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Diese
Anmeldung ist eine Fortsetzungsanmeldung, die die Priorität der US-Patentanmeldung
mit dem Aktenzeichen 09/169.079, eingereicht am 9. Oktober 1998,
und der US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 08/901.710, eingereicht
am 28. Juli 1997, nunmehr US-Patent Nr. 6.107.046, und der US-Patentanmeldung mit
dem Aktenzeichen 08/340.011, eingereicht am 14. November 1994, nunmehr
US-Patent Nr. 5.776.755, und der US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
08/257.754, eingereicht am 9. Juni 1994, nunmehr fallen gelassen,
beansprucht; die letzteren beiden sind ihrerseits Teilfortsetzungsanmeldungen
der US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 07/959.951, eingereicht
am 9. Oktober 1992, nunmehr fallen gelassen. All diese Anmeldungen
sind hier vollständig
durch Inbezugnahme aufgenommen.
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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Gene für Rezeptoren, insbesondere
Gene für
Rezeptortyrosinkinasen, deren Insertion in rekombinante DNA-Vektoren
und die Herstellung des resultierenden Proteins in Wirtsstämmen von
Mikroorganismen und eukaryotischen Wirtszellen. Insbesondere ist
die vorliegende Erfindung gerichtet auf Flt4, eine Rezeptortyrosinkinase;
auf Flt4-kodierende Nukleotidsequenzen; auf Verfahren zur Erzeugung
von Flt4-kodierenden DNAs und deren Genprodukten; auf Nukleinsäuresonden,
die spezifisch Nukleinsäuren
erkennen (damit hybridisieren), die solche Rezeptoren kodieren;
auf Antikörper,
die solche Rezeptoren spezifisch erkennen; und auf Verfahren zur
Verwendung solcher Sonden und Antikörper und anderer Flt4-bindender
Verbindungen, zum Beispiel zur Identifizierung von Lymphgefäßen und
Hochendothelvenolen (HEV) in tierischen und menschlichen Geweben
und zur Verstärkung
oder Verhinderung des Wachstums von Flt4-exprimierenden Zellen bei
krankhaften Zuständen.
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HINTERGRUND
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Das
für Entwicklung,
Erhaltung und Reparatur differenzierter Zellen und Gewebe verantwortliche
Zellverhalten wird zu einem großen
Teil durch interzelluläre
Signale reguliert, die über
Wachstumsfaktoren und ähnliche
Liganden und deren Rezeptoren vermittelt werden. Die Rezeptoren
sind auf der Zelloberfläche
von reagierenden Zellen angeordnet, und sie binden Peptide oder
Polypeptide, die als Wachstumsfaktoren bekannt sind, sowie andere
hormonartige Liganden. Die Ergebnisse dieser Wechselwirkung sind
rasche biochemische Änderungen
in der reagierenden Zelle sowie eine rasche und eine langfristige
Neujustierung der zellulären
Genexpression. Etliche Rezeptoren, die mit verschiedenen Zelloberflächen verbunden
sind, können spezifische
Wachstumsfaktoren binden.
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Die
Tyrosinphosphorylierung ist eine der Schlüsselmechanismen der Signalübertragung über die
Plasmamembran. Etliche Tyrosinkinasegene kodieren Transmembranrezeptoren
für Polypeptid-Wachstumsfaktoren
und Hormone wie beispielsweise den Epidermiswachstumsfaktor (EGF),
Insulin, den insulinähnlichen Wachstumsfaktor
I (IGF-I), Plättchenwachstumsfaktoren
(PDGF-A und -B) und Fibroblastenwachstumsfaktoren (FGFs) [Heldin
et al., Cell Regulation, 1: 555–566
(1990); Ullrich et al., Cell, 61: 243–54 (1990)]. Die Rezeptoren
von etlichen hämatopoetischen
Wachstumsfaktoren sind Tyrosinkinasen; diese beinhalten c-fms, welches
der Koloniestimulierender-Faktor-1-Rezeptor ist [Sherr et al., Cell, 41:
665–676
(1985)] und c- kit,
ein ursprünglicher
hämatopoetischer
Wachstumsfaktorrezeptor [Huang et al., Cell, 63: 225–33 (1990)].
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Diese
Rezeptoren unterscheiden sich in ihrer Spezifität und Affinität. Im allgemeinen
sind Rezeptortyrosinkinasen Glykoproteine, die aus einer extrazellulären Domäne, die
in der Lage ist, (einen) spezifische(n) Wachstumsfaktor(en) zu binden,
einer Transmembrandomäne,
die üblicherweise
ein alphahelikaler Bereich des Proteins ist, einer Juxtamembrandomäne (wo der
Rezeptor z.B. durch Proteinphosphorylierung reguliert werden kann),
einer Tyrosinkinasedomäne
(welche die enzymatische Komponente des Rezeptors ist) und einem
carboxyterminalen Schwanz, der bei vielen Rezeptoren bei der Erkennung
und Bindung der Substrate für die
Tyrosinkinasen beteiligt ist, bestehen.
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Bei
etlichen Rezeptortyrosinkinasen sind die Prozesse des alternativen
Spleißens
und der alternativen Polyadenylierung in der Lage, mehrere unterschiedliche
Polypeptide aus dem selben Gen herzustellen. Diese können die
verschiedenen oben aufgezählten
Domänen
enthalten, oder auch nicht. In der Folge können einige extrazelluläre Domänen als
separate, von der Zelle ausgeschiedene, Proteine exprimiert werden,
und einigen Formen der Rezeptoren kann die Tyrosinkinasedomäne fehlen,
so dass sie nur die über
die Transmembrandomäne
in die Plasmamembran inserierte extrazelluläre Domäne enthalten, plus einem kurzen
carboxyterminalen Schwanz.
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An
der Physiologie des Gefäßsystems,
der embryonalen Vaskulogenese und Angiogenese, der Blutgerinnung,
Wundheilung und Reproduktion sowie etlichen Krankheiten ist das
Gefäßendothel,
das die Blutgefäße auskleidet,
beteiligt. Die Entwicklung des Gefäßbaums erfolgt durch Angiogenese,
und, nach einigen Theorien, beginnt die Bildung des Lymphsystems
kurz nach der Entwicklung von Arterien und Venen durch Sprossung
von Venen. Siehe Sabin, F. R., Am. J. Anat., 9: 43 (1909); und van
der Putte, S. C. J, Adv. Anat. Embryol. Cell Biol., 51: 3 (1975).
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Nach
der fötalen
Periode proliferieren Endothelzellen sehr langsam, ausgenommen während der
mit der Neovaskularisierung verbundenen Angiogenese. Wachstumsfaktoren,
die die Angiogenese stimulieren, üben ihre Wirkung über spezifische
endotheliale Zelloberflächen-Rezeptortyrosinkinasen
aus.
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Es
wurde gezeigt, dass unter den Liganden für Rezeptortyrosinkinasen der
Plättchenwachstumsfaktor (Platelet
Derived Growth Factor, PDGF) in der Hühner-Chorioallantoismembran
angiogen ist, wenn auch schwach. Der transformierende Wachstumsfaktor α (TGFα) ist ein
angiogener Faktor, der durch mehrere Tumorzelltypen und durch Makrophagen
ausgeschieden wird. Der Hepatozytenwachstumsfaktor (HGF), der Ligand
des c-met-Protoonkogen-kodierten
Rezeptors, ist ebenfalls stark angingen und induziert ähnliche
Reaktionen wie die von TGFα in
kultivierten Endothelzellen.
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Hinweise
zeigen, dass endothelzellspezifische Wachstumsfaktoren und Rezeptoren
vorhanden sind, die primär
für die
Stimulation des Endothelzellwachstums, Differenzierung sowie bestimmte
differenzierte Funktionen verantwortlich sein können. Der am besten untersuchte
Wachstumsfaktor ist der Gefäßendothelwachstumsfaktor
(VEGF), ein Mitglied der PDGF-Familie. Der Gefäßendothelwachstumsfaktor ist
ein dimeres Glykoprotein aus Disulfid-verknüpften 23-kDa-Untereinheiten,
der aufgrund seiner mitogenen Aktivität gegenüber Endothelzellen und seiner
Fähigkeit
zur Induktion von Gefäßpermeabilität (daher sein
alternativer Name Gefäßpermeabilitätsfaktor)
entdeckt wurde. Andere berichtete Wirkungen von VEGF beinhalten
die Mobilisierung von intrazellulärem Ca2+,
die Induktion der Plasminogenaktivator- und Plasminogenaktivatorinhibitor-1-Synthese, die Stimulation
des Hexose-Transports in Endothelzellen und die Förderung
der Monozytenmigration in vitro. Vier VEGF-Isoformen, kodiert durch
unterschiedliche mRNA-Spleißvarianten,
scheinen gleichermaßen
in der Lage zu sein, die Mitogenese von Endothelzellen zu stimulieren.
Die 121- und 165-Aminosäuren-Isoformen
von VEGF werden in löslicher
Form ausgeschieden, wohingegen die Isoformen mit 189- und 206 Aminosäureresten
mit der Zelloberfläche
verbunden bleiben und eine starke Affinität für Heparin aufweisen. Lösliche nicht-heparinbindende und
heparinbindende Formen sind ebenfalls für den verwandten Plazentawachstumsfaktor
(PlGF; 131 beziehungsweise 152 Aminosäuren) beschrieben worden, der
in der Plazenta, trophoblastischen Tumoren und kultivierten menschlichen
Endothelzellen exprimiert wird.
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Das
Muster der VEGF-Expression legt seine Beteiligung an der Entwicklung
und Erhaltung des normalen Gefäßsystems
und bei der Tumorangiogenese nahe. Während der murinen Entwicklung,
exprimiert das gesamte 7,5-Tage-Postcoital-Endoderm VEGF, und das
ventrikuläre
Neuroektoderm produziert VEGF im Stadium des Kapillareneinwuchses.
An Tag zwei der Wachtel-Entwicklung zeigen sowohl der vaskularisierte
Bereich des Dottersacks als auch der gesamte Embryo eine Expression
von VEGF. Darüber
hinaus zeigen Epithelzellen in der Nähe von fenestrierten Endothelien
bei erwachsenen Mäusen
anhaltende VEGF-Expression, was eine Rolle bei der Erhaltung dieses/dieser
spezifischen Endothelien-Phänotyps
und -Funktion nahelegt.
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Zwei
hochaffine Rezeptoren für
VEGF sind charakterisiert worden, VEGFR-1/Flt1 (fms-ähnliche
Tyrosinkinase-1) und VEGFR-2/Kdr/Flk-1
(Kinaseinsertionsdomäne,
enthaltend Rezeptor/fötale-Leberkinase-1). Diese
Rezeptoren werden in die PDGF-Rezeptorfamilie klassifiziert. Die
VEGF-Rezeptoren haben jedoch sieben immunglobulinähnliche
Schlaufen in ihren extrazellulären
Domänen
gezeigt (im Gegensatz zu fünf
bei anderen Mitgliedern der PDGF-Familie) und ein längeres Kinase-Insert.
Die Expression von VEGF-Rezeptoren tritt hauptsächlich in Gefäßendothelzellen
auf, obwohl einige auch auf Monozyten und Melanomzellinien zugegen
sein mögen.
Nur von Endothelzellen wurde berichtet, dass sie in Reaktion auf
VEGF-proliferieren, und Endothelzellen aus verschiedenen Quellen
zeigen verschiedene Reaktionen. Die Signale, die durch VEGFR-1 und
VEGFR-2 vermittelt werden, erscheinen daher zelltypspezifisch.
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VEGFR-1
und VEGFR-2 binden VEGF165 mit hoher Affinität (Kd etwa
20 pM beziehungsweise 200 pM). Vom Flk-1-Rezeptor ist gezeigt worden,
dass er in Reaktion auf VEGF eine Autophosphorylierung durchmacht,
eine Phosphorylierung von Flt1 war jedoch kaum nachweisbar. VEGFR-2-vermittelte
Signale verursachen auffallende Änderungen
in der Morphologie, Aktinreorganisation und Membrankräuselung
("membrane ruffling") von Schweine-Aortaendothelzellen,
die diesen Rezeptor überexprimieren.
In diesen Zellen vermittelte VEGFR-2 auch die Liganden-induzierte
Chemotaxis und Mitogenität,
wohingegen VEGFR-1-transfizierten
Zellen mitogene Reaktionen auf VEGF fehlten. Im Gegensatz dazu besaß VEGF eine
starke wachstumsstimulierende Wirkung auf sinusoidale Endothelzellen
von Ratten, die VEGFR-1 exprimierten. Phosphoproteine, die mit VEGFR-1
und VEGFR-2 copräzipitieren,
sind unterschiedlich, was darauf hindeutet, dass verschiedene Signalmoleküle mit rezeptorspezifischen
intrazellulären
Sequenzen wechselwirken.
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Bei
In-vitro-Hybridisierungsstudien wurde Maus-VEGFR-2-mRNA-Expression im Dottersack
und intraembryonalen Mesoderm (geschätzte 7,5-Tage-post-coitum(p.c.)-Embryos
gefunden, aus dem sich das Endothel ableitet, und später in mutmaßlichen
Angioblasten, im Endokard und Endothel großer und kleiner Gefäße (12,5
Tage p.c.). Reichlich vorhandene VEGFR-2-mRNA in proliferierenden
Endothelzellen von Gefäßsprossen
und sich verzweigenden Gefäßen von
embryonalem und frühem
postnatalen Hirn und eine verminderte Expression in adultem Hirn
deuteten darauf hin, dass VEGFR-2 ein bedeutender Regulator der
Vaskulogenese und Angiogenese ist. Die VEGFR-1-Expression war gleichermaßen assoziiert
mit der frühen
Gefäßentwicklung
in Mausembryos und mit der Neovaskularisierung in heilenden Hautwunden.
Hohe Niveaus der VEGFR-1-Expression wurden jedoch in adulten Organen
detektiert, was darauf hindeutet, dass VEGFR-1 eine Funktion im
ruhenden Endothel reifer Gefäße hat,
die nicht mit dem Zellwachstum verbunden ist. Das Vogel-Homologon von VEGFR-2
wurde mit Beginn der Gastrulation im Mesoderm beobachtet, wohingegen
das VEGFR-1-Homologon erstmals in Zellen gefunden wurde, die endotheliale
Marker co-exprimieren.
Bei In-vitro-Wachtel-Epiblasten-Kulturen regulierte FGF-2, der für die vaskulogene
Differenzierung dieser Zellen erforderlich ist, die VEGFR-2-Expression
herauf. Es zeigte sich, dass die Expression beider VEGF-Rezeptoren später in der
Entwicklung stärker
beschränkt
wird. In menschlichen fötalen
Geweben zeigten VEGFR-1 und VEGFR-2 überlappende, jedoch leicht
unterschiedliche, Expressionsmuster. Diese Daten deuten darauf hin, dass
VEGF und dessen Rezeptoren in einer parakrinen Weise agieren, um
die Differenzierung von Endothelzellen und die Neovaskularisierung
von Geweben zu regulieren.
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Kürzlich ist
gezeigt worden, das VEGF ein Hypoxie-induzierter Stimulator des
Endothelzellwachstums und der Angiogenese ist, und es wurde gezeigt,
dass die Hemmung der VEGF-Aktivität unter Verwendung spezifischer
monoklonaler Antikörper
das Wachstum von experimentellen Tumoren und deren Blutgefäßdichte vermindert.
[Ferrara et al., Endocrine Reviews, 18: 4–25 (1997); Shibuya et al.,
Adv. Cancer Res., 67: 281–316 (1995);
Kim et al., Nature, 362: 841–844
(1993).]
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Das
Wachstum solider Tumoren über
wenige Kubikmillimeter Größe hinaus
hängt von
der Gefäßversorgung
ab, was die Angiogenese zu einem attraktiven Ziel für die Antikrebstherapie
macht. Es sind ermutigende Ergebnisse berichtet worden mit endogenen
angiogenen Inhibitoren oder "Statinen", die Angiostatin,
ein Fragment, von Plasminogen, und Endostatin, ein Fragment von
Kollagen 18, beinhalten. [O'Reilly
et al., Cell, 79: 315–328
(1994); O'Reilly
et al., Cell, 88: 277–85
(1997).] Beide Faktoren werden normal durch primäre Tumoren produziert und halten
die Metastase ruhend. Von der systemischen Verabreichung beider
Statine ist gezeigt worden, dass sie das Ruhen primärer Tumoren
in Tiermodellen induziert und aufrechterhält. Die Rezeptoren und die
Signalwirkung durch Statine sowie die Proteasen, die sie aktivieren,
müssen
noch identifiziert werden. Es besteht ein Bedarf für weitere
therapeutische Moleküle
zur Kontrolle der Angiogenese bei der Behandlung von Krebs und anderen
pathologischen Krankheitszuständen.
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Es
wurde gezeigt, dass primäre
Brustkrebse etliche angiogene Polypeptide exprimieren, von denen VEGF
der am meisten verbreitete ist. [Siehe z.B. Relf et al., Cancer
Res., 57: 963–969
(1997).] Tumorzellen enthielten hohe Niveaus von VEGF-mRNA in sowohl invasiven
als auch nicht-invasiven, duktalen (In-situ-)Brustkarzinomen. [Brown
et al., Hum. Pathol., 26: 86–91
(1995).] Die den In-situ-Karzinomen benachbarten Endothelzellen
exprimierten VEGFR-1- und VEGFR-2-mRNA. VEGF und dessen Rezeptoren
können
zur angiogenen Entwicklung von malignen Brusttumoren beitragen,
da in etlichen unabhängigen
Studien Korrelationen gefunden wurden zwischen der Gefäßdichte
des Tumors und der Prognose der Krankheit. [Weidner et al., J. Natl.
Cancer Inst., 84: 1875–1887
(1992).] Es besteht ein Bedarf für
zusätzliche
Marker für
Brustkrebs und Brustkrebs-bezogene Angiogenese, um die Diagnose
und das Screening zu verbessern und um als Ziel für einen
therapeutischen Eingriff zu dienen.
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Eine
Hauptfunktion des Lymphsystems besteht darin, für einen Rückfluss von Flüssigkeit
aus Geweben zu sorgen und viele extravaskulären Substanzen zurück in das
Blut zu transportieren. Während
des Reifungsprozesses verlassen darüber hinaus Lymphozyten das
Blut, wandern durch lymphoide Organe und andere Gewebe und treten
in die Lymphgefäße ein,
und kehren durch den Milchbrustgang zum Blut zurück. Spezialisierte Venolen,
Hochendothelvenolen (HEVs), binden Lymphozyten erneut und bewirken
deren Extravasation in Gewebe. Die Lymphgefäßen, und insbesondere die Lymphknoten,
spielen daher eine wichtige Rolle bei der Immunologie und bei der
Metastaseentwicklung verschiedener Tumoren.
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Seit
Beginn des 20. Jahrhunderts wurden drei verschiedene Theorien hinsichtlich
des embryonalen Ursprungs des Lymphsystems vorgestellt. Lymphgefäße sind
jedoch aufgrund der Abwesenheit von für sie erhältlichen bekannten spezifischen
Markern schwer zu identifizieren.
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Lymphgefäße werden
am häufigsten
mit Hilfe der Lymphografie untersucht. Bei der Lymphografie wird ein
Röntgenkontrastmittel
direkt in das Lymphgefäße injiziert.
Dieses Kontrastmittel wird entlang der efferenten Drainagegefäße des Lymphsystems
verteilt. Das Kontrastmittel wird in Lymphknoten gesammelt, wo es
für die Zeit
von bis zu einem halben Jahr verbleibt, währenddessen eine Röntgenanalyse
die Nachverfolgung der Lymphknotengröße und -architektur ermöglicht.
Diese Diagnose ist bei Krebspatienten mit Metastasen in den Lymphknoten
und bei lymphatischen Malignitäten,
wie beispielsweise einem Lymphom, besonders wichtig. Verbesserte
Materialien und Verfahren zur Abbildung von Lymphgeweben werden
in der Fachwelt benötigt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein auf Chromosom 5 lokalisiertes
Gen für
eine neue Rezeptortyrosinkinase, identifiziert als ein unbekanntes
Tyrosinkinase-homologes PCR-cDNA-Fragment
aus menschlichen Leukämiezellen
[Aprelikova et al., Cancer Res., 52: 746–748 (1992)]. Dieses Gen und
dessen kodiertes Protein werden als Flt4 bezeichnet. Die Abkürzung kommt
von dem Wort fms-ähnliche
Tyrosinkinase 4 (fms-like tyrosinkinase 4).
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Flt4
ist eine Rezeptortyrosinkinase, die in der Struktur mit den Produkten
der VEGFR-1- und VEGFR-2-Gene verwandt ist. Aufgrund dieser Ähnlichkeit
und der nachfolgend entdeckten Ähnlichkeiten
zwischen Liganden für
diese drei Rezeptoren ist der Flt4-Rezeptor darüber hinaus als VEGFR-3 bezeichnet
worden. Die Bezeichnungen Flt4 und VEGFR-3 werden hier austauschbar
verwendet. Trotz der Ähnlichkeit
zwischen diesen drei Rezeptoren unterscheidet sich die reife Form
von Flt4 von den VEGFRs darin, dass sie in der extrazellulären Domäne proteolytisch
in zwei Disulfid-verknüpfte
Polypeptide von 125/120 kD und 75 kD gespalten wird. Das Flt4-Gen
kodiert 4,5- und 5,8-kb-mRNAs, die alternative 3'-Exons zeigen und Polypeptide von 190 kD
beziehungsweise 195 kD kodieren.
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Ein
weiterer Anhaltspunkt für
eine Unterscheidung besteht darin, dass VEGF keine spezifische Bindung
an Flt4 zeigt und dessen Autophosphorylierung nicht induziert.
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Ein
Vergleich von Flt4-, Flt1- und KDR/Flk-1-Rezeptor-mRNA-Signalen zeigte überlappende,
jedoch unterschiedliche Expressionsmuster in den untersuchten Geweben.
Kaipainen, et al., J. Exp. Med., 178: 2077 (1993). Die Flt4-Genexpression
scheint stärker
beschränkt
zu sein als die Expression von VEGFR-1 oder VEGFR-2. Die Expression
von Flt4 wird erst detektierbar durch In-situ-Hybridisierung in
den Angioblasten des Kopfmesenchyms, der Kardinalvene und extraembryonal
in der Allantois von 8,4-Tage-Postcoital-Mausembryos. In 12,5-Tage-Postcoital-Embryos
wird das Flt4-Signal auf sich entwickelnden venösen und mutmaßlichen lymphatischen
Endothelien beobachtet, arterielle Endothelien scheinen jedoch negativ
zu sein. Während
späterer
Stadien der Entwicklung wird die Flt4-mRNA beschränkt auf sich entwickelnde Lymphgefäße. Nur
die lymphatischen Endothelien und einige Hochendothelvenolen exprimieren
Flt4-mRNA in adulten menschlichen Geweben, und eine erhöhte Expression
tritt in lymphatischen Sinus in metastatischen Lymphknoten und im Lymphangiom
auf. Die Ergebnisse stützen
die Theorie des venösen
Ursprungs von Lymphgefäßen.
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Das
Proteinprodukt der Flt4-Rezeptortyrosinkinase-cDNA, kloniert aus
einer menschlichen Erythroleukämie-Zellinie,
ist N-glykosyliert
und enthält
sieben immunglobulinähnliche
Schlei fen in ihrer extrazellulären Domäne. Die
zytoplasmatische Tyrosinkinasedomäne von Flt4 ist auf dem Aminosäureniveau
zu etwa 80% identisch mit den entsprechenden Domänen von Flt1 und KDR und zu
etwa 60% identisch mit den Rezeptoren für den Plättchenwachstumsfaktor, koloniestimulierenden
Faktor 1, Stammzellfaktor und Flt1-Rezeptor. Siehe Pajusola et al.,
Cancer Res., 52: 5738 (1992).
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Polynukleotide (z.B. DNA-
oder RNA-Segmente definierter Struktur) bereit, die eine Flt4-Rezeptortyrosinkinase
kodieren, die für
die Herstellung von Flt4-Protein und Peptidfragmenten davon, und
zur Gewinnung verwandter Gene aus anderen Quellen nützlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen rekombinanten DNA-Vektor bereit, der
einen die Flt4-Rezeptortyrosinkinase oder ein verwandtes Protein
kodierenden heterologen Abschnitt enthält, der in der Lage ist, in einen
Mikroorganismus oder eine eukaryotische Zelle inseriert zu werden,
und der in der Lage ist, das kodierte Protein zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eukaryotische Zellen bereit, die in
der Lage sind, geeignete Mengen der Flt4-Rezeptortyrosinkinase und Proteine von ähnlicher
Funktion aus vielen Arten bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Peptide bereit, die synthetisch im
Labor oder durch Mikroorganismen hergestellt werden können, wobei
die Peptide die Aktivität
des natürlichen
Flt4-Rezeptortyrosinkinaseproteins imitieren.
In einer weiteren Ausführungsform
ist die Erfindung auf Peptide gerichtet, die die Aktivität des Flt4-Rezeptor-Tyrosinkinaseproteins
hemmen.
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Besonders
bevorzugt sind sie die Peptide ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus: (a) einer Flt4-Kurzform, deren Nukleotid- und abgeleitete Aminosäuresequenz
in den SEQ ID NO: 1 und 2 wiedergegeben sind; und (b) eine zweite
Form mit anderen Nukleotid- und entsprechenden Aminosäureresten
an deren Carboxylterminus, d.h. eine Flt4-Langform, deren Nukleotid- und abgeleitete
Aminosäuresequenz
in den SEQ ID NO: 3 und 4 wiedergegeben sind. Die Flt4-Langform
weist eine Länge
von 1363 Aminosäureresten
auf.
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DNA-
und RNA-Moleküle,
rekombinante DNA-Vektoren und modifizierte Mikroorganismen oder
eukaryotische Zellen, die eine Nukleotidsequenz umfassen, die jedwedes
der oben angegebenen Proteine oder Peptide kodiert, sind ebenfalls
Teil der vorliegenden Erfindung. Insbesondere sind Sequenzen besonders
bevorzugt, die sämtliche
oder einen Teil der folgenden zwei DNA-Sequenzen, eine komplementäre DNA-
oder RNA-Sequenz oder eine entsprechende RNA-Sequenz umfassen: (a)
eine DNA-Sequenz wie SEQ ID NO: 1, kodierend Flt4-Kurzform [SEQ
ID NO: 2], und (b) eine DNA-Sequenz wie SEQ ID NO: 3, kodierend
ein Flt4, wobei die Nukleotide 3913–4416 der SEQ ID NO: 1 geändert sind,
kodierend Flt4-Langform [SEQ ID NO: 4].
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DNA-
und RNA-Moleküle,
die Abschnitte der größeren Sequenz
enthalten, werden auch zur Verwendung bei der Ausführung bevorzugter
Aspekte der Erfindung hinsichtlich der Produktion solcher Peptide
durch die Techniken der Gentechnik und die Herstellung von Oligonukleotidsonden
bereitgestellt.
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Da
die das Flt4-Protein kodierende DNA-Sequenz hier identifiziert wird,
kann die das Flt4-Protein kodierende DNA zum Beispiel durch Polymerasekettenreaktion
oder durch Syntheseche mie unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Geräte
hergestellt werden, wonach das Gen in jeden der vielen verfügbaren DNA-Vektoren
und unter Verwendung bekannter Techniken der rekombinanten DNA-Technologie
inseriert werden kann. Darüber
hinaus sind auch automatisierte Geräte erhältlich, die die direkte Synthese
jedes der hier offenbarten Proteine leicht verfügbar macht.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch gerichtet auf Flt4-Peptide und andere
Konstrukte und die Verwendung von Flt4 als spezifischen Marker für lymphatische
Endothelzellen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist die Erfindung gerichtet auf Nukleinsäuresonden und Antikörper, die
Flt4 erkennen, insbesondere auf monoklonale Antikörper und
Zusammensetzungen, die solche Antikörper enthalten.
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Ebenfalls
in einer besonderen Ausführungsform
ist die Erfindung gerichtet auf ein Verfahren zur Überwachung
von Lymphgefäßen in Gewebeproben
und in Organismen. Darüber
hinaus ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, klinische
Detektionsverfahren bereitzustellen, die den Zustand des Lymphgewebes und
insbesondere von Lymphgefäßen (Entzündung, Infektion,
Traumata, Wachstum etc.) beschreiben, und Verfahren zur Detektion
von Lymphgefäßen, und
somit der lymphatischen Vaskularisierung, in einem Organismus bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, monoklonale
Antikörper
bereitzustellen, die das Flt4-Rezeptorprotein oder verschiedene
Epitope davon spezifisch erkennen. Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
diese monoklonalen Antikörper
für diagnostische
Zwecke zur Detektion und Messung der Menge von Flt4-Rezeptoren in
Geweben, insbesondere in Lymph geweben, zu verwenden. Im Zusammenhang
mit Anti-Flt4-Antikörpern bedeuten
die Ausdrücke "Flt4 spezifisch erkennen", "spezifisch an Flt4
binden", "spezifisch für Flt4" und dergleichen,
dass ein Antikörper
gegenüber
anderen endothelialen Zelloberflächenrezeptoren, einschließlich VEGFR-2/Kdr/Flk-1 und VEGFR-1/Flt1,
bevorzugt an Flt4 bindet (und damit eine Immunreaktion eingeht).
Somit sind Anti-Flt4-Antikörper oder
andere Flt4-bindende Verbindungen, die "spezifisch für" Flt4 sind, nützlich zur Identifikation und/oder
Markierung von Flt4 in Geweben oder biologischen Proben gemäß den hierin
beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
(zum Beispiel medizinische Abbildung, Detektion, Screening oder
zielgerichtete Therapie), weil sie überhaupt nicht an Epitope von
anderen Antigenen binden, oder andere Antigene lediglich mit einer
Affinität
binden, die ausreichend niedriger als ihre Flt4-Bindungsaffinität ist, um
in diesen praktischen Zusammenhängen
unwesentlich sein.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Feststellung der Anwesenheit von Flt4-Rezeptoren in einer Zellprobe, umfassend
die Schritte des: (a) Exponierens einer Zellprobe gegenüber einem
Antikörper,
insbesondere einem monoklonalen Antikörper, gemäß der vorliegenden Erfindung;
und (b) Detektierens der Bindung des monoklonalen Antikörpers an
Flt4-Rezeptoren. Wie aus der folgenden ausführlichen Beschreibung ersichtlich
sein wird, hat die Information hinsichtlich der Anwesenheit, Quantität, Dichte
und Lokalisierung des Flt4-Rezeptors in Gewebeproben diagnostische
und prognostische Relevanz hinsichtlich des Typs und der Schwere
eines Krankheitszustandes; und hat therapeutische Relevanz, wo es
wünschenswert
ist, Anti-Flt4-basierte
Behandlungsschemata spezifisch ausschließlich an jene Patienten anzupassen,
die Krankheiten aufweisen, die ge kennzeichnet sind durch Flt4-Expression
in Tumoren oder in Blut- oder Lymphgefäßen und -geweben, die einen
Tumor umgeben, versorgen oder stützen.
Das Screening auf die Anwesenheit des Flt4-Rezeptors kann somit
einen ersten Schritt in einem therapeutischen Schema und/oder einen Überwachungsschritt
im Verlauf der Therapie bilden.
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Die
Erfindung ist ferner gerichtet auf ein Verfahren zum Modulieren
(zum Beispiel Entgegenwirken oder Verstärken) der Funktion von Flt4
bei der lymphatischen Vaskularisierung und bei entzündlichen,
infektiösen
und immunologischen Zuständen.
Zum Beispiel umfasst in einer Ausführungsform ein solches Verfahren das
Hemmen der Flt4-vermittelten lymphatischen Vaskularisierung durch
Bereitstellen von Mengen einer Flt4-bindenden Verbindung, die ausreichen,
die Flt4-Endothelzellorte, die an einer solchen Reaktion beteiligt sind,
zu blockieren, insbesondere wenn die Flt4-Funktion mit einer Krankheit
wie beispielsweise metastatischen Krebsen, Lymphomen, Entzündung (chronisch
oder akut), Infektionen und Immunkrankheiten, verbunden ist. Da
viele Tumoren durch die Lymphgefäße metastasieren,
wird von der Therapie, die die Wechselwirkung zwischen Flt4-Liganden
und Flt4 direkt blockiert, erwartet, eine breite Anwendung für die Hemmung
der Tumormetastase als Teil eines Antikrebsbehandlungschemas zu
haben.
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Die
Erfindung ist ferner gerichtet auf einen spezifischen Flt4-stimulierenden
Liganden und monoklonale Antikörper
und deren Verwendung zur Stimulierung lymphatischer Endothelien
und Fragmente und Peptide sowie Antikörper, die durch Erforschung
des Liganden erhalten werden, zur Hemmung der Flt4-Funktion, falls erwünscht, wie
beispielsweise bei verschiedenen Krankheitszuständen, die eine Flt4-Funktion
beinhalten.
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Die
Erfindung stellt eine Zellinienquelle für die Flt4-Rezeptortyrosinkinase bereit. Unter
Verwendung des konditionierten Mediums aus diesen Zellen kann der
Flt4-Ligand gereinigt werden oder unter Verwendung von Verfahren,
die im Stand der Technik Standard sind, kloniert werden. Unter Verwendung
dieses konditionierten Mediums oder des gereinigten Liganden werden
ein Testsystem für
den Flt4-Liganden und Dimerisierungsinhibitoren sowie Inhibitoren
der Flt4-Signalübertragung
erhalten, die die Identifikation und Herstellung solcher Inhibitoren
ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst konditioniertes Medium von der PC-3-Zellinie
ein Protein oder ein Fragment davon, das in der Lage ist, den Flt4-Rezeptor
zu stimulieren und das Wachstum und die Differenzierung sowie die
differenzierten Funktionen bestimmter Endothelzellen zu regulieren.
Der Flt4-Ligand oder dessen Peptide oder Derivate sind nützlich bei
der Regulation des Wachstums und der Differenzierung von Endothelzellen
und deren differenzierter Funktionen, und bei der Erzeugung von Agonisten
und Antagonisten für
den Liganden. Insbesondere ist der Flt4-Ligand nützlich bei der Regulation lymphatischer
Endothelien. Aufgereinigt oder aus einer rekombinanten Quelle hergestellt,
kann der Flt4-Ligand jedoch auch den verwandten KDR/Flk-1-Rezeptor
stimulieren.
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Die
Identifikation von Flt4-stimulierenden Liganden macht es direkt
möglich,
auf Inhibitoren dieses Liganden oder Inhibitoren der Flt4-Funktion
zu testen. Solche Inhibitoren werden einfach zu dem den Flt4-Liganden
enthaltenden konditionierten Medium zugegeben, und wenn sie die
Autophosphorylierung hemmen, agieren sie als Flt4-Signalübertragungsinhibitoren.
Zum Beispiel können
rekombinante oder synthetische Peptide (ein schließlich, aber
nicht beschränkt
auf Fragmente der extrazellulären
Domäne
von Flt4) auf Hemmung der Flt4-Liganden-Wechselwirkung oder Flt4-Dimerisierung
getestet werden. Solche mutmaßlichen
Inhibitoren von Flt4 und, zusätzlich,
Antikörper
gegen den Flt4-Liganden, Peptide oder andere die Flt4-Rezeptor-Liganden-Wechselwirkung
blockierende Verbindungen sowie Antisinn-Oligonukleotide, die komplementär sind zu der
Sequenz der mRNA, die den Flt4-Liganden kodiert, sind nützlich bei
der Regulation von Endothelzellen und bei der Behandlung von Krankheiten,
die mit der Endothelzellfunktion verbunden sind.
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Eine
detaillierte Charakterisierung des Flt4-Liganden, bezeichnet als
VEGF-C, ist in der PCT-Patentanmeldungen Nr. PCT/US98/01973, eingereicht
am 2. Februar 1998, und veröffentlicht
als internationale Veröffentlichung
Nr. WO 98/33917, in der PCT-Patentanmeldungen PCT/FI96/00427, eingereicht
am 1. August 1996 und veröffentlicht
als internationale Veröffentlichung
WO 97/05250, und in den Prioritätsdokumenten
zu den US-Patentanmeldung, deren Priorität dort in Anspruch genommen
wird, bereitgestellt, die hier sämtlich durch
Inbezugnahme aufgenommen sind. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
für Präpro-VEGF-C
ist hier in SEQ ID NO: 21 wiedergegeben.
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Eine
detaillierte Beschreibung des zweiten Flt4-Liganden, bezeichnet
als VEGF-D, ist in Achen, et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. U.S.A., 95 (2): 548–553 (1998)
und in der Genbank-Zugriffsnummer
AJ000185 bereitgestellt, die beide durch Inbezugnahme hier aufgenommen
sind. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
für Präpro-VEGF-D
ist hier in der SEQ ID NO: 22 wiedergegeben.
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Die
Erfindung ist auch gerichtet auf ein Verfahren zur Behandlung eines
Säugetierorganismus,
der an einer Krankheit leidet, die gekennzeichnet ist durch Expression
von Flt4-Tyrosinkinase
(Flt4) in Zellen, umfassend den Schritt der Verabreichung einer
Zusammensetzung an einen Säugetierorganismus,
wobei die Zusammensetzung eine Verbindung umfasst, die wirksam ist,
die Bindung eines Flt4-Ligandenproteins an Flt4, das in Zellen des
Organismus exprimiert wird, zu hemmen, wodurch die Flt4-Funktion
gehemmt wird. Die Krankheit können
Krankheiten sein, die bereits oben erwähnt wurden, wie beispielsweise
Krankheiten, die gekennzeichnet sind durch unerwünschte lymphatische Vaskularisierung.
Darüber
hinaus ist entdeckt worden, dass die Flt4-Expression auch in der
Blutgefäß-Vaskulatur
auftritt, die verbunden ist mit zumindest einigen Brustkrebsen und
möglicherweise
anderen Krebsen (d.h bei einem Niveau, das die kaum detektierbaren
oder undetektierbaren Expressionsniveaus in der Blutgefäß-Vaskulatur
von entsprechendem normalen (gesunden) Gewebe deutlich übersteigt).
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Zellen somit Endothelzellen (lymphatisch oder vaskulär). In anderen
Ausführungsformen
umfassen die Zellen neoplastische Zellen wie beispielsweise bestimmte
Lymphome, die Flt4 exprimieren. Die Behandlung von Menschen ist
speziell vorgesehen.
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Unter
einer "Verbindung,
die wirksam ist, die Bindung eines Flt4-Ligandenproteins an in Zellen
des Organismus exprimiertem Flt4 zu hemmen" wird jede Verbindung verstanden, die
die Bindung des hier als vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor C beschriebenen Flt4-Liganden, wie
er aus PC-3-konditioniertem
Medium isolierbar ist, hemmt. Es wird davon ausgegangen, dass solche
Verbindungen auch wirksam sein werden zur Hemmung der Bindung des
vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktors D an Flt4. Beispielhafte Verbindungen
bein halten die folgenden Polypeptide: (a) ein Polypeptid, umfassend
ein antigenbindendes Fragment eines Anti-Flt4-Antikörpers; (b) ein Polypeptid,
umfassend ein lösliches
Flt4-Fragment (z.B. ein Fragment der extrazellulären Domäne), wobei das Fragment und
das Polypeptid in der Lage sind, an einen Flt4-Liganden zu binden;
(c) ein Polypeptid, umfassend ein Fragment oder ein Analogon eines
Vertebraten-Gefäßendothelwachstumsfaktor-C(VEGF-C)Polypetids,
wobei das Polypeptid und das Fragment oder Analogon den in nativen
Wirtszellen (d.h. Zellen des Organismus, die das native Flt4-Protein auf ihrer
Oberfläche
exprimieren) exprimierten Flt4 binden, jedoch nicht aktivieren;
und (d) ein Polypeptid, umfassend ein Fragment oder ein Analogon
eines Vertebraten-Gefäßendothelwachstumsfaktor-D(VEGF-kD)-Polypeptids,
wobei das Polypeptid und das Fragment oder Analogon den auf nativen
Wirtszellen exprimierten Flt4 binden, jedoch nicht aktivieren. Kleinmolekulare
Inhibitoren, die durch Standard-In-vitro-Screeningtests, z.B. unter Verwendung
von VEGF-C und rekombinant exprimierten Flt4 identifizierbar sind,
sind ebenfalls vorgesehen. Polypeptide, die ein antigenbindendes
Fragment eines Anti-Flt4-Antikörpers
umfassen, sind stark bevorzugt. Solche Polypeptide beinhalten zum
Beispiel polyklonale und monoklonale Antikörper, die Flt4 spezifisch binden;
Fragmente solcher Antikörper;
chimäre
und humanisierte Antikörper;
bispezifische Antikörper,
die spezifisch an Flt4 binden und auch spezifisch an ein anderes
Antigen und dergleichen binden. Die Verwendung solcher Verbindungen,
die an zirkulierenden Flt4-Liganden binden und dadurch die Bindung
des Liganden an Flt4 hemmen, ist ebenfalls vorgesehen. Solche Verbindungen
beinhalten Anti-VEGF-C- oder Anti-VEGF-D-Antikörper oder Polypeptide, die Antigen
bindende Fragmente davon umfassen. In einer verwandten Variante
sieht die Erfindung Behandlungsverfahren vor, die die intrazelluläre Flt4- Signalübertragung
stromabwärts
unterbrechen, wodurch die Flt4-Funktion gehemmt wird.
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In
einer bevorzugten Variante umfasst die Verbindung ferner eine detektierbare
Markierung wie hier andernorts beschrieben, oder ein zytotoxische
Mittel. Beispielhafte zytotoxische Mittel beinhalten Pflanzentoxine
(z.B. Ricin, Saporin), Bakterien- oder Pilztoxine, Radioisotope
(z.B. 211-Astatin, 212-Wismut,
90-Yttrium, 131-Iod, 99m-Technetium und andere hier beschriebene),
Antimetabolit-Arzneimittel (z.B. Methotrexat, 5-Fluordesoxyuridin),
alkylierende Mittel (z.B. Chlorambucil), antimitotische Mittel (z.B.
Vincaalkaloide) und DNA-interkalierende
Mittel (z.B. Adriamycin). Andere beispielhafte Mittel beinhalten
Verbindungen oder Behandlungen, die DNA-Schäden induzieren, wenn sie bei
einer Zelle angewendet werden. Solche Mittel und Faktoren beinhalten
Strahlung und Wellen, die DNA-Schäden induzieren, wie beispielsweise
Gammastrahlung, Röntgenstrahlen,
UV-Strahlung, Mikrowellen, elektronische Emissionen und dergleichen.
Eine Vielzahl chemischer Verbindungen, die auch als "chemotherapeutische
Mittel" beschrieben
werden, fungieren dahingehend, eine DNA-Schädigung zu induzieren, und sind
sämtlich
dazu gedacht, in den hier offenbarten kombinierten Behandlungsverfahren
verwendet zu werden. Chemotherapiemittel, die als nützlich angesehen
werden, beinhalten zum Beispiel Adriamycin, 5-Fluoruracil (5FU),
Etoposid (VP-16), Camptothecin, Actinomycin-D, Mitomycin C, Cisplatin
(CDDP) und selbst Wasserstoffperoxid. Die Erfindung umfasst auch
die Verwendung einer Kombination einer oder mehrerer DNA-schädigender
Mittel, ob Strahlen-basiert oder tatsächliche Verbindungen, wie beispielsweise
die Verwendung von Röntgenstrahlen
mit Cisplatin oder die Verwendung von Cisplatin mit Etoposid. Noch
weitere Mittel sind Adriamycin (auch bekannt als Doxorubicin), VP-16
(auch bekannt als Etoposid) und dergleichen, Daunorubicin (interkäliert in
DNA, blockiert die DNA-gerichtete RNA-Polymerase und hemmt die DNA-Synthese); Mitomycin
(auch bekannt als Mutamycin und/oder Mitomycin-C); Aktinomycin D;
Vincristin und Cyclophosphamid; Bleomycin, VP16 (Etoposid); Tumornekrosefaktor
[TNF]; Taxol; Melphalan; Cyclophosphamid, Chlorambucil. Die Verabreichung
der erfindungsgemäßen Peptide
kann der Behandlung mit anderen Mitteln in Intervallen im Bereich
von Minuten bis Wochen vorangehen oder folgen. In Ausführungsformen,
in denen das andere Mittel und Expressionskonstrukt getrennt verabreicht
werden, würde
man im allgemeinen sicherstellen, das zwischen den Zeiten der jeweiligen
Verabreichung keine wesentliche Zeitdauer abläuft, so dass das Mittel und
das Peptid-basierte Therapeutikum noch in der Lage sind, eine vorteilhafte
Kombinationswirkung zu zeigen. In solchen Fällen ist es vorgesehen, dass
man beide Modalitäten
innerhalb von etwa 12–24 Stunden
voneinander, bevorzugt innerhalb von etwa 6–12 Stunden voneinander verabreicht,
wobei eine Verzögerungszeit
von nur etwa 12 Stunden am meisten bevorzugt ist. In einigen Situationen
kann es jedoch wünschenswert
sein, die Zeitdauer für
die Behandlung wesentlich zu verlängern, wobei mehrere Tage (2,
3, 4, 5, 6 oder 7) bis mehrere Wochen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8)
zwischen den entsprechenden Verabreichungen vergehen. Wiederholte
Behandlungen mit einem oder beiden Mitteln sind besonders vorgesehen.
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Gleichermaßen umfasst
die Zusammensetzung bevorzugt ein pharmazeutisch annehmbares Diluens, Adjuvans
oder Trägermedium,
um die Verabreichung zu verbessern.
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Wie
hier im Detail erklärt,
ist die Flt4-Expression, obwohl sie großenteils auf die lymphatischen
Endothelien von gesunden Erwachsenen beschränkt ist, im Blutgefäßsystem
identifi ziert worden, das zumindest bestimmte Tumoren umgibt. Die
Erfindung beinhaltet daher ferner ein Verfahren zur Behandlung eines
Säugetierorganismus,
der an einer neoplastischen Krankheit leidet, die gekennzeichnet
ist durch Expression von Flt4-Tyrosinkinase (Flt4) in vaskulären Endothelzellen,
umfassend die Schritte des: Verabreichens einer Zusammensetzung
an einen Säugetierorganismus,
der einer solchen Behandlung bedarf, wobei die Zusammensetzung eine
Verbindung umfasst, die wirksam ist zur Hemmung der Bindung eines
Flt4-Ligandenproteins
an in vaskulären
Endothelzellen des Organismus exprimiertem Flt4, wodurch die Flt4-vermittelte
Proliferation der vaskulären
Endothelzellen gehemmt wird. Die Behandlung neoplastischer Krankheiten,
die ausgewählt
sind aus Karzinomen (z.B. Brustkarzinomen), Plattenepithelkarzinomen,
Lymphomen, Melanomen und Sarkomen, ist insbesondere vorgesehen.
Es wird jedoch leicht ersichtlich sein, dass die hier im Detail
beschriebenen Screeningtechniken andere Tumoren, die durch Flt4-Expression
in vaskulären
Endothelzellen gekennzeichnet sind, identifizieren werden, wobei
die Tumoren Kandidaten sind, die für ein hier beschriebenes Anti-Flt4-Behandlungsschema
empfänglich
sind. Die Behandlung von Brustkarzinomen, die durch Expression von
Flt4 in vaskulären
Endothelzellen gekennzeichnet sind, ist insbesondere vorgesehen.
Unter einer durch Expression von Flt4-Tyrosinkinase in vaskulären Endothelzellen
gekennzeichneten neoplastischen Krankheit wird eine Krankheit verstanden,
bei der Flt4 im Blutgefäßsystem
in einem viel höheren
Titer identifizierbar ist, als die undetektierbaren oder kaum nachweisbaren
Titer, die normalerweise im Blutgefäßsystem von gesundem Gewebe
beobachtet werden, wie hier beispielhaft gezeigt.
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Therapeutisch
wirksame Mengen von Verbindungen werden empirisch unter Verwendung
von fachlich anerkannten Dosiseskala tions- und Dosiswirkungstests
ermittelt. Mit therapeutisch wirksam zur Behandlung von Tumoren
ist eine Menge gemeint, die wirksam ist, das Tumorwachstum zu vermindern,
oder eine Menge, die wirksam ist, das Tumorwachstum zu stoppen,
oder eine Menge, die wirksam ist, Tumoren zu verkleinern oder gänzlich zu
eliminieren, ohne unannehmbare Ausmaße von Nebenwirkungen für Patienten,
die eine Krebstherapie durchmachen. Wenn die Verbindung einen Antikörper oder
ein anderes Polypeptid umfasst, sind Dosen in der Größenordnung
von 0,1 bis 100 mg Antikörper
pro Kilogramm Körpergewicht,
und besonders bevorzugt 1 bis 10 mg/Kilogramm bevorzugt vorgesehen.
Für humanisierte
Antikörper,
die typischerweise eine lange Zirkulationshalbwertszeit aufweisen,
ist eine Dosierung in Intervallen im Bereich von täglich bis
jeden zweiten Monat, und besonders bevorzugt jede Woche oder jede
zweite Woche oder jede dritte Woche, bevorzugt vorgesehen. Die Überwachung
des Therapiefortschritts, Nebenwirkungen beim Patienten und die zirkulierenden
Antikörpertiter
stellen zusätzliche
Richtwerte für
ein optimales Dosierungsschema bereit. Die Daten aus publizierten
und laufenden klinischen Versuchen für andere Antikörperbasierte
Krebstherapeutika (z.B. Anti-HER2, Anti-EGF-Rezeptor) stellen ebenfalls nützliche
Dosierungsschema-Richtwerte
bereit.
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Für die hier
beschriebenen therapeutischen Verfahren beinhalten bevorzugte Verbindungen
Polypeptide, die ein antigenbindendes Fragment eines Anti-Flt4-Antikörpers umfassen,
und Polypeptide, die ein lösliches
Flt4-Extrazellulardomänenfragment
umfassen. Menschliche und humanisierte Anti-Flt4-Antikörper sind besonders bevorzugt.
Besonders bevorzugte Flt4-Extrazellulardomänenfragmente umfassen ligandenbindende
Bereiche der extrazellulären
Domäne
von Flt4. Beispielsweise ist ein lösliches Fragment, das die ersten
drei immunglobuli nähnlichen
Domänen
der extrazellulären
Domäne
von Flt4 umfasst, besonders bevorzugt. Kleinere Fragmente, die Flt4-Liganden allein oder
wenn sie an andere Peptide (wie beispielsweise Immunglobulin-artige
Domänen
von VEGFR-1 oder VEGFR-2) fusioniert sind, binden, sind ebenfalls
vorgesehen. Gleichermaßen
sind Modifikationen, die die Löslichkeit
und/oder Stabilität,
die Serumhalbwertszeit oder andere Eigenschaften verbessern, um
die therapeutische Wirksamkeit zu verbessern, vorgesehen. Beispielsweise
sind Polypeptide, die Fusionen zwischen der Flt4-Extrazellulardomäne und einem
Immunglobulin-Fc-Peptid (insbesondere einem IgG1-Fc-Isotypen) umfassen,
um die Löslichkeit
und Serumhalbwertszeit zu verbessern, vorgesehen. [Vergleiche Achen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 95: 548–553 (1998)].
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Ein
erwarteter Vorteil der erfindungsgemäßen therapeutischen Verfahren
besteht in der Tatsache, dass Flt4 normalerweise nicht in einem
nennenswerten Niveau im Blutgefäßsystem
von gesunden Geweben exprimiert wird. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die therapeutische Verbindung einen bispezifischen Antikörper, oder
ein Fragment davon, wobei der Antikörper oder das Fragment Flt4
spezifisch bindet und ein Blutgefäßendothel-Markerantigen spezifisch
bindet. Unter einem "Blutgefäßendothel-Markerantigen" ist jedes Zelloberflächenantigen
zu verstehen, das auf proliferierenden vaskulären Endothelzellen exprimiert
wird, und das vorzugsweise nicht auf lymphatischen Endothelzellen
exprimiert wird. Beispielhafte Blutgefäßendothelmarker beinhalten
PAL-E [de-Waal,
et al., Am. J. Pathol., 150: 1951–1957 (1994)], VEGFR-1 und
VEGFR-2 [Ferrara et al., Endocrine Reviews, 18: 4–25 (1997],
Tie [Partanen et al., Mol. Cell. Biol., 12: 1698–1707 (1992)], Endoglin [US-Patent
Nr. 5.776.427, das hier durch Inbezugnahme vollständig aufgenommen
ist] und Von- Willebrandt-Faktor.
Von solchen bispezifischen Antikörpern
wird erwartet, dass sie sich bevorzugt der Tumor-assoziierten Vaskulatur
zuordnen, die sowohl Flt4 als auch den Blutgefäßendothelmarker exprimieren.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Verbindung
ferner ein an den spezifischen Antikörper konjugiertes antineoplastisches
oder zytotoxisches Mittel zu den Zwecken der Abtötung der Tumorzellen und/oder
der Abtötung
der Gefäßversorgung
für die
Tumorzellen. Beispielhafte Mittel beinhalten die oben beschriebenen
und auch therapeutische Proteine, wie beispielsweise Statine, Zytokine,
Chemokine und dergleichen, um eine Immunreaktion auf den Tumor in
dem Wirt zu stimulieren.
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In
einer alternativen Ausführungsform
umfasst die Verbindung einen Antikörper (oder bispezifischen Antikörper), der
ein Epitop (oder Epitope) erkennt, die aus einem Flt4-/Flt4-Liganden-Komplex
(z.B. einem Komplex, bestehend aus Flt4, gebunden an VEGF-C oder
VEGF-D) bestehen.
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Es
ist ferner vorgesehen, dass die therapeutische Verbindung mit Breitbandmitteln
konjugiert oder gemeinsam verabreicht wird, die ein Potenzial zur
Hemmung angiogener Faktoren aufweisen. Solche Mittel beinhalten
zum Beispiel Heparinbindende Arzneimittel (wie zum Beispiel Pentosan
und Suramin-Analoga),
die angiogene Faktoren hemmen können,
die Heparin binden; und chemische Mittel, die das Wachstum und die Migration
von Endothelzellen blockieren, wie beispielsweise Fumagillin-Analoga.
Andere Mittel, die gegenwärtig
untersucht werden, beinhalten Marimastat (British Biotech, Annapolis
MD, indiziert für
nicht-kleinzellige Lungen-, kleinzellige Lungen- und Brustkrebse);
AG3340 (Agouron, LaJolla, CA; für
Glioblastoma multiforme) COL-3 (Collagenex, Newtown PA; für Brusttumoren);
Neovastat (Aeterna, Quebec, Kanada; für Nie ren- und nicht-kleinzelligen
Lungenkrebs) BMS-275291 (Bristol-Myers-Squibb, Wallingford CT, für metastatischen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs);
Thalidomid (Celgen; für
Melanom, Kopf- und Nackenkrebs, Eierstock-, metastatisches Prostata- und Kaposi-Sarkom;
rezidivierenden oder metastatischen kolorektalen Krebs (mit Adjuvanzien);
gynäkologische
Sarkome, Leberkrebs; Multiples Myelom; CLL, rezidivierenden oder
progressiven Hirnkrebs, Multiples Myelom, nicht-kleinzelliges Lungen-,
nicht-metastatisches Prostata-, refraktäres multiples Myelom, und Nierenkrebs);
Squalamin (Magainin Pharmaceuticals Plymouth Meeting, PA; nicht-kleinzelligen Krebs
und Eierstockkrebs); Endostatin (EntreMEd, Rockville, MD; für solide
Tumoren); SU5416 (Sugen, San Francisco, CA, rezidivierende Kopf-
und Nacken-, fortgeschrittene solide Tumoren, Stufe-IIIB- oder -IV-Brustkrebs;
rezidivierender oder progressiver Hirn- (pädiatrisch); Ovar-, AML; Gliom,
fortgeschrittene Malignitäten, fortgeschrittene
kolorektale Von-Hippel-Lindau-Krankheit,
fortgeschrittener Weichgewebe-; Prostatakrebs, kolorektaler Krebs,
metastatisches Melanom, multiples Myelom, malignes Mesotheliom;
metastatischer Nieren-, fortgeschrittener oder rezidivierenden Kopf-
und Nacken-, metastatischer kolorektaler Krebs); SU6668 (Sugen, San
Francisco, CA; fortgeschrittene Tumoren); Interferon-α; Anti-VEGF-Antikörper (National
Cancer Institute, Bethesda MD; Genentech San Francisco, kCA; refraktäre solide
Tumoren; metastatischer Nierenzellkrebs, bei unbehandeltem fortgeschrittenen
kolorektalen); EMD121974 (Merck KgaA, Darmstadt, Deutschland; HIV-bedingtes
Kaposi-Sarkom, progressives oder rezidivierendes anaplastisches
Gliom); Interleukin 12 (Genetics Institute, Cambridge, MA; Kaposi-Sarkom)
und IM862 (Cytran, Kirkland, WA; Eierstockkrebs, unbehandelte metastatische
Krebse des Kolons und rektalen Ursprungs und Kaposi-Sarkom).
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Die
Konjugation der Anti-Flt4-Verbindung an ein Propharmakon, das durch
die Anti-Flt4-Verbindung zielgerichtet zu Tumorgefäßen gebracht
und dann (z.B. durch Bestrahlung) lokal an der Stelle des Tumorwachstums
aktiviert würde,
ist ebenfalls vorgesehen. Die Verwendung solch einer Propharmakastrategie
hat die erwarteten Vorteile einer Minimierung von Nebenwirkungen
des Arzneimittels auf gesunde Lymphgefäße, die Flt4 exprimieren.
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Gleichermaßen beinhaltet
die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung eines Säugetierorganismus, der
an einer neoplastischen Krankheit leidet, die gekennzeichnet ist
durch Expression von Flt4-Tyrosinkinase (Flt4) in vaskulären Endothelzellen,
umfassend die Schritte des: Identifizierens eines Säugetierorganismus, der
an einem neoplastischen Krankheitszustand leidet, der gekennzeichnet
ist durch Expression von Flt4 in vaskulären Endothelzellen, und Verabreichens
einer Zusammensetzung an den Säugetierorganismus,
der einer solchen Behandlung bedarf, wobei die Zusammensetzung eine
Verbindung umfasst, die wirksam ist, die Bindung eines Flt4-Ligandenproteins
an in vaskulären
Endothelzellen des Organismus exprimiertem Flt4 zu hemmen, wodurch
die Flt4-vermittelte Proliferation der vaskulären Endothelzellen gehemmt
wird.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Screening einer biologischen
Probe auf die Anwesenheit von Flt4-Rezeptortyrosinkinaseprotein (Flt4)
bereit, umfassend die Schritte des: (a) Inkontaktbringens einer
biologischen Probe, von der angenommen wird, dass sie Flt4 enthält, mit
einer eine Flt4-bindende Verbindung umfassenden Zusammensetzung
unter Bedingungen, bei denen die Verbindung in der biologischen
Probe an Flt4 binden wird; (b) Waschens der biologischen Probe unter
Bedingungen, welche die nicht an Flt4 in der Probe gebundene Flt4-bindende
Verbindung entfernen wird; und (c) Screenens der Probe auf die Anwesenheit von
Flt4 durch Detektieren von nach dem Waschschritt an Flt4-Rezeptortyrosinkinase
in der Probe gebundener Flt4-bindender Verbindung. Vorzugsweise
umfasst die Verbindung ein Polypeptid, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus: (a) einem Polypeptid, das ein antigenbindendes
Fragment eines Anti-Flt4-Antikörpers umfasst;
und (b) ein Polypeptid, das einen Flt4-Liganden oder ein Flt4-bindendes Fragment
oder Analogon davon umfasst. Antikörper, die Flt4 spezifisch binden,
und die ferner eine detektierbare Markierung umfassen, sind besonders
bevorzugt.
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Die
Erfindung ist auch gerichtet auf ein Verfahren zum Abbilden von
Vertebratengewebe, von dem angenommen wird, dass es Zellen enthält, die
Flt4-Rezeptortyrosinkinaseprotein (Flt4) exprimieren, umfassend die
Schritte des: (a) Inkontaktbringens von Vertebratengewebe mit einer
Zusammensetzung, die eine Flt4-bindende Verbindung umfasst; und
(b) Abbilden des Gewebes durch Detektieren der an das Gewebe gebundenen
Flt4-bindenden Verbindung.
Bevorzugt ist das Gewebe menschliches Gewebe, und das Verfahren
umfasst ferner den Schritt des Waschens des Gewebes nach dem Kontaktierungsschritt
und vor dem Abbildungsschritt unter Bedingungen, die Flt4-Verbindung,
die nicht an Flt4 in dem Gewebe gebunden ist, aus dem Gewebe entfernt.
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In
einer verwandten Variante stellt die Erfindung ein Verfahren zur
Abbildung von Tumoren in Gewebe aus einem Vertebraten-Organismus
bereit, umfassend die Schritte des: (a) Inkontaktbringens von Vertebratengewebe,
von dem angenommen wird, dass es einen Tumor enthält, mit
einer Zusammensetzung, die eine Flt4-bindende Verbindung umfasst;
(b) Detektierens der an Zellen in dem Gewebe gebundenen Flt4-bindenden
Verbindung; und (c) Abbildens solider Tumoren durch Identifizieren
von durch die Flt4-bindende Verbindung gebundenen Blutgefäßendothelzellen,
wobei Flt4 exprimierende Blutgefäße mit der
Anwesenheit und Lage eines Tumors in dem Gewebe korreliert sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren ferner Schritte des Inkontaktbringens des
Gewebes mit einer zweiten Verbindung (wie beispielsweise einem Antikörper), der
an einen Blutgefäßendothelmarker
(z.B. PAL-E, VEGFR-1, VEGFR-2) spezifisch bindet, der in lymphatischen
Endothelien im Wesentlichen abwesend ist; und Detektierens der zweiten
an Zellen in dem Gewebe gebundenen Verbindung; wobei der Abbildungsschritt
das Identifizieren von Blutgefäßen umfasst,
die sowohl mit der Flt4-bindenden Verbindung als auch der zweiten
Verbindung markiert sind, und wobei die sowohl mit der Flt4-bindenden
Verbindung als auch der zweiten Verbindung markierten Blutgefäße mit der Anwesenheit
und Lage eines Tumors in Gewebe korrelieren. Es wird davon ausgegangen,
dass die Verwendung der zweiten Verbindung dem Praktiker hilft,
schneller zwischen Blutgefäßen, die
Flt4 exprimieren, und normalen Lymphgefäßen, die Flt4 auf ihrer Oberfläche exprimieren,
zu unterscheiden.
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Die
Erfindung ist ferner gerichtet auf ein Verfahren zum Screening auf
einen neoplastischen Krankheitszustand, umfassen die Schritte des:
(a) Inkontaktbringens von Geweben aus einem Säugetierorganismus, von dem
angenommen wird, das er einen neoplastischen Krankheitszustand aufweist,
mit einer Zusammensetzung, die einen Antikörper oder ein Antikörperfragment,
der/das spezifisch Flt4-Rezeptortyrosinkinase bindet, umfasst; (b)
Detektierens des an Zellen in dem Säugetierorganismus gebundenen
Antikörpers
oder Antikörperfragments;
und (c) Screenens auf eine neoplastische Krankheit aus der an Zellen
in dem Säugetierorganismus
gebundenen Menge oder Verteilung des Antikörpers. Wie hier beschrieben,
wird Flt4 (die im Blutgefäßsystem
normalerweise undetektierbar oder kaum detektierbar ist) im Blutgefäßsystem
von zumindest einigen Tumoren stark gefärbt. In einer Ausführungsform
ist daher in dem Screening-Schritt die Detektion des an die Blutgefäßendothelzellen
gebundenen Antikörpers
oder Antikörperfragments
mit dem Vorliegen einer neoplastischen Krankheit korreliert. Bei
diesem Verfahren wird es ersichtlich sein, das "Detektion" die Detektion bei einem Niveau bedeutet,
das signifikant höher
ist als die kaum nachweisbaren oder undetektierbaren Niveaus, die
in entsprechendem normalen (gesunden) Gewebe auftreten würden, wie
hier beschrieben. Solch eine unterschiedliche Expression kann durch
Vergleich einer Kontrolle, die mit Gewebe von einem gesunden Organismus
vorgenommen wird, bestätigt
werden. Das Screening von Brustgewebe auf Neoplasmen ist besonders
vorgesehen. Wie oben beschrieben, kann die Durchführung dieser
Verfahren weiter durch Verabreichung einer zweiten Verbindung, die
spezifisch an einen Blutgefäßendothelmarker
bindet, an das Säugetier erleichtert
werden, wobei der Detektionsschritt die Detektion der ersten und
der zweiten Verbindung, gebunden an neovaskuläre Endothelzellen, umfasst.
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Aus
dem Vorstehenden wird ferner ersichtlich, dass die verschiedenen
Verbindungen, die zur Verwendung in erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben werden, ebenfalls als Erfindungsaspekte gedacht sind. Solche
Verbindungen beinhalten zum Beispiel die oben beschriebenen Anti-Flt4-Antikörper und
bispezifischen Antikörper.
Gleichermaßen
ist auch die Verwendung jeder der hier beschriebenen Verbindungen
(allein oder in Kombination) zur Herstellung eines Arzneimittels
für therapeutische
oder diagnostische oder Abbildungszwecke auch als ein Aspekt der
Erfindung gedacht. Das Arzneimittel kann ferner pharmazeutisch annehmbarer
Diluentien, Adjuvantien, Träger
oder dergleichen umfassen.
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Gleichermaßen beinhaltet
die Erfindung Kits, die erfindungsgemäße Verbindungen oder Zusammensetzungen
umfassen, die in einer Weise verpackt sind, die deren Verwendung
zur Ausführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
erleichtert. In einer einfachsten Ausführungsform beinhaltet solch
ein Kit eine erfindungsgemäße Verbindung
oder Zusammensetzung verpackt in einem Behälter wie beispielsweise einer/einem
verschlossenen Flasche oder Gefäß, mit einem
an dem Behälter
befestigten oder in dem Paket enthaltenen Etikett, das die Verwendung
der Verbindung oder Zusammensetzung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschreibt. Vorzugsweise ist die Verbindung oder Zusammensetzung
in einer Einheitsdosierform verpackt. In einer weiteren Ausführungsform
beinhaltet ein erfindungsgemäßes Kit
eine Flt4-bindende Verbindung, die zusammen mit einer zweiten Verbindung
verpackt ist, die an einen Marker (Antigen) bindet, der auf der
Oberfläche
von Blutgefäßendothelzellen
exprimiert wird, jedoch bei lymphatischen Endothelien im Wesentlichen
abwesend ist.
-
Darüber hinaus
sind viele Aspekte der Erfindung im Zusammenhang mit der Verwendung
von Peptiden oder Polypeptiden zur Bildgebung oder Therapie und/oder
zur Verwendung der Flt4-Proteinexpression
auf Zelloberflächen
als Ziel für
die Detektion, das Screening, die Abbildung oder dergleichen, unter
Verwendung von Antikörpern
beschrieben worden. Die therapeutische Zufuhr von Proteintherapeutika,
wie beispielsweise Polypeptiden, die ligandenbindende lösliche Flt4-Fragmente
umfassen, kann auch mit Gentherapiematerialien und -verfahren bewerkstelligt
werden. Zum Beispiel wird ein nacktes DNA- Konstrukt oder ein Gentherapie-Expressionsvektor-Konstrukt,
das ein das interessierende therapeutische Peptid kodierendes Polynukleotid
umfasst, an ein Säugetiersubjekt,
das einer solchen Therapie bedarf, zugeführt. Vorzugsweise umfasst das
Konstrukt einen Promotor oder eine andere Expressionskontrollsequenz,
die funktionsfähig
mit der das therapeutische Peptid kodierenden Sequenz verknüpft ist,
um die Expression des therapeutischen Peptids in vivo zu fördern. In
einer Variante ist die Nukleinsäure
in ein Liposom eingeschlossen. In einer anderen Variante ist die Nukleinsäure ein
viraler Vektor wie beispielsweise ein Retrovirus, Adenovirus, ein
adenoassoziierter Virus, Vakzinevirus, Herpesvirus oder anderer
Vektor, der für
Gentherapie-Protokolle bei Säugetieren
entwickelt wurde. Beispielhafte Behandlungsverfahren beinhalten
Schritte der Verabreichung einer das Gentherapiekonstrukt umfassenden
pharmazeutischen Zusammensetzung an einen Patienten, oder einen
Schritt des Transformierens oder Transfizierens von Zellen ex vivo
und die Einführung
der transformierten Zellen in den Patienten. Gleichermaßen kann
die Detektion der Flt4-Expression durch Zellen oder Gewebe unter
Verwendung von Polynukleotidsonden durchgeführt werden, die spezifisch
mit Flt4-mRNA-Sequenzen bei Northern-Hybridisierungs- oder In-situ-Hybridisierungstests
hybridisieren; oder durch Ausführung
quantitativer PCR oder anderer Techniken zur Messung von Flt4-mRNA
in Proben.
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Weitere
Merkmale und Varianten der Erfindung werden für den Fachmann aus der Gesamtheit
dieser Anmeldung, einschließlich
der ausführlichen
Beschreibung, ersichtlich sein, und all diese Merkmale sind als Aspekte
der Erfindung gedacht. Gleichermaßen können Merkmale der hier beschriebenen
Erfindung zu weiteren Ausführungsformen
rekombiniert werden, die, unabhängig
davon, ob die Merkmalskombination oben ausdrücklich als ein Aspekt oder
eine Ausführungsform
der Erfindung erwähnt
ist, ebenfalls als Aspekte der Erfindung angesehen werden. Darüber hinaus
sollten nur solche Beschränkungen,
die hier als kritisch für
die Erfindung beschrieben sind, als solche betrachtet werden; Varianten
der Erfindung, denen Beschränkungen fehlen,
die hier nicht als kritisch beschrieben wurden, werden als Aspekte
der Erfindung angesehen.
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Zusätzlich zu
dem Vorstehenden beinhaltet die Erfindung als einen weiteren Aspekt
alle Ausführungsformen
der Erfindung, die in irgendeiner Weise im Bereich enger sind als
die Varianten, die oben ausdrücklich genannt
sind. Obwohl der/die Anmelder den gesamten Bereich der hier angefügten Ansprüche erfunden
haben, sollen die hier angefügten
Ansprüche
die Arbeit anderer aus dem Stand der Technik nicht umfassen. Für den Fall,
dass dem/den Anmelder(n) durch ein Patentamt oder eine andere Stelle
oder eine andere Person gesetzlicher Stand der Technik innerhalb
des Bereichs eines Anspruchs zur Kenntnis gebracht wird, behält/behalten
sich der/die Anmelder das Recht vor, Änderungsrechte unter den anwendbaren
Patentgesetzen auszuüben,
um den Gegenstand eines solchen Anspruchs neu zu definieren, um
diesen gesetzlichen Stand der Technik oder offensichtliche Varianten
von gesetzlichem Stand der Technik aus dem Bereich solch eines Anspruchs
auszunehmen. Varianten der Erfindung, die durch solch einen geänderten
Anspruch definiert sind, sind ebenfalls als Aspekte der Erfindung
gedacht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1A ist eine schematische Darstellung der Struktur
von Flt4-cDNA-Klonen;
-
1B ist eine fotografische Wiedergabe eines Northern-Hybridisierungsgels;
-
2A–F
stellen eine schematische Darstellung von strukturellen Merkmalen
von Flt4 und einen Vergleich mit der Flt1-Tyrosinkinasesequenz dar;
-
3A ist eine schematische Darstellung des 3'-Endes der cDNA-Insertion
Klone J.1.1 und I.1.1;
-
3B ist eine fotografische Wiedergabe von Autoradiogrammen
von Hybridisierungen mit Antisinn-RNA-Sonde und den Lang- und Kurzformen von
Flt4-RNA;
-
3C ist eine fotografische Wiedergabe von Autoradiogrammen
von Hybridisierungen mit Antisinn-RNA-Sonde und den Lang- und Kurzformen von
Flt4-RNA;
-
4 ist
eine fotografische Wiedergabe eines Gels, das eine Hybridisierungsanalyse
von Flt4-Sequenzen in DNA-Proben aus verschiedenen Spezies veranschaulicht;
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5A–5H stellt
eine immunhistochemische Charakterisierung von VEGFR-3-exprimierenden Gefäßen beim
intraduktalen Karzinom dar. In benachbarten Schnitten (5A, B), dekorierten VEGFR-3 und PAL-E ein ähnliches
Muster von "Halsband"("necklace")-Gefäßen (Pfeilspitzen) um den mit
Karzinomzellen gefüllten
Kanal herum. Eine andere Gruppe von benachbarten Schnitten wurde
mit Färbung
für VEGFR-3 (5C), Laminin (5D),
Kollagen XVIII (5E) und SMA (5F) verglichen. Doppelfärbung auf PAL-E und VEGFR-3
(5G) und Vergleich mit nur auf VEGFR-3 gefärbtem benachbarten
Schnitt (5H). Die den betroffenen Kanälen benachbarten
Gefäße sind
doppelt positiv (Pfeilspitzen), wohingegen ein VEGFR-3-positives Gefäß in kurzer
Entfernung von dem betroffenen Kanal in dem interduktalen Stroma
(Pfeile) vorhanden ist. Es ist es zu beachten, dass die Basalmembran
beim Doppelfärbungsverfahren
positiv für
PAL-E ist. Vergrößerungen: 5A, B 400 ×, 5C, D, E, F 320 ×, 5E, F 480 ×.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
-
Die
Klonierung, Sequenzierung und Expression einer als Flt4 bezeichneten
neuen Rezeptortyrosinkinase ist unten beschrieben. Das Flt4-Gen
liegt in dem Chromosomenbereich 5q35, wo viele Wachstumsfaktoren
und Wachstumsfaktorrezeptoren lokalisiert sind. Die extrazelluläre Domäne von Flt4
besteht aus sieben immunglobulinähnlichen
Schleifen, die zwölf
potentielle Glykosylierungsstellen beinhalten. Auf Grundlage struktureller Ähnlichkeiten
dürften
Flt4 und die vorher bekannten Flt1- und KDR/FLK1-Rezeptoren eine
Unterfamilie der Klasse-III-Tyrosinkinasen
bilden. Das Flt4-Gen wird exprimiert als 5,8-kb- und 4,5-kb-mRNAs,
von denen sich gezeigt hat, dass sie sich in ihren 3'-Sequenzen unterscheiden
und in HEL- und DAMI-Leukämiezellen
unterschiedlich exprimiert werden.
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Eine
Wilms-Tumorzelllinie, eine Retinoblastom-Zellinie und eine undifferenzierte
Teratokarzinom-Zellinie exprimierten Flt4, wohingegen differenzierte
Teratokarzinom-Zellen negativ waren. Die meisten fötalen Gewebe
exprimierten ebenfalls die Flt4-mRNA, wobei die Milz, die intermediäre Zone
des Hirns und die Lunge die höchsten
Niveaus zeigten. In Geweben von menschlichen Erwachsenen wurden
die höchsten
Expressionsniveaus in Plazenta, Lunge, Niere, Herz und Leber in
absteigender Reihenfolge der Expression gefunden. Bei der In-situ-Hybridisierung dekorierten
die Flt4-Autoradiographie-Körnchen Endothelzellen
der fötalen
Lunge. Immunhistochemische Färbung
von Flt4 in fötalen
Geweben bestätigte
die Färbung
der Endothelzellen. Das Expressionsmuster von Flt4 unterscheidet
sich im Vergleich zu Flt1 und KDR stark in Geweben von 18 Wochen
alten menschlichen Föten.
Siehe Kaipainen et al., J. Exp. Med., 178: 2077 (1993).
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Expressionsvektoren,
die Flt4-cDNA enthalten, sind wie in den Beispielen 4 und 11 beschrieben
hergestellt und in COS- und NIH3T3-Zellen exprimiert worden.
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Die
erfindungsgemäßen Flt4-DNAs
und -Polypeptide können
bei der Reinigung des Flt4-Liganden und bei der Regulation des Wachstums
und der Differenzierung von Endothelzellen in verschiedenen Organen nützlich sein.
Sie können
sich auch als nützlich
für die
Diagnose/Behandlung bestimmter Krankheiten erweisen.
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In
der folgenden Beschreibung wird eine Reihe von Begriffen extensiv
verwendet, die in der rekombinanten DNA-(rDNA)Technologie verwendet werden.
Um ein klares und konsistentes Verständnis der Beschreibung und
Ansprüche,
einschließlich
des Umfangs, der diesen Begriffen zukommt, zu geben, werden die
folgenden Definitionen bereitgestellt.
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Gen.
Eine DNA-Sequenz, die eine Matrize für eine RNA-Polymerase beinhaltet. Die von diesem
Gen transkribierte RNA kann für
ein Protein kodieren oder nicht. RNA, die für ein Protein kodiert, wird
als "Messenger"-RNA (mRNA) bezeichnet
und wird, bei Eukaryoten, durch RNA-Polymerase-II transkribiert.
Es ist jedoch auch bekannt, ein Gen zu konstruieren, dass eine RNA-Polymerase-II-Matrize
enthält,
wobei eine RNA-Sequenz
transkribiert wird, die eine Sequenz aufweist, die zu einer bestimmten
mRNA komplementär
ist, normalerweise jedoch nicht translatiert wird. Solch ein Genkonstrukt
wird hier als "Antisinn-RNA-Gen" bezeichnet, und
solch ein RNA-Transkript wird als "Antisinn-RNA" bezeichnet. Antisinn-RNAs sind normalerweise
aufgrund der Anwesenheit translationaler Stopkodons in der Antisinn-RNA-Sequenz
nicht translatierbar.
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Ein "Komplementär-DNA"- oder "cDNA"-Gen beinhaltet rekombinante
Gene, die durch reverse Transkription von mRNA synthetisiert werden,
der intervenierende Sequenzen (Introns) fehlen.
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Klonierungsvehikel.
Eine Plasmid- oder Phagen-DNA oder eine andere DNA-Sequenz, die
in der Lage ist, sich in einer Wirtszelle autonom zu replizieren,
und die gekennzeichnet ist durch eine oder eine kleine Zahl von
Endonuklease-Erkennungsstellen, an denen solche DNA-Sequenzen in
einer bestimmbaren Weise ohne Verlust einer wichtigen biologischen
Funktion des Vehikels geschnitten werden können, und in die DNA hineingespleißt werden
kann, um deren Replikation und Klonierung zu bewirken. Das Klonierungsvehikel
kann ferner einen Marker beinhalten, der zur Verwendung bei der
Identifikation von mit dem Klonierungsvehikel transformierten Zellen
geeignet ist. Marker sind zum Beispiel Tetracyclin-Resistenz oder
Ampicillin-Resistenz. Das Wort "Vektor" wird manchmal für "Klonierungsvehikel" verwendet.
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Expressionsvektor.
Ein Vehikel oder Vektor ähnlich
einem Klonierungsvehikel, welcher in der Lage ist, ein darin hineinkloniertes
Gen nach Transformation in einen Wirt zu exprimieren. Das klonierte
Gen wird üblicherweise
unter die Kontrolle von bestimmten Kontrollsequenzen wie beispielsweise
Promotorsequenzen gestellt (d.h. funktionsfähig damit verknüpft). Ex pressionskontrollsequenzen
variieren in Abhängigkeit
davon, ob der Vektor dazu vorgesehen ist, das funktionsfähig verknüpfte Gen
in einem prokaryotischen oder eukaryotischen Wirt zu exprimieren,
und kann darüber
hinaus Transkriptionselemente wie beispielsweise "Enhancer"-Elemente, Terminationssequenzen,
gewebespezifische Elemente und/oder translationale Initiations-
und Terminationsstellen beinhalten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft sowohl die Expression rekombinanter
Flt4-Proteine (Kurz- und Langform) als auch die funktionellen Derivate
dieser Proteine.
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Funktionelle
Derivate. Ein "funktionelles
Derivat" von Flt4-Proteinen ist ein
Protein, welches eine biologische Aktivität (entweder funktionell oder
strukturell) besitzt, die einer biologischen Aktivität von nicht-rekombinanten
Flt4-Proteinen im Wesentlichen ähnelt.
Ein funktionelles Derivat des Flt4-Proteins kann posttranslationale Modifikationen
wie beispielsweise kovalent verknüpfte Kohlenhydrate enthalten
oder nicht, in Abhängigkeit
von der Notwendigkeit solcher Modifikationen für die Leistungsfähigkeit
einer spezifischen Funktion. Der Begriff "funktionelles Derivat" soll die "Fragmente", "Varianten", "Analoga" und "chemischen Derivate" eines Moleküls beinhalten.
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Wie
hier verwendet, wird von einem Molekül gesagt, es sei ein "chemisches Derivat" eines anderen Moleküls, wenn
es weitere chemische Reste enthält,
die normalerweise kein Bestandteil des Moleküls sind. Solche Reste können die
Löslichkeit,
Absorption, biologische Halbwertszeit etc. des Moleküls verbessern.
Die Reste können
alternativ die Toxizität
des Moleküls
vermindern oder unerwünschte
Nebenwirkungen des Moleküls
eliminieren oder abmildern etc. Reste, die in der Lage sind, solche
Wirkungen zu vermitteln, sind in Remingtons Pharmaceutical Sciences
(1980) offenbart. Verfahren zur Kopplung solche Reste an ein Molekül sind im
Stand der Technik gut bekannt.
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Fragment.
Ein "Fragment" eines Moleküls wie Flt4-Protein
soll sich auf jeden Bereich des Moleküls beziehen, wie beispielsweise
den Peptidkern, oder eine Variante des Peptidkerns.
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Variante.
Eine "Variante" eines Moleküls wie Flt4-Protein
soll sich auf ein Molekül
beziehen, dass entweder dem vollständigen Molekül oder einem
Fragment davon in Struktur und biologischer Aktivität im Wesentlichen ähnlich ist.
Vorausgesetzt, dass zwei Moleküle
eine ähnliche
Aktivität
besitzen, werden sie daher als Varianten angesehen, da dieser Begriff
hier selbst dann verwendet wird, wenn die Zusammensetzung oder Sekundär-, Tertiär- oder
Quartärstruktur
von einem der Moleküle
nicht identisch zu der ist, die bei dem anderen gefunden wird, oder
wenn die Sequenz der Aminosäurereste
nicht identisch ist.
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Analogon.
Ein "Analogon" des Flt4-Proteins
oder der -Gensequenz bedeutet eine Bezugnahme auf ein Protein oder
eine Gensequenz, die in der Funktion dem Flt4-Protein oder der -Gensequenz
im Wesentlichen ähnlich
ist.
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BESCHREIBUNG
VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung ist gerichtet auf das, was die Anmelder "Flt4" genannt haben, einen
Rezeptor für
Tyrosinkinase, Flt4-kodierende Nukleinsäuremoleküle (z.B. cDNAs, genomische
DNAs, RNAs, Antisinn-RNAs, etc.), die Herstellung von Flt4-Peptiden
oder Flt4-Protein aus einer Flt4-Gensequenz und dessen Produkt,
rekombinante Flt4-Expressionsvektoren, Flt4-Analoga und -Derivate, und diagnostische
und/oder therapeutische Verwendungen von Flt4 und verwandten Proteinen,
Flt4-Liganden, Flt4-Antagonisten
und Anti-Flt4-Antikörper.
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HERSTELLUNG VON REKOMBINANTEM
FLT4
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Biologisch
aktiver Flt4 kann hergestellt werden durch die Klonierung und Expression
der Flt4-kodierenden Sequenz oder deren funktioneller Äquivalente
in einer geeigneten Wirtszelle.
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Die
Herstellung von Flt4 unter Verwendung rekombinanter DNA-Technologie kann
zum Zweck der Beschreibung in einen schrittweisen Prozess aufgeteilt
werden: (1) Isolieren oder Erzeugen der kodierenden Sequenz (des
Gens) für
den gewünschten
Flt4; (2) Konstruieren eines Expressionsvektors, der in der Lage
ist, die Synthese des gewünschten
Flt4 zu steuern; (3) Transfizieren oder Transformieren geeigneter
Wirtszellen, die in der Lage sind, das Flt4-Gen zu replizieren und
zu exprimieren und/oder das Genprodukt zu prozessieren, um den gewünschten
Flt4 herzustellen; und (4) Identifizieren und Reinigen des gewünschten
Flt4-Produkts.
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ISOLATION ODER ERZEUGUNG
DES FLT4-GENS
-
Die
kodierende Nukleotidsequenz von Flt4 oder funktionelle Äquivalente
davon können
verwendet werden, um rekombinante Expressionsvektoren zu konstruieren,
die die Expression des gewünschten Flt4-Produkts
steuern. Bei der Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die darin beschriebene Nukleotidsequenz, oder Fragmente oder
funktionelle Äquivalente
davon, verwendet werden, um die rekombinanten Moleküle zu er zeugen,
die die Expression des rekombinanten Flt4-Produkts in geeigneten
Wirtszellen steuern. Flt4-kodierende Nukleotidsequenzen können aus
verschiedenen Zellquellen erhalten werden, die Flt4-ähnliche
Aktivitäten
erzeugen und/oder die Flt4-kodierende
mRNA exprimieren. Die Anmelder haben eine Reihe geeigneter menschlicher
Zellquellen für
Flt4 identifiziert, einschließlich
menschlicher Plazenta, Leukämiezellen
und einiger Tumorzelllinien.
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Die
kodierende Sequenz von Flt4 kann durch cDNA-Klonierung aus RNA,
die aus solchen Zellquellen isoliert und gereinigt wurde, oder durch
genomische Klonierung erhalten werden. Die Flt4-Sequenz kann beispielsweise
durch Polymerasekettenreaktion aus cDNA oder genomischem DNA-Material
unter Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten Techniken
amplifiziert werden. Sowohl cDNA- als auch genomische Bibliotheken
von Klonen können
unter Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten Techniken
hergestellt werden, und können
mit Nukleotidsonden auf bestimmte Flt4-DNAs gescreent werden, die
zu einem beliebigen Bereich des Flt4-Gens im wesentlichen komplementär sind.
Volllängenklone,
d.h. solche, die die vollständige
kodierende Region des gewünschten
Flt4 enthalten, können
zur Konstruktion von Expressionsvektoren ausgewählt werden. Alternativ können Flt4
kodierende DNAs vollständig
oder teilweise durch chemische Synthese unter Verwendung von Standardtechniken
gemäß dem Stand
der Technik synthetisiert werden. Aufgrund der inhärenten Degeneration
der kodierenden Nukleotidsequenzen können andere DNA-Sequenzen, die
im wesentlichen dieselbe oder eine funktionell äquivalente Aminosäuresequenz
kodieren, bei der Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden. Solche Abänderungen
von Flt4-Nukleotidsequenzen
beinhalten Deletionen, Additionen oder Substitutionen verschiedener
Nukleotide, was zu einer Sequenz führt, die dasselbe oder ein
funktionell äquivalentes
Genprodukt kodiert. Das Genprodukt kann Deletionen, Additionen oder
Substitutionen von Aminosäureresten
innerhalb der Sequenz enthalten, die zu stillen Austauschen führen und
auf diese Weise ein bioaktives Produkt erzeugen. Solche Aminosäuresubstitutionen können auf
Basis einer Ähnlichkeit
in der Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobizität,
Hydrophilizität und/oder
der amphipathischen Natur des jeweiligen Restes vorgenommen werden.
Zum Beispiel beinhalten negativ geladene Aminosäuren Asparaginsäure und
Glutaminsäure;
positiv geladene Aminosäuren
beinhalten Lysin und Arginin; Aminosäuren mit ungeladenen polaren
Kopfgruppen oder unpolaren Kopfgruppen mit ähnlichen Hydrophobizitätswerten
beinhalten die folgenden: Leucin, Isoleucin, Valin; Glycin, Alanin;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Phenylalanin, Tyrosin.
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KONSTRUKTION VON FLT4-EXPRESSIONSVEKTOREN
-
Unter
Verwendung dieser Information wird eine Vielfalt rekombinanter DNA-Vektoren
bereitgestellt, die in der Lage sind, die Flt4-Rezeptortyrosinkinase
in angemessenen Mengen bereitzustellen. Weitere rekombinante DNA-Vektoren
von verwandter Struktur, die für
synthetische Proteine kodieren, die die hier identifizierten entscheidenden
strukturellen Eigenschaften aufweisen, sowie für Proteine derselben Familie
aus anderen Quellen können
unter Einsatz von Standardtechniken der rekombinanten DNA-Technologie
aus der Flt4-Rezeptortyrosinkinase-cDNA hergestellt werden. Ein
die Flt4-Rezeptortyrosinkinase exprimierender Transformant ist als
ein Beispiel dieser Technologie hergestellt worden (siehe Beispiele
3 und 4). Die neu entdeckte Sequenz- und Strukturinformation kann
durch Transfektion von eukaryotischen Zellen verwendet werden, um die
Flt4-Rezeptortyrosinkinase und ihre verschiedenen Domänen für biologische
Zwecke herzustellen.
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IDENTIFIKATION VON TRANSFEKTANTEN
ODER TRANSFORMANTEN, DIE FLT4-GENPRODUKTE EXPRIMIEREN
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Die
Wirtszellen, die die rekombinante kodierende Sequenz enthalten und
das biologisch aktive, reife Produkt exprimieren, können durch
mindestens vier allgemeine Herangehensweisen identifiziert werden:
(a) DNA-DNA-, DNA-RNA- oder RNA-Antisinn-RNA-Hybridisierung;
(b) die Anwesenheit oder Abwesenheit von "Marker"-Gen-Funktionen; (c) Feststellen des
Transkriptionsniveaus, gemessen durch Expression von Flt4-mRNA-Transkripten
in der Wirtszelle; und (d) Detektion des reifen Genprodukts, gemessen
durch Immunassay und, schließlich,
durch ihre biologische Aktivitäten.
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Bei
der ersten Herangehensweise kann die Anwesenheit der in Expressionsvektoren
inserierten kodierenden Sequenzen von Flt4 detektiert werden durch
DNA-DNA-Hybridisierung unter Verwendung von Sonden, die Nukleotidsequenzen
umfassen, die homolog zu der kodierenden Sequenz von Flt4 sind.
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Bei
der zweiten Herangehensweise kann das System aus rekombinantem Expressionsvektor/Wirtssystem
auf Basis der Anwesenheit oder Abwesenheit bestimmter "Marker"-Gen-Funktionen (z.B.
Thymidinkinase-Aktivität,
Resistenz gegenüber
Antibiotika, Resistenz gegenüber
Methotrexat, Transformationsphänotyp, Einschlusskörperbildung
in Baculovirus etc.) identifiziert und ausgewählt werden. Wenn die kodierende
Sequenz von Flt4 zum Beispiel innerhalb einer Markergensequenz des
Vektors inseriert ist, können
Rekombinanten, die die kodierende Sequenz enthalten, durch die Abwesenheit
der Markergenfunkti on identifiziert werden. Alternativ kann ein
Markergen im Tandem mit der Flt4-Sequenz unter die Kontrolle desselben
oder verschiedener zur Kontrolle der Expression der kodierenden
Sequenz von Flt4 verwendeter Promotoren gestellt werden. Die Expression
des Markers in Reaktion auf die Induktion oder Selektion zeigt die
Expression der kodierenden Sequenz von Flt4 an.
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Bei
der dritten Herangehensweise kann die transkriptionelle Aktivität der kodierenden
Region von Flt4 durch Hybridisierungstests festgestellt werden.
Zum Beispiel kann polyadenylierte RNA durch Northern-Blotting unter
Verwendung einer Sonde isoliert und analysiert werden, die zu der
kodierenden Sequenz von Flt4 oder bestimmten Bereichen davon homolog
ist. Alternativ können
die gesamten Nukleinsäuren
der Wirtszelle extrahiert und auf Hybridisierung mit solchen Sonden
getestet werden.
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Bei
der vierten Herangehensweise kann die Expression von Flt4 immunologisch
festgestellt werden, zum Beispiel durch Western-Blots, Immunassays
wie beispielsweise Radioimmunpräzipitation,
enzymgekoppelten Immunassay und dergleichen. Der ultimative Test
hinsichtlich des Erfolgs des Expressionssystems beinhaltet jedoch
die Detektion des biologisch aktiven Flt4-Genprodukts. Wenn die Wirtszelle das
Genprodukt ausscheidet, kann das zellfreie Medium, das aus der kultivierten
Transfektanten-Wirtszelle erhalten wurde, auf Flt4-Aktivität getestet
werden. Wenn das Genprodukt nicht ausgeschieden wird, können Zelllysate
auf eine solche Aktivität
untersucht werden. In jedem Falle können Tests verwendet werden,
die die Ligandenbindung an Flt4 oder andere Bioaktivitäten von
Flt4 messen.
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FLT4-DERIVATE, -ANALOGA
UND -PEPTIDE
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Die
Herstellung und Verwendung Flt4-bezogener Derivate, Analoga und
Peptide sind ebenfalls vorgesehen und liegen innerhalb des Bereichs
der Erfindung. Solche Derivate, Analoga oder Peptide können, in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Anwendung, im Vergleich zu nativem Flt4 verbesserte
oder verminderte biologische Aktivitäten aufweisen. Erfindungsgemäße Flt4-bezogene
Derivate, Analoga und Peptide können
durch eine Vielzahl von im Stand der Technik bekannter Mittel hergestellt
werden. Verfahren und Manipulationen auf dem Gen- und Proteinniveau
liegen innerhalb des Bereichs der Erfindung. Die Peptidsynthese,
die im Stand der Technik Standard ist, kann verwendet werden, um
Flt4-Peptide zu erhalten. Auf dem Proteinniveau können zahlreiche
chemische Modifikation verwendet werden, um Flt4-ähnliche
Derivate, Analoga oder Peptide durch im Stand der Technik bekannte
Techniken herzustellen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
spezifische chemische Spaltung durch Endopeptidasen (zum Beispiel
Bromcyane, Trypsin, Chymotrypsin, V8-Protease und dergleichen) oder
Exopeptidasen, Acetylierung, Formylierung, Oxidation etc.
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Bevorzugte
Derivate, Analoga und Peptide sind solche, die die Flt4-Ligandenbindungsaktivität bewahren.
Diese Derivate, Analoga und Peptide, die Flt4-Ligand binden, jedoch
in Reaktion hierauf kein Signal übertragen,
sind als Flt4-Inhibitoren nützlich.
Solche Derivate, Analoga und Peptide, die Flt4-Ligand binden und in Reaktion hierauf
ein Signal übertragen,
zum Beispiel durch einen Vorgang, der eine intrazelluläre Flt4-Autophosphorylierung
beinhaltet, sind in gleicher Weise wie nativer Flt4 nützlich.
Ein bevorzugter Flt4-Ligand zur Verwendung bei einem solchen Bindungs-
und/oder Autophosphorylierungstest ist ein Ligand, der ein ungefähr 23-kD-Polypeptid umfasst,
das aus PC-3-konditioniertem Medium wie hier beschriebenen isolierbar
ist. Dieser als vaskulärer
endothelialer Wachstumsfaktor C (VEGF-C) bezeichnete Ligand ist
im Detail in der PCT-Patentanmeldung PCT/FI96/00427, eingereicht
1. August 1996 und veröffentlicht
als internationale Veröffentlichung WO
97/05250, und in den US-Prioritätspatentanmeldungen,
deren Priorität
hier in Anspruch genommen wird, die sämtlich in ihrer Gänze durch
Inbezugnahme hier aufgenommen sind, charakterisiert worden.
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ANTI-FLT4-ANTIKÖRPER
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Ebenfalls
innerhalb des Bereichs der Erfindung liegt die Herstellung von polyklonalen
und monoklonalen Antikörpern,
die Flt4 oder verwandte Proteine erkennen.
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Verschiedene
im Stand der Technik bekannte Verfahren können für die Herstellung von polyklonalen Antikörpern gegen
Epitope von Flt4 verwendet werden. Für die Herstellung von Antikörpern können verschiedene
Wirtstiere (einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Kaninchen, Mäuse,
Ratten etc.) durch Injektion mit Flt4 oder einem synthetischen Flt4-Peptid
immunisiert werden. Verschiedene Adjuvanzien können in Abhängigkeit von der Wirtsspezies,
verwendet werden, um die Immunantwort zu verstärken, einschließlich, aber nicht
beschränkt
auf (vollständiges
und unvollständiges)
Freund-Adjuvans, mineralische Gele wie beispielsweise Aluminiumhydroxid,
oberflächenaktive
Substanzen wie beispielsweise Lysolezithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen, Ölemulsionen,
Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Dinitrophenol, potentiell nützliche humane
Adjuvanzien wie beispielsweise BCG (Bacillus Calmette-Guerin) und Corynebacterium
parvum.
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Ein
monoklonaler Antikörper
gegen ein Epitop von Flt4 kann hergestellt werden durch Einsatz
jeder Technik, die die Herstellung eines Antikörpermoleküls durch kontinuierliche Zellinien
in Kultur ermöglicht.
Dies beinhaltet, ist jedoch nicht beschränkt auf die ursprünglich von
Köhler
et al., Nature, 256: 495–497
(1975), beschriebene Hybridomtechnik und die neuere Human-B-Zell-Hybridomtechnik
[Kosbor et al., Immunology Today, 4: 72 (1983)] und die EBV-Hybridomtechnik
[Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R Liss,
Inc., S. 77–96
(1985)]. Antikörper
gegen Flt4 können
auch in Bakterien aus klonierten Immunglobulin-cDNAs hergestellt
werden. Unter Verwendung des rekombinanten Phagenantikörpersystems
kann es möglich
sein, Antikörper
in Bakterienkulturen rasch herzustellen und zu selektieren, und
deren deren Struktur genetisch zu manipulieren.
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Antikörperfragmente,
die den Idiotyp des Moleküls
enthalten, können
durch bekannte Techniken erzeugt werden. Solche Fragmente beinhalten
zum Beispiel, sind aber nicht beschränkt auf: das F(ab')2-Fragment,
das durch Pepsinverdau des Antikörpermoleküls hergestellt
werden kann; die Fab'-Fragmente,
die durch Reduktion der Disulfidbrücken des F(ab')2-Fragments
erzeugt werden können,
und die zwei Fab-Fragmente, die durch Behandlung des Antikörpermoleküls mit Papain
und einem Reduktionsmittel erzeugt werden können.
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Antikörper gegen
Flt4 können
bei der qualitativen und quantitativen Detektion von reifem Flt4
und Flt4-Vorläufer
und Subkomponentenformen, bei der Affinitätsreinigung von Flt4-Polypeptiden und
bei der Aufklärung
von Flt4-Biosynthese, -Stoffwechsel und -Funktion verwendet werden.
Die Detektion der Flt4-Tyrosinkinaseaktivität kann als enzymatisches Mittel
zur Erzeugung und Amplifikation eines Flt4-spezifischen Sig nals bei
solchen Tests verwendet werden. Antikörper gegen Flt4 können auch
als diagnostische und therapeutische Mittel nützlich sein.
-
VERWENDUNG VON FLT4, FLT4-KODIERENDEN
NUKLEINSÄUREMOLEKÜLEN UND
ANTI-FLT4-ANTIKÖRPERN
-
Die
Anmelder sehen eine große
Vielzahl von Verwendungen für
die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung vor, einschließlich
diagnostischer und/therapeutischer Verwendungen von Flt4, Flt4-Analoga
und -Derivaten, Flt4-kodierenden Nukleinsäuremolekülen, Antisinn-Nukleinsäuremolekülen und Anti-Flt4-Antikörpern.
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Flt4-kodierende
Nukleinsäuremoleküle oder
Fragmente davon können
als Sonden verwendet werden, um mRNAs, die Flt4 kodieren, zu detektieren
und zu quantifizieren. Tests, die Nukleinsäuresonden einsetzen, um Sequenzen
zu detektieren, die eine vollständige
oder einen Teil einer bekannten Gensequenz umfassen, sind im Stand
der Technik gut bekannt. Flt4-mRNA-Titer können entstehende und/oder existierende
Neoplasien sowie das Einsetzen und/oder das Fortschreiten anderer
menschlicher Erkrankungen anzeigen. Tests, die Flt4-mRNA detektieren
und quantifizieren können,
können
daher ein wertvolles Diagnosewerkzeug sein.
-
Antisinn-Flt4-RNA-Moleküle sind
therapeutisch nützlich
zur Hemmung der Translation von Flt4-kodierenden mRNAs, wenn die
therapeutische Aufgabe ein Bestreben beinhaltet, die Anwesenheit
von Flt4 zu eliminieren oder dessen Niveau herunterzuregeln. Flt4-Antisinn-RNA
könnte
beispielsweise als ein Flt4-Antagonismusmittel
bei der Behandlung von Krankheiten nütz lich sein, bei denen Flt4
zum Beispiel aufgrund seiner Überexpression
als verursachendes Mittel beteiligt ist.
-
Darüber hinaus
sind Flt4-Antisinn-mRNAs bei der Aufklärung funktioneller Mechanismen
von Flt4 nützlich.
Flt4-kodierende Nukleinsäuremoleküle können zur
Herstellung von rekombinanten Flt4-Proteinen und verwandten Molekülen verwendet
werden, wie in dieser Anmeldung gesondert beschrieben ist.
-
Anti-Flt4-Antikörper können verwendet
werden, um Flt4 in verschiedenen Zusammenhängen zu diagnostizieren und
zu quantifizieren. Zum Beispiel können Antikörper gegen verschiedene Domänen von
Flt4 als Basis für
Flt4-Immunassays oder die immunhistochemische Feststellung von Flt4
verwendet werden. Tyrosinkinase-Aktivität von Flt4 kann in diesen Tests
als eine enzymatische Verstärkungsreaktion
für die
Erzeugung eines Flt4-Signals verwendet werden. Anti-Flt4-Antikörper können auch
zur Untersuchung der Menge von Flt4 auf Zelloberflächen nützlich sein.
-
Es
können
Antikörper
hergestellt werden, die als Flt4-Liganden-Agonisten
oder -Antagonisten fungieren, wodurch die Regulation der Flt4-Aktivität möglich wird.
Es können
auch Zufallspeptide durch synthetische Mittel oder durch rekombinante
Mittel aus Zufallsoligonukleotiden hergestellt werden, und diejenigen,
die eine spezifische Bindung an den Flt4-Rezeptor zeigen, können mit Hilfe der extrazellulären Domäne von Flt4
selektiert werden. Solche Peptidsegmente können auch aus einer Phagendisplaybibliothek
unter Verwendung der extrazellulären
Domäne
von Flt4 unter Verwendung von Verfahren, die im Stand der Technik
Standard sind, selektiert werden. Solche Peptide können agonistische
oder antagonistische Aktivität
aufweisen. Flt4-Antikörper
können
auch nach Konjugation an verschiedene Verbindungen wertvolle Diagnosewerkzeuge
für die
In-vivo-Abbildung von Flt4-exprimierenden Zellen und Geweben oder
Tumoren bereitstellen.
-
Monoklonale
Antikörper
gegen Flt4 können
entweder kovalent oder nichtkovalent an geeignete supramagnetische,
paramagnetische, elektrondichte, echogene oder radioaktive Mittel
gekoppelt werden, um ein zielgerichtetes Bildgebungsmittel herzustellen.
Antikörperfragmente,
die durch Proteolyse oder chemische Behandlung erzeugt werden, oder
Moleküle,
die unter Verwendung der Epitop-bindenden Domäne des monoklonalen Antikörpers hergestellt
wurden, könnten
an die Stelle des intakten Antikörper
gesetzt werden. Dieses Bildgebungsmittel würde dann als Kontrastreagenz
für die
Röntgen-,
Magnetresonanz-, Sonografie- oder Szintigraphie-Bildgebung des menschlichen
Körpers
für diagnostische
Zwecke dienen.
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MOLEKULARBIOLOGIE VON
FLT4
-
Die
vollständigen
Sequenzen der in den SEQ ID NO: 1 und 3 angegebenen Flt4-cDNA-Klone
erstrecken sich über
4195 oder 4795 Nukleotide und enthalten offene Leserrahmen von 1298
oder 1363 Aminosäuren,
abhängig
vom alternativen Spleißen.
Die Nukleotid- und abgeleitete Flt4-Aminosäuresequenz (Kurzform) ist in
den SEQ ID NO: 1 und 2 dargestellt. 2 stellt
einen Vergleich der Flt4-Aminosäuresequenz
mit der der Flt1-Tyrosinkinase-Aminosäuresequenz
wieder. Siehe Shibuya et al., Oncogene, 5: 519–524 (1990).
-
Eine
mutmaßliche
Signalpeptidsequenz von meist hydrophoben Aminosäuren folgt dem Initiator Methionin.
Die das entsprechende ATG umgebende Sequenz befindet sich in Übereinstimmung
mit der Konsensus-Translationsinitiationssequenz [Kozak, Nucl. Acids
Res. 15: 8125–8135
(1987)]. Der vorhergesagte extrazelluläre Bereich beider Flt4-Polypeptide
ist 775 Aminosäuren
lang und enthält
12 potentielle Stellen für
die Asparagin-gebundene Glykosylierung (NXS/T). Er enthält auch
etliche Aminosäurereste,
die ein Beabstandungsmuster zeigen, das für Mitglieder der Immunglobulin-Überfamilie
von Proteinen beschrieben ist [Williams et al., Annu. Rev. Immunol.,
6: 381–405
(1988)]. Er weist 12 Cysteinreste auf und kann in sieben immunglobulinähnlichen
Domänen
organisiert sein. Wie in 2 dargestellt,
sind die immunglobulinähnlichen
Domänen ungefähr wie folgt
definiert: Ig-I (SEQ ID NO: 1, Positionen 158–364; SEQ ID NO: 2, Aminosäuren 47–115); Ig-II
(SEQ ID NO: 1, Positionen 479–649;
SEQ ID NO: 2, Aminosäuren
154–210);
Ig-III (SEQ ID NO: 1, Positionen 761–961; SEQ ID NO: 2, Aminosäuren 248–314); Ig-IV
(SEQ ID NO: 1, Positionen 1070–1228;
SEQ ID NO: 2, Aminosäuren
351–403);
Ig-V (SEQ ID NO: 1, Positionen 1340–1633; SEQ ID NO: 2, Aminosäuren 441–538); Ig-VI (SEQ ID NO: 1,
Positionen 1739–1990;
SEQ ID NO: 2, Aminosäuren
574–657);
und Ig-VII (SEQ ID NO: 1, Positionen 2102–2275; SEQ ID NO: 2, Aminosäuren 695–752). Der
vorausgesagten Ig-ähnlichen
Domäne
IV fehlen Cysteinreste. 2 zeigt auch
die extrazelluläre
Domäne
von Flt1 (SEQ ID NO: 5), welche das nächste menschliche Homologon
von Flt4 ist. Aus dieser Figur kann man die Alinierung der Cysteinreste
und die sehr ähnliche
Zusammensetzung der Ig-ähnlichen
Regionen ersehen.
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Die
zytoplasmatische Domäne
von Flt4 ist durch eine mutmaßliche
Transmembranregion von 23 hydrophoben Aminosäureresten von dem extrazellulären Teil
getrennt. Diese Sequenz wird auf der zytoplasmatischen Seite flankiert
von einer basischen Region, die auf die Verbindung zwischen der
Transmembran- und der Zytoplasmadomäne schließen lässt. Die zur Tyrosinkinase
homologe Domäne
beginnt am Rest 843 und beinhaltet eine ATP- bindende Tasche und eine mutmaßliche Autophosphorylierungsstelle,
die homolog ist zu Y416 von c-src bei Y1068 (2).
Die katalytische Tyrosinkinase-Domäne von Flt4 ist in zwei Unterdomänen aufgeteilt
durch eine Sequenz von 65 Aminosäuren
(As 944–1008),
die hauptsächlich
hydrophil ist und keine Homologie zu Flt1 zeigt. Anders als Flt1
enthält
Flt4 keine Tyrosinreste in seinem Kinase-Insert.
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Eine
zweite Spezies von Flt4-mRNA weist ein alternatives 3'-Ende auf, dass eine längere Form
des Flt4-Proteins kodiert.
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In
den 3A–C ist die Herstellung von
Kurz- und Langformen der Flt4-mRNA durch alternatives Spleißen dargestellt. 3A zeigt die schematische Struktur des 3'-Endes des cDNA-Inserts
der Klone J.1.1 und I.1.1. Das TAG-Stopkodon des Klons J.1.1 sowie
die Polyadenylierungsstelle (PolyA) sind angegeben. Klon I.1.1 unterscheidet
sich vom Klon J.1.1 in dem schattierten Abschnitt (die Lang- beziehungsweise
Kurzformen von Flt4-mRNA). TAA und PolyA zeigen das Stopkodon und
die Polyadenylierungsstelle des Klons I.1.1. an. Darüber hinaus
sind die Restriktionsendonuklease-Schnittstellen für EcoRI
und AvaI angegeben. Unten ist das 256-Bp-EcoRI-AvaI-Insert des Klons
I.1.1. gezeigt, der für
die cRNA-Protektionsanalyse verwendet wurde. Der am stärksten schattierte
Bereich zeigt die Sequenzen aus dem Polylinker in der linearisierten Sinn-RNA-Matrize für die Transkription
des Antisinnstrangs in vitro an. Ebenfalls dargestellt sind die
schematischen Strukturen der geschützten Fragmente nach RNAse-Protektionsanalyse.
Die 3B und 3C zeigen
Autoradiogrammen der 35S-markierten 256-Bp-Antisinn-RNA-Sonde
und der verdauten 211- und 124-Bp-Fragmente, die die Lang- und Kurzformen
von Flt4-RNA repräsentieren,
wenn diese durch polyadenylierte RNA aus den angegebenen Zellinien
(Tera-2 ist eine Teratokarzinom-Zell linie, die hier mit und ohne
Retinolsäure(RS)-Behandlung
für 10
Tage analysiert wurde) geschützt
wurden. Die (Negativ-)Kontroll-Spur zeigt Ergebnisse des Schutzes
mit Transfer-RNA. Die Herabregulation der Flt4-mRNAs während der
Differenzierung der Tera-2-Zellen ist zu beachten. Tera-2-Zellen
des Klons 13 wurden von Dr. C. F. Graham (Fachbereich Zoologie,
Universität
Oxford, VK) bereitgestellt. In dieser Studie wurden Zellen zwischen
den Passagen 18–40 verwendet.
Die Zellen wurden in Eagle-Minimalmedium (minimum essential medium,
MEM), versetzt mit 10% fötalem
Kälberserum
und Antibiotika, gehalten. Zur Induktion der Differenzierung wurden
die Zellen auf gelatinebeschichteten Schalen von Gewebekulturqualität zu einer
Dichte von 1,5 × 103 Zellen/cm2 ausplattiert.
Am folgenden Tag wurde 2 × 10–6 M
RS zu dem Medium zugegeben. Die Zellen wurden in Gegenwart von RS
für bis
zu 10 Tage kultiviert.
-
Die
in den 3A–C dargestellten Ergebnisse
veranschaulichen die Erzeugung von Carboxyltermini dieser beiden
Flt4-(Kurz- und
Lang-)Formen, die durch alternatives Spleißen erzeugt wurden.
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Nach
seiner abgeleiteten Aminosäuresequenz
gehört
Flt4 zu den Klasse-III-RTKs. Insbesondere gehört Flt4 zu einer Unterfamilie
von RTKs, die sieben Ig-Schleifen in ihrem extrazellulären Teil
enthalten, und unterscheidet sich daher von anderen Mitgliedern
der Klasse-III-RTKs, die fünf
Ig-Schleifen enthalten. Flt4 ist am engsten homolog mit dem Prototyprezeptor
der FLT-Familie, Flt1, der als eine v-ros-bezogene DNA aus einer
menschlichen genomischen DNA-Bibliothek kloniert wurde [Shibuya
et al., Oncogene, 5: 519–524 (1990)],
und mit dem Maus-FLK1-Rezeptor, der aus mit hämatopoetischen Stammzellen
angereicherten Fraktionen der Mausleber kloniert wurde [Mat thews
et al., Cell, 65: 1143–1152
(1991); Matthews et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 9026–9030 (1991)].
Die extrazelluläre
Domäne
von Flt4 zeigt 33% und 37% Aminosäuresequenz-Identität mit menschlichem
Flt1 beziehungsweise Maus-FLK1.
Flt1 und FLK1 werden wie Flt4 weithin in verschiedenen normalen
Geweben wie beispielsweise Lunge, Herz und Niere exprimiert. Darüber hinaus zeigt
eine kürzlich
identifizierte menschliche Endothelzell-Rezeptortyrosinkinase KDR
[Terman et al., Oncogene, 6: 1677–1683 (1991)] beträchtliche
Homologie mit Flt4- und Flt1-Familienmitgliedern. Aus den erhältlichen Sequenzdaten
kann man berechnen, dass KDR in der Tyrosinkinase(TK)-Domäne zu 81%
identisch mit Flt4 ist. Darüber
hinaus weist die extrazelluläre
Domäne
von KDR auch die aus sieben Ig-Schleifen bestehende Struktur auf
und seine TK1- und TK2-Domänen sind
95% und 97% identisch mit den entsprechenden Domänen des Maus-FLK1-Rezeptors.
Dies legt nahe, das KDR das menschliche Homologon von Maus-FLK1
ist.
-
Obwohl
die Flt4-TK-Domäne
zu etwa 80% mit den TK-Domänen
von Flt1 und FLK1/KDR identisch ist, ist sie lediglich zu etwa 60%
identisch mit den TK-Domänen
anderer Rezeptoren der RTK-Klasse
III. Da diese anderen Rezeptoren auch nur fünf Ig-ähnliche
Domänen
in der extrazellulären
Region aufweisen, kann man Flt4, Flt1 und FLK1/KDR in eine separate
FLT-Unterfamilie
innerhalb der Klasse-III-RTKs klassifizieren.
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Der
in der Sequenz D/E-D/E-Y-M/V-P/D/E-M [(Cantley, et al., Cell, 64:
281–302
(1991)] (SEQ ID NO: 6) in Kinase-Insertionen von PDGFRs, c-fms und
c-kit angeordnete Tyrosinrest ist eine Autophosphorylierungsstelle,
die, wenn sie phosphoryliert wurde, die SH2-Domäne der Phosphatidylinositol-3'-Kinase (PI-3K) [Reedijk et al., EMBOJ.
11: 1365–1372
(1992)] bindet. Interessanterweise enthalten die Mitglieder der
FLT- Unterfamilie
oder der Flt3/FLK2-Rezeptor, anders als diese Klasse-III-RTKs, keine
solchen Konsensusmotive.
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Die
acht humanen Klasse-III-RTK-Gene sind in drei verschiedenen Chromosomen
gebündelt.
Chromosom 4 enthält
die c-kit-, PDGRF-α-
und KDR-Gene [Yarden et al., EMBO J. 6: 3341–3351 (1987); Stenman et al.,
Genes, Chromosomes, Cancer, 1: 155–158 (1989); Terman et al.,
Oncogene, 6: 1677–1683
(1991)]. Die Flt1- und Flt3-Gene sind in Chromosom 13q12 lokalisiert
[Satoh et al., Jpn. J. Cancer Res., 78: 772–775 (1987); Rosnet et al.,
Genomics, 9: 380–385
(1991)], während
Flt4 in Bande q35 von Chromosom 5 lokalisiert ist [Aprelikova et
al., Cancer Res., 52: 746–748
(1992)], in der Nähe
der fms- und PDGFR-β-Gene
[Warrington et al., Genomics, 11: 701–708 (1991]. Der lange Arm
von Chromosom 5 ist an Translokationen beteiligt, die in Leukämiezellen
gefunden werden. Deletionen eines Teils des langen Arms von Chromosom
5 werden in Knochenmarkszellen von Patienten mit refraktärer Anämie und
Makrozytose gefunden [Van Den Berghe et al., Nature, 251: 437–439 (1974)].
Ein abnormales 5q-Chromosoms wird in einigen anderen myeloproliferativen Krankheiten
wie beispielsweise refraktärer
Anämie
mit überschüssigen Blasten
[Swolin et al., Blood, 58: 986–993
(1981)], idiopathischer Myelofibrose ("agnogenic myeloid metaplasie") [Whang-Peng et
al., Leuk. Res. 2: 41–48
(1978)], chronischer myelogener Leukämie [Tomiyasu et al., Cancer
Genet. Cytogenet. 2: 309–315
(1980)], Polyzythämia
vera [Van Den Berghe et al., Cancer Genet. Cytogenet. 1: 157–162 (1979)]
und essentieller Thrombozythämie
[Nowell et al., Cancer 42: 2254–2260
(1978)] gefunden.
-
Die
Befunde hinsichtlich der Flt4-mRNA-Expression legen nahe, dass dieses
Proteinprodukt für
bestimmte Leukämiezellen
charakteristisch ist. Es wurde gezeigt, dass etliche Differen zierungsantigene
existieren, die Megakaryoblasten- und Endothelzellen gemeinsam sind,
wobei ein Beispiel das Plättchenglykoprotein IIIa
ist [Ylänne
et al., Blood, 72: 1478–1486
(1988); Kieffer et al., Blood, 72: 1209–1215 (1988); Berridge et al., Blood,
66: 76–85
(1985)]. Darüber
hinaus wird Flt4 durch bestimmte Endothelzellen von zum Beispiel
Lunge und Niere während
der fötalen
Periode exprimiert.
-
Um
die Rolle von Flt4 während
der Entwicklung besser zu verstehen, wurden partielle cDNAs für Maus-Flt4
kloniert. Unter Verwendung dieser Sonden bei der In-situ-Hybridisierung
wurde die mRNA-Expression während
der Maus-Entwicklung analysiert. Es wurde festgestellt, dass Flt4
während
der Vaskulogenese und Angiogenese des lymphatischen Systems exprimiert
wird. Die Relevanz dieser Befunde wurde auch in normalen und krankhaften
menschlichen adulten Geweben bestätigt, da Flt4 in lymphatischen
Endothelzellen von menschlichen adulten Geweben sowohl bei normalen
als auch krankhaften Zuständen
sowie in einigen Hochendothelvenolen (HEVs) gefunden wurde.
-
Die
Klonierung von Maus-Flt4-cDNA-Fragmenten zeigte, dass deren abgeleitete
Aminosäuresequenz nahezu
identisch ist mit der entsprechenden menschlichen Sequenz (Aminosäureidentität etwa 96%
in beiden untersuchten Segmenten). Weitere Hinweise auf die Identität der Maus-Flt4-cDNA
wurde aus Northern-Hybridisierungsstudien
erhalten, wobei Sonden aus beiden Spezies das typische 5,8-kb-mRNA-Signal
aus Mausgeweben ergaben. Die Analyse von RNA, die aus verschiedenen
Geweben von adulten Mäusen
isoliert wurde, zeigte eine Flt4-Expression in Leber, Lunge, Herz,
Milz und Niere, mit keiner oder einer sehr geringen Hybridisierung
im Hirn und den Hoden. Dieses Muster entspricht dem Muster, das
früher
von Galland et al., Oncogene, 8: 1233 (1993), berichtet wurde. Die
Ergebnisse der RNA se-Protektion legten nahe, dass das Flt4-Gen während der
Maus-Entwicklung, beginnend mit 8,5-Tage-P.C.-Embryos, benötigt wird,
und die relativen Expressionsniveaus erschienen ziemlich stabil.
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Für die In-situ-Hybridisierung
wurden zwei Fragmente von Maus-Flt4-cDNA ausgewählt, die Sequenzen der extrazellulären Domäne kodieren.
Diese ermöglichte
eine klare Unterscheidung der Hybridisierungsmuster von den verwandten
FLK-1- und Flt1-Rezeptor-Mustern,
die nur ein sehr geringes Maß von
Sequenzidentität
mit Flt4 in der extrazellulären
Region zeigen. Siehe Millauer et al., Cell, 72: 835 (1993); Yamaguchi
et al., Development, 118: 489 (1993); Peters et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 90: 8915 (1993); Finnerty et al., Oncogene, 8: 2293
(1993).
-
Flt4
wurde, ähnlich
wie die endothelialen FLK-1-, Flt1-, Tie- und Tek-Rezeptortyrosinkinase-Gene,
in 7,5-Tage-Post-Coitum(P.C.)-Embryos
nicht exprimiert. In einem 8,5-Tage-P.C.-Embryo wurden die stärksten Flt4-Signale
in der Allantois, den Angioblasten des Kopfmesenchyms, der dorsalen
Aorta und der Kardinalvene lokalisiert. Schwache Signale wurden
im Endokard beobachtet. Im Gegensatz dazu waren Angioblasten des
Dottersacks negativ, anders als für FLK-1 und Flt1, Tie und Tek.
Siehe Korhonen et al., Oncogene, 8: 395 (1993); und Peters et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90: 8915 (1993). Die Beschränkung der
Flt4-Expression auf das venöse
System war in Proben aus 11,5-Tage-Mausembryos noch deutlicher,
wo die Tie-mRNA
auch in Arterien exprimiert wurde. In 12,5-Tage-P.C.-Embryos dekorierte
das Flt4-Signal sich entwickelnde venöse und mutmaßliche lymphatische
Endothelien, aber, anders als für
die endotheliale Tie-Rezeptortyrosinkinase, waren arterielle Endothelien
negativ. Während
der späteren
Stadien der Entwicklung wurde die Flt4-mRNA auf vaskuläre Plexus
ohne Blutzellen beschränkt,
die sich entwickelnde Lymphgefäße repräsentieren.
Lediglich das lymphatische Endothel und einige Hochendothelvenolen
exprimierten Flt4-mRNA in adulten menschlichen Geweben. Erhöhte Expression
trat in lymphatischen Sinus und Hochendothelvenolen, in metastatischen Lymphknoten
und im Lymphangiom auf.
-
Aufgrund
von Schwierigkeiten bei der Interpretation der Daten aus Mausembryos
wurden menschliche Endothelien untersucht, da das Lymphsystems in
Menschen sehr viel besser definiert ist. Es konnten auch Zellen,
die aus verschiedenen Endothelien etabliert wurden, in Zellkultur
untersucht werden, um zu sehen, ob die Spezifität der Flt4-Expression unter
In-vitro-Bedingungen
erhalten bleibt. Endothelzelllinien sind bekannt dafür, dass
sie Differenzierungseigenschaften auf In-vitro-Kultur verlieren. Es war daher nicht
unerwartet, dass sie negativ auf Flt4-mRNA waren. Kultivierte Aorta-Endothelzellen
waren ebenfalls ohne Flt4-mRNA. Es wurden jedoch Signale aus menschlichen
Endothelzellen erhalten, die aus der Mikrovaskulatur und aus femoralen
und umbilikalen Venen herangezogen wurden. Somit blieb zumindest
einiges von der Spezifität
der Flt4-Expression in Zellkultur erhalten.
-
In-situ-Hybridisierungsanalyse
von adulten menschlichen Geweben bestätigte die bei sich entwickelnden
Mausembryos beobachtete Beschränkung
von Flt4 auf das Lymphsystem. Die Flt4-Expression wurde in den lymphatischen
Endothelien und in den Sinus von menschlichen Lymphknoten beobachtet.
Interessanterweise waren auch einige der HEVs, die kuboidales Endothel
aufweisen, von dem gezeigt wurde, dass es beim Transport von Leukozyten
zu den Lymphknoten eine Funktion ausübt, Flt4-positiv. Darüber hinaus zeigte eine parallele
Hybridi sierungsanalyse, dass Flt4-mRNA-Niveaus in diesen Strukturen
bei metastatischen im Vergleich zu normalen Lymphknoten erhöht waren.
Flt4 war auch sehr prominent in Lymphangiomen, die benigne Tumoren
sind, die aus Bindegewebesstroma und wachsenden, mit Endothel ausgekleideten,
lymphatischen Kanälen
bestehen. Flt4-mRNA war beschränkt
auf das lymphatische Endothel dieser Tumoren und fehlte in deren
Arterien, Venen und Kapillaren. In der menschlichen Lunge waren
lymphatische Strukturen die einzigen identifizierten Flt4-positiven
Gefäße.
-
Die
vorstehenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass Flt4 ein neuer Marker
für lymphatische
Gefäße und einige
Hochendothelvenolen in menschlichen adulten Geweben ist. Die Ergebnisse
stützen
auch die Theorie des venösen
Ursprungs von Lymphgefäßen. Flt4
kann als Wachstumsfaktorrezeptor an der Differenzierung und den
Funktionen dieser Gefäße beteiligt
sein. Eine genaue Charakterisierung von biologischen Wirkungen,
die durch Flt4 über
den Flt4-Liganden, VEGF-C, vermittelt werden, ist in der PCT-Patentanmeldung PCT/FI96/00427,
eingereicht am 1. August 1996 und veröffentlicht als internationale
Veröffentlichung
WO 97/05250 bereitgestellt.
-
Diese
Ergebnisse, kombiniert mit den Flt4-bindenden Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung, ermöglichen
eine selektive Markierung von lymphatischem Endothel, insbesondere
unter Verwendung von erfindungsgemäßen an visualisierbaren radioaktiven,
elektronendichten oder anderen Reporter-Substanzen gebundenen Antikörpern. Es
kann möglich
sein, Substanzen in das Lymphsystems zu injizieren, die Flt4-Rezeptor
internalisierende-induzierende monoklonale Antikörper oder Liganden beinhalten,
und dadurch vorgegebene Moleküle
in das lymphatische Endothel transportieren. Es kann auch möglich sein,
Flt4-bindende Verbindungen gemäß der Erfindung
zur Detektion von Hochendothelvenolen, insbesondere aktivierten
HEVs, die erhöhte
Niveaus des Flt4-Rezeptors exprimieren, zu verwenden. Nach unserer
Kenntnis sind gegenwärtig keine
solchen spezifischen Marker für
lymphatisches Endothel erhältlich.
-
GENBASIERTE
THERAPIEN
-
Die
vorliegende Erfindung sieht auch Gentherapieverfahren vor. Insbesondere
kann die Vaskulatur der Krebszelle oder die Krebszelle selbst mit
einem Expressionskonstrukt in Kontakt gebracht werden, das in der Lage
ist, der Vaskulatur der Zelle ein therapeutisches Peptid, wie zum
Beispiel die erfindungsgemäßen VEGFR-3-Fragmente,
in einer Weise bereitzustellen, die ein therapeutisches Ergebnis
bewirkt. Solch ein therapeutisches Ergebnis kann zum Beispiel die
Hemmung von VEGFR-3 in der Vaskulatur des Tumors, eine Hemmung der
Angiogenese, eine Hemmung der Lymphangiogenese, eine Ablation, Regression
oder andere Hemmung des Tumorwachstums, eine Induktion der Apoptose
des Blut- oder Lymphgefäßsystems
des Tumors oder tatsächlich
der Tumorzellen selbst sein.
-
Für diese
Ausführungsform
umfasst ein beispielhaftes Expressionskonstrukt einen Virus oder
ein technisch hergestelltes Konstrukt, das von einem viralen Genom
abgeleitet ist. Das Expressionskonstrukt umfasst im allgemeinen
eine das zu exprimierende Gen kodierende Nukleinsäure und
weitere regulatorische Bereiche, die die Expression des Gens in
der Zelle bewirkt, an die sie zu verabreichen ist. Solche regulatorischen
Bereiche beinhalten zum Beispiel Promotoren, Enhancer, Polyadenylierungssignale
und dergleichen.
-
Es
ist nunmehr weithin anerkannt, dass DNA unter Einsatz verschiedener
viraler Vektoren in eine Zelle eingebracht werden kann. In solchen
Ausführungsformen
können
Expressionskonstrukte, die virale Vektoren umfassen, die die interessierenden
Gene enthalten, ein adenoviraler (siehe z.B. U.S.-Patent Nr. 5.824.544; U.S.-Patent
Nr. 5.707.618; U.S.-Patent Nr. 5.693.509; U.S.-Patent Nr. 5.670.488;
U.S.-Patent Nr. 5.585.362; jedes durch Inbezugnahme hier aufgenommen),
retroviraler (siehe zum Beispiel U.S.-Patent Nr. 5.888.502; U.S.-Patent Nr. 5.830.725;
U.S.-Patent Nr. 5.770.414; U.S.-Patent Nr. 5.686.278; U.S.-Patent
Nr. 4.861.719 jedes durch Inbezugnahme hier aufgenommen), adenoassoziierter
viraler (siehe zum Beispiel U.S.-Patent Nr. 5.474.935; U.S.-Patent
Nr. 5.139.941; U.S.-Patent Nr. 5.622.856; U.S.-Patent Nr. 5.658.776;
U.S. Patent Nr. 5.773.289; U.S.-Patent Nr. 5.789.390; U.S.-Patent
Nr. 5.834.441; U.S.-Patent Nr. 5.863.541; U.S.-Patent Nr. 5.851.521;
U.S.-Patent Nr. 5.252.479 jedes durch Inbezugnahme hier aufgenommen),
ein adenoviral-adenoassoziierter viraler Hybrid- (siehe zum Beispiel
U.S.-Patent Nr. 5.856.152, durch Inbezugnahme hier aufgenommen)
oder ein vakzineviraler oder ein herpesviraler (siehe zum Beispiel
U.S.-Patent Nr. 5.879.934; U.S.-Patent Nr. 5.849.571; U.S.-Patent
Nr. 5.830.727; U.S.-Patent Nr. 5.661.033; U.S.-Patent Nr. 5.328.688, jedes
durch Inbezugnahme aufgenommen) Vektor sein.
-
In
anderen Ausführungsformen
ist die nichtvirale Zufuhr vorgesehen. Diese beinhaltet Kalziumphosphat-Präzipitation
(Graham und Van Der Eb, Virology, 52: 456–467, 1973; Chen und Okayama,
Mol. Cell Biol., 7: 2745–2752,
1987; Rippe et al., Mol. Cell Biol., 10: 689–695, 1990) DEAE-Dextran (Gopal,
Mol. Cell Biol., 5: 1188–1190,
1985), Elektroporation (Tur-Kaspa et al., Mol. Cell Biol., 6: 716–718, 1986;
Potter et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 81: 7161–7165, 1984),
direkte Mikroinjektion (Harland und Weintraub, J. Cell Biol., 101: 1094–1099, 1985.),
DNA-beladene Liposomen (Nicolau und Sene, Biochim. Biophys. Acta,
721: 185–190, 1982;
Fraley et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 3348–3352, 1979;
Felgner, Sci Am. 276 (6): 102–6,
1997; Felgner, Hum Gene Ther. 7 (15): 1791–3, 1996), Zell-Ultrabeschallung
(Fechheimer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 8463–8467, 1987),
Genbeschuss unter Verwendung von Hochgeschwindigkeits-Mikroprojektilen (Yang
et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 87: 9568–9572, 1990), und rezeptorvermittelte
Transfektion (Wu und Wu, J. Biol. Chem., 262: 4429–4432, 1987;
Wu und Wu, Biochemistry, 27: 887–892, 1988; Wu und Wu, Adv. Drug
Delivery Rev., 12: 159–167,
1993).
-
In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung kann das Expressionskonstrukt (oder tatsächlich die
oben beschriebenen Peptide) in ein Liposom eingeschlossen werden.
Liposome sind vesikuläre
Strukturen, die durch eine Phospholipid-Doppelschichtmembran und ein inneres
wässriges
Medium gekennzeichnet sind. Multilamellare Liposome weisen mehrere
durch wässriges
Medium getrennte Lipidschichten auf. Sie bilden sich spontan, wenn
Phospholipide in einem Überschuss
von wässriger
Lösung
suspendiert werden. Die Lipidkomponenten machen vor der Bildung
von geschlossenen Strukturen eine Selbst-Umlagerung durch und schließen Wasser
und gelöste
Solute zwischen den Lipid-Doppelschichten ein (Ghosh und Bachhawat,
In: Liver diseases, targeted diagnosis and therapy using specific
receptors and ligands, Wu G, Wu C Hrsg., New York: Marcel Dekker,
S. 87–104,
1991). Die Zugabe von DNA zu kationischen Liposomen verursacht eine
topologische Transition von Liposomen zu optisch doppelbrechenden
flüssigkristallinen
verdichteten Globuli (Radler et al., Science, 275 (5301): 810–4, 1997).
Diese DNA-Lipidkomplexe sind mögliche nichtvirale
Vektoren zur Verwendung in Gentherapie und -zufuhr.
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Die
Liposomen-vermittelte Nukleinsäurezufuhr
und -expression von Fremd-DNA in vitro ist sehr erfolgreich gewesen.
Bei der vorliegenden Erfindung sind auch verschiedene kommerzielle
Ansätze
vorgesehenen, die eine "Lipofektions"-Technologie beinhalten.
In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung kann das Liposom mit hämagglutinierenden Virus (HVJ)
komplexiert sein. Es hat sich gezeigt, dass dies die Fusion mit
der Zellmembran erleichtert und den Zelleintritt von Liposomenverkapselter
DNA fördert
(Kaneda et al., Science, 243: 375–378, 1989). In anderen Ausführungsformen
kann das Liposom in Verbindung mit nukleären chromosomalen Nichthistonproteinen
(HMG-1) komplexiert oder eingesetzt werden (Kato et al., J. Biol.
Chem., 266: 3361–3364,
1991). In noch weiteren Ausführungsformen
kann das Liposom in Verbindung mit sowohl HVJ als auch HMG-1 komplexiert
oder eingesetzt werden. Da solche Expressionskonstrukte beim Transfer
und der Expression von Nukleinsäuren
in vitro und in vivo erfolgreich eingesetzt wurden, sind sie für die vorliegende
Erfindung anwendbar.
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Andere
Vektor-Zufuhrsysteme, die eingesetzt werden können, um Zellen eine ein therapeutisches
Gen kodierende Nukleinsäure
zuzuführen,
beinhalten rezeptorvermittelte Zufuhrvehikel. Diese machen sich
die selektive Aufnahme von Makromolekülen durch rezeptorvermittelte
Endozytose in nahezu allen eukaryotischen Zellen zunutze. Aufgrund
der Zelltyp-spezifischen Verteilung verschiedener Rezeptoren kann
die Zufuhr hochspezifisch sein (Wu und Wu, 1993, oben).
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Rezeptorvermittelte
Genzufuhrvehikel bestehen im Allgemeinen aus zwei Komponenten: einem
Zellrezeptor-spezifischen Ligan den und einem DNA-bindenden Mittel.
Etliche Liganden sind für
den rezeptorvermittelten Gentransfer verwendet worden. Die am umfangreichsten
charakterisierten Liganden sind Asialoorosomucoid (ASOR) (Wu und
Wu, 1987, oben) und Transferin (Wagner et al., Proc. Nat'l. Acad Sci. USA,
87 (9): 3410–3414,
1990). Kürzlich
ist ein synthetisches Neoglykoprotein, das denselben Rezeptor wie
ASOR erkennt, als Genzufuhrvehikel verwendet worden (Ferkol et al.,
FASEB J., 7: 1081–1091,
1993; Perales et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA 91: 4086–4090, 1994),
und epidermaler Wachstumsfaktor (EGF) ist ebenfalls verwendet worden,
um Gene an Plattenepithelkarzinomzellen zuzuführen (Myers,
EP 0273085 ).
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In
anderen Ausführungsformen
kann das Zuführvehikel
einen Liganden und ein Liposom umfassen. Zum Beispiel setzten Nicolau
et al. (Methods Enzymol. 149: 157–176, 1987) in Liposomen aufgenommenes Laktosylceramid,
ein Galaktose-terminales Asialogangliosid, ein und beobachteten
einen Anstieg in der Aufnahme des Insulingens durch Hepatozyten.
Es ist somit machbar, dass eine ein therapeutisches Gen kodierende
Nukleinsäure
durch eine beliebige Zahl von Rezeptor-Liganden-Systemen mit oder
ohne Liposome spezifisch in einen bestimmten Zelltyp gebracht werden
kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Expressionskonstrukt einfach aus nackter rekombinanter
DNA oder Plasmiden bestehen. Der Transfer des Konstrukts kann durch
jedes der oben genannten Verfahren vorgenommen werden, das die Zellmembran
physikalisch oder chemisch permeabilisiert. Dies ist insbesondere
für den
Transfer in vitro anwendbar, kann jedoch auch für die In-vivo-Verwendung eingesetzt
werden. Dubensky et al. (Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 81: 7529–7533, 1984)
injizierten erfolgreich Polyomavirus-DNA in Form von CaPO4-Präzipitate
in Leber und Milz von adulten und neugeborenen Mäusen, und zeigten eine aktive
virale Replikation und eine akute Infektion. Benvenisty und Neshif
(Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 83: 9551–9555, 1986) zeigten ebenfalls,
dass eine direkte intraperitoneale Injektion von CaPO4-präzipitierten
Plasmiden zu einer Expression der transfizierten Gene führt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung zum Transfer eines nackten DNA-Expressionskonstrukts in
Zellen kann Partikelbeschuss beinhalten. Dieses Verfahren hängt von
der Fähigkeit
ab, DNA-beschichtete Mikroprojektile auf eine hohe Geschwindigkeit
zu beschleunigen, was es ihnen ermöglicht, Zellmembranen zu durchdringen
und in die Zellen einzudringen, ohne sie zu töten (Klein et al., Nature,
327: 70–73,
1987). Etliche Vorrichtungen für
die Beschleunigung kleiner Partikel sind entwickelt worden. Eine
solche Vorrichtung beruht auf einer Hochspannungsentladung zur Erzeugung
eines elektrischen Stroms, der wiederum die Antriebskraft liefert
(Yang et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 87: 9568–9572, 1990).
Die verwendeten Mikroprojektile haben aus biologisch inerten Substanzen
wie beispielsweise Wolfram- oder Goldkügelchen bestanden.
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Dem
Fachmann ist gut bekannt, wie er die Genzufuhrvehikel bei In-vivo-
und Ex-vivo-Situationen anwendet. Für virale Vektoren wird man
im Allgemeinen einen viralen Vektorvorrat herstellen. In Abhängigkeit
von der Art des Virus und des erreichbaren Titers führt man
dem Patienten 1 × 104, 1 × 105, 1 × 106, 1 × 107, 1 × 108, 1 × 109, 1 × 1010, 1 × 1011 oder 1 × 1012 infektiöse Partikel
zu. Entsprechende Zahlen können
für liposomale oder
andere nichtvirale Formulierungen durch Vergleich der relativen
Aufnahmeeffizienzen extrapoliert werden.
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Die
Formulierung als pharmazeutisch annehmbare Zusammensetzung ist unten
beschrieben.
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Für verschiedene
Tumortypen sind verschiedene Routen vorgesehen. Der Abschnitt unten über Routen
enthält
eine ausführliche
Liste von möglichen
Routen. Für
praktisch jeden Tumor ist eine systemische Zufuhr vorgesehen. Dies
erweist sich als besonders wichtig für den Angriff auf mikroskopische
oder metastatische Krebse. Wenn eine diskrete Tumormasse identifiziert
werden kann, kann eine Vielzahl von direkten, lokalen und regionalen
Herangehensweisen gewählt
werden. Zum Beispiel kann dem Tumor der Expressionsvektor oder das
Protein direkt injiziert werden. Ein Tumorbett kann vor, während oder
nach einer Resektion behandelt werden. Im Anschluss an die Resektion
wird man den Vektor im allgemeinen durch einen nach einer Operation
an Ort und Stelle belassenen Katheter zuführen. Man kann die Tumorvaskulatur
verwendeten, um den Vektor durch Injektion in eine Versorgungsvene
oder -arterie in den Tumor einzuführen. Eine mehr distale Blutversorgungsroute
kann ebenfalls verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist eine Ex-vivo-Gentherapie vorgesehen. Bei einer Ex-vivo-Ausführungsform
werden Zellen aus dem Patienten entnommen und zumindest für eine Zeitdauer
außerhalb
des Körpers
gehalten. Während
dieser Zeitdauer wird eine Therapie zugeführt, nach der die Zellen wieder
in den Patienten eingeführt
werden; vorzugsweise sind alle Tumorzellen in der Probe getötet worden.
-
Die
folgenden Beispiele werden lediglich gegeben, um die vorliegende
Erfindung zu veranschaulichen, und nicht, um deren Bereich in irgendeiner
Weise zu beschränken
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BEISPIEL 1
-
Isolation und Charakterisierung
von Flt4-kodierenden cDNA Klonen
-
Materialien
und Methoden
-
Eine
Oligo-dT-"primed" menschliche HEL-Zell-cDNA-Bibliothek
im Bakteriophagen Lambda gt11 [freundlicherweise zur Verfügung gestellt
von Dr. Mortimer Poncz, Childrens Hospital of Philadelphia, PA;
Poncz et al., Blood, 69: 219–223
(1987)]. wurde mit einem cDNA-Fragment gescreent, das aus der selben
Bibliothek PCR-amplifiziert wurde [Aprelikova et al., Cancer Res.,
52: 746–748
(1992)]. Positive Plaques wurden wie beschrieben [Sambrook et al.,
Molecular Cloning – A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1989)]
identifiziert und gereinigt. cDNA-Insertionen des Bakteriophagen
Lambda wurden als EcoRI-Fragmente isoliert und in das GEM3Zf(+)-Plasmid
(Promega) subkloniert. Die vollständige kodierende Region des Flt4-Proteins
wurde isoliert. Drei aus der HEL-Bibliothek isolierte überlappende
Klone (wie in 1 dargestellt) wurden
unter Verwendung des Didesoxy-Kettenabbruchverfahrens mit Oligonukleotid-Primern,
die nach den erhaltenen Sequenzen gestaltet wurden, sequenziert.
Alle Bereiche der cDNAs wurden auf beiden Strängen sequenziert. Sequenzanalysen
wurden unter Verwendung des GCG-Paket-Programms [Devereux et al.,
Nucleic Acids Res., 12: 387–395
(1984)] und des Prosite-Programms für Apple Macintosh durchgeführt.
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1A veranschaulicht eine schematische Struktur
der analysierten Flt4-cDNA-Klone. Pfeile skizzieren subklonierte
Restriktionsfragmente (deren Größen in kb
angegeben sind), die zur Sondierung der in 1B dargestellten
Northern-Blots verwendet wurden. E = EcoRI-Stelle, S = SphI-Stelle. 1B veranschaulicht Northern-Hybridisierungsanalysen
von DAMI- und HEL-Leukämiezell-RNAs
mit den in 1A dargestellten Sonden.
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Ergebnisse
-
Ein
210 bp langes Flt4-cDNA-Fragment, isoliert durch ein PCR-Klonierungsverfahren
aus einer HEL-Zell-cDNA-Bibliothek, wurde als molekulare Sonde verwendet,
um eine menschliche Oligo-dT-"primed" Erythroleukämiezell-cDNA-Bibliothek
zu screenen.
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Nukleotidsequenzanalysen
der Klone ergaben einen offenen Leserrahmen von 1298 Aminosäure(RS)-Resten
(SEQ ID NO: 2, 2). Der in der Figur
markierte Translationsinitiator Methionin ist von einer typischen
Konsensussequenz [Kozak, Nucleic Acids Res., 12: 857–872 (1984)]
umgeben und wird gefolgt von einer hydrophoben Aminosäuresequenz,
die charakteristisch für
Signalsequenzen zur Translokation in das endoplasmatische Retikulum
ist.
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Die
extrazelluläre
Domäne
von Flt4 kann zu sieben immunglobulinähnlichen Schleifen (2) angeordnet werden. Die Figur zeigt
auch den Vergleich von Flt4 mit Flt1, der sehr ähnliche Strukturen enthält. Die Aminosäuresequenz
von Flt1 ist als SEQ ID NO: 5 angegeben.
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Die
Aminosäurereste
775–798
bilden eine hydrophobe Sequenzstrecke, die wahrscheinlich als Transmembrandomäne des Rezeptors
fungiert, gefolgt von mehreren basischen Resten auf der mutmaßlichen
zytoplasmatischen Seite des Polypeptids. Die Juxtamembrandomäne ist 44
Reste lang vor dem Beginn einer Tyrosinkinase-Sequenzhomologie bei
AS 842. Mit der Unterbre chung der Homologie in der Kinase-Insertionssequenz
von 65 AS geht diese Homologie erst bei 1175 AS am carboxyterminalen
Schwanz des Rezeptors verloren. Eine Suche nach verwandten Tyrosinkinasedomänen in der
Aminosäuresequenz-Datenbank
(Swissprot und NBRF) identifiziert die Flt1- und PDGFRB-Tyrosinkinasen mit
einer Homologie von etwa 80 bzw. 60% in den katalytischen Tyrosinkinaseregionen.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung von Anti-Flt4-Antiseren
-
Ein
EcoRI-Fragment von 657 Basenpaaren, das den vorhergesagten C-Terminus
der Flt4-Kurzform kodiert, wurde "in-frame" mit der kodierenden Region der Glutathion-S-Transferase
in dem bakteriellen Expressionsvektor pGEX-1λT (Pharmacia) kloniert, um ein
GST-Flt4-Fusionsprotein in E. coli herzustellen. Das erhaltene Fusionsprotein
wurde in Bakterien hergestellt und teilweise durch Glutathion-Affinitätschromatographie
nach Herstelleranweisungen gereinigt. Dieses Protein wurde bei der
Immunisierung von Kaninchen verwendet, um polyklonale Antikörper gegen
Flt4 herzustellen. Die Antiseren wurden nach der dritten "Booster"-Immunisierung verwendet.
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BEISPIEL 3
-
Expression von Flt4 in
COS-Zellen
-
Materialien und Methoden
-
Die
kodierende Volllängensequenz
des Flt4-Proteins (kombiniert aus drei Klonen, 1)
wurde in die HindIII-BamHI-Stelle
des Kontrukts SV14-2 aus dem Säugetier-Expressions vektor
SVpoly [Stacey et al., Nucleic Acids Res., 18: 2829 (1990)] inseriert.
Die Expressionsvektoren (SV-FLT4 kurz und SV-FLT4 lang, die die entsprechenden
Formen von Flt4-cDNA enthalten) wurden durch DEAE-Dextran-Transfektionsverfahren
[McCutchanetal., J. Natl. CancerInst., 41: 351–357 (1968)] in COS-Zellen
eingeführt.
Zwei Tage nach der Transfektionen wurden die Zellen mit phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) gewaschen und in Immunpräzipitationspuffer
(10 mM Tris pH 7,5, 50 mM NaCl, 0,5% Natriumdesoxycholat, 0,5% Nonidet
P40, 0,1% SDS, 0,1 TIU/ml Aprotinin) überführt. Die Lysate wurden einer
Ultraschallbehandlung unterzogen, 15' bei 10.000 × g zentrifugiert und über Nacht
auf Eis mit 3 ml der Antiseren inkubiert. Protein-A-Sepharose (Pharmacia)
wurde zugegeben und die Inkubationen wurde für 30' unter Rotation fortgesetzt. Die Präzipitate
wurden vor der Analyse in SDS-PAGE vier Mal mit dem Immunpräzipitationspuffer,
einmal mit PBS und einmal mit Wasser gewaschen.
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Ergebnisse
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Die
Strukturvorhersagen der Flt4-cDNA-Sequenz wurden durch Klonieren
der vollständigen
kurzen und langen Protein-kodierenden
Regionen von Flt4 in HindIII-BamHI-Stellen des pSVpoly-Expressionsvektors und
Transfizieren dieses Expressionsvektors in COS Zellen getestet.
Die durch diese zwei Konstrukte produzierten Proteine unterscheiden
sich in ihrem C-Terminus:
die längere
Form enthält
zusätzliche
65 Aminosäuren.
Zwei Tage nach der Transfektion wurden die Zellen lysiert und unter
Verwendung von gegen das GST-Flt4-Fusionsprotein, das carboxyterminale
Aminosäurereste
der Kurzform des vorhergesagten Flt4-Proteins (d.h. einen Teil,
der sowohl der kurzen als auch der langen Form von Flt4 gemeinsam
ist) enthält,
erzeugten Antikörpern
immunpräzipitiert.
Die im munpräzipitierten
Polypeptide wurden durch SDS-Polyakrylamidgelelektrophorese analysiert.
Das Präimmunserum
ergab keine spezifischen Banden, wohingegen die Flt4-spezifischen
Antikörper
zwei Banden von etwa 170 und 190 kD erkennen. Diese zwei Banden
können
unterschiedlich glykosylierte Formen des Flt4-Proteins repräsentieren.
-
BEISPIEL 4
-
Expression von Flt4 in
NIH3T3-Zellen
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Materialien und Methoden
-
Die
Vollängen-Flt4-cDNA
(Kurzform) wurde in den LTRpoly-Vektor
(siehe Makela, et al., Gene, 118: 293–294 (1992), die den Plasmidvektor
pLTRpoly mit der ATCC-Zugriffsnummer 77109 und der GeneBank-Zugriffsnummer
X60280 offenbaren), enthaltend den "Long-terminal-repeat"-Promotor des murinen Moloney-Leukämievirus,
subkloniert. Dieser LTR-FLT4-Expressionsvektor wurde mit pSV2neo-Markerplasmid
zur Kotransfektion von NIH3T3-Zellen verwendet, und G418-resistente
Klone wurden auf Flt4-Expression untersucht.
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Für Western-Immunblotting-Analysen
wurden Zellen auf einer großen
konfluenten Platte in 2,5% SDS, 125 mM Tris, pH 6,5, lysiert. Die
Zelllysate wurden durch SDS-PAGE einer Elektrophorese unterzogen
und durch Elektroblotting auf eine Nitrozellulosemembran übertragen.
Die Membran wurde mit den Antiseren, die gegen das Flt4-Carboxyterminus-Peptid
erzeugt wurden, inkubiert und gebundene Antikörper wurden unter Verwendung
von Meerrettich-Peroxidase-konjugiertem Schweine-Anti-Kaninchen-Antiserum (Dako) und ECL-Reagenzien
(Amersham) sichtbar gemacht. Für
die metabolische Markierung wurden die Kulturen für eine Stunde
mit 100 μCi/ml 35S-Methionin markiert. Nach der Markierung
wurden die Zellen zweimal gewaschen und in ihrem Wachstumsmedium
für 1 oder
2 Stunden inkubiert, lysiert, mit Anti-Flt4-Antikörpern immunpräzipitiert
und durch SDS-PAGE und Autofluorographie analysiert.
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Ergebnisse
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Die
170- und 190-kD-Polypeptide konnten in den Flt4-Kurzform-transfizierten NIH3T3-Zellen,
nicht jedoch in den nur mit pSV2neo transfizierten Zellen detektiert
werden. Über
diese zwei Banden hinaus wurde eine bedeutende Bande bei etwa 120
kD in den Klonen beobachtet, die Flt4 produzieren. Metabolische
Markierungs- und Pulsexperimente zeigten, dass dieses Protein als
Ergebnis des posttranslationalen Processings der Kurzform-Flt4-Polypeptide
erzeugt wird.
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BEISPIEL 5
-
Chromosomale Kartierung
des Flt4-Lokus
-
Da
einige Clusterung von Klasse-III-Rezeptorgenen beobachtet wurde,
ist es von großem
Interesse, die chromosomale Lokalisierung von Flt4 festzustellen.
Daher wurden Nager-Mensch-Zellhybride
analysiert, was auf eine Verknüpfung
von Flt4 mit dem menschlichen Chromosom 5 hindeutete.
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Die
Lokalisierung des Flt4-Gens in dem Bereich 5q33->5qter wurde bestimmt unter Verwendung
von Hybriden, die partielles Chromosom 5s tragen. Diese Hybriden
wurden durch Filterhybridisierung auf Anwesenheit des Flt4-Lokus
getestet. Der Bereich des Chromosoms 5, der Flt4-positiven Hybriden
gemeinsam war und Flt4-negativen Hybriden fehlte, war 5q33.1-qter.
Die Anwesenheit von menschlichem Chromosom 5q33-qter in den Hybriden
ist somit mit der Anwesenheit von Flt4-Sequenzen korreliert. Die
Bereichskartierungsergebnisse zeigten, dass sich der Flt4-Lokus
telomer zum Lokus des CSF1R/Plättchenwachstumsfaktorrezeptors β (PDGFRB)
sowie dem Lokus des β-adrenergen Rezeptors
(ADRBR) befindet, da diese Lokus sämtlich in dem Hydrid GB13,
der negativ für
Flt4 war, vorhanden sind.
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BEISPIEL 6
-
Expression der Flt4-mRNA
in Tumorzelllinien und Endothelzellen
-
Die
in dieser Studie verwendeten Leukämiezelllinien (K562) sind in
etlichen vorhergehenden Veröffentlichungen
beschrieben worden; [Lozzio et al., Blood, 45: 321–334 (1975)],
HL-60 [Collins et al., Nature, 270: 347–349 (1977)], HEL [Martin et
al., Science, 216: 1233–1235
(1982)], DAMI [Greenberg et al., Blood, 72: 1968–1977 (1988)], MOLT-4 [Minowada
et al., J. Natl. Cancer Inst., 49: 891–895 (1972)], Jurkat [Schwenk
et al., Blut, 31: 299–306
(1975)], U937 [Sundstrom et al., Int. J. Cancer, 17: 565–577 (1976)],
KG-1 [Koeffler et al., Science, 200: 1153–1154 (1978)], JOK-1 [Andersson
et al., 1982, in R. F. Revoltella (ed.), Expression of Differentiated
Functions in Cancer Cells, 239–245,
Raven Press, New York] und ML-2 [Gahmberg et al., 1985, in L. C.
Anderson, et al. (Hrsg.), Gene Expression During Normal and Malignant
Differentiation, 107–123,
Academic Press, London]. Die folgenden Tumorzelllinien, erhalten
von der American Type Cultur Collection, wurden ebenfalls analysiert:
JEG-3, ein Chorionkarzinom; A204, ein Rhabdomyosarkom; SK-NEP-1,
ein Nephroblastom; BT-474, ein Brustkarzinom; Y79, ein Retinoblastom.
-
Die
Leukämiezellen
wurden in RPMI, enthaltend 10% fötales
Kälberserum
(FCS) und Antibiotika, angezogen. Dami-Zellen wurden in Iscoves
modifiziertem DMEM mit 10% Pferdeserum kultiviert. Eine permanente
endotheliale Hybrid-Zelllinie (EAhy926), die durch Fusion von endothelialen
Erstpassagenzellen mit den A549-Lungenkarzinomzellen [Edgell et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 50: 3734–3737 (1983)] erhalten wurde, wurde
in DMEM-HAT-Medium, enthaltend 10% FCS und Antibiotika, kultiviert.
-
Poly(A)+-RNA wurde wie beschrieben [Sambrook et
al., siehe oben] aus den Zelllinien extrahiert. 5 μg der Poly(A)+-RNA-Proben
wurden in Formaldehyd-haltigen Agarosegelen einer Elektrophorese
unterzogen und unter Verwendung von Standardbedingungen geblottet.
Die Insertionen der Flt4-cDNA-Klone wurden durch "Random-priming"-Verfahren markiert
und zu den Blots hybridisiert. Die Hybridisierung wurde durchgeführt in 50%
Formamid, 5 × Denhardt-Lösung (100 × Denhardt
Lösung
ist jeweils 2% Ficoll, Polyvinylpyrrolidon und Rinderserumalbumin),
5 × SSPE
(3 M NaCl, 200 mM NaH2PO4·H2O, 20 mM EDTA, pH 7,0), 0,1% SDS (Natriumlaurylsulfat),
und 0,1 mg/ml ultraschallbehandelter Lachssperma-DNA bei 42°C für 18–24 h. Die
Filter wurden bei 65°C
in 1 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Natriumcitrat, pH 7,0), 0,1% SDS gewaschen und
einem Kodak-XAR-S-Film
ausgesetzt.
-
Northern-Analysen
wurden mit der extrahierten Poly(A)+-RNA
aus acht Leukämiezelllinien
(HEL, K562, DAMI, U937, MOLT4, HL60, Jurkat und KG-1) und der endothelialen
Hybridzelllinie (EAhy926) durchgeführt. Hybridisierung mit der
GAPDH-Sonde wurde als interne Kontrolle für die Beladung mit einheitlichen Mengen
von RNA bei der Analyse eingesetzt. Lediglich die HEL-Erythroleukämiezellen
und DAMI-Megakaryoblasten-Leukämie zellen
exprimierten 5,8-kb- und 4,5-kb-Flt4-mRNA. Die K562-Erythroleukämiezellen,
Jurkat- und MOLT-4-T-Zell-Leukämien
sowie HL-60-Promyelozytenleukämie-,
U937-Monozytenleukämie- und KG-1-Myeloidleukämiezellen
waren negativ für
Flt4-mRNA.
-
Northern-Analysen
wurden mit der extrahierten Poly(A)+-RNA
aus fünf
Tumorzelllinien (JEG-3, A-204, SK-NEP-1, BT-474 und Y79) und zwei
der oben genannten Leukämiezelllinien
(JOK-1, MOLT4) durchgeführt. Der
markierte S2,5-cDNA-Klon (siehe 1)
wurde als Hybridisierungssonde verwendet. Hybridisierung mit einer β-Aktin-Sonde
wurde als interne Kontrolle für
die Beladung mit einheitlichen Mengen von RNA bei der Analyse verwendet.
Nur für
die SK-NEP-1-Nephroblastom- und Y79-Retinoblastom-Zellen wurde beobachtet, dass
sie Flt4-Transkripte
enthalten.
-
Tera-2-Teratokarzinomzellen
wurden nach 10 Tagen Behandlung mit Vehikel (–) oder Retinolsäure (+) zur
Induktion der neuronalen Differenzierung analysiert [Thompson et
al., J. Cell Sci., 72: 37–64
(1984)]. In der Northern-Blotting-Analyse von aus den Zellen isolierter
Poly(A)+-RNA wurde gefunden, dass die undifferenzierten
Zellen 5,8-kb- und 4,7-kb-mRNAs für Flt4 exprimierten, nach der
10-tägigen
Differenzierung bei Northern-Blotting und Hybridisierung jedoch
keine Flt4-mRNA festgestellt werden konnte. Diese Ergebnisse zeigen,
das Flt4 während
der Differenzierung dieser Zellen heruntereguliert wurde.
-
Die
Flt4-mRNA-Expression wurde auch in undifferenzierten und TPA-differenzierten
HEL-Zellen analysiert. Sowohl die HEL- als auch die DAMI-Zelllinien besitzen
einen dualen Erythroid/Megakaryoblasten-Phänotyp und können durch Behandlung mit dem
Tumorpromotor 12-O-Tetradecanoylphorbol-13-acetat (TPA) zur weiteren
Expression von Megakaryoblastenmarkern veranlasst werden. Wir analysierten,
ob die Flt4-Expression in diesen Zellen während der Differenzierung stimuliert
wird. HEL-Zellen wurden 2 Tage nach Behandlung mit TPA oder mit
zu dessen Lösung
verwendetem DMSO analysiert. Nach Entfernen des Flt4-Signals wurde der
Filter mit Rb-1- und β-Aktin-cDNAs
sondiert, um eine einheitliche Beladung der Spuren zu bestätigen. Auf Basis
von densitometrischen Rasteranalysen des Autoradiogramms und Normalisierung
gegen die konstitutive Expression des GAPDH-Gens wurde festgestellt,
dass das Flt4-mRNA-Niveau
in TPA-induzierten HEL-Zellen um etwa das 3,4fache erhöht war,
wenn die Zellen eine Megakaryoblasten-Differenzierung durchmachten.
-
BEISPIEL 7
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Expression von Flt4 in
der fötalen
Lunge
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In-situ-Hybridisierung:
Lungengewebe von einem 15 Wochen alten menschlichen Fötus wurde
mit Erlaubnis der gemeinsamen Ethikkommission des universitären Zentralkrankenhauses
und der Universität
von Turku, Finnland, erhalten. Die Probe wurde für 18 Stunden bei 4°C in 10%
Formalin fixiert, dehydriert, in Wachs eingebettet und in 6-μm-Abschnitte
geschnitten. Die RNA-Sonden mit 206 und 157 Basen (Antisinn und
Sinn) wurden aus linearisierter Plasmid-DNA unter Verwendung von
SP6- und T7-Polymerasen und [35S]-UTP erzeugt.
Die In-situ-Hybridisierung
der Abschnitte wurde nach Wilkinson et al., Development, 99: 493–500 (1987);
Wilkinson, Cell, 50: 79–88
(1987) mit den folgenden Modifikationen durchgeführt: 1) Toluol wurde statt Xylol
vor der Einbettung in Paraffinwachs verwendet; 2) 6-μm-Abschnitte
wurden geschnitten, auf eine Schicht von Diethylpyrocarbonat-behandeltem
Wasser auf der Oberfläche
von Glasobjektträgern
angeordnet, die mit 2% 3-Aminopropyltriethoxysilan
(Sigma) vorbehandelt wurden; 3) eine alkalische Hydrolyse der Sonden
wurde ausgelassen; 4) die Hybridisierungsmischung enthielt 60% entionisiertes
Formamid; 5) die hochstringente Waschung wurde für 80 Minuten bei 65°C in einer
Lösung,
die 50 mM DTT und 1 × SSC
enthielt, durchgeführt;
6) die Abschnitte wurden mit NTB-2-Emulsion (Kodak) bedeckt und
bei 4°C
gelagert. Nach einer Expositionszeit von 14 Tagen wurden die Objektträger für 2,5 Minuten
in einem Kodak-D-19-Entwickler entwickelt und für 5 Minuten mit Unifix (Kodak)
fixiert. Die Abschnitte wurden mit Hämatoxylin in Wasser gefärbt.
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Bei
den Hybridisierungsstudien unter Verwendung der Antisinn-Sonde wurde Flt4-mRNA
hauptsächlich
in bestimmten Endothelzellen der Lunge eines 15 Wochen alten Fötus beobachtet.
Kontrollhybridisierungen mit der Sinnstrang-Sonde und mit RNAse-A-behandelten Abschnitten
ergaben kein sich vom Hintergrund abhebendes Signal.
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Für eine Immunperoxidase-Färbung wurden
eine 1:100-Verdünnung
des Anti-Flt4-Antikörpers,
Peroxidase-konjugierte Schweine-Anti-Kaninchen-Antikörper und
Standardverfahren gemäß dem Stand
der Technik verwendet. Kontrollfärbungen
mit Präimmunserum
oder Immunogen-blockiertem Serum ergaben kein Signal. Lungengewebe
von 17 Wochen alten menschlichen Föten wurden analysiert, und
die Ergebnisse stimmten mit denen der mRNA-In-situ-Hybridisierungsexperimente überein:
das Endothel von bestimmten großen Gefäßen der
Lunge wurde positiv mit dem Kaninchen-Anti-Flt4-Antiserum gefärbt.
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BEISPIEL 8
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Identifikation von Flt4-Genen
in nichtmenschlichen Säugetierspezies
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In 4 sind
die Ergebnisse eines Versuchs zur Untersuchung der Anwesenheit von
Flt4-Sequenzen in DNA aus unterschiedlichen Spezies dargestellt.
Um festzustellen, wie gut das Flt4-Gen während der Evolution konserviert
wurde, wurde das 2,5-kb-cDNA-Fragment
(siehe 1) mit genomischen DNAs hybridisiert, die
aus unterschiedlichen Tieren und aus Hefe gereinigt wurden, und
mit EcoRI verdaut. Die Hybridisierungslösung umfasste 50% Formamid,
5 × Denhardt-Lösung (100 × Denhardt-Lösung entspricht jeweils 2%
Ficoll, Polyvinylpyrrolidon und Rinderserumalbumin), 5 × Salzlösung-Natriumphosphat-EDTA
(3 M NaCl, 200 mM NaH2PO4·H2O, 20 mM EDTA, pH 7,0), 0,1% Natriumlaurylsulfat
und 0,1 mg/ml ultraschallbehandelte Lachssperma-DNA. Die Hybridisierung wurde für 24 Stunden
bei 42°C
durchgeführt.
Der Filter wurde bei 65°C
in 1 × Standard-Salzlösung-Citrat (150 mM NaCl,
15 mM Natriumcitrat, pH 7,0) und 0,1% Natriumlaurylsulfat gewaschen
und einem Kodak-XAR5-Film gegenüber
exponiert. Spezifische Banden wurden in Affen-, Ratten-, Maus-,
Hunde-, Rinder-, Kaninchen- und Hühner-DNAs gefunden, die Hefe-DNA
ergab jedoch kein Signal. Die Flt4-cDNA wurde aus Wachteln isoliert.
Siehe Eichmann et al., Gene, 174(1): 3–8 (26. September 1996) und Genbank-Zugriffsnummer
X83287.
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BEISPIEL 9
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Flt4-Genexpression in
adulten menschlichen Geweben
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Die
Flt4-mRNA-Expression in adulten menschlichen Geweben wurde unter
Verwendung von 2 μg
Poly(A)+-RNA aus Herz-, Hirn-, Plazenta-,
Lungen-, Leber-, Skelettmuskel-, Nieren- und Pank reasgeweben ("Multiple Tissue Northern
Blot", Clontech
Inc.) durch Hybridisierung mit der Flt4-cDNA-Sonde analysiert. Kontrollhybridisierungen
mit Sonden für
konstitutiv exprimierte Gene zeigten eine gleichmäßige Beladung
der Spuren.
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Die
Hybridisierung von Poly(A)+-RNA aus verschiedenen
menschlichen Geweben mit dem Flt4-cDNA-Fragment zeigte mRNA-Banden
von 5,8 und 4,5 kb Mobilität
und eine schwach markierte Bande von 6,2 kb in Plazenta, Lunge,
Herz und Niere. Schwache mRNA-Banden
wurden in der Leber und im Skelettmuskel beobachtet, wohingegen
der Pankreas und das Hirn, wenn überhaupt,
nur sehr wenig Flt4-RNA enthalten.
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BEISPIEL 10
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Flt4-Expression in menschlichen
fötalen
Geweben
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Um
die Flt4-mRNA-Expression in menschlichen fötalen Geweben zu untersuchen,
wurde ein Northern-Blot, enthaltend Gesamt-mRNA aus den unten aufgeführten Geweben
von 16–19
Wochen alten menschlichen Föten,
mit dem 1,9-kb-Flt4-cDNA-Fragment (siehe
1)
hybridisiert und das erhaltene Autoradiogramm wurde mit einem Densitometer
gerastert. Die Ergebnisse wurden auf die Menge der RNA normalisiert, die
anhand eines UV-Bildes
des entsprechenden Ethidiumbromid(EtBr)-gefärbten Gels veranschlagt wurde. Die
folgenden Symbole bezeichnen mRNA-Niveaus in einer aufsteigenden Reihenfolge: –, +, ++,
+++. TABELLE
1
Fötales Gewebe | mRNA |
Hirn | |
Hirnhaut | + |
kortikale
Platte | ++ |
intermediäre Zone | +++ |
Ependymale
Zone | + |
Zerebellum | ++ |
Plexus
choroideus | + |
Leber | + |
Pankreas | + |
Dünndarm | – |
Herz | + |
Lunge | +++ |
Niere | ++ |
Nebenniere | ++ |
Haut | ++ |
Milz | +++ |
Thymus | – |
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Die
Analyse menschlicher fötaler
Gewebe zeigte, dass alle, mit Ausnahme des Thymus und des Dünndarms,
Flt4-Transkripte enthalten. Die höchsten Expressionsniveaus wurden
in Lunge und Milz gefunden.
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BEISPIEL 11
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Flt4-Expressionsvektor
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Vollängen-Flt4-cDNA
(Kurzform) wurde hergestellt durch a) Ligation eines SphI-geschnittenen Flt4-PCR-Fragments
[amplifi ziert aus dem S2,5-kb-Klon (siehe 1)
unter Verwendung der Primer-Oligonukleotide 5'-ACATGCATGC CACCATGCAG CGGGGCGCCG CGCTGTGCCT
GCGACTGTGG CTCTGCCTGG GACTCCTGGA-3' (SEQ ID NO: 7) (vorwärts) und
5'-ACATGCATGC CCCGCCGGT
CATCC-3' (rückwärts)] (SEQ
ID NO: 8) an das 5'-Ende
des S2,5-kb-Fragments,
subkloniert in den pSP73-Vektor (Promega), unter Verwendung von
zwei SphI-Stellen; b) Ligation eines PCR-Fragments, enthaltend die letzten Basenpaare
amplifiziert aus dem 0,6-kb-EcoRI-Fragment (siehe 1)
mit den Oligonukleotid-Primern 5'-CGGAATTCCC
CATGACCCCA AC-3' (SEQ
ID NO: 9) (vorwärts)
und 5'-CCRTCGATGG
ATCCTACCTG AAGCCGCTTT CTT-3' (SEQ
ID NO: 10) (rückwärts) an
das 3'-Ende von
Konstrukt a) unter Verwendung der EcoRI- und BamHI-Stellen; c) Ligation
eines 1,2-kb-EcoRI-Fragments in die EcoRI-Stelle von Konstrukt b);
d) Ligation des erhaltenen Vollängen-HindIII-BamHI-Fragments in
den HindIII-BamHI-geschnittenen SV-poly-Expressionsvektor [Stacey et al., Nucl.
Acids Res., 18: 2829 (1990)].
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BEISPIEL 12
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Identifikation eines Flt4-Liganden
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Konditionierte
Medien von der Prostata-Adenokarzinom-Zellinie PC-3 (ATCC CRL 1435),
kultiviert für 7
Tage in F12-Medium in Abwesenheit von fötalem Rinderserum (FBS), wurde
durch Zentrifugation bei 16.000 × g für 20 Minuten geklärt und auf
die Fähigkeit
gescreent, eine Tyrosinphosphorylierung von Flt4 zu induzieren.
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Flt4
rekombinant exprimierende NIH3T3-Zellen (siehe Beispiel 13) wurden
erneut auf 5-cm-Durchmesser-Zellkulturplatten geimpft und bis zur
Konfluenz in Dulbeccos modifiziertem Mini malmedium (DMEM) enthaltend
10% fötales
Rinderserum und Antibiotika angezogen. Die konfluenten Zellen wurden
zweimal in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen und in
DMEM/0,2% Rinderserumalbumin über
Nacht ausgehungert. Für
die Stimulation wurde das Hungermedium durch 1 ml des konditionierten
Mediums ersetzt und die Zellen wurden bei 37°C für 5 Minuten inkubiert.
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Nach
Stimulation mit dem PC-3-konditionierten Medium wurden die die Zellen
enthaltenden Kulturschalen auf Eis gegeben und zweimal mit Tris-HCl,
pH 7,4, 150 mM NaCl enthaltend 100 mM NaVO4 gewaschen.
Die Waschlösung
wurde aus den Schalen entfernt und die Zellen wurden in RIPA-Puffer
[10 mM Tris-HCl pH 7,5, 50 mM NaCl, 0,5% Natriumdesoxycholat, 0,5%
Nonidet P40, 0,1% Natriumlaurylsulfat (SDS)], enthaltend Aprotinin,
1 mM PMSF und 1 mM NaVO4 lysiert, und die
Lysate wurden zweimal für
10 Sekunden einer Ultraschallbehandlung ausgesetzt. Die Lysate wurden
dann bei 16.000 × g
für 30
Minuten zentrifugiert und die Überstände wurden
in neue Reaktionsgefäße transferiert
und für
die Immunpräzipitation
verwendet.
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Die
polyklonalen Antikörper
gegen den Flt4-C-Terminus (oben beschrieben) wurden für die Immunpräzipitation
verwendet. Überstände von
den Zelllysaten wurden für
2 Stunden auf Eis mit 2 bis 4 μl
polyklonalem Kaninchen-Anti-Flt4-Antiserum inkubiert. Etwa 30 μl einer 50%igen
(Vol./Vol.) Lösung
von Protein-A-Sepharose (Pharmacia) in PBS wurden zugegeben und
die Inkubation wurde für
45 Minuten unter Rotation bei +4°C fortgesetzt.
Die Immunpräzipitate
wurden dreimal mit dem RIPA-Puffer
und einmal mit PBS gewaschen. Die Immunpräzipitate wurden dann einer
SDS-Polyakrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) in einem 7,5%-Gel ausgesetzt und
auf Nitrozellulose geblottet. Diese Western-Blots wurden mit monoklonalen
Anti- Phosphotyrosin(Anti-P-Tyr)-Antikörpern (1:2000-Verdünnung von
PT-66 Sigma, Kat. P-3300) inkubiert, gefolgt durch Detektion mit
Peroxidase-konjugierten Kaninchen-Anti-Maus-Antikörpern (1:1000-Verdünnung, Dako,
Kat. P161) unter Verwendung des Chemilumineszenzdetektionsystems
(Amersham). In einigen Fällen
wurden die Blots für
30 Minuten bei 50°C
in 100 mM 2-Mercaptoethanol,
2% SDS, 62,5 mM Tris-HCl pH 6,7 mit gelegentlicher Umwälzung entfärbt, um
vorhergehende Signale zu löschen,
erneut mit Anti-Flt4-Antikörpern
(1:1000-Verdünnung)
gefärbt,
gefolgt von einer Färbung
mit Peroxidase-konjugierten Schweine-Anti-Kaninchen-Antikörpern (1:1000-Verdünnung, Dako,
P217). Als Positivkontrolle für
die Tyrosinphosphorylierung von Flt4 wurden Anti-Flt4-Immunpräzipitate
von den Flt4-exprimierenden NIH3T3-Zellen, die für 20 Minuten mit 100 mM des
Tyrosinphosphatasehemmers Natriumpervanadat (PerVO4) behandelt wurden,
verwendet. Die Behandlung von Zellen mit Natriumpervanadat wurde
durchgeführt
durch Zugabe von 100 mM (Endkonzentration) Natriumorthovanadat und
2 mM (Endkonzentration) Wasserstoffperoxid zu dem Zellmedium und
Inkubation der Zellen für
20 Minuten bei 37°C
5% CO2. Dieses Verfahren führte zur
Erzeugung der peroxidierten Form von Vanadat (Vanadylhydroperoxid),
welches ein sehr potenter Hemmer der Proteintyrosinphosphatasen
in lebenden Zellen ist.
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Das
PC-3-konditionierte Medium stimulierte die Tyrosinphosphorylierung
eines 120-kDa-Polypeptid, das mit der tyrosinphosphorylierten, prozessierten
reifen Form von Flt4 komigrierte. Komigration wurde nach Neufärbung des
Blots mit Anti-Flt4-Antikörpern
bestätigt.
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Um
nachzuweisen, dass das 120-kD-Polypeptid keine unspezifische Komponente
des konditionierten Mediums ist, wurden 15 ml des konditionierten
Mediums durch SDS-PAGE getrennt, auf Nit rozellulose geblottet, und
der Blot wurde mit Anti-Tyr-Antikörpern gefärbt. Etliche
Polypeptide wurden detektiert, keines von ihnen komigrierte jedoch
mit Flt4, was darauf hindeutet, dass die 120-kD-Bande in der Tat
tyrosinphosphoryliertes Protein ist, das aus den stimulierten Zellen
immunpräzipitiert
wurde. Die Analyse der Stimulation durch PC-3-konditioniertes Medium, das mit Heparin-Sepharose
CL-6B (Pharmacia) für
2 Stunden bei Raumtemperatur (Spur 3) vorbehandelt wurde, zeigt,
dass der Flt4-Ligand nicht an Heparin bindet.
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Unkonditioniertes
Medium induzierte die Flt4-Autophosphorylierung nicht. Darüber hinaus
zeigten weder nichttransfizierte NIH3T3-Zellen noch NIH3T3-Zellen,
die mit dem FGFR-4 transfiziert wurden, eine Tyrosinphosphorylierung
des 120-kD-Polypeptids
auf Stimulation mit dem konditionierten Medium von PC-3-Zellen.
Die Stimulationsaktivität
war beträchtlich
erhöht,
wenn das PC-3-konditionierte Medium wurde unter Verwendung eines
Centricon-10-Konzentrators (Amicon) vierfach aufkonzentriert wurde.
Auch der nach der Konzentration erhaltene Durchfluss, der Proteine
mit einem Molekulargewicht von weniger als 10.000 (< 10.000) enthielt,
stimulierte nicht die Phosphorylierung von Flt4. Die Vorbehandlung
des konzentrierten konditionierten Mediums von PC-3-Zellen mit 50
ml der extrazellulären
Domäne
von Flt4 (Flt4EC-6xHis, siehe unten), nach Herstelleranweisungen
an CNBr-aktivierte Sepharose (1 mg/ml) gekoppelt, beseitigte die
Tyrosinphosphorylierung von Flt4 vollständig. Analoge Vorbehandlung
des konditionierten Mediums mit Sepharose CL-4B beeinflusste dessen
stimulatorische Wirkung nicht.
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Diese
Daten beweisen, dass PC-3-Zellen einen löslichen Liganden für Flt4 produzieren.
Die obigen Experimente belegen, dass der Ligand an die rekombinante
Flt4-EC-Domäne
bindet. Somit kann der Ligand unter Verwendung der rekombinanten
Flt4-EC-Domäne
mittels Affinitätschromatographie
gereinigt werden. Das gereinigte Protein kann mittels SDS-PAGE einer
Elektrophorese unterzogen werden, auf Polyvinylidendifluorid(PVDF)-Membranen
geblottet werden, und seine aminoterminale Sequenz kann durch Standardverfahren
des Standes der Technik festgestellt werden. Alternativ kann der
gereinigte Ligand zu Peptiden für
deren aminoterminale Sequenzbestimmung abgebaut werden. Peptidsequenzen,
die von dem gereinigten Protein erhalten wurden, werden für die Synthese
einer Mischung von Oligonukleotiden verwendet, die solche Sequenzen
kodieren. Solche Oligonukleotide und deren komplementäre DNA-Strang-Gegenstücke können radioaktiv
markiert und für
das Screening von aus den PC-3-Zellen hergestellten cDNA-Bibliotheken verwendet werden,
um eine cDNA zu erhalten, die den Liganden kodiert, alles durch
Standardverfahren des Standes der Technik (Wen et al., Cell 69:
559–572
(1992)). Alternativ können
solche Oligonukleotide und deren Gegenstücke als Primer in der Polymerasekettenreaktion
(PCR) verwendet werden, um den Liganden kodierende Sequenzen unter
Verwendung von cDNA, die aus PC-3-Zell-RNA als Matrize hergestellt
wurde, zu amplifizieren. Solch ein Verfahren der cDNA-Synthese und
PCR (RT-PCR) ist im Stand der Technik Standard (Innis et al., 1990,
PCR protocols, Academic Press; McPherson, M. J. et al., 1991, PCR,
a practical approach, IRL Press; Partanen et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, 87: 8913–8917
(1990)). Eine weitere Alternative besteht darin, den Flt4-Liganden
von den PC-3-Zellen unter Verwendung von cDNAs zu klonieren, die
in einen eukaryotischen Expressionsvektor kloniert wurden (z.B.
unter Verwendung des "Librarian
clining kit" von
Invitrogen und den bereitgestellten Vektoren, wie beispielsweise
pcDNA I oder pcDNA III), und dem Screening solcher Bibliotheken,
die z.B. in COS-Zellen mit Flt4-alkalischer Phosphatase (Cheng and
Flanagan, Cell, 79: 157–168,
(1994)), Flt4-Immunglobulin (Flt4-Ig) (Lymanetal., Cell, 75: 1157–1167 (1993))
oder ähnlichen
Affinitätsreagenzien durch
Standardverfahren des Standes der Technik transfiziert wurden.
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BEISPIEL 13
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Zellinien
und Transfektionen
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NIH3T3-Zellen
und 293-EBNA-Zellen (Invitrogen) wurden in DMEM, enthaltend 10%
FCS, kultiviert. Für
eine stabile Expression wurden NIH3T3-Zellen durch das Lipofektionsverfahren
unter Verwendung des DOTAP-Transfektionsreagenzes (Boehringer-Mannheim)
mit dem LTR-Flt41-Vektor zusammen mit dem pSVneo-Vektor (siehe Beispiel
4, oben) transfiziert, wobei die Flt4-cDNA unter der Kontrolle des
murinen Moloney-Leukämie-Virus-LTR-Promotors
exprimiert wird. COS-1-Zellen wurden durch das DEAE-Dextran-Verfahren
(McClutchan and Pagano, J. Natl. Cancer Inst., 41: 351–35 (1968))
transfiziert. Transfizierte Zellen wurden in 500 mg/ml Neomycin
selektiert.
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BEISPIEL 14
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Konstruktion und Expression
von Flt4-Fusionsproteinen
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Das pVTBac-FLT4EC-6xHis-Fusionsprotein.
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Die
Enden von Flt4 kodierender cDNA wurden wie folgt modifiziert: das
3'-Ende der die
extrazelluläre Domäne (EC)
kodierenden Flt4-cDNA-Sequenz wurde amplifiziert unter Verwendung
der Oligonukleotide 5'-CTGGAGTCGACTTGGCGGACT-3' (SEQ ID NO: 13,
SalI-Stelle unterstrichen, enthaltend eine Sequenz, die den Nukleotiden
2184–2204
der SEQ ID NO: 1 entspricht) und 5'CGCGGATCCCTAGTGATGGTGATGGTGATGTCTACCTTCGATCATGCTGCCCTTATCCTC-3' Sequenz (SEQ ID
NO: 14, BamHI-Stelle unterstrichen, enthaltend eine Sequenz, die
zu den Nukleotiden 2341–2324
der SEQ ID NO: 1 komplementär
ist), kodierend sechs Histidinreste für die Bindung an eine Ni-NTA-Säule (Quiagen,
Hilden Deutschland), gefolgt von einem Stopkodon. Das amplifizierte
Fragment wurde mit SalI und BamHI verdaut und als SalI-BamHI-Fragment
in den LTR-FLT41-Vektor
ligiert (siehe Beispiel 4), ein einzigartiges SalI-BamHI-Fragment,
das Sequenzen enthält,
die die Flt4-Transmembran-
und Zytoplasmadomäne
kodieren, ersetzend.
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Das
5'-Ende der Flt4-cDNA
ohne die kodierende Region der Flt4-Signalsequenz wurde durch PCR amplifiziert
unter Verwendung der Oligonukleotide 5'-CCCAAGCTTGGATCCAAGTGGCTACTCCATGACC-3' (SEQ ID NO: 11,
HindIII- und BamHI-Stellen unterstrichen, enthaltend eine Sequenz,
die den Nukleotiden 86–103
der SEQ ID NO: 1 entspricht) und 5'-GTTGCCTGTGATGTGCACCA-3' (SEQ ID NO: 12,
enthaltend eine Sequenz, die zu den Nukleotiden 700–681 der
SEQ ID NO: 1 komplementär
ist). Dieses amplifizierte Fragment (welches die Nukleotide 86–700 der
SEQ ID NO: 1 enthielt) wurde mit HindIII und SphI (SphI-Stelle, entsprechend
den Nukleotiden 588–593
der SEQ ID NO: 1, die innerhalb der amplifizierten Region der Flt4-cDNA
liegt) verdaut.
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Das
erhaltene HindIII-SphI-Fragment wurde verwendet, um ein HindIII-SphI-Fragment
in dem unmittelbar oben beschriebenen modifizierten LTR-FLT41-Vektor
zu ersetzen (die HindIII-Stelle
liegt innerhalb der 5'-Verbindung
des Flt4-Inserts mit dem pLTRpoly-Bereich des Vektors, die SphI-Stelle
liegt in der Flt4-cDNA und entspricht den Nukleotiden 588–593 der
SEQ ID NO: 1). Das erhaltene Flt4EC-6xHis-Insert wurde dann als
ein BamHI-Fragment in die BamHI-Stelle des pVTBac-Plasmids (Tessier
et al., Gene 98: 177–183
(1991) ligiert. Das Konstrukt wurde zusammen mit genomischer Baculovirus-DNA
durch Lipofektion in SF-9 Zellen transfiziert. Rekombinante Viren
wurden erzeugt und zur Infektion von "High-Five"-Zellen (in Vitrogen) verwendet.
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Das Flt4-AP-Fusionskonstrukt.
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Das
3'-Ende der die
Flt4-EC-Domäne
kodierenden Sequenz wurde amplifiziert unter Verwendung der Oligonukleotide
5'-CTGGAGTCGACTTGGCGGACT-3' (SEQ ID NO: 15)
und 5'-CGGGATCCCTCCATGCTGCCCTTATCCT-3' (SEQ ID NO: 16)
und als SalI-BamHI-Fragment
in den LTR-FLT41-Vektor ligiert, Sequenzen ersetzend, die die Transmembran-
und Zytoplasmadomänen
kodieren. Das resultierende Insert wurde dann als ein HindIII-BamHI-Fragment in
die HindIII-BglII-Stellen des Plasmids AP-tag-1 "in-frame" mit der kodierenden Region für alkalische
Phosphatase ligiert (Flanagan und Leder, 1990, Cell 63, 185–194). NIH3T3-Zellen wurden
durch Lipofektion unter Verwendung des DOTRP-Transfektionsreagenz
(Boehringer) mit diesem Flt4-AP-Konstrukt
und pSV2neo kotransfiziert (Southern und Berg, J. Mol. Appl. Genet.
1: 327–341
(1982)), und die transfizierten Zellen wurden in Gegenwart von 500
mg/ml Neomycin selektiert. Das in dem Medium hergestellte rekombinante
Protein wurde durch kolorimetrische Färbungsreaktion auf Aktivität alkalischer Phosphatase
bestimmt (Cheng und Flanagan, Cell 79: 157–168 (1994))
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Das Flt4-Ig-Konstrukt
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Eine
eine Flt4-Immunglobulin-Chimäre
kodierende rekombinante DNA wurde wie folgt konstruiert. Das 5'-Ende der Flt4 kodierenden
cDNA, einschließlich
Flt4-Nukleotiden, die die Signalsequenz kodieren, wurde durch PCR
amplifiziert unter Verwendung der Primer 5'-GGCAAGCTTGAATTCGCCACCATGCAGCGGGGCGCC-3' (SEQ ID NO: 17)
und 5'-GTTGCCTGTGATGTGCACCA-3' (SEQ ID NO: 18)
und als HindIII-SphI-Fragment in den LTR-FLT41-Vektor ligiert. Das
3'-Ende der Flt4-EC-kodierenden
Sequenz wurde amplifiziert unter Verwendung der Oligonukleotide
5'-CTGGAGTCGACTTGGCGGACT-3' (SEQ ID NO: 19)
und 5'-CGCGGATCCAAGCTTACTTACCTTCCATGCTGCCCTTATCCTCG-3' (SEQ ID NO: 20)
und als SalI-BamHI-Fragment in den LTR-FLT41-Vektor ligiert, die
Sequenzen ersetzend, die die Transmembran- und Zytoplasmadomänen kodieren.
Dieses eine Spleißdonorstelle
enthaltende Flt4EC-Insert wurde zunächst in pHγCE2-haltige Exons ligiert, die
die Exons der Gelenk- und der konstanten Region der schweren Kette
des menschlichen Immunglobulins kodieren (Karjalainen, K., TIBTECH,
9: 109–113
(1991). Das EcoRI-BamHI-Insert,
enthaltend die Flt4-Ig-Chimäre
wurde dann durch Verfahren gemäß dem Stand
der Technik (Klenow) mit stumpfen Enden versehen und an die stumpfe
HindIII-Stelle in pREP7 (Invitrogen) ligiert. Das Konstrukt wurde durch
das Kalziumphosphat-Präzipitationsverfahren
in 293-EBNA-Zellen transfiziert und das konditionierte Medium wurde
für die
Isolierung des Flt4-Ig-Proteins durch Protein-Art-Sepharose-Affinitätschromatographie verwendet.
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BEISPIELE 15–17
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Reinigung und Sequenzierung
des Flt4-Liganden
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Zellkulturüberstände, hergestellt
durch PC-3-Zellen unter serumarmen Bedingungen, werden unter Verwendung
von Centriprep- Filterkartuschen
30–50fach
aufkonzentriert und auf eine Säule
immobilisierter extrazellulärer
Domäne
von Flt4 geladen. Zwei Affinitätsmatrizes
wurden unter Verwendung der alternativen Konstrukte und Verfahren
hergestellt. Im ersten Fall wird das Flt4EC6xHis-Fusionsprotein
an CnBr-aktivierte Sepharose 4B (Pharmacia) quervernetzt und im
zweiten Fall wird das Flt4-Ig-Fusionsprotein
unter Verwendung von die Dimethylpimelimidat an Protein-A-Sepharose
gekoppelt (Schneider et al., 1982, J. Biol. Chem. 257: 10766–10769).
Das von der Affinitätsäule eluierte
Material wurde unter Verwendung von Ionenaustausch- und Umkehrphasen-Hochdruckchromatographie
und SDS-Polyakrylamidgelelektrophorese einer weiteren Reinigung
unterzogen. Die Chromatographie-Fraktionen wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, die Tyrosinphosphorylierung von Flt4 zu stimulieren. Das
gereinigte biologisch aktive Ligandenprotein wird mirosequenziert
und die degenerierten Oligonukleotide werden auf Basis der erhaltenen
Aminosäuresequenz
zum Zwecke der Isolierung und Klonierung einer Liganden-kodierenden
cDNA hergestellt; z.B. aus einer cDNA-Bibliothek, die aus poly(A)+-RNA
erzeugt wurde, die aus PC-3-Zellen isoliert wurde.
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Eine
detaillierte Charakterisierung eines als vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor
C (VEGF-C) bezeichneten Flt4-Liganden
sowie nativer menschlicher, nichtmenschlicher Säugetier- und Affen-Polynukleotidsequenzen,
die VEGF-C und VEGF-C-Varianten
und -Analoga kodieren, ist bereitgestellt in der internationalen
Patentanmeldung Nummer PCT/US98/01973, eingereicht am 2. Februar
1998 (veröffentlicht
am 6. August 1998 als internationale Veröffentlichung Nummer WO 98/33917);
in in Joukov et al., J. Biol. Chem., 273 (12): 6599–6602 (1998);
in Joukov et al., EMBO J., 16 (13): 3898–3911 (1997); und in der Internationalen
Patentanmeldung Nr. PCT/FI96/00427, eingereicht am 1. August 1996
(veröffentlicht als
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 97/05250), die hier alle durch Inbezugnahme und vollständig aufgenommen
sind. Wie dort im Detail erklärt,
wird VEGF-C anfänglich
in menschlichen Zellen als ein Präpro-VEGF-C-Polypeptid von 419
Aminosäuren
hergestellt. Eine Aminosäuresequenz
für Human-Präpro-VEGF-C
ist in SEQ ID NO: 21 wiedergegeben, und eine menschliche VEGF-C
kodierende cDNA ist bei der Amerikanischen Zellkultursammlung (American
Type Cultur Collection, ATCC), 10801 University Blvd., Manassas,
VA 20110–2209
(USA), nach den Vorschriften des Budapester Vertrages hinterlegt
worden (Hinterlegungsdatum 24. Juli 1995 und ATCC-Zugriffsnummer
97231). VEGF-C-Sequenzen aus anderen Spezies sind ebenfalls bekundet
worden. Siehe zum Beispiel die Genbank-Zugriffsnummern MMU73620
(Mus musculus); und CCY15837 (Coturnix coturnix), die hier durch
Inbezugnahme aufgenommen sind.
-
Das
Präpro-VEGF-C-Polypeptid
wird in mehreren Stufen prozessiert, um ein reifes und am meisten aktives
VEGF-C-Polypeptid von etwa 21–23
kD (bestimmt durch SDS-PAGE unter reduzierenden Bedingungen) herzustellen.
Solch ein Prozessing beinhaltet die Abspaltung eines Signalpeptids
(SEQ ID NO: 21, Reste 1–31);
Abspaltung eines carboxyterminalen Peptids (das ungefähr den Aminosäuren 228–419 der
SEQ ID NO: 21 entspricht und ein Muster von beabstandeten Cysteinresten
aufweist, das an eine Balbianiring-3-Protein(BR3P)-Sequenz [Dignam
et al., Gene, 88: 133–40
(1990); Paulsson et al., J. Mol. Biol., 211: 331–49 (1990)] erinnert), um eine
teilweise prozessierte Form von etwa 29 kD herzustellen; und die
Abspaltung (offenbar extrazellulär)
eines aminoterminalen Peptids (entsprechend ungefähr den Aminosäuren 32–103 der
SEQ ID NO: 21), um eine vollständig
prozessierte reife Form von etwa 21–23 kD herzustellen. Experimentelle
Hinweise zeigen, dass die teilweise prozessierten Formen von VEGF-C
(z.B. die 29-kD-Form) in der Lage sind, den Flt4 (VEGFR-3)-Rezeptor
zu binden, wohingegen eine hochaffine Bindung an VEGFR-2 nur mit
den vollständig prozessierten
Formen von VEGF-C auftritt. Es scheint, dass VEGF-C-Polypeptide
natürlicherweise
als Nicht-Disulfid-verknüpfte Dimere
assoziieren.
-
Darüber hinaus
ist gezeigt worden, dass die Aminosäuren 103–227 der SEQ ID NO: 2 nicht
alle kritisch für
die Beibehaltung der VEGF-C-Funktionen sind. Ein aus den Aminosäuren 113–213 (und
ohne die Reste 103–112
und 214–227)
der SEQ ID NO: 2 bestehendes Polypeptid behält die Fähigkeit, VEGF-C-Rezeptoren zu
binden und zu stimulieren, und es wird erwartet, dass ein Polypeptid,
das sich von etwa Rest 131 bis etwa Rest 211 erstreckt, die biologische
Aktivität
von VEGF-C behält.
Der Cysteinrest an Position 156 hat sich als wichtig für die VEGFR-2-Bindungsfähigkeit
erwiesen. VEGF-C-ΔC156-Polypeptide (d.h. Analoga, denen dieses Cystein
aufgrund von Deletion oder Substitution fehlt) bleiben jedoch potente
Aktivatoren von VEGFR-3. Das Cystein an Position 165 der SEQ ID
NO: 2 ist essenziell für
die Bindung eines Rezeptors, wohingegen Analoga, denen die Cysteine
an den Positionen 83 oder 137 fehlen, mit dem nativen VEGF-C um
die Bindung mit beiden Rezeptoren konkurrieren und beide Rezeptoren
stimulieren.
-
Eine
Alinierung von menschlichem VEGF-C mit VEGF-C aus anderen Spezies
(durchgeführt
unter Anwendung eines allgemein akzeptierten Alinierungsalgorithmus)
legt weitere Reste nahe, an denen Modifikationen eingeführt werden
können
(z.B. Insertionen, Substitutionen und/oder Deletionen), ohne die
biologische Aktivität
VEGF-C-Aktivität
zu zerstören.
Jede Position, an der alinierte VEGF-C-Polypeptide von zwei oder mehr
Spezies unterschiedliche Aminosäuren
aufweisen, insbesondere unterschiedliche Aminosäuren mit Seitenketten unterschiedli chen
chemischen Charakters, ist eine voraussichtliche Position, die einer
Modifikation zugänglich
ist, ohne gleichzeitige Eliminierung der Funktion. Eine beispielhafte
Alinierung von menschlichem, murinem und Wachtel-VEGF-C ist in 5 der PCT/US98/01973 wiedergegeben.
-
Abgesehen
von den vorstehenden Überlegungen
wird es ersichtlich sein, dass unzählige konservative Aminosäureaustausche
an einer Wildtyp-VEGF-C-Sequenz vorgenommen werden können, die
wahrscheinlich zu einem Polypeptid führen, das die biologische VEGF-C-Aktivität bewahrt,
insbesondere wenn die Zahl dieser Austausche klein ist. Mit einem "konservativen Aminosäureaustausch" ist eine Substitution
einer Aminosäure
durch eine Aminosäure
gemeint, die eine Seitenkette von ähnlichem chemischen Charakter
aufweist. Ähnliche
Aminosäuren
für die
Herstellung konservativer Austausche beinhalten solche, die eine
saure Seitenkette (Glutaminsäure,
Asparaginsäure);
eine basische Seitenkette (Arginin, Lysin, Histidin); eine polare Amid-Seitenkette
(Glutamin, Asparagin); eine hydrophobe, aliphatische Seitenkette
(Leucin, Isoleucin, Valin, Alanin, Glycin); eine aromatische Seitenkette
(Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin); eine kleine Seitenkette (Glycin,
Alanin, Serin, Threonin, Methionin); oder eine aliphatische Hydroxyl-Seitenkette (Serin,
Threonin) aufweisen. Hinzufügung
oder Deletion einer oder mehrerer innerer Aminosäuren ohne Zerstörung der
biologischen VEGF-C-Aktivitäten
ist ebenfalls vorgesehen.
-
Anhand
des Vorstehenden wird erkannt werden, dass viele VEGF-C-Polypeptide und
-Varianten Flt4 (VEGFR-3) mit hoher Affinität binden werden und daher als
Flt4-bindende Verbindungen in Aspekten der Erfindung nützlich sind,
die die Abbildung oder das Screening von Gewebeproben unter Verwendung
einer Flt4- bindenden
Verbindung beinhalten. Von besonderem Interesse sind Formen von
VEGF-C, die Veränderungen
beinhalten, die die VEGFR-2-Bindungsaffinität verringern oder eliminieren,
so dass das erhaltene Polypeptid eine erhöhte Bindungsspezifität für VEGFR-3
aufweist. Wie oben beschrieben, können solche Veränderungen
die Deletion oder Ersetzung von Cys156 beinhalten,
was die VEGFR-3-Bindungsaffinität
im wesentlichen eliminiert, oder Veränderungen der Aminosäuresequenz,
die natürliche
Präpro-VEGF-C-Proteolyse-Prozessierungsstellen
zerstören
(da die VEGFR-2-Affinität
bei vollständig
prozessiertem VEGF-C
am höchsten
ist). Darüber
hinaus sind VEGF-C-Moleküle,
die dahingehend modifiziert wurden, dass sie die Flt4-Bindungsaffinität bewahren,
jedoch die Flt4-Autophosphorylierung nicht aktivieren, nützliche
Flt4-Antagonisten bei den hier beschriebenen Behandlungsverfahren.
Es wird ferner aus den vorstehenden Lehren ersichtlich sein, dass
der hier beschriebene Flt4-Ligand in Tests als zusätzliches
Indiz verwendet werden kann, um die Identität von menschlichen allelischen
Flt4-Varianten zu bestätigen,
und um zu bestätigen,
dass nichtmenschliche Gensequenzen, die eine Homologie zu der hier
gelehrten Flt4-Sequenz aufweisen (siehe z.B. Beispiel 8 und 4)
tatsächlich
die nichtmenschlichen Gegenstücke
zu Flt4 sind. Die abgeleitete Aminosäuresequenz für Präpro-VEGF-C
ist hier in SEQ ID NO: 21 wiedergegeben.
-
Eine
detaillierte Beschreibung eines zweiten, als vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor D (VEGF-D) bezeichneten, Flt4-Liganden sowie menschlicher Polynukleotid-Sequenzen,
die VEGF-D und VEGF-D-Varianten und -Analoga kodieren, ist in der
internationalen Patentanmeldung PCT/US97/14696, eingereicht am 21
August 1997 und veröffentlicht
am 26 Februar 1998 als internationale Veröffentlichung Nummer WO 98/07832,
und in Achen, et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. U. S. A., 95 (2: 548– 553
(1998), die ebenfalls durch Inbezugnahme aufgenommen sind, bereitgestellt.
Wie dort im Detail erklärt,
wird menschlicher VEGF-D in menschlichen Zellen anfänglich als
ein Präpro-VEGF-D-Polypeptid
von 354 Aminosäuren
hergestellt. Die cDNA- und abgeleitete Aminosäuresequenz für Präpro-VEGF-D
sind hier in SEQ ID NO: 22 wiedergegeben. VEGF-D-Sequenzen aus anderen
Spezies sind ebenfalls bekundet worden. Siehe zum Beispiel die Genbank-Zugriffsnummern
D89628 (Mus musculus) und AF014827 (Rattus norvegicus), durch Inbezugnahme
hier aufgenommen.
-
Das
Präpro-VEGF-D-Polypeptid
besitzt ein mutmaßliches
Signalpeptid von 21 Aminosäuren
und wird offenbar proteolytisch in einer Weise prozessiert, die
zu dem Prozessing von Präpro-VEGF-C analog ist.
Ein "rekombinant
gereiftes" VEGF-D,
dem die Reste 1–92
und 202–354
der SEQ ID NO: 22 fehlen, bewahrt die Fähigkeit zur Aktivierung der
Rezeptoren VEGFR-2 und VEGFR-3 und scheint scheint als nichtkovalent
verknüpfte
Dimere zu assoziieren. Die Eignungen für VEGF-D-Polypeptide als Flt4-bindende
Verbindungen in der Erfindung sind analog zu denen, die oben für VEGF-C
beschrieben wurden. Gleichermaßen
wird erwartet, dass analoge Veränderungen
an VEGF-D (die Eliminierung des zweiten von acht konservierten Cysteinen
in der VEGF-Homologiedomäne,
Cys136, oder die Eliminierung proteolytischer
Prozessierungsstellen) zu Polypeptiden führen werden, die eine verminderte
oder eliminierte VEGFR-2-Bindungsaffinität und damit eine erhöhte Flt4-Spezifität aufweisen.
VEGF-D-Moleküle,
die dahingehend modifiziert wurden, die Flt4-Bindungsaffinität zu bewahren,
jedoch die Flt4-Autophosphorylierung
nicht aktivieren, sind als Flt4-Antagonisten
in den hier beschriebenen Behandlungsverfahren nützlich.
-
BEISPIEL 18
-
Klonierung von Maus-Flt4-cDNA-Sonden
-
Ungefähr 106 Plaques von einer genomischen λFIX®II-Bibliothek
von 129SV-Mäusen
(Stratagene) wurden mit dem oben beschriebenen menschlichen S2,5-Flt4-Rezeptor-cDNA-Fragment,
das die extrazellulären
Domäne
abdeckt, gescreent. Siehe auch Pajusola et al., Cancer Res., 52:
5738 (1992). Ein 12,5-kb-BamHI-Fragment
wurde aus einem positiven Plaque subkloniert und von beiden Enden
sequenziert. Bei diesem Subklon wurde Polymerasekettenreaktion verwendet,
um ein Exon-Fragment, das die Nukleotide 1745–2049 der Maus-Flt4-cDNA-Sequenz
abdeckte, zu amplifizieren und in den pBluescript-KSH+/–-Vektor
(Stratagene) zu klonieren. Siehe Finnerty et al., Oncogene, 8: 2293
(1993).
-
Ein
zweites, die Nukleotide 1–192
abdeckendes Fragment wurde gleichermaßen kloniert.
-
BEISPIEL 19
-
Analyse von Flt4-mRNA
in Mausgeweben
-
Gesamt-RNA
wurde aus sich entwickelnden Embryos (8–18 Tage p.c. und einen Tag
alte Mäuse)
nach Chomczynski et al., Anal. Biochem., 162: 156 (1987) isoliert.
Die Probe von 8-Tage-P.C.-Embryos
beinhaltete auch die Plazenta.
-
Für die RNAse-Protektionsanalyse
wurde eine RNA-Sonde aus dem linearisierten murinen Flt4-Plasmid
erzeugt, das gemäß Beispiel
18 unter Verwendung von [32P]-UTP und T7-Polymerase
für die
Antisinn-Orientierung erhalten wurde. Die verwendete β- Aktin-Sonde entspricht
den Nukleotiden 1188–1279
der veröffentlichten
Maus-β-Aktin-Sequenz.
Siehe Tokunaga, et al., Nucleic. Acid. Res., 14: 2829 (1986). Nach
Reinigung in einem 6% Polyakrylamid/7 M Harnstoff-Gel wurden die
markierten Transkripte mit 30 μg
Gesamt-RNA über Nacht
bei 52°C
hybridisiert. Unhybridisierte RNA wurde mit RNAse A (10 U/ml) und
T1 (1 mg/ml) bei 37°C,
pH 7,5, für
1 Stunde verdaut. Die RNAse wurde durch Proteinase-K-Verdau bei
37°C für 15 Minuten
inaktiviert und die Proben wurden in einem 6%-Polyakrylamid/7 M-Harnstoff-Gel analysiert.
-
Das
in diesem Experimente analysierte Expressionsmuster von Flt4 zeigte,
dass sehr schwache RNA-Signale aus Lunge, Leber, Herz, Niere, Skelettmuskel
und Milz erhalten wurden, wohingegen Hoden und Hirn offenbar ohne
ein spezifisches Signal waren. Die Analyse einer Reihe von RNAs,
die während
unterschiedlicher Phasen der Mausentwicklung genommen wurden, durch
RNAse-Protektionstest zeigte, dass die Flt4-mRNA über die
Embryogenese von Tag 8 p.c. bis zu neugeborenen Mäusen ohne
große
Variationen in der Signalintensität exprimiert wurde.
-
BEISPIEL 20
-
In-situ-Hybridisierung
für Flt4
in Mausembryos
-
Um
Flt4-Transkripte Zellen und Geweben besser zuordnen zu können, wurden
Schnitte von 7,5- und 8,5-Tage-P.C.-Mausembryos mit markierten Flt4-RNAs
hybridisiert. Mausembryos wurden aus Paarungen von CDA- und NMRI-Mäusen erlangt.
Trächtige
Mäuse wurden
durch zervikale Dislokation getötet,
und die Embryos wurden entweder sofort eingefroren oder über phosphatgepufferte
Salzlösung
in 4% Paraformaldehyd über führt. Die
Embryos und entnommenen Mausorgane wurden für 18 Stunden bei 4°C fixiert,
dehydriert, in Paraffin eingebettet und in 6-μm-Abschnitte geschnitten.
-
RNA-Sonden
(Antisinn und Sinn) von 192 und 305 Nukleotiden (siehe Beispiel
18) wurden aus linearisierter Plasmid-DNA unter Verwendung von [35S]-UTP erzeugt. Die In-situ-Hybridisierung
der Abschnitte wurde nach Wilkinson et al., Development, 99: 493
(1987) und Wilkinson et al., Cell, 50: 79 (1987), durch Inbezugnahme
hier aufgenommen, mit den folgenden Modifikationen durchgeführt: 1)
Statt Toluol wurde Xylol vor der Einbettung in Paraffinwachs verwendet;
2) 6-μm-Abschnitte wurden
geschnitten, auf eine Schicht von Diethylpyrocarbonat-behandeltem
Wasser auf der Oberfläche
von Glasobjektträgern
angeordnet, die mit 2% 3-Triethoxysilylpropylamin vorbehandelt wurden;
3) eine alkalische Hydrolyse der Sonden wurde ausgelassen; 4) die
hochstringente Waschung wurde für
80 Minuten bei 65°C
in einer Lösung,
die 30 mM DTT und 1 × SSC enthielt,
durchgeführt.
Die Schnitte wurden mit ein NTB-2-Emulsion (Kodak) bedeckt und bei
4°C gelagert.
Die Objektträger
wurden für
14 Tage exponiert, entwickelt und mit Hämatoxylin gefärbt. Kontrollhybridisierungen mit
Sinnstrang- und
RNAse-A-behandelten Schnitten ergaben kein spezifisches Signal oberhalb
des Hintergrundes
-
In
7,5-Tage-P.C.-Mausembryos wurde keine Flt4-mRNA-Expression festgestellt,
jedoch wurden in den sich entwickelnden Aorten am Tag 8,5 der Entwicklung
helle Signale festgestellt. Im Gegensatz dazu war der sich entwickelnde
Dottersack Flt4-negativ.
In extraembryonalem Gewebe wurde Flt4 in der Allantois markant exprimiert,
wohingegen sich entwickelnde Blutinseln des Dottersacks negativ
waren. Auf der anderen Seite waren Angioblasten des Kopfmesenchyms
stark Flt4-positiv. In der sich entwickelnden Plazenta wurde das Flt4-Signal
zuerst in peripheren sinusoidalen Venen beobachtet. In 9,5-Tage-P.C.-Plazenta exprimierten
das Endothel von venösen
Lakunen und die teilweise an die Reichertsche Membran fusionierten
Riesenzellen Flt4-mRNA.
-
Obwohl
die Flt4-Expression somit in den frühesten Endothelzellvorläufern, den
Angioblasten, sehr markant war, schien sie nur auf bestimmte Gefäße von 8,4-Tage-P.C.-Embryos
beschränkt
zu sein. Von dem Tie-Rezeptor ist bekannt, dass er in allen Endothelzellen
von sich entwickelnden Mausembryos exprimiert wird und daher einen
Marker für
diese Zellen bildet. Siehe Korhonen, et al. Oncogene, 8: 395 (1993),
und Korhonen et al., Blood, 80: 2548–2555 (1992). Insbesondere
hybridisierte die Flt4-Sonde im Gegensatz zur Tie-Sonde sehr schwach,
wenn überhaupt,
mit arteriellen Endothelien von 11,5-Tage-P.C.-Embryos, zum Beispiel
mit dem Endothel der sich entwickelnden dorsalen Aorta oder den
Karotisarterien. Statt dessen war das Flt4-Signal in den sich entwickelnden
Venen sehr viel markanter. Zum Beispiel wurde das Flt4-Signal in
Venen detektiert, die den sich entwickelnden Metanephros umgeben,
während
die Tie-Sonde vornehmlich Kapillaren innerhalb Metanephros erkannte.
-
Es
wurde beobachtet, dass die Flt4-mRNA in etlichen Regionen eines
12,5-Tage-P.C.-Mausembryos verteilt war, wobei sie besonders in
den erweiterten Gefäßen der
axillären
Region auffiel. Eine ähnliche
Flt4-positive Gefäßsstruktur
wurde in dem mittsagittalen Schnitt im jugularen Bereich (Daten
nicht dargestellt) beobachtet. Ein plexusartiges Muster von Flt4-exprimierenden Gefäßen erschien
im periorbitalen Bereich und um die sich entwickelnden Wirbel. Auch
knapp unter der sich entwickelnden Haut war ein Flt4-positives Gefäßnetzwerk
nach weisbar. Schwächere
kapilläre
Signale wurden aus etlichen Regionen erhalten, einschließlich dem
sich entwickelnden Gehirn. Flt4-mRNA konnte auch in kleinen Gefäßen der
Nackenregion, der sich entwickelnden Schnauze und an der Basis der
sich entwickelnden Zunge sowie in der Schwanzregion detektiert werden.
Darüber
hinaus war die Leber stark positiv auf Flt4-mRNA in einem punktartigen
Muster.
-
Im
Laufe der weiteren Entwicklung schien Flt4-mRNA stärker auf
bestimmte Gefäße des Embryos
beschränkt
zu werden. Ein 14,5-Tage-P.C.-Embryo zeigt dieses beschränkte Expressionsmuster
sehr schön.
In dem mittsagittalen Schnitt eines solchen Embryos wurde das markanteste
Flt4-Signal entlang der sich entwickelnden Wirbelsäule in ihrem
anterioren Teil beobachtet. Es wurde angenommen, dass dieses Signal
von Endothelzellen des Milchbrustgangs herrührt, der das größte Lymphgefäß ist, das
zu dieser Zeit der Entwicklung gebildet wird. Im Gegensatz dazu
waren die dorsale Aorta und inferiore Vena cava negativ. Erweiterte
Gefäße in der
mesenterialen Region waren ebenfalls stark positiv für Flt4.
Darüber
hinaus enthielten, wie bei den 12,5-Tage-P.C.-Embryos, Gefäßnetzwerke
entlang anatomischer Grenzen in der periorbitalen, unteren Kiefer- sowie
in der Nackenregion Flt4-positive Endothelien. Ähnliche Strukturen waren im
Perikardspalt und im ganzen Unterhautgewebe vorhanden. Insbesondere
waren alle Flt4-positiven
Gefäße, im Gegensatz
zu Flt4-negativen Gefäßen, in
ihren Lumen frei von Blutzellen. Diese Expressionsmuster legen nahe,
das Flt4 zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung auf die Endothelien
von Lymphgefäße begrenzt
wird. Eine weitere Stelle, wo wir Flt4-Expression beobachtet haben,
war in den Sinusoiden des sich entwickelnden Knochenmarks.
-
Ein
mit der Flt4-Sonde hybridisierter Querschnitt des oberen Thorax
eines 16,5-Tage-P.C.-Embryos wurde ebenfalls analysiert. Eine Hämatoxylin-Eosin-Färbung wurde
vorgenommen, um verschiedene Arten von Gefäßen in diesem Bereich zu visualisieren.
Dies beinhaltet die Karotis- und die brachiocephalen Arterien, die
Vena cava und den Milchbrustgang, der geringer in der Größe ist und
kein umgebendes Muskel- und Bindegewebe aufweist. Unter höherer Auflösung wurde
von Zellen des Milchbrustgangs sowie eines kleinen Gefäßes in der
Nähe beobachtet,
dass sie mit der Flt4-Sonde hybridisieren.
-
BEISPIEL 21
-
Analyse von Flt4-mRNA
in kultivierten Endothelzellen
-
Die
in Beispiel 20 beschriebenen In-situ-Hybridisierungsergebnisse zeigten,
dass Flt4 in venösen
Endothelzellen und später
in Lymphgefäßen und
einigen venösen
Endothelzellen, nicht jedoch in arteriellen Endothelien exprimiert
wird. Um festzustellen, ob eine solche Regulation in vitro aufrechterhalten
wird, untersuchten wir kultivierte Endothelzellen unter Verwendung
von Northern-Blotting und Hybridisierungsanalysen.
-
Endothelzellen
aus menschlicher Aorta, Oberschenkelvene, Nabelvene und aus Vorhautmikrogefäßen wurden
isoliert, kultiviert und, wie früher
im Stand der Technik beschrieben, charakterisiert. Siehe Van Hinsberg
et al., Arteriosclerosis, 7: 389 (1987); und Van Hinsberg, et al.,
Thromb. Haemostas, 57: 148 (1987). Sie wurden bei konfluenter Dichte
nach fünf
bis acht Passagen (Aufspaltungsverhältnis 1:3) für die Isolierung polyadenylierter
RNA verwendet.
-
Die
Endothelzelllinien EAhy926 (Edgell et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
80: 3734–3737
(1983)), BCE (Folkman et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 76: 5217–5221 (1979))
und LEII (Schreiber et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 82: 6138 (1985))
exprimierten Flt4 nicht. Kultivierte menschliche Mikrovaskulär-, Venen- und Nabelvenen-Endothelzellen
waren jedoch positiv auf die Flt4-spezifischen 5,8- und 4,5-kb-mRNAs,
wohingegen die Aorta-Endothelzellen negativ waren. Im Gegensatz
dazu wurde ein anderes endotheliales Rezeptortyrosinkinasegen, tie,
als 4,4-kb-mRNA
in allen untersuchten Endothelzelltypen exprimiert.
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Beispiel 22
-
Flt4-mRNA in adulten menschlichen
Geweben
-
Die
in Beispiel 20 erhaltenen Ergebnisse zeigten, dass die Flt4-mRNA
im Laufe der Entwicklung großenteils
auf das Endothel von Lymphgefäßen begrenzt
wird. Aufgrund der möglichen
Bedeutung dieses Befundes beim Menschen untersuchten wir auch die
Flt4-Expression in adulten menschlichen Geweben unter Verwendung
einer Human-Flt4-Sonde. Die verwendete Human-Flt4-Sonde war ein EcoRI-SphI-Fragment,
das die Basenpaare 1–595
der cDNA (SEQ ID NO: 1) abdeckte. Siehe auch Pajusola et al., CancerRes.,
52: 5738 (1992). Die Von-Willebrandt-Faktor-Sonde war ein EcoRI-HindIII-Fragment,
das die Basenpaare 1–2334
abdeckte. Bonthron, et al., Nucleic Acids Res., 141: 7125 (1986).
-
Wir
verwenden routinemäßig für die histopathologische
Diagnose versendetes fixiertes Material. Normales Lungengewebe wurde
von einer Resektion des von einem epidermoiden Krebs befallenen
linken inferioren Lungenflügels
erhalten. Mesenterium und mesenteriale Lymphknoten wurden von einem
Patienten erhalten, der ein Dickdarm-Adenokarzinom aufwies. Ein
normaler der Speicheldrüse
benachbarter Lymphknoten wurde aufgrund seiner abnormalen Größe entkernt.
Die Tonsillen von zwei Patienten und die zwei Appendices wiesen
keine diagnostischen Änderungen
auf. Zwei Lymphangiome und drei zystische Lymphangiome wurden mit
gleichen Ergebnissen untersucht.
-
Für menschliche
Gewebe, die mit 10% Formalin für
die histopathologische Diagnose fixierte Routineproben waren, ergab
das normale In-situ-Protokoll nur Hintergrund, wohingegen Mikrowellen-Behandlung
an Stelle von Proteinase-K eine spezifische Hybridisierung ermöglichte.
Shi, et al., J. Biol. Chem., 266: 5774 (1991); Catoretti, et al.,
J. of Pathol., 168: 357 (1992).
-
Im
Mesenterium ergaben lymphatische Lungen- und Appendix-Endothelien Flt4-Signale,
während
Venen, Arterien und Kapillaren negativ waren. Zur Untersuchung,
ob Flt4 in den HEVs exprimiert wird, wurden die Tonsillen untersucht.
Tatsächlich
wurden Flt4-spezifische Autoradiographiekörner in einigen HEVs detektiert.
-
BEISPIEL 23
-
Analyse von Flt4-mRNA
in normalen und metastatischen Lymphknoten und im Lymphangiom
-
Ein
Teil eines menschlichen mesenterialen Lymphknotens (siehe Beispiel
22) wurde auf Flt4-Expression analysiert. Flt4-Expression wurde in den lymphatischen
Sinus und afferenten und efferenten Lymphgefäßen beobachtet. Dasselbe Muster
wurde in einem Lymphknoten beobachtet, der Adenokarzinom-Metastasen enthielt.
Einige HEVs in sowohl normalen als auch metastati schen Lymphknoten
waren ebenfalls positiv. Die Flt4-Expression in einem zystischen Lymphangiom
war spezifisch für
lymphatische Endothelien, wie aus einem Vergleich mit den In-situ-Signalen für den Von-Willebrandt-Faktor
in allen Blutgefäßen ersichtlich
war.
-
In Übereinstimmung
mit diesen Ergebnissen war die Immunfärbung für Flt4 stark positiv im Endothel von
Hautlymphangiomatose, einer seltenen Fehlfunktion, die durch Proliferation
von mutmaßlich
lymphatischem Endothel gekennzeichnet ist. Siehe Lymboussaki et
al., Am. J. Pathol., 153(2): 395–403 (August, 1998), hier vollständig durch
Inbezugnahme aufgenommen.
-
Darüber hinaus
identifizierte die Immunfärbung
auf Flt4 Spindelzellen innerhalb von Gewebeproben kutaner knotenförmiger Läsionen des
Kaposi-Sarkoms. Siehe Jussila et al., Cancer Res., 58: 1599–1604 (April,
1958). Angesichts der offensichtlichen lymphatischen Spezifität von Flt4,
können
diese Ergebnisse als mit Vorschlägen
konsistent betrachtet werden, dass bestimmte Zellen beim Kaposi-Sarkom
von Lymphendothelursprung sind. Siehe z.B. Beckstead et al, Am J.
Pathol., 119: 294–300
(1985); und Dictor et al., Am J. Pathol., 130: 411–417 (1988).
-
BEISPIEL 24
-
Lokalisierung von Flt4
in fötalen
Endothelzellen
-
Wie
in Beispiel 2 beschrieben, wurde ein Flt4-cDNA-Fragment, das die
carboxyterminalen Aminosäuren
der Kurzform kodiert, als ein 657-bp-EcoRI-Fragment "in-frame" mit der kodierenden
Region der Glutathion-S-Transferase in den bakteriellen Ex pressionsvektor
pGEX-1λT
(Pharmacia) kloniert. Das erhaltene GST-Flt4-Fusionsprotein wurde
in E. coli produziert und durch Affinitätschromatographie unter Verwendung
einer Glutathion-Sepharose-4B-Säule gereinigt.
Das gereinigte Protein wurde lyophylisiert, in PBS gelöst, mit Freund-Adjuvans
gemischt und für
die Immunisierung von Kaninchen verwendet. Antiseren wurden nach
der dritten "Booster"-Immunisierung verwendet.
-
Gewebe
von 17 und 20 Wochen alten menschlichen Föten wurden von legalen Schwangerschaftsabbrüchen erhalten,
die mit Prostaglandinen induziert wurden. Die Studie wurde durch
die Ethikkommission des Zentralkrankenhauses der Universität Helsinki
genehmigt. Das Gestationsalter wurde aus der fötalen Fußlänge bestimmt. Die fötalen Gewebe
wurden in Tissue-Tek (Miles) eingebettet, sofort gefroren und bei –70°C gelagert.
-
Anti-Flt4-Antiseren
wurde auf eine GST-Sepharose-Säule
kreuzabsorbiert, um Anti-GST-Antikörper zu entfernen, und dann
durch GST-Flt4-Affinitätschromatographie
gereinigt. Mehrere 6-μm-dicke
Kryostatschnitte des Gewebes wurden mit Aceton fixiert und mit 0,3%
H2O2 in Methanol
für 30
Minuten behandelt, um endogene Peroxidaseaktivität zu blockieren. Nach dem Waschen
wurden die Schnitte mit 5%igem normalen Schweineserum inkubiert.
Die Schnitte wurden dann mit Antikörpern gegen Flt4 inkubiert
und gewaschen. Gebundene Antikörper
wurden mit Peroxidase-konjugiertem Schweine-Anti-Kaninchen-IgG,
gefolgt von Färbung
durch Peroxidaseaktivität
unter Verwendung von 0,2% 3,3-Diaminobenzidin (Amersham) als Substrat
detektiert. Die Schnitte wurden in Meyers Hämatoxylin gegengefärbt.
-
Anti-Flt4-Immunperoxidase-Färbung von
menschlichem fötalen
Mesenterium zeigte Flt4-Protein im Endothel von mehreren Gefäßen, während Kontrollfärbungen
mit antigenblockierten Anti- Flt4-Antikörpern und Präimmunseren
negativ waren. Zum Vergleich wurden Schnitte mit einem Antiserum
gegen das Faktor-VIII-bezogene
Antigen gefärbt,
der spezifisch für
vaskuläre
Endothelzellen ist. Immunperoxidasefärbung auf Flt4 wurde über Endothelzellen
von Gefäßen beobachtet,
die keine roten Blutkörperchen
enthielten, während
Blutgefäße negativ
waren. Die Gefäße ohne
rote Blutkörperchen
sind wahrscheinlich lymphatische Endothelzellen; solche Gefäße sind
im Mesenterium besonders häufig.
Die Antikörper
gegen Faktor VIII-bezogenes
Antigen färbten
Endothelzellen in allen Gefäßen.
-
BEISPIEL 25
-
Herstellung von monoklonalen
Antikörper
gegen Flt4
-
Fusion I:
-
Rekombinantes
Flt4-Extrazellulardomänenprotein
wurde hergestellt durch Expression des Flt4Ec-6xHis-pVTBac-Plasmidkonstrukts
(Beispiel 14) in "High-Five"-Zellen. Die Flt4-Extrazellulardomäne (Flt4EC)
wurde aus dem Kulturmedium der infizierten "High-Five"-Zellen unter Verwendung von Ni-NTA-Affinitätschromatographie
nach Herstellerangaben (Quiagen) zur Bindung und Elution der im
COOH-Termins der rekombinanten Flt4-Extrazellulardomäne kodierten
6xHis-Markierung gereinigt.
-
Vier
Monate alte männliche
Balb/c-Mäuse
wurden durch intraperitoneale Injektion des gereinigten, rekombinant
hergestellten Flt4-Extrazellulardomänenproteins (150 μg/Maus),
emulgiert mit vollständigem Freund-Adjuvans,
immunisiert. "Booster"-Injektionen von
150 μg wurden
in drei- bis vierwöchigen
Intervallen gegeben und eine letzte "Booster"- Injektion
(10 μg Flt4-EC
in PBS, intraperitoneal verabreicht) wurde nach einem weiteren dreiwöchigen Intervall
gegeben. Vier Tage nach der letzten "Booster"-Dosis wurden die Mäuse getötet und lymphoide Milzzellen
der Maus wurden mit SP-2/0-Plasmazytomzellen
in einem Verhältnis
von 2:1 fusioniert.
-
Die
fusionierten Zellen wurden in 96-Napf-Kulturplatten (NUNC) in Ex-Cell-320-Medium
(SERALAB), enthaltend 20% fötales
Kälberserum
und HAT-Zusatz (Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidin; GIBCO, 043-01060H;
50fach verdünnt),
geerntet. Die Zellen wurden bei +37°C in einer 5% CO2-Atmosphäre kultiviert. Nach
10 Tagen wurde das HAT-ergänzte
Medium gegen HT-ergänztes Zellkulturmedium
(GIBCO; 043-01065H, 50fach verdünnt)
ersetzt. HT-Medium ist bis auf das fehlende Aminopterin identisch
mit HAT-Medium.
-
In
drei Wochen wurde eine Produktion spezifischer Antikörper durch
den unten in Beispiel 26 beschriebenen antigenspezifischen immunfluorometrischen
Assay (IFMA), festgestellt. Die Masterklone wurden durch "Limited Dilution", wie von Staszewski
et al., Yale Journal of Biology and Medicine, 57: 865–868 (1984)
beschriebenen, kloniert. Positive Klone wurden auf 24-Napf-Gewebekulturplatten
(NUNC) expandiert, erneut geklont und erneut durch dasselbe Verfahren
getestet. Positive Klone wurden mittels Durchflußzytometrie (FACS) getestet.
-
Die
stabilen Klone schieden Immunglobuline aus, die zur IgG1-Klasse gehörten, mit
Ausnahme von einem, der IgG produzierte, der möglicherweise zur Klasse IgA
gehörte.
Die Unterklasse monoklonaler Antikörper wurde unter Verwendung
von monoklonalen Rattenantikörpern
gegen Maus-Unterklasse als Biotinkonjugat (SEROTEC) im IFMA bestimmt.
-
Balb/c-Mäuse wurden
verwendet, um monoklonale Antikörper
in Aszites-Flüssigkeit
herzustellen. Die oben beschriebenen Hybridome wurden nach Vorbehandlung
der Tiere mit Pristan (2,6,10,14-Tetramethylpentadekan 98%, ALDRICH-CHEMIE
D7924 Steinheim, Kat.-Nr. T2280-2) intraperitoneal in Mäuse injiziert.
0,5 ml Pristan (i.v.) wurden etwa zwei Wochen vor den Hybridomzellen
injiziert. Die Menge injizierter Zellen betrug ungefähr 7,5 bis
9 × 106 pro Maus. Aszites wurde 10 bis 14 Tagen
nach Injektion der Hybridome gesammelt.
-
Fusion II:
-
Zwei
Monate alte Balb/c-Mäuse
(weiblich) wurden durch intraperitoneale Injektion des gereinigten,
rekombinant hergestellten Flt4-Extrazellulardomänenproteins (20 μg/Maus),
emulgiert mit vollständigem Freund-Adjuvans,
immunisiert. "Booster"-Injektionen von
20 μg wurden
in drei- bis vierwöchigen
Intervallen gegeben und eine letzte "Booster"-Injektion
(10 μg Flt4-EC
in PBS, i.v.) wurde nach einem weiteren dreiwöchigen Intervall gegeben. Vier
Tage nach der letzten "Booster"-Dosis wurden die
Mäuse getötet und
lymphoide Milzzellen der Maus wurden mit SP-2/0-Plasmazytomzellen
in einem Verhältnis
von 2:1 fusioniert.
-
Die
fusionierten Zellen wurden in 96-Napf-Kulturplatten (FALCON) in
OptiMEM-1-Medium (mit Glutamax, 1, 51985-026, GIBCO BRL), enthaltend
20% fötales
Kälberserum
und HAT-Zusatz (Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidin, GIBCO BRL, 21060-017;
1:50-fach verdünnt),
geerntet. Die Zellen wurden bei 37°C in einer 5% CO2-Atmosphäre kultiviert.
Nach 10 Tagen wurde das HAT-ergänzte
Medium zu HT-Supplement-Zellkulturmedium (GIBCO BRL; 41065-012,
1:50-fach verdünnt)
geändert.
-
In
drei Wochen wurde eine Produktion spezifischer Antikörper durch
den unten in Beispiel 26 beschriebenen antigenspezifischen immunfluorometrischen
Assay (IFMA), festgestellt. Die Masterklone wurden durch "Limited Dilution", wie von Staszewski
(1984) beschriebenen, kloniert. Positive Klone wurden auf 24-Napf-Gewebekulturplatten
(FALCON) expandiert, erneut geklont und erneut durch dasselbe Verfahren
getestet. Positive Klone wurden mittels FACS getestet.
-
Die
2E11- und 6B2-Klone schieden Immunglobuline aus, die zur IgG1-Klasse gehörten und 2B12-Klone produzierten
Ig, die zur Unterklasse IgM gehörten.
Die Maus-Unterklasse IgG1 wurde bestimmt
unter Verwendung von monoklonalem Ratten-Antikörper gegen die schwere Kette
der Maus-Unterklasse als Biotin-Konjugat
(SEROTEC) im IFMA, und die Maus-Unterklasse IgM wurde bestimmt durch
den monoklonalen Maus-Antikörper-Isotypisierungskit
(Messstab-Format) (19663-012, Life Technologies Inc.)
-
BEISPIEL 26
-
Spezifität von monoklonalen
Antikörpern
gegen Flt4
-
Das
gereinigte rekombinante Flt4-Extrazellulardomänen-6xHis-Fusionsprodukt (hergestellt wie in den Beispielen
14 und 25 beschrieben) wurde mit Europium nach Mukkala et al., Anal.
Biochem, 1 76 (2): 319–325 (1989),
mit den folgenden Modifikationen markiert: ein 250facher molarer Überschuss
von Isothiocyanat DTTA-Eu (N1-Chelat, WALLAC, Finnland) wurde zu
der Flt4-Lösung
(0,5 mg/ml in PBS) zugegeben und der pH wurde durch Zugabe von 0,5
M Natriumcarbonatpuffer, pH 9,8, auf etwa 9 eingestellt. Die Markierung
wurde über
Nacht bei +4°C
durchgeführt.
Ungebundene Markierung wurde unter Verwendung von PD-10 (PHARMACIA,
Schweden) mit TSA-Puffer (50 mM Tris-HCl pH 7,8, enthaltend 0,15 M NaCl)
als Eluent entfernt.
-
Nach
der Reinigung wurde 1 mg/ml Rinderserumalbumin (BSA) zu dem markierten
Flt4 zugegeben und die Markierung wurde bei +4°C aufbewahrt. Die durchschnittliche
Zahl von Europiumionen, die pro Flt4-Molekül aufgenommen wurden, betrug
1,9, wie durch Messung der Fluoreszenz im Verhältnis zu der von bekannten
EuCl3-Standards festgestellt wurde (Hemmila
et al., Anal. Biochem., 137: 335–343 (1984)).
-
Die
in Beispiel 25 hergestellten Antikörper wurden unter Verwendung
eines imunfluorometrischen Assays vom Sandwichtyp, unter Verwendung
von mit Kaninchen-Anti Maus-IgG (Z259, DAKOPATTS) beschichteten
und Mikrotitrations-Streifennäpfen
(NUNC, Polysorb) gescreent. Die vorbeschichteten Näpfe wurden
einmal durch Platewash 1296-024 (WALLACE) mit DELFIA-Waschlösung gewaschen.
Der DELFIA-Assaypuffer wurde als Verdünnungspuffer für Zellkulturüberstände und
für Serum
der Milz-ektomierten Mäuse
(bei Verdünnungen
zwischen 1:1000 bis 1:100.000) in den vorläufigen Screening-Assays als
Positivkontrolle verwendet.
-
Eine Übernacht-Inkubation
bei +4°C
(oder alternativ für
2 Stunden bei Raumtemperatur) wurde begonnen durch Schütteln auf
einem Plattenschüttler
(1296-001, WALLAC) für
5 Minuten, gefolgt von viermaligem Waschen mit Waschlösung wie
oben beschrieben.
-
Der
Europium-markierte Flt4 wurde bei einer Verdünnung von 1:500 in 100 μl des Assay-Puffers
gegeben. Nach 5 Minuten auf einem Plattenschüttler und einer Stunde Inkubation
bei Raum temperatur wurden die Streifen wie oben beschrieben gewaschen.
-
"Enhancement"-Lösung (DELFIA)
wurde zu 200 μl/Napf
zugegeben. Die Platten wurden dann für 5 Minuten auf einem Plattenschüttler geschüttelt und
die Intensität
der Fluoreszenz wurde durch ARCUS-1230 (WALLAC) für 10–15 Minuten
gemessen. (Lovgren et al., In: Collins W. P. (Hrsg.) Alternative
Immunoassays, John Wiley & Sons
Ltd. (1985), S. 203–216)).
Die DELFIA-Ergebnisse zeigen, dass alle getesteten monoklonalen
Antikörper
das Flt4-EC-Antigen banden. Monoklonale Antikörper, die mit dem Flt4 (und
den Hybridomen, die die Antikörper
bilden) reagieren, wurden für
das weitere Screening ausgewählt.
-
Die
erhaltenen monoklonalen Antikörper
wurden bei der Doppel-Antikörper-Immunfluoreszenzfärbung von
NIH3T3-Zellen, die das LTR-Flt41-Konstrukt exprimieren, und Neomycin-resistenten
transfizierten NIH3T3-Zellen verwendet. Die Zellen wurden unter
Verwendung von EDTA von den Kulturplatten abgelöst, gefärbt und in einem Durchflußzytometer
(FACS) analysiert. Die Ergebnisse der FACS-Analyse sind als Prozentanteile
von Zellen, die positiv mit dem angegebenen monoklonalen Antikörper gefärbt wurden,
angegeben (siehe Tabelle 2, unten) Tabelle
2
- a)
FACS-Ergebnisse mit LTR-transfizierten Zellen
- b) FACS-Ergebnisse mit NEO-Zellen (Kontrolle)
-
Die
FACS-Ergebnisse mit LTR-Flt41-tranfizierten Zellen zeigen, dass
die Antikörper
Flt4-exprimierende Zellen wirksam erkennen. Dieselben Antikörper ergeben
bei Neomycin-Phosphotransferase-transfizierten NIH3T3-Zellen
lediglich Hintergrundfärbung.
Somit erkennen die Antikörper
Flt4-Tyrosinkinase
auf der Zelloberfläche
spezifisch.
-
Es
wurde gefunden, dass ein als Anti-Flt4-Hybridom-9D9F9 bezeichneter
Klon einen monoklonalen Antikörper
stabil ausschied, von dem mittels IFMA festgestellt wurde, dass
er zur Immunglobulinklasse IG1 gehört. Das
Hybridom 9D9F9 wurde am 23. März
1995 bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen,
Abteilung menschliche und tierische Zellkulturen und Viren, Mascherorder
Weg 1b, 3300 Braunschweig, Deutschland, hinterlegt und erhielt die
Zugriffsnummer ACC2210.
-
Fusion-II-Antikörper
-
Das
oben beschriebene Europium-markierte Flt4-Extrazellulardomänenprotein
wurde auch verwendet, um die in Beispiel 25 beschriebenen Fusion-II-Antikörper zu
screenen. Die Antikörper
wurden unter Verwendung eines Flt4-spezifischen IFMA unter Verwendung
von mit Kaninchen-Anti-Maus-Ig (Z259, DAKO) beschichteten Mikrotitrationsnäpfen (Nunc,
Polysorb) gescreent. Die vorbeschichteten Näpfe wurden einmal mit Waschlösung (Wallac)
durch Verwendung von DELFIA-Plattenwaschlösung gewaschen.
-
Der
DELFIA-Assaypuffer wurde als Verdünnungspuffer für Zellkulturüberstände (Verdünnung 1:2
beim vorläufigen
Screening) und für
Serum von Milz-ektomierten Mäusen
(Verdünnungen
1:1000 bis 1:100.000), die als Positivkontrolle verwendet wurden,
verwendet. Als Standard wurde der gereinigte Anti-Flt4-9D9F9 (Maus-Unterklasse
Ig1) bei Konzentrationen zwischen 1,0 ng/ml
und 250 ng/ml verwendet. Proben wurden zunächst bei Raumtemperatur für 5 Minuten
auf einem Plattenschüttler
geschüttelt
und dann ungefähr
18 Stunden bei +4°C
inkubiert. Die Rahmen wurden zunächst
viermal gewaschen, dann wurde der Eu-markierte Flt4 (1:2000, in
100 μl Assaypuffer)
zugegeben, und schließlich
wurden die Rahmen für
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Nach dem beschriebenen
Waschen wurde die "Enhancement"-Lösung (200 μl/Napf, Wallac) zugegeben
und die Rahmen wurden für
5 Minuten auf dem Platten schüttler
geschüttelt.
Die Intensität
der Fluoreszenz wurde durch ARCUS-1230 (Wallac) gemessen. Monoklonale
Antikörper,
die mit Flt4 reagierten, wurden für das weitere Screening in
dem Doppel-Antikörper-Immunfluoreszenzfärbungsassay
unter Einsatz von Flt4-exprimierenden NIH3T3-Zellen, wie oben beschrieben,
selektiert.
-
Die
erhaltenen monoklonalen Fusion-II-Antikörper gegen Flt4 und entsprechende
Ergebnisse der FACS-Analyse (ausgedrückt als Prozentanteile von
Zellen, die mit den angegebenen monoklonalen Antikörpern positiv
gefärbt
wurden) sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
Für die Quantifizierung
von Anti-Flt4-Antikörpern
wurde eine Standardkurve mit affinitätsgereinigtem Anti-Flt4-9D9F9
hergestellt. Der lineare Bereich reichte von 1,0 ng/ml bis 250 ng/ml.
-
Zelllysate
von mit dem pLTRFlt41-Konstrukt kotransfizierten den Vollängen-Flt4
auf ihrer Oberfläche exprimierenden
NIH3T3-Zellen wurden in 6,5% SDS-Page einer Elektrophorese unterzogen,
die Proteine wurden auf Nitrozellulosemembran (0,45 μm, SCHLEICHER & SCHUELL) übertragen
und einem Immunblot mit Monoklonalantikörper-haltigen Hybridom-Zellkulturüberständen unterzogen
(1:10,50 mM TRIS – 40
mM Glycinpuffer, enthaltend Methanol 4%, SDS 0,04%). Die Spezifitäten der
monoklonalen Antikörper
wurden unter Inkubation mit HRP-konjugiertem
Kaninchen-Anti-Maus-Ig festgestellt (P161, DAKO, verdünnt 1:1000
in 20 mM Tris-Puffer, 7,5, enthaltend 150 mM Salzlösung, 5%
Milchpulver) und ECL ("Enhanced
chemiluminiscence",
AMERSHAM) bestimmt. TABELLE
3
- a) FACS-Ergebnisse mit LTR-transfizierten
Zellen
- b) FACS-Ergebnisse mit NEO-Zellen (Kontrolle)
- c) Quantifizierung der Mak-Produktion, auf Basis von als Standard
verwendetem affinitätsgereinigtem
Anti-FLT-9D9F9-Antikörper
- NF
- Bei FACS nicht funktionierend
- WB
- Erfolgreich beim Western-Immunblotting
eingesetzt
-
BEISPIEL 27
-
Verwendung von Anti-Flt4-Antikörpern zur
Identifizierung von Flt4 in Zelllysaten und exprimiert in Lymphendothelzellen
in menschlichen Geweben
-
Die
durch das in den vorhergehenden Beispielen beschriebene Hybridom
9D9 hergestellten monoklonalen Antikörper wurden bei der Immunpräzipitation
und dem Western-Blot von Lysaten von HEL-Zellen eingesetzt. Wie
in Beispiel 6 berichtet, war Flt4- mRNA-Expression in HEL-Zellen bereits
früher
beobachtet worden worden. Etwa 2 × 107 kultivierte
HEL-Zellen wurden in RIPA-Puffer, näher beschrieben in Beispiel
11, lysiert und mit etwa 2 Mikrogramm des 9D9-Antikörpers immunpräzipitiert
(wie für
polyklonale Antikörper
in Beispiel 11 beschrieben). Für
die Western-Analyse wurden Immunpräzipitate über SDS-PAGE (6% Gel) einer Elektrophorese
unterzogen und durch Elektroblotting auf eine Nitrozellulosemembran übertragen.
Polypeptidbanden von 175 kD und 125 kD, entsprechend Flt4-Polypeptiden,
wurden in der Western-Blot-Analyse der Immunpräzipitate unter Verwendung einer
1-Mikrogramm/ml-Verdünnung
des 9D9-Antikörpers
detektiert.
-
Die
Immunfärbung
von menschlichem Unterhautgewebe wurde unter Verwendung des monoklonalen 9D9-Antikörpers und
eines Alkalische-Phosphatase-ABC-AP-Kits (Dako) durchgeführt. Kurz
gesagt, wurden 6-μm-Proben
von adulter menschlicher Haut enthaltende Objektträger für 30 Minuten
bei Raumtemperatur (RT) getrocknet, für zehn Minuten mit kaltem Aceton
fixiert und dann einmal für
fünf Minuten
mit phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS) gewaschen. Die Proben wurden dann für 30 Minuten bei RT mit 2%
Pferdeserum inkubiert und dreimal für fünf Minuten in PBS gewaschen.
-
Für die Immunfärbung wurden
die Proben für
eine Stunde bei RT mit dem primären
9D9-Antikörper inkubiert
und dreimal für
fünf Minuten
mit PBS gewaschen. Nach dem Waschen wurden die Proben für dreißig Minuten
bei RT mit dem biotinylierten Kaninchen-Anti-Maus-Sekundärantikörpern inkubiert
und erneut dreimal für
füng Minuten
mit PBS gewaschen.
-
Gebundene
Antikörper
wurden durch Inkubation der Proben für dreißig Minuten bei RT mit ABC-AP-Komplex,
dreimaligem Wa schen mit PBS, Inkubieren für fünfzehn Minuten bei RT mit AP-Substrat (Sigma Fast
Red TR/Naphto, AS-MX (Kat.-Nr. F-4648)) und Spülen mit Wasser detektiert.
Die Proben wurden dann mit Mayers Hämatoxylin für dreißig Sekunden gegengefärbt und
mit Wasser gespült.
Aquamount und ein Deckgläschen
wurden aufgebracht und die Proben wurden unter einem Mikroskop analysiert.
Die 9D9-Antikörperfärbung wurde
bei diesen menschlichen Hautschnitten in lymphatischen Endothelzellen
beobachtet. Blutgefäßendothelien
zeigten extrem schwache oder keine Färbung. Weitere Analysen dienten
dazu, die offensichtliche Spezifität für lymphatische Endothelien
zu bestätigen.
Siehe Lymboussaki et al., Am. J. Pathol., 153 (2): 395–403 (August,
1998); und Jussila et al., Cancer Res., 58: 1599–1604 (April, 1998), die beide
durch Inbezugnahme hier in ihrer Gänze aufgenommen sind.
-
Diese
Ergebnisse sind einer weitere Bestätigung für die Nützlichkeit von Flt4 als geeigneten
Marker für
lymphatische Endothelien und die Nützlichkeit von Anti-Flt4-Antikörpern zur
Identifizierung und Visualisierung von in diesen Zellen exprimiertem
Flt4 in einer Gewebeprobe.
-
BEISPIEL 28
-
Hochregulation des VEGF-C/VEGFR-3-Signalwegs
bei der Brustkrebs-Angiogenese
-
Die
vorangegangenen Beispiele zeigen, das Flt4 (VEGFR-3) als spezifischer
Antigenmarker für
lymphatische Endothelien in normalen Geweben nützlich ist. Die folgenden Verfahren
zeigen zusätzlich,
dass VEGFR-3 als antigener Marker (zum Beispiel für Diagnose
und Screening) und als therapeutisches Ziel in malignen Brusttumoren
nützlich
ist. Beim invasiven Brustkrebs wurde eine starke erhöhte Zahl
von VEGFR-3-positiven Gefäßen im Vergleich
zu histologisch normalem Brustgewebe gefunden (P < 0,0001).
-
Materialien
und Methoden
-
Frisch
eingefrorene Brustgewebeproben wurden von der Kartei der Abteilung
für Pathologie,
Universität
Helsinki, bezogen. Die Proben bestanden aus duktalem Karzinom (n
= 6), lobulärem
Karzinom (n = 6), intraduktalem Karzinom (n = 8), Fibroadenom (n
= 4) und histologisch normalem Brustgewebe (n = 12). Alle Proben
wurden sofort nach der chirurgischen Entfernung in flüssigem Stickstoff
gefroren und bei –70°C gelagert.
-
Monoklonale
Maus-Antikörper
(Maks) gegen menschlichen Flt4 (VEGFR-3) wurden im Wesentlichen wie
in den vorangegangenen Beispielen, z.B. Beispiel 25, beschrieben,
hergestellt. Die VEGFR-3-Extrazellularproteindomäne (VEGFR-3EC) wurde über einen
rekombinanten Baculovirus in Insektenzellen exprimiert, aus dem
Kulturmedium aufgereinigt. Monoklonale Maus-Antikörper gegen
VEGFR-3EC wurden dann unter Verwendung von Standardverfahren hergestellt,
und die Immunglobulinfraktion wurde durch Protein-A-Affinitätschromatographie
aus Hybridom-Aszites-Flüssigkeit
oder Tecnomouse®-Kulturüberständen gereinigt.
-
Fünf-μm-Kryoschnitte
der Gewebeproben wurden luftgetrocknet und in kaltem Aceton für 10 Minuten fixiert.
Die Schnitte wurden in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) rehydriert und für 30 Minuten
in 5% normalem Pferdeserum bei Raumtemperatur inkubiert. Die Schnitte
wurden dann für
2 Stunden in einer feuchten Atmosphäre bei Raumtemperatur mit den
Maks 9D9F9 (Beispiel 26) bei einer Konzentration von 1,0 μg/ml inku biert.
Andere Anti-VEGFR-3-Maks gegen bestimmte Epitope der VEGFR-3EC wurden
ebenfalls untersucht; die Klone 2E11D11 (Beispiel 26) und 7B8F9
(im wesentlichen hergestellt wie in Beispiel 26 beschrieben) wurden
bei den Konzentrationen 9,5 beziehungsweise 8,5 μg/ml verwendet. Einer nachfolgenden
Inkubation für 30
Minuten in biotinyliertem Anti-Mausserum schloss sich eine 60-minütige Inkubation
unter Verwendung von Reagenzien des Vectastain-Elite-Maus-IgG-ABC-Kits
(Vector laboratories, Burlingame, USA) an. Peroxidaseaktivität wurde
mit 3-Amino-9-ethylcarbazol (AEC, Sigma, St. Louis, USA) für 10 Minuten
entwickelt. Schließlich
wurden die Schnitte mit Hämatoxylin
für 20
Sekunden gefärbt.
Negativkontrollen wurden durch Weglassen des primären Antikörpers oder
durch Verwendung irrelevanter primärer Antikörper desselben Isotyps durchgeführt. Das
gereinigte Baculovirus-Immunogenen wurde verwendet, um die Bindung
des 9D9-Antikörpers
als weitere Negativkontrolle zu blockieren. In diesen Versuchen
wurden die Antikörper über Nacht
mit einem 10fachen molaren Überschuss
des VEGFR-3EC-Proteins in PBS inkubiert. Nach Zentrifugation für 4 Minuten bei
4000 UPM, +4°C,
wurde der Überstand
sorgfältig
gesammelt und dann als primärer
Antikörper
verwendet. Die 5-μm-Kryoschnitte,
die denen mit den Anti-VEGFR-3-Antikörpern gefärbten benachbart
waren, wurden auf den Blutgefäßendothelmarker
PAL-E (0,15 μg/ml
Monosan, Uden, Niederlande), Laminin (1:4000-Verdünnung des Überstands
von Klon LAM-89, Sigma, St. Louis, MO), Kollagen XVIII (1,9 μg/ml), Glattmuskel-α-Aktin (SMA,
0,5 μg/ml,
Klon 1A4, Sigma), VEGFR-1
(1:200-Verdünnung
des Überstands
von Klon 19) oder VEGFR-2 (Verbindung 1:100) immungefärbt.
-
Die
pathologische Untersuchung dieser Proben wurde nach den Färbungsprozeduren
durchgeführt. Die
Blutgefäßdichten
wurden von den Objektträgern
erhalten, die auf PAL-E gefärbt
wurden [de Waal et al., Am. J. Pathol., 150: 1951–1957 (1997)],
entsprechend den von Gasparini und Harris. [Gasparini G, und Harris A,
J Clin. Oncol., 13: 765–782
(1995).] empfohlenen Richtlinien. Die Dichte VEGFR-3-positiver Gefäße wurden auf
die gleiche Weise untersucht. Ein Objektträger wurde zunächst bei
geringer Vergrößerung untersucht
und die intratumorale Gefäßdichte
wurde dann durch Zählen
der Anzahl von gefärbten
Gefäßen pro
Gesichtsfeld bei 400 × Vergrößerung (high
power field, HPF) in den Bereichen mit der höchsten Gefäßdichte ("vaskuläre Hotspots") oder in den Bereichen mit der höchsten Dichte
VEGFR-3-positiver Gefäße ermittelt.
Mindestens 5 Felder wurden pro Objektträger ausgezählt, wonach die 3 höchsten Zählungen
gemittelt wurden.
-
Eine
Doppelfärbung
wurde durchgeführt,
um die immunhistochemische Färbung
von Lymph- und Blutgefäßen bei
zwei intraduktalen Karzinomen zu unterscheiden. Acetonfixierte 5-μm-Kryoschnitte wurden
für 1 Stunde
mit Anti-PAL-E-Antikörpern,
mit biotinyliertem Pferde-Anti-Maus-Antikörper (Vectastain-Elite-Mouse-IgG-ABC-Kit,
Vector laboratories, Burlingame, USA) für 30 Minuten, mit ABC-Peroxidase
(Vectastain, 1:100) für
45 Minuten inkubiert und schließlich
mit AEC für
10 Minuten entwickelt. Für
den zweiten Schritt wurden die Schnitte inkubiert mit Anti-VEGFR-3
Antikörpern
für 1 Stunde
(0,14 μg/ml),
gefolgt von biotinyliertem Anti-Maus-Antikörper für 30 Minuten (1:200-Verdünnung vom Überstand
des Klons), biotinylierter Tyramin-Lösung (1:2000), enthaltend 0,01%
Peroxid, für
5 Minuten, ABC-alkalische-Phosphatase (1:100) für 20 Minuten und mit Fast Blue
entwickelt (Sigma, St. Louis, USA) nach einem vorher in der Literatur
für die
ISH-Signalverbesserung beschriebenen Verfahren. [Kerstens et al.,
J. Histochem. Cytochem., 43: 347–352 (1995).] Kryoschnitte
(5 μm),
die den doppelt gefärbten
Schnitten benachbart waren, wurden ebenfalls nur mit VEGFR-3-Antikörpen, wie
oben beschrieben, immungefärbt.
-
Polyklonale
Antikörper
wurden in Kaninchen gegen ein synthetisches Peptid erzeugt, entsprechend den
Aminosäureresten
2–18 des
N-Terminus von reifem, sekretiertem menschlichen vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor
C (VEGF-C) (Reste 104–120
des VEGF-C-Präpro-VEGF-C-Polypeptids),
wie in der Literatur beschriebenen. [Joukov et al., EMBO J., 16:
3898–3911
(1997), durch Inbezugnahme hier zur Gänze aufgenommen]. Die Antiseren
wurden unter Verwendung des immunogenen Polypeptids, gekoppelt an
eine epoxyaktivierte Sepharose-6B-Säule, affinitätsgereinigt
und auf spezifische Färbung
von VEGF-C unter Verwendung von Zellen, die mit einem adenoviralen
VEGF-C oder Kontroll-β-Galaktosidase
exprimierenden Vektor infiziert waren, getestet.
-
Die
acht intraduktalen Karzinome und alle invasiven Karzinome, die auf
VEGFR-3 analysiert wurden, wurden für die weiteren Analysen der
Expression von VEGF-C ausgewählt.
Fünf-Mikrometer-Kryoschnitte,
benachbart zu den Schnitten, die mit den Anti-VEGFR-3-Antikörpern gefärbt wurden,
wurden luftgetrocknet und in kaltem Aceton für 10 Minuten fixiert. Die Schnitte
wurden in PBS rehydriert und für
30 Minuten in 5% normalen Ziegenserum und dann für 2 Stunden in einer feuchten
Atmosphäre
bei Raumtemperatur mit den polyklonalen Kaninchen-Antikörpern gegen
menschlichen VEGF-C, 1:200 in PDS verdünnt, inkubiert. Einer anschließenden Inkubation
für 30
Minuten in biotinyliertem Anti-Kaninchen-Serum schloss sich eine
60minütige
Inkubation unter Verwendung von Reagenzien des Vectastain-Elite-Kaninchen-IgG-ABC-Kits
(Vector laboratories, Burlingame, USA) an. Die Schnitte wurden wie
oben beschrieben weiterverarbeitet. Als Negativkontrolle wurde das
gereinigte Immunogenen verwendet, um die Bindung der VEGF-C-Antikörper zu
unterbinden. In diesen Versuchen wurden VEGF-C-Antikörper über Nacht
mit einem 10fachen molaren Überschuss
des VEGF-C-Proteins
in PBS inkubiert. Nach Zentrifugation für 4 Minuten bei 4000 UPM bei
+4°C wurde
der Überstand
sorgfältig
gesammelt und in den Immunfärbungen
verwendet.
-
Monoklonale
Antikörper
gegen menschliches Typ-XVIII-Kollagen wurden erzeugt von der DiaBor
Ltd. (Oulu, Finnland) durch Immunisierung von Mäusen mit dem rekombinanten
Polypeptid QH48.18 [Saarela et al., Matrix Biology, 16: 319–28 (1998)],
entsprechend der gemeinsamen Region in der N-terminalen NC1-Domäne von menschlichem
Typ-XVIII-Kollagen. Die Klone wurden durch ELISA-Test und Western-Analyse
gescreent unter Verwendung des Polypeptids QH48.18, und auch durch
Immunfluoreszenzfärbung
von gefrorenen menschlichen Gewebeschnitten. Das Screening der Hybridom-Klone
führte
zu drei monoklonalen Antikörpern,
die in allen drei oben genannten Tests (ELISA, Western, Immunfluoreszenzfärbung) positiv
waren. Einer der Antikörper,
der die stärksten
Signale ergab, DB144-N2, wurde in den nachfolgenden Experimenten
verwendet. Er gab ein identisches Färbungsmuster (z.B. in adulten
menschlichen Haut- und
Nierenproben) zu dem des polyklonalen Anti-"allhu" (XVIII).
-
Ergebnisse
-
A. VEGFR-3 in histologisch
normalem Brustgewebe und in benignen Fibroadenomen
-
Die
immunhistochemische Färbung
von VEGFR-3 in normalem Gewebe zeigte eine sehr schwache Färbung in
Kapillaren des interduktalen Stroma. Diese Gefäße bildeten keine spezifischen Muster,
sondern waren über
das ganze Stroma verteilt. Die Dichte der VEGFR-3-positiven Gefäße in den
Proben normalen Brustgewebes lag im Bereich von 6 bis 17 HPF, Median
9 (n = 1). Die meisten dieser Gefäße wurden auf den Blutgefäßendothelmarker
PAL-E und auf die Basalmembrankomponente Kollagen XVIII stark gefärbt, was
darauf hindeutet, dass VEGFR-3 in den Blutgefäßen von normalem Brustgewebe
schwach exprimiert wurde. Einige dünne Gefäße in dem Stroma, die eindeutig
auf VEGFR-3 gefärbt
wurden, waren jedoch negativ für PAL-E
und lediglich schwach positiv für
das Kollagen Typ XVIII, was darauf hindeutet, dass sie Lymphgefäße waren.
VEGFR-3-positive
Gefäße wurden
auch einheitlich in benignen Fibroadenomen gefunden, wo ihre Dichte
(Median 8 Gefäße pro HPF;
Bereich 3–19;
n = 4) sich von der des histologisch normalen Gewebes (Median 8
gg. 9; P > 0,1, Mann-Whitney-Test)
nicht unterschied.
-
B. VEGFR-3-positive Gefäße in intraduktalen
Karzinomen
-
In
intraduktalen Karzinomen wurde ein ausgeprägtes Muster von stark gefärbten VEGFR-3
positiven Gefäßen beobachtet.
Die Gefäße bildeten
bogenartige Strukturen um die betroffenen Kanäle (5A).
Dieses "Halsband"-Muster wurde auch
bei der Färbung
von benachbarten Schnitten auf den Blutgefäßendothelmarker PAL-E (5B) beobachtet, was darauf hindeutet, dass die
VEGFR-3-Expression in kapillarem Endothel verstärkt war. Um deutlicher zwischen
Blut- und Lymphgefäßen unterscheiden
zu können
und um nach der Anwesenheit von glatten Muskelzellen und Perizyten
in den Gefäßwänden zu
suchen, wurden weitere Färbungen unter
Verwendung von Antikörpern
gegen Glattmuskel-α-Aktin
(SMA) und die Basalmembrankomponenten Laminin und Typ-XVIII-Kollagen
vorgenommen. Gemäß diesen
Färbungen
exprimierten die kleinen Gefäße dicht
an den intraduktalen Karzi nomen gleichzeitig VEGFR-3 und die Basalmembranproteine,
färbten
jedoch schwächer
auf SMA, was darauf hindeutet, dass sie unvollständig von Perizyten/Glattmuskelzellen
in der Gefäßwand bedeckt
waren (schwarze Pfeile in den 5C–5F).
Im Gegensatz dazu waren die größeren Blutgefäße in einigem
Abstand von den intraduktalen Läsionen
im allgemeinen negativ für
VEGFR-3, jedoch positiv für
Laminin, Kollagen XVIII und SMA (rote Pfeile). Darüber hinaus
wurden Gefäße gefunden,
die positiv für
VEGFR-3 waren, jedoch sehr schwach auf die Basalmembranproteine
Laminin und Typ-XVIII-Kollagen und überhaupt nicht auf SMA (grüne Pfeile)
gefärbt
wurden. Von diesen wurde angenommen, dass sie Lymphgefäße repräsentieren.
-
C. Differentielle Doppelfärbung von
Blut- und Lymphgefäßen
-
Zwei
intraduktale Karzinome wurden für
das immunhistochemische Doppelfärbungsverfahren
ausgewählt,
um Lymphgefäße eindeutiger
von Blutgefäßen zu unterscheiden
[siehe de Waal et al., Am. J. Pathol., 150: 1951–1957 (1997)]. Unter Verwendung
dieser Methode wurden die VEGFR-3-positiven Gefäße blau gefärbt, während die PAL-E-positiven Gefäße und die
Basalmembran braun gefärbt
wurden. Beide getesteten Proben zeigten ein ähnliches Färbungsmuster: die die tumorgefüllten Kanäle auskleidenden
Gefäße waren vornehmlich
PAL-E-positiv (Pfeilspitze in den 5G und 5H),
während
die mutmaßlichen
lymphatischen, VEGFR-3-positiven Gefäße eine kurze Strecke entfernt
in dem interduktalen Stroma PAL-E-negativ waren (schwarze Pfeile
in den 5G und 5H).
Um eine Fehlinterpretation aufgrund möglicher Doppelfärbungsartefakte
auszuschließen,
wurden benachbarte 5-μm-Schnitte
mit Anti-VEGFR-3 allein gefärbt.
Diese Färbung bestätigte, dass
etliche der PAL-E-positiven Blutgefäße auch positiv für VEGFR-3
sind.
-
D. VEGF-C, VEGFR-1 und
VEGFR-2 in den intraduktalen Karzinomzellen und deren Rezeptoren
in benachbarten Gefäßen
-
Polyklonale
affinitätsgereinigte
Antikörper
gegen menschlichen VEGF-C wurden verwendet, um die 8 intraduktalen
Karzinomproben zu färben.
Alle getesteten Proben enthielten zumindest einiges VEGF-C, es wurde
jedoch eine beträchtliche
Heterogenität
hinsichtlich der Intensität
der Färbung
und in den Expressionsmustern beobachtet. In einigen Fällen waren
die meisten der Karzinomzellen stark positiv für VEGF-C, während in anderen lediglich
einige Karzinomzellen ein Färbungssignal
ergaben. Im Gegensatz dazu wurde in den normalen Geweben, die die
betroffenen Kanäle
umgeben, sehr wenig oder gar keine Färbung beobachtet, obwohl ein
schwaches Signal auch in unbefallenem normalen duktalen Epithel
erhalten wurde. Antigen-Blockierungsversuche
zeigten, dass die Färbung
für VEGF-C
spezifisch war. Der andere VEGF-C-Rezeptor, VEGFR-2, sowie der andere
VEGF-Rezeptor (VEGFR-1) wurden beide in denselben zu den intraduktalen
Karzinomzellen benachbarten "Halsband"-Gefäßen exprimiert.
-
E. VEGFR-3-positive Gefäße und VEGF-C
bei invasivem Brustkarzinom
-
Stark
gefärbte
VEGFR-3-positive Gefäße waren
auch in allen untersuchten invasiven duktalen Karzinomen und lobulären Karzinomen
anwesend. Die VEGFR-3-positiven Gefäße schienen kein spezifisches
Verteilungsmuster zu bilden; die meisten dieser Gefäße waren
auch immunreaktiv für
das PAL-E-Antigen. Die intratumorale Dichte VEGFR-3-positiver Gefäße (Median
21, Bereich 9–56
Gefäße pro HPF;
n = 12) war in den invasiven Brustkarzinomen im Vergleich zu normalem
Gewebe (Median 21 gg. 9; P < 0,0001,
Mann-Whitney-Test) signifikant erhöht. Gelegentlich konnte eine
Invasion der Karzinomzellen in die VEGFR-3-positiven Lymphgefäße beobachtet werden.
-
Die
Immunfärbung
auf VEGFR-C variierte unter den untersuchten invasiven Karzinomen
(n = 12) stark. Einige Karzinomzellen wurden stark auf VEGF-C gefärbt, während andere
nur schwach gefärbt
wurden oder, in einigen Fällen,
keine Färbung
beobachtet wurde. Wie bei den intraduktalen Karzinomen wurde eine nur
geringe oder keine Färbung
im Bindegewebe bei diesen Schnitten beobachtet.
-
Die
vorstehenden Daten ergaben, dass VEGFR-3, der ansonsten ein vornehmlich
lymphatischer Endothelmarker in den meisten adulten Geweben zu sein
schien, sehr schwach auch in kapillärem Endothel von normalem Brustgewebe
exprimiert wird. Bedeutsamer ist, dass bei intraduktalen Karzinomen
ein "Halsband"-Muster von stark
gefärbten
VEGFR-3-positiven Gefäßen detektiert
wurde, die die tumorgefüllten
Kanäle auskleiden.
Die meisten dieser Gefäße exprimierten
den Blutgefäßendothelmarker
PAL-E und die Basalmembrankomponenten Laminin und Kollagen XVIII,
wiesen augenscheinlich jedoch weniger Perizyten/Glattmuskelzellen
als Blutgefäße auf,
die weiter weg von den Tumorzellen lokalisiert waren, wie durch
Färbung
unter Verwendung von Antikörpern
gegen SMA gezeigt wurde. Diese Eigenschaften legen nahe, dass die "Halsband"-Gefäße eine
Angiogenese durchmachten. Eine zweite Gruppe von Gefäßen, die
in einem Abstand von den betroffenen Kanälen entfernt lagen, waren positiv
für VEGFR-3,
jedoch sehr schwach positiv für
die Basalmembrankomponenten und negativ für PAL-E, was darauf hindeutet,
dass sie Lymphgefäße sind.
Diesen Gefäßen fehlten
auch SMA-positive perizytische Komponenten. Auch bei invasiven Brustkarzinomen
wurde VEGFR-3 in PAL-E-positiven Blutgefäßen hochreguliert, obwohl die
beobachteten Gefäßmuster
in dem Bindegewebsstroma um die Tumorzellen herum stärker zufällig angeordnet
waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die VEGFR-3-Expression
in Brustkarzinomen während
der Angiogenese, die mit dem Tumorwachstum verbunden ist, hochreguliert
wird. Die stark erhöhte
Zahl von VEGFR-3-positiven Gefäßen, die
in situ bei Karzinomen gefunden wurde, ist kompatibel mit der Hypothese,
dass die Karzinomzellen Faktoren produzieren, die das Wachstum von
Blutgefäßen in der
unmittelbaren Nähe
der Karzinomzellen aktivieren.
-
Da
VEGF-C sowohl VEGFR-3 als auch VEGFR-2 mit hoher Affinität bindet,
und da sowohl intraduktale als auch invasive Karzinomzellen oftmals
positiv auf VEGF-C-Protein gefärbt
wurden, kommt dieser Wachstumsfaktor als Wachstumsfaktor für die VEGFR-3-
und VEGFR-2-positiven Gefäße in den
Karzinomen in Frage. Diese Daten stimmen überein mit einer anderen Studie,
bei der nahezu die Hälfte
von fünfundreißig unselektierten
malignen invasiven Tumoren (einschließlich Brustkarzinomen, Plattenepithelkarzinomen,
Lymphomen, Melanomen und Sarkomen) VEGF-C-mRNA in Northern-Plot-Analysen
enthielten [siehe Salven et al., Am. R Pathol., 153 (1): 103–108 (Juli
1998), durch Inbezugnahme hier vollständig aufgenommen]. Zusammengenommen
geben die hier vorgestellten Daten einen Hinweis auf die Behandlung
von Brustkarzinomen und möglicherweise
anderen, nicht lymphatischen Karzinomen mit Mitteln, die die VEGF-C-vermittelte
Stimulation von VEGFR-3 und/oder VEGFR-2 stimulieren. Vorgesehene
Blockierungsmittel beinhalten: Anti-VEGF-C-Antikörper; Anti-VEGFR-3-Antikörper; Anti-VEGFR-2-Antikörper; bispezifische
Antikörper,
die an VEGFR-3 und entweder VEGFR-2 oder VEGFR-2 binden; lösliche Extrazellulardomänenfragmente
von VEGFR-3, die an zirkulierenden VEGF-C binden; VEGF-C-Fragmente
und -Analoga, die VEGFR-3 und/oder VEGFR-2 binden und die Aktivierung
solcher Rezeptoren hemmen; VEGF-C-Polypeptide, -Fragmente und -Analoga,
die VEGFR-3 und/oder VEGFR-2 binden und mit einem geeigneten therapeutischen
Mittel konjugiert sind; VEGFR-3-Tyrosinkinaseinhibitoren; und kleine
Moleküle,
die diese Rezeptoren binden und hemmen. Da VEGF-C sowohl VEGFR-3
als auch VEGFR-2 bindet, ist darüber
hinaus vorgesehen, dass Anti-VEGF-D-Antikörper und hemmende VEGF-D-Fragmente
und -Analoga geeignete Blockierungsmittel sind. Menschliche und
humanisierte Antikörper
und Fragmente davon sind bevorzugt, soweit Antikörpermittel für die Therapie
von Menschen selektiert werden. Darüber hinaus ist als weiterer
Aspekt der Erfindung vorgesehen, jedes der vorstehend genannten
Mittel zu verwenden, um Säugetiergewebe
in vitro oder in vivo zu beurteilen, zum Beispiel für Zwecke der
Diagnose und des Screenings von Malignitäten und der Streuung von Malignitäten.
-
Für jedes
der vorstehend genannten Mittel ist es vorgesehen, dass das Mittel
ferner für
die Diagnose und das Screening verbessert sein kann durch Anheftung
eines detektierbaren Markers, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Radioisotope (zum Beispiel 14C, 133I und 125I), Chromophore
(z.B. Fluoreszein, Phycobiliprotein, Tetraethylrhodamin; Enzyme,
die ein Fluoreszenz oder ein gefärbtes
Produkt erzeugen zur Detektion durch Fluoreszenz; Absorption, sichtbare
Färbung,
oder Agglutination, wodurch ein elektronendichtes Produkt für die Detektion
durch Elektronenmikroskopie erzeugt wird); oder elektronendichte
Moleküle
wie beispielsweise Ferritin, Peroxidase oder Goldkügelchen.
Gleichermaßen
können
die Mittel für
therapeutische Zwecke verbessert werden durch Anheftung (zum Beispiel
Konjugation) oder gemeinsame Verabreichung von Molekülen, die
antineoplastische Eigenschaften aufweisen, wie beispielsweise Toxine
von pflanzlicher, tierischer, Mikroorganismen- oder Pilzherkunft;
Radioisotope; Arzneimittel; En zyme; und/oder Zytokine und andere
therapeutische Proteine. Siehe Pietersz & McKenzie, "Antibody Conjugates for the treatment
of Cancer," Immunological Reviews,
129: 57–80
(1992), durch Inbezugnahme hier aufgenommen.
-
BEISPIEL 29
-
Anti-Flt4-Antikörper zur
Verabreichung als Therapeutikum an Menschen
-
A. Humanisierung von monoklonalen
Anti-Flt4-Antikörpern
-
Die
hier, z.B. in Beispiel 28, dargelegte Biologie von Flt4 zeigt therapeutische
Verwendungen für Flt4-Inhibitoren
(-Antagonisten) auf, die die Liganden-vermittelte Signalgebung des
Flt4-Rezeptors blockieren. Flt4-neutralisierende Antikörper umfassen
eine Klasse von Therapeutika, die als Flt4-Antagonisten nützlich sind. Im folgenden werden
Protokolle zur Verbesserung der Eignung von monoklonalen Anti-Flt4-Antikörpern als
Therapeutika beim Menschen durch "Humanisierung" der monoklonalen Antikörper angegeben,
um deren Serumhalbwertszeit zu verbessern und sie in menschlichen
Wirten weniger immunogen zu machen (d.h. eine menschliche Antikörperantwort
auf nichtmenschliche Anti-Flt4-Antikörper zu verhindern).
-
Die
Prinzipien der Humanisierung sind in der Literatur beschrieben worden
und werden durch den modularen Aufbau von Antikörperproteinen erleichtert.
Um die Möglichkeit
der Bindung von Komplement zu verringern, ist ein humanisierter
Antikörper
vom IgG4-Isotyp bevorzugt.
-
Ein
Humanisierungsniveau kann zum Beispiel erreicht werden durch Erzeugen
chimärer
Antikörper, die
die variablen Domänen
von interessierenden nichtmenschlichen Antikörperproteinen umfassen, wie
beispielsweise die hier beschriebenen monoklonalen Anti-Flt4-Antikörper mit
den konstanten Domänen
von menschlichen Antikörpermolekülen. (Siehe
z.B. Morrison und Oi, Adv. Immunol., 44: 65–92 (1989)). Die variablen
Domänen
von Flt4-neutralisierenden Anti-Flt4-Antikörpern werden aus der genomischen
DNA eines B-Zell-Hybridoms oder aus cDNA, die aus mRNA von dem interessierenden
Hybridom isoliert wurde, kloniert. Die V-Region-Genfragmente werden
mit Exons verknüpft,
die konstante Domänen
menschlicher Antikörper kodieren,
und das erhalte Konstrukt wird in geeigneten Säugetier-Wirtszellen (z.B. Myelom- oder CHO-Zellen) exprimiert.
-
Um
ein noch größeres Humanisierungsniveau
zu erreichen, werden nur jene Bereiche der Genfragmente der variablen
Region, die die antigenbindenden komplementaritätsbestimmenden Regionen (complementary
determining regions, "CDR") der nichtmenschlichen
monoklonalen Antikörpergene
kodieren, in menschliche Antikörpersequenzen
kloniert [siehe z.B. Jones et al., Nature, 321: 522–525 (1986);
Riechmann et al., Nature, 332: 323–327 (1988); Verhoeyen et al.,
Science, 239: 1534–36
(1988); und Tempest et al., Bio/Technology, 9: 266–71 (1991)].
Falls erforderlich, wird auch das β-Faltblatt-Gerüst des menschlichen
Antikörpers,
der die CDR3-Regionen umgibt, modifiziert, um die dreidimensionale
Struktur der antigenbindenden Domäne des ursprünglichen
monoklonalen Antikörpers
besser widerzuspiegeln. (Siehe Kettleborough et al., Protein Engin.,
4: 773–783
(1991); und Foote et al., J. Mol. Biol., 224: 487–499 (1992)).
-
In
einem alternativen Ansatz wird die Oberfläche eines interessierenden
nichtmenschlichen monoklonalen Antikörpers humanisiert durch Verändern ausgewählter Oberflächenreste
des nichtmenschlichen Antikörpers,
z.B. durch ortsgerichtete Mutagenese, während alle inneren und kontaktierenden
Reste des nichtmenschlichen Antikörpers erhalten bleiben. Siehe
Padlan, Molecular Immunol., 28 (4/5): 489–98 (1991).
-
Die
vorstehenden Ansätze
werden eingesetzt unter Verwendung von Flt4-neutralisierenden monoklonalen
Anti-Flt4-Antikörpern
und der Hybridome, die sie produzieren, wie beispielsweise den Antikörpern 9D9F9,
um humanisierte Flt4-neutralisierende Antikörper zu erzeugen, die als Therapeutika
zur Behandlung oder Linderung von Zuständen geeignet sind, bei denen
die Flt4-Expression nachteilig ist.
-
B. Menschliche Flt4-neutralisierende
Antikörper
aus Phagendisplay
-
Menschliche
Flt4-neutralisierende Antikörper
wurden durch Phagendisplay-Techniken erzeugt, wie sie beispielsweise
in Aujame et al., Human Antibodies, 8 (4): 155–168 (1997); Hoogenboom, TIBTECH,
15: 62–70 (1997);
und Rader et al., Curr. Opin. Biotechnol., 8: 503–508 (1997),
beschrieben sind, die sämtlich
durch Inbezugnahme aufgenommen sind. Zum Beispiel werden die variablen
Regionen in Form von Fab-Fragmenten oder verknüpften Einzelketten-Fv-Fragmenten
an den Aminoterminus des kleinen Hüllproteins pIII des filamentösen Phagen
fusioniert. Die Expression des Fusionsproteins und die Aufnahme
desselben in die Hülle
des reifen Phagen führt
zu Phagenpartikeln, die einen Antikörper auf ihrer Oberfläche präsentieren
und das genetische Material enthalten, das den Antikörper kodiert.
Eine Phagenbibliothek, die solche Konstrukte um fasst, wird in Bakterien
exprimiert, und die Bibliothek wird nach Flt4-spezifischen Phagen-Antikörpern unter
Verwendung von markiertem oder immobilisiertem Flt4 als Antigensonde
durchsucht (gescreent).
-
C. Menschliche Flt4-neutralisierende
Antikörper
aus transgenen Mäusen
-
Menschliche
Flt4-neutralisierende Antikörper
werden, wie im wesentlichen in Bruggemann und Neuberger, Immunol.
Today, 17 (8): 391–97
(1996) und Bruggemann und Taussig, Curr. Opin. Biotechnol., 8: 455–58 (1997),
beschrieben, in transgenen Mäusen
erzeugt. Transgene Mäuse,
die V-Genabschnitte in Keimbahn-Konfiguration enthalten, und die
diese Gene in ihrem lymphoiden Geweben exprimieren, werden mit einer
Flt4-Zusammensetzung
unter Verwendung konventioneller Immunisierungsverfahren immunisiert.
Hybridome werden unter Verwendung von B-Zellen von den immunisierten
Mäusen
unter Verwendung konventioneller Protokolle erzeugt und gescreent,
um Hybridome zu identifizieren, die menschliche Anti-Flt4-Antikörper ausscheiden
(z.B. wie oben beschrieben).
-
D. Bispezifische Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper,
die spezifisch an Flt4 binden, und die spezifisch an andere Antigene
binden, die für
die Pathologie und/oder Behandlung relevant sind, werden unter Verwendung
von Standardverfahren, die in der Literatur beschrieben wurden,
hergestellt, isoliert und getestet. Siehe z.B. Pluckthun & Pack, Immunotechnology
3: 83–105
(1997); Carter et al., J. Hematotherapy, 4: 463–470 (1995); Renner & Pfreundschuh, Immunological
Reviews, 1995, No. 145, S. 179–209;
Pfreundschuh U.S.-Patent Nr. 5,643,759; Segal et al., J. Hematotherapy,
4: 377–382
(1995); Segal et al.. Immunobiology, 185: 390–402 (1992); und Bolhuis et
al., Cancer Immunol. Immunother., 34: 1–8 (1991), die sämtlich durch
Inbezugnahme zur Gänze
hier aufgenommen sind.
-
BEISPIEL 30
-
Tiermodelle zur Demonstration
der Wirksamkeit von Anti-Flt4-Therapien
für die
Behandlung von Krebsen
-
Es
ist vorgesehen, dass jedes für
Krebstherapien akzeptierte Tier zur Demonstration der Wirksamkeit von
Anti-Flt4-Therapien
für die
Krebsbehandlung nützlich
sein würde.
Beispielhafte Modelle für
die Demonstration der Wirksamkeit für die Behandlung von Brustkrebsen
unter Verwendung von Standard-Dosis-Wirkungsstudien beinhalten jene,
die in Tekmal und Durgam, Cancer Lett., 118 (1): 21–28 (1997);
Moshakis et al., Br. J. Cancer, 43: 575–580 (1981); und Williams et
al., J. Nat. Cancer Inst., 66: 147–155 (1981), beschrieben sind. Zusätzlich zu
Mausmodellen, sind Hunde- und Schweinemodelle vorgesehen, da zumindest
einige Anti-Human-Flt4-Antikörper
(z.B. die 9D9-Antikörper)
auch Flt4 von Hund und Schwein erkennen. Tumorgröße und Nebenwirkungen werden überwacht,
um die therapeutische Wirksamkeit gegenüber den Kontrollen zu demonstrieren.
-
BEISPIEL 31
-
Lösliches Flt4 hemmt VEGF-C-vermitteltes
Tumorwachstum und Metastase
-
Um
die Rolle von VEGF C bei der Tumorigenese in vivo zu demonstrieren,
wurden menschliche MCF-7-Bustkarzinomzellen, die rekombinanten VEGF
C überexprimierten,
orthotopisch in SCID-Mäusen implantiert.
Die VEGF-C-Überexpression
erhöhte
das Tumorwachstum, hatte jedoch, anders als die VEGF-A-Überexpression,
wenig Wirkung auf die Tumorangiogenese. Auf der anderen Seite förderte VEGF-C stark
das Wachstum von tumorassoziierten Lymphgefäße, die in der Tumorperipherie üblicherweise
mit den Tumorzellen infiltriert wurden. Diese Wirkungen von VEGF
C wurden durch ein lösliches
VEGFR-3-Fusionsprotein gehemmt. Diese Daten zeigen, dass VEGF-C
Tumorwachstum und/oder -metastase über die Lymphgefäße hochregulieren
kann, und dass diese Wirkungen durch Blockierung der Wechselwirkung
zwischen VEGF-C und dessen Rezeptor(en) gehemmt werden kann. Insbesondere
kann ein löslicher
VEGFR-3/Flt4 verwendet werden, um diese Wechselwirkung zu blockieren.
-
Materialien und Methoden
-
A. Herstellung von Plasmid-Expressionsvektoren
-
Die
für den
menschlichen VEGF-C oder VEGF165 kodierenden
cDNAs wurden in den pEBS7-Plasmid eingeführt (Peterson und Legerski,
Gene, 107: 279–84,
1991). Derselbe Vektor wurde verwendet für die Expression der löslichen
Rezeptorchimären
VEGFR-3-Ig, enthaltend
die ersten drei Immunglobulinhomologiedomänen von VEGFR-3, fusioniert
an die Fc-Domäne
der menschlichen Immunglobulin-β-Kette,
und VEGFR-1-Ig, enthaltend die ersten fünf Ig-Homologiedomänen von
VEGFR-1 in einem ähnlichen
Konstrukt (Achen et al., Proc Natl Acad Sci USA, 95: 548–53, 1998).
-
B. Herstellung und Analyse
von transfizierten Zellen
-
Der
MCF-7S1-Subklon der menschlichen MCF-7-Brustkarzinomzellinie wurde
durch Elektroporation mit der Plasmid-DNA transfiziert und stabile
Zellpools wurden wie vorher beschrieben (Egeblad und Jaattela, Int
J Cancer, 86: 617–25,
2000) selektiert und kultiviert. Die Zellen wurden in methionin-
und cysteinfreiem MEM (Gibco), versetzt mit 100 μCi/ml [35S]-Methionin
und [35S]-Cystein (Redivue Pro-Mix, Amersham
Pharmacia Biotech), metabolisch markiert. Die markierten Wachstumsfaktoren
wurden unter Verwendung von Antikörpern gegen VEGF-C (Joukov,
et al., EMBO J, 16: 3898–911,
1997) oder VEGF (MAB293, R&D
Systems) aus dem konditionierten Medium immunpräzipitiert. Die Immunkomplexe
und die VEGFR-Ig-Fusionsproteine
wurden unter Verwendung von Protein-A-Sepharose (Amersham Pharmacia Biotech)
präzipitiert,
zweimal in 0,5% BSA, 0,02% Tween 20 in PBS und einmal in PBS gewaschen
und durch SDS-PAGE unter reduzierenden Bedingungen analysiert.
-
C. Zellproliferations-
und Tumorigenesetests
-
Zellen
(20.000/Napf) wurden in vier Parallelen in 24-Näpfen plattiert, auf parallelen
Platten nach 1, 4, 6 oder 8 Tagen trypsinisiert und unter Verwendung
eines Hämozytometers
gezählt.
Frisches Medium wurde nach 4 und 6 Tagen bereitgestellt. Für den Tumorigenesetest
wurden subkonfluente Kulturen durch Trypsinisierung geerntet, zweimal
gewaschen, und 107 Zellen in PBS wurden
in die Fettpolster der zweiten (axillären) Milchdrüse von ovarektomisierten
SCID-Mäusen
inokuliert, die subkutane 60-Tage-Retard-Pellets, enthaltend 0,72
17β-Estradiol
(Innovative Research of America), trugen. Die Ovarektomie und die
Implantation der Pellets wurde 4–8 Tage vor der Tumorzellinokulation
durchgeführt.
Tumorlänge
und -breite wurden zweimal wöchentlich
in blinder Weise gemesse nen und das Tumorvolumen wurde als Länge × Breite × Tiefe × 0,5 berechnet, wobei
angenommen wurde, das der Tumor ein halbellipsoid ist und die Tiefe
dieselbe wie die Breite ist (Benz et al., Breast Cancer Res Treat,
24: 85–95,
1993).
-
D. Histologie und Quantifizierung
der Blutgefäße
-
Die
Tumoren wurden exzidiert, für
24 Stunden in 4% Paraformaldehyd (pH 7,0) fixiert und in Paraffin eingebettet.
Schnitte (7 μm)
wurden mit monoklonalen Antikörpern
gegen PECAM-1 (Pharmingen), VEGFR-3 (Kubo et al., Blood, 96: 546–553, 2000)
oder PCNA (Zymed Laboratories) oder polyklonalen Antikörpern gegen LYVE-1
(Banerji et al., JCell Biol 144: 789–801, 1999), VEGF-C (Joukov
et al., EMBO J, 16: 3898–911,
1997) oder Laminin nach veröffentlichten
Protokollen (Partanen et al., Cancer, 86: 2406–12, 1999) immungefärbt. Die Durchschnitt
der Anzahl PECAM-1-positiver Gefäße wurde
an Hand dreier Flächen
(60 × Vergrößerung)
mit der höchsten
Gefäßdichte
(Gefäß-"Hotspots") in einem Schnitt
bestimmt. Alle histologischen Analysen wurden unter Verwendung von
Blind-Tumorproben
durchgeführt.
-
E. Adenoviral Expression
von löslichem
VEGFR-3 und Evans-Blau-Dränagetest
-
Die
für das
VEGFR-3-Ig-Fusionsprotein kodierende cDNA wurde in das pAdBgIII-Plasmid
subkloniert und die Adenoviren wurden wie vorher beschrieben hergestellt
(Laitinen et al., Hum Gene Ther., 9: 1481–6, 1998). Die VEGFR-3-Ig-
oder LacZ-Kontroll-Adenoviren
(Laitinen et al., Hum Gene Ther., 9: 1481–6, 1998), 109 PFU/Maus,
wurden 3 Stunden vor der Tumorzellinokulation intravenös in die
SCID-Mäuse
injiziert. Nach 3 Wochen wurden vier Mäuse aus jeder Gruppe narkotisiert,
die ventrale Haut wurde geöffnet
und wenige Mikroliter 3% Evans-Blau-Farbstoff (Sigma) in PBS wurden
in den Tumor injiziert. Die Dränage
des Farbstoffes aus dem Tumor wurde makroskopisch verfolgt.
-
Ergebnisse
-
A. Expression von VEGF-C
oder VEGFR-3-Ig beeinflusst das MCF-7-Zellwachstum in vitro nicht
-
Die
menschlichen MCF-7-Brustkarzinomzellen wurden mit Expressionsplasmiden,
die den menschlichen Vollängen-VEGF-C
oder ein lösliches
VEGFR-3-Fusionsprotein (VEGFR-3-Ig) kodieren, wie oben beschrieben
transfiziert, und stabile Zellpools wurden selektiert. Zum Vergleich
wurden menschlicher VEGF165 oder VEGFR-1-Ig
in denselben Zellen exprimiert. Immunpräzipitation wurde verwendet,
um die konditionierten Medien dieser Zellen auf die effiziente Produktion
und Sekretion des Proteins zu analysieren. Immunpräzipitate von
VEGF-C, VEGF oder der löslichen
Rezeptorproteine aus metabolisch markierten MCF-7-Zellen wurden unter
reduzierenden Bedingungen analysiert.
-
Diese
Untersuchung ergab, dass eine Überexpression
von VEGF-C, VEGF,
löslichem
VEGFR-3-Fusionsprotein oder löslichem
VEGFR-1-Fusionsprotein die Proliferation der MCF-7-Brustkarzinomzellen
in vivo nicht beeinflusst. Wenn die Zellen in 24-Napf-Platten geimpft
wurden und das Wachstum unter Verwendung eines Hämozytometers gemessen wurde,
wurde gefunden, dass die Wachstumsrate der transfizierten Zellen nicht
beeinflusst wurde.
-
B. VEGF-C erhöht das Tumorwachstum,
ohne die Tumorangiogenese zu beeinflussen.
-
Um
die In-vivo-Wirkungen von VEGF-C festzustellen, wurden die MCF-7-Zellpools
in die Brustdrüsen-Fettgewebepolster
von ovarektomierten SCID-Mäusen
implantiert, die Retard-Estrogen-Pelletes
trugen, um ein konstantes Niveau des Hormons bereitzustellen, das
erforderlich ist, um das Wachstum des MCF-7-Tumors zu unterstützen.
-
Die Überexpression
von VEGF-C erhöhte
das Tumorwachstum signifikant (VEGF-C: 545 mm3 ± 110 mm3, Kontrolle: 268 mm3 ± 69 mm3 an 13 Tagen, n = 8, p < 0,0001, t-Test nach Student) die Wirkung
einer VEGF-C-Überexpression
auf das Tumorwachstum war jedoch weniger dramatisch als die von
VEGF-A (VEGF-A: 1136 mm3 ± 339 mm3, Kontrolle: 189 mm3 ± 57 mm3 an 13 Tagen, n = 6, p < 0,0001, t-Test nach Student). Das
erhöhte
Tumorwachstum wurde neutralisiert durch Mischen der VEGF-C oder
VEGF überexprimierenden
MCF-7-Zellen mit Zellen, die die löslichen VEGFR-3- beziehungsweise
VEGFR-1-Fusionsproteine exprimierten. Darüber hinaus wurde gefunden,
dass das erhöhte
Wachstum der VEGF-C überexprimierenden Tumoren
auch durch ein zirkulierendes lösliches
VEGFR-3-Ig gehemmt wurde, das durch einen intravenös injizierten
rekombinanten Adenovirus in der Leber exprimiert wurde.
-
Um
die Wirkung von VEGF-C auf die Tumorangiogenese zu untersuchen,
wurden Schnitte des Tumors mit PECAM-1 gefärbt, einem endothelialen Antigen,
das primär
in Blutgefäßen und
nur schwach in Lymphgefäßen exprimiert
wird. Die Quantifizierung der PECAM-1-positiven Gefäße in den
Tumoren ergab, dass eine Überexpression
von VEGF-C nur eine sehr geringe Wirkung auf die Dichte der Tumor-Blutgefäße hatte
(40,2 ± 12,2
Gefäße/mikroskopischem
Gesichtsfeld für
VEGF-C-Tumoren, n = 18 und 36,6 ± 11,6 für Kontroll-Tumoren, n = 23,
Durchschnitt aus drei verschiedenen Experimenten). Im Gegensatz
dazu erhöhte die Überexpression
von VEGF-A die Gefäßdichte
ungefähr
um das zweifache.
-
C. Die VEGF-C-Überexpression
ist verbunden mit der Lymphangiogenese und dem intralymphatischen Wachstum
von Tumorzellen
-
Die
Wirkung von VEGF-C auf tumorassoziierte Lymphgefäße wurde analysiert durch Immunfärbung auf
den lymphspezifischen Marker LYVE-1 (Banerjiet al., J Cell Biol,
144: 789–801,
1999). Dieser Marker ergab stark hyperplastische Lymphgefäße in der
Peripherie der VEGF-C-überexprimierenden
Tumoren. Das "Proliferating-Cell-Nuclear-Antigen" (PCNA) wurde in
vielen der LYVE-1-positiven Endothelzellen detektiert, was zeigt,
dass diese Lymphgefäße aktiv
proliferierten. Die Bestätigung
der lymphatischen Identität
der Gefäße wurde
erhalten durch Färbung
auf VEGFR-3 und durch das Fehlen einer Färbung auf die Basalmembrankomponente
Laminin. Dünne
Lymphgefäße waren
auch innerhalb einiger der VEGF-C-überexprimierenden Tumoren vorhanden.
-
Die
Lymphgefäße in der
Tumorperipherie wurden im allgemeinen von den VEGF-C-positiven Tumorzellen
infiltriert. In einem deutlichen Gegensatz dazu enthielten die VEGF-überexprimierenden
und die Kontroll-Tumoren keine oder nur wenige Lymphgefäße.
-
D. Die VEGF-C-induzierte
Lymphangiogenese wird durch ein zirkulierendes lösliches VEGFR-3-Fusionsprotein
gehemmt
-
Bei
menschlichem Brustkrebs wird das Sentinelknoten-Verfahren verwendet,
um die Lymphdränage und
Metastasenstreuung zu untersuchen (für eine Übersicht siehe Parker et al.,
Radiol Clin North Am, 38: 809–23,
2000). Um die Lymphdränage
der MCF-7-Tumoren zu verfolgen, wurde der Evans-Blau-Farbstoff in VEGF-C-überexprimierenden
oder Kontroll-Tumoren in Mäusen
injiziert, die mit VEGFR-3-Ig oder Kontroll-Adenovirus infiziert
waren. Kontrollexperimente zeigten, dass die Infektion kultivierter
menschlicher embryomaler Nierenzellen mit dem VEGFR-3-Ig-Adenovirus
zur Sekretion großer
Mengen des löslichen
VEGFR-3-Ig-Fusionsproteins führte
und die intravenöse
Infektion von Mäusen
zu hohen systemischen Niveaus des VEGFR-3-Ig-Fusionsproteins im Serum führte. Die
Injektion von Evans-Blau-Farbstoff in die Tumoren führte zu
einer Färbung
der Lymphgefäße, nicht
jedoch der Blutgefäße, und
ergab im Vergleich zu Kontroll-Tumoren eine erhöhte Zahl von erweiteren Lymphgefäßen, die
die VEGF-C-überexprimierenden
Tumoren umgaben. Die meisten der erweiterten Lymphgefäße waren
bei VEGF-C-überexprimierenden
Tumoren in Mäusen,
die mit dem VEGFR-3-Ig-Adenovirus behandelt wurden, nicht vorhanden.
-
Die
vorstehenden Daten zeigen, dass die VEGF-C-Überexpression in MCF-7-Brustdrüsentumoren stark
und spezifisch das Wachstum von tumorassoziierten Lymphgefäßen induzieren,
jedoch keine wesentlichen Effekte auf die Tumorangiogenese ausüben. Darüber hinaus
wird gezeigt, dass das VEGF-C-vermittelte verstärkte Tumorwachstum und die
tumorassoziierte Lymphangiogenese durch ein lösliches VEGFR-3-Fusionsprotein,
d.h., ein Mittel, das ausgewählt
wurde, um die VEGF-C-vermittelte Stimulation von Endothelzellen, die
VEGFR-3 exprimieren, zu blockieren, gehemmt wurden.
-
Aufgrund
des Fehlens eines spezifischen Markers ist es in der Vergangenheit
schwierig gewesen, festzustellen, ob Tumoren die Lymphangiogenese
aktiv induzieren können
oder eher die bereits existierenden Lymphgefäße durch übermäßiges Wachstum überwachsen
und aufgrund des hohen Drucks in der intersti tiellen Flüssigkeit
innerhalb des Tumors zusammenpressen. Daten von verschiedenen Versuchsmodellen
haben kürzlich
nahe gelegt, dass das Letztere auftritt (Leu et al., Cancer Res,
60: 4324–7,
2000; Stohrer et al., Cancer Res, 60: 4251–5, 2000). Hier wird zum ersten
Mal gezeigt, dass die Überexpression
von VEGF-C das Wachstum von Lymphgefäßen in Assoziation mit experimentellen
Tumoren induzieren kann. Die VEGF-C-induzierten Lymphgefäße in der Tumorperipherie waren
stark hyperplastisch und größtenteils
mit Tumorzellen gefüllt,
wohingegen die Lymphgefäße innerhalb
des Tumors abgeflacht waren und kein Lumen aufwiesen. Anders als lymphatische
Endothelzellen in normalen adulten Geweben waren die lymphatischen
Endothelzellen, die mit den MCF-7-Tumoren assoziiert waren, aktiv
proliferierend. Es scheint daher, dass die meisten der peri- und intratumoralen
Lymphgefäße durch
Proliferation der Endothelzellen von vorher existierenden Lymphgefäßen erzeugt
wurden.
-
Die
Streuung von Krebs durch die Lymphgefäße in die regionalen Lymphknoten
ist lange Zeit ein wichtiger prognostischer Indikator für die klinische
Praxis gewesen. Das in diesem Beispiel demonstrierte Wachstum von
Tumorzellen innerhalb der mit den VEGF-C-überexprimierenden Tumoren assoziierten
erweiterten Lymphgefäße ähnelt sehr
der peritumoralen lymphatischen Invasion, die mit der metastatischen
Streuung zu den Lymphknoten und der geringen Überlebensrate beim menschlichem
Brustkrebs korreliert ist (Lauria et al., Cancer, 76: 1772–8, 1995).
Die hier berichteten Daten geben daher einen Hinweis, dass die Expression
von VEGF-C die Tumormetastase über
das lymphatische System fördert.
Während
Beispiel 28 und andere Daten darauf hindeuten, das VEGFR-3 in den
Blutgefäßen vieler
Arten solider Tumoren (Valtola et al., Am JPathol, 154: 1381–90, 1999;
Partanen et al., Cancer, 86: 2406–12, 1999; Kubo et al., Blood,
96: 546–553,
2000) hochreguliert wird, zeigt das vorliegende Beispiel ein Tumormodell,
bei dem die Wirkungen der Überexpression
von VEGF-C hauptsächlich
lymphangiogen waren.
-
Die
Wirkung von VEGF-C auf das Tumorwachstum war nicht einfach auf die
Variation zwischen den Zellpools zurückzuführen, wie durch die Fähigkeit
des VEGFR-3-Fusionsproteins gezeigt wird, das Wachstum von VEGF-C-überexprimierenden
Tumoren zu hemmen. Durch Injektion von Evans-Blau-Farbstoff in die
Tumoren wurde gezeigt, dass eine erhöhte Zahl von großen dränierenden
Lymphgefäßen mit
den VEGF-C-überexprimierenden
Tumoren assoziiert war. Es ist möglich,
dass die höhere
Zahl von funktionsfähigen
Lymphgefäßen zu einer
besseren Lymphdränage
und somit zu einem niedrigeren interstitiellen Druck und verbesserter Blutperfusion
der VEGF-C-überexprimierenden
Tumoren führen
kann. Unabhängig
davon, ob die VEGF-C-/D-VEGFR-3-vermittelte
Tumorprogression für
einen bestimmten Tumor durch Angiogenese, Lymphangiogenese oder
beides abläuft,
sollten die erfindungsgemäßen therapeutischen
Verfahren diese Prozesse hemmen.
-
Schließlich zeigen
die obigen Ergebnisse, das durch Tumorzellen hergestelltes VEGF-C
das Wachstum von Lymphgefäßen um Tumoren
herum induzieren und somit die intralymphatische Streuung von Krebs erleichtern
kann. Die Daten deuten darauf hin, dass die Hemmung der tumorassoziierten
Lymphangiogenese, zum Beispiel durch Gentherapie, die lösliche VEGFR-3-Proteine
einsetzt, einen wertvollen Weg zur Hemmung der Tumormetastase bildet.
-
BEISPIEL 32
-
Hemmung der Lymphangiogenese
in Mäusen,
die löslichen
VEGFR-3/Flt4 exprimieren
-
Das
vorstehende Beispiel zeigte, das VEGF-C das Tumorwachstum in vivo
verstärkte
und diese Förderung
des Tumorwachstum mit Lymphgefäßen assoziiert
war. Diese Wirkungen von VEGF-C werden durch ein lösliches
VEGFR-3-Fusionsprotein gehemmt. Das vorliegende Beispiel gibt einen
weiteren Hinweis, dass löslicher
VEGFR-3 ein potenter Inhibitor der VEGF-C/VEGF-D-Signalgebung ist und bei Expression
in der Haut von transgenen Mäusen
die Lymphangiogenese hemmt und eine Rückbildung von bereits gebildeten Lymphgefäßen induziert,
während
die Blutvaskulatur intakt bleibt.
-
Insbesondere
zeigt das vorliegende Beispiel, dass ein chimäres Protein, bestehend aus
einem ligandenbindenden Bereich des extrazellulären Bereichs von VEGFR-3, angefügt an die
Fc-Domäne der Immunglobulin(Ig)-γ-Kette (VEGFR-3-If),
die Aktivität
von VEGF-C und VEGF-D bei Expression in der Maus-Epidermis unter dem Keratin-14(K14)-Promotor
neutralisiert und die Bildung der dermalen lymphatischen Vaskulatur hemmt.
Da das Blutgefäßnetzwerk
in diesen Mäusen
normal bleibt, scheint die Hemmung spezifisch für die Lymphgefäße zu sein.
VEGFR-3-Ig induzierte die Rückbildung
von Lymphgefäßen während der
embryonalen Entwicklung, was darauf hinweist, dass die kontinuierliche
Signalgebung durch diesen Rezeptor für die Aufrechterhaltung der
lymphatischen Vaskulatur wesentlich ist.
-
Materialien und Methoden
-
A. Herstellung von VEGF-C-,
VEGF-D- und VEGFR-Ig-Fusionsproteinen
-
Die
reife Form von menschlichem VEGF-C ist in Beispiel 31 und durch
Joukov et al., (EMBO J. 16: 3898–3911, 1997) beschrieben worden.
VEGF-D wurde erhalten von R&D
Systems (Minneapolis, Minnesota). Die VEGFR-1-Ig- und VEGFR-3-Ig-Proteine,
bestehend aus den an menschliche IgG1-Fc-Domäne fusionierten ligandenbindenden
Domänen
von menschlichen VEGFRs, wurden in Drosophila-S2-Zellen (Invitrogen, Carlsbad,
Kalifornien) hergestellt.
-
B. VEGFR-3-Biotests
-
Die
VEGFR-3/EpoR-Chimäre
exprimierende Ba/F3-Zellen (Achen, Eur. J. Biochem. 267, 2505–2515, 2000)
wurden in drei Parallelen in 96-Napf-Mikrotiterplatten zu 15.000
Zellen/Napf, versetzt mit 100 ng/ml VEGF-C und den angegebenen Konzentrationen
von VEGFR-Ig-Proteinen, angeimpft. Nach 48 Stunden wurde die Lebensfähigkeit
der Zellen durch Zugabe von MTT (3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid
(Sigma), 0,5 mg/ml) bestimmt, gefolgt von weiteren 2 h Kultivierung,
Zugabe einer gleichen Menge Zelllyselösung (10% SDS, 10 mM HCl) und
Inkubation über
Nacht bei 37°C.
Die Absorption wurde bei 540 nm gemessen.
-
C. Erzeugung von transgenen
Mäusen
-
Die
Sequenz, die die menschlichen VEGFR-3-Ig-Homologiedomänen 1–3 kodiert,
wurde mittels PCR amplifiziert. Die für diesen Zweck eingesetzten
Primer waren: 5'-TACRAAGCTTTTCGCCACCATGCAG-3' (SEQ ID NO: 23)
und '5-TACAGGATCCTCATGCACAATGACCTC-3' (SEQ ID NO: 24).
-
Das
PCR-Produkt wurde "in
frame" mit dem menschlichen
IgGI-Fc-Schwanz
in den Vektor plg-plus (Ingenius, R&D Systems) kloniert. Das VEGFR-3-Ig-Konstruct
wurde dann in den menschlichen Keratin-14-Promotor-Expressionsvektor
transferiert. Das Expressionskassettenfragment wurde in befruchtete
Maus-Oozyten der
FVB/NIH- und DBAxBalbC-Hybridstämme
injiziert, um sieben Linien von K14-VEGFR-3-Ig-Mäusen zu erzeugen. Die transgene
Expression wurde analysiert und der Phänotyp von allen drei das Transgen
exprimierenden Gründerlinien
wie unten beschrieben bestätigt.
-
D. Analyse der Transgen-Expression
-
Für das Northern-Blotting
wurden 10 μg
aus Haut extrahierter Gesamt-RNA in 1% Agarose einer Elektrophorese
unterzogen, auf Nylonfilter (Nytran) übertragen, mit den entsprechenden
[32P]-markierten cDNA-Sonden hybridisiert
und einer Autoradiographie ausgesetzt. Für das Western-Blotting wurden
Hautbiopsien in dem Lysepuffer (20 mM Tris, pH 7,6, 1 mM EDTA, 50
mM NaCl, 50 mM NaF, 1% Triton-X100), versetzt mit 1 mM PMSF, 1 mU/ml
Aprotinin, 1 mM Na3V04 und
10 μg/ml
Leupeptin, homogenisiert. Die Ig-Fusionsproteine wurden aus 1 mg
Gesamt-Protein präzipitiert
und in SDS-PAGE getrennt, auf Nitrozellulose übertragen und unter Verwendung
von Meerrettich-Peroxidase-konjugierten
Kaninchenantikörpern
gegen menschliches IgG (DAKO, Carpinteria, Kalifornien) und dem "Enhanced-Chemiluminescence"-System detektiert.
-
E. Immunhistochemie und
TUNEL-Färbung
-
Paraffinschnitte
(5 μm) von
mit 4% Paraformaldehyd (PFA) fixierten Geweben wurden unter Verwendung
von monoklonalen Ratten-Antikörpern
gegen Maus-VEGFR-3 (Kubo et al., Blood 96: 546–553, 2000) oder CD31/PECAM-1
(PharMingen, San Diego, Kalifornien), polyklonalen Kaninchenantikörpern gegen Maus-LYVE-1 (Banerji et
al., J Cell Biol, 144: 789–801,
1999), oder biotinylierten monoklonalen Mausantikörpern gegen
menschliche IgG-Fc-Domäne
(Zymed, San Diego, Kalifornien) gefärbt. Für die TUNEL-Färbung wurde
eine Detektion der DNA-Fragmentierung unter Verwendung des In-situ-Zelltod-Detektionskits
(Fluoreszein; Roche, Indianapolis, IN) durchgeführt.
-
F. Visualisierung von
Blut- und Lymphgefäßen
-
Für die Visualisierung
von Blutgefäßen (Thurston
et al. Science 286, 2511–2514
(1999) wurden 100 μl 1
mg/ml biotinyliertes Lycopersicon-esculentum-Lektin (Sigma) durch
die Oberschenkelvenen (IV) injiziert und für 2 Min zirkulieren gelassen.
Nach Fixierung durch Perfusion mit 1% PFA/0,5% Glutaraldehyd in
PBS wurde gebundenes Lektin durch die ABC-3,3'-diaminobenzidinperoxidasereaktion
sichtbar gemacht. In VEGFR-3-+/LacZ-Mäusen wurden
die Lymphgefäße anschließend mit
dem β-Galaktosidasesubstrat
X-Gal (Sigma, St. Louis, MO) gefärbt.
Für die
Sichtbarmachung funktionsfähiger
Lymphgefäße wurde
Evans-Blau-Farbstoff (5 mg/ml; Sigma, St. Louis, MO) in die Fußballen
der hinteren Gliedmaßen
injiziert, oder TRITC-Dextran
(Sigma, 8 mg/ml) wurde in das Ohr oder den Schwanz injiziert und
die Lymphgefäße wurden
durch Licht- beziehungsweise Fluoreszenzmikroskopie untersucht.
-
G. Detektion des VEGFR-3-Ig-Proteins
in Serum
-
ELISA-Platten
(Nunc Maxisorp, Kopenhagen, Dänemark)
wurden mit Mausantikörpern
gegen menschliches IgG (Zymed, 2 μg/ml
in PBS) oder menschlichen VEGFR-3 (Klon 7B8, 4 μg/ml) beschichtet. Die Maus-Seren
wurden in dem Inkubationspuffer (5 mg/ml BSA, 0,05% Tween 20 in
PBS) verdünnt
und die Bindung wurde für
2 h bei Raumtemperatur ermöglicht.
Die Platten wurden dann 3mal mit Inkubationspuffer vor der Zugabe
von Maus-Anti-Human-IgG1
(Zymed, 1:500) für
1 h gewaschen. Streptavidin, konjugiert mit alkalischer Phosphatase
(Zymed, 1:5000), wurde dann in den Näpfen für 30 min inkubiert, gefolgt
von der Zugabe des Substrats (1 mg/ml p-Nitrophenylphosphat in 0,1
M Diethanolamin, pH 10.3) und Absorptionsmessung bei 405 nm.
-
H. Magnetresonanzbildgebung
-
MRI-Daten
wurden unter Verwendung von einer s.m.i.s.-Konsole (Surrey Medical
Imaging Systems, Guildford, UK), über eine Schnittstelle verknüpft mit
einem 9,4-T-Vertikalmagneten (Oxford Instruments, Oxford, UK), erfasst.
Eine Oberflächenspule
mit einer einzelnen Schleife (Durchmesser 35 mm) wurde für die Signalübertragung
und die Detektion verwendet. Eine T2-gewichtete (TR 2000 ms, TE 40 ms, 4
Abtastungen/Linie) Mehrschicht-Spin-Echo-Sequenz wurde mit einem
Gesichtsfeld ("field
of view, FOV) von 25,6 mm2 (Matrixgröße: 256 × 128) und
einer Schichtdicke von 1,3 mm in Querorientierung verwendet. Bei
1,2 ppm zentrierte Sättigungsimpulse
wurden verwendet, um die Fettsignale in den T2-Bildern zu verringern.
Diffusionsgewichtete MRI wurde erlangt unter Verwendung monopolarer
Diffusionsgradienten (b-Wert ≈ 800
s/mm2) entlang der Schichtachsen in der
Spin-Echo-Sequenz (TR 2000 ms, TE 40 ms), und der apparente Wasserdiffusionskoeffizient
(ADC) wurde errechnet durch Anpassung der MRI-Daten als Funktion
der b-Werte in eine einzelne Exponentialfunktion.
-
Ergebnisse
-
A. Lösliches VEGFR-3 hemmt die VEGF-C-vermittelte
Signalgebung in vitro
-
Um
die VEGF-C-Signalgebung durch VEGFR-3 zu hemmen, wurde ein aus den
ersten drei Ig-Homologiedomänen
von VEGFR-3 und der IgG-Fc-Domäne
bestehendes Fusionsprotein eingesetzt. Das VEGFR-3-Ig band VEGF-C
und VEGF-D mit derselben Effizienz wie die Vollängen-Extrazellulardomäne und hemmte
die VEGF-C-induzierte
VEGFR-3-Phosphorylierung und die anschließende p42/p44-Mitogenen-aktivierte-Proteinkinase(MAPK)-Aktivierung
in VEGFR-3-exprimierenden Endothelzellen. Im Gegensatz dazu beeinflusst
ein ähnliches
VEGFR-1-Ig-Fusionsprotein, das VEGF-C nicht bindet, die p42/p44-MAPK-Aktivierung nicht.
-
Die
Wirkung von löslichem
VEGFR-3 auf die VEGF-C-Signalgebung wurde auch in einem Biotest
unter Verwendung eines chimären
VEGFR-3/Erythropoietin(Epo)-Rezeptors bestimmt, der in der Lage
ist, VEGF-C-abhängige Überlebens-
und Proliferationssignale für
die IL-3-abhängigen
Ba/F3-Zellen in Abwesenheit von IL-3 zu übertragen (Achen et al., Eur.
J. Biochem., 267: 2505–2515,
2000). In diesem Zelltest trat eine vollständige Hemmung des VEGF-C-abhängigen Zellüberlebens
bei einem molaren Verhältnis
von 0,5:1 (VEGFR-3-Ig:VEGF-C) auf, wohingegen VEGFR-1-Ig keine Wirkung
hatte. Gleichermaßen
beseitigt VEGFR-3-Ig auch das VEGF-D-induzierte Überleben der VEGFR-3/EpoR-Zellen. Im
Gegensatz dazu beseitigte selbst ein zehnfacher Überschuss an VEGFR-2-Ig das
VEGF-C-abhängige Überleben
nur teilweise, möglicherweise
aufgrund einer geringeren Affinität von VEGF-C gegenüber VEGFR-2.
-
B. Lösliches VEGFR-3 hemmt die Bildung
von Lymphgefäßen in vivo
-
Um
die hemmende Wirkung von VEGFR-3-Ig in vivo zu bestimmen, wurde
das Fusionsprotein unter Kontrolle des K14-Promotors exprimiert,
welcher die Transgenexpression zu den basalen Epidermiszellen der Haut
lenkt. Die VEGFR-3-Ig-Expression wurde in Mäusen durch Northern-Blotting
von Haut-RNA und durch Western-Blotting von Proteinextrakten aus
der Haut detektiert. Diese Mäuse
schienen gesund und fruchtbar, und wiesen eine normale Lebensspanne
auf. Die histologische Untersuchung der Haut ergab eine verdickte Dermis
und Unterhautschicht. Antikörperfärbung bestätigte die
VEGFR-3-Ig-Expression in den basalen Keratinozyten. Wenn die Hautschnitte
auf Marker für
das lymphatische Endothel, VEGFR-3 (Jussila et al., Cancer Res.
58: 1599–1604,
1998; Kubo et al., Blood 96: 546–553, 2000) und LYVE-1 (Banerji
et al., J Cell Biol, 144: 789–801,
1999) gefärbt
wurden, wurden in den transgenen Mäusen keine Lymphgefäße beobachtet,
obwohl in der Haut von normalen Mäusen Lymphgefäße gefärbt wurden.
Im Gegensatz dazu wurden sowohl in der transgenen als auch in der
Wildtyp-Haut Blutgefäß auf den
panendothelialen Marker PECAM-1/CD31 gefärbt.
-
C. Lösliches VEGFR-3 unterdrückt die
Lymphangiogenese, nicht jedoch die Angiogenese
-
Um
die Lymphgefäße besser
sichtbar zu machen wurden die K14-VEGFR-3-Ig-Mäuse mit heterozygoten VEGFR-3+/LacZ-Mäusen gepaart,
die p-gal am Flt4-Lokus exprimieren (Dumont et al. Science 282, 946–949, 1998).
Wenn "Whole-Mount"-Gewebepräparate der
Ohrhaut unter Verwendung des Substrats X-gal gefärbt wurden, wurden keine Lymphgefäße detektiert,
wohingegen bei den Kontrollmäusen
eine Blaufärbung von
Lymphgefäßen sichtbar
gemacht wurde. Bei Gefäß-Perfusionsfärbung unter
Verwendung von biotinmarkiertem Lektin (Thurston et al. Science
286, 2511–2514,
1999) erschienen die Blutgefäße in den
K14-VEGFR-3-Ig-Mäusen
normal.
-
Die
Abwesenheit von Lymphgefäßen wurde
auch bestätigt
unter Verwendung eines Funktionsfähigkeitstests, der das Schicksal
von in die Haut injiziertem Evans-Blau-Farbstoff oder TRITC-Dextran verfolgt.
Der Farbstoff wurde nach Injektion in die Fußballen der hinteren Gliedmaßen von
Wildtyp-Mäusen
rasch in den Lymphgefäßen um die
Ischiasvene herum angesammelt, wohingegen kein Farbstoff in den
Gefäßen in den transgenen
Mäusen
beobachtet wurde, wo sammelnde Lymphgefäße entweder fehlten oder rudimentär waren.
Die Lymphgefäße in den
Kontrollmäusen
wurden auch unter Verwendung von Fluoreszenzmikroskopie für intradermal
in das Ohr oder den Schwanz injiziertes TRITC-Dextran sichtbar gemacht, wohingegen
solche Gefäße in den
transgenen Mäusen
nicht beobachtet wurden.
-
D. Zirkulierender VEGFR-3
ist mit einem vorübergehenden
Verlust von Lymphgewebe in inneren Organen verbunden
-
Im
Alter von zwei Wochen besaßen
die VEGFR-3-Ig/VEGFR-3+/LacZ-Mäuse im Vergleich
zu den Kontroll-VEGFR-3+/LacZ-Wurfgeschwistermäusen, falls überhaupt,
lediglich einige wenige dünne
und rudimentäre
Lymphgefäße in Organen
wie dem Zwerchfell, dem Herzen, der Lunge, dem Blinddarm, dem Pankreas,
dem Mesenterium und der Speiseröhre.
Solche durch X-Gal-Färbung erhaltenen
Befunde wurden durch Immunfärbung
auf VEGFR-3 und LYVE-1 bestätigt.
Darüber
hinaus war das Fehlen von Lymphgefäßen im Herzperikard zumindest
bei einigen der Mäuse
mit einer Ansammlung von perikardialer Flüssigkeit verbunden. In einem
Alter von drei Wochen war erneutes Wachstum der Lymphgefäßen ersichtlich.
In adulten transgenen Mäusen
wiesen lediglich einige Organe wie beispielsweise Herz und Zwerchfell
abnormal gemusterte und unvollständig
entwickelte Lymphgefäße auf.
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Die
in den inneren Organen beobachteten Effekte deuten darauf hin, dass
das lösliche
VEGFR-3-Ig-Protein im Blutstrom zirkuliert. In der Tat wurde das
Fusionsprotein im Serum der transgenen Mäusen unter Verwendung eines
spezifischen enzymgekoppelten Immunabsorptionstests detektiert;
die Titer lagen im Bereich zwischen 100–200 ng/ml, wobei sie in jungen
Mäusen
am höchsten
waren. Auf Grundlage unseres In-vitro-Experiments würden solche
Konzentrationen etwa 20–40
ng/ml VEGF-C neutralisieren. Das VEGFR-3-Ig-Protein war im Blutstrom
relativ stabil, da intravenös
injiziertes VEGFR-3-Ig für
mindestens neun Stunden im Serum vorhanden war.
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E. Der transgene Phänotyp weist
Eigenschaften des Lymphödems
beim Menschen auf
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Die
K14-VEGFR-3-Ig-Mäuse
wurden von ihren Wildtyp-Wurfgeschwistern durch die Schwellung ihrer Füße, die
bereits bei Geburt erkennbar war, unterschieden. Ältere Mäuse zeigten
eine Verdickung der Haut, eine dermale Fibrose und eine verstärkte Ablagerung
von Unterhautfett. Magnetresonanzbildgebung (MRI) ergab prominente
T2-hyperintensive Bereiche in der Fußhaut und
im Unterhautgewebe der transgenen Mäuse, was auf verstärkte Flüssigkeitsansammlung
hinweist, wohingegen ähnliche
Bereiche in den Wurfgeschwister-Kontrollen fehlten. Der apparente
Diffusionskoeffizient (ABC) für
diese hyperintensiven Flächen
betrug 1,99 [0,60] × 10–3 mm2/s, was höher ist als für normales
Gewebe, bei dem der ADC 1,32 [0,21] × 10–3 mm2/s betrug, und etwa 1–2 Größenordnungen größer als
die Werte für
Fett (Thurston, et al. Science 286, 2511–2514 (1999). Darüber hinaus
variierte die Größe und das
Erscheinungsbild der Lymphknoten, insbesondere in den großen paraaortischen
Lymphknoten, die die inferiore Vena cava umgeben. Mesentere Lymphknoten
und Peyer-Plaques wurden jedoch in den VEGFR-3-Ig-Mäusen beobachtet.
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F. Rückbildung der sich entwickelnden
Lymphgefäße durch
Endothelzellapoptose
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Während der
Embryogenese tritt ein dramatischer Anstieg der K14-getriebenen
Transgenexpression bei E14,5 auf, und bei E16,5 umfasst die Expression
die gesamte embryonale Haut (Byrne, et al., Development 120, 2369–2383, 1994).
Bei Analyse im VEGFR-3+/LacZ-Hintergrund durch X-Gal-Färbung waren
die lymphatischen Netzwerke der Haut zwischen transgenen und Wildtyp-Embryos
bei E15 nicht unterscheidbar. Bei E15,5–16,5 hatten sich die Lymphgefäße der transgenen
Embryos in einigen Bereichen zurückgebildet.
Bei E17,5 bildeten die Lymphgefäße nach
wie vor ein kontinuierliches Netzwerk, waren jedoch dünner als
in den Kontrolle-Embryos. Bei E18,5 war das lymphatische Netzwerk
der Haut bei den transgenen Embryos vollständig zerstört, und nach der Geburt existierten
keine oder nur wenige einzelne zerstörte Lymphgefäße in der Haut,
die hauptsächlich
die großen
dermalen Blutgefäße begleiteten.
Während
der Embryogenese bilden sich die Lymphgefäße daher anfangs in der Haut,
bilden sich jedoch zurück,
wenn die Expression des Transgens angeschaltet wird. Die Bildung
der dermalen Blutvaskulatur wurde jedoch in den K14-VEGFR-3-Ig-Embryos nicht
gehemmt, wie durch X-Gal-Färbung
im Tie-Promotor-LacZ-Hintergrund
gezeigt wurde (Korhonen et al. Blood 86, 1828–1835 (1995).
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TUNEL-Färbung wurde
verwendet, um Apoptose in Endothelzellen zu detektieren, die durch
gleichzeitige Färbung
auf PECAM-1 identifiziert wurden. Apoptische Endothelzellen wurden
in der Dermis der transgenen Embryos zuerst bei E17,5 und E18,5
beobachtet. In den Wildtyp-Embryos wurde keine Endothelzellapoptose
beobachtet. Die TUNEL-positiven Zellen wurden nahezu ausschließlich in
VEGFR-positiven Endothelien in der transgenen Haut detektiert, was
darauf hindeutet, dass die VEGFR-3-Ig-vermittelte Apoptose auf das lymphatische
Endothel gerichtet war.
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Das
vorliegende Beispiel zeigt, dass lösliches VEGFR-3-Fusionsprotein die
Lymphangiogenese hemmt und zu einer Rückbildung existierender fötaler Gefäße in vivo
führt.
Eine kontinuierliche VEGFR-3-Signalgebung ist daher essenziell für die fötale Entwicklung
und Aufrechterhaltung des Lymphgefäßsystems.
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Die
Abwesenheit von Lymphgefäßen in der
Haut von K14-VEGFR-3-Ig-Mäusen war
verbunden mit einer Verdickung der Dermis und insbesondere der Unterhautfettschicht
wie beim menschlichen Lymphödem – einer
Fehlfunktion, die durch Insuffizienz des lymphatischen Systems verursacht
wird und durch Schwellung der Extremitäten mit ansteigender Schwere
gekennzeichnet ist (Witte et al., Lymphangiogenesis: Mechanisms, significance
and clinical implications. in Regulation of Angiogenesis (Hrsg.
Goldberg, I. D. & Rosen,
E. M.) 65–112
(Birkräuser
Verlag, Basel, Schweiz) 1997; Mortimer, Cancer 83, 2798–2802 (1998).
Beim primären Lymphödem, das
eine ererbte Krankheit ist, sind die oberflächlichen oder subkutanen Lymphgefäße üblicherweise
hyperplastisch oder aplastisch, und sie sind nicht in der Lage,
Lymphflüssigkeit
in den venösen
Kreislauf zu transportieren. Das nichterbliche sekundäre oder
erworbene Lymphödem
entwickelt sich, wenn die Lymphgefäße durch Operation, Strahlung,
Infektion oder Trauma geschädigt
werden.
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Beim
Lymhödem
sammelt sich eine proteinreiche Flüssigkeit im interstitiellen
Raum an, was zu Gewebefibrose und Verfettung, Störung der Wundheilung und Empfänglichkeit
gegenüber
Infektionen führt.
Bei K14-VEGFR-3-Ig-Mäusen
gab es einen Mangel hinsichtlich des Tranports von Makromolekülen in der
Dermis und, insbesondere bei älteren
Mäusen,
Zeichen von dermaler Fibrose. Darüber hinaus waren die Schwellung der
Füße und die
verstärkte
Flüssigkeitsansammlung
in der Haut und im Unterhautfettgewebe bei den transgenen Mäusen den
Symptomen des Lymphödems
beim Menschen ähnlich.
Der Hautphänotyp
der K14-VEGFR-3-Ig-Mäuse hat
daher etliche Eigenschaften mit dem menschlichen Lymphödem gemeinsam.
Bei Untersuchungen einiger Lymphödemfamilien
sind heterozygote, inaktivierende Fehlsinn("Missense")-Mutationen in der Tyrosinkinase-kodierenden
Region von Flt4 detektiert worden (Karkkainen et al., Nature Genet.,
25: 153–159,
2000; Irrthum et al., Am. J. Hum. Gen. 67: 259–301 2001). Zumindest einige
Lymphödempatienten haben
aufgrund defekter VEGFR-3-Signalgebung dysfunktionale Lymphbahnen.
In Übereinstimmung
mit diesen Beobachtung zeigen die Ergebnisse in diesem Beispiel,
dass die Unterbrechung der VEGFR-3-Signalgebung durch das lösliche VEGFR-3-Protein
das lymphatische Netzwerk vollständig
zerstören
und zu einem Lymphödem-ähnlichen
Phänotyp
führen
kann. Darüber
hinaus war die Größe und das
Erscheinungsbild bestimmter regionaler Lymphknoten, wie in einigen
Fällen
von Lymphödem,
variabel, was darauf hindeutet, das der Lymphfluss und eine funktionsfähige lymphatische
Vaskulatur essenziell sind für
die Bildung normaler Lymphknoten.
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VEGFR-3-Ig
induzierte auch die Rückbildung
von bereits gebildeten Lymphbahnen. Die Hemmung der VEGF-C- und/oder
VEGF-D-Bindung an
VEGFR-3 während
der Entwicklung führt
daher zur Apoptose der lymphatischen Endothelzellen und zur Zersetzung des
lymphatischen Netzwerks, was zeigt, dass die kontinuierliche VEGFR-3-Signalgebung
für das Überleben
der lymphatischen Endothelzellen erforderlich ist. In Zellkultur aktiviert
VEGFR-3 biochemische Signalgebungskaskaden, die mit dem Überleben
von Endothelzellen verbunden sind. Obwohl transgene Mäuse, die
entweder VEGF-C (Jeltsch et al., Science, 276: 1423–1425, 1997) oder
VEGF-D in der Haut überexprimieren,
eine hyperplastische dermale Lymphvaskulatur entwickeln, bilden sich
ihre dermalen Lymphgefäße ebenfalls
zurück,
wenn sie mit K14-VEGFR-3-Ig-Mäusen
gepaart werden. Da beide VEGFR-3-Liganden
auch in der Haut exprimiert werden, kann der bei K14-VEGFR-3-Ig-Mäusen beobachtete
Phänotyp
auch auf eine gleichzeitige Hemmung sowohl von VEGF-C als auch VEGF-D
zurückzuführen sein.
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Obwohl
VEGF-C und VEGF-D für
Blutgefäßendothelzellen
sowohl in vitro als auch in vivo mitogen sind (Joukov et al. EMBO
J. 16, 3898–3911,
1997; Achen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 548–553, 1998;
Cao et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14389–14392, 1998; Witzenbichler
et al., Am. J.. Pathol. I 53, 381–394, 1998; Marconcini et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96, 9671–9676, 1999) schien VEGFR-3-Ig
die Blutgefäße nicht
zu beeinflussen. Das späte
Einsetzen der K14-Promotor-Expression
erklärt
möglicherweise
die lymphatische Spezifität
des VEGFR-3-Ig-Proteins. Ein nennenswerter Anstieg der K14-Promotoraktivität ist bis
etwa E14.5–16.5
nicht zu erkennen (Byrne et al., Development 120: 2369–2383, 1994).
Obwohl die Expression von endogenem VEGFR-3 in sich entwickelnden
Blutgefäßen zuerst
bei E8.5 detektiert wird, ist sie in gesundem Blutgefäßendothel
bis E14.5–16.5
großenteils
herunterreguliert (Dumont et al., Science 282, 946–949 1998; Kaipainen,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 3566–3570, 1995). Während der
Entwicklungsperiode, wenn VEGFR-3 in Blutgefäßen dothel von gesunden Geweben
normalerweise nicht mehr auftritt, spielt die VEGFR-3-Signalgebung
eine eher geringere Rolle bei der Angiogenese in der Haut als andere
Rezeptoren.
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Bei
jungen VEGFR-3-Ig-Mäusen
waren etliche innere Organe nahezu vollständig ohne Lymphgefäße, sie
wuchsen jedoch in adulten Mäusen
erneut, wenn auch in einigen Organen in einem abnormalen Muster. Das
Wachstum und die Aufrechterhaltung der lymphatischen Vaskulatur
kann daher in adulten Organen reaktiviert werden. Abnehmende Niveaus
der VEGFR-3-Hemmung oder unabhängige
Signale aus reifender Bindegewebsmatrix zum Beispiel könnten die
Lymphangiogenese reaktiviert haben, es wurde jedoch kein Hinweis erhalten,
der nahelegen würde,
das erhöhte
VEGF-C- oder VEGF-D-Niveaus hierfür verantwortlich waren. Die Verabreichung
von VEGF-C durch einen Adenovirus-Vektor in Mengen, die diejenigen übersteigen,
die normalerweise in interstitiellen Flüssigkeiten gefunden werden,
kann in adulten Geweben zu lymphatischem Wachstum führen. Die
Verwendung eines modifizierten VEGF-C, der VEGFR-2 nicht nicht mehr
bindet, in der Gentherapie (U.S.-Patent Nr. 6.130.071 Joukev et
al., J. Biol. Chem., 273: 6599–6602)
kann dessen potentielle Wirkungen auf das Blutgefäßendothel
verhindern.
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Löslicher
VEGFR-3 ist daher ein potenter und spezifischer Inhibitor der Lymphangiogenese
in vivo. Der lösliche
VEGFR-3 kann das extrazelluläre
Fragment von Flt4 umfassen, wie andernorts in der Beschreibung beschrieben.
Wie oben gesehen wurde, ist ein bevorzugter löslicher VEGFR-3 einer, der
die ersten drei Domänen
von VEGFR-3 umfasst, es sollte jedoch verstanden werden, das der
lösliche
VEGFR-3 ein Fragment von VEGFR-3 sein kann, das mehr oder weniger
von der Wildtyp-Sequenz
von VEGFR-3, die in 2 angegeben ist,
umfasst. Zum Beispiel kann das lösliche
Peptid auch einen oder mehrere von IgIV, IgV, IgVI, IgVII umfassen.
Alternativ kann es sein, dass ein löslicher VEGFR-3 lediglich IgI
in jeder Kombination mit ein oder mehreren der Domänen, umfasst,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus IgII, IgIII, IgIV, IgV, IgVI and
IgVII.
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Darüber hinaus
etabliert das vorliegende Beispiel auch ein Mausmodell, das Eigenschaften
von menschlichem Lymphödem
aufweist. Da bein Lymphödem
immer die Haut involviert ist, ist dieses Mausmodell nützlich zum
Verständnis
und zur Charakterisierung dieser Erkrankung und beim Testen von
neuen Therapien, die bei menschlichen Patienten angewendet werden
könnten.
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Während die
Erfindung hier in Verbindung mit bestimmten Ausführungsformen davon beschrieben wurde,
wird es ersichtlich sein, dass sie weiter modifiziert werden kann,
und diese Anmeldung alle Variationen, Verwendungen oder Adaptationen
der Erfindung abdecken soll, die grundsätzlich den Prinzipien der Erfindung folgen,
einschließlich
solcher Abweichungen von der vorliegenden Offenbarung, wie sie innerhalb
der bekannten und üblichen
Praxis des Fachgebietes, zu dem die Erfindung gehört, aufkommen,
und wie sie auf die wesentlichen hier vorstehend beschriebenen Merkmale
angewendet werden mögen
und wie sie im Bereich der angefügen
Ansprüche
liegen.
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