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Die
Erfindung bezieht sich auf die Gebiete der Medizin und der Zellbiologie.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Mittel und Verfahren
zur Regulation der Gentranscription. Die Erfindung bezieht sich
weiterhin auf Mittel und Verfahren zur Bestimmung, ob eine DNA-Sequenz
eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft und/oder eine
die Gentranscription reprimierende Eigenschaft hat.
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Mit
dem Fortschritt der verschiedenen Genomprojekte wurden Sequenzen
von ganzen Genomen von Organismen verfügbar. Die Datenflut hat das
Interesse vieler Forscher erweckt. Eine der bemerkenswerteren Ergebnisse
war die Beobachtung, dass das humane Genom nicht für erheblich
mehr Gene codiert als das Genom von einfachen Organismen wie der
Fruchtfliege. Der Fokus vieler Forscher verschiebt sich jetzt von
der Identifizierung von Genen zur Bestimmung der Genexpression und
Genfunktion. Beispiele für
solche Techniken sind DNA-Mikroarrays,
funktionelle genomische Anwendungen und Proteomik. Diesen Techniken
ist gemeinsam, dass sie um die Funktion und Expression von codierenden
Sequenzen herum zentriert sind. Während unser Wissen über die
Gene dramatisch zunimmt, begrenzt jedoch das Verständnis der
Art und Weise, wie die Expression der Gene reguliert wird, die Fähigkeit,
dieses schnell anwachsende Wissen auch anzuwenden. Dies ist zum
Beispiel der Fall bei der Erzeugung von transgenen Pflanzen und
Tieren und in der humanen Gentherapie. Bei diesen Anwendungen wird
typischerweise fremde Nucleinsäure
in Zellen eingeführt,
um eine Expression von codierenden Sequenzen zu erhalten. Für eine längere Funktion
der eingeführten
Sequenzen ist häufig
eine Integration der fremden Nucleinsäure in das Genom der Zelle
erforderlich. Die Integration von Sequenzen in das Genom führt jedoch
zu einer unvorhersagbaren Expression, da die umgebende DNA die Transcription
der integrierten Sequenzen beeinflusst. Diese Unvorhersagbarkeit
ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass
eingeführte
Sequenzen noch nicht mit ausreichender genetischer Information versehen werden können, um
die integrierten Sequenzen gegenüber
den transcriptionsbeeinflussenden Wirkungen der umgebenden DNA funktionell
zu isolieren. Zu einem anderen Teil ist dies darauf zurückzuführen, dass
nicht genug über
die transcriptionsbeeinflussenden Wirkungen von umgebender DNA bekannt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft DNA-Sequenzen, die eine Fähigkeit
umfassen, die Transcription von Genen in cis zu beeinflussen. Typischerweise,
wenn auch nicht notwendigerweise, codieren die untersuchten Sequenzen
selbst nicht für
ein funktionelles Protein. Verschiedene Sequenzelemente mit der
Fähigkeit,
die Gentranscription in cis zu beeinflussen, wurden identifiziert.
Diese Elemente reichen von Promotoren, Enhancern und Silencern bis
zu Isolatoren und MAR-Elementen.
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Durch
die Tatsache, dass so viele verschiedene Typen von regulatorischen
Sequenzen gefunden wurden, entsteht der Eindruck, dass es sehr leicht
wäre, effektive
Expressionscassetten zu gestalten. Genau das Gegenteil ist jedoch
wahr. Die Gestaltung von Expressionscassetten erfolgt häufig immer
noch durch Versuch und Irrtum. Es ist ganz oft möglich, eine gewisse Art der
Expression eines Fremdgens in einer Zielzelle oder deren Nachkommen
zu erhalten. Sehr oft ist es jedoch schwierig, das Expressionsniveau
oder die Persistenz der Expression, die eine Expressionscassette
in einer Zielzelle aufweisen kann, auch nur ansatzweise vorherzusagen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt unter anderem Mittel und Verfahren
zum Nachweiser und Isolieren von neuen transcriptionsregulierenden
Elementen bereit. Ein Verfahren zum Nachweisen und gegebenenfalls
Selektieren einer DNA-Sequenz
mit einer die Gentranscription modulierenden Eigenschaft wird angegeben,
das das Versehen eines Transcriptionssystems mit einer Vielzahl
von fragmentumfassenden Vektoren umfasst, wobei die Vektoren Folgendes
umfassen: i) ein Element mit einer Gen-Transcription reprimierenden
Eigenschaft, und ii) einen Promotor, der die Transcription eines
Reporter-Gens steuert, wobei das Verfahren weiterhin das Durchführen eines
Selektionsschritts in dem Transcriptionssystem umfasst, um die DNA-Sequenz
mit der die Gentranscription modulie renden Eigenschaft zu identifizieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform befinden
sich diese Fragmente zwischen i) dem Element mit der die Gentranscription
modulierenden Eigenschaft und ii) dem Promotor, der die Transcription
des Reporter-Gens steuert. RNA-Polymerase leitet den Transcriptionsvorgang
ein, nachdem sie an eine spezifische Sequenz gebunden hat, die Promotor
genannt wird und die signalisiert, wo die RNA-Synthese beginnen
sollte. Eine modulierende Eigenschaft kann die von dem Promotor
ausgehende Transcription in cis bei einem gegebenen Zelltyp und/oder
einem gegebenen Promotor verstärken.
Dieselbe DNA-Sequenz kann in einem Zelltyp oder bei einem Promotortyp
eine verstärkende
Eigenschaft umfassen, während
sie in einer anderen Zelle oder bei einem anderen Promotortyp eine
andere oder keine die Gentranscription modulierende Eigenschaft
umfasst. Die Transcription kann durch eine direkte Wirkung des regulatorischen
Elements (oder des bzw. der daran bindenden Proteine) auf die Transcription
eines bestimmten Promotors beeinflusst werden. Die Transcription
kann jedoch auch durch eine indirekte Wirkung beeinflusst werden,
zum Beispiel weil das regulatorische Element die Funktion von einem
oder mehreren regulatorischen Elementen beeinflusst. Eine die Gentranscription
modulierende Eigenschaft kann auch eine stabile Gentranscriptionseigenschaft
umfassen. Mit "stabil" ist gemeint, dass
das beobachtete Transcriptionsniveau sich über wenigstens 30 Zellteilungen
nicht wesentlich ändert.
Eine stabile Eigenschaft ist in Situationen nützlich, in denen Expressionseigenschaften über viele
Zellteilungen hinweg vorhersagbar sein sollten. Typische Beispiele
sind Zelllinien, die mit Fremdgenen transfiziert sind. Andere Beispiele
sind transgene Tiere und Pflanzen und Gentherapien. Sehr häufig funktionieren
eingeführte
Expressionscassetten nach einer steigenden Anzahl von Zellteilungen
oder Pflanzen- oder Tiergenerationen anders. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst eine stabile Eigenschaft die Fähigkeit, die Gentranscription
in anschließenden
Generationen einer transgenen Pflanze oder eines transgenen Tiers
aufrechtzuerhalten. Wenn die Expression induzierbar ist, umfasst
die stabile Eigenschaft selbstverständlich auch die Eigenschaft,
die Induzierbarkeit der Expression in anschließenden Generationen einer transgenen
Pflanze oder eines transgenen Tiers aufrechtzuerhalten. Häufig fallen
die Expressionsniveaus mit steigender Zahl von Zellteilungen drastisch
ab. Bei einem Verfahren der Erfindung ist es möglich, eine DNA-Sequenz, die
in der Lage ist, den mit steigender Zahl von Zellteilungen auftretenden
drastischen Abfall der Transcriptionsniveaus wenigstens zum Teil
zu verhindern, nachzuweisen und gegebenenfalls zu selektieren. In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die die Gentranscription modulierende Eigenschaft also eine
stabile Gentranscriptionseigenschaft. Verblüffenderweise können Fragmente,
die eine DNA-Sequenz mit der stabilen Gentranscriptionseigenschaft
umfassen, mit einem Verfahren der Erfindung nachgewiesen und gegebenenfalls
selektiert werden, obwohl das Verfahren nicht notwendigerweise die
langfristige Stabilität
der Transcription misst. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die die Gentranscription modulierende Eigenschaft
eine stabile, die Gentranscription verstärkende Eigenschaft. Es wurde
beobachtet, dass der Einbau einer DNA-Sequenz mit einer die Gentranscription modulierenden
Eigenschaft in einen Expressionsvektor mit einem interessierenden
Gen nach Integration des Expressionsvektors in das Genom einer Zelle
zu einem höheren
Transcriptionsniveau des interessierenden Gens führt und dass das höhere Genexpressionsniveau
außerdem
stabiler ist als bei Abwesenheit der DNA-Sequenz mit der die Gentranscription
modulierenden Eigenschaft.
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In
Experimenten, die so gestaltet wurden, dass ein interessierendes
Gen in das Genom einer Zelle eingeführt wird und eine Expression
des interessierenden Gens erhalten wird, wurde Folgendes beobachtet. Wenn
zusammen mit dem interessierenden Gen auch eine DNA-Sequenz mit
einer die Gentranscription modulierenden Eigenschaft eingeführt wurde,
konnten mehr Klone nachgewiesen werden, die mehr als eine bestimmte
Menge des Genprodukts des interessierenden Gens exprimierten, als
wenn die DNA-Sequenz nicht zusammen mit dem interessierenden Gen
eingeführt
wurde. Die vorliegende Erfindung gibt also auch ein Verfahren zur
Erhöhung
der Zahl der Zellen an, die eine größere als eine bestimmte Menge
eines Genprodukts eines interessierenden Gens exprimieren, wenn
man das Genom der Zellen mit dem interessierenden Gen versehen hat,
wobei das Verfahren das Versehen der Zelle mit einer DNA-Sequenz,
die eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft umfasst,
zusammen mit dem interessierenden Gen umfasst.
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Die
Chancen für
den Nachweis eines Fragments mit einer die Gentranscription modulierenden
Eigenschaft variieren mit der Quelle, aus der die Fragmente stammen.
Typischerweise gibt es kein a-priori-Wissen der Anwesenheit oder
Abwesenheit von Fragmenten mit dieser Eigenschaft. In diesen Situationen
werden viele Fragmente keine DNA-Sequenz mit einer die Gentranscription
modulierenden Eigenschaft umfassen. In diesen Situationen wird ein
formaler Selektionsschritt für
DNA-Sequenzen mit der Eigenschaft eingeführt. Dies geschieht durch Selektionsvektoren,
die die Sequenz umfassen, auf der Grundlage eines Merkmals eines
Produkts des Reporter-Gens, für
oder gegen das selektiert werden kann. Zum Beispiel kann das Genprodukt
eine Fluoreszenz einer Farbablagerung induzieren (z.B. grünes fluoreszentes
Protein und Derivate, Luciferase oder Alkalische Phosphatase) oder
Antibiotikum-Resistenz verleihen oder Apoptose und Zelltod induzieren.
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Ein
Verfahren der Erfindung ist besonders gut zum Nachweisen und gegebenenfalls
Selektieren einer DNA-Sequenz, die eine die Gentranscription modulierende
Eigenschaft umfasst, geeignet. Es wurde beobachtet, dass wenigstens
einige der selektierten DNA-Sequenzen beim Einbau in einen Expressionsvektor,
der ein interessierendes Gen umfasst, die Gentranscription des interessierenden
Gens in einer Wirtszelle auch dann drastisch erhöhen können, wenn der Vektor kein
Element mit einer die Gentranscription reprimierenden Eigenschaft
umfasst. Diese die Gentranscription verstärkende Eigenschaft ist bei
Zelllinien, die mit Fremdgenen transfiziert sind, oder bei transgenen
Tieren und Pflanzen sehr nützlich.
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Für die vorliegende
Erfindung umfasst das Transcriptionssystem Wirtszellen. Die Verwendung
von Wirtszellen garantiert, dass Fragmente mit Aktivität in Zellen
nachgewiesen und gegebenenfalls selektiert werden.
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Ein
Element mit einer die Gentranscription reprimierenden Eigenschaft
reprimiert bei einem Verfahren der Erfindung die von einem Promotor
in dem verwendeten Transcriptionssystem ausgehende Transcription. Diese
Repression muss nicht zu nicht nachweisbaren Expressionsniveaus
führen.
Wichtig ist, dass der Unter schied zwischen den Expressionsniveaus
in Abwesenheit oder Anwesenheit von Repression nachweisbar und gegebenenfalls
selektierbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform führt die
Repression der Gentranscription in diesen Vektoren zu die Gentranscription
reprimierendem Chromatin. In dieser bevorzugten Ausführungsform
können
DNA-Sequenzen nachgewiesen und gegebenenfalls selektiert werden,
die wenigstens teilweise der Bildung von die Gentranscription reprimierendem
Chromatin entgegenwirken können.
In einem Aspekt umfasst eine DNA-Sequenz, die wenigstens teilweise
der Bildung von die Gentranscription reprimierendem Chromatin entgegenwirken
kann, eine stabile Gentranscriptionseigenschaft. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die an der Repression der Gentranscription beteiligte DNA-Sequenz
eine DNA-Sequenz, die von einem Proteinkomplex erkannt wird, wobei
das Transcriptionssystem diesen Komplex umfasst. Vorzugsweise umfasst
der Komplex ein Heterochromatin-bindendes Protein, das HP1 umfasst,
ein Protein der Polycomb-Gruppe (Pc-G), eine Histon-Deacetylase-Aktivität oder ein
MeCP2 (Methyl-CpG-bindendes Protein). Viele Organismen umfassen
eines oder mehrere dieser Proteine. Diese Proteine zeigen häufig auch
in anderen Spezies Aktivität.
Der Komplex kann also auch Proteine von zwei oder mehr Spezies umfassen.
Die genannte Menge von bekannten chromatinassoziierten Proteinkomplexen
ist in der Lage, eine Repression mit großer Reichweite über viele
Basenpaare hinweg zu vermitteln. Die Komplexe sind auch daran beteiligt,
den reprimierten Zustand von Genen bei der Zellteilung stabil an
Tochterzellen zu übertragen.
Auf diese Weise selektierte Sequenzen sind in der Lage, eine Antirepression
mit großer
Reichweite über
viele Basenpaare hinweg zu vermitteln (van der Vlag et al., 2000).
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Der
verwendete Vektor kann jeder Vektor sein, der zum Klonieren von
DNA geeignet ist und der in einem Transcriptionssystem verwendet
werden kann. Wenn Wirtszellen verwendet werden, ist der Vektor vorzugsweise
ein episomal replizierender Vektor. Auf diese Weise werden Wirkungen
aufgrund von verschiedenen Integrationsstellen des Vektors vermieden.
DNA-Elemente, die den Vektor an der Integrationsstelle flankieren,
können
Wirkungen auf das Transcriptionsniveau des Promotors haben und dadurch
Wirkungen von Fragmenten nachahmen, die DNA-Sequenzen mit einer
die Gentranscription modulierenden Eigenschaft umfassen. In einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Vektor einen Replikationsstartpunkt aus dem Epstein-Barr-Virus
(EBV), OriP, und ein Zellkern-Antigen (EBNA-1). Solche Vektoren
können
in vielen Typen von eukaryontischen Zellen replizieren und setzen
sich unter geeigneten Bedingungen zu Chromatin zusammen.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine DNA-Sequenz bereit,
die Folgendes umfasst: i) eine DNA-Sequenz, die aus einer Pflanze
oder einem Wirbeltier isoliert ist, oder Derivate davon oder ii)
eine synthetische DNA-Sequenz
oder eine, die mittels Gentechnik konstruiert wurde, wobei diese
DNA-Sequenz eine repressionshemmende
Sequenz ist, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
nachgewiesen, selektiert und gegebenenfalls kloniert werden kann.
In einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine DNA-Sequenz bereit, die
Folgendes umfasst: i) eine DNA-Sequenz, die aus einer Pflanze oder
einem Wirbeltier isoliert ist, oder Derivate davon oder ii) eine
synthetische DNA-Sequenz oder eine, die mittels Gentechnik konstruiert
wurde, wobei diese DNA-Sequenz nach dem Verfahren der Erfindung
nachgewiesen, selektiert und gegebenenfalls kloniert wird. Vorzugsweise
umfasst die DNA-Sequenz
eine Sequenz, wie sie in Tabelle 4 gezeigt ist, oder ein funktionelles
Homologes davon. Ein funktionelles Homologes einer Sequenz, wie
sie in Tabelle 4 gezeigt ist, ist eine Sequenz, die mit der in Tabelle
4 angegebenen Information davon abgeleitet ist, zum Beispiel eine
Sequenz, die von einer Sequenz in Tabelle 4 abgeleitet sein kann,
indem man Basen in oder aus einer in Tabelle 4 aufgeführten Sequenz
deletiert, modifiziert und/oder insertiert, wobei die abgeleitete
Sequenz dieselbe Aktivität
in Bezug auf die Art, nicht notwendigerweise die Menge, wie eine
in Tabelle 4 gezeigte Sequenz umfasst. Ein funktionelles Homologes
ist weiterhin eine Sequenz, die einen Teil von zwei oder mehr Sequenzen,
die in Tabelle 4 gezeigt sind, umfasst. Eine synthetische DNA-Sequenz ist eine
Sequenz, die nicht direkt oder indirekt von einer in einem Organismus
vorhandenen Sequenz abgeleitet ist. Zum Beispiel ist eine Sequenz,
die eine scs- oder scs'-Sequenz
von Drosophila umfasst, auch dann keine synthetische Sequenz, wenn
die scs- oder scs'-Sequenz
künstlich
erzeugt wurde.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung das zunehmende Wissen über Gen-Regulation
höherer
Ordnung sowie Mittel und Verfahren zur Nutzung dieses Wissens. Während Elemente
wie klassische Promotoren und Enhancer charakterisiert wurden, die
die Transcription einzelner Gene leiten und regulieren, haben regulatorische
Elemente höherer
Ordnung, die die Gentranscriptionsfähigkeiten von ganzen Chromosomenbereichen beherrschen,
bisher nur wenig Aufmerksamkeit erhalten. Viele unserer Kenntnisse
bezüglich
solcher Elemente höherer
Ordnung stammen aus dem Studium der Embryogenese. Während der
Embryogenese werden Zellen auf verschiedene Entwicklungswege festgelegt.
Wenn sie einmalfestgelegt sind, ändern
Zellen selten ihr Schicksal, auch nach vielen Zellteilungen nicht.
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Es
wurde zunehmend klar, dass die stabile Weitergabe von zelltypspezifischen
Gentranscriptionsmustern nicht vom Zusammenhang eines Promotors
abhängt,
sondern von Veränderungen
in der Struktur der DNA und von assoziierten Proteinen, die Chromatin
genannt werden, vermittelt wird. Die Gen-Regulation auf dem chromosomalen
Niveau beinhaltet Modifikationen der DNA (z.B. Methylierung), von
Histonen (z.B. Acetylierung und/oder Methylierung) und Wechselwirkungen
großer
Reichweite zwischen entfernten chromosomalen Elementen.
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Die
Chromatinmatrize ist ein hochverdichteter Komplex aus DNA, Histonen
und Nichthistonproteinen, der das gesamte Genom in den Zellkern
packen und gleichzeitig die zweckmäßige Transcription von spezifischen
Genen ermöglichen
kann. Das eukaryontische Chromosom ist keine gleichmäßige Matrize
für die
Aktivierung der Gentranscription. Verschiedene Typen von Chromatin
und Chromatinbereichen, die die Gentranscription unterschiedlich
beeinflussen, können
unterschieden werden. Die sogenannten Heterochromatinbereiche identifizieren "geschlossene" Chromatinstrukturen,
während
Euchromatin mit einer diffuseren und "offeneren" Chromatinstruktur assoziiert ist. Der
Euchromatinbereich kann strukturellen Änderungen unterliegen, die
zu mehr oder weniger kondensierten Strukturen führen, welche als fakultatives
Chromatin bzw. Euchromatin bezeichnet werden. Die Bildung von fakultativem
Euchromatin oder Heterochromatin stellt vermutlich den Mechanismus
dar, der der chromatinver mittelten Gen-Regulation zugrunde liegt,
die Gene in einer zelltypspezifischen Weise in einem aktiven oder
reprimierten Zustand hält.
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Bei
allen Eukaryonten wurden mehrere chromatinassoziierte Proteinkomplexe
identifiziert, die an der Aufrechterhaltung der Zelltypspezifität beteiligt
sind; einer davon ist der Polycomb-Gruppen(Pc-G)-Komplex. Der PcG-Komplex
ist an der stabilen Repression von Genen beteiligt, wobei vermutlich Änderungen
der Chromatinstruktur eine wichtige Rolle spielen. Ähnlich wurde
eine zweite, Trithoraxgruppe (TrG) genannte Klasse von Proteinen
identifiziert, die der Wirkung der PcG-Proteine entgegenwirken.
TrG-Proteine sind an der Aufrechterhaltung der Gentranscription
beteiligt. Aufgrund ihrer jeweiligen Wirkungsweisen stellen PcG-
und TrG-Proteine daher ein zelluläres Gedächtnissystem dar, das für die vererbbare
Weitergabe von Gentranscriptionsmustern wichtig ist.
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Wie
PcG- und TrG-Komplexe mit ihren Zielgenen assoziiert sind, ist noch
unklar. Durch genetische Studien wurden cis-wirkende regulatorische
Sequenzen charakterisiert, die transcriptionsinaktive Zustände von
Genen aufrechterhalten. Die durch diese cis-wirkenden regulatorischen
Sequenzen vermittelte Inaktivierung hängt von der Anwesenheit von
funktionellen PcG-Proteinen ab, und daher wurden diese Sequenzen "PcG-Response-Elemente" (PREs) genannt.
Es wurden Sequenzen identifiziert, die an der PcG-vermittelten Repression
von Chromatin beteiligt sind. Bisher jedoch (sowohl bei Wirbeltieren
als auch bei Pflanzen) wurden keine vollständigen PREs gefunden, die die
gesamte Sequenzinformation umfassen, die für die Vermittlung der Repression
von Chromatin erforderlich ist.
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Ein
Polycomb-Gruppen-Response-Element ist ein Element, das die von einem
Promotor ausgehende Transcription als Reaktion auf die direkte und/oder
indirekte Wechselwirkung eines oder mehrerer Proteine der Polycomb-Gruppe
mit dem Element reprimieren kann. Ein Polycomb-Gruppen-artiges Response-Element ist ein Polycomb-Gruppen-Response-Element
oder alternativ dazu ein Element, das die von einem Promotor ausgehende
Transcription aufgrund der direkten und/oder indirekten Wechselwirkung
eines oder mehrerer Proteine mit dem Element reprimieren kann, wobei
das eine oder die mehreren Proteine nicht zur Polycomb-Gruppe gehören, wobei
aber die Gentranscription reprimierendes Chromatin als Ergebnis
der Wechselwirkung gebildet wird. Beispiele für solche Proteine sind chromatinassoziierte
Proteine, wie Heterochromatin-Protein 1 (HP1) (Eisenberg et al.,
1990). Ein weiteres chromatinassoziiertes Protein, das die Genaktivität reprimiert,
ist das Methyl-CpG-bindende Protein, MeCP2 (Nan et al., 1997). In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein Polycomb-Gruppen-artiges
Response-Element der Erfindung die Fähigkeit, die von einem Promotor
ausgehende Transcription über
weite Abstände,
vorzugsweise über
mehr als 2000 Basenpaare, zu reprimieren (van der Vlag et al., 2000).
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Ein
Reporter-Gen ist ein Gen, das ein Expressionsprodukt codiert, dessen
Anwesenheit in einer Zelle direkt oder indirekt nachgewiesen werden
kann.
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Beispiele
für DNA-Sequenzen
mit einer die Gentranscription modulierenden Eigenschaft sind die
sogenannten STAR-Elemente, die in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt sind.
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Verfahren
der Erfindung führen
zum Klonieren und Identifizieren einer Anzahl von Elementen, die
eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft umfassen. Ein
solches Element kann irrelevante Nucleinsäure enthalten, die für die Manifestierung
dieser Eigenschaft nicht wirksam ist, die zum Beispiel nicht an
der Bildung von die Gentranscription reprimierendem Chromatin beteiligt
ist. Funktionelle Sequenzen in solchen Elementen können durch
verschiedene Verfahren, die in der Technik bekannt sind, beschrieben
werden. In einer Ausführungsform
werden in einer DNA-Sequenz mit einer die Gentranscription modulierenden
Eigenschaft Deletionen und/oder Substitutionen vorgenommen. DNA,
die auf diese Weise modifiziert ist, wird in einem Verfahren der
Erfindung auf Aktivität
getestet. Dies kann unter Verwendung einer einzigen modifizierten
Nucleinsäure oder
durch Erzeugen einer Sammlung von Testnucleinsäuren, die die modifizierte
Nucleinsäure
umfassen, geschehen. Die Aufklärung
von funktionellen Sequenzen innerhalb von DNA-Sequenzen der Erfindung
ermöglicht
die Aufklärung
von Consensus-Sequenzen für
Elemente mit einer die Gentranscription modulierenden Eigenschaft.
Es wird erwartet, dass für
ein Element, das eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft
umfasst, mehr als eine Art von Consensus-Sequenz gefunden wird.
Die Erfindung stellt also weiterhin eine Bibliothek von isolierten
und/oder rekombinanten Nucleinsäuren
bereit, die die Gentranscription modulierende und/oder die Gentranscription
reprimierende Eigenschaften umfassen, wie Polycomb-Gruppen-artige
Response-Elemente. In einer Ausführungsform
umfasst die Bibliothek isolierte und/oder rekombinante Nucleinsäuren, die
dieselbe Consensus-Sequenz umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Bibliothek mehr als eine Art von Consensus-Sequenz. Die Bibliothek
kann zum Beispiel verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein gegebenes
DNA-Molekül
eine die DNA modulierende Eigenschaft umfasst. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Bibliothek im Wesentlichen alle Elemente mit einer die
Gentranscription verstärkenden
Funktion, Elemente, die eine stabile Gentranscriptionseigenschaft
umfassen, und/oder Elemente mit einer die Gentranscription reprimierenden
Eigenschaft, wie Polycomb-Gruppen-artige Response-Elemente, eines
Chromosoms. Zusammen mit Kenntnissen des Locus dieser Elemente auf
einem Chromosom ermöglicht
dies einem Fachmann die Gewinnung einer Vorhersage für die Regulation
höherer
Ordnung der Genexpression von Genen, die natürlicherweise auf dem Chromosom
vorhanden sind, und für
Gene (Fremdnucleinsäure),
die durch rekombinante Mittel in das Chromosom eingeführt wurden.
Eine solche Vorhersage kann zum Beispiel verwendet werden, um einen
geeigneten, in Frage kommenden Locus auf dem Chromosom für die Einfügung von
Fremd-DNA auszuwählen.
Ein geeigneter Locus kann ein Locus sein, von dem erwartet wird,
dass er in einer bestimmten Zelle, einem bestimmten Zelltyp und/oder
einem bestimmten Gewebe spezifisch exprimiert wird. Vorzugsweise
umfasst das Chromosom Chromosom 21 oder Chromosom 22. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
befinden sich alle DNA-Sequenzen, die eine die Gentranscription modulierende
oder die Gentranscription reprimierende Eigenschaft in einer Zelle
umfassen, in der Bibliothek. In dieser Ausführungsform kann das gesamte
Genom für
die Vorhersage eines geeigneten, in Frage kommenden Locus verwendet
werden. In einer Ausführungsform
wurde die Bibliothek in verschiedenen Zelllinien von Arten, die
von Pflanzen bis zum Menschen reichen, erzeugt. In verschiedenen
Zelllinien und/oder Spezies werden verschiedene Proteine (oder Proteinkomplexe),
die mit DNA-Sequenzen mit einer die Gentranscription reprimierenden
Eigenschaft Wechselwirken können,
exprimiert, was zu verschiedenen DNA-Elementen mit einer die Gentranscription
reprimierenden Eigenschaft führt. Ähnlich werden
verschiedene Proteine exprimiert, die direkt oder indirekt mit DNA-Sequenzen
Wechselwirken, welche eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft
umfassen. Daher ist die Gestaltung der Bibliothek zelltypabhängig und
von der Gegenwart der relevanten Proteine abhängig. Dies gilt auch für Polycomb-Gruppen-artige
Response-Elemente. Wenn HP1 in einem ersten Zelltyp exprimiert wird,
werden Elemente, die von HP1 abhängen,
durch das Verfahren der Erfindung nachgewiesen. Wenn HP1 in einem
zweiten Zelltyp nicht exprimiert wird, wird das Element, das aus
dem ersten Zelltyp gewonnen wurde, durch das Verfahren der Erfindung
nicht nachgewiesen.
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In
einem Aspekt der Erfindung umfasst die Bibliothek wenigstens ein
Element, das wenigstens zum Teil der Bildung von die Gentranscription
reprimierendem Chromatin entgegenwirken kann. Zusammen mit der Kenntnis
des Locus von DNA-Sequenzen mit einer die Gentranscription reprimierenden
Eigenschaft auf einem Chromosom oder Genom ermöglicht die Kenntnis des Locus
solcher entgegenwirkender Elemente eine genauere Vorhersage der
Regulation höherer
Ordnung der Gentranscription von (eingefügten) Genen in dem Chromosom
oder Genom. Vorzugsweise umfasst die Bibliothek weiterhin noch andere
transcriptionsregulierende Elemente, wie Enhancer und Silencer.
Obwohl solche Sequenzen nur einen begrenzten Einfluss auf die Gen-Regulation
höherer
Ordnung haben, erhöhen
Informationen über
den Locus solcher anderer Sequenzen die Genauigkeit der Vorhersage
von geeigneten Loci im Genom für
die Expression von dort eingeführten Fremdsequenzen
weiter. Vorzugsweise umfasst die Bibliothek im Wesentlichen alle
DNA-Sequenzen, die eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft
umfassen, und/oder alle anderen regulatorischen Sequenzen eines
Chromosoms.
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Wenn
man in Betracht zieht, dass bereits ein Chromosom typischerweise
aus mehreren zehn Millionen Basen besteht, ist die Information,
die die Bibliothek über
die Gen-Regulation höherer
Ordnung liefern kann, vorzugsweise in ein wenigstens teilweise automatisiertes
System eingebaut.
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Eine
weitere Verwendung einer Bibliothek der Erfindung ist die Gewinnung
einer Vorhersage über
die Transcription von Genen nach der zielgerichteten Modifikation
von Sequenzen auf einem Chromosom, so dass regulatorische Sequenzen "höherer Ordnung" inaktiviert werden.
Zum Beispiel können
ein oder mehrere Polycomb-Gruppen-artige Response-Elemente der Erfindung
und/oder andere regulatorische Elemente auf dem Chromosom inaktiviert
werden. Es wird erwartet, dass dadurch die Transcriptionsniveaus
der Gene, die sich in der Nähe
der Polycomb-Gruppen-artigen Response-Elemente und/oder anderer
die Expression modulierender Elemente befinden, verändert werden.
Noch eine weitere Verwendung einer Bibliothek oder eines Systems der
Erfindung ist die Vorhersage der Genexpression, die aus Inaktivierungen
im Genom resultiert. In Fällen, bei
denen eine Mutation zu einer veränderten
Gentranscription führt,
kann der Nachweis einer solchen veränderten Gentranscription die
Anwesenheit der natürlich
vorkommenden Mutation anzeigen. Dieser Ansatz ist zum Beispiel nützlich,
um die Zahl der in einem diagnostischen Assay zu testenden Sequenzen
oder Proteine einzuschränken.
Dies ist besonders wichtig in Mikroarray-Ansätzen,
weil bei diesen Ansätzen
die Zahl der exprimierten Sequenzen, auf die getestet werden soll,
durch die Zahl der Sequenzen, die ein Array maximal enthalten kann,
beschränkt
ist. Mit Mitteln und Verfahren der Erfindung ist es möglich, die
Zahl der in Mikroarray-Ansätzen
zu testenden Sequenzen zu begrenzen.
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Noch
eine weitere Verwendung eines Systems oder einer Bibliothek der
Erfindung ist die Suche nach Wirkstoff-Targets. Regulatorische Elemente,
ob es nun Elemente "höherer Ordnung" sind oder nicht,
funktionieren wegen der Proteine (Komplexe), die daran binden können. Ein
System der Erfindung kann verwendet werden, um zu bestimmen, ob
der zielgerichtete Einsatz von Wirkstoffen, die die Bindung oder
Funktion eines bestimmten Proteins (oder Komplexes) stören sollen,
für die
Veränderung
der Expression eines bestimmten Gens vielversprechend ist.
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Es
ist auch möglich,
ein DNA-Konstrukt mit einer DNA-Sequenz der Erfindung zu versehen
oder eine solche DNA-Sequenz zu modifizieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird ein DNA-Konstrukt bereitgestellt, das einen Promotor umfasst,
der funktionell mit einer interessierenden Nucleinsäure verknüpft ist.
Vorzugsweise hängt
die Menge der Aktivität
einer Eigenschaft der DNA-Sequenz mit einer die Gentranscription modulierenden
Eigenschaft von der Orientierung der DNA-Sequenz in dem Konstrukt
im Verhältnis
zum Promotor ab. Vorzugsweise hängt
die die Gentranscription modulierende Eigenschaft von der Anwesenheit
eines Signals ab. Vorzugsweise umfasst das Signal ein DNA-bindendes
Protein. Vorzugsweise umfasst das Signal ein TAT-Protein eines humanen
Immunschwächevirus
(HIV).
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Eine
der Verwendungen einer DNA-Sequenz, die eine die Gentranscription
modulierende Eigenschaft umfasst, ist selbstverständlich die
Regulation der Transcription eines interessierenden Gens. Die Transcription eines
interessierenden Gens kann verändert
werden, indem man Sequenzen in der Nähe des Gens so verändert, dass
eine DNA-Sequenz mit dieser Eigenschaft bereitgestellt oder entfernt
wird. Spezifische Expressionsmerkmale können gestaltet werden, indem
man (Teile von) DNA-Sequenzen mit einer die Gentranscription modulierenden
Eigenschaft kombiniert. Zum Beispiel führt die Verdopplung einer Sequenz
mit einer stabilen Gentranscriptionseigenschaft in einem Expressionsvektor
nach der Einführung
des Vektors in eine Zielzelle zu einer verbesserten Stabilität der Expression
in der Zielzelle oder deren Nachkommen. Durch Kombinieren von DNA-Sequenzen
mit die Gentranscription modulierenden Eigenschaften können die
Gentranscription modulierende Eigenschaften erzeugt werden, die
in Bezug auf die Art oder die Menge verändert sind.
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Es
ist auch möglich,
DNA-Sequenzen mit einer gewünschten
die Gentranscription modulierenden Eigenschaft zu gestalten. DNA-bindende
Proteine zusammen mit anderen Proteinen und DNA-Sequenzen bestimmen
die Eigenschaften der DNA-Sequenz.
Es ist möglich,
eine oder mehrere andere proteinbindende DNA-Sequenzen in eine DNA-Sequenz mit einer
Eigenschaft einzufügen.
Indem man eine Bindung des bzw. der bindenden Proteine erlaubt,
ist es möglich,
die Eigenschaft zu stören
oder zu lenken und somit die Erzeugung von DNA-Sequenzen mit gezielten Eigenschaften
zu ermöglichen.
Es ist selbstverständlich
auch möglich,
proteinbindende Stellen aus einer DNA-Sequenz mit einer bestimmten,
die Gentranscription modulierenden Eigenschaft zu entfernen und
dadurch die Eigenschaft der resultierenden DNA-Sequenzen zu verändern. Die
Kombination von Hinzufügung
und Entfernung ist ebenfalls möglich.
Nach bestimmten die Gentranscription modulierenden Eigenschaften
kann selektiert werden, indem man in der vorliegenden Erfindung
beschriebene Nachweisverfahren abstimmt. Es ist zum Beispiel möglich, DNA-Sequenzen
mit induzierbaren, die Gentranscription modulierenden Eigenschaften
zu synthetisieren. Es stehen DNA-bindende Proteine zur Verfügung, die
nur in Abwesenheit oder Anwesenheit eines Signals an ihre Zielsequenz
binden. Nichteinschränkende
Beispiele für
solche Proteine sind der TET-Repressor und seine verschiedenen Mutationen,
der lac-Repressor, Steroidhormonrezeptoren, der Retinsäure-Rezeptor
und Derivate. Es ist zum Beispiel möglich, eine DNA-Sequenz mit
einer zelltypspezifischen, die Gentranscription modulierenden Eigenschaft
zu gestalten. Die DNA-Sequenz kann spezifisch für einen Proteinkomplex gemacht
werden, der in zelltypspezifischer Weise exprimiert wird.
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Expressionskonstrukte,
die eine DNA-Sequenz umfassen, die eine die Gentranscription modulierende Eigenschaft
umfassen, sind geeignet, um eine Expression ausgehend von dem Konstrukt
in Zellen zu erhalten, die mehr als eine Kopie des Expressionskonstrukts
umfassen, auch wenn das Expressionskonstrukt in dem Genom der Zelle
vorhanden ist und auch wenn die Expressionscassette in mehr als
einer Kopie in der Zelle vorhanden ist. Außerdem funktionieren sie sogar
dann, wenn sie in mehr als einer Kopie in derselben Position integriert
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die DNA-Sequenz mit einer die Gentranscription
modulierenden Eigenschaft eine sogenannte STAR-Sequenz (stabilisierende
Antirepressionssequenz). Der hier verwendete Ausdruck "STAR-Sequenz" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die eine oder mehrere der genannten, die Gentranscription
modulierenden Eigenschaften umfasst.
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Mehrere
Verfahren werden hier vorgestellt, um zu bestimmen, ob eine Sequenz
STAR-Aktivität
umfasst. STAR-Aktivität
ist bestätigt,
wenn die Sequenz wenigstens eine der folgenden Funktionen ausführen kann:
(i) wenigstens zum Teil die Wirkung der Sequenz, die ein die Gentranscription
reprimierendes Element der Erfindung umfasst, zu hemmen, (ii) wenigstens
zum Teil die chromatinassoziierte Repression zu blockieren, (iii)
wenigstens zum Teil die Aktivität
eines Enhancers zu blockieren, (iv) einer funktionell verknüpften Nucleinsäure, die
eine Transcriptionseinheit codiert, im Vergleich zu derselben Nucleinsäure allein
Folgendes zu verleihen: (iv-a) eine bessere Vorhersagbarkeit der
Transcription, (iv-b) eine höhere
Transcription und/oder (iv-c) eine höhere Stabilität der Transcription
im Laufe der Zeit.
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Die
große
Zahl von in der vorliegenden Erfindung identifizierten Sequenzen,
die STAR-Aktivität
umfassen, eröffnet
eine Vielzahl von Möglichkeiten,
um Sequenzen, die dieselbe Aktivität in Bezug auf die Art, nicht notwendigerweise
die Menge, umfassen, zu erzeugen und zu identifizieren. Zum Beispiel
liegt es ohne weiteres im Bereich des fachmännischen Könnens, die in der vorliegenden
Erfindung identifizierten Sequenzen zu verändern und die veränderten
Sequenzen auf STAR-Aktivität
zu testen. Solche veränderten
Sequenzen sind daher ebenfalls Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
Die Veränderung
kann eine Deletion, Insertion und Mutation von einer oder mehreren
Basen in den Sequenzen umfassen.
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Sequenzen,
die STAR-Aktivität
umfassen, wurden in Abschnitten von 400 Basen identifiziert. Es
wird jedoch erwartet, dass nicht alle dieser 400 Basen erforderlich
sind, um die STAR-Aktivität
zu behalten. Verfahren zur Abgrenzung der Sequenzen, die einem Fragment
mit zwischen 400 und 5000 Basen eine bestimmte Eigenschaft verleihen,
sind wohlbekannt. Die minimale Sequenzlänge eines Fragments, das STAR-Aktivität umfasst,
wird auf etwa 50 Basen geschätzt.
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STAR-Aktivität ist ein
Merkmal, das den in 20 aufgeführten Sequenzen gemeinsam ist.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine isolierte und/oder
rekombinante Nucleinsäuresequenz
bereit, die eine STAR-Sequenz umfasst und nach einem Verfahren der
Erfindung erhältlich
ist.
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Wie
oben erwähnt,
kann eine STAR-Sequenz ihre Aktivität gerichtet ausüben, d.h.,
mehr auf eine Seite des Fragments, das die Sequenz enthält, als
auf eine andere. Außerdem
kann STAR-Aktivität
in Bezug auf die Menge verstärkt
werden, indem man die Zahl der STAR-Elemente vervielfacht. Letzteres
lässt vermuten,
dass ein STAR-Element ein oder mehrere Elemente, die STAR-Aktivität umfassen,
umfassen kann.
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Der
Ausdruck "Eigenschaft" in Bezug auf eine
Sequenz bezieht sich auf eine Aktivität der Sequenz. Der hier verwendete
Ausdruck "STAR", "STAR-Sequenz" oder "STAR-Element" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die eine oder mehrere der genannten, die Gentranscription
modulierenden Eigenschaften umfasst. Der hier verwendete Ausdruck "DNA-Sequenz" bezieht sich, wenn
nichts anderes angegeben ist, nicht auf eine Liste einer spezifischen
Reihenfolge von Basen, sondern auf ein physisches Stück DNA.
Eine Transcriptionseigenschaft in Bezug auf eine DNA-Sequenz bezieht
sich auf eine Wirkung, die diese DNA-Sequenz auf die Transcription
eines interessierenden Gens hat. Der hier verwendete Ausdruck "Eigenschaft" bezieht sich auf nachweisbare
Eigenschaften oder Attribute einer Nucleinsäure oder eines Proteins in
einem Transcriptionssystem.
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Beispiele
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Beispiel 1. Verfahren zum Isolieren von
STAR-Elementen
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Materialien und Verfahren
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Plasmide
und Stämme.
Der Selektionsvektor für
STAR-Elemente, pSelect-SV40-zeo
("pSelect", 1),
wird wie folgt aufgebaut: Der pREP4-Vektor (Invitrogen V004-50)
wird als Plasmidgerüst
verwendet. Er liefert den Replikationsstartpunkt oriP des Epstein-Barr-Virus
und das Zellkern-Antigen EBNA-1 für eine episomale Replikation
in hoher Kopienzahl in Primatenzelllinien; das Hygromycin-Resistenz-Gen mit dem Thymidin-Kinase-Promotor
und der Polyadenylierungsstelle für die Selektion in Säugerzellen;
und das Ampicillin-Resistenz-Gen und den Replikationsstartpunkt
colE1 für
die Haltung in Escherichia coli. Der Vektor enthält vier aufeinanderfolgende
LexA-Operator-Stellen zwischen einer XbaI- und einer NheI-Restriktionsstelle
(Bunker und Kingston, 1994). Eingebettet zwischen die LexA-Operatoren
und die NheI-Stelle ist ein Polylinker, der aus den folgenden Restriktionsstellen
besteht: HindIII-AscI-BamHI-AscI-HindIII. Zwischen der NheI-Stelle
und einer SalI-Stelle befindet sich das Zeocin-Resistenz-Gen mit
dem SV40-Promotor und der Polyadenylierungsstelle, die von pSV40/Zeo
(Invitrogen V502-20) abgeleitet sind; dies ist der Selektionsmarker
für das STAR-Screening.
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Der
pSDH-Vektor (2) wird wie folgt aufgebaut:
Das Luciferase-Reporter-Gen
aus pGL3-Control (Promega E1741) wird durch PCR amplifiziert und
in SacII/BamHI-verdautes pUHD10-3 (Gossen und Bujard, 1992) eingesetzt.
Dadurch wird die Luciferase unter die Kontrolle des Tet-Off-Promotors
gestellt, stromaufwärts
des SV40-Polyadenylierungssignals. Multiple Klonierungsstellen werden
durch PCR stromaufwärts
des Tet-Off-Promotors (MCSI, XhoI-NotI-EcoRI-SalI) und stromabwärts des
Polyadenylierungssignals (MCSII, NheI-BglII-EcoRV-HindIII) eingeführt.
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Genbibliotheken
werden durch Sau3AI-Verdau von humaner genomischer DNA aufgebaut,
die entweder aus Plazenta gereinigt (Clontech 6550-1) wird oder
in künstlichen
bakteriellen/P1(BAC/PAC)-Chromosomen enthalten ist. Die BAC/PAC-Klone
enthalten genomische DNA aus dem cytogenetischen 1q12-Bereich (Klone RP1154H19
und RP3328E19) oder aus dem HOX-Cluster von homeotischen Genen (Klone RP1167F23,
RP1170019 und RP11387A1). Die DNAs werden nach Größe fraktioniert,
und die Fraktion mit einer Größe von 0,5
bis 2 kb wird mit Standardtechniken (Sambrook et al., 1989) in einen
BamHI-verdauten
pSelect-Vektor ligiert.
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Der
Aufbau der Wirtsstämme
wurde beschrieben (van der Vlag et al., 2000). Kurz gesagt, sie
beruhen auf der humanen Osteosarkom-Zelllinie U-2 OS (American Type
Culture Collection HTB-96). U-2 OS ist stabil mit dem Plasmid pTet-Off
(Clontech K1620-A) transfiziert, das eine Proteinchimäre codiert,
die aus der DNA-bindenden Domäne
des Tet-Repressors und der VP16-Transaktivierungsdomäne besteht.
Die Zelllinie wird anschließend
stabil mit Fusionsprotein-Genen
transfiziert, die die DNA-bindende Domäne von LexA und die codierenden
Bereiche von entweder HP1 oder HPC2 (zwei Drosophila-Proteine der
Polycomb-Gruppe,
die die Genexpression reprimieren, wenn sie mit einem Spacer an
DNA gebunden werden) enthalten. Die LexA-Repressorgene stehen unter
der Kontrolle des Tet-Off-Transcriptionsregulationssystems (Gossen
and Bujard, 1992).
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Bibliotheks-Screening und
Charakterisierung von STAR-Elementen
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Die
U-2-OS/Tet-Off/LexA-Repressorzelllinie wird durch Calciumphosphatfällung mit
den Genbibliotheken in pSelect transfiziert (Graham und van der
Eb, 1973; Wigler et al., 1978), wie es vom Hersteller des Transfektionsreagens
(Life Technologies) empfohlen wird. Transfizierte Zellen werden
1 Woche lang (bis 50% Konfluenz) unter Hygromycin-Selektion (25 μg/ml) und
Tetracyclin-Repression (Doxycyclin, 10 ng/ml) kultiviert. Dann wird
die Doxycyclin-Konzentration auf 0,1 ng/ml reduziert, um die LexA-Repressor-Gene
zu induzieren, und nach 2 Tagen wird Zeocin bis auf 250 μg/ml hinzugefügt. Die
Zellen werden weitere 4-5 Wochen kultiviert, bis die Kontrollkulturen
(mit leerem pSelect transfiziert) durch das Zeocin abgetötet sind.
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Zeocin-resistente
Kolonien aus der Bibliothekstransfektion werden vermehrt, und Plasmid-DNA
wird isoliert und durch Standardtechniken (Sambrook et al., 1989)
in E. coli gerettet. Die in Frage kommenden STAR-Elemente in der
geretteten DNA werden nach Retransfektion auf U-2-OS/Tet-Off/LexA-Repressorzellen und
Senkung der Doxycyclin-Konzentration durch Restriktionsendonuclease-Kartierung
(Sambrook et al., 1989), DNA-Sequenzanalyse (Sanger et al., 1977)
und in Bezug auf STAR-Aktivität
(Zeocin-Resistenz) analysiert.
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In
Frage kommende STAR-Elemente, die eine DNA-Sequenz aufweisen, die
der bekannten Sequenz im Humangenom entspricht, werden durch BLAST-Recherchen
(Altschul et al., 1990) der Humangenomdatenbank (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/genome/seq/HsBlast.html
20. Juni 2001) identifiziert. Die chromosomalen Loci der Elemente
werden zusammen mit dem Anteil an repetitiver DNA und der Identität der benachbarten Gene
aufgezeichnet.
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Diejenigen
in Frage kommenden Elemente, die nach Retransfektion STAR-Aktivität zeigen,
werden durch Subklonieren des STAR-Fragments in das pSDH-Plasmid und stabile
Integration in chromosomale DNA von U-2 OS näher charakterisiert. U-2-OS-Zellen
werden mit pSDH-Plasmiden und pBABE-puro (Morgenstern and Land,
1990) cotransfiziert und in Bezug auf Puromycin-Resistenz selektiert.
Pro STAR-Element werden Populationen von ungefähr 30 individuellen Klonen
isoliert und kultiviert. Die Klone werden in regelmäßigen Abständen gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Roche 1669893) auf Luciferase-Aktivität getestet.
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Ergebnisse
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Funktionelle
Charakterisierung der STAR-Elemente. Das Screening von humaner genomischer
DNA und des HOX- und 1q12-Locus ergab 17 mutmaßliche STAR-Elemente. Die Kriterien sind, dass (1)
die Elemente nach Retransfektion der auf pSelect basierenden Klone
in die Wirts-U-2-OS-Human-Osteosarkom-Zelllinie STAR-Aktivität aufwiesen
(was darauf hinweist, dass die im anfänglichen Screening exprimierte
Antirepressoraktivität
plasmidspezifisch und nicht auf artefaktische Veränderungen
in den Wirtszellen zurückzuführen ist);
(2) die Elemente eine DNA-Sequenz enthalten, die zu der Sequenz
in der Humangenomsequenz-Datenbank passt (was darauf hinweist, dass
der Klon keine kontaminierende DNA-Sequenz enthält, zum Beispiel von bakteriellen
oder Vektorquellen).
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Die
STAR-Elemente werden in das pSDH-Plasmid subkloniert und in das
Wirtszellgenom integriert. Die Expression der Reporter-Gene wird
in Populationen von stabilen Transfektanten bestimmt, um die Fähigkeit
der STAR-Elemente nachzuweisen, Reporter-Gene nach zufälliger Integration
in das Genom vor Inaktivierung zu schützen. Dadurch erhält man Informationen
(1) über
den Anteil von Klonen, die eine hohe Expression aufweisen, und (2) über den
Grad der Überexpression,
der durch die STAR-Elemente hervorgerufen wird.
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Die
Expression des Luciferase-Reporter-Gens durch einen Klon gilt als
signifikant, wenn die doppelt so groß ist wie das durchschnittliche
Niveau für
die Plasmide, die keine STAR-Elemente enthalten (das Referenzniveau).
Für alle
Plasmide wird eine Verteilung des Expressionsniveaus unter den Klonen
von keiner Expression bis zu einer Expression, die signifikant oberhalb
des Referenzniveaus liegt, und von wenigen Überexprimierern bis zu vielen Überexprimierern
beobachtet. Eine überlegene
STAR-Aktivität
manifestiert sich in Plasmiden, die zu vielen überexprimierenden Klonen einschließlich einiger
in hohem Maße überexprimierender
Klone führen.
Ergebnisse eines repräsentativen
Experiments sind in Tabelle 1 und in den 3 bis 5 gezeigt:
Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die humanen STAR-Elemente, die
getestet werden, einen viel höheren Anteil
an überexprimierenden
Klonen ergeben als das ungeschützte
Reporter-Gen oder das Reporter-Gen, das vom Drosophila-SCS-Element geschützt wird
(Kellum and Schedl, 1992). Weiterhin ist der Grad der Überexpression
durch diese Plasmide ausgehend vom STAR-geschützten Reporter-Gen viel größer als
ausgehend vom ungeschützten
oder SCS-geschützten
Reporter-Gen.
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Sequenz
und genomische Positionsdaten des STAR-Elements. Tabelle 2 führt die
chromosomalen Loci von jedem der 17 STAR-Elemente sowie die Identität von nahegelegenen
Genen und den Gehalt der Elemente an repetitiver DNA auf. Die STAR-Elemente
sind über
mehrere Chromosomen verteilt. Sie sind unterschiedlich in ihrer
tatsächlichen
DNA-Sequenz und ihrem Gehalt an repetitiver DNA und weisen verschiedene Grade
der Assoziation mit benachbarten Genen auf.
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Beispiel 2. Expressionsmerkmale des Transgens,
die auf STAR zurückzuführen sind.
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Hintergrund:
Ortsspezifische Rekombination wird verwendet, um heterologe DNAs
genau aus ihren chromosomalen Loci zu entfernen. Dies wird routinemäßig durch
eines von zwei Systemen durchgeführt:
Die cre-Rekombinase und das loxP-Target von Bakteriophage P1 (Feng
et al., 1999) oder die FLP-Recombinase und FRT (FLP-Recombinase-Target)
von Hefe (Wigley et al., 1994). In diesen Systemen ist ein DNA-Bereich (der
gewöhnlich
ein Reporter-Gen und/oder einen Selektionsmarker enthält) im Chromosom
vom loxP- oder FRT-Target flankiert. Die Aktivität der Rekombinase katalysiert
dann das genaue Herausschneiden des DNA-Bereichs aus dem Chromosom.
Die Rekombinase löst
ihre beiden Erkennungssequenzen zu einer einzigen Stelle auf und
deletiert die Sequenz dazwischen. So muss ein DNA-Stück von Targetstellen
flankiert sein, um anschließend
in vivo nach Einführung
oder Aktivierung von Rekombinase deletiert zu werden (Schwenk et al.,
1995; Dymecki, 1996). Die Cre- und die Flp-Rekombinase katalysieren
die Rekombination zwischen zwei Inverted Repeats von 13 Basenpaaren,
die durch einen Spacer mit mindestens 6 (loxP) oder 8 (FRT) Basenpaaren
voneinander getrennt sind (Senecoff et al., 1985). Die loxP-Sequenz
ist ATAACTTCGTATA, und die FRT-Sequenz ist GAAGTTCCTATAC.
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Vorschrift:
Unter Verwendung von herkömmlicher
DNA-Klonierung (Sambrook et al., 1989) wird ein Reporter-Gen (das
ein Reporter-Protein, zum Beispiel grünes fluoreszentes Protein (GFP)
(Bierhuizen et al., 1997) oder Luciferase (Himes und Shannon, 2000)
codiert) konstruiert, das in einem Plasmid von einem Paar von STAR-Elementen
flankiert ist. In jedem Fall sind die Elemente selbst von Recombinase-Targetstellen
flankiert. Ein Element ist von einem Paar von loxP-Stellen flankiert,
und das andere ist von einem Paar von FRT-Stellen flankiert (1).
Nach der Transfektion integriert sich das Plasmid in einem kleinen
Prozentanteil von Zellen in das Wirtschromosom, und die Integranten
werden anhand von Antibiotikum-Resistenz selektiert.
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Unter
Verwendung von herkömmlichen
Techniken ("SuperFect
Transfection Reagent Handbook",
Qiagen, November 1997) wird die humane Osteosarkom-Zelllinie U-2 OS
mit diesen Plasmiden transfiziert und in Bezug auf Hygromycin-Resistenz selektiert.
Hygromycin-resistente Isolate haben das Plasmid stabil in das Genom
der Zelllinie integriert. Individuelle Isolate werden in Zellkulturmedium
vermehrt, und die Expression des transgenen Reporter-Gens wird zum
Beispiel mittels Durchflusscytometrie bestimmt (Stull et al., 2000).
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Dann
werden die obigen stabilen Isolate unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken (Transfektion oder Hormonstimulation) so behandelt, dass
Recombinase-Aktivität
eingeführt
oder aktiviert wird. Dies erfolgt sequentiell, so dass zum Beispiel
die cre-Recombinase-Aktivität
das Herausschneiden von STAR1 katalysiert und anschließend die
FLP-Recombinase-Aktivität
das Herausschneiden von STAR2 katalysiert. Das Expressionsniveau
des Reporter-Gens in diesen Zellen wird bestimmt, und der Wert wird
mit dem Referenzwert vom parentalen STAR-haltigen Isolat verglichen.
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Beispiel 3. Sequenzanalyse von STARS;
Bestimmung einer minimalessentiellen Sequenz für die Funktion des Elements;
Sequenzkonservierung zwischen Elemente; und Eigenschaften von Tandem-
und multiplen Elementen
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Hintergrund:
DNA-Fragmente, die STAR-Elemente enthalten, werden durch genetische
Selektion unter Verwendung des Plasmids pSelect (1)
isoliert. Dieser Abschnitt beschreibt den Ansatz zur Charakterisierung
der DNA-Sequenzen innerhalb derjenigen Fragmente, die STAR-Aktivität haben.
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Vorschriften:
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DNA-Sequenz:
Oligonucleotide werden zum Sequenzieren der DNA-Fragmente auf der
Basis der Sequenz des pSelect-Plasmids bezeichnet. Die Fragmente
werden unter Verwendung der Didesoxy-Kettenabbruchtechnik (Sanger
et al., 1977) sequenziert. Dann werden die DNA-Sequenzen in Bezug
auf die Chromosomenposition lokalisiert, und zwar unter Verwendung
der öffentlichen
Human genomsequenzdatenbank (http://www.ncbi.nlm.nih.gov:80/cgi-bin/Entrez/hum_srch?chr=hum_chr.inf&query). Die Gene
und die Gendichte in der Nähe
der Fragmentsequenz werden aus der Annotation der Genomsequenz aufgezeichnet.
Die Transcriptionsaktivität
dieser Gene wird aus öffentlichen
Datenbanken von DNA-Mikroarray-(http://arrays.rockefeller.edu/xenopus/links.html)
und SAGE-Daten (Serial
Analysis of Gene Expression; http://bioinfo.amc.uva.nl/HTM-bin/index.cgi) bestimmt.
Sobald die Positionsinformation zu den STAR-Sequenzen zusammengestellt
ist, werden die Daten in Bezug auf zugrundeliegende Consensussequenzen
analysiert. Consensussequenzen oder Trends (darunter versteht man
lokale Bereiche, die reich an besonderen Nucleotidkombinationen,
z.B. reich an C- und G-Basen sind) werden unter Verwendung von Ähnlichkeitssuchalgorithmen,
wie ClustalW (Higgins et al., 1996) und BLOSUM-Ähnlichkeitsbewertung (Altschul
und Gish, 1996) nachgewiesen. Dann werden alle gefundenen Consensus
oder Trends verwendet, um andere potentielle STAR-Elemente auf genomischem
Maßstab
zu identifizieren, indem man BLAST-Recherchen (Altschul et al., 1990) durchführt.
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In
früheren
Forschungen wurden transcriptionsregulatorische Proteine identifiziert,
die an bekannten Isolatoren und Grenzelemente binden (Gaszner et
al., 1999; Gerasimova und Corces, 1998). In den beschriebenen Beispielen
fallen die Proteinbindungsstellen mit gegenüber DNase I hyperempfindlichen
Stellen zusammen, die für
die Isolator- oder Grenzfunktion wesentlich sind. Die Hypothese,
dass STAR-Elemente auch von bekannten regulatorischen Proteinen
gebunden werden, wird untersucht, indem man die TRANSFAC-Datenbank
von Transcriptionsfaktoren (http://transfac.gbf.de/TRANSFAC/) nach
Sequenzmotiven durchsucht, die in den STAR-Elementen vorkommen.
Sequenzmotive, die den Vertretern der STAR-Sammlungen gemeinsam sind,
weisen darauf hin, dass der entsprechende Transcriptionsfaktor an
dieses Element bindet.
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Minimalessentielle
Sequenz: Unter Verwendung dieser Sequenz werden bekannte STAR-Elemente verkürzt und
auf Funktionalität
getestet. Dies geschieht unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
zum Klonieren von Subfragmenten der STAR-haltigen Fragmente in pSelect
durch Standardtechniken (Sambrook et al., 1989). Mit den Plasmiden,
die die Subfragmente enthalten, werden U-2-OS-Zellen transfiziert
und auf Funktionalität
getestet, indem man auf Antibiotikum-Resistenz testet.
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Direktionalität: Die STAR-Elemente
werden unter Verwendung des pSelect-Plasmids auf ihre Direktionalität getestet.
Zum Beispiel wird die Richtung von STAR-Elementen, die durch das
pSelect-Screening isoliert werden, als 5'3' Orientierung
bezeichnet. Die Orientierung des Elements wird durch herkömmliche DNA-Rekombinationstechniken
umgekehrt (Sambrook et al., 1989). Mit den resultierenden Plasmiden
wird die U-2-OS-Zelllinie transfiziert, und die Expression des Reporter-Gens
wird getestet (Bierhuizen et al., 1997; Himes und Shannon, 2000).
Das Expressionsniveau des Plasmids mit dem Element in umgekehrter
Orientierung wird mit derjenigen des Elements mit der 5'3'-Orientierung verglichen. Wenn das Plasmid
mit der umgekehrten Orientierung ähnliche Expressionsniveaus
hat, weist das STAR-Element keine Direktionalität auf.
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Kombinationen
und Vervielfachung von Elementen: Um zu bestimmen, ob STAR-Elemente in gemischten
Paaren funktionieren können,
werden verschiedene Elemente miteinander kombiniert und getestet. Die
Analyse wird im pSDH-Plasmid
durchgeführt,
indem man ein STAR-Element durch DNA-Rekombinationstechniken (Sambrook
et al., 1989) in MCSI und ein anderes STAR-Element in MCSII einfügt. Die
resultierenden Plasmide werden transfiziert, und die Expression
des Reporter-Gens wird getestet (Bierhuizen et al., 1997; Himes
und Shannon, 2000); die Ergebnisse werden mit der Expression von
Plasmiden verglichen, die dasselbe Element an MCSI und MCSII enthalten;
wenn die Expression bei den beiden Arten von Plasmiden ähnlich ist,
wird daraus geschlossen, dass verschiedene STAR-Elemente einander
nicht stören.
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Die
Stärke
einzelner STAR-Elemente wird mit der von Tandem-Repeats von Elementen
verglichen. Dies geschieht durch Concatamerisierung der interessierenden
STAR-Elemente mit DNA-Ligase und Insertion des Ligierungsprodukts
in das pSDH-Plasmid durch DNA-Rekombinationstechniken (Sambrook
et al., 1989). Mit den resultierenden Plasmiden werden U-2-OS-Zellen
transfiziert und die Expression des Reporter-Gens wird getestet
(Bierhuizen et al., 1997; Himes und Shannon, 2000); die Ergebnisse
werden mit der Expression von Plasmiden verglichen, die einzelne
STAR-Elemente enthalten.
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Beispiel 4. Bestimmung des Abstandes, über den
hinweg ein STAR funktioniert.
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Hintergrund:
STAR-Elemente werden verwendet, um die Expression von einzelnen
und mehrfachen Transgenen zu optimieren. Um zu bestimmen, ob ein
einzelnes Paar von STAR-Elementen große und mehrfache Transgene
vor der Inaktivierung schützen
kann, ist es notwendig, die Reichweite zu bestimmen, über die STAR-Elemente
wirken.
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Vorschrift:
STAR-Elemente werden auf ihre Funktionalität über Abstände hinweg unter Verwendung von
Derivatplasmiden auf der Basis von pSelect wie folgt getestet. Eine
Bibliothek von zufälligen
DNA-Fragmenten von 500 bp bis 10 kb wird durch Standard-DNA-Klonierungstechniken
(Sambrook et al., 1989) zusammengesetzt. Fragmente, die keine STAR-Aktivität besitzen,
werden aus dieser Bibliothek selektiert, indem man sie im pSelect-Plasmid
testet, wie es oben beschrieben ist. Für STAR-Elemente werden diese
Fragmente in dem geeigneten pSelect-Plasmid zwischen der Klonierungsstelle
und dem Promotor des Reporter-Gens eingefügt (1). Mit
diesem Satz von Plasmiden wird die U-2-OS-Zelllinie transfiziert,
und die Expression wird so gemessen, wie es oben beschrieben ist.
Die Stärke
der Expression des Reporter-Gen korreliert mit der Länge des
zufälligen
DNA-Fragments, das das STAR-Element vom Promotor trennt.
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Beispiel 5. Bestimmung der maximalen Länge von
STAR-Elementen
-
Hintergrund:
STAR-Elemente werden als Fragmente von DNA kloniert, die unter Verwendung
des pSelect-Plasmids gewonnen werden, was mit genomischen DNA-Fragmenten
von weniger als 2 kb erfolgt. Diese könnten jedoch Teile eines ausgedehnteren
STAR-Elements sein. Eine ausgedehnte STAR-Aktivität wird durch
die folgenden Experimente untersucht.
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Vorschrift:
In pSelect klonierte STAR-Elemente werden auf die Humangenomsequenz
kartiert. Um zu bestimmen, ob sie Teile eines ausgedehnteren STAR-Elements sind, werden
Bereiche von 4 kb, die die Klone umfassen, durch PCR amplifiziert
und durch Standard-DNA-Rekombinationstechniken (Sambrook et al.,
1989) in das pSelect und/oder pSDH-Plasmid kloniert. Mit den resultierenden
Plasmiden werden U-2-OS-Zellen transfiziert und auf Expression des
Reporter-Gens getestet,
wie es oben beschrieben ist; Plasmide, die das ursprüngliche
2-kb-STAR-Element enthalten, werden als Kontrolle mitverwendet.
Drei mögliche
Ergebnisse sind zu erwarten: (1) eine ähnliche Expression durch die
Kontrolle und durch die ausgedehnten STAR-Isolate, was beweisen
würde,
dass das STAR-Element
auf das ursprüngliche
2-kb-Fragment beschränkt
ist; (2) eine geringere Expression durch die ausgedehnten STAR-Isolate,
was vermuten ließe,
dass das STAR-Element innerhalb des 2-kb-Fragments enthalten ist
und nicht effektiv über
einen großen
Abstand wirkt oder dass das ausgedehnte Fragment ein Element mit
einer die Gentranscription reprimierenden Eigenschaft enthält; (3)
eine höhere
Expression durch die ausgedehnten STAR-Isolate, was vermuten ließe, dass
der ausgedehnte Bereich ein vollständigeres STAR-Element enthält. Im Falle
von Ergebnis (3) wird der Versuch mit einem größeren PCR-Fragment von 6 kb
wiederholt.
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Ein
STAR-Element kann auch ein Verbund von Stellen sein, an den verschiedene
Proteine binden. Daher könnten
große
DNA-Fragmente mit STAR-Aktivität
zu kleineren Fragment mit STAR-Aktivität unterteilbar sein (siehe
Beispiel 3). Elemente, die größer als
2 kb sind, werden als STAR-Elemente anerkannt, wenn sie nach einer
Verkürzung
auf weniger als 2 kb (auch durch interne Deletion) noch STAR-Aktivität aufweisen.
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Beispiel 6. Methylierungs- und Histonacetylierungszustande
von STAR-Elementen und von den benachbarten Transgenen.
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Hintergrund:
Die regulatorischen Eigenschaften von STAR-Elementen sind mit der
lokalen Chromatinstruktur assoziiert, die durch die DNA selbst und
durch DNA-assoziierte Proteine bestimmt wird. Änderungen in der Chromatinstruktur, die
mit Änderungen
in der Genexpression assoziiert sind, entstehen häufig durch
sekundäre
Modifikationen der Makromoleküle,
insbesondere Methylierung von DNA oder Acetylierung von Histonproteinen.
Durch Identifizieren der sekundären
Modifikationen, die an STAR-Elementen und an benachbarten Transgenen
auftreten, erhält
man Merkmale für
diese Elemente.
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Vorschrift:
DNA-Methylierung: STAR-Elemente werden durch Standardtechniken (Sambrook
et al., 1989) in das pSelect-Plasmid kloniert. U-2-OS-Zellen werden
stabil mit diesen Plasmiden und mit pSelect, dem ein STAR-Element
fehlt, als Kontrolle transfiziert, um die basale DNA-Methylierung
am Reporter-Gen zu bestimmen. Nach Standardverfahren (Thomas, 1998)
werden Zellen geerntet und das Chromatin gereinigt. Die DNA wird
in getrennten Reaktionen mit den Restriktionsendonucleasen HpaII
und MspI verdaut (Sambrook et al., 1989). Diese Restriktionsenzyme
sind beide in der Lage, die nichtmethylierte Sequenz CCGG zu schneiden.
Wenn das äußere C methyliert
ist, können
MspI und HpaII beide nicht spalten. Im Unterschied zu HpaII kann
MspI jedoch die Sequenz spalten, wenn das innere C methyliert ist.
Die DNA wird einem Southern-Blotting unterzogen, und der Blot wird
durch indirekte Endmarkierung analysiert (Pazin and Kadonaga, 1998).
Als Kontrolle wird das entsprechende pSelect-Plasmid als nackte,
unmethylierte DNA ebenfalls mit den beschriebenen Enzymen geschnitten
und einem Southern-Blotting unterzogen. Ein Vergleich der verschiedenen
Größen der
DNA-Fragmente zeigt, ob die DNA in vivo methyliert ist oder nicht.
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Histon-Acetylierung:
Für diese
Experimente werden dieselben transfizierten Zelllinien verwendet,
die auch für
die DNA-Methylierungsanalyse verwendet wurden. Das im Folgenden
beschriebene Verfahren ergibt eine hochaufgelöste Karte des Histon-Acetylierungsmusters
auf den STAR-Elementen und dem Reporter-Gen (Litt et al., 2001).
Produkte der Verdauung von Zellkernen mit Micrococcus-Nuclease werden auf
Saccharose-Gradienten fraktioniert, und gereinigte Nucleosom-Monomere
und -Dimere werden durch Immunfällung
mit Anti-Acetylhiston-Antikörpern mit
acetylierten Histonen angereichert. Die Nucleosomfraktion und die
Immunopräzipitate
werden einer Analyse unterzogen, zum Beispiel durch Echtzeit-PCR
(Jung et al., 2000) unter Verwendung von Primern und einer Taqman-Sonde,
die mit dem Reporter-Gen oder dem STAR-Element unter Bildung von
0,2-kb-Produkten mit einem Bewegungsfenster von 0,1 kb assoziieren.
Dann wird die Geschwindigkeit der Erhöhung des Fluoreszenzsignals
der Taqman-Sonde während
der PCR (die der Häufigkeit
der Matrizen-DNA in der Probe proportional ist) gemessen. Das Verhältnis der
Häufigkeit
der Matrizen-DNA in der Nucleosomenfraktion und der Immunopräzipitate
liefert eine feine Karte des Musters der Histonacetylierung für jeweils
0,1 kb auf dem Reporter-Gen und STAR-Element (oder auf dem Reporter-Gen
bei Fehlen eines Elements).
-
Beispiel 7. In-vivo-Nucleosomen-Positionierung
und DNase-I-hypersensitive Stellen
-
Hintergrund:
Chromatin besteht aus DNA- Histonen und Nichthistonproteinen. Die
Histone bilden ein Kernteilchen, das von ca. 150 bp DNA umhüllt ist,
wodurch ein Nucleosom entsteht. Nucleosomen sind durch 50-75 bp
Linker-DNA voneinander getrennt. Stabil positionierte Nucleosomen
auf chromosomaler DNA reprimieren die Genexpression, und Faktoren,
die Nucleosomen ausschließen
oder das Chromatin in anderer Weise remodellieren, können diese
Repression überwinden.
Die Positionierung von Nucleosomen in einem chromosomalen Bereich
wird durch einen Micrococcus-Nuclease(MNase)-Assay analysiert; MNase
schneidet Chromatin vorzugsweise in der Linker-DNA. Ähnlich werden
einige DNA-Bereiche konstitutiv Nichthistonproteinen ausgesetzt,
und dies sind häufig
regulatorische Bereiche, d.h. Stellen, wo cis-wirkende regulatorische Faktoren
binden. Experimentell sind diese Stellen hypersensitiv gegenüber Verdau
durch das Enzym DNase I.
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Vorschrift:
Um die Position von Nucleosomen auf dem Reporter-Gen und auf den
STAR-Elementen zu bestimmen, wird MNase verwendet (Saluz and Jost,
1993). Zellkerne werden aus kultivierten U-2-OS-Zellen gereinigt
und mit MNase verdaut, wie es oben beschrieben ist (Histonacetylierung).
Um in den STAR-Elementen
oder dem Reporter-Gen nach DNase-I-hypersensitiven Stellen zu suchen,
werden gereinigte Zellkerne mit DNase I in einer geeigneten Konzentration
(z.B. 100 μg/ml
genomische DNA und 20-100 E/ml DNase I) behandelt, wie es beschrieben
ist (Wallrath et al., 1998). Nackte DNA wird als Kontrolle mit DNase
I abgebaut. Für
beide Techniken werden das Reporter-Gen und die STAR-Elemente fein kartiert,
wobei man Primerverlängerung
oder indirekte Endmarkierung und Southern-Blotting verwendet, wie
es beschrieben ist (Tanaka et al., 1996; van der Vlag et al., 2000).
Der MNase-Assay zeigt eine Leiter von diskreten Banden auf einem
Autoradiogramm, das den Positionen von Nucleosomen auf den STAR-Elementen
oder dem Reporter-Gen entspricht. DNase-I-hypersensitive Stellen
manifestieren sich in dem resultierenden Autoradiogramm als diskrete Banden,
die in der als Kontrolle verwendeten nackten DNA fehlen oder weniger
deutlich hervortreten.
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Beispiel 8. Zeiltyp-, Gewebe- und Promotorabhängigkeit
von STAR-Elementen.
-
Hintergrund:
es wurde berichtet, dass einige Isolatoren oder Grenzelemente Gewebespezifität aufweisen
könnten
(Takada et al., 2000). STAR-Elemente haben viele Merkmale mit Isolatoren
und Grenzelementen gemeinsam. Sowohl promiskuitive als auch gewebespezifische
STAR-Elemente haben einen biotechnologischen Wert bei transgenen
Anwendungen. Der im Folgenden beschriebene Assay wird durchgeführt, um
die Zelltypabhängigkeit
zu bewerten. Die Zell- und Gewebespezifität der Elemente werden weiterhin
dadurch untersucht, dass man die Expression von Genen in der Nähe der Elemente
im Humangenom untersucht, wobei man öffentliche Datenbanken mit
DNA-Microarray-(http://arrays.rockefeller.edu/xenopus/links.html)
und SAGE-Daten (Serial Analysis of Gene Expression; http://bioinfo.amc.uva.nl/HTM-bin/index.cgi)
verwendet.
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Vorschrift:
STAR-Elemente werden im pSDH-Plasmid getestet. Drei Zelllinien werden
mit Hilfe von Standardvorschriften transfiziert: die humane Osteosarkom-Zelllinie
U-2 OS (Heldin et al., 1986), die Vero-Zelllinie aus der Niere der
Grünen
Meerkatze (Simizu et al., 1967) und die CHO-Zelllinie aus dem Eierstock
Chinesischer Streifenhamster (Kao und Puck, 1968). Elemente, die
in allen drei Zelltypen funktionieren können, werden als promiskuitiv
kategorisiert. Solche, die eine Aktivität nur in einer oder zweien
der Zelllinien aufweisen, werden als in ihrer Zelltypfunktionalität beschränkt kategorisiert.
-
Promotorspezifität: STAR-Elemente
werden zur Zeit im Zusammenhang der Funktion mit zwei Promotoren,
dem gesamten Cytomegalievirus(CMV)-Promotor oder dem Tetracyclin-Response-Element
und minimalen CMV-Promotor (in Kombination mit dem tTA-Transcriptionsaktivator)
ausgewählt
und getestet. Um die Promotorspezifität zu bewerten, wird die STAR-Funktion
mit anderen häufig
verwendeten viralen Promotoren getestet, nämlich dem frühen und
dem späten
Promotor des Affenvirus Typ 40 (SV40), dem adenoviralen E1A- und
starken späten
Promotor und dem Long Terminal Repeat des Rous-Sarkom-Virus (RSV)
(Doll et al., 1996; Smith et al., 2000; Weaver and Kadan, 2000;
Xu et al., 1995). Jeder dieser Promotoren wird getrennt zusammen
mit STAR-Elementen mit Standardtechniken (Sambrook et al., 1989)
in das pSelect-Plasmid kloniert. Mit den resultierenden Plasmiden
wird die U-2-OS-Zelllinie transfiziert, und die Expression des Reporter-Gens wird
getestet, wie es oben beschrieben ist. Die Fähigkeit von STAR-Elementen,
vor einer Inaktivierung zu schützen,
wird durch Vergleich mit Plasmiden, denen STAR-Elemente fehlen,
bestimmt.
-
Beispiel 9. Verfahren zur Verbesserung
von STAR-Elementen
-
Hintergrund:
Verbesserte STAR-Elemente werden entwickelt. Verbesserungen führen zu
einer erhöhten
Stärke
der antirepressiven Aktivität
und zu Elementen mit induzierbarer und gewebespezifischer Aktivität. Diese
Verbesserungen werden durch eine Kombination von Techniken erreicht.
-
Vorschriften
-
Erzwungene
Evolution: Fehlerbehaftete PCR (Cherry et al., 1999; Henke und Bornscheuer,
1999) wird verwendet, um im Durchschnitt eine bis zwei Punktmutationen
pro Element einzuführen.
Die mutagenisierten Elemente werden unter Verwendung von pSelect-Plasmiden,
die Reporter-Selektionsmarker-Fusionsproteine enthalten, zum Beispiel
durch fluoreszenzaktivierte Zellsortierung und Antibiotikaresistenz
durchmustert (Bennett et al., 1998). Anschließende Durchläufe von
fehlerbehafteter PCR und Selektion werden durchgeführt, um Elemente
mit weiteren Aktivitätsverbesserungen
zu erhalten.
-
Tandem-
und heterologe Kombinationen: Wie oben beschrieben, werden Tandem-
und heterologe Kombinationen von Elementen auf Aktivität im Vergleich
zu den einzelnen Elementen getestet (Beispiel 3).
-
Die
relative Dominanz von STAR-Elementen wird von Fall zu Fall getestet.
Sie wird verwendet, um die Stärke
eines Elements zu testen; wenn zum Beispiel ein neues STAR-Element
dominant gegenüber
einem bekannten starken Element mit einer die Gentranscription reprimierenden
Eigenschaft ist, wird das STAR-Element
als sehr stark klassifiziert. Die Möglichkeit, dass das Dominanzverhältnis zwischen
einem STAR-Element und einem Element mit einer die Gentranscription
reprimierenden Eigenschaft zelltyp-, gewebe- oder promotorspezifisch
ist, wird ebenfalls in Betracht gezogen (Beispiel 8). Im Dominanztest
wird das pSelect-Plasmid verwendet, wobei einzelne Elemente mit
einer die Gentranscription reprimierenden Eigenschaft durch Standard-DNA-Rekombinationstechniken
(Sambrook et al., 1989) stromaufwärts von einzelnen STAR-Elementen platziert
werden. Mit den Plasmiden werden U-2-OS-Zellen transfiziert, und
die Expression des Reporter-Gens wird getestet. Die STAR-Dominanz
manifestiert sich durch eine höhere
Expression im Vergleich zu dem Plasmid mit nur einem Element mit
einer die Gentranscription reprimierenden Eigenschaft.
-
Einführung
von Bindungsstellen für
andere DNA-bindende Proteine in STAR-Elemente, um neue Eigenschaften
(z.B. Induzierbarkeit, Gewebespezifität) hinzuzufügen
-
Hintergrund:
Regulierbare STAR-Elemente werden geschaffen, indem man STAR-Elemente
mit Bindungsstellen für
signalabhängige
DNA-bindende Proteine kombiniert. In einem Beispiel würde dies
das Nebeneinanderstellen eines Star- und eines Glucocorticoid-Response-Elements
(GRE) beinhalten. Bei fehlender Glucocorticoid-Stimulierung würde das
STAR-Element wie beschrieben funktionieren. Bei Stimulierung bindet der
natürlich
vorkommende Glucocorticoid-Rezeptor
an das GRE und stört
die STAR-Funktion.
-
Vorschrift:
Unter Verwendung von herkömmlicher
DNA-Klonierung (Sambrook et al., 1989) wird ein GRE neben STAR-Elementen
in den pSelect-Vektor eingeführt.
Mit dem Plasmid werden U-2-OS-Zellen transfiziert, wie es oben beschrieben
ist. Die Zellen werden in zwei Kulturen aufgeteilt; eine wird mit
Glucocorticoid (10 μM)
behandelt. Die Expression des Reporter-Gens wird gemessen und zwischen
den beiden Kulturen verglichen. Unterschiede in der Expression beweisen
die Fähigkeit,
die STAR-Funktion durch Einwirkung eines signalabhängigen DNA-bindenden
Proteins zu regulieren.
-
Promiskuitive
STAR-Elemente: Das Testen oder Verstärken dieser Merkmale beinhaltet
die Kultivierung in verschiedenen Zelllinien und die langfristige
Kultivierung ohne Antibiotika-Selektion (Beispiele 8 und 10).
-
Beispiel 10. Bei STAR-Elementen ist für die Aufrechterhaltung
des Transgens keine ständige
Selektion notwendig.
-
Hintergrund:
Bei der Transgenese hat das Zurückgreifen
auf Selektionsmarker zwei Nachteile: Das Selektionsmittel ist gewöhnlich teuer
und verursacht den Zellen metabolische Kosten, und es gibt regulatorische
und ethische Einwände
gegen die Kitverwendung von Selektionsmarkern in transgenen Anwendungen, insbesondere
wenn sich das Transgen selbst im Produkt befindet (z.B. Kulturpflanzen,
Gentherapievektoren). STAR-Elemente reduzieren oder beseitigen die
Notwendigkeit, eine Selektion aufrechtzuerhalten, nachdem das transgene
Isolat etabliert wurde. Folglich kann das Resistenz-Gen durch ortsspezifische
Rekombination mit einem reduzierten Verlust der Transgen-Expression
aus dem transgenen Genom entfernt werden.
-
Vorschrift:
Stabil transfizierte U-2-OS-Zelllinien, die chromosomal integrierte
STAR-Elemente enthalten, welche Reporter-Gene flankieren, werden
durch Cotransfektion des pSDH-Plasmids mit einem trans-wirkenden
Antibiotikum-Resistenz-Plasmid,
wie es oben beschrieben ist, produziert. Das Experiment beinhaltet das
Testen der Stabilität
des Expressionsniveaus des Reporter-Gens in diesen Zelllinien während einer
längeren
(3-6 Monate) Kultivierung bei fehlender Selektion. Dies wird mit
STAR-Elementen getestet, die die Luciferase- oder GFP-Reporter-Gene in
pSDH-Plasmiden flankieren. Das Antibiotikum-Resistenz-Gen wird entfernt, indem
man ein Expressionsplasmid (auf der Basis von pSDH) konstruiert,
bei dem der Antibiotikum-Resistenz-Selektionsmarker von Recombinase-Zielstellen
flankiert ist. Der Selektionsmarker wird anschließend durch
Recombinase-Aktivität
herausgeschnitten, wie es oben beschrieben ist (Beispiel 2).
-
Beispiel 11
-
Vorhersagbarkeit und Ausbeute werden durch
Anwendung von STAR-Elementen in Expressionssystemen verbessert
-
STAR-Elemente
funktionieren so, dass sie die Wirkung der transcriptionsreprimierenden
Einflüsse
auf die Transgen-Expressionseinheiten blockieren. Diese Repressionseinflüsse können auf
Heterochromatin ("Positionseffekte" (Boivin & Dura, 1998))
oder auf benachbarte Kopien des Transgens ("Repeat-induzierte Geninaktivierung" (Garrick et al.,
1998)) zurückzuführen sein.
Zwei der Vorteile von STAR-Elementen für die heterologe Proteinproduktion
sind eine erhöhte
Vorhersagbarkeit des Findens von hochexprimierenden primären rekombinanten
Wirtszellen und eine erhöhte
Ausbeute während
der Produktionszyklen. Diese Vorteile werden in diesem Beispiel
veranschaulicht.
-
Materialien und Verfahren
-
Konstruktion
der pSDH-Vektoren und STAR-haltigen Derivate: Der pSDH-Tet-Vektor wurde durch
Polymerase-Kettenreaktionsamplifikation (PCR) des offenen Leserasters
von Luciferase ausgehend von Plasmid pREP4-HSF-Luc (van der Vlag
et al., 2000) unter Verwendung der Primer C67 und C68 (alle PCR-Primer
und mutagenen Oligonucleotide sind in Tabelle 5 aufgeführt) und
Insertion des SacII/BamHI-Fragments in SacII/BamHI-verdautes pUHD10-3
(Gossen & Bujard,
1992) konstruiert. Die Luciferase-Expressionseinheit wurde mit den
Primern C65 und C66 reamplifiziert und erneut in pUHD10-3 eingefügt, um sie mit
zwei multiplen Klonierungsstellen (MCSI und MCSII) zu flankieren.
Dann wurde eine AscI-Stelle durch Verdau mit EcoRI und Einfügen eines
Linkers (der aus assoziierten Oligonucleotiden D93 und D94 besteht)
in MCSI eingeführt.
Der CMV-Promotor wurde ausgehend von Plasmid pCMV-Bsd (Invitrogen
K510-01) mit den Primern D90 und D91 amplifiziert und verwendet,
um den Tet-Off-Promotor
in pSDH-Tet durch SalI/SacII-Verdau und Ligierung unter Bildung
des Vektors pSDH-CMV zu ersetzen. Das offene Leseraster von Luciferase
in diesem Vektor wurde wie folgt durch SEAP (sezernierte Alkalische
Phosphatase) ersetzt: Der Vektor pSDH-CMV wurde mit SacII und BamHI
verdaut und glatt gemacht; das offene Leseraster von SEAP wurde
durch Verdau mit EcoRI/SalI aus pSEAP-basic (Clontech 6037-1) isoliert, glatt
gemacht und in pSDH-CMV ligiert, wobei der Vektor pSDH-CS entstand.
Das Puromycin-Resistenz-Gen unter der Kontrolle des SV40-Promotors
wurde durch PCR aus dem Plasmid pBabe-Puro (Morgenstern & Land, 1990) isoliert,
wobei die Primer C81 und C82 verwendet wurden. Es wurde in den mit
NcoI/XbaI verdauten Vektor pGL3-control (BamHI-Stelle entfernt)
(Promega E1741) ligiert, wobei pGL3-puro entstand. pGL3-puro wurde
mit BglII/SalI verdaut, um das SV40-Puro-Resistenz-Gen zu isolieren,
das glatt gemacht und in NheI-verdautes, mit glatten Enden versehenes
pSDH-CS ligiert wurde. Der resultierende Vektor pSDH-CSP ist in 6 gezeigt.
Alle Klonierungsschritte wurden unter Befolgung der von den Herstellern
der Reagentien angegebenen Anweisungen nach in der Technik bekannten
Verfahren (Sambrook et al., 1989) durchgeführt.
-
STAR-Elemente
wurden in zwei Schritten durch Verdau des STAR-Elements und des
pSDH-CSP-Vektors mit einem geeigneten Restriktionsenzym und anschließende Ligierung
in MCSI und MCSII eingefügt.
Die Orientierung von STAR-Elementen
in rekombinanten pSDH-Vektoren wurde durch Restriktionskartierung
bestimmt. Die Identität
und Orientierung der Inserts wurde durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt. Die
Sequenzierung erfolgte nach dem Didesoxyverfahren (Sanger et al.,
1977) unter Verwendung eines Beckman-CEQ2000-Sequenzierautomaten
gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Kurz gesagt, DNA wurde unter Verwendung von QIAprep-Spin-Miniprep-
und Plasmid-Midi-Kits (QIAGEN 27106 bzw. 12145) aus E. coli gereinigt.
Die zyklische Sequenzierung wurde unter Verwendung der speziell
angefertigten Oligonucleotide C85, E25 und E42 (Tabelle 5) in Gegenwart
von Farbstoffterminatoren (CEQ Dye Terminator Cycle Sequencing Kit,
Beckman 608000) durchgeführt.
-
Transfektion
und Kultur von CHO-Zellen mit pSDH-Plasmiden: Die CHO-Zelllinie
CHO-K1 (ATCC CCL-61) wurde in HAMS-F12-Medium + 10% fetalem Kälberserum,
das 2 mM Glutamin, 100 E/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin enthält, bei
37°C/5%
CO2 kultiviert. Zellen wurden mit dem pSDH-CSP-Vektor
und seinen Derivaten, die STAR6 oder STAR49 in MCSI und MCSII enthalten,
transfiziert, wobei SuperFect (QIAGEN) gemäß der vom Hersteller angegebenen
Beschreibung verwendet wurde. Kurz gesagt, Zellen wurden in Kulturgefäßen ausgesät und über Nacht
bis 70-90% Konfluenz wachsen gelassen. SuperFect-Reagens wurde mit Plasmid-DNA (in diesem
Beispiel durch Verdau mit PvuI linearisiert) in einem Verhältnis von
6 μl/μg kombiniert
(z.B. für
eine 10-cm-Petri-Schale
20 μg DNA
und 120 μl
SuperFect) und zu den Zellen gegeben. Nach Inkubation über Nacht
wurde das Transfektionsgemisch durch frisches Medium ersetzt, und
die transfizierten Zellen wurden weiter inkubiert. Nach Kultivierung über Nacht
wurde 5 μg/ml
Puromycin hinzugefügt.
Die Puromycin-Selektion war in 2 Wochen beendet, und danach wurden
die einzelnen puromycinresistenten CHO/pSDH-CSP-Klone zufällig isoliert
und werter kultiviert.
-
SEAP(sezernierte
Alkalische Phosphatase)-Assay: Die SEAP-Aktivität (Berger et al., 1988, Henthorn et
al., 1988, Kain, 1997, Yang et al., 1997) im Kulturmedium von CHO/pSDH-CSP-Klonen
wurde so bestimmt, wie es vom Hersteller beschrieben wird (Clontech
Great EscAPe Kit Nr. #K2041). Kurz gesagt, ein Aliquot von Medium
wurde einer Hitzeinaktivierung bei 65 °C unterzogen, dann mit Assaypuffer
und chemilumineszentem Substrat CSPD kombiniert und 10 Minuten lang
bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde die Geschwindigkeit der
Substratumwandfung in einem Luminometer (Turner 20/20TD) bestimmt.
Die Zelldichte wurde durch Zählen
von trypsinisierten Zellen in einem Coulter-ACT10-Zellzähler bestimmt.
-
Transfektion
und Kultur von U-2-OS-Zellen mit pSDH-Plasmiden: Die humane Osteosarkom-Zelllinie U-2
OS (ATCC Nr. HTB-96) wurde in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium
+ 10% fetalem Kälberserum,
das Glutamin, Penicillin und Streptomycin (s.o.) enthielt, bei 37 °C/5% CO2 kultiviert. Zellen wurden mit dem pSDH-CMV-Vektor
und seinen Derivaten, die STAR6 oder STAR8 in MCSI und MCSII enthalten
(zusammen mit dem Plasmid pBabe-Puro), transfiziert, wobei SuperFect
(s.o.) verwendet wurde. Die Puromycin-Selektion war in 2 Wochen
beendet, und danach wurden die einzelnen puromycinresistenten U-2-OS/pSDH-CMV-Klone zufällig isoliert
und weiter kultiviert.
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Luciferase-Assay:
Die Luciferase-Aktivität
(Himes & Shannon,
2000) wurde in resuspendierten Zellen gemäß den Anweisungen des Assaykit-Herstellers
(Roche 1669893) unter Verwendung eines Luminometers (Turner 20/20TD)
bestimmt. Die Gesamtzellproteinkonzentration wurde nach dem Bicinchoninsäure-Verfahren gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Sigma B-9643) bestimmt und verwendet, um die Luciferase-Daten zu
normieren.
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Ergebnisse
-
Rekombinante
CHO-Zellklone, die den pSDH-CSP-Vektor oder pSDH-CSP-Plasmide mit
STAR6 oder STAR49 enthalten (Tabelle 6), wurden 3 Wochen lang kultiviert.
Dann wurde die SEAP-Aktivität
in den Kulturüberständen bestimmt
und auf der Basis der Zellzahl ausgedrückt (7). Wie
man erkennt, wurden Klone mit STAR-Elementen in den Expressionseinheiten
isoliert, die eine zwei- bis
dreimal so große
SEAP-Aktivität exprimieren
als Klone, deren Expressionseinheiten keine STAR-Elemente enthalten.
Weiterhin ist die Zahl der STAR-enthaltenden
Klone, die SEAP-Aktivität
auf oder oberhalb des Niveaus der maximalen Aktivität der STAR-freien
Klone exprimieren, sehr hoch: 25% bis 40% der STAR-Klon-Populationen überschreiten
die höchste
SEAP-Expression der pSDH-CSP-Klone.
-
Rekombinante
U-2-OS-Zellklone, die den pSDH-CMV-Vektor oder pSDH-CMV-Plasmide mit STAR6 oder
STAR8 enthalten (Tabelle 6), wurden 3 Wochen lang kultiviert. Dann
wurde die Luciferase-Aktivität
in den Wirtszellen bestimmt und in relativen Luciferase-Einheiten
(8), normiert auf das Gesamtzellprotein, ausgedrückt. Die
rekombinanten U-2-OS-Klone mit STAR-Elementen, die die Expressionseinheiten
flankieren, hatten höhere
Ausbeuten als die STAR-freien Klone: Die höchste Expression, die bei STAR8-Klonen
beobachtet wurde, war zwei- bis dreimal so hoch wie die Expression
bei STAR-freien Klonen. STAR6-Klone
hatten maximale Expressionsniveaus, die fünfmal so hoch waren wie bei
den STAR-freien Klonen. Die STAR-Elemente verliehen auch eine bessere
Vorhersagbarkeit: Bei beiden STAR-Elementen wiesen 15 bis 20% der
Klone eine Luciferase-Expression auf Niveaus auf, die mit denen
des STAR-freien Klons mit dem höchsten
Expressionsniveau vergleichbar oder größer waren.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass STAR-Elemente, wenn man sie mit dem starken
CMV-Promotor verwendet, die Ausbeute an heterologen Proteinen (Luciferase
und SEAP) erhöhen.
Alle drei in diesem Beispiel eingeführten STAR-Elemente ergeben
erhöhte
Ausbeuten. Die erhöhte
Vorhersagbarkeit, die von den STAR-Elementen verliehen wird, manifestiert
sich durch den großen
Anteil von Klonen mit Ausbeuten, die gleich oder größer sind
als die höchsten
Ausbeuten bei den STAR-freien Klonen.
-
Beispiel 12
-
STAR-Elemente verbessern die
Stabilität
der Transgen-Expression
-
Während der
Kultivierung von rekombinanten Wirtszellen ist es übliche Praxis,
die Antibiotikum-Selektion aufrechtzuerhalten. Dadurch soll die
transcriptionale Inaktivierung des Transgens oder ein Verlust des Transgens
aus dem Genom durch Verfahren wie Rekombination verhindert werden.
Sie ist jedoch aus mehreren Gründen
für die
Produktion von heterologen Proteinen unerwünscht. Erstens sind die verwendeten
Antibiotika sehr teuer und tragen erheblich zu den Stückkosten
des Produkts bei. Zweitens muss das Protein für die biopharmazeutische Verwendung
nachweisbar rein sein, ohne Spuren des Antibiotikums in dem Produkt.
Ein Vorteil von STAR-Elementen für
die heterologe Proteinproduk tion besteht darin, dass sie Transgenen
eine stabile Expression bei längerer
Kultivierung verleihen, auch in Abwesenheit einer Antibiotikum-Selektion;
diese Eigenschaft wird in diesem Beispiel nachgewiesen.
-
Materialien und Verfahren
-
Die
U-2-OS-Zelllinie wurde mit dem Plasmid pSDH-Tet-STAR6 transfiziert
und so kultiviert, wie es in Beispiel 11 beschrieben ist. Einzelne
puromycinresistente Klone wurden isoliert und in Abwesenheit von
Doxycyclin weiter kultiviert. In wöchentlichen Intervallen wurden
die Zellen in einer Verdünnung
von 1:20 auf frische Kulturgefäße übertragen.
Die Luciferase-Aktivität
wurde in regelmäßigen Anständen gemessen,
wie es in Beispiel 11 beschrieben ist. Nach 15 Wochen wurden die
Kulturen in zwei Replikate unterteilt; ein Replikat erhielt weiterhin
Puromycin, während
das andere Replikat während
des restlichen Experiments (insgesamt 25 Wochen) kein Antibiotikum
erhielt.
-
Ergebnisse
-
Tabelle
7 zeigt die Daten zur Luciferase-Expression durch eine von STAR6
flankierte Expressionseinheit während
des verlängerten
Wachstums mit oder ohne Antibiotikum. Wie man sieht, bleibt die
Expression des Reporter-Transgens Luciferase in den U-2-OS-Wirtszellen
während
der Dauer des Experiments stabil. Nachdem die Kulturen in zwei Behandlungen
(plus Antibiotikum und ohne Antibiotikum) unterteilt wurden, war die
Expression von Luciferase in Abwesenheit einer Antibiotikum-Selektion
im Wesentlichen stabil. Dies beweist die Fähigkeit von STAR-Elementen,
Transgene vor Inaktivierung oder Verlust während einer verlängerten
Kultur zu schützen.
Es zeigt auch, dass diese Eigenschaft von der Antibiotikum-Selektion
unabhängig
ist. Daher ist eine Produktion von heterologen Proteinen möglich, ohne
dass die Kosten des Antibiotikums oder einer aufwändigen Nachbearbeitung
anfallen.
-
Beispiel 13
-
Minimalessentielle Sequenzen
von STAR-Elementen
-
STAR-Elemente
werden aus dem in Beispiel 1 beschriebenen genetischen Screen isoliert.
Der Screen verwendet Bibliotheken, die mit humaner genomischer DNA
aufgebaut wurden, die nach der Größe auf ungefähr 0,5 bis
2 Kilobasen fraktioniert wurde (s.o.). Die STAR-Elemente liegen
im Bereich von 500 bis 2361 Basenpaaren (Tabelle 6). Wahrscheinlich
wird bei vielen der STAR-Elemente, die isoliert wurden, die STAR-Aktivität von einem
kleineren DNA-Fragment verliehen als dem ursprünglich isolierten Klon. Es
ist aus zwei Gründen
nützlich,
diese minimalen Fragmentgrößen, die
für die
STAR-Aktivität
wesentlich sind, zu bestimmen. Erstens wären kleinere funktionelle STAR-Elemente
bei der Gestaltung von kompakten Expressionsvektoren vorteilhaft,
da kleinere Vektoren Wirtszellen mit höherer Effizienz transfizieren.
Zweitens ermöglicht
die Bestimmung von minimalessentiellen STAR-Sequenzen die Modifikation
dieser Sequenzen in Bezug auf eine verstärkte Funktionalität. Zwei
STAR-Elemente wurden einer Feinkartierung unterzogen, um ihre minimalessentiellen
Sequenzen zu bestimmen.
-
Materialien und Verfahren:
-
STAR10
(1167 Basenpaare) und STAR27 (1520 Basenpaare) wurden einer Feinkartierung
unterzogen. Sie wurden durch PCR amplifiziert, was Teilfragmente
von ungefähr
gleicher Länge
ergab (Legende zu 9). Zum anfänglichen Testen wurden diese
an der BamHI-Stelle in den pSelect-Vektor kloniert und verwendet,
um U-2-OS/Tet-Off/LexA-HP1-Zellen zu transfizieren, wie es in Beispiel
1 beschrieben ist. Nach der Selektion in Bezug auf Hygromycin-Resistenz wurde LexA-HP1
eingeführt,
indem man die Doxocyclin-Konzentration senkte. Dann wurden transfizierte
Zellen mit Zeocin inkubiert, um die Fähigkeit der STAR-Fragmente
zu testen, die SV40-Zeo-Expressionseinheit gegenüber Repression aufgrund von
LexA-HP1-Bindung zu schützen.
-
Ergebnisse
-
In
diesem Experiment verleihen STAR10 und STAR27 wie erwartet einen
guten Schutz vor Geninaktivierung (9). Dies
zeigt sich durch ein robustes Wachstum in Gegenwart von Zeocin.
-
Von
den drei STAR10-Subfragmenten verleiht 10A (ca. 400 Basenpaare)
den transfizierten Zellen ein kräftiges
Wachstum in Gegenwart von Zeocin, welches dasjenige des STAR-Elements
in voller Länge übersteigt.
Zellen, die mit pSelect-Konstrukten
transfiziert sind, die die anderen beiden Teilfragmente enthalten, wachsen
in Gegenwart von Zeocin nicht. Diese Ergebnisse identifizieren das
10A-Fragment mit
ca. 400 Basenpaaren als die DNA-Sequenz umfassend, die für die Antirepressionsaktivität von STAR10
verantwortlich ist.
-
STAR
27 verleiht bei diesem Experiment transfizierten Zellen mäßiges Wachstum
in Zeocin (9). Eines der Teilfragmente
dieses STAR-Elements, 27B (ca. 500 Basenpaare), erlaubt ein schwaches
Wachstum der Wirtszellen in zeocinhaltigem Medium. Dies lässt vermuten,
dass die Antirepressionsaktivität
dieses STAR-Elements
zum Teil auf dem Teilfragment 27B lokalisiert ist, aber die volle
Aktivität
auch Sequenzen aus 27A und/oder 27C erfordert (jeweils ca. 500 Basenpaare).
-
Beispiel 14
-
STAR-Elemente funktionieren in verschiedenen
Stämmen
von kultivierten Säugerzellen.
-
Die
Wahl der Wirtszelllinie für
die heterologe Proteinexpression ist ein entscheidender Parameter
für die
Qualität,
Ausbeute und die Stückkosten
des Proteins. Erwägungen
wie posttranslationale Modifikationen, Kapazität des Sekretionswegs und Immortalität der Zelllinie
legen die geeignete Zelllinie für
ein bestimmtes biopharmazeutisches Produktionssystem fest. Aus diesem
Grund sollten die Vorteile durch STAR-Elemente in Bezug auf Ausbeute,
Vorhersagbarkeit und Stabilität
bei verschiedenen Zelllinien erreichbar sein. Dies wurde durch Vergleichen
der Funktion von STAR6 in der humanen U-2-OS-Zelllinie, in der es ursprünglich kloniert wurde,
und der CHO-Zelllinie, die in der Biotechnologie verbreitet angewendet
wird, getestet.
-
Materialien und Verfahren:
-
Auf
die Experimente von Beispiel 11 wird Bezug genommen.
-
Ergebnisse
-
Die
Expression des SEAP-Reporter-Gens in CHO-Zellen ist in 7 gezeigt;
die Expression des Luciferase-Reporter-Gens in U-2-OS-Zellen ist
in 8 gezeigt. Aus einem Vergleich der Ergebnisse
dieser beiden Experimente geht hervor, dass das STAR6-Element in
beiden Zelllinien funktioniert: Die Expression des Reporter-Gens
war in beiden besser vorhersagbar, und Klone von jeder Zelllinie
ergaben höhere
Ausbeuten, wenn das Reporter-Gen durch STAR6 gegenüber Positionseffekten
abgeschirmt war. Diese beiden Zelllinien sind von verschiedenen
Spezies (Mensch und Hamster) und verschiedenen Gewebetypen (Knochen
und Eierstock) abgeleitet, was den breiten Bereich von Wirtszellen
widerspiegelt, bei denen dieses STAR-Element verwendet werden kann,
um die heterologe Proteinexpression zu verbessern.
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Beispiel 15
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STAR-Elemente funktionieren im Kontext
von verschiedenen Transcriptionspromotoren
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Die
Transcription eines Transgens wird erreicht, indem man das offene
Leseraster des Transgens unter die Kontrolle eines exogenen Promotors
stellt. Die Wahl des Promotors wird durch die Natur des heterologen
Proteins und das Produktionssystem beeinflusst. In den meisten Fällen sind
starke konstitutive Promotoren wegen der hohen Ausbeuten, für die sie
sorgen können,
bevorzugt. Einige virale Promotoren haben diese Eigenschaften; der
Promotor/Enhancer des sehr frühen
Gens des Cytomegalievirus ("CMV-Promotor") gilt im Allgemeinen
als der stärkste
Promotor in der üblichen
biotechnologischen Verwendung (Boshart et al., 1985, Doll et al.,
1996, Foecking & Hofstetter,
1986). Der Affenvirus-SV40-Promotor
ist ebenfalls mäßig stark
(Boshart et al., 1985, Foecking & Hofstetter,
1986) und wird häufig
für die
ektopische Expression in Säugerzellvektoren
verwendet. Der Tet-Off-Promotor ist induzierbar: Der Promotor wird
in Zelllinien, die das tTA-Plasmid exprimieren (Clontech K1620-A),
in Gegenwart von Tetracyclin oder verwandten Antibiotika (gewöhnlich wird
Doxycyclin verwendet) reprimiert, und die Entfernung des Antibiotikums
führt zu
einer Transcriptionsinduktion (Deuschle et al., 1995, Gossen & Bujard, 1992,
Izumi & Gilbert,
1999, Umana et al., 1999).
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Materialien und Verfahren:
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Die
Konstruktion des pSDH-Tet- und des pSDH-CMV-Vektors ist in Beispiel
11 beschrieben. pSDH-SV40 wurde durch PCR-Amplifikation des SV40-Promotors
(Primer D41 und D42) ausgehend vom Plasmid pSelect-SV40-Zeo (Beispiel
1) und anschließenden
Verdau des PCR-Produkts mit SacII und SalI konstruiert. Der pSDH-CMV-Vektor
wurde mit SacII und SalI verdaut, um den CMV-Promotor zu entfernen,
und der Vektor und das SV40-Fragment wurden miteinander ligiert,
wobei pSDH-SV40 entstand. STAR6 wurde in MCSI und MCSII kloniert,
wie es in Beispiel 11 beschrieben ist. Die Plasmide pSDH-Tet, pSDH-Tet-STAR6, pSDH-Tet-STAR7,
pSDH-SV40 und pSDH-SV40-STAR6 wurden zusammen mit pBabe-Puro in
U-2-OS cotransfiziert, wobei SuperFect gemäß der vom Hersteller angegebenen
Beschreibung verwendet wurde. Zellkultivierung, Puromycin-Selektion und Luciferase-Assays
wurden so durchgeführt,
wie es in Beispiel 11 beschrieben ist.
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Ergebnisse
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In
den 8, 10 und 11 wird
die Expression des Luciferase-Reporter-Gens ausgehend von 3 verschiedenen
Promotoren miteinander verglichen: zwei starken und konstitutiven
viralen Promotoren (CMV und SV40) und dem induzierbaren Tet-Off-Promotor.
Alle drei Promotoren wurden im Kontext des STAR6-Elements in U-2-OS-Zellen getestet.
Die Ergebnisse beweisen, dass die Ausbeute und Vorhersagbarkeit
bei allen 3 Promotoren durch STAR6 erhöht werden. Wie in den Beispielen
11 und 14 beschrieben ist, ist STAR6 günstig im Kontext des CMV-Promotors
(8). Ähnliche
Verbesserungen erkennt man im Kontext des SV40-Promotors (10): Die Ausbeute bei dem am höchsten exprimierenden STAR6-Klon
ist zwei- bis dreimal so groß wie
bei den besten pSDH-SV40-Klonen, und 6 STAR-Klone (20% der Population)
haben höhere
Ausbeuten als die besten STAR-freien Klone. Im Kontext des Tet-Off-Promotors
unter induzierenden Konzentrationen (geringe Doxycyclinkonzentrationen)
verbessert STAR6 auch die Ausbeute und Vorhersagbarkeit der Transgen-Expression
(11): Der am höchsten
exprimierende STAR6-Klon hat eine 20-mal so hohe Ausbeute wie der
beste pSDH-Tet-Klon, und 9 STAR6-Klone (35% der Population) haben
höhere
Ausbeuten als der beste STAR-freie Klon. Daraus wird geschlossen,
dass dieses STAR-Element in seinen transgenschützenden Eigenschaften vielseitig
ist, da es im Kontext von verschiedenen biotechnologisch geeigneten
Promotoren der Transcription funktioniert.
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Beispiel 16
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Die Funktion des STAR-Elements kann direktional
sein
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Während kurze
Nucleinsäuresequenzen
symmetrisch (z.B. palindromisch) sein können, sind längere natürlich vorkommende
Sequenzen typischerweise asymmetrisch. Infolgedessen ist der Informationsgehalt von
Nucleinsäuresequenzen
direktional, und die Sequenzen selbst können in Bezug auf ihre 5'- und 3'-Enden beschrieben
werden. Die Direktionalität
von Nucleinsäure-Sequenzinformationen
beeinflusst die Anordnung, in der rekombinante DNA-Moleküle unter
Verwendung von in der Technik bekannten Standardklonierungsmethoden
(Sambrook et al., 1989) zusammengesetzt werden. STAR-Elemente sind
lange, asymmetrische DNA-Sequenzen und haben eine Direktionalität auf der
Basis der Orientierung, in der sie ursprünglich in den pSelect-Vektor
kloniert wurden. In den oben angegebenen Beispielen unter Verwendung
von zwei STAR-Elementen in pSDH-Vektoren
blieb diese Direktionalität
erhalten. Diese Orientierung wird als native oder 5'-3'-Orientierung relativ
zum Zeocin-Resistenz-Gen beschrieben (siehe 12).
In diesem Beispiel wird die Wichtigkeit der Direktionalität für die STAR-Funktion
im pSDH-Tet-Vektor beschrieben. Da die Reporter-Gene in den pSDH-Vektoren
auf beiden Seiten von Kopien des interessierenden STAR-Elements flankiert
sind, muss die Orientierung jeder STAR-Kopie berücksichtigt werden. In diesem
Beispiel wird die native Orientierung mit der entgegengesetzten
Orientierung verglichen (12).
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Materialien und Verfahren:
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Das
STAR66-Element wurde in pSDH-Tet kloniert, wie es in Beispiel 11
beschrieben ist. U-2-OS-Zellen wurden mit den Plasmiden pSDH-Tet-STAR66-native
und pSDH-Tet-STAR66-opposite cotransfiziert und so kultiviert, wie
es in Beispiel 11 beschrieben ist. Einzelne Klone wurden isoliert
und kultiviert; das Niveau der Luciferase-Expression wurde so bestimmt,
wie es beschrieben ist (s.o.).
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse des Vergleichs der STAR66-Aktivität in der nativen Orientierung
und der entgegengesetzten Orientierung sind in 13 gezeigt. Wenn STAR66 in der entgegengesetzten
Orientierung vorliegt, ist die Ausbeute von nur einem Klon einigermaßen hoch
(60 Luciferase-Einheiten). Dagegen ist die Ausbeute des am höchsten exprimierenden
Klons, wenn STAR66 in der nativen Orientierung vorliegt, beträchtlich
höher (100 Luciferase-Einheiten),
und die Vorhersagbarkeit ist ebenfalls viel höher: 7 Klone der Population
mit der nativen Orientierung (30%) exprimieren Luciferase oberhalb
des Niveaus des am höchsten
exprimierenden Klons aus der Population mit der entgegengesetzten
Orientierung, und 15 der Klone in der Population mit der nativen
Orientierung (60%) exprimieren Luciferase oberhalb von 10 relativen
Luciferase-Einheiten. Daher ist bewiesen, dass die STAR66-Funktion
direktional ist.
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Beispiel 17
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Die Transgen-Expression im Kontext von
STAR-Elementen ist kopienzahlabhängig
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Transgen-Expressionseinheiten
für die
heterologe Proteinexpression sind im Allgemeinen in das Genom der
Wirtszelle integriert, um eine stabile Retention während der
Zellteilung zu gewährleisten.
Die Integration kann dazu führen,
dass eine oder mehrere Kopien der Expressionseinheit in das Genom
eingefügt
werden; mehrere Kopien können
als Tandem-Anordnungen vorliegen oder auch nicht. Die erhöhte Ausbeute,
die für durch
STAR-Elemente geschützte
Transgene nachgewiesen wurde (s.o.), lässt vermuten, dass STAR-Elemente
es den Transgen-Expressionseinheiten ermöglichen können, unabhängig von Einflüssen auf
die Transcription, die mit der Integrationsstelle im Genom assoziiert
sind, zu funktionieren (Unabhängigkeit
von Positionseffekten (Boivin & Dura,
1998)). Sie lässt
weiterhin vermuten, dass die STAR-Elemente es jeder Expressionseinheit
ermöglichen,
unabhängig
von benachbarten Kopien der Expressionseinheit zu funktionieren,
wenn sie als Tandem-Anordnung integriert werden (Unabhängigkeit
von Repeat-induzierter Geninaktivierung (Garrick et al., 1998)).
Die Abhängigkeit
von der Kopienzahl wird anhand der Beziehung zwischen Transgen-Expressionsniveaus
und der Kopienzahl bestimmt, wie es im folgenden Beispiel beschrieben
ist.
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Materialien und Verfahren:
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U-2-OS-Zellen
wurden mit pSDH-Tet-STAR10 cotransfiziert und gemäß der Beschreibung
(s.o.) unter Puromycin-Selektion kultiviert. Acht einzelne Klone
wurden isoliert und weiter kultiviert. Dann wurden Zellen geerntet,
und ein Teil wurde gemäß der Beschreibung
(s.o.) auf Luciferase-Aktivität
getestet. Die übrigen
Zellen wurden lysiert, und die genomische DNA wurde unter Verwendung
des DNeasy Tissue Kit (QIAGEN 69504) gemäß der vom Hersteller angegebenen
Beschreibung gereinigt. DNA-Proben wurden durch UV-Spektrophotometrie
quantifiziert. Von jeder genomischen DNA-Probe wurden 3 μg über Nacht
mit PvuII und XhoI verdaut, wie es vom Hersteller (New England Biolabs)
beschrieben wurde, und durch Agarose-Gel-Elektrophorese aufgetrennt.
DNA- Fragmente wurden
auf eine Nylonmembran übertragen,
wie es beschrieben ist (Sambrook et al., 1989) und mit einer radioaktiv
markierten Sonde gegen das Luciferase-Gen (isoliert aus BamHI/SacII-verdautem
pSDH-Tet) hybridisiert. Der Blot wurde gemäß der Beschreibung (Sambrook
et al., 1989) gewaschen und auf einen Phosphorimager-Schirm (Personal
FIX, BioRad) einwirken gelassen. Das resultierende Autoradiogramm
(14) wurde durch Densitometrie analysiert, um die
relative Stärke
der Luciferase-DNA-Banden, die die Kopienzahl des Transgens repräsentiert,
zu bestimmen.
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Ergebnisse
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Die
Enzymaktivitäten
und Kopienzahlen (Intensitäten
der DNA-Bande) von Luciferase in den Klonen aus der pSDH-Tet-STAR10-Klon-Population
ist in 15 gezeigt. Die Kopienzahl
des Transgens korreliert in hohem Maße mit dem Niveau der Luciferase-Expression
in diesen pSDH-Tet-STAR10-Klonen (r = 0,86). Dies lässt vermuten,
dass STAR10 den Transgen-Expressionseinheiten eine Kopienzahlabhängigkeit
verleiht, was die Transgen-Expression unabhängig von anderen Transgenkopien
in Tandem-Anordnungen und unabhängig von
geninaktivierenden Einflüssen
an der Integrationsstelle macht.
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Beispiel 18
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STAR-Elemente fungieren als Enhancer-Blocker,
aber nicht als Enhancer
-
Gen-Promotoren
unterliegen sowohl positiven als auch negativen Einflüssen auf
ihre Fähigkeit,
die Transcription einzuleiten. Eine wichtige Klasse von Elementen,
die positive Einflüsse
ausüben,
sind Enhancer. Enhancer sind charakteristischerweise in der Lage,
Promotoren zu beeinflussen, auch wenn sie sich weit weg (viele Kilobasenpaare)
von dem Promotor befinden. Negative Einflüsse, die durch Heterochromatin-Bildung wirken
(z.B. Proteine der Polycomb-Gruppe), wurden oben beschrieben, und
diese sind der Angriffspunkt der STAR-Aktivität. Die biochemische Basis für die Enhancer-Funktion
und für
die Heterochromatin-Bildung
ist fundamental gleich, da beide die Bindung von Proteinen an DNA beinhalten.
Daher ist es wichtig, zu bestimmen, ob STAR-Elemente in der Lage
sind, positive Einflüsse
sowie negative Einflüsse
zu blockieren, mit anderen Worten, Transgene gegenüber genomischen
Enhancern in der Nähe
der Integrationsstelle abzuschirmen. Die Fähigkeit, Transgene gegenüber Enhancer-Aktivität abzuschirmen,
gewährleistet
eine stabile und vorhersagbare Leistungsfähigkeit von Transgenen in biotechnologischen
Anwendungen. In diesem Beispiel wird die Leistungsfähigkeit
von STAR-Elementen in einem Enhancer-Blockierungs-Assay untersucht.
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Ein
weiteres Merkmal der STAR-Aktivität, das für ihre Funktion wichtig ist,
ist die erhöhte
Ausbeute, die sie Transgenen verleihen (Beispiel 11). STARs werden
auf der Basis ihrer Fähigkeit
isoliert, hohe Niveaus der Zeocin-Expression aufrechtzuerhalten,
wenn Heterochromatin-bildende Proteine neben den in Frage kommenden
STAR-Elementen gebunden sind. Eine hohe Expression wird vorhergesagt,
da von STARs erwartet wird, dass sie die Ausbreitung von Heterochromatin
in die Zeocin-Expressionseinheit blockieren. Ein zweites Szenario
besteht jedoch darin, dass die DNA-Fragmente in Zeocin-resistenten
Klonen Enhancer enthalten. Es wurde nachgewiesen, dass Enhancer
die Fähigkeit
haben, die repressiven Wirkungen von Proteinen der Polycomb-Gruppe,
wie solchen, die bei dem Verfahren des STAR-Screen verwendet werden
(Zink & Paro,
1995), zu überwinden.
Durch dieses Phänomen
isolierte Enhancer würden
als falsch positive Resultate gelten, da Enhancer nicht die Eigenschaften
haben, die hier für
STARs behauptet werden. Um nachzuweisen, dass STAR-Elemente keine
Enhancer sind, wurden sie in einem Enhancer-Assay getestet.
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Der
Enhancer-Blockierungs-Assay und der Enhancer-Assay sind methodologisch
und begrifflich ähnlich.
Die Assays sind schematisch in 16 gezeigt.
Die Fähigkeit
von STAR-Elementen, Enhancer zu blockieren, wird unter Verwendung
des E47/E-box-Enhancer-Systems getestet. Das E47-Protein kann die
Transcription durch Promotoren aktivieren, wenn es an eine DNA-Sequenz
der E-Box gebunden ist, die sich in der Nähe dieser Promotoren befindet
(Quong et al., 2002). E47 ist normalerweise an der Regulation der
Differenzierung von B- und T-Lymphocyten beteiligt (Quong et al.,
2002), ist aber in der Lage, in verschie denen Zelltypen zu funktionieren,
wenn es ektopisch exprimiert wird (Petersson et al., 2002). Die
E-Box ist eine palindromische DNA-Sequenz, CANNTG (Knofler et al.,
2002). Im Enhancer-Blockierungs-Assay wird eine E-Box in einem Expressionsvektor
stromaufwärts
eines Luciferase-Reporter-Gens (einschließlich eines Minimalpromotors)
platziert. Eine Klonierungsstelle für STAR-Elemente ist zwischen
der E-Box und dem Promotor platziert. Das E47-Protein ist auf einem
zweiten Plasmid codiert. Der Assay wird durchgeführt, indem man Zellen sowohl mit
dem E47-Plasmid als auch mit dem Luciferase-Expressionsvektor transfiziert;
das E47-Protein wird exprimiert und bindet an die E-Box, und der
E47/E-Box-Komplex
kann als Enhancer wirken. Wenn der Luciferase-Expressionsvektor
kein STAR-Element enthält,
verstärkt
der E47/E-Box-Komplex die Luciferase-Expression (16A,
Situation 1). Wenn STAR-Elemente zwischen der E-Box und dem Promotor
insertiert werden, wird ihre Fähigkeit,
den Enhancer zu blockieren, anhand der reduzierten Expression der
Luciferase-Aktivität nachgewiesen
(16A; Situation 2); wenn STARs keine
Enhancer blockieren können,
wird die Luciferase-Expression aktiviert (16A,
Situation 3).
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Die
Fähigkeit
von STAR-Elementen, als Enhancer zu wirken, verwendet denselben
Luciferase-Expressionsvektor. In Abwesenheit von E47 beeinflusst
die E-Box selbst die Transcription nicht. Stattdessen führt das
Enhancer-Verhalten der STAR-Elemente zu einer Aktivierung der Luciferase-Transcription.
Der Assay wird durchgeführt,
indem man den Luciferase-Expressionsvektor ohne das E47-Plasmid transfiziert.
Wenn der Expressionsvektor keine STAR-Elemente enthält, ist
die Luciferase-Expression niedrig (16B,
Situation 1). Wenn STAR-Elemente
keine Enhancer-Eigenschaften haben, ist die Luciferase-Expression
niedrig, wenn ein STAR-Element in dem Vektor vorhanden ist (16B, Situation 2). Wenn STAR-Elemente
Enhancer-Eigenschaften haben, wird die Luciferase-Expression in
den STAR-haltigen Vektoren aktiviert (16B,
Situation 3).
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Materialien und Verfahren:
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Der
Luciferase-Expressionsvektor wurde konstruiert, indem man die E-Box
und einen Minimalpromotor der humanen Alkalischen Phosphatase aus
dem Plasmid mu-E5+E2x6-cat(x) (Ruezinsky et al., 1991) stromaufwärts des
Luciferase-Gens in das Plasmid pGL3-basic (Promega E 1751) einfügt, wobei
pGL3-E-boxluciferase entsteht (Spende von W. Romanow). Das E47-Expressionsplasmid
enthält
das offene Leseraster von E47 unter der Kontrolle eines beta-Actin-Promotors im Plasmid
pHBAPr-1-neo; E47 wird von diesem Plasmid (Spende von W. Romanow)
konstitutiv exprimiert.
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Die
STAR-Elemente 1, 2, 3, 6, 10, 11, 18 und 27 wurden in den Luciferase-Expressionsvektor
kloniert. Klone, die das Drosophila-scs-Element und das Hühner-beta-Globin-HS4-6x-Kern("HS4")-Element enthalten, wurden
als positive Kontrollen mitverwendet (bekanntermaßen blockieren
sie Enhancer und haben keine intrinsischen Enhancer-Eigenschaften
(Chung et al., 1993, Kellum & Schedl,
1992), und der leere Luciferase-Expressionsvektor wurde als negative
Kontrolle mitverwendet. Alle Assays wurden unter Verwendung der U-2-OS-Zelllinie durchgeführt. Im
Enhancer-Blockierungs-Assay wurde das E47-Plasmid zusammen mit den Luciferase-Expressionsvektoren
(leerer Vektor oder Vektor, der STAR-Elemente oder Elemente der
positiven Kontrolle enthält)
cotransfiziert. Im Enhancer-Assay wurde das E47-Plasmid zusammen
mit einem STAR-freien Luciferase-Expressionsvektor als positive
Kontrolle für
die Enhancer-Aktivität
cotransfiziert; alle anderen Proben erhielten während der Cotransfektion ein
Scheinplasmid. Die transient transfizierten Zellen wurden 48 Stunden
nach der Plasmidtransfektion (s.o.) auf Luciferase-Aktivität getestet.
Die Luciferase-Aktivität,
die von einem Plasmid exprimiert wurde, das keine E-Box oder STAR/Kontroll-Elemente
enthält,
wurde subtrahiert, und die Luciferase-Aktivitäten wurden gemäß der Beschreibung
(s.o.) auf den Proteingehalt normiert.
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Ergebnisse
-
17 zeigt die Ergebnisse des Enhancer-Blockierungs-Assays.
In Abwesenheit von STAR-Elementen (oder der bekannten Enhancer-blockierenden
Elemente scs und HS4) aktiviert der E47/E-Box-Enhancer-Komplex die
Expression von Luciferase ("Vektor"); dieses erhöhte Expressionsniveau
wurde auf 100 normiert. Die Enhancer-Aktivität wird von allen getesteten
STAR-Elementen blockiert. Die Enhancer-Aktivität wird wie erwartet auch vom
HS4- und vom scs-Element
blockiert (Bell et al., 2001, Gerasimova & Corces, 2001). Diese Ergebnisse
beweisen, dass STAR-Elemente neben ihrer Fähigkeit, die Ausbreitung von
transcriptionaler Inaktivierung zu blockieren (negative Einflüsse) auch
in der Lage sind, die Wirkung von Enhancern zu blockieren (positive
Einflüsse).
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18 zeigt die Ergebnisse des Enhancer-Assays. Das
Niveau der Luciferase-Expression
aufgrund der Verstärkung
durch den E47/E-Box-Komplex wird auf 100 gesetzt ("E47"). Im Vergleich führt keines
der STAR-Elemente zu einer signifikanten Aktivierung der Luciferase-Expression.
Wie erwartet, führen
auch das scs- und das HS4-Element zu keiner Aktivierung des Reporter-Gens.
Daraus wird geschlossen, dass wenigstens die getesteten STAR-Elemente
keine Enhancer-Eigenschaften besitzen.
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Beispiel 20
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STAR-Elemente sind zwischen
Maus und Mensch konserviert
-
Eine
BLAT-Analyse der STAR-DNA-Sequenz gegen die Humangenom-Datenbank
(http://genome.ucsc.edu/cgi-bin/hgGateway) zeigt, dass einige dieser
Sequenzen eine hohe Sequenzkonservierung mit anderen Bereichen des
Humangenoms aufweisen. Diese duplizierten Bereiche sind potentielle
STAR-Elemente; wenn sie STAR-Aktivität zeigen, würden sie als Paraloge der klonierten
STARs gelten (zwei Gene oder genetische Elemente heißen paralog,
wenn sie aus einem Duplikationsereignis stammen (Li, 1997)).
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Eine
BLAST-Analyse der humanen STARs gegen das Mausgenom (http://www.ensembl.org/Mus_musculus/blastview)
zeigt ebenfalls Bereiche einer hohen Sequenzkonservierung zwischen Maus
und Mensch. Diese Sequenzkonservierung wurde für Fragmente von 15 der 65 humanen
STAR-Elemente gezeigt. Die Konservierung liegt im Bereich von 64%
bis 89% über
Längen
von 141 Basenpaaren bis 909 Basenpaaren (Tabelle 8). Diese Grade
der Sequenzkonservierung sind bemerkenswert und lassen vermuten, dass
diese DNA-Sequenzen
auch innerhalb des Mausgenoms STAR-Aktivität verleihen können. Einige
der Sequenzen aus dem Maus- und Humangenom in Tabelle 8 könnten streng
als Orthologe definiert werden (zwei Gene oder genetische Elemente
heißen
ortholog, wenn sie aus einem Artbildungsereignis stammen (Li, 1997)).
Zum Beispiel liegt STAR6 sowohl im Human- als auch im Mausgenom
zischen dem SLC8A1- und dem HAAO-Gen. In anderen Fällen hat
ein kloniertes humanes STAR ein Paraloges innerhalb des humanen
Genoms, und sein Orthologes wurde im Mausgenom identifiziert. Zum
Beispiel ist STAR3a ein Fragment des 15q11.2-Bereichs des humanen Chromosoms 15.
Dieser Bereich ist zu 96,9% identisch mit (paralog zu) einem DNA-Fragment
an 5q33.3 auf dem humanen Chromosom 5, was in der Nähe des IL12B-Interleukjn-Gens
ist. Diese humanen DNAs sind zu ungefähr 80% identisch mit einem
Fragment des 11B2-Bereichs auf dem Mauschromosom 11. Das 11B2-Fragment
befindet sich auch in der Nähe
des (Maus)IL12B-Interleukin-Gens. Daher können STAR3a und das Maus-11B2-Fragment streng als
Paraloge definiert werden. Um die Hypothese zu testen, dass STAR-Aktivität Bereichen
mit hoher Sequenzkonservierung im Maus- und Humangenom gemeinsam
ist, wurde eines der humanen STARs mit einer in der Maus konservierten
Sequenz, STAR18, ausführlicher
analysiert. Die Sequenzkonservierung im Mausgenom, die mit dem ursprünglichen
STAR18-Klon nachgewiesen wurde, erstreckt sich auf dem humanen Chromosom
2 etwa 500 Basenpaare nach links (19; "links" und "rechts" beziehen sich auf
die Standardbeschreibung der Arme des Chromosoms 2). In diesem Beispiel
untersuchen wir, ob der Bereich der Sequenzkonservierung ein "natürlich vorkommendes" STAR-Element im Menschen
definiert, das in Bezug auf seine Länge ausgedehnter ist als der
ursprüngliche
Klon. Wir untersuchen auch, ob die STAR-Funktion dieses STAR-Elements
zwischen Maus und Mensch konserviert ist.
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Materialien und Verfahren
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Der
Bereich der Maus/Human-Sequenzkonservierung um STAR18 herum wurde
durch PCR-Amplifikation aus dem humanen BAC-Klon RP11-387A1 in drei Fragmenten
gewonnen: der gesamte Bereich (Primer E93 und E94), die linke Hälfte (Primer
E93 und E92) und die rechte Hälfte
(Primer E57 und E94). Die entsprechenden Fragmente aus dem homologen
Mausbereich wurden in derselben Weise aus dem SAC-Klon RP23-400H17
gewonnen (Primer E95 und E98, E95 und E96 bzw. E97 und E98). Alle
Fragmente wurden in den pSelect-Vektor kloniert, und eine U-2-OS/Tet-Off/LexA-HP1-Zelllinie
(s.o.) wurde damit transfiziert. Nach der Transfektion wurde eine
Hygromycin-Selektion durchgeführt,
um transfizierte Zellen zu selektieren. Das LexA-HP1-Protein wurde
durch Absenken der Doxycyclin-Konzentration induziert, und die Fähigkeit
der transfizierten Zellen, dem Antibiotikum Zeocin zu widerstehen
(ein Maß für STAR-Aktivität), wurde
durch Oberwachen des Zellwachstums bewertet.
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Ergebnisse
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Der
ursprüngliche
STAR18-Klon wurde auf der Basis ihrer Fähigkeit, die Inaktivierung
eines Zeocin-Resistenz-Gens zu verhindern, aus mit Sau3AI verdauter
humaner DNA, die in den pSelect-Vektor ligiert war, isoliert. Der
Abgleich des humanen STAR18-Klons (497 Basenpaare) mit dem Mausgenom
zeigte eine hohe Sequenzähnlichkeit
(72%) zwischen den orthologen Human- und Maus-STAR18-Bereichen. Er enthüllte auch
eine hohe Ähnlichkeit
(73%) im Bereich, der sich über
488 Basenpaare unmittelbar links von der Sau3AI-Stelle, die das
linke Ende des klonierten Bereichs definiert, erstreckt (19). Außerhalb
dieser Bereiche fällt
die Sequenzähnlichkeit
zwischen Human- und Maus-DNA auf unter 60% ab.
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Wie
in 19 gezeigt ist, verleihen sowohl die humanen als
auch die Maus-STAR18-Elemente
Wirtszellen, die das lexA-HP1-Repressorprotein exprimieren, Zeocin-Resistenz.
Der ursprüngliche
STAR18-Klon mit 497 Basenpaaren und sein Maus-Orthologes verleihen
beide die Fähigkeit
zu wachsen (19, a und d). Die benachbarten
Bereiche von 488 Basenpaaren mit hoher Ähnlichkeit aus beiden Genomen
verleihen ebenfalls die Fähigkeit
zu wachsen, und tatsächlich
ist ihr Wachstumsphänotyp
kräftiger
als der des ursprünglichen STAR18-Klons
(19, b und e). Als der gesamte Bereich der Sequenzähnlichkeit
getestet wurde, verliehen diese DNAs sowohl von der Maus als auch
vom Menschen Wachstum, und der Wachstumsphänotyp ist kräftiger als
bei den beiden Teilfragmenten (19,
c und f). Diese Ergebnisse beweisen, dass die STAR-Aktivität von humanem
STAR18 in ihrem Orthologen aus der Maus konserviert ist. Die hohe
Sequenzkonservierung zwischen diesen orthologen Bereichen ist besonders
bemerkenswert, da es keine proteincodierenden Bereiche sind, was
zu der Schlussfolgerung führt,
dass sie eine gewisse regulatorische Funktion haben, die ihre evolutionäre Divergenz
durch Mutation verhindert hat.
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Diese
Analyse beweist, dass klonierte STAR-Elemente, die durch das ursprüngliche
Screening-Programm identifiziert wurden, in einigen Fällen partielle
STAR-Elemente darstellen
können
und dass durch eine Analyse der genomischen DNA, in di9e sie eingebettet
sind, Sequenzen mit stärkerer
STAR-Aktivität
identifiziert werden können.
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Beispiel 21
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Materialien und Verfahren
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Unter
Verwendung des in der ursprünglichen
Patentanmeldung beschriebenen genetischen Screens wurden anfangs
sechsundsechzig (66) STAR-Elemente aus humaner genomischer DNA isoliert
und im Einzelnen charakterisiert (Tabelle 6). Der Screen wurde mit
Genbibliotheken durchgeführt,
die durch Sau3AI-Verdau von humaner genomischer DNA aufgebaut wurden,
die entweder aus Plazenta gereinigt (Clontech 6550-1) wurde oder
in künstlichen
bakteriellen/P1(BAC/PAC)-Chromosomen enthalten ist. Die BAC/PAC-Klone
enthalten genomische DNA aus Bereichen von Chromosom 1 (Klone RP1154H19
und RP3328E19), aus dem HOX-Cluster von homeotischen Genen (Klone
RP1167F23, RP1170019 und RP11387A1) oder aus dem humanen Chromosom
22 (Research Genetics 96010-22).
Die DNAs wurden nach der Größe fraktioniert,
und die Fraktion mit einer Größe von 0,5
bis 2 kb wurde mit Standardtechniken (Sambrook et al., 1989) in
einen BamHI-verdauten pSelect-Vektor ligiert. pSelect-Plasmide,
die humane genomische DNA enthalten, welche Zeocin-Resistenz bei
niedrigen Doxycyclin konzentrationen verleiht, wurden isoliert und
in Escherichia coli vermehrt. Mit den Screens, die die STAR-Elemente
von Tabelle 6 ergaben, wurden ungefähr 1-2% des humanen Genoms getestet.
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Die
humanen genomischen DNA-Inserts in diesen 66 Plasmiden wurden nach
dem Didesoxyverfahren (Sanger et al., 1977) unter Verwendung eines
Beckman-CEQ2000-Sequenzierautomaten
gemäß den Anweisungen
des Herstellers sequenziert. Kurz gesagt, DNA wurde unter Verwendung
von QIAprep-Spin-Miniprep- und
Plasmid-Midi-Kits (QIAGEN 27106 bzw. 12145) aus E. coli gereinigt.
Die zyklische Sequenzierung wurde unter Verwendung der speziell
angefertigten Oligonucleotide, die dem pSelect-Vektor entsprachen
(Primer D89 und D95, Tabelle 5) in Gegenwart von Farbstoffterminatoren
(CEQ Dye Terminator Cycle Sequencing Kit, Beckman 608000) durchgeführt. Zusammengesetzte
STAR-DNA-Sequenzen wurden unter Verwendung von BLAT (Basic Local
Alignment Tool (Kent, 2002); http://genome.ucsc.edu/cgi-bin/hgGateway;
Tabelle 6) im humanen Genom lokalisiert (Datenbank-Builds August
und Dezember 2001). Zusammengenommen umfassen die kombinierten STAR-Sequenzen
85,6 Kilobasenpaare mit einer durchschnittlichen Länge von
1,3 Kilobasenpaaren.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1.
Die pSelect-Plasmidfamilie zum Selektieren und Charakterisieren
von STAR-Elementen. Ein Resistenz-Marker-(Zeocin oder Puromycin)
oder Reporter-Gen
(GFP oder Luciferase) unter Kontrolle des promiskuitiven SV40-Promotors
ist einer BamHI-Klonierungsstelle benachbart, die von einer AscI-
und einer HindIII-Stelle flankiert ist. Stromaufwärts der
Klonierungsstelle befinden sich lexA-Operatoren, an die lexA-Protein binden
kann. Die Bindung von Chimären
aus lexA-Proteinen und Proteinen der Polycomb-Gruppe an die Operatoren
verursacht eine Repression des Marker- oder Reporter-Gens. An der
Klonierungsstelle eingefügte DNA-Fragmente,
die die Repression blockieren, werden anhand der persistenten Expression
des Marker- oder Reporter-Gens identifiziert. Aufgrund der oriP-Sequenz
repliziert das Plasmid episomal in kultivierten Säugerzellen.
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2.
Die pSDH-Plasmidfamilie zum Testen von STAR-Elementen. Zwei multiple
Klonierungsstellen (MCSI und MCSII) flankieren ein Reporter-Gen
(GFP oder Luciferase), dessen Expression von einem stromaufwärts gelegenen
Promotor (CMV, Tet-off oder SV40) gesteuert wird. Zu testende STAR-Elemente
werden an MCSI und MCSII eingefügt.
Diese enthalten einzelne Restriktionsstellen (MCSI: XhoI, NotI,
EcoRI und SalI; MCSII: HindIII, EcoRV, NheI und BglII). Das Plasmid
repliziert nach der zufälligen
Integration in dem Genom von Säugerzellen.
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3.
Anteil von Klonen, die Luciferase überexprimieren. U-2-OS-Human-Osteosarkomzellen
wurden stabil mit pSDH-Plasmiden (die das Luciferase-Reporter-Gen unter
der Kontrolle des tet-off-Promotors enthalten) transfiziert, und
einzelne transfizierte Klone wurden isoliert und kultiviert. Die
Luciferase-Expression wurde
enzymatisch gemessen. Die mittlere Luciferase-Expression durch Klone,
die das STAR-freie pSDH enthalten ("Referenzniveau"), wurde bestimmt. Klone von den Mengen
für alle
Plasmide wurden als "überexprimierend" eingestuft, wenn
ihre Luciferase-Aktivität
mehr als doppelt so groß war
wie das Referenzniveau. Der Prozentsatz an überexprimierenden Klonen in
jeder Plasmidmenge ist aufgetragen.
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4.
Faktor der Überexpression
durch überexprimierende
Klone. Der Bereich der Überexpression
in STAR-haltigen pSDH-Plasmiden, die in genomische DNA integriert
waren, wurde bestimmt, indem man die Luciferase-Aktivitäten jedes
Klons durch das Referenzniveau dividierte. Bei solchen, die eine
signifikante Expression aufwiesen (mehr als doppelt so hoch wie
der Referenzwert), wurden die tatsächlichen Erhöhungsfaktoren notiert;
die Minimal- und Medianwerte dieser Daten sind für jedes Plasmid aufgetragen.
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5.
Faktor der Überexpression
durch überexprimierende
Klone. Der Bereich der Überexpression
in STAR-haltigen pSDH-Plasmiden, die in genomische DNA integriert
waren, wurde bestimmt, indem man die Luciferase-Aktivitäten jedes
Klons durch das Referenzniveau dividierte. Bei solchen, die eine
signifikante Expression aufwiesen (mehr als doppelt so hoch wie
der Referenzwert), wurden die tatsächlichen Erhöhungsfaktoren notiert;
die Maximalwerte dieser Daten sind für jedes Plasmid aufgetragen.
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6.
Das pSDH-CSP-Plasmid, das zum Testen der STAR-Aktivität verwendet
wurde. Das Reporter-Gen für
sezernierte Alkalische Phosphatase (SEAP) befindet sich unter der
Kontrolle des CMV-Promotors, und der Puromycin-Resistenz-Selektionsmarker
(puro) befindet sich unter der Kontrolle des SV40-Promotors. Diese
beiden Gene werden von multiplen Klonierungsstellen flankiert, in
die STAR-Elemente kloniert werden können. Das Plasmid weist auch
einen Replikationsstartpunkt (ori) und ein Ampicillin-Resistenz-Gen
(ampR) für
die Vermehrung in Escherichia coli auf.
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7.
STAR6 und STAR49 verbessern die Vorhersagbarkeit und Ausbeute der
Transgen-Expression. Die Expression von SEAP ausgehend von dem CMV-Promotor
durch CHO-Zellen, die mit pSDH-CSP, pSDH-CSP-STAR6 oder pSDH-CSP-STAR49 transfiziert
sind, wurde bestimmt. Die STAR-haltigen Konstrukte verleihen eine
bessere Vorhersagbarkeit und erhöhte
Ausbeute im Vergleich zu dem pSDH-CSP-Konstrukt allein.
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8.
STAR6 und STAR8 verbessern die Vorhersagbarkeit und Ausbeute der
Transgen-Expression. Die Expression von Luciferase ausgehend von
dem CMV-Promotor
durch U-2-OS-Zellen, die mit pSDH-CMV, pSDH-CMV-STAR6 oder pSDH-CMV-STAR8
transfiziert sind, wurde bestimmt. Die STAR-haltigen Konstrukte verleihen
eine bessere Vorhersagbarkeit und erhöhte Ausbeute im Vergleich zu
dem pSDH-CMV-Konstrukt allein.
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9.
Minimalessentielle Sequenzen von STAR10 und STAR27. Teile der STAR-Elemente wurden durch
PCR amplifiziert: STAR10 wurde mit den Primern E23 und E12 unter
Bildung des Fragments 10A, mit E13 und E14 unter Bildung des Fragments
10B und mit E15 und E16 unter Bildung des Fragments 10C amplifiziert.
STAR27 wurde mit den Primern E17 und E18 unter Bildung des Fragments
27A, mit E19 und E20 unter Bildung des Fragments 27B und mit E21
und E22 unter Bildung des Fragments 27C amplifiziert. Diese Teilfragmente
wurden in den pSelect-Vektor kloniert. Nach der Transfektion in
U-2-OS/Tet-Off/LexA-HP1-Zellen wurde
das Wachstum der Kulturen in Gegenwart von Zeocin überwacht.
Die Wachstumsgeschwindigkeiten variierten von kräftig (+++) bis schlecht (+/-),
während
einige Kulturen die Zeocin-Behandlung aufgrund fehlender STAR-Aktivität in dem
getesteten DNA-Fragment nicht überlebten
(-).
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10. Funktion des STAR-Elements im Kontext des
SV40-Promotors. Mit pSDH-SV40 und pASDH-SV40-STAR6 wurde die humane
Osteosarkomzelllinie U-2 OS transfiziert, und die Expression von
Luciferase wurde in puromycinresistenten Klonen mit oder ohne Schutz
vor Geninaktivierung durch STAR6 getestet.
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11. Funktion des STAR-Elements im Kontext des
Tet-Off-Promotors. Mit pSDH-Tet und pASDH-Tet-STAR6 wurde die humane
Osteosarkomzelllinie U-2 OS transfiziert, und die Expression von
Luciferase wurde in puromycinresistenten Klonen mit oder ohne Schutz
vor Geninaktivierung durch STAR6 getestet.
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12. Schematisches Diagramm der Orientierung von
STAR-Elementen, wie sie im pSelect-Vektor kloniert werden (Bild
A), wie sie in pSDH-Vektoren unter Beibehaltung ihrer nativen Orientierung
kloniert werden (Bild B) und wie sie in pSDH-Vektoren in der entgegengesetzten
Orientierung kloniert werden (Bild C).
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13. Direktionalität der STAR66-Funktion. Das
STAR66-Element wurde entweder in der nativen (STAR66 native) oder
der entgegengesetzten Orientierung (STAR66 opposite) in pSDH-Tet
kloniert, und U-2-OS-Zellen wurden damit transfiziert. In puromycinresistenten
Klonen wurde die Luciferase-Aktivität getestet.
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14. Kopienzahlabhängigkeit der STAR-Funktion.
Southern-Blot von Luciferase-Expressionseinheiten in pSDH-Tet-STAR10,
integriert in genomische U-2-OS-DNA.
Eine radioaktive Luciferase-DNA-Sonde wurde verwendet, um die Menge
der transgenen DNA im Genom jeden Klons nachzuweisen, die dann mit
einem Phosphorimager quantifiziert wurde.
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15. Kopienzahlabhängigkeit der STAR-Funktion.
Die Kopienzahl von pSDH-Tet-STAR10-Expressionseinheiten
in jedem Klon wurde mit einem Phosphorimager bestimmt und mit der
Aktivität
des von jedem Klon exprimierten Luciferase-Reporter-Enzyms verglichen.
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16. Enhancer-Blockierungs-Assay und Enhancer-Assay.
Die zum Testen von STARs auf Enhancer-Blockierung und Enhancer-Aktivität verwendeten
Luciferase-Expressionsvektoren sind schematisch gezeigt. Die E-Box-Bindungsstelle
für das
E47-Enhancer-Protein befindet sich stromaufwärts einer Klonierungsstelle
für STAR-Elemente.
Stromabwärts
der STAR-Klonierungsstelle befindet sich das Luciferase-Gen unter der
Kontrolle eines Minimalpromotors (mp) der humanen Alkalischen Phosphatase.
Die Histogramme gegen die entsprechenden Ergebnisse für die drei
möglichen
experimentellen Situationen an (siehe Text). Bild A: Enhancer-Blockierungs-Assay.
Bild B: Enhancer-Assay.
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17. Enhancer-Blockierungs-Assay. Die Luciferase-Expression
ausgehend von einem Minimalpromotor wird durch den E47/E-Box-Enhancer
in dem leeren Vektor (Vektor) aktiviert. Durch die Insertion von
Enhancer-Blockern (scs, HS4) oder STAR-Elementen (STAR-Elemente
1, 2, 3, 6, 10, 11, 18 und 27) wird die Luciferase-Aktivierung durch
den E47/E-Box-Enhancer blockiert.
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18. Enhancer-Assay. Die Luciferase-Expression
ausgehend von einem Minimalpromotor wird durch den E47/E-Box-Enhancer
in dem leeren Vektor (E47) aktiviert. Durch die Insertion des scs-
und HS4-Elements oder verschiedener STAR-Elemente (STARS 1, 2, 3,
6, 10, 11, 18 und 27) wird die Transcription des Reporter-Gens nicht
aktiviert.
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19. Konservierung der STAR18-Sequenz zwischen
Maus und Mensch. Der Bereich des humanen Genoms, der STAR18 aus
497 Basenpaaren enthält,
ist gezeigt (schwarze Kästchen);
das Element tritt zwischen dem HOXD8- und dem HOXD4-Homöobox-Gen
auf dem humanen Chromosom 2 auf. Es wird mit einem Bereich im Maus-Chromosom
2 abgeglichen, der 72% Sequenzidentität aufweist. Der Bereich des
humanen Chromosoms 2 unmittelbar links von STAR18 ist ebenfalls
im Maus-Chromosom 2 hochgradig konserviert (73% Identität; graue
Kästchen);
jenseits dieses Bereichs fällt
die Identität
unter 60% ab. Die Fähigkeit
dieser Bereiche von Mensch und Maus, entweder getrennt oder in Kombination,
Wachstum auf Zeocin zu verleihen, ist angegeben: –, kein
Wachstum; +, mäßiges Wachstum;
++, kräftiges
Wachstum; +++, schnelles Wachstum.
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20. Sequenzen, die STAR1 bis STAR65 umfassen (SEQ
ID Nr. 1-65).
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-
Tabelle 1. STAR-Elemente verbessern die
Transgen-Expression
Plasmid | Überexprimierende
Klone, % | Faktor
der Übereipression
(Bereich) | Zahl
der Klone |
Empty | 12 | 3-11 | 25 |
SCS
(positive
Kontrolle) | 24 | 3-160 | 21 |
STAR-6 | 62 | 2-200 | 26 |
STAR-3 | 39 | 5-820 | 23 |
STAR-8 | 63 | 7-315 | 19 |
STAR-4 | 31 | 25-1500 | 13 |
STAR-1 | 57 | 5-80 | 23 |
-
Die
Expression des Luciferase-Reporter-Gens wird in Zelllinien gemessen,
die integrierte pSDH-Plasmide ohne ("empty", die negative Kontrolle) oder mit STAR-Elementen (einschließlich des
positiven Kontrollelements SCS aus Drosophila) enthalten. Das mittlere
Expressionsniveau der negativen Kontrolle ist als das Referenzniveau
definiert, und Klone werden als überexprimierend
angesehen, wenn ihr Expressionsniveau mehr als doppelt so groß ist wie
das Referenzniveau. Der Prozentanteil der überexprimierenden Klone für jedes
Plasmid und der Faktor der Überexpression
sind zusammen mit der Zahl der analysierten Klone für jedes Plasmid
angegeben. Tabelle 2. Kloniertes STAR-Element.
Klon | Chromosomaler
Locus1 | Benachbarte
Gene2 | Repeat-Sequenz |
STAR-1 | n.b. | | |
STAR-2 | n.b. | | |
STAR-3 | For
5q33.3
Rev 10q22.2 | Chr10-Teil
in Histon.
Acetyltransferase-Gen | |
STAR-4 | For
1p31.1
Rev 14q24.1 | keine
Gene innerhalb des 10-kb-Introns des Regulators oder G-Protein-Signalgebung | 83%
repetitiv
LINE2 & LTR
ERV_Class
1 |
STAR-5 | For
3q13.1
Rev 10q22.1* | | |
STAR-6 | 2p21 | L
5 kb unbekannte mutmaßliche
Kinase
R 20 kb Microtubuli-assoziiertes Protein | 19%
SINE (MIR)
29% LINS |
STAR-7 | 1q32.2 | | 12%
Alu 4% MIR (SINE) LINE1 2,5% L31CR1 11,5%
MERZ 7% geringe Komplexität 2% |
STAR-8 | 9q32 | ZFP-KRAB-Box,
die ein Zinkfingerprotein enthält | 35%
ERV_Classl (LTR)
2% einfacher Repeat |
STAR-9 | siehe
STAR4 | | |
STAR-10 | n.b. | | |
STAR-11 | 2p25.1 | R
15 kb unbekannter Inhibitor des DNA-bindenden Proteins (Myc-Typ) | 12%
Alu (SINE)
26% MaIRs (LINS) |
STAR-12 | 5q35.3 | R
15 kb unbekannte Metalloproteinase der ADAM-TS2-Familie | 3%
geringe Komplexität |
STAR-13 | siehe
STAR4 und 9 | | |
STAR-14 | For
n.b.
Rev 20q13.33 | | |
STAR-15 | 1p36.36 | L 6 kb Untereinheit des spannungsgesteuerten K-Kanals
R 4 kb
unbekannt | 14% LTR (MaLRs) |
STAR-16 | For
8p23.1
Rev 8p22 etc. | | kein Repeat auf sequenzierten
Teilen |
STAR-17 | 2q31.1 | L 6 kb BTEB1-Transcriptionsfaktor
R
40 kb HNRNP | 10% einfach und geringe
Komplexität |
- 1 Der chromosomale
Locus wird durch BLAST-Recherche in DNA-Sequenzdaten von den STAR-Klonen
gegen die Humangenomdatenbank bestimmt. Der Locus ist gemäß der Standardnomenklatur
angegeben, die sich auf das cytogenetische Ideogramm jede Chromosoms
bezieht; z.B. ist 1p2.3 die dritte cytogenetische Unterbande der
zweiten cytogenetischen Bande des kurzen Arms von Chromosom 1 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Class/MLACourse/Genetics/chrombanding.html).
F, Ergebnis der Vorwärtssequenzierungsreaktion;
R, Ergebnis der Rückwärtssequenzierungsreaktion;
n.b., noch nicht bestimmt.
- 2 Bezogen auf Human Genome Map View
Build 22 (http://www.ncbi.nlm.nih. gov/cgi-bin/Entrez/hum_sarch?chr=hum_chr.inf&query April 2001);
L, links; R, rechts.
- * Position zweideutig, mehrere Treffer
Tabelle
4: Sequenz verschiedener STAR-Elemente in einem Strang (forward
oder dem entgegengesetzten Strang (reverse) 




Tabelle
5. Oligonucleotide, die für
Polymerase-Kettenreaktionen (PCR-Primer) oder DNA-Mutagenese verwendet
werden 

Tabelle 6. STAR-Elemente der Erfindung
einschließlich
des genomischen Locus und der Länge STAR | Locus1 | Länge2 |
1 | 2q.31.1 | 750 |
2 | 7q.15.2 | 916 |
33 | 15q.11.2
und 10q.22.2 | 2132 |
4 | 1p.31.1
und 14q24.1 | 1625 |
54 | 20q.13.32 | 1571 |
6 | 2p21 | 1173 |
7 | 1q34 | 2101 |
8 | 9q32 | 1839 |
94 | 10p15.3 | 1936 |
10 | Xp.11.3 | 1167 |
11 | 2p.25.1 | 1377 |
12 | 5q35.3 | 1051 |
134 | 9q34.3 | 1291 |
144 | 22q11.22 | 732 |
15 | 1p.36.31 | 1881 |
16 | 1p.21.2 | 1282 |
17 | 2q31.1 | 793 |
18 | 2q31.3 | 497 |
19 | 6p22.1 | 1840 |
20 | 8p13.3 | 780 |
21 | 6q24.2 | 620 |
22 | 2q12.2 | 1380 |
23 | 6p22.1 | 1246 |
24 | 1q21.2 | 948 |
255 | 1q21.3 | 1067 |
26 | 1q21.1 | 540 |
27 | 1q23.1 | 1520 |
28 | 22q11.23 | 961 |
29 | 2q.13.31 | 2253 |
30 | 22q12.3 | 1851 |
31 | 9q34.11
und 22q11.21 | 1165 |
32 | 21q22.2 | 771 |
STAR | Locus1 | Länge2 |
33 | 21q22.2 | 1368 |
34 | 9q34.14 | 755 |
35 | 7q22.3 | 1211 |
36 | 21q22.2 | 1712 |
37 | 22q11.23 | 1331 |
38 | 22q11.1
und 22q11.1 | ~1000 |
39 | 22q12.3 | 2331 |
40 | 22q11.21 | 1071 |
41 | 22q11.21 | 1144 |
42 | 22q11.1 | 735 |
43 | 14q24.3 | 1231 |
44 | 22q11.1 | 1591 |
45 | 22q11.21 | 1991 |
46 | 22q11.23 | 1871 |
47 | 22q11.21 | 1082 |
48 | 22q11.22 | 1242 |
49 | Chr
12 zufälliger
Klon und 3q26.32 | 1015 |
50 | 6p21.31 | 2289 |
51 | 5q21.3 | 2361 |
52 | 7p15.2 | 1200 |
53 | Xp
11.3 | 1431 |
54 | 4q21.1 | 981 |
55 | 15q13.1 | 501 |
56 | enthält 3p25.3 | 741 |
57 | 4q35.2 | 1371 |
58 | 21q11.2 | 1401 |
59 | 17
zufälliger
Klon | 872 |
60 | 4p16.1
und 6q27 | 2068 |
61 | 7p14.3
und 11q25 | 1482 |
62 | 14q24.3 | 1011 |
63 | 22q13.3 | 1421 |
64 | 17q11.2 | 1414 |
65 | 7q21.11=28.4 | 1310 |
66 | 20q13.33
und 6q14.1 | ~2800 |
- 1 Der chromosomale
Locus wird durch BLAST-Recherche in DNA-Sequenzdaten von den STAR-Elementen gegen
die Humangenomdatenbank bestimmt. Der Locus ist gemäß der Standardnomenklatur
angegeben, die sich auf das cytoge netische Ideogramm jede Chromosoms
bezieht; z.B. ist 1p2.3 die dritte cytogenetische Unterbande der
zweiten cytogenetischen Bande des kurzen Arms von Chromosom 1 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Class/MLACourse/Genetics/chrombanding.html).
In Fällen,
bei denen durch die Vorwärts-
und die Rückwärtssequenzierurtgsreaktion
DNAs aus verschiedenen genomischen Loci identifiziert wurden, sind beide
Loci gezeigt.
- 2 Genaue Längen werden durch DNA-Sequenzanalyse
bestimmt; ungefähre
Längen
werden durch Restriktionskartierung bestimmt.
- 3 Sequenz und Locus von STAR3 wurde
seit dem Zusammensetzen von Tabelle 2 verfeinert.
- 4 Die STARs mit diesen Nummern in den
Tabellen 2 und 4 wurden zurückgestellt
(im Folgenden als "oIdSTAR5" usw. bezeichnet),
und ihre Nummern wurden den STAR-Elementen zugeordnet, die im DNA-Sequenzanhang gezeigt
sind. Im Falle von oldSTAR5, oldSTAR14 und oldSTAR16 waren die klonierten
DNAs Chimären
von mehr als zwei chromosomalen Loci; im Falle von oldSTAR9 und
oldSTAR13 waren die klonierten DNAs mit STAR4 identisch.
- 5 Identisch mit Tabelle 4 "STAR18".
Tabelle 7. STAR-Elemente verleihen Stabilität über die
Zeit hinweg bei Transgen-Expression1 | Zellteilungen2 | Luciferase-Expression3 |
STAR6 plus Puromycin | 42 | 18
000 |
60 | 23
000 |
84 | 20
000 |
108 | 16
000 |
STAR6 ohne Puromycin4 | 84 | 12
000 |
108 | 15
000 |
144 | 12
000 |
- 1 Mit dem Plasmid
pSDH-Tet-STAR6 wurden U-2-OS-Zellen transfiziert, und Klone wurden
isoliert und in doxycyclinfreiem Medium kultiviert, wie es in Beispiel
1 beschrieben ist. Die Zellen wurden wöchentlich in einer Verdünnung von
1:20 auffrische Kulturgefäße übertragen.
- 2 Die Zahl der Zellteilungen beruht
auf der Abschätzung,
dass die Kultur in einer Woche Zellkonfluenz erreicht, was ~6 Zellteilungen
entspricht.
- 3 Luciferase wurde so bestimmt, wie
es in Beispiel 1 beschrieben ist.
- 4 Nach 60 Zellteilungen wurden die Zellen
auf zwei Kulturgefäße übertragen;
eines wurde mit Kulturmedium versetzt, das Puromycin enthielt, wie
bei den ersten 60 Zellteilungen, und das zweite wurde mit Kulturmedium ohne
Antibiotikum versetzt.
Tabelle 8. Humane STAR-Elemente und ihre
mutmaßlichen
Maus-Orthologen und -Paralogen SEQ
ID Nr. | STAR | Mensch1 | Maus2 | Ähnlichkeit3 |
1 | 1 | 2q31.1 | 2D | 600
bp 69% |
2 | 2 | 7p152 | 6B3 | 909 bp 89% |
3 | 3a | 5q33.3 | 11B2 | 248
bp 83% |
4 | 3b | 10q22.2 | 14B | 1. 363 bp 89% 2. 163
bp 86% |
5 | 6 | 2p21 | 17E4 | 437 bp 78% |
6 | 12 | 5q35.3 | 11b1.3 | 796 bp 66% |
7 | 13 | 9q34.3 | 2A3 | 753 bp 77% |
8 | 18 | 2q31.3 | 2E1 | 497 bp 72% |
9 | 36 | 21q22.2 | 16C4 | 166 bp 79% |
10 | 40 | 22q11.1 | 6F1 | 1. 270 bp 75% 2. 309
bp 70% |
11 | 50 | 6p21.31 | 17B1 | 1. 451 bp 72% 2. 188
bp 80% 3. 142 bp 64% |
12 | 52 | 7p15.2 | 6B3 | 1. 846 bp 74% 2. 195
bp 71% |
13 | 53 | Xp11.3 | XA2 | 364 bp 64% |
14 | 54 | 4q21.1 | 5E3 | 1. 174 bp 80% 2. 240
bp 73% 3. 141 bp 67% 4. 144 bp 68% |
15 | 61a | 7p14.3 | 6B3 | 188
bp 68% |
- 1 Cytogenetischer
Locus des STAR-Elements im humanen Genom
- 2 Cytogenetischer Locus des STAR-Element-Orthologen
im Mausgenom
- 3 Länge
des oder der Bereiche, die eine hohe Sequenzähnlichkeit aufweisen, und prozentuale Ähnlichkeit.
In manchen Fällen
tritt mehr als ein Block mit hoher Ähnlichkeit auf; in solchen
Fällen
wird jeder Block getrennt beschrieben. Eine Ähnlichkeit von < 60% gilt nicht
als signifikant.
SEQUENCE
LISTING