erhalt einer solchen Expression wird die vorliegende
Erfindung Vektoren, die Polynukleotidmoleküle zur Kodierung der Notch-Fusionsproteine
der vorliegenden Erfindung umfassen, sowie Wirtszellen, die mit
solchen Vektoren transformiert wurden, einsetzen. Solche Polynukleotidmoleküle können zur
Reproduktion in einem Wirt mit einem Vektor verbunden werden, der
im allgemeinen einen selektierbaren Marker und einen Replikationsursprung
umfaßt.
Diese Elemente der Expressionskonstrukte, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, werden hierin nachstehend ausführlich beschrieben.
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Die
Expressionsvektoren umfassen DNA, die irgendeines der oben oder
nachstehend beschriebenen gegebenen Peptid- oder Fusionspolypeptid-γ-Secretasesubstrate
kodiert, die funktionsfähig
mit geeigneten transkriptionalen oder translationalen regulatorischen
Sequenzen verknüpft
sind, wie denen aus einem Säuger-,
mikrobiellen, viralen oder Insektgen. Beispiele für regulatorische
Sequenzen umfassen transkriptionale Promotoren, Operatoren oder
Enhancer, ribosomale mRNA-Bindungsstellen und geeignete Sequenzen,
die die Transkription und Translation kontrollieren.
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Die
Ausdrücke „Expressionsvektor", „Expressionskonstrukt" oder „Expressionskassette" werden synonym durch
diese Beschreibung hindurch verwendet und sollen alle Arten geneti scher
Konstrukte umfassen, die eine Nukleinsäure enthalten, die für ein Genprodukt
kodiert, in dem die gesamte Nukleinsäure-kodierende Sequenz oder
ein Teil davon transkribiert werden kam.
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Die
Wahl eines geeigneten Expressionsvektors zur Expression der Fusionspolypeptide
der Erfindung wird selbstverständlich
von der zu verwendenden speziellen Wirtszelle abhängen und
liegt im Ermessen des Fachmanns. Beispiele geeigneter Expressionsvektoren
umfassen pcDNA3 (Invitrogen) und pSVL (Pharmacia Biotech). Ein bevorzugter
Vektor zur Expression in der vorliegenden Erfindung ist pcDNA3.1-Hygro
(Invitrogen). Expressionsvektoren zur Verwendung in Säuger-Wirtszellen
können
transkriptionale und translationale Kontrollsequenzen aus viralen
Genomen umfassen. Üblicherweise
verwendete Promotorsequenzen und Enhancersequenzen, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf die aus dem humanen Cytomegalovirus (CMV), dem Adenovirus 2,
denn Polyoma-Virus und dem Simian-Virus 40 (SV40). Verfahren zur
Konstruktion von Säuger-Expressionsvektoren
werden beispielsweise in Okayama und Berg (Mol. Cell. Biol. 3: 280,
1983); Cosman et al. (Mol. Immunol. 23: 935, 1986); Cosman et al.
(Nature 312: 768, 1984);
EP-A-0367566 und
WO 91/18982 beschrieben.
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Das
Expressionskonstrukt wird eine Nukleinsäureregion umfassen, die die
jeweiligen Notch-Fusionsproteine
der vorliegenden Erfindung kodiert. Kodierende Regionen zur Verwendung
bei der Konstruktion solcher Expressionsvektoren sollten zumindest
die γ-Secretase-Spaltung
der hierin beschriebenen Fusionsproteine kodieren, obgleich in Erwägung gezogen
werden kann, daß größere Polypeptide
kodiert werden können, so
lange das erzeugte Peptid die γ-Seeretase-Spaltstellen
1731/1732 und 1743/1744 umfaßt,
die für
die Spaltung durch γ-Secretase
zugänglich
sind.
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In
bestimmten Aspekten der vorliegenden Erfindung kann das Expressionskonstrukt
ferner einen selektierbaren Marker umfassen, der die Detektion der
Expression des Peptids oder Polypeptids ermöglicht. Für gewöhnlich unterstützt der
Einschluß eines
Arzneimittelselektionsmarkers das Klonen und die Selektion von Transformanten,
beispielsweise Neomycin, Puromycin, Hygromycin, DHFR, Zeocin und
Histidinol. Alternativ können
Enzyme, wie Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase (tk) (eukaryotisch),
b-Galactosidase, Luciferase oder Chloramphenicol-acetyltransferase
(CAT) (prokaryotisch) eingesetzt werden. Immunologi sche Marker können auch
eingesetzt werden. Beispielsweise können Epitopmarkierungen wie
das FLAG-System (IBI, New Haven, CT), HA und das 6xHis-System (Qiagen,
Chatsworth, CA) eingesetzt werden. Überdies können auch das Glutathion-S-Transferasesystem
(GST-System) (Pharmacia,
Piscataway, NJ) oder das Maltosebindungsproteinsystem (NEB, Beverley,
MA) verwendet werden. Es wird nicht angenommen, daß der eingesetzte
selektierbare Marker wichtig ist, so lange er gleichzeitig mit der
Nukleinsäure,
die ein Genprodukt kodiert, exprimiert werden kann. Weitere Beispiele
für selektierbare
Marker sind dem Fachmann allgemein bekannt. Besonders bevorzugte
selektierbare Marker, die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden können,
sind Neomycinresistenz- oder ein GFP-Marker.
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Die
Expression erfordert, daß in
den Vektoren geeignete Signale bereitgestellt werden. Dieser Abschnitt
umfaßt
eine Erörterung
verschiedener regulatorischer Elemente, wie Enhancer/Promotoren,
sowohl aus viralen als auch Säuger-Quellen,
die zum Antrieb der Expression der betreffenden Nukleinsäuren in
Wirtszellen verwendet werden können.
Elemente, die die Messenger-RNA-Stabilität und -translationsfähigkeit
in Wirtszellen optimieren sollen, werden auch definiert. Die Bedingungen
zur Verwendung zahlreicher dominanter Arzneimittelselektionsmarker
zur Etablierung permanenter, stabiler Zellklone, die die Produkte
exprimieren, werden ebenso bereitgestellt, wie auch ein Element,
das die Expression der Arzneimittelselektionsmarker mit der Expression
des Mutantenphenotyps verknüpft.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
steht die Nukleinsäure,
die das gegebene Peptid kodiert, oder die Nukleinsäure, die
einen selektierbaren Marker kodiert, unter der transkriptionalen
Kontrolle eines Promotors. Ein „Promotor" bezieht sich auf eine DNA-Sequenz,
die von der synthetischen Maschinerie der Zelle oder der eingeführten synthetischen
Maschinerie, die die spezifische Transkription eines Gens initiieren
muß, erkannt wird.
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Nukleotidsequenzen
sind funktionsfähig
verknüpft,
wenn die regulatorische Sequenz funktionell mit der DNA, die das
Notch-Fusionsprotein kodiert, zusammenhängt. Daher ist eine Promotor-Nukleotidsequenz funktionsfähig mit
einer gegebenen DNA-Sequenz verknüpft, wenn die Promotor-Nukleotidsequenz
die Transkription der Sequenz dirigiert. Dem ähnlich bedeutet der Ausdruck „unter
transkriptionaler Kontrolle",
daß sich der
Promotor an der richtigen Stelle und in richtiger Ausrichtung, bezogen
auf die Nukleinsäure,
befindet, um die RNA-Polymeraseinitiation und -expression des Gens
zu kontrollieren.
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Der
Ausdruck Promotor bezieht sich hierin auf eine Gruppe transkriptionaler
Kontrollmodule, die sich um die Initiationsstelle für die RNA-Polymerase
II ballen. Viele der Erkenntnisse darüber, wie Promotoren organisiert
werden, stammen aus Analysen mehrerer viraler Promotoren, einschließlich derer
für die
HSV-Thymidinkinase (tk) und SV40-frühe Transkriptionseinheiten.
Diese Studien, verstärkt
durch die derzeitige Arbeit, haben gezeigt, daß Promotoren aus einzelnen
funktionalen Modulen bestehen, die alle aus ungefähr 7–20 bp DNA
bestehen, und eine oder mehrere Erkennungsstellen für transkriptionale
Aktivator- oder Repressorproteine enthalten.
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Mindestens
ein Modul in jedem Promotor positioniert die Startstelle für die RNA-Synthese.
Das beste bekannte Beispiel hierfür ist die TATA-Box, aber in
einigen Promotoren ohne TATA-Box, wie in dem Promotor für das terminale
Säuger-Desoxynukleotidyltransferase-Gen und dem Promotor
für die
späten
SV40-Gene, hilft ein einzelnes Element, das die Startstelle selbst überlappt,
den Initiationsort zu fixieren.
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Zusätzliche
Promotorelemente regulieren die Häufigkeit der transkriptionalen
Initiation. Typischerweise befinden sich diese in der Region 30–110 bp
stromaufwärts
der Startstelle, obgleich jüngst
gezeigt worden ist, daß zahlreiche
Promotoren auch stromabwärts
der Startstelle funktionale Elemente enthalten. Der Abstand zwischen
Promotorelementen ist häufig
flexibel, so daß die
Promotorfunktion konserviert wird, wenn Elemente, bezogen aufeinander,
invertiert oder bewegt werden. In dem tk-Promotor kann der Abstand
zwischen den Promotorelementen auf 50 bp erhöht werden, bevor die Aktivität beginnt
nachzulassen. In Abhängigkeit
des Promotors scheint es, daß einzelne
Elemente zur Aktivierung der Transkription entweder kooperativ oder
unabhängig
fungieren können.
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Es
wird angenommen, daß der
jeweilige, zur Kontrolle der Expression einer betreffenden Nukleinsäuresequenz
eingesetzte Promotor nicht wichtig ist, so lange er die Expression
der Nukleinsäure
in der angestrebten Zelle lenken kann. Wenn daher eine menschliche
Zelle angestrebt ist, wird die Nukleinsäure-kodierende Region bevorzugt
neben einen Promotor und unter dessen Kontrolle gesetzt, der in
einer menschlichen Zelle exprimiert werden kann. Allgemein gesprochen,
kann ein solcher Promotor entweder einen menschlichen oder einen
viralen Promotor umfassen.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
können
der Human Cytomegalovirus (CMV) Immediate Early Gene-Promotor, der
SV40-frühe
Promotor, der Rous Sarcoma Virus Long Terminal Repeat-Promotor,
der β-Actin-Promotor,
der Ratteninsulinpromotor, der Phosphoglycerinkinase-Promotor und
der Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase-Promotor, die alle allgemein
bekannte und einem Fachmann ohne weiteres zugängliche Promotoren sind, zum
Erhalt einer Expression der betreffenden kodierenden Sequenz verwendet werden.
Ebenso wird die Verwendung anderer viraler oder Säuger-, zellulärer oder
bakterieller Phagepromotoren, die alle in der Technik bekannt sind,
zum Erhalt der Expression der betreffenden kodierenden Sequenz als
geeignet erachtet, mit der Maßgabe,
daß die
Expressionsniveaus für
den gegebenen Zweck ausreichen. Durch den Einsatz eines Promotors
mit allgemein bekannten Eigenschaften kann das Niveau und das Muster der
Expression des betreffenden Proteins nach der Transfektion oder
Transformation optimiert werden.
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Die
Auswahl eines Promotors, der als Antwort auf die spezifischen physiologischen
oder synthetischen Signale reguliert wird, kann die induzierbare
Expression des Genprodukts ermöglichen.
Zur Produktion viraler Vektoren sind mehrere induzierbare Promotorsysteme
erhältlich.
Ein solches System ist das Ecdysonsystem (Invitrogen, Carlsbad,
CA), das die regulierte Expression eines betreffenden Gens in Säugerzellen
ermöglicht.
Es besteht aus einem eng regulierten Expressionsmechanismus, der
im Grunde keine Grundniveauexpression des Transgens, sondern eine über 200-fache
Induzierbarkeit ermöglicht.
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Ein
anderes nützliches
induzierbares System ist das Tet-OffTM-
oder Tet-OnTM-System (Clontech, Palo Alto,
CA), das ursprünglich
von Gossen und Bujard entwickelt wurde (Gossen and Bujard, Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 15; 89 (12): 5547–51, 1992; Gossen et al., Science,
268 (5218): 1766–9,
1995).
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In
Säugerzellen
wird oftmals der CMV Immediate Early-Promotor zur Bereitstellung
einer starken transkriptionalen Aktivierung verwendet. Modifizierte
Versionen des CMV-Promotors, die weniger potent sind, werden ebenso
verwendet, wenn reduzierte Niveaus der Expression des Transgens
gewünscht
sind. Retrovirale Promotoren, wie die LTRs aus MLV oder MMTV, werden
als in der vorliegenden Erfindung nützlich betrachtet. Andere virale
Promotoren, die verwendet werden können, umfassen SV40, RSV LTR;
HIV-1- und HIV-2- LTR, Adenoviruspromotoren,
wie aus der E1A-, E2A- oder MLP-Region, AAV LTR, das Blumenkohlmosaikvirus, HSV-TK
und das Vogel-Sarkom-Virus.
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In
einigen Ausführungsformen
können
sich regulierbare Promotoren als nützlich erweisen. Solche Promotoren
umfassen beispielsweise die, die hormon- oder zytokinregulierbar
sind. Hormon-regulierbare Promotoren umfassen MMTV-, MT-1-, Ecdyson-
und RuBisco- sowie andere hormon-regulierbare Promotoren wie die,
die auf Thyroid-, Hypophysen- und Nebennierenhormone reagieren.
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Ein
anderes regulierendes Element, das zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung in Betracht gezogen wird, ist ein Enhancer. Dabei handelt
es sich um genetische Elemente, die die Transkription aus einem Promotor
an einer entfernten Position auf demselben Molekül von DNA verstärken. Enhancer
sind so ähnlich wie
Promotoren organisiert. Das heißt,
sie bestehen aus vielen einzelnen Elementen, von denen jedes an
eines oder mehrere transkriptionale Proteine bindet. Der wesentliche
Unterschied zwischen Enhancern und Promotoren besteht in ihrer Funktion.
Eine Enhancerregion als Ganze muß die Transkription in einiger
Entfernung stimulieren können;
dies muß nicht
für eine
Promotorregion oder ihre Bestandteile gelten. Andererseits muß ein Promotor
eines oder mehrere Elemente aufwiesen, das/die die Initiation der
RNA-Synthese an einer bestimmten Stelle und in einer bestimmten
Ausrichtung lenken, wohingegen Enhancern diese spezifischen Eigenschaften
fehlen. Oftmals überlappen
sich Promotoren und Enhancer und grenzen aneinander an, wodurch es
oftmals scheint, als hätten
sie eine sehr ähnliche
modulare Organisation. Enhancer, die in der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, sind dem Fachmann allgemein bekannt und werden von dem jeweiligen
eingesetzten Expressionssystem abhängen (Scharf D et al. (1994)
Results Probl Cell Differ 20: 125–62; Bittner et al. (1987) Methods
in Enzymol. 153: 516–544).
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Nutzt
ein Expressionskonstrukt ein cDNA-Insert, wird man typischerweise
eine Polyadenylierungssignalsequenz aufnehmen, um so die richtige
Polyadenylierung des Gentranskripts herbeizuführen. Für die Praxis der Erfindung
ist irgendeine Polyadenylierungssignalsequenz, die von Zellen der
ausgewählten
transgenen Tierspezies erkannt wird, geeignet, wie humane oder Rinderwachstumshormon-
und SV40-Polyadenylierungssignale.
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Als
ein Element der Expressionskassette wird auch ein Terminator in
Betracht gezogen. Diese Elemente können die Mitteilungsniveaus
erhöhen
und das Hindurchlesen aus der Kassette in andere Sequenzen minimieren.
Die primär
eingesetzte Terminationsregion wird eine sein, die bequemlichkeitshalber
ausgewählt wurde,
da Terminationsregionen für
die von der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogenen Anwendungen relativ
austauschbar erscheinen. Die Terminationsregion kann mit der transkriptionalen
Initiation oder der betreffenden DNA-Sequenz nahe verwandt sein oder kann
aus einer anderen Quelle stammen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung wird die Verwendung interner Ribosomeintrittsstellen (IRES)
in Betracht gezogen, um Multigen- oder polycistronische Mitteilungen
zu erzeugen. IRES-Elemente können
das Ribosomen-Scanningmodell der 5'-methylierten Capabhängigen Translation umgehen
und die Translation an internen Stellen beginnen (Pelletier und
Sonenberg, Nature, 334: 320–325,
1988). IRES-Elemente aus zwei Mitgliedern der Picornavirusfamilie
(Poliovirus und Enzephalomyokarditis) (Pelletier und Sonenberg,
1988, oben) sowie eine IRES aus einem Säuger-Nachricht (Macejak and
Sarnow, Nature, 353: 90–94,
1991) sind beschrieben worden. IRES-Elemente können mit heterologen offenen
Leserastern verknüpft sein.
Es können
mehrere offene Leseraster zusammen transkribiert werden, jedes getrennt
durch eine IRES, wodurch polycistronische Mitteilungen erzeugt werden.
Aufgrund des IRES-Elements ist jeder offene Leseraster für Ribosomen
für eine
effiziente Translation zugänglich.
Unter Verwendung eines einzelnen Promotors/Enhancers können mehrere
Gene effizient exprimiert werden, um so eine einzelne Mitteilung
zu transkribieren.
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Jeder
heterologe offene Leseraster kann mit IRES-Elementen verknüpft werden.
Diese umfassen Gene für
sekretierte Proteine, Multi-Untereinheit-Proteine, kodiert durch
unabhängige
Gene, intrazelluläre
oder Membran-gebundene Proteine und selektierbare Marker. Auf diese
Weise kann die Expression mehrerer Proteine gleichzeitig in eine
Zelle mit einem einzelnen Konstrukt und einem einzelnen selektierbaren
Marker erreicht werden.
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V. Verwendung der Substrate in γ-Secretaseassays
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In
speziellen Ausführungsformen
umfaßt
die vorliegende Erfindung Assays zur Überwachung der Aktivität und/oder
Funktion von γ-Secretase
und genauer gesagt der γ–Secretaseaktivität und/oder
Funktion von γ-Secretase.
Diese Assays werden das Inkubieren in Lösung eines γ-Secretasekomplexes (oder gereinigten Polypeptids)
mit einem geeigneten Substrat der vorliegenden. Erfindung unter
Verwendung der Spaltung des Notch-Fusionsproteins als ein Maß der proteolytischen γ-Secretaseaktivität umfassen.
-
A. Assay-Formate
-
In
speziellen Ausführungsformen
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Identifizierung
von Mitteln, die die Aktivität
humaner γ-Secretase
modulieren. Ein Aspekt dieser Assays ist die Überwachung der Notch-Spaltungsaktivität der γ-Secretase
an der ε-Spaltstelle
1743/1744 in Gegenwart und Abwesenheit der/des mutmaßlichen
Modulatorverbindung oder -mittels. Beispielsweise würde ein
solches Verfahren zur Bestimmung der Notch-Spaltung im allgemeinen
die folgenden Schritte umfassen:
- (a) Kontaktieren
irgendeines der Notch/NusA-Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung
in vitro mit einer Zusammensetzung, die eine γ-Secretaseaktivität umfaßt;
- (b) Bestimmen der Spaltung des Notch/NusA-Fusionsproteins an
der γ-Secretase-Spaltstelle
von Notch durch diese γ-Secretase.
-
Die
Zusammensetzung, die γ-Secretaseaktivität umfaßt, ist
im allgemeinen irgendeine isolierte Zusammensetzung, die eine γ-Secretaseaktivität umfaßt. Als
solche kann die Zusammensetzung eine Membranfraktion sein, die aus
einer Zelle isoliert wurde (einer natürlichen Zelle, die γ-Secretaseaktivität aufweist,
oder einer rekombinanten Wirtszelle, die so verändert wurde, daß sie eine
solche Aktivität
exprimiert). Alternativ kann die Zusammensetzung ein isoliertes
und gereinigtes γ-Secretaseprotein,
das im wesentlichen frei von anderen Proteinen ist, umfassen.
-
Zur
Identifizierung von Modulatoren der Notch-Spaltungsaktivität von γ-Secretase
werden die obigen Schritte (a) und (b) in Gegenwart oder Abwesenheit
des in Frage kommenden Modulators durchgeführt und die Modulationsaktivität des Modulators
durch den Vergleich der Notch-Spaltungsaktivität der γ-Secretase in Gegenwart des
Testmittels mit der Aktivität
in Abwesenheit des Testmittels zur Identifizierung eines Mittels,
daß eine
Spaltung durch die γ-Secretase
moduliert, bewertet. Jegliche Veränderung der Menge oder des
Grades der Notch-Spaltung
in Gegenwart des in Frage kommenden Modulators ist ein Anzeichen
für eine
Veränderung der γ-Secretaseaktivität in Gegenwart
des Testmittels, wodurch ein Mittel, das ein Modulator der γ-Secretaseaktivität identifiziert
ist.
-
Mittel,
die, bezogen auf die Kontrolle (kein Testmittel), eine stärkere Spaltung
verursachen, werden als Agonisten oder Stimulatoren der proteolytischen γ-Secretaseaktivität eingestuft,
während
Mittel, die an Aβ 1–40 und/oder
Aβ 1–42 eine
geringere Spaltung verursachen, als Inhibitoren eingestuft werden.
Die Inhibitoren der γ-Secretase
sind von besonderere Interesse, da Inhibitoren von γ-Secretaseaktivität therapeutische
und prophylaktische Indikationen für die Behandlung und Vorbeugung
von AD oder ihrer Symptome oder Progression aufweisen.
-
Da
wünschenswerterweise
Testverbindungen gesucht sind, die vorzugsweise die gamma-Secretase-vermittelte
Spaltung eines APP oder CT-100 inhibieren, im Vergleich zur Spaltung
eines Fusionsproteins der Erfindung, können die Testverbindungen hinsichtlich
der Bestimmung ihrer Fähigkeit,
die APP-Spaltung zu modulieren, parallel zu oder vor der Nutzung
der Assays der Erfindung bewertet werden. Verfahren zur Messung
der gamma-Secretasevermittelten APP- oder CT-100-Spaltung sind in
der Technik allgemein bekannt. Als ein Beispiel lehrt
WO/01/83811 Substrate und In-vitro-Assays,
die zur Messung der APP- oder CT-100-Spaltung
nützlich
sind.
WO/01/83811 lehrt
ein gamma-Secretasesubstrat, das ein M-terminales Met (M), APP597-695
und eine Flag-Markierung umfaßt,
und Verfahren und Bedingungen für
deren Spaltung und zur Detektion der Spaltprodukte (M-Aβ40 und M-Aβ40).
-
Inhibitoren,
die die APP/CT-100-Spaltaktivität
an Aβ 1–40 und/oder
Aβ 1–42 inhibieren,
jedoch nicht die gemessene Notch-Spaltaktivität der γ-Secretase, sind am stärksten bevorzugt.
-
Bei
der γ-Secretase
kann es sich um ein gereinigtes γ-Secretase-Polypeptid
oder einen Komplex oder um biologisch aktive Fragmente, Analoga
oder Varianten davon handeln. In bevorzugten Ausführungsformen stammt
die γ-Secretase
aus einer Membranfraktion aus einer Zelle, die γ-Secretaseaktivität zeigt.
Bevorzugt enthält
eine solche Membranfraktion alle Komponenten, die für den γ-Secretasekomplex
benötigt
werden. Nicht-humane Orthologa humaner γ-Secretase können in den Assays ebenso verwendet
werden.
-
Die
Assays der vorliegenden Erfindung werden mit γ-Secretase-Polypeptid in einem
zellfreien System durchgeführt.
In einem zellfreien System kann beispielsweise der Kontaktierungs schritt
durch Mischen des γ-Secretaseenzyms
oder einer Membranfraktion, die dieses Enzym enthält, mit
dem Peptid oder Proteinsubstrat der Erfindung in Gegenwart oder
Abwesenheit des Testmittels erfolgen. Für optimale Ergebnisse sind
das Enzym und das γ-Secretasesubstrat
bevorzugt im wesentlichen gereinigt und in definierten und kontrollierten Mengen
sowie in geeigneten Puffern, die die enzymatische Aktivität optimieren
und/oder physiologische Bedingungen nachahmen, gemischt.
-
Der
Bestimmungsschritt kann die Messung eines N-terminalen Fragments,
eines C-terminalen Fragments, oder beiden umfassen, oder kann die
Messung eines anderen Parameters, der für die Spaltung indikativ ist,
umfassen. Beispielsweise kann das Notch-basierende oder ein anderes γ-Secretasesubstrat
eine gelöschte
Markierung umfassen, die nur bei der Spaltung stärker detektierbar wird, wodurch
die Markierung von der Löscheinheit
getrennt werden kann. Alternativ kann das Notch-basierende oder
ein anderes γ-Secretasesubstrat
an dem N-terminalen oder C-terminalen Ende an einem festen Träger fixiert
werden. In dieser Anordnung kann die Spaltung durch die Freisetzung
eines Spaltfragments aus dem festen Träger gemessen werden. Die Freisetzung
kann durch die verstärkte
Markierung in den Medien oder die verminderte Markierung an dem festen
Träger
gemessen werden. Alternativ kann die Freisetzung durch quantitatives
Einfangen des freigesetzten Peptids gemessen werden (z. B. mit einem
Antikörper).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das gespaltene Notch-Protein unter
Verwendung eines Antikörpers,
der für
Val-1744 spezifisch ist, detektiert. In noch stärker bevorzugten Ausführungsformen
wird das gespaltene Notch-Protein unter Verwendung eines ELISA,
entwickelt, basierend auf Anti-Val-1744- und Anti-Flag-Antikörpern, detektiert.
Die Anti-Val-1744-Antikörper
werden zur Detektion eines Spaltfragments verwendet, während die
Anti-Flag-Antikörper
das Fragment (C-terminal) des Notch-Proteins, das durch die Wirkung
des γ-Secretaseenzyms
produziert wurde, detektieren. Dieser Assay wird in den Beispielen
ausführlich
beschrieben.
-
Selbstverständlich ist
der obige Assay nur exemplarisch, und es können auch andere Assays verwendet
werden. Beispielsweise kann der obige Assay folgendermaßen aufgebaut
sein. 384-Loch-Mikrotiterplatten werden mit BSA blockiert, das γ-Secretaseenzym
und 50 μM
der zu testenden γ-Secretaseinhibitorverbindung werden
1 Stunde inkubiert, und die Reaktion wird durch Zugabe des Notch/NusA-Fusionsproteinsubstrats
initiiert. In den endgültigen
Assaybedingungen beträgt
das Volumen 30 μl/Loch;
50 μM Verbindung;
15 ng Enzym/Loch; 250 nM Substrat; 5 % DMSO und 0,001 % TWEEN-20.
Der Assay wird über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert und die Reaktion durch Zugabe
von Tris-HCl, pH 8,3, beendet. Ein Aliquot, enthaltend 6,25 pmol
Substrat, wird entfernt, und das gespaltene und/oder nicht-gespaltene Substrat
wird auf einer Streptavidin-beschichteten Platte gefangen. Die Platte
wird dreimal gewaschen, und es wird Puffer zugegeben. Der Einfangassay
wird durch das Auslesen der Fluoreszenzemission von Oregon green
auf einem LJL Analyst (Ex 485/Em 530) überwacht.
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Ein
anderer Assay, der hierin verwendet werden kann, ist ein Fluoreszenzpolarisationsassay.
Die Fluoreszenzpolarisation ist ein empfindlicher, leichter und
nicht-destruktiver Assay, der zur Überwachung der Wirkungen der
in Frage kommenden Mittel auf den γ-Secretasekomplex der vorliegenden
Erfindung genutzt werden kann. Er kann zur Überwachung der Interaktion
dieser Substrate mit dem γ-Secretaseenzym
verwendet werden. Unter kontrollierten Bedingungen können Fluoreszenzpolarisationsmessungen
das Ausmaß der „molekularen
Bewegung" eines
fluoreszierenden Moleküls
in Lösung
aufdecken. Beispielsweise ist anzunehmen, das sich cm kleines Molekül mit einem
kompakten molekularen Volumen schnell bewegen wird. Bei Bestrahlung
mit polarisiertem Licht kann die schnelle Bewegung des Moleküls in Lösung zu
einer starken Depolarisation des Lichts und zur Auslesung eines „niedrigen" Polarisationswertes
führen.
Unter denselben Bedingungen kann das erhöhte molekulare Volumen eines
großen
Moleküls
oder eines großen
Komplexes den Vorgang der molekulare Rotation (Bewegen) verlangsamen.
Dies würde
zu einer geringeren Polarisation des einfallenden ebenen polarisierten
Lichtes und zur Messung eines höheren
Polarisationswertes führen.
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Durch
die Markierung eines kleinen Liganden mit einer fluoreszierenden
Sonde können
Veränderungen
der Fluoreszenzpolarisation, die aus der Interaktion des Liganden
mit einer anderen Systemkomponente resultieren, gemessen werden.
Solch ein Verfahren kann zur Messung der Stärke der Interaktion zwischen
einem Enzym (γ-Secretase)
und einem fluoreszierenden Enzymsubstrat verwendet werden.
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In
einem exemplarischen Fluoreszenzpolarisationsassay werden ein vorblockiertes
Schwarzplatten-Enzym mit geringer Affinität und eine inhibierende/modulierende
Verbindung 30 Minuten inkubiert und die Reaktion durch Zugabe von
150 nM Substrat (z. B. ein fluoreszierend markiertes Notch/NusA-Fusionsprotein der
vorliegenden Erfindung) auf ein Endvolumen von 30 μl/Loch initiiert.
Die Platte wird dann bei Raumtemperatur 15 Minuten inkubiert und
die Fluoreszenzpolarisation auf einem LJL Acquest (Ex 485/Em 530)
gemessen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung, der zur Isolierung und Charakterisierung
der γ-Secretase
nützlich
sein könnte,
wird in der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen. Dieser Aspekt
umfaßt
einen Bindungsassay zur Detektion von Verbindungen, die an die aktive
Stelle oder an eine allosterische Stelle des Enzyms binden. Für solche
Bestimmungen kann von nicht-hydrolysierbaren Derivaten der Notch-Substrate
der vorliegenden Erfindung Gebrauch gemacht werden. Beispielsweise
macht die Gegenwart eines Statinderivats an der Verbindungsstelle
der zu spaltenden Bindung das Notch der vorliegenden Erfindung an
der Spaltstelle nicht-hydrolysierbar. Die Substrate können ferner
unter Zugabe einer geeigneten fluoreszierenden Markierung, z. B.
BODIPY FL, zur Erleichterung der Detektion modifiziert werden.
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Ein
Substrat der vorliegenden Erfindung kann mit einer fluoreszierenden
Markierung markiert und zur Entwicklung eines Fluoreszenzpolarisations-Bindungsassays
für die γ-Secretase
verwendet werden. Die Gleichgewichtsdissoziationskonstante (KD)
für die
Interaktion zwischen dem Enzym und dem Substrat wird durch die Messung
der Fluoreszenzpolarisationsveränderungen,
die aus der Titrierung des Substrats mit dem Enzym resultieren,
bestimmt.
-
Zur
Bestimmung der KD für
die Interaktion eines Substrats der vorliegenden Erfindung mit γ-Secretase können verschiedene
Mengen γ-Secretase
mit 3,1 nM fluoreszierendem Substrat kombiniert und bei Raumtemperatur
3 Stunden inkubiert werden. Nach der Inkubation wird die Fluoreszenzpolarisation
unter Verwendung eines LJL Analyst (96-Loch-Format) oder eines PanVera
Beacon (Einzelküvetten-Format)
bestimmt. Ein exemplarischer Assay wird in 25 mM Natriumacetat,
20 % Glycerin, pH 4,75, durchgeführt.
Ein graphischer Plot der erhaltenen Daten, der die Polarisationswerte
auf der vertikalen Achse und die Konzentration an Enzym auf der
horizontalen Achse liefert, stellt die Bindungsisotherme zur Bestimmung
der KD für
die Interaktion des Enzyms mit dem Substrat bereit. Die Daten können dann
unter Verwendung der Beziehung Px = PF + (PB – PF)·[B]/(KD + [E]), worin P =
Polarisationswert, x = Probe, F = freier Inhibitor, B = gebundener
Inhibitor, E = γ-Secretase
(Fluorescence Polarization Applications Guide, 1998; PanVera, Madison,
WI), zum Erhalt der KD analysiert werden. Dieser Assay kann zum
Screenen der Verbindungen, die an die aktive Stelle des Enzyms oder
allosterisch binden, verwendet werden.
-
Es
wird zu erkennen sein, daß die
Aktivitätsmessungen
in Gegenwart und Abwesenheit eines Testmittels parallel oder nacheinander
vorgenommen werden können. Überdies
ist es nicht notwendig, die Kontrollmessungen (d. h., die Messungen
der Spaltung in Abwesenheit eines Testmittels) parallel zu jedem
Testmittel zu wiederholen, sobald eine verläßliche Grundlage für die enzymatische
Aktivität
für die
jeweiligen Reaktionsbedingungen erhalten wurde. Erworbenes Wissen über die
enzymatische Aktivität
von γ-Secretase
gegen ein bestimmtes Substrat (z. B. die Notch-Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung oder eine Zusammensetzung aus APP) in
Abwesenheit von Inhibitoren kann als Grundlage für die Durchführung des
Vergleichsschrittes verwendet werden.
-
B. In Frage kommende Substanzen
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „in Fragen kommende Substanz" oder „Testsubstanz" auf irgendein Molekül, daß die γ-Secretaseaktivität und bevorzugt
die humane γ-Secretaseaktivität modulieren kann.
Die in Fragen kommende Substanz kann ein Protein oder Fragment davon,
ein kleiner Molekülinhibitor oder
sogar ein Nukleinsäuremolekül sein.
Möglicherweise
sind die nützlichsten
pharmakologischen Verbindungen zur Identifizierung durch die Anwendung
des Screeningassays Verbindungen, die mittels Screening großer Verbindungsbibliotheken
identifiziert werden oder die strukturell mit anderen bekannten
Modulatoren zur APP-Prozessierung, Notch-Prozessierung oder beiden
verwand sind. Beispielsweise beschreibt
US-Patent Nr. 6,448,229 , hierin durch
Verweis aufgenommen, eine spezielle Klasse von Verbindungen, die γ-Secretase
ohne Beeinträchtigung
der Notch-Signalgebung inhibieren und daher bei der Behandlung oder
Vorbeugung von AD Anwendung finden. Verbindungen wie die in
US-Patent Nr. 6,448,229 beschriebenen
können
unter Verwendung der Assays der vorliegenden Erfindung verifiziert
werden. Überdies
können
solche Verbindungen als Ausgangsmaterialien bei der rationalen Arzneimittelgestaltung
dienen, um so zusätzliche
in Frage kommende Modulatoren zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung zu identifizieren. Andere inhibierende Mittel, die für eine solche
rationale Arzneimittelgestaltung ver wendet werden können, umfassen
DAPT (PHA-568638) und Fenchylamin (PHA-512088), sind aber nicht
darauf beschränkt.
-
Die
in Frage kommenden Substanzen können
Fragmente oder Teile natürlich
vorkommender Verbindungen umfassen oder sind nur als aktive Kombinationen
bekannter Verbindungen, die ansonsten inaktiv sind, anzutreffen.
Vor dem Testen solcher Verbindungen bei Menschen oder in Tiermodellen
ist es jedoch notwendig verschiedene Kandidaten zu testen, um bestimmen
zu können,
welche davon Potential haben.
-
Demgemäß kann die
in Frage kommende Substanz Fragmente oder Teile natürlich vorkommender Verbindungen
umfassen oder als aktive Kombinationen bekannter Verbindungen, die
ansonsten inaktiv sind, anzutreffen sein. Demgemäß liefert die vorliegende Erfindung
Screeningassays zur Identifizierung von Mitteln, die die γ-Secretase-vermittelte
zelluläre
APP-Prozessierung
vorzugsweise über
die Stimulation oder Inhibierung von Notch durch dieses Enzym stimuliert
oder inhibiert. Es wird vorgeschlagen, Verbindungen, isoliert aus natürlichen
Quellen, wie Tier-, Bakterien-, Pilz-, Pflanzenquellen, einschließlich Blättern und
Borke, und Meeresproben, als Kandidaten auf die Gegenwart potentiell
nützlicher
pharmazeutischer Mittel zu analysieren.
-
Es
ist selbstverständlich,
daß zu
screenende pharmazeutische Mittel auch aus chemischen Zusammensetzungen
oder künstlichen
Verbindungen stammen oder synthetisiert werden können. Daher sollte klar sein,
daß der
durch die vorliegende Erfindung identifizierte Modulator Polypeptid,
Polynukleotid, kleine Molekülinhibitoren
oder irgendeine andere anorganische oder organische chemische Verbindung
sein kann, die durch rationale Arzneimittelgestaltung, ausgehend
von bekannten Stimulatoren oder Inhibitoren von γ-Secretaseaktivität und/oder
APP-Prozessierung, gestaltet werden können.
-
Die
in Frage kommenden Screeningassays sind einfach aufzubauen und durchzuführen. Daher
kann man bei der Analyse auf einen Modulator nach dem Erhalt einer
Zelimembranfraktion, die eine funktionale γ-Secretase umfaßt (z. B.
eine Zellmembranfraktion, die einen solubilisierten γ-Secretasekomplex
enthält), eine
in Frage kommende Substanz mit einer solchen γ-Secretase-Zusammensetzung in
Gegenwart der neuen Substrate der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen,
bei denen eine meßbare γ-Secretaseaktivität, durch Spaltung
des Sub strats, auftreten kann, mischen. So kann man die Fähigkeit
der in Frage kommenden Substanz, die Aktivität der γ-Secretase in Abwesenheit der
in Fragen kommenden Substanz zu stimulieren, messen. Auf ähnliche
Weise wird in Assays für
Inhibitoren nach dem Erhalt einer Zellmembranfraktion, die funktionale γ-Secretase
exprimiert, die in Frage kommende Substanz mit dieser Fraktion gemischt.
So kann die Fähigkeit
der in Frage kommenden inhibierenden Substanz, eine biologische
Wirkung, vermittelt durch γ-Secretase,
zu reduzieren, aufzuheben oder anderweitig zu verkleinern, detektiert
werden.
-
„Effektive
Mengen" der Substanz
sind unter bestimmten Umständen
die Mengen, die zur reproduzierbaren Veränderung einer gegebenen CT-100-spaltenden γ-Secretaseaktiviät oder APP-Prozessierung
effektiv sind. Diese effektiven Mengen sind die, die den Grad oder
die Menge der Spaltung des APP CT-100 verändern, die Spaltung der Notch-Fusionsproteine
der vorliegenden Erfindung an der γ-Secretase-Spaltstelle im Vergleich
zur Spaltung, die in Abwesenheit der in Frage kommenden Substanz
zu beobachten ist, nicht verändern. Verbindungen,
die als therapeutische Mittel und/oder für die weitere Charakterisierung
besonders nützlich sind,
sind die Verbindungen, die vorzugsweise die APP-Spaltung durch die γ-Secretase
im Vergleich zur Notch-Spaltung inhibieren. Unter „vorzugsweise
inhibieren" ist
zu verstehen, daß das
Mittel eine stärkere
inhibierende Wirkung auf die γ-Secretase-vermittelte
Spaltung von APP als auf Notch hat. Während das Mittel bevorzugt
eines ist, das keine inhibierende Wirkung auf die Notch-Spaltung
hat, ist etwas Inhibierung der Notch-Spaltung akzeptabel, so lange
sie kleiner ist als die APP-Spaltung, die durch das Wildtyp-γ-Secretaseenzym
zu beobachten ist.
-
Die
oben beschriebenen Assays, die die neuen γ-Secretasesubstrate der Erfindung
einsetzen, sind für zahlreiche
Hochdurchsatz-Screening-Verfahren (HTS-Verfahren) zugänglich (für einen Überblick
siehe Jayawickreme and Kost, Curr. Opin. Biotechnol. 8: 629–634, 1997).
Automatisierte und miniaturisierte HTS-Assays werden ebenso in Betracht
gezogen, wie beispielsweise in Houston and Banks, Curr. Opin. Biotechnol.
8: 734–740,
1997, beschrieben.
-
Es
gibt viele verschiedene Bibliotheken, die zur Identifizierung kleiner
Molekülmodulatoren
verwendet werden, einschließlich
chemischer Bibliotheken, Naturprodukt-Bibliotheken und kombinatorischer
Bibliotheken, umfassend zufällige
oder gestaltete Peptide, Oligonukleotide oder organische Moleküle. Chemische
Bibliotheken bestehen aus Strukturanaloga bekannter Verbindungen
oder Verbindungen, die über
Naturproduktscreening oder Screening gegen ein potentielles therapeutisches
Target als Treffer oder Hinweise identifiziert wurden. Naturprodukt-Bibliotheken
sind Sammlungen von Produkten aus Mikroorganismen, Tieren, Pflanzen, Insekten
oder Meeresorganismen, die zur Erzeugung von Screening-Gemischen
beispielsweise durch Fermentation und Extraktionen von Nährlösungen aus
Boden-, Pflanzen- oder Meeresorganismen verwendet werden. Naturprodukt-Bibliotheken
umfassen Polypeptide, nicht-ribosomale
Peptide und nicht natürlich
vorkommende Varianten davon. Für
einen Überblick
siehe Science 282: 63–68,
1998.
-
Kombinatorische
Bibliotheken bestehen aus vielen Peptiden, Oligonukleotiden oder
organischen Verbindungen als ein Gemisch. Sie sind relativ einfach
durch herkömmliche
automatisierte Syntheseverfahren, PCR-Klon- oder andere synthetische
Verfahren herzustellen. Von besonderem Interesse sind Bibliotheken,
die Peptid-, Protein-, peptidomimetische, multiparallele synthetische
Sammlungs-, rekombinatorische und Polypeptid-Bibliotheken umfassen.
Für einen Überblick über kombinatorische
Bibliotheken und daraus erzeugte Bibliotheken siehe Myers Curr.
Opin. Biotechnol. 8: 701–707,
1997. Ein unter Verwendung verschiedener beschriebener Bibliotheken
identifizierter Modulator kann dann so optimiert werden, daß er die
Aktivität
von γ-Secretase
moduliert, beispielsweise durch rationale Arzneimittelgestaltung.
-
Natürlich wird
klar sein, daß alle
Screening-Verfahren der vorliegenden Erfindung an sich nützlich sind, ungeachtet
der Tatsache, daß eventuell
keine effektiven Kandidaten zu finden sind. Die Erfindung liefert
Verfahren zum Screenen auf solche Kandidaten und nicht nur Verfahren,
um diese zu finden.
-
C. In-vivo-Assays
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ebenso die Verwendung verschiedener Tiermodelle. Nach dem Screenen
der Modulatoren in einer In-vitro-Umgebung, wie oben erörtert, kann
irgendein nicht-humanes Modell der APP-Prozessierung und/oder AD
zur Bestimmung der In-vivo-Wirkungen
der Modulatoren verwendet werden. Dies bietet eine hervorragende
Möglichkeit
zur Überprüfung der
Funktion von γ-Secretase
in einem Volltiersystem, in dem sie normalerweise exprimiert wird.
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Behandlung
von Tieren mit Testverbindungen, die als Modulatoren von γ-Secretaseaktivität identifiziert
worden sind, wird die Verabreichung der Verbindung in einer geeigneten
Form an ein Tier umfassen. Die Verabreichung erfolgt auf irgendeinem
Weg, der für
klinische oder nicht klinische Zwecke genutzt werden kann, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf oral, nasal, bukkal, rektal, vaginal oder topisch. Alternativ
kann die Verabreichung durch intratracheale Instillation, bronchiale
Instillation, intradermale, subkutane, intramuskuläre, intraperitoneale
oder intravenöse
Injektion erfolgen. Besonders erwogen werden systemische intravenöse Injektion,
regionale Verabreichung über
das Blut, Zerebrospinalflüssigkeit
(CSF) oder Lymphzufuhr und intratumorale Injektion.
-
Die
Bestimmung der Effektivität
einer Verbindung in vivo kann viele verschiedene Kriterien umfassen. Solche
Kriterien umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Überleben, erhöhtes Aktivitätsniveau
und verbesserte Futteraufnahme. Andere Verfahren zur Bewertung umfassen
pathologische Untersuchung, insbesondere von Hirngewebe, um nach
Indizien veränderter γ-Secretaseaktivität, wie die
reduzierte Produktion von Amyloid-beta oder Amyloid-beta-Plaques und die reduzierte
Atrophie des Gehirns, zu suchen.
-
D. Herstellung von Medikamenten
-
Die
Assays der Erfindung werden γ-Secretase-Modulatoren
identifzieren, die in Frage kommende Therapeutika zur Behandlung
von Krankheiten, die durch abnorme Niveaus von γ-Secretaseaktivität gekennzeichnet
sind, einschließlich
AD, darstellen. Daher umfassen die Verfahren der Erfindung nach
der Identifizierung von Modulatormitteln gegebenenfalls den/die
zusätzlichen
Schritt oder Schritte der Herstellung/Synthetisierung der Mittel
und Formulierung des Mittels in eine Zusammensetzung unter Verwendung
pharmazeutisch akzeptabler Verdünnungsmittel,
Adjuvantien oder Träger.
Pharmazeutische Zusammensetzungen werden nachstehend ausführlicher
beschrieben.
-
VI. Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Die
Modulatoren der Notch-Prozessierung, APP-Prozessierung und/oder γ-Secretase-Spaltung, die durch
die vorliegende Erfindung identifiziert wurden, können schließlich in
pharmazeutische Zusammensetzungen, d. h. in eine Form, die für In-vivo-Anwendungen
geeignet ist, formuliert werden. Im allgemeinen wird dies die Herstellung
von Zusammenset zungen, die im wesentlichen frei von Pyrogenen sowie
anderen Verunreinigungen, die für
Menschen und Tiere schädlich
sein können,
zur Folge haben.
-
Im
allgemeinen wird man geeignete Salze und Puffer einsetzen, um die
identifizierten Modulator-Zusammensetzungen stabil zu machen und
deren Aufnahme von Targetzellen zu ermöglichen. Der Ausdruck „pharmazeutisch
oder pharmakologisch akzeptabel" bezieht
sich auf molekulare Gebilde und Zusammensetzungen, die keine nachteiligen,
allergischen oder anderen ungünstigen
Reaktionen hervorrufen, wenn sie einem Tier oder einem Menschen
verabreicht werden. Wie hierin verwendet, umfaßt „pharmazeutisch akzeptabler
Träger" irgendwelche und
alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakteriellen und fungiziden
Mittel, isotonischen und absorptionsverzögernden Mittel und dergleichen.
Die Verwendung solcher Medien und Mittel für pharmazeutisch aktive Substanzen
ist in der Technik allgemein bekannt. Außer insofern, daß herkömmliche
Medien oder Mittel mit den durch die vorliegende Erfindung identifizierten
Modulatoren inkompatibel sind, wird deren Verwendung in therapeutischen
Zusammensetzungen in Betracht gezogen. Es können auch ergänzende aktive
Inhaltsstoffe in die Zusammensetzungen eingeführt werden.
-
Die
Modulator-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen
klassische pharmazeutische Präparate.
Die Verabreichung dieser Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
wird auf herkömmliche
Weise erfolgen, so lange das Zielgewebe über diesen Weg zugänglich ist.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in ein Individuum durch
irgendein herkömmliches
Verfahren eingeführt werden,
z. B. durch intravenöse,
intradermale, intramuskuläre,
intramammäre,
intraperitoneale, intrathekale, intraokulare, retrobulbare, intrapulmonare
(z. B. zeitversetzt); orale, sublinguale, nasale, anale, vaginale
oder transdermale Zufuhr oder durch chirurgische Implantation an
einer besonderen Stelle, z. B. eingebettet unter der Milzkapsel,
dem Gehirn oder in der Augenhornhaut. Die Behandlung kann aus einer
Einzeldosis oder mehreren Dosen über
einen gewissen Zeitraum bestehen.
-
Die
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung identifizierten Modulatorverbindungen
können
zur Verabreichung als Lösungen
der freien Base oder pharmakologisch akzeptablen Salze in Wasser,
geeigneterweise gemischt mit einem oberflächenaktiven Mittel, wie Hydroxypropylcellulose,
hergestellt werden. Es können
ebenso Dispersionen in Glycerin, flüssigen Polyethylenglykolen
und Gemischen davon und in Ölen
hergestellt werden. Unter normalen Lager- und Gebrauchsbedingungen
enthalten diese Präparate
ein Konservierungsmittel, um das Wachstum von Mikroorganismen zu
verhindern.
-
Die
pharmazeutischen Formen, die injizierbar sind, umfassen sterile
wässerige
Lösungen
oder Dispersionen und sterile Pulver für die improvisierte Herstellung
steriler injizierbarer Lösungen
oder Dispersionen. In allen Fällen
muß die
Form steril und so flüssig
sein, daß sie
leicht gespritzt werden kann. Sie muß unter den Herstellungs- und
Lagerbedingungen stabil sein und gegen die verunreinigende Wirkung
von Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilzen, geschützt werden.
Der Träger
kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium, das beispielsweise Wasser, Ethanol,
Polyol (beispielsweise Glycerin, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenlycol
und dergleichen), geeignete Gemische davon und pflanzliche Öle sein.
Die richtige Fluidität
kann beispielsweise durch die Verwendung einer Beschichtung wie
Lecithin, durch den Erhalt der erforderlichen Teilchengröße im Falle
einer Dispersion und durch die Verwendung oberflächenaktiver Mittel aufrechterhalten werden.
Die Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen kannt durch verschiedene
antibakterielle und fungizide Mittel, beispielsweise Parabene, Chlorbutanol,
Phenol, Sorbinsäure,
Thimerosal und dergleichen, bewirkt werden. In vielen Fällen werden
bevorzugt isotonische Mittel, beispielsweise Zucker oder Natriumchlorid,
eingeführt.
Eine verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch die Verwendung von
Mitteln, die die Absorption verzögern,
beispielsweise Aluminummonostearat und Gelatine, in den Zusammensetzungen
bewirkt werden.
-
Sterile
injizierbare Lösungen
werden durch die Einführung
der aktiven Verbindungen in der erforderlichen Menge in das geeignete
Lösungsmittel
mit verschiedenen der oben aufgezählten anderen Inhaltsstoffe, gefolgt
von Filtersterilisation, hergestellt. Im allgemeinen werden Dispersionen
durch die Einführung
der verschiedenen sterilisierten Wirkstoffe in ein steriles Vehikel,
daß das
Grunddispersionsmedium und die erforderlichen anderen Inhaltsstoffe
der oben aufgezählten
enthält,
hergestellt. Im Falle eines sterilen Pulvers zur Herstellung steriler
injizierbarer Lösungen
sind die bevorzugten Herstellungsverfahren Vakuumtrocknungs- und Gefriertrocknungstechniken,
die ein Pulver aus dem Wirkstoff und der zusätzlichen gewünschten
Inhaltsstoffe aus einer zuvor steril filtrierten Lösung davon
ergeben.
-
Wie
hierin verwendet, umfaßt „pharmazeutisch
akzeptabler Träger" irgendwelche und
alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und fungizide
Mittel, isotonische und die Absorption verzögernde Mittel und dergleichen.
Die Verwendung solcher Medien und Mittel für pharmazeutisch aktive Substanzen
ist in der Technik allgemein bekannt. Die Verwendung der herkömmlichen
Medien oder Mittel in den therapeutischen Zusammensetzungen wird
in Betracht gezogen, außer
wenn sie mit dem Wirkstoff inkompatibel sind. Auch ergänzende Wirkstoffe
können
in die Zusammensetzungen eingeführt
werden.
-
Für die orale
Verabreichung können
die durch die vorliegende Erfindung identifizierten Modulatoren mit
Trägerstoffen
eingeführt
werden und in Form nicht-aufzunehmender Mundwäschen und Zahncremes verwendet
werden. Eine Mundwäsche
kann durch die Einführung
des Wirkstoffes in der erforderlichen Menge in ein geeignetes Lösungsmittel,
wie eine Natriumboratlösung
(Dobell-Lösung),
hergestellt werden. Alternativ kann der Wirkstoff in eine antiseptische
Wäsche,
enthaltend Natriumborat, Glycerin und Kaliumbicarbonat, eingeführt werden.
Der Wirkstoff kann auch in Zahncremes dispergiert sein, einschließlich Gels,
Pasten, Pulvern und Aufschlämmungen.
Der Wirkstoff kann in einer therapeutisch wirksamen. Menge zu einer
pastenartigen Zahncreme, die Wasser, Bindemittel, Abriebmittel,
Aromastoffe, Schäumungsmittel
und Feuchthaltemittel umfaßt,
zugegeben werden.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in neutraler oder Salzform
formuliert werden. Pharmazeutisch akzeptable Salze umfassen die
Säureadditionssalze
(gebildet mit den freien Aminogruppen des Proteins), die mit anorganischen
Säuren
wie beispielsweise Salz- oder Phosphorsäuren oder organischen Säuren, wie
Essig-, Oxal-, Wein-, Mandelsäure
und dergleichen gebildet wurden. Salze, die mit den freien Carboxylgruppen
gebildet wurden, können
auch aus anorganischen Basen wie beispielsweise Natrium, Kalium,
Ammonium, Calcium oder Eisen(III)hydroxid und organischen Basen,
wie Isopropylamin, Trimethylamin, Histidin, Prokain und dergleichen,
stammen.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in neutraler oder Salzform
formuliert werden. Pharmazeutisch akzeptable Salze umfassen die
Säureadditionssalze
(gebildet mit den freien Aminogruppen des Proteins), die mit anorganischen
Säuren
wie beispielsweise Salz- oder Phosphorsäuren oder organischen Säuren, wie
Essig-, Oxal-, Wein-, Mandelsäure
und dergleichen, gebildet wurden. Salze, die mit den freien Carboxylgruppen
gebildet wurden, können
auch aus anorganischen Basen wie beispielsweise Natrium, Kalium,
Ammoni um, Calcium oder Eisen(III)hydroxid und organischen Basen,
wie Isopropylamin, Trimethylamin, Histidin, Prokain und dergleichen,
stammen.
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Nach
der Formulierung werden Lösungen
kompatibel mit der Dosierungsformulierung und in einer Menge, die
therapeutisch wirksam ist, verabreicht. Die Formulierungen sind
in zahlreichen Dosierungsformen wie injizierbaren Lösungen,
Arzneimittel freisetzenden Kapseln und dergleichen verabreichbar.
Beispielsweise sollte die Lösung
zur parenteralen Verabreichung in einer wässerigen Lösung wenn notwendig gepuffert
und das flüssige
Verdünnungsmittel
zuerst mit ausreichend Kochsalzlösung
oder Glucose isotonisch gemacht werden. Diese besonderen wässerigen
Lösungen
sind insbesondere zur intravenösen,
intramuskulären,
subkutanen und intraperitonealen Verabreichung geeignet.
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„Dosierungseinheit" wird als eine Einzelmenge
einer therapeutischen Zusammensetzung, dispergiert in einem geeigneten
Träger,
definiert. Beispielsweise kann die parenterale Verabreichung mit
einem Anfangsbolus, gefolgt von der kontinuierlichen Infusion zur
Aufrechterhaltung therapeutischer zirkulierender Konzentrationen
des Arzneimittelproduktes, durchgeführt werden. Ein Fachmann wird
die durch die gute medizinische Praxis und den klinischen Zustand
des einzelnen Patienten bestimmten wirksamen Dosen und Verabreichungsregime
ohne weiteres optimieren können.
Genauer gesagt, sollte die Dosis so ausgewählt werden, daß die Bildung
des Aβ-Peptids
und speziell die Plaquebildung im Gehirn eines Individuums, das
AD zeigt, reduziert, inhibiert, verringert oder anderweitig aufgehoben
wird. Hierfür
kann ein Fachmann Tiermodelle von AD einsetzen (wie z. B. in
US-Patent Nr. 5,877,399 ;
US-Patent Nr. 5,387,742 ;
US-Patent Nr. 5,811,633 offenbart), um
die Dosisverabreichungsprotokolle zu optimieren und die relevanten
Mengen pharmazeutischer Mittel, die zur Intervention bei AD in einem
menschlichen Individuum erforderlich sind, vorherzusagen.
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Die
Häufigkeit
der Dosierung wird von den pharmakokinetischen Parametern des Mittels
und den Verabreichungswegen abhängen.
Die optimale pharmazeutische Formulierung wird von einem Fachmann
in Abhängigkeit
des Verabreichungsweges und der gewünschten Dosis bestimmt. Siehe
zum Beispiel Remington's Pharmaceutic
Sciences, 18. Aufl. (1990, Mack Publ. Co, Easton PA 18042) S. 1435–1712, hierin
durch Verweis aufgenommen. Solche Formulierungen können den
physikalischen Zustand, die Stabilität, die Freisetzungsrate in
vivo und die Clearance-Rate in vivo der verabreichten Mittel beeinflussen.
In Abhängigkeit
des Verab reichungsweges kann eine geeignete Dosis gemäß dem Körpergewicht,
der Körperoberflächen oder
der Organgröße errechnet
werden. Eine weitere Verbesserung der Berechnungen, die zur Bestimmung
der geeigneten Behandlungsdosis erforderlich sind, kann von einem
Fachmann routinemäßig ohne
unnötiges
Experimentieren, insbesondere im Hinblick auf die hierin offenbarten
Dosierungsinformationen und Assays sowie die pharmakokinetischen
Daten, die in klinischen Versuchen an Tieren und Menschen zu beobachten
sind, vorgenommen werden.
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Geeignete
Dosierungen können
durch die Verwendung etablierter Assays zur Bestimmung von Blutkonzentrationen
in Verbindung mit relevanten Dosis-Wirkungs-Daten ermittelt werden.
Das endgültige
Dosierregime wird vom behandelnden Arzt unter Berücksichtigung
von Faktoren, die die Wirkung von Arzneimitteln modifizieren, bestimmt,
z. B. die spezifische Aktivität
des Arzneimittels, die Schwere der Schädigung und die Reaktionsfähigkeit
des Patienten, Alter, Zustand, Körpergewicht,
Geschlecht und Ernährung
des Patienten, die Schwere der Infektion, Zeit der Verabreichung
und andere klinische Faktoren. Bei der Durchführung von Studien werden weitere
Informationen hervorgebracht, die die geeigneten Dosierniveaus und
die Dauer der Behandlung für
spezielle Krankheiten und Zustände
betreffen.
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Es
ist davon auszugehen, daß die
pharmazeutischen Zusammensetzungen und Behandlungsverfahren der
Erfindung in Bereichen der menschlichen Medizin und Veterinärmedizin
nützlich
sind. Daher kann das zu behandelnde Individuum ein Säuger, bevorzugt
ein Mensch, oder ein anderes Lebewesen sein. Für veterinäre Zwecke umfassen die Individuen
beispielsweise Farmtiere, einschließlich Kühe, Schafe, Schweine, Pferde
und Ziegen, Haustiere wie Hunde und Katzen, exotische und/oder Zootiere,
Versuchstiere, einschließlich Mäuse, Ratten,
Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster; und Geflügel wie Hühner, Truthahn, Enten und Gänse.
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VI. Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sollen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulichen. Ein Fachmann sollte im Lichte der vorliegenden
Offenbarung jedoch erkennen, daß zahlreiche
Veränderungen
an den speziellen offenbarten Ausführungsformen vorgenommen werden
können,
und trotzdem das gleiche oder ein ähnliches Ergebnis erhalten
werden kann, ohne vom Sinn und Umfang der Erfindung abzuweichen.
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Beispiel 1
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Materialien und Verfahren
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Das
vorliegende Beispiel liefert die Lehre der allgemeinen Techniken,
Reagenzien und Assays, die zum Erhalt der hierin erörterten
Ergebnisse eingesetzt wurden. Die allgemeinen Laborchemikalien wurden
von Sigma Chemical Co (St. Louis, Mo) erworben. Der pET 43.1a-Vektor stammten von
Novagen (Madison, WI), und die Restriktionsenzyme stammten von Invitrogen
(Carlsbad, Ca). Die Oligonukleotide stammten von Sigma Genosys (The
Woodlands, Tx). Der Val-1744-Antikörper stammte von Cell Signaling
Technology (Beverly, Ma). Die PHA/PNU-Verbindungen wurden aus der
Pharmacia-Verbindungssammlung (New Jersey, USA) erhalten.
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Klonen
des Notch-Substrats: Notch-Substrat, enthaltend die Aminosäuren N1703–D1860 des Maus-Notch-1-Proteins
(DNA-Sequenz-Zugriffszahl Z11886) wurde in den pET 43.1a-Vektor als ein EcoRI/HindIII-Insert
zusammen mit einer Nukleinsäure,
die das NusA kodiert, geklont. Das Expressionskonstrukt zur Kodierung
des NusA/Notch-Fusionsproteins hatte die Sequenz von. SEQ ID Nr.:
1. Dieses Konstrukt enthielt C-terminale Flag- und 8His-Markierungen,
erzeugt durch PCR, was die Erweiterung (DYKDDDDKHHHHHHHH, SEQ ID
Nr.: 15) nach der Aminosäure
1860 von Notch ergab. Die DNA wurde in BL21(DE3)-kompetentes E. coli (Stratagen) transformiert,
und die Klone wurden auf die Gegenwart des korrekten Inserts unter
Verwendung des DNA Concert-Miniprep-Kits (Gibco/BRL) gescreent.
Der Klon Notch-F6 enthielt die korrekte DNA-Sequenz von SEQ ID Nr.:
1.
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Expression
und Reinigung des Notch/NusA-Fusionsproteins. E. coli wurde mit
dem Klon Notch-F6 transformiert, in LB/Amp inokuliert und über Nacht
bei 37 °C
in einem Schüttelinkubator
herangezogen. Am nächsten
Tag wurden 35 ml der Über-Nacht-Kultur
zur Inokulierung von 2 Litern LB/Amp verwendet. E. coli wurde bei
37 °C in
einem Schüttelinkubator
herangezogen, bis A600 0,4 erreicht hatte,
und wurde dann 3 Stunden mit 1 mM IPTG induziert und zentrifugiert.
Die Pellets aus zwei Litern Kultur wurden in 5 ml/g Pellet von 50
mM Tris, pH 8,0, 100 mM NaCl, umfassend Proteaseinhibitoren, erneut
suspendiert und dreimal mit einer French-Presse aufgearbeitet, wodurch
ein roher Extrakt erhalten wurde. Der pH des Extraktes wurde unter Verwendung
von 2M Tris auf 8,0 eingestellt, und er wurde bei 11.000 g 45 min
zentrifugiert. Der Überstand wurde
auf eine 4 ml Nickel-IMAC- Chromatographiesäule, äquilibriert
in 50 mM Tris, pH 8,0, 100 mM NaCl und mit Proteaseinhibitoren geladen.
Die Säule
wurde mit demselben Puffer, gefolgt von einem Puffer, der 50 mM Imidazol
enthielt, gewaschen. Das NusA-Notch-Fusionsprotein wurde mit Puffer,
der 300 mM Imidazol enthielt, eluiert, und 0,8 ml Fraktionen wurden
gesammelt und durch A280 und SDS-PAGE analysiert.
Fraktionen, die NusA-Notch enthielten, wurden gesammelt und in 50
mM Pipes, pH 7,0, 100 mM NaCl, dialysiert.
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Spaltung
von Notch, bestimmt durch Western-Blot-Analyse. Die NusA-Notch-Fusion
(1,7 μM)
wurde mit 70 μg/ml
solubilisierter γ-Secretase
in 50 mM Pipes, pH 7,0, 0,25 % CHAPSO, in einem Gesamtvolumen von
50 μl über Nach
bei 37 °C
inkubiert. DAPT (PHA-568638)
wurde in variierenden Konzentrationen zugegeben. Die Reaktionen
wurden durch die Zugabe von 12,5 μl
5X Laemmli-Puffer (Laemmli 1970) gestoppt, und 30 μl des Gemisches
wurden auf einer 15-%-SDS-PAGE der Elektrophorese unterzogen. Die
Proteine wurden unter Verwendung eines Halbtrocken-Blotgerätes (Millipore)
in Nitrocellulose überführt und
2 Stunden unter Verwendung von 4 % BSA in PBS/0,5 % Tween-20 blockiert.
Der Val-1744-Antikörper
wurde der Blockierlösung
in einer Verdünnung
von 1: 1000 zugegeben und 1 Stunde inkubiert. Die Membran wurde
dreimal mit PBS/0,5 % Tween-20 gewaschen, gefolgt von Inkubation
mit Anti-Kaninchen-IgG-HRP (1: 5000 verd. in 4 % BSA in PBS/0,5
% Tween-20). Die Membran wurde erneut dreimal gewaschen und unter
Verwendung von ECL-Reagenzien entwickelt (Amersham, Piscataway,
New Jersey).
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In-vitro-Notch-Spaltungs-ELISA.
Die Notch-Spaltung wurde ebenso unter Verwendung einer ELISA-Technik
bewertet. Vor dem Aufbau einer Reaktion wurde die erforderliche
Anzahl an Löchern
in einer 96-Loch-Halbflächenplatte
(Costar) mit 50 μl
Val-1744-Antikörper,
verdünnt
1: 200 in 0,1M NaHCO3, pH 8,2, beschichtet.
Die Platten wurden über
Nacht bei 4 °C
inkubiert. Die Notch-Spaltungsreaktion war wie folgt aufgebaut.
NusA-Notch (0,9 μM)
wurde mit 70 μg/ml
solubilisierter γ-Secretase
in 50 mM Pipes, pH 7,0, 0,25 % CHAPSO, in einem Gesamtvolumen von
25 μl über Nacht
bei 37 °C
inkubiert. Am nächsten
Tag wurde die Platte mit Val-1744-Antikörper beschichtet, dreimal mit
PBS/0,05 % Tween-20 gewaschen und unter Verwendung von 4 % BSA in
PBS/0,05 % Tween-20 1 Stunde blockiert. Das Spaltungsreaktionsgemisch
wurde unter Verwendung von 4% BSA in PBS/0,05 % Tween-20 um das
14-fache verdünnt,
und 50 μl
wurden in dreifacher Ausfertigung plattiert und 3 bis 4 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden dreimal mit PBS/0,05
% Tween-20 gewaschen, und 50 μl
Anti-FLAG-HRP-Antikörper
(Sigma, St. Louis, Mo), verwendet bei einer Verdünnung von 1: 60000 in 4 % BSA/PBS/0,5
% Tween-20, wurden zugegeben. Dieser Antikörper wurde 45 min inkubiert
und die Platte dreimal mit PBS/0,5 % Tween-20 gewaschen. TMB-Reagens
(Kirkegaard & Perry)
wurde 1: 1 gemischt, und 50 μl
wurden in die Löcher
gegeben. Die Farbe konnte sich eine Stunde entwickeln, und 50 μl 1M H3PO4 wurden zugegeben
und die Platten bei 450 nm auf einem SpectraMax Plus-Plattenleser
ausgelesen. Bei der Variierung der Notch-Substratkonzentration wurden
0,11 bis 3,6 μM
NusA-Notch verwendet. Wurde die Enzymkonzentration variiert, wurden
2,1 bis 68 μg/ml
solubilisierte γ-Secretase
verwendet.
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Inhibierung
der Notch-Spaltung. Die Inhibitoren (1 μl) wurden der Spaltreaktion
als 25-fache Konzentrationen in 50 % DMSO vor der Zugabe des Enzyms
zugegeben. Blindproben und Kontrollen ohne Inhibitor enthielten
dieselbe DMSO-Endkonzentration. Die IC50-Werte
wurden für
die Inhibitoren unter Verwendung des logistischen 4-Parameter-Modells
im GraFit-4.0-Programm
berechnet.
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Beispiel 2
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Ergebnisse und Erörterung
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Zur
Herstellung eines löslichen
Notch-Substrats stellten die Erfinder zahlreiche Konstrukte in E.
coli her (3a). Diese umfassen die Verwendung
von Caspase-Leader, Ubiquitin, N-terminalem tau und der Nus-Markierung.
Die lösliche
Expression war nur bei der Nus-Fusion
zu beobachten (Wilkinson et al., Bio/Technology 9: 443–448, 1991). 3b zeigt
Klondetails für
dieses Konstrukt. Zur Erleichterung der Reinigung und Assayentwicklung
wurden eine His- und eine Flag-Markierung am C-Terminus von Notch
errichtet.
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Wenn
das Nus-markierte Notch-Fusionsprotein in E. coli exprimiert wurde,
war eine hohe Expression des Fusionsproteins, die einer 90 kDa-Bande
entspricht, auf einer SDS-PAGE (4, Bahn
1) zu beobachten, eine Größe, die
für das
Fusionsprotein erwartet wurde. Wurde das gesamte Lysat zentrifugiert,
verblieb das Fusionsprotein in der löslichen Fraktion (4,
Bahn 2). Das Notch-enthaltende Fusionsprotein wurde aus der löslichen
Fraktion durch IMAC unter Verwendung von Nickel als das immobilisierte
Metallion gereinigt. 4 (Bahnen 5–9) zeigt verschiedene Fraktionen,
eluiert aus der IMAC-Säule
durch 300 mM Imidazol. Diese Fraktionen wurden gesammelt, dialysiert
und dann als eine Quelle für
das Substrat für
die γ-Secretase-Spaltung verwendet.
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Die
Technik zur Verfolgung einer speziellen Spaltung in dem Notch-Protein
basiert auf der Spezifität des
Val-1744-Antikörpers
(Cell Signaling Technology). Sie ist speziell für das gespaltene Notch und
kreuzreagiert nicht mit dem ungespaltenen Notch-Protein. Wie in 5 (Bahn
3) gezeigt, wurde das gespaltene Notch-Protein auf einem Western-Blot
mit einem Antikörper,
der für
Val-1744 spezifisch ist, detektiert. Wie in Bahn 1 gezeigt, war
keine Kreuzreaktivität
mit dem ungespaltenen Notch-Fusionsprotein zu beobachten. Überdies
wurde diese spezielle Spaltung in dem Notch-Protein dosisabhängig durch
DAPT (Dovey et. al., J. Neurochem. 76: 173–181, 2001), einem allgemein
bekannten starken Inhibitor von γ-Secretase
inhibiert (Bahn 4–8, 5).
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Um
zu bestimmen, ob es in dem Notch-Protein noch eine weitere Spaltung
gibt, wurde die Spaltreaktion außerdem durch einen Western-Blot
unter Verwendung des C-terminalen Flag-Antikörpers überwacht. Außerhalb
der drei immunoreaktiven Banden war nur ein Spaltprodukt durch DAPT
inhibierbar. Alles in allem lassen diese Ergebnisse darauf schließen, daß die γ-Secretase-vermittelte
In-vitro-Spaltung zu einer speziellen Spaltung an 1743/1744 zu führen scheint,
was mit zellbasierenden Studien übereinstimmt,
die die Produktion von NICD aus Notch zeigen (Kopan et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 93: 1683–1688,
1996; Schroeter et al., Nature, 393: 382–386, 1998).
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Die
obigen Ergebnisse zeigten, daß das
Notch-Fusionsprotein für
eine γ-Secretase-vermittelte
spezifische Spaltung, die auf einem Western-Blot durch einen hoch
spezifischen monoklonalen Val-1744-Antikörper detektiert werden kann,
empfänglich
ist. Da Western-Blots nicht quantitativ sind, sind Verbindungen
für die Notch-Inhibierung
nur schwer zu bewerten und die Inhibierungspotentiale mit dem Aβ ELISA zu
vergleichen.
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6 zeigt
eine Strategie zur Entwicklung eines quantitativen ELISA für die Notch-Spaltung zum Vergleich
des Inhibierungspotentials von Verbindungen mit dem CT-100-basierenden ELISA.
Sie basiert auf einem Sandwich-ELISA unter Verwendung der hoch spezifischen
Anti-Val-1744- und Anti-Flag-Antikörper zum Einfangen des N- und
C-Terminus des NICD-Fragments aus dem Notch-Fusionsprotein in Gegenwart
von γ-Secretase.
Dieser Assay wird wie in Beispiel 1 unter der Überschrift "In-vitro-Notch-Spaltungs-ELISA" durchgeführt. Im
wesentlichen wird in diesem Sandwich-ELISA die Mikrotiterplatte
mit Val-1744-Antikörper beschichtet.
Während
dessen wird die NusA-Notch-Spaltreaktion durchgeführt, in
der NusA-Notch mit γ-Secretase
inkubiert wird. Die mit Val-1744-Antikörper beschichtete Platte wird
mit Puffer gewaschen und mit BSA blockiert. Das Spaltreaktionsgemisch
wird dann zu der Mikrotiterplatte gegeben und für einen geeigneten Zeitraum
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden gewaschen, der
Anti-FLAG-HRP-Antikörper
(Sigma, St. Louis, Mo) wurde zugegeben und erneut für einen
geeigneten Zeitraum inkubiert. Das chromogene Substrat für HRP, TMB-Reagens
(Kirkegaard & Perry),
wurde zugegeben und die entwickelte Farbe wurde bei 450 nm auf einem
SpectraMax Plus-Plattenleser ausgelesen. 7 zeigt
die Spaltung des NusA-Notch-Fusionsproteins, detektiert durch ELISA.
In dem ELISA wurde ein 5-facher Signal-Rausch-Abstand beobachtet.
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Die
enzymatische Aktivität
solubilisierter γ-Secretase
für die
Notch-Spaltung wurde in dem ELISA unter definierten experimentellen
Bedingungen weiter charakterisiert. 8A zeigt
die Substratabhängigkeit
der Produktbildung. Die Reaktion folgt Michaelis-Menten-Kinetiken und der
scheinbare Km für
die Hydrolyse des Notch-Fusionsproteinsubstrats durch solubilisierte γ-Secretaseaktivität beträgt unter
definierten Bedingungen etwa 0,7 μM.
Die beobachtete Notch-Spaltaktivität war auch linear mit der Proteinkonzentration
eines solubilisierten Membranpräparats,
das γ-Secretaseaktivität enthält (8B).
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Eine
weitere Bestätigung
für die γ-Secretase-vermittelte
Notch-Spaltung in dem ELISA war durch Inhibierungsstudien unter
Verwendung spezieller Inhibitoren für dieses Enzym, die in der
Literatur berichtet werden, erhältlich.
Ein starker Inhibitor von γ-Secretase,
genannt DAPT, ist berichtet worden (Dovey et al., J. Neurochem.
76: 173–181,
2001). Wie in 9 gezeigt, inhibiert DAPT (PHA-568638)
die Notch-Spaltung dosisabhängig
mit einem IC50 2,4 nM. Andererseits ist
von Fenchylaminsulfonamid (PHA-512088) berichtet worden (Rishton
et al., J. Med. Chem. 43: 2297–2299,
2000), daß es
die γ-Secretaseaktivität im unteren μM-Bereich in
dem CT-100-in-vitro-Assay inhibiert. Wie in 9 gezeigt,
inhibierte PHA-512088
die γ-Secretase-vermittelte
Notch-Spaltung mit einem IC50 von 0,7 μM in dem
ELISA unter definierten Bedingungen. Wie gezeigt, arbeiteten die
Inhibitoren (PHA-568638; PHA-512088) im unteren nM- bis in den unteren μM-Bereich
in dem Assay sehr gut. Alles in allem zeigen diese Ergebnisse, daß die enzymatische
Aktivität
in vitro, die ein NICD-Fragment
aus einem Notch-Fusionsproteinsubstrat erzeugt, γ-Secretase zuzuschreiben ist.
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Kürzlich sind
zellbasierende Assays zur parallelen Verfolgung der APP- und Notch-Spaltung
berichtet worden (Karlstrom et al., J. Biol. Chem. 277: 6763–6766, 2002).
Die vorliegende Erfindung demonstriert jedoch zum ersten Mal einen
quantitativen In-vitro-ELISA zur Verfolgung der spezifischen Notch-Spaltung (G1743-V1744)
durch γ-Secretase.
Die vorliegende Erfindung demonstriert zum ersten Mal, daß γ-Secretaseaktivität aus HeLa-Zellen
spezifisch das Notch-Protein an der 1743-1744-Verbindung spaltet.
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Alle
hierin offenbarten und beanspruchten Zusammensetzungen und/oder
Verfahren können
ohne unnötige
Experimente im Lichte der vorliegenden Offenbarung hergestellt und
ausgeführt
werden. Während
die Zusammensetzungen und Verfahren dieser Erfindung anhand bevorzugter
Ausführungsformen
beschrieben worden sind, wird ein Fachmann erkennen, daß Variationen
an den Zusammensetzungen und/oder Verfahren und in den Schritten
oder der Folge von Schritten der hierin beschriebenen Verfahren
vorgenommen werden können,
ohne vom Konzept, Sinn und Umfang der Erfindung abzuweichen. Genauer
gesagt wird zu erkennen sein, daß bestimmte Mittel, die sowohl
chemisch als auch physiologisch verwandt sind, gegen die hierin
beschriebenen Mittel ausgetauscht werden können, während trotzdem die gleichen
oder ähnliche
Ergebnisse erreicht werden. Alle diese ähnlichen Substituenten und
Modifikationen, die einem Fachmann ersichtlich sein werden, werden
als im Umfang der Erfindung, wie er durch die anhängenden
Ansprüche
definiert wurde, liegend betrachtet. Sequenzprotokoll

























