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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Haarfärbemittel auf Basis eines mit
Peroxid reagierenden Oxidationsfarbstoff-Systems, das dauerhafte
intensive Farbtöne
liefert, die entweder als solche angewandt werden, oder, in Kombination
mit weiteren Entwickler- und/oder Kupplersubstanzen, zur Erzielung
weiterer Farbnuancen benutzt werden können und das Haar selbst bei
kurzfristiger wiederholter Anwendung nicht schädigt.
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Die
nach wie vor in Haarfärbemitteln
meist eingesetzten Entwicklersubstanzen sind 1,4-Diaminobenzol (p-Phenylendiamin)
und 1-Methyl-2,5-diaminobenzol (p-Toluylendiamin). Die Verwendung
dieser Substanzen wird den farbtechnischen Wünschen der Anwender zwar weitgehend
gerecht, es gibt jedoch immer noch Farbnuancen, die dadurch nicht
voll erreicht werden können.
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Es
wurde auch bereits vorgeschlagen, diese Lücke durch Verwendung alternativer
Entwicklersubstanzen zu schließen.
Dies ist in beschränktem
Umfang möglich
durch den Einsatz von Tetraaminopyrimidin oder 2-(2,5-Diaminophenyl)ethanol
(vgl. EP-A 7537 und EP-B 400 330); jedoch müssen dann Abstriche in der
Farbintensität
anderer Nuancen hingenommen werden.
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Eine
weitgehende Lösung
dieses Problems wird durch den in der EP-A 615 743 beschriebenen
Einsatz von 2-(2'-Hydroxyethylamino)-5-aminotoluol
bzw. dessen wasserlöslichen
Salzen als Bestandteil von Oxidations-Haarfärbemitteln erreicht.
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Die
DE 200 17 642 U beschreibt
Harrfärbezusammensetzungen,
die 2-Chlor-p-aminophenol
und o-aminophenol enthalten. Haarfärbezusammensetzungen die 2-Chlor-p-aminopheniol
und m-aminophenol enthalten, sind in der
DE 100 51 034 A1 beschrieben.
Beide Dokumente enthalten jedoch keinen Hinweis auf eine Zusammensetzung
gemäß Anspruch
1 der vorliegenden Erfindung.
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Es
war jedoch bisher nicht möglich,
kräftige
Färbungen
im Orange-Rotbereich auf diese Weise herzustellen.
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Die
Erfindung geht von der Aufgabe aus, diesem Mangel abzuhelfen, und
Oxidationshaarfärbemittel zur
Verfügung
zu stellen, die intensive, glänzende
Färbungen
insbesondere im Orange- und Rotbereich, liefern und das Haar selbst
bei kurzzeitiger wiederholter Anwendung nicht schädigen.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass ein solches Haarfärbemittel
ein mit Peroxid reagierendes Oxidationsfarbstoff-System ausgewählt aus
jeweils einem Element der Gruppen a) 3-Chlor-p-aminophenol und b)
2-Methyl-5-aminophenol, 2-Methyl-5-hydroxyethylaminophenol, 2-Methyl-5-γ-hydroxypropylaminophenol,
2-Methyl-5-methylaminophenol,
2-Methyl-5-ethylaminophenol, 2-Methoxy-5-aminophenol, 2-Methyl-4-methoxy-5-aminophenol
und/oder 2-Methyl-4-methoxy-5-hydroxyethylaminophenol und c) o-Aminophenol
und/oder 4-Chlor-2-aminophenol enthält.
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Bei
Anwendung dieser Zusammensetzungen auf Basis einer üblichen
Grundlage werden nach der Oxidation mit Peroxid sehr ausdrucksvolle,
intensive, dauerhafte Haarfärbungen
vor allem im Orange- und Rotbereich erhalten, die durch Zusatz entsprechender
weiterer Entwickler- und Kupplersubstanzen noch zu anderen Farbnuancen
variiert werden können.
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Zusätzlich zu
den genannten Entwickler- und Kupplersubstanzen können noch
weitere solche eingesetzt werden.
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Weitere
geeignete Kupplersubstanzen sind beispielsweise 1-Methoxy-2-amino-4-(β-hydroxyethylamino)benzol,
2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, Resorcin,
2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1,3-Diaminobenzol, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
1,7-Dihydroxynaphthalin, p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, 2-Hy droxyethyl-p-phenylendiamin,
2-n-Propyl-p-phenylendiamin, N,N-bis(β-hydroxyethyl)p-phenylendiamin,
N-Methoxyethyl-p-phenylendiamin und/oder 5-Chlor-2-hydroxyethyl-p-phenylendiamin
bzw. deren wasserlöslichen
Salze.
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Die
Gesamtkonzentration der Entwicklersubstanzen liegt üblicherweise
zwischen etwa 0,05 und 5%, vorzugsweise 0,1 und 4%, insbesondere
0,25 bis 0,5% und 2,5 bis 3% Gew.-% der Gesamtzusammensetzung des
Haarfärbemittels
(ohne Oxidationsmittel), wobei sich die Angaben jeweils auf den
Anteil an freier Base beziehen; das bevorzugte Gewichtsverhältnis von
Entwickler- zu den Kupplersubstanzen liegt dabei zwischen etwa 1
: 8 bis 8 : 1, vorzugsweise etwa 1 : 5 bis 5 : 1, insbesondere 1
: 2 bis 2 : 1.
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Die
Kupplersubstanz(en) als Reaktionspartner der Entwicklersubstanz(en)
liegen in den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln
etwa im gleichen molaren Anteil wie die Entwicklersubstanzen vor,
d. h., also in Mengen von 0,05 bis 5,0%, vorzugsweise 0,1 bis 4%,
insbesondere 0,5 bis 3 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung (ohne Oxidationsmittel),
wobei sich die Angaben jeweils auf den Anteil an freier Base beziehen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
erwünschtenfalls
auch sogenannte Nuanceure zur Feineinstellung des gewünschten
Farbtones, insbesondere auch direktziehende Farbstoffe, enthalten.
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Solche
Nuanceure sind beispielsweise Nitrofarbstoffe wie 2-Amino-4,6-dinitrophenol,
2-Amino-4-nitrophenol, 2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, etc., vorzugsweise
in Mengen von etwa 0,05 bis 2,5%, insbesondere 0,1 bis 1% Gew.-%
der Farbzusammensetzung (ohne Oxidationsmittel).
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Die
erfindungsgemäßen Haarfärbemittel
können
die in solchen Mitteln üblichen
Grund- und Zusatzstoffe, Konditioniermittel, etc. enthalten, die
dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise
in der Monographie von K. Schrader, "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 2. Aufl. (Hüthig Buch Verlag,
Heidelberg, 1989), S. 782 bis 815, beschrieben sind. Sie können als
Lösungen,
Cremes, Gele oder auch in Form von Aerosol-Präparaten vorliegen; geeignete
Trägermaterial-Zusammensetzungen
sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
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Zur
Applikation wird das erfindungsgemäße Oxidationsfarbstoff-Vorprodukt
mit einem Oxidationsmittel vermischt. Bevorzugtes Oxidationsmittel
ist Wasserstoffperoxid, beispielsweise in 2- bis 6-prozentiger Konzentration.
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Es
können
jedoch auch andere Peroxide wie Harnstoffperoxid und Melaminperoxid
eingesetzt werden.
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Der
pH-Wert des applikationsfertigen Haarfärbemittels, d. h. nach Vermischung
mit Peroxid, kann sowohl im schwach sauren, d. h. einem Bereich
von 5,5 bis 6,9, im neutralen als auch im alkalischen Bereich, d. h.
zwischen pH 7,1 und 10 liegen.
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Im
folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele zur Erläuterung
der Erfindung gegeben. Grundlage
Stearylalkohol | 8,0
(Gew.-%) |
Kokosfettsäuremonoethanolamid | 4,5 |
1,2-Propandiolmono/distearat | 1,3 |
Kokosfettalkoholpolyglykolether | 4,0 |
Natriumlaurylsulfat | 1,0 |
Ölsäure | 2,0 |
1,2-Propandiol | 1,5 |
Na-EDTA | 0,5 |
Natriumsulfit | 1,0 |
Eiweißhydrolysat | 0,5 |
Ascorbinsäure | 0,2 |
Parfum | 0,4 |
Ammoniak,
25%ig | 1,0 |
Ammoniumchlorid | 0,5 |
Panthenol | 0,8 |
Wasser | @
100,00 |
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Die
erfindungsgemäßen Oxidationsfarbstoff-Kombinationen
wurden, unter entsprechender Verringerung des Wassergehalts, in
diese Grundlage eingearbeitet.
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Die
Ausfärbungen
erfolgten jeweils an Woll-Läppchen
und Strähnen
aus gebleichtem Menschenhaar, durch Aufbringen einer 1 : 1-Mischung
aus Farbstoff-Vorprodukt
und 6%iger Wasserstoffperoxid-Lösung (pH-Wert
der Mischung: 9,8) und zwanzigminütiger Einwirkung bei Zimmertemperatur,
folgendem Auswaschen und Trocknen.
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Es
wurden die folgenden Färbungen
erzielt: Beispiel
1:
0,41
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,14 | 2-Methyl-5-aminophenol |
0,12 | o-Aminophenol |
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Färbung:
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- Leuchtendes Orange. Beispiel
2:
0,41
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,25 | 5-(2-hydroxyethyl)-4-amino-4methoxy-2-methylphenol |
0,12 | o-Aminophenol |
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Färbung:
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- Leuchtendes Orange. Beispiel
3:
0,41
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,25 | 2-Methyl-5-hydroxyethylaminophenol |
0,12 | o-Aminopehnol |
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Färbung:
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- Leuchtendes Orange. Beispiel
4:
0,20
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,16 | 2-Chlor-p-aminophenol |
0,14 | 2-Methyl-5-aminophenol |
0,12 | o-Aminophenol |
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Färbung:
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- Kräftiges
Ziegelrot. Beispiel
5:
0,41
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,09 | 2-Methyl-5-aminophenol |
0,08 | o-Aminophenol |
0,09 | 2-Methylresorcin |
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Färbung:
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- Leuchtendes Kupferorange. Beispiel
6:
0,41
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,09 | 2-Methyl-5-aminophenol |
0,08 | o-Aminophenol |
0,08 | Resorcin |
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Färbung:
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- Leuchtendes kupferstichiges Orange. Beispiel
7:
0,41
(Gew.-%) | 3-Chlor-p-aminophenol
HCL |
0,09 | 2-Methyl-5-aminophenol |
0,08 | o-Aminophenol |
0,21 | 1-Methoxy-2-amino-4-β-hydroxyethylaminobenzol H2SO4 |
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Färbung:
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- Kräftiges
leuchtendes Mahagonirot. Beispiel
8:
0,20
(Gew.-%) | (Gew.-%)
3-Chlor-p-aminophenol HCL |
0,14 | 2-Methyl-5-aminophenol |
0,12 | o-Aminophenol |
0,20 | 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on |
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Färbung:
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- Leuchtendes kräftiges
Glutrot.