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Die
Erfindung bezieht sich auf die Bildverarbeitung und insbesondere
auf die Linearisierung der Tonwertskala einzelner Farben in einem
Mehrfarben-Drucksystem.
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Es
sind bereits verschiedene Techniken für den (einfarbigen oder mehrfarbigen)
Halbtondruck mittels digitaler Drucker bekannt. Bei bestimmten Drucksystemen
führt jedoch
der Auftrag linear abgestufter Tintemengen auf ein Substrat optisch
nicht zu einer linearen Tonwertabstufung. Bei einem digitalen Drucksystem,
das gleich bleibend immer Tintentropfen gleicher Größe druckt,
setzt man zum Erzeugen abgestufter Tonwerte Dithermuster ein. Hierzu
müssen
die Bilddaten so korrigiert werden, dass beim Drucken mit einer
gegebenen Druckerkonfiguration auf einem gegebenen Substrat die
Bilder so erscheinen, als ob sie mit einer linearen Tonwertskala
gedruckt worden wären.
Bisher war es erforderlich, Proben mit unterschiedlichen Tropfen
je Flächeneinheit auf
das Papier zu drucken und auf dieser Basis die zweckmäßigerweise
auf die Bilddaten anzuwendende Transformation zu bestimmen. Für diese
Vielzahl von Messungen war der Einsatz eines Spektrofotometers nötig, der
an einem Verfahrmechanismus angebracht werden musste.
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Die
Nichtlinearität
der Tonwertskala ist in starkem Maße abhängig von der Auswahl der Tinte und
des Substrats. Außerdem
erfordern verschiedene Drucksystemausbildungen und Substrate unterschiedliche
hohe Auftragswerte für
den maximalen Tintenauftrag. Dabei wird der maximale Tintenauftrag zum
Beispiel bestimmt durch die durch Auslaufen der Tinte nachlassende
Kantenschärfe
oder Schwierigkeiten beim Trocknen des Substrats. Da sich hinsichtlich
des Drucksystems und der Art des Substrats die Bedingungen regelmäßig verändern können, müssen häufig auch
regelmäßig neue
Linearisierungs-Transformationen bestimmt werden.
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Es
wäre daher
wünschenswert,
zur Optimierung der Bildqualität
für den
Druck mit einem gegebenen System eine geeignete Bildtransformation
bestimmen zu können.
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EP 0 658 043 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Anpassung einer abgestuften Ausgabe, bei dem ein
Abstufungskorrekturbereich einen Eingangsdaten-Abstufungswert entsprechend
einer vorgegebenen Abstufungskorrekturkurve korrigiert und die Daten
einem Ausgabebereich eines Druckers zuführt. Zur Erstellung einer Abstufungskorrekturkurve
werden dem Drucker-Ausgabebereich Messdaten zur Erstellung einer
Abstufungsskala von einer CPU zugeführt. Dann erfasst ein Scannerbereich
ein den Testdaten entsprechendes Bild. Auf der Grundlage des Ergebnisses
dieses Erfassungsvorgangs wird für einige
Abstufungswerte der Eingabedaten ein geeigneter, dem Drucker-Ausgabebereich
zuzuführender Abstufungswert
festgestellt. Mittels des geeigneten Abstufungswerts wird eine vorläufige Abstufungskorrekturkurve
erstellt. Die vorläufige
Abstufungskorrekturkurve sowie eine Vielzahl verschiedener, zuvor
bereits in einem ROM gespeicherter Musterkurven werden miteinander
verglichen. Dann wird die der vorläufigen Abstufungskorrekturkurve
am besten entsprechende Musterkurve als exakte Abstufungskorrekturkurve
bestimmt.
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Bestimmung einer geeigneten Bildtransformation
für den Druck
auf einem Drucksystem zum Optimieren der Bildqualität durch
Linearisierung der Tonwertskala einzelner Farben in einem Mehrfarben-Drucksystem. Dabei
wird mittels Vergleichs begrenzter Messdaten mit einem Interaktionsmodell
zwischen Tinte und Substrat von der Substratfarbe bis zum Punkt
der maximalen Farbsättigung
eine lineare Druck-Tonwertskala abgeleitet.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Erzeugen
einer Tonwertskalen-Transformation
zur Verwendung beim digitalen Drucken bereitzustellen. Diese Aufgabe
wird durch die in den beiliegenden Ansprüchen definierte Erfindung gelöst.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung, den beiliegenden Zeichnungen und den anhängenden Ansprüchen ersichtlich.
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Es
zeigen:
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1 ein
Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Linearisierungsverfahrens;
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2 ein
zweites Flussdiagramm der Anwendung des Linearisierungs-Programms
gemäß 1;
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3 an
einem Beispiel eines auf dem Drucker zu druckenden Testbildes die
Anwendung des erfindungsgemäßen Linearisierungsverfahrens;
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4 eine
grafische Wiedergabe einer aus Messungen der Daten der Testseite
gemäß 3 abgeleiteten
Dichtefunktion, die eine nichtlineare Dichte je aufgebrachte Tinteneinheit
ergibt;
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5 ein
Spektrometer zum Messen zweiter Farbtonwerte gemäß 3;
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6 ein
Verfahren zum Ableiten der polynomialen Näherungskurve;
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7 eine
aus den gemessenen Daten gemäß 4 abgeleitete
grafische Darstellung einer Eingabe/Ausgabe-Übertragungsfunktion;
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8 einen
linearen Farbwertgang für
die Eingabe/Ausgabe-Übertragungsfunktion
gemäß 7;
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9 eine
grafische Darstellung eines Bereichs abgeleiteter Polynome; und
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10 ein
Beispiel eines Bildschirmbildes der Benutzerschnittstelle zur Eingabe
der Werte gemessener Punkte in eine Transformationsableitung.
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Die
Erfindung gibt ein vereinfachtes Verfahren zum Bestimmen einer geeigneten
Transformation zum Optimieren der Bildqualität für auf einem gegebenen System
zu druckende Bilder an. Dabei sind nur wenige Messungen mit Hilfe
von Instrumenten durchzuführen,
was das Verfah ren wesentlich vereinfacht. Ausreichend ist ein handbetätigter Spektrofotometer.
Dieses Gerät
ist nicht so teuer wie das automatische Verfahrsystem, das zum Messen
einer großen
Anzahl von Farbdruckproben erforderlich ist, und transportabler
als dieses.
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Die
Transformation wird mittels begrenzter Daten einer auf einem bekannten
Drucksystem und Drucksubstrat gedruckten Testseite bestimmt. Die der
Testseite entnommenen Daten werden mit gespeicherten Daten verglichen,
die den Verlauf der Linearisierungs-Transformationen zuvor untersuchter Substrate
angeben. Durch Vergleich der Daten der Testseite mit den gespeicherten
Daten wird die Transformation bestimmt, die mit der größten Wahrscheinlichkeit
eine lineare Tonwertskala für
das gegebene Substrat erzeugen wird. Außerdem gestattet es die Erfindung
dem Benutzer, die maximal auf das Substrat aufzubringende Tintenmenge
zu begrenzen. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß eine Transformation erzeugt,
die zwischen der Farbe des Substrats und der Farbe des für ein bekanntes
Substrat und eine bekannte Tinte festgelegten maximalen Tintenauftrags
eine lineare Tonwertskala ergibt. Besonders wichtig ist dabei, dass
dies mit Hilfe einer von der Testdruckseite gewonnenen minimalen
Datenmenge geschieht.
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Das
erfindungsgemäße System
ermöglicht längere Antwortzeiten
für vor
dem Druck durchzuführende
Bildverarbeitungsvorgänge.
Es kann direkt in der Druckmaschine durchgeführt werden. Dies ist ein besonderer
Vorteil bei Rollendruckanwendungen. Es braucht kein Kalibrierblatt
aus der Papierrolle herausgeschnitten zu werden, um die Tonwertskalenkalibrierung
außerhalb
des Systems durchzuführen.
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Der
Ablauf des erfindungsgemäßen verbesserten
Linearisierungsverfahrens basiert auf einem Software-Programm, das
auf der Grundlage einer zuvor bestimmten Arbeitsweise des Systems
gewünschte
Datentransformationen präzise
vorhersagt. Der allgemeine schematische Ablauf des Software-Programms
ist in 1 dargestellt. Nach dem Blockdiagramm 10 in 1 wird
im Block 12 in einem ersten Schritt der Erzeugung des Linearisierungsprogramms
die gesamte Tonwertskala mit einer bekannten Tinte auf einem gegebenen
Substrat gedruckt. Diese Daten werden dann mit einem Spektrometer gescannt
und zur Erzeugung einer im Block 14 angedeuteten Linearisierungstabelle
verwendet. Im Block 16 wird ein der Kurve, die die Tonwertskalentransformation
wiedergibt, entsprechendes Polynom bestimmt. Danach wird, wie im
Block 18 angegeben, ein einzelner Tintenpegel der Übertragungsfunktion identifiziert.
Normalerweise wird hierzu ein Punkt ausgewählt, der zwischen einer Kurve
und der nächsten
stark variiert. Im Block 20 wird das Verhältnis zwischen
diesem Punkt und der maximalen Farbwertstufe bestimmt und gegen
die bekannten Koeffizienten des der Kurve zugeordneten Polynoms
aufgetragen. Die Daten werden durch eine Linie verbunden. Dabei
können
dieser Funktion auch andere Polynome zugeordnet werden. Schließlich können im Block 22 die
Werte der verschiedenen Koeffizienten der Tonwertskalentransformationskurve
aufgrund des Verhältnisses
des ausgewählten
Punkts zum maximalen Farbwert anhand der Koeffizienten-Funktionen
berechnet werden. Auf diese Weise kann ein Benutzer ein Programm
erzeugen, das mittels der im Block 20 bestimmten Funktionen
aus dem Datenpunkt oder den Datenpunkten eine polynomiale Kurve
erzeugt und aus diesem Polynom eine Tabelle ableitet.
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In 2 ist
ein zweites Diagramm 24 dargestellt, das die vom Benutzer
durchzuführenden
Verfahren zur Anwendung der – in 1 dargestellten – Vorhersage
der nur aus zwei Punkten abgeleiteten Tonwertskalenkurve darstellt.
Gemäß 2 druckt der
Benutzer zunächst
im Block 26 ein Testbild aus. Danach werden im Block 28 der
maximale Tintenpegel und die ausgewählten Tintenpegelproben mit
Hilfe eines Spektrometers gemessen. Schließlich werden diese Daten im
Block 30 in ein Software-Programm eingegeben, das die korrekte
Tonwertskalentransformation vorhersagt, die zu einer linearen Tonwertwiedergabe
führt.
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1 und 2 geben
das Blockdiagramm dieses Schemas der Tonwertskalenermittlung wieder.
Die Benutzerschnittstelle für
die Software, die die in 1 und 2 wiedergegebenen
Prozessfunktionen durchführt,
ist in 10 dargestellt. Mit der Auswahl "TABELLEN AUS FLACHBETTDATEN
ERZEUGEN" wird das
striktere Verfahren gewählt.
Dabei werden nur die beiden ersten Blöcke 10, 12 und 14 gemäß 1 ausgeführt. Mit "TABELLEN AUS HANDGERÄTEDATEN
ERZEUGEN" wird das
vereinfachte Näherungsverfahren
gewählt,
das in den danach folgenden Schritten gemäß 1 bis einschließlich 2 beschrieben
ist. Die in 2 angewandten Näherungsverfahren
stellen erfinderische Aspekte gemäß der vorliegenden Erfindung
dar.
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In 3 ist
ein in der Druckmaschine zu druckendes, erfindungsgemäß anzuwendendes
Testbild dargestellt. Natürlich
ist die Gestaltung dieses Testbildes abhängig von der Drucktechnologie.
Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass beliebig viele solcher Bilder für die Anwendung
der vor liegenden Erfindung geeignet sind. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung sollte das Bild ohne Veränderung der Daten gedruckt
werden. Die Tonwertskala 32 in 3 wurde
durch gleichmäßiges Drucken
steigender Tintenmengen je Flächeneinheit über den
gesamten Tonwertskalenbereich hinweg erreicht. Eine Messung dieser
Daten ergibt, wie in 4 dargestellt, eine nichtlineare
Dichte je aufgebrachter Tinteneinheit.
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Zwar
gibt es nach dem Stand der Technik Verfahren zum Erzeugen der Dichtekurve
gemäß 3 und
zum Ableiten von Tonwertskalen-Linearisierungstransformationen gemäß 4 aus
diesen Daten, man muss jedoch berücksichtigen, dass sich aus
jeder Änderung
im System, etwa durch unterschiedliche Tinten und/oder Substrate,
jeweils eine besondere Farbwertkurve ergibt. Die Erfindung macht
sich für
die in 4 dargestellte Dichtefunktion die Kenntnis eines
Kurvenänderungsbereichs
zu Nutze. Erfindungsgemäß brauchen
für die
Ableitung einer genauen Dichte in Abhängigkeit von der aufgebrachten
Tintenmenge nur die Punkte "A" und "Z" in 4 gemessen
zu werden. Die Punkte 34 und 36 in 3 weisen
Farbtonwerte auf, die jeweils den Punkten "A" bzw. "Z" in 4 entsprechen.
Zum Ableiten der gesamten Tonwertskalen-Transformationsfunktion
brauchen nur diese Farbtonwerte gemessen zu werden. Zum Messen der
beiden dem Punkt 34 in 3 und dem
Punkt 36 in 3 entsprechenden Farbtonwerte "A" bzw. "Z" wird
in 5 ein Spektrofotometer 38 verwendet.
Der Punkt "Z" ist vorzugsweise
der Punkt maximaler Sättigung.
Dieser Punkt gibt die maximale Tintenmenge wieder, die bei einer gegebenen
Drucktechnologie auf das Substrat aufgebracht werden kann. Der Punkt "A" stellt etwa ein Drittel der maximal
aufbringbaren Tintenmenge dar.
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Mittels
der Methode der kleinsten Quadrate kann der tatsächlichen Tonwertskalenkurve
gemäß 4 ein
Polynom der n-ten Ordnung zugeordnet werden. Die Koeffizienten des
Polynoms werden so verändert,
dass der durch die Polynomschar definierte Kurvenbereich des n-ten
Grades dem Bereich der tatsächlichen
Tonwertskalenkurven entspricht, die auf einer Druckmaschine wiedergegeben
werden können.
Diese von der Druckmaschine abhängige Veränderung
kann sich aus einer Reihe von Variablen ergeben. Im vorliegenden
Fall sind die mit der Druckmaschine verbundenen Veränderungen
abhängig
vom bedruckten Substrat, wobei die übrigen Variablen des Systems
unverändert
bleiben. Zu den übrigen
Variablen gehören
die Größe der Düsenöffnung,
die Strahlgeschwindigkeit, die Tinten-Farbstoffkonzentration, die
Druckgeschwindigkeit, die Trocknertemperatur, usw. Für die Zwecke
des vorliegenden Beispiels reicht ein Polynom der dritten Ordnung
bei richtiger Auswahl der Koeffizienten aus, um die reale Farbwertfunktion
präzise
abzubilden. Der Punkt der größten Abweichung
von der Linearität liegt
sehr nahe der Stufe eines Drittels des Tintenauftrags. Natürlich können andere
Systeme die Anwendung anderer kritischer Parameter als die Stufe
eines Drittels des Tintenauftrags für die Bestimmung des am besten
passenden Polynoms erfordern. Im vorliegenden Fall reichen der obere
Tintengrenzwert und der Punkt eines Drittels des Tintenauftrags
aus. Da die Wechselwirkung zwischen Tinte und Papiersubstrat zwar
für jedes
gewählte
Substrat einmalig, für
alle Substrate aber von gleicher Art ist, ist für den Fachmann ersichtlich,
dass das erfindungsgemäße Konzept
bei einer großen
Vielzahl von Tinten und Substraten Anwendung finden kann.
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Sobald
die beiden interessierenden Punkte festgestellt sind, kann erfindungsgemäß aus einer zuvor
gespeicherten Liste ein Polynom ausgewählt werden, oder es kann ein
eigenes Polynom aus den Daten abgeleitet werden. Hierzu braucht
nur aus einer Gruppe zuvor gespeicherter Funktionen jene ausgesucht
zu werden, die so genau wie möglich durch
die beiden Punkte "A" und "Z" hindurchgeht. Dazu kann ein Software-Programm
die Bibliothek der Polynomfunktionen enthalten und die einzelnen
in der Bibliothek enthaltenen Funktionen mit den tatsächlich eingegeben
Datenpunkten vergleichen.
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Das
Verfahren zum Ableiten der passenden polynomialen Näherungskurve
ist in 6 dargestellt. Dabei wird ein Polynom der n-ten
Ordnung in einen Satz von Ausgangsdaten gelegt, wonach das Polynom
derselben Ordnung in einen anderen Satz realer Daten gelegt wird.
Aus diesen präzise
gemessenen und angepassten Kurven sind alle Koeffizienten der Polynome
bekannt. Dann werden mit Hilfe einer linearen Beziehung unbekannte
Koeffizienten eines Polynoms derselben Ordnung aufgrund einer Messung
nur eines Punktes auf einer Kurve im Verhältnis zu einer mit bekannten
Polynomen erzeugten Ausgangskurve erzeugt. In den Zeichnungen ist
das Verhältnis "A" bis "Z" für jeden
Koeffizienten n-ter Ordnung der bekannten polynomialen Kurve aufgetragen.
Bei diesem Beispiel wird eine lineare Beziehung F(x) zwischen dem
Farbwertverhältnis
und dem bekannten Koeffizienten abgeleitet. Diese Beziehung ermöglicht die
Bestimmung aller unbekannten Polynom-Koeffizienten aus den bestimmten
Farbtonwerten "A" und "Z" einer gegebenen Testbedingung.
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Nach
der Bestimmung eines genauen Polynommodells der Tonwertskalenkurve
muss noch die Eingabe/Ausgabe-Funktion bestimmt werden. Die Eingabe/Ausgabe-Funktion
ist die Umkehrung der Tonwertskalenfunktion. Diese Funktion wird
zum Ausgleich eines nichtlinearen Tonwertverhaltens des Systems
auf die Bilddaten angewandt. Die Eingabe/Ausgabe-Funktion wird auf
jeden Mehrbitwert der Datendatei angewandt. Die so erhaltene Datei
zeigt beim Drucken auf dem Gerät,
aus dem die Transformationskurven abgeleitet wurden, ein lineares
Tonwertverhalten. Die Kenntnis der korrekten Funktion, die der tatsächlichen
Tonwertabweichung in Abhängigkeit
vom Tintenauftrag entspricht, macht es möglich, das System zu linearisieren.
Hierzu wird die Umkehrung der Farbwertkurve auf die digitale Skala
angewandt, die die auf das Substrat aufgebrachte Tintenmenge wiedergibt.
Diese in 7 dargestellte, von den gemessenen
Daten gemäß 4 abgeleitete
Eingabe/Aussgabe-Übertragungsfunktion
garantiert ein lineares Farbwertverhalten, wie es in 8 dargestellt
ist. Wie jedoch in 8 zu erkennen ist, führt die
polynomiale Annäherung 40 an
die reale Kurve 42 gemäß 7 zu
einem Linearitätsfehler
der angewandten Tonwertskala 44. Wenn auch ein gewisser
Unterschied zwischen dem vorhergesagten und dem tatsächlichen
Farbwertkurvenverlauf besteht, ist dieser Unterschied doch im Verhältnis zu anderen
im Drucksystem begründeten
Fehlern sehr klein. Der sichtbare Unterschied zwischen dem angenäherten und
dem genauen Tonwertskalenverhalten ist vernachlässigbar.
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Die
Eingabe/Ausgabe-Übertragungsfunktion
ist für
die jeweiligen Bedingungen der Druckmaschine jeweils unterschiedlich.
Der Bereich der über das
Software-Programm, das von dem hier beschriebenen polynomialen Annäherungsverfahren
Gebrauch macht, verfügbaren
Polynome geht über
die Schar der empirisch ermittelten Übertragungsfunktionen hinaus.
Dies ist in 9 dargestellt. Die bekannten
Testfälle,
auf die die polynomiale Ableitungsmethodik angewandt wurde – siehe
den Bereich 46 – liegen
innerhalb des Bereichs 48, der den Anwendungsbereich der
Technologie darstellt. Dies garantiert, dass das Software-Programm
tatsächlich
alle praktischen Kombinationen von Tinte und Papier in der Druckmaschine
abdeckt, auf die dieses Linearisierungsprogramm angewandt wird.
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Die
Erfindung gibt daher ein vereinfachtes Verfahren zum Erzeugen einer
Tonwertskalentransformation zur Verwendung beim digitalen Drucken an.
Zunächst
wird, wie vorstehend beschrieben, eine Testseite mittels eines bekannten
Drucksystems auf einem bekannten Substrat ge druckt. Anhand der Testseite
werden Intensitätsdaten
erfasst und mit Informationen verglichen, die anhand einer Vielzahl von
Tonwertskalentransformationen gewonnen wurden. Bei der Erfassung
der Bildintensitätsdaten
werden Bildintensitätsmessungen
bei zwei Tintenpegeln durchgeführt,
zum Beispiel bei maximalem Tintenauftrag und bei einem Tintenauftrag
mit mittlerem Tonwert, wobei der Tintenauftrag mit mittlerem Tonwert etwa
einem Drittel des maximalen Tintenauftrags entspricht. Das Vergleichen
der erfassten Daten kann in der Weise erfolgen, dass man ein Verhältnis der Bild-Intensitätsdaten
der beiden Tintenpegel mit Verhältnissen
der Intensitätspegel
vergleicht, die aus einer Vielzahl von Transformationen bei vergleichbaren
Tintenauftragsstufen erhalten wurden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Vielzahl von Tonwertskalentransformationen
eine Transformation mit einer Vielzahl von Fitting-Parametern. Die
aufgrund der Tonwertskalentransformation erhaltene Information enthält Daten,
die die den Tintenauftragspegeln entsprechenden Bilddichteverhältnisse
zu Werten der einzelnen Fitting-Parameter in Beziehung setzen. Die
Tonwertskalentransformationen können
in der Weise ausgewählt
werden, dass man für
jeden Fitting-Parameter einzeln Werte auswählt, die den erfassten Daten
des bekannten Systems und des bekannten Substrats am besten entsprechen.
Die Transformation mit den Fitting-Parametern besteht vorzugsweise
aus einer polynomialen Transformation. Zulässige Bereiche der Fitting-Parameter
werden anhand vorheriger Messungen von Transformationen an einer
Vielzahl von Substraten und Drucksystem bestimmt.
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In 10 ist
nun ein Beispiel einer Benutzerschnittstelle für die Eingabe der Werte der
gemessenen Punkte "A" und "Z" in das Programm zur Ableitung der Transformation
dargestellt. Die Software ermöglicht
den Aufbau von Tonwerttabellen anhand eines erweiterten Datensatzes
oder anhand eines auf zwei Punkte beschränkten Datensatzes. Bei dem
erweiterten Datensatz wird einfach durch Anlegen eines Polynoms
an die realen Daten eine Kurve abgeleitet.
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Das
erfindungsgemäße Konzept
ist über
die hier beschriebenen Beispiele hinaus auf die unterschiedlichsten
Arbeitsgebiete anwendbar. Zum Beispiel lässt sich die Erfindung auch
auf Steuerungssysteme anwenden. Bei automatischem Feedback ist die
Möglichkeit
der Vorhersage der Leistung auf der Grundlage minimaler Dateneingaben
sehr vorteilhaft. Zum Beispiel kann eine Tonwertskala aus einem Realzeitsystem
abgeleitet werden, das nur Punkte "a" und "b" im Randbereich einer Hochleistungs-Druckmaschine
druckt. Durch Modifikationen des Eingabedaten stroms lässt sich
die Tonwertskala steuern und die Bild-Wiederholungsgenauigkeit aufrecht
erhalten.
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Erfindungsgemäß können aus
bekanntem Verhalten des Systems und minimalen Eingabedaten Bildtransformationen
vorhergesagt werden. Insbesondere ist für die Tonwertskalenkalibrierung
nur eine minimale Anzahl von Datenpunkten erforderlich. Auf einer
Rollen-Druckmaschinen kann die Tonwertskalenkalibrierung erfolgen,
ohne dass das Papier entfernt werden muss. Bei einem System, bei
dem Realzeitkorrekturen während
des Druckens möglich sind,
braucht zur Bestimmung der richtigen Transformation nur eine minimale
Datenmenge gedruckt und erfasst zu werden. Die Software zum Auftragen
der Eingabedaten in der entsprechenden Funktion basiert auf der
bekannten Leistung des Systems, und die ausgewählten Transformationen umfassen
den bekannten Leistungsbereich. Schließlich kann der Benutzer mittels
des erfindungsgemäßen Konzepts einen
bestimmten Punkt überwachen,
steuern oder anpassen, um sicherzustellen, dass der Zielwert tatsächlich erreicht
wird.