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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kombinationen von fungiziden Verbindungen,
die insbesondere für den
Schutz von Kulturpflanzen gegen pilzliche Krankheiten bestimmt sind,
sowie die entsprechenden Schutzverfahren durch Ausbringen dieser
Kombinationen.
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Genauer
betrifft die vorliegende Erfindung neue fungizide Zusammensetzungen,
die auf Pyridylmethylbenzamidderivaten und Derivaten des Valinamid-Typs,
insbesondere Iprovalicarb mit der chemischen Bezeichnung 1-Methylethyl[(1S)-2-methyl-1-[[[(1-(4-methylphenyl)ethyl]amino]carbonyl]carbamat
bzw. N1-[(R)-1-(6-fluor-2-benzothiazolyl)ethyl]-N2-isopropoxycarbonyl-L-valinamid, beruhen.
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Bei
der fungiziden Wirksamkeit, insbesondere für den Schutz von Kulturpflanzen,
besteht eine der Aufgaben, auf die sich die auf diesem technischen
Gebiet durchgeführten
Forschungsuntersuchungen konzentrieren, die Leistungsverbesserung,
insbesondere der fungiziden Wirksamkeit und insbesondere bezüglich der Beibehaltung
dieser fungiziden Wirksamkeit im Verlauf der Zeit.
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Natürlich müssen die
fungiziden Verbindungen, die sich für den Schutz von Pflanzen gegen
Pilze eignen, über
eine minimale Ökotoxizität verfügen können. Sie
sollten während
der Verwendung für
das Personal soweit wie möglich
nicht gefährlich
oder toxisch sein.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn fungizide Verbindungen ein breites Wirkungsspektrum
aufweisen.
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Bei
der Suche nach neuen fungiziden Verbindungen sollte natürlich der
wirtschaftliche Aspekt nicht übersehen
werden.
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Ohne
einschränkend
sein zu wollen, wird im Zusammenhang mit der Erfindung insbesondere
dem Schutz von Reben, Getreide, Früchten, Gemüse, Luzerne, Sojabohne, Feldgemüsekulturen,
Rasen, Holz und gartenbaulichen Pflanzen uva. gegen Pilzbefall Bedeutung
zugemessen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
beinhaltet eine oder mehrere Verbindungen des Pyridylmethylbenzamidtyps
mit fungizider Wirkung wie in der Europäischen Patentanmeldung EP-A-1
056 723 beschrieben. Diese Verbindungen ermöglichen die Verhinderung von
Wachstum und Entwicklung von phytopathogenen Pilzen (zum Beispiel
denjenigen, die bei der Behandlung von Falschem Mehltau, zum Beispiel
Falschem Mehltau der Rebe, wie Plasmopara viticola, wirksam sind).
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Diese
Patentanmeldung EP-A-1 056 723 bezieht sich allgemein auf die Möglichkeit,
diese fungizidwirksamen Stoffe mit Produkten, von denen ebenfalls
die Entwicklung einer fungiziden Wirksamkeit bekannt ist, zu kombinieren,
ohne daß Beispiele
für mitwirksame
Bestandteile, oder auch nur Familien von mitwirksamen Bestandteilen,
die mit Pyridylmethylbenzamiden kombiniert werden können, namentlich
genannt werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
beinhaltet eine oder mehrere Verbindungen des Valinamid-Typs mit
fungizider Wirkung wie in den Europäischen Patentanmeldungen EP-A-0
775 696, EP-A-0 398 072 oder EP-A-0 472 996 beschrieben. Diese Verbindungen
ermöglichen
die Verhinderung von Wachstum und Entwicklung von phytopathogenen
Pilzen. In diesen Patentanmeldungen wird allgemein die Möglichkeit,
diese fungiziden Wirkstoffe mit Produkten bekannter Fungizide zu
kombinieren, erwähnt,
ohne daß mitverwendete Wirkstoffe
oder auch nur Familien von mitverwendeten Wirkstoffen, die mit Pyridylmethylbenzamiden
kombiniert werden können,
namentlich genannt werden.
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Eine
der Zielsetzungen der vorliegenden Erfindung besteht darin, die
oben beschriebenen Aufgaben zu lösen.
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Eine
der Zielsetzungen der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
von neuen fungiziden Produkten, die insbesondere vom Landwirt für die Bekämpfung der
Kulturpflanzen befallenden Pilze verwendet werden können, insbesondere
für die
Bekämpfung
der wichtigsten pilzlichen Krankheiten der Rebe, wie des Falschen
Mehltaus.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer neuen fungiziden Zusammensetzung, die auf Pyridylmethylbenzamidderivaten
beruht und die wesentlich wirksamer gegen Pilze, die Pflanzen, darunter
auch die Rebe, schädigen,
ist und die insbesondere über
längere
Zeiträume
als die bis dato bekannten Mittel gegen Pilze wirksam ist.
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Zwei ähnliche
Zielsetzungen der vorliegenden Erfindung betreffen Kartoffelkulturen.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen
fungiziden Mittels, das insbesondere in Bezug auf seine Wirksamkeit
gegen Pilze und die Langzeitdauer dieser Wirksamkeit höchst leistungsfähig ist,
wodurch die Aufwandmengen an Chemikalien, die zwecks Bekämpfung von
Pilzbefall von Kulturpflanzen, insbesondere dem Falschen Mehltau
der Rebe, reduziert werden können.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer neuen fungiziden Zusammensetzung, die stärker und länger wirksam ist und die daher über eine
niedrigere Aufwandmenge verfügt,
die jedoch auch weniger toxisch ist.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer neuen fungiziden Zusammensetzung mit breitem Wirkungsspektrum,
die langzeitwirksam ist und die dem Landwirt eine große Produktpalette
bietet, so daß er
darunter dasjenige Produkt findet, das für seine Zwecke am besten geeignet
ist.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer neuen fungiziden Zusammensetzung, die den in den oben genannten
Zielsetzungen genannten Erfordernissen entspricht und die auch preislich
niedriger liegt und die leicht und gefahrlos zu handhaben ist.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer wie in den oben genannten Zielsetzungen definierten neuen
fungiziden Zusammensetzung, die sich für die kurative oder präventive
Behandlung von Pilzkrankheiten z. B. der Rebe, des Getreides, der
Solanaceen, des Obstes, des Gemüses,
der Luzerne, der Sojabohne, der Feldgemüsekulturen, darunter auch Kartoffelkulturen,
des Rasens, des Holzes oder der gartenbaulichen Pflanzen oder Zierpflanzen
eignet.
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Eine
weitere Zielsetzung der Erfindung ist die Bereitstellung einer präventiven
und/oder kurativen Behandlung von Pflanzen, insbesondere von Kulturpflanzen,
bei der eine fungizide Zusammensetzung oder eine fungizide Kombination,
in der die wie in den obigen Zielsetzungen definierten Produkte
der Zusammensetzung kombiniert sind, verwendet wird, wobei solch
eine Behandlung eine hohe und lang andauernde Wirksamkeit gegen
verschiedenste Pilzarten aufweisen muß, während die Aufwandmengen, die
Toxizität
und die Kosten auf ein Minimum reduziert sind.
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Eine
weitere Zielsetzung der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Kits für
die kurative und/oder präventive
und/oder ausmerzende Bekämpfung
der phytopathogenen Pilze von Pflanzen, insbesondere von Kulturpflanzen,
wie der Rebe, die den in den obigen Zielsetzungen beschriebenen
Anforderungen entspricht.
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Eine
weitere Zielsetzung der vorliegenden Erfindung besteht in der agronomisch
gesehen signifikanten Ertragsverbesserung der Kulturpflanzen.
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Alle
diese Zielsetzungen und weitere mehr wurden von den Erfindern erreicht;
es ist den Erfindern gelungen, eine fungizide Kombination aus Pyridylmethylbenzamidderivaten
und Verbindungen des Valinamid-Typs, vorzugsweise Fungiziden, zu
finden. Wobei solch eine Kombination überraschenderweise eine sehr hohe
und lang andauernde antifungale Wirksamkeit gegen verschiedenste
Pilze, insbesondere gegen diejenigen, die für Krankheiten wie den Falschen
Mehltau der Rebe verantwortlich sind, aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung, die den oben genannten Zielsetzungen vollständig oder
teilweise genügt, betrifft
daher in erster Linie fungizide Zusammensetzungen, umfassend:
- a) mindestens ein Pyridylmethylbenzamidderivat
der Formel (I): in der
- • R1 aus der Reihe Wasserstoffatom, gegebenenfalls
substituierter Alkylrest und gegebenenfalls substituierter Acylrest
stammt;
- • R2 aus der Reihe Wasserstoffatom und gegebenenfalls
substituierter Alkylrest stammt;
- • R3 und R4, die gleich
oder verschieden sind, unabhängig
aus der Reihe Halogenatom, Hydroxyrest, Cyanrest, Nitrorest, SF5-Rest, Trialkylsilylrest, gegebenenfalls
substituierter Aminorest, Acylrest oder Gruppe E, OE oder SE stammen,
wobei E aus der Reihe Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-,
Aryl- und Heterocyclylrest stammt, die jeweils gegebenenfalls substituiert
sein können;
- • c
0, 1, 2, 3 oder 4 bedeutet;
- • q
0, 1, 2, 3 oder 4 bedeutet;
und ihre möglichen landwirtschaftlich
annehmbaren optischen und/oder geometrischen Isomere, Tautomere
und Säure-
oder Basenadditionssalze;
sowie
- b) mindestens eine Verbindung (II) des Valinamid-Typs mit fungizider
Aktivität
und ihre landwirtschaftlich annehmbaren Isomere und Säureadditionsalze,
wobei das Verhältnis
zwischen Verbindung (I) und Verbindung (II) von 1/100 bis 100/1
reicht.
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In
den oben genannten Definitionen der Verbindungen der Formel (I)
weisen die verschiedenen Reste und chemischen Begriffe, falls nicht
anders erwähnt,
die folgenden Begriffe auf:
- • "Alkyl oder Alkyl-" bedeutet einen geradkettigen
oder verzweigten gesättigten
Kohlenwasserstoffrest, der 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält;
- • "Alkenyl" bedeutet einen geradkettigen
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest, der 2 bis 6 Kohlenstoffatome
und eine Unsättigung
in Form einer Doppelbindung enthält;
- • "Alkinyl" bedeutet einen geradkettigen
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest, der 2 bis 6 Kohlenstoffatome
und eine Unsättigung
in Form einer Dreifachbindung enthält;
- • "Alkoxy" bedeutet einen Alkyloxyrest;
- • "Acyl" bedeutet den Formylrest
oder einen Alkoxycarbonylrest;
- • "Cycloalkyl" bedeutet einen gesättigten
zyklischen Kohlenwasserstoffrest, der 3 bis 8 Kohlenstoffatome enthält;
- • "Aryl" bedeutet einen Phenyl-
oder einen Naphthylrest;
- • "Heterocyclyl" bedeutet einen ungesättigten
oder vollständig
oder teilweise gesättigten
zyklischen Rest, der 3 bis 8 Atome aus der Reihe z. B. Kohlenstoff,
Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff enthält, und ohne Einschränkung Pyridyl,
Pyridinyl, Chinolyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Oxazolinyl;
- • Der
Begriff "gegebenenfalls
substituiert" bedeutet,
daß die
so bezeichneten Reste durch einen oder mehrere Reste aus der Reihe
Chlor, Brom, Fluor, Iod, Alkyl, Alkoxy, Hydroxy, Nitro, Amino; Cyano
und Acyl substituiert sein können.
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Das
Verhältnis
zwischen Verbindung (I) und Verbindung (II) wird als das Gewichtsverhältnis dieser zwei
Verbindungen definiert. Dasselbe trifft auch auf jedes beliebige
Verhältnis
von zwei chemischen Verbindungen, das im folgenden erwähnt wird,
zu, da eine Definition, die von diesem Verhältnis abweicht, nicht ausdrücklich angegeben
ist.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
stellen eine synergistische Wirksamkeit bereit. Unter dem Begriff "synergistische Wirksamkeit" soll man insbesondere
das verstehen, was von Colby in einer Arbeit mit dem Titel "Calculation of the
synergistic and antagonistic responses of herbicide combinations" [Berechnung der
synergistischen and antagonistischen Reaktionen von Herbizidkombinationen]
Weeds, (1967), 15, Seite 20-22 definiert ist.
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In
dieser Arbeit wird die Formel
erwähnt, in der E die erwartete
Krankheitshemmung in Prozent für
die Kombination der beiden Fungizide in definierten Aufwandmengen
bedeutet (zum Beispiel gleich x bzw. y), x die für die Krankheit durch die Verbindung
(I) bei einer definierten Aufwandmenge (gleich x) beobachtete Hemmung
in Prozent ist, y die für
die Krankheit durch die Verbindung (II) bei einer definierten Aufwandmenge
(gleich y) beobachtete Hemmung in Prozent ist. Ist die für die Kombination
beobachtete Krankheitshemmung in Prozent größer als E, liegt eine synergistische
Wirksamkeit vor.
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Der
Begriff "synergistische
Wirksamkeit" bedeutet
auch die durch Anwendung der Tammes-Methode, "Isoboles, a graphic representation of
synergism in pesticides" [Isobolen,
eine graphische Darstellung des Synergismus bei Pestiziden], Netherlands
Journal of Plant Pathology, 70 (1964), Seite 73-80, definierte Wirksamkeit.
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Die
Verbindungen der Formel (I) sind zum Beispiel in der Patentanmeldung
EP-A-1 056 723 beschrieben; unter diesen Verbindungen werden die
folgenden bevorzugt: Verbindungen, die eine der folgenden Eigenschaften
aufweisen:
- • R1 und R2, die gleich
oder verschieden sind, stammen unabhängig aus der Reihe Wasserstoffatom
und gegebenenfalls substituierter Alkylrest;
- • R3 und R4, die gleich
oder verschieden sind, stammen unabhängig aus der Reihe Halogenatom,
Hydroxyrest, Nitrorest, gegebenenfalls substituierter Aminorest,
Acylrest oder Gruppe E, OE oder SE, wobei E aus der Reihe Alkyl-,
Cycloalkyl-, Phenyl- und Heterocyclylrest stammt, die jeweils gegebenenfalls
substituiert sein können;
- • c
bedeutet 0, 1, 2, oder 3;
- • q
bedeutet 0, 1, 2, oder 3;
und ihre möglichen landwirtschaftlich
annehmbaren optischen und/oder geometrischen Isomere, Tautomere und
Säure-
oder Basenadditionssalze.
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Unter
den Verbindungen der Formel(I) sind auch die folgenden bevorzugt:
Verbindungen,
die mindestens eine der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- • R1 und R2, die gleich
oder verschieden sind, stammen unabhängig aus der Reihe Wasserstoffatom
und Methyl- oder Ethylrest;
- • R3 und R4, die gleich
oder verschieden sind, stammen unabhängig aus der Reihe Halogenatom,
Nitrorest, gegebenenfalls substituierter Aminorest, und Alkyl-,
Cycloalkyl-, Phenyl- oder Heterocyclylrest, die jeweils gegebenenfalls
substituiert sein können;
- • c
bedeutet 1 oder 2;
- • q
bedeutet 1 oder 2;
und ihre möglichen landwirtschaftlich
annehmbaren optischen und/oder geometrischen Isomere, Tautomere und
Säure-
oder Basenadditionssalze.
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Ganz
besonders sind die Verbindungen der Formel (I): Produkte, die die
folgenden Eigenschaften aufweisen:
- • R1 und R2 bedeuten
jeweils ein Wasserstoffatom;
- • R3 und R4, die gleich
oder verschieden sind, stammen unabhängig aus der Reihe Halogenatom,
Nitrorest, Alkylrest und Trifluormethylrest;
- • c
und q bedeuten unabhängig
voneinander 2;
und ihre möglichen landwirtschaftlich
annehmbaren Tautomere und Säure-
oder Basenadditionssalze.
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Beispielsweise
sind die folgenden Verbindungen der Formel (I) im Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung am stärksten
bevorzugt:
- • Verbindung
(Ia), bei der es sich um 2,6-Dichlor-N-{[3-chlor-5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]methyl}benzamid handelt;
- • Verbindung
(Ib), bei der es sich um N-{[3-Chlor-5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]methyl}-2-fluor-6-nitrobenzamid handelt;
- • Verbindung
(Ic), bei der es sich um N-{[3-Chlor-5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]methyl}-2-methyl-6-nitrobenzamid handelt,
und
ihre möglichen
landwirtschaftlich annehmbaren Tautomere und Säure- oder Basenadditionssalze.
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Die
Verbindungen (II) stammen vorzugsweise aus der Gruppe der Verbindungen
umfassend Iprovalicarb mit der chemischen Bezeichnung 1-Methylethyl[(1S)-2-methyl-1-[[[(1-(4-methylphenyl)ethyl]amino]carbonyl]carbamat
bzw. N1-[(R)-1-(6-fluor-2-benzothiazolyl)ethyl]-N2-isopropoxycarbonyl-L-valinamid.
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Vorteilhaft
umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen:
die
Verbindung (Ia) und/oder die Verbindung (Ib) und/oder die Verbindung
(Ic) in Kombination mit Iprovalicarb oder mit N1-[(R)-1-(6-Fluor-2-benzothiazolyl)ethyl]-N2-isopropoxycarbonyl-L-valinamid.
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Die
bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
umfassen die Verbindung (Ia) zusammen mit Iprovalicarb oder mit
N1-[(R)-1-(6-Fluor-2-benzothiazolyl)ethyl]-N2-isopropoxycarbonyl-L-valinamid,
und die möglichen
Tautomere und Säure-
oder Basenadditionssalze der Verbindung (Ia) und Iprovalicarb oder
mit N1-[(R)-1-(6-Fluor-2-benzothiazolyl)ethyl]-N2-isopropoxycarbonyl-L-valinamid,
solange diese Äquivalente landwirtschaftlich
annehmbar sind.
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Mit
der erfindungsgemäßen fungiziden
Kombination der Verbindungen (I) mit Verbindungen (II) kann man
die Resistenz der antifungalen Wirksamkeit im Zusammenhang mit der
kurativen und/oder präventiven Behandlung
von wichtigen Kulturpflanzenkrankheiten, insbesondere denjenigen,
die von Pilzen der Familie Peronosporaceae, insbesondere Plasmopara
viticola (dem Falschen Mehltau der Rebe), Plasmopara halstedei (dem
Mehltau der Sonnenblume), Pseudoperonospora sp. (insbesondere dem
Falschen Mehltau der Gurke (Pseudoperonospora cubensis) und dem
Falschen Mehltau des Hopfens (Pseudoperonospora humuli)), Bremia
lactucae (Salatmehltau), Peronospora tabacinae (dem Falschen Mehltau
des Tabaks), Peronospora destructor (dem Falschen Mehltau der Zwiebel),
Peronospora parasitica (dem Falschen Mehltau der Kreuzblütler), Peronospora
farinosa (dem Falschen Mehltau des Chicorées und dem Falschen Mehltau
der Roten Rübe)
verursacht wird, wesentlich verbessern.
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Insbesondere
weist diese Kombination ausmerzende Eigenschaften auf, die denjenigen
der Produkte allein überlegen
sind.
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In
Bezug auf das Gewicht ist anzumerken, daß das Verhältnis zwischen Verbindung (I)
und Verbindung (II) vorzugsweise von 1/10 bis 10/1, stärker bevorzugt
von 1/5 bis 5/1, reicht.
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Üblicherweise
umfassen die erfindungsgemäßen Verbindungen
zwischen 0,00001 und 100%, vorzugsweise zwischen 0,001 und 80%,
Wirkstoffe, egal, ob diese Verbindungen in Kombination vorliegen
oder ob sie in Form von zwei Wirkstoffen, die getrennt verwendet
werden, vorliegen.
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Natürlich können die
erfindungsgemäßen Fungizidzusammensetzungen
eine einzelne Verbindung (I) oder mehr als solch eine Verbindung
und eine einzelne Verbindung (II) oder mehr als solch eine Verbindung, sowie
je nach Verwendungszweck eine oder mehrere sonstige fungizide, herbizide,
insektizide und/oder pflanzenwachstumsregulierende Verbindungen
enthalten.
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So
können
die erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen auch zum Beispiel einen oder mehrere weitere fungizide
Wirkstoffe aus der Reihe Acibenzolar-S-methyl, Azoxystrobin, Benalaxyl, Benomyl, Blasticidin-S,
Bromuconazol, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin, Carpropamid,
Chlorothalonil, die auf Kupfer und Kupferderivaten beruhenden fungiziden
Zusammensetzungen, wie Kupferhydroxid und Kupferoxychlorid, Cyazofamid,
Cyflufenamid, Cymoxanil, Cyproconazol, Cyprodinyl, Dichloran, Diclocymet,
Diethofencarb, Difenoconazol, Diflumetorim, Dimethomorph, Dimoxystrobin,
Diniconazol, Discostrobin, Dodemorph, Dodin, Edifenphos, Epoxyconazol,
Ethaboxam, Ethirimol, Fenarimol, Fenbuconazol, Fenhexamid, Fenoxanil, Fenpiclonil,
Fenpropidin, Fenpropimorph, Ferimzon, Fluazinam, Fludioxonil, Flumetover,
Fluquinconazol, Flusilazol, Flusulfamid, Flutolanil, Flutriafol,
Folpel, Furalaxyl, Furametpyr, Guazatin, Hexaconazol, Hymexazol, Imazalil,
Iprobenphos, Iprodion, Isoprothiolan, Kasugamycin, Kresoximmethyl,
Mefenoxam, Mepanipyrim, Metalaxyl und seine enantiomeren Formen
wie Metalaxyl-M, Metconazol, Metiram-Zink, Metominostrobin, Metrafenon,
Nicobifen, Oxadixyl, Oxpoconazol, Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron,
phosphorige Säure
und ihre Derivate wie Fosetyl-Al,
Phthalid, Picoxystrobin, Probenazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb,
Propiconazol, Pyraclostrobin, Pyrimethanil, Pyroquilon, Quinoxyfen,
Silthiofam, Simeconazol, Spiroxamin, sup-|190, Tebuconazol, Tetra conazol,
Thiabendazol, Thiflusamid, Thiophanat, zum Beispiel Thiophanatmethyl,
Thiram, Tiadinil, Triadimefon, Triadimenol, Tricyclazol, Tridemorph,
Trifloxystrobin, Triticonazol, Vinclozolin und Zoxamid.
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Zusätzlich zu
diesen zusätzlichen
Wirkstoffen können
die erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen auch noch einen beliebigen sonstigen Träger und/oder
Hilfsstoff, der sich für
Pflanzenschutzformulierungen eignet, enthalten, wie zum Beispiel
einen landwirtschaftlich geeigneten inerten Träger und gegebenenfalls ein
landwirtschaftlich geeignetes Tensid.
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Bezüglich der
Präsentationsformen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ist anzumerken, daß sich
diese für
eine Vielzahl von Formulierungen eignen. So kann man diese Zusammensetzungen
verwenden als: Aerosol-Dispenser,
Fertigköder,
Konzentrat für
die Herstellung von Ködern,
Vorratsköder,
Kapselsuspension, Kaltvernebelungsmittel, Staub, emulgierbares Konzentrat,
Emulsion des Typs wäßrig/wäßrig, Emulsion
des Typs Öl/inverse
Emulsion, verkapseltes Granulat, Feingranulat, Suspensionskonzentrat
zur Saatgutbehandlung, komprimiertes Gas, gaserzeugendes Produkt,
Körnerköder, Granulatköder, Granulat,
Heißvernebelungsmittel,
Makrogranulat, Mikrogranulat, öldispergierbares
Pulver, ölmischbares
Suspensionskonzentrat, ölmischbare
Flüssigkeit,
Paste, Pflanzenstäbchen,
Plättchenköder, Trockenbeize,
Brockenköder,
pestizidbeschichtetes Saatgut, Räucherkerze,
Räucherpatrone,
Räuchermittel,
Räucherwürfel, Räucherstäbchen, Räuchertablette,
Räucherdose,
lösliches
Konzentrat, lösliches
Pulver, Feuchtbeize, Suspensionskonzentrat (= "Flowable"), Streumittel, ULV-Flüssigkeit,
ULV-Suspension, verdampfende Wirkstoffe enthaltendes Produkt, wasserdispergierbares
Granulat, wasserdispergierbare Tabletten, Schlämmbeize, wasserlösliches
Granulat, wasserlösliche
Tabletten, Nassbeize, Spritzpulver.
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Diese
Zusammensetzungen beinhalten nicht nur die Zusammensetzungen, die
mit einem geeigneten Gerät,
wie einem Spritzgerät,
fertig auf die zu behandelnde Kultur aufgebracht werden können, sondern
auch die im Handel erhältlichen
konzentrierten Zusammensetzungen, die vor der Aufbringung auf die
Kultur verdünnt
werden müssen.
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Die
im folgenden beschriebenen Zusammensetzungen werden im allgemeinen
für die
Aufbringung auf wachsende Pflanzen oder auf Orte, an denen Kulturpflanzen
angebaut sind, oder für
die Beschichtung bzw. Filmbeschichtung von Samen verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden dementsprechend auf das Pflanzenmaterial, insbesondere auf
die Blätter,
die von den phytopathogenen Pilzen befallen sind bzw. befallen werden
können, aufgebracht.
Ein weiteres Verfahren zur Aufbringung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
oder Verbindungen besteht darin, eine Formulierung, die die Wirkstoffe
enthält,
in das Bewässerungswasser
zu geben. Bei der Bewässerung
kann es sich um eine Beregnungsbewässerung handeln.
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Für ihre Verwendung
in der Praxis können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
allein sowie auch vorteilhaft in Formulierungen, die den einen oder
anderen der Wirkstoffe oder auch beide zugleich enthalten, verwendet
werden und zwar in Abmischungen oder Kombination mit einem oder
mehreren verträglichen
Mischungspartnern, bei denen es sich zum Beispiel um feste oder
flüssige
Füllstoffe
oder Verdünnungsmittel,
Hilfsstoffe, Tenside oder Äquivalente,
die sich für
den gewünschten
Verwendungszweck eignen und für die
landwirtschaftliche Verwendung annehmbar sind, handelt. Die Formulierungen
können
jedem Typ, der in dem Fachgebiet bekannt ist und sich für die Aufbringung
auf alle Arten von Pflanzenbeständen
oder Kulturen eignet, zugehören.
Diese Formulierungen, die auf beliebige fachbekannte Art und Weise
hergestellt werden können,
bilden ebenfalls einen Teil der Erfindung.
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Die
Formulierungen können
auch andere Arten von Bestandteilen wie z. B. Schutzkolloide, Haftmittel, Verdickungsmittel,
Thixotropierungsmittel, Penetrationsförderer, Spritzöle, Stabilisatoren,
Konservierungsmittel (insbesondere Mittel gegen Schimmelpilze),
Sequestriermittel und dergleichen, sowie andere bekannte Wirkstoffe,
die pestizide Eigenschaften (insbesondere fungizide, Insektizide,
akarizide oder nematozide Eigenschaften) aufweisen oder die pflanzenwachstumsregulierende
Eigenschaften aufweisen, enthalten. Allgemeiner ausgedrückt können die
in der Erfindung verwendeten Verbindungen nach den üblichen
Formulierungstechniken mit beliebigen festen oder flüssigen Zusatzstoffen
kombiniert werden.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Füllstoff" einen organischen
oder anorganischen, natürlichen
oder synthetischen Bestandteil, mit dem die Wirkbestandteile zusammengegeben
werden, um dessen Aufbringung, zum Beispiel auf die Pflanzen, die
Samen oder den Boden, zu erleichtern. Dieser Füllstoff ist daher im allgemeinen
inert und muß annehmbar,
(zum Beispiel für
landwirtschaftliche Zwecke, insbesondere für die Behandlung von Pflanzen,
annehmbar) sein.
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Der
Füllstoff
kann fest sein, zum Beispiel kann es sich um Tone, natürliche oder
synthetische Silikate, Silika, Harze, Wachse, feste Dünger (zum
Beispiel Ammoniumsalze), natürliche
Bodenmineralien wie Kaoline, Tone, Talk, Kalk, Quarz, Attapulgit,
Montmorillonit, Bentonit oder Diatomeenerden, oder um synthetische
Mineralien wie Silika, Alumina oder Silikate, insbesondere um Aluminium-
oder Magnesiumsilikate, handeln. Die festen Füllstoffe, die sich für Granulate
eignen, sind: natürliche,
gebrochene oder zerkleinerte Gesteine wie Calcit, Marmor, Bimsstein,
Sepiolit und Dolomit; syn thetische Granulate aus anorganischen oder
organischen Mehlen; Granulate aus organischem Material wie Sägemehl,
Kokosnußschalen,
Maiskolben oder -hüllen,
oder Tabakstengel; Kieselgur, Trikalziumphosphat, pulverisierter
Kork oder adsorbtionsfähiger
Ruß; wasserlösliche Polymere,
Harze, Wachse; oder feste Dünger.
Solche Zusammensetzungen können,
falls erwünscht,
ein oder mehrere verträgliche
Mittel wie Netzmittel, Dispergiermittel, Emulgatoren oder Farbstoffe
enthalten, die, wenn sie fest sind, auch als Streckmittel dienen
können.
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Die
Füllstoffe
können
auch flüssig
sein, zum Beispiel kann es sich handeln um: Wasser, Alkohole, insbesondere
Butanol oder Glykol, sowie deren Ether und Ester, insbesondere Methylglycolacetat;
Ketone, insbesondere Aceton, Cyclohexanon, Methylethylketon; Methylisobutylketon
oder Isophoron; Erdölfraktionen
wie paraffinische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere
Xylole oder Alkylnaphthaline; mineralische oder pflanzliche Öle; aliphatische
Chlorkohlenwasserstoffe, insbesondere Trichlorethan oder Methylenchlorid; aromatische
Chlorkohlenwasserstoffe, insbesondere Chlorbenzole; wasserlösliche oder
stark polare Lösungsmittel
wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N,N-Dimethylacetamid oder
N-Methylpyrrolidon; N-Octylpyrrolidon, verflüssigte Gase; oder dergleichen,
und zwar getrennt oder als Mischung.
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Bei
dem Tensid kann es sich um einen Emulgator, ein Dispergiermittel
oder ein Netzmittel des ionischen oder nicht-ionischen Typs oder
um eine Mischung dieser Tenside handeln. Unter diesen Tensiden werden
zum Beispiel verwendet: Polyacrylsäuresalze, Ligninsulfonsäuresalze,
Phenolsulfon- oder Naphthalinsulfonsäuresalze, Polykondensationsprodukte
von Ethylenoxid und Fettalkoholen oder Fettsäuren oder Fettestern oder Fettaminen,
substituierte Phenole (insbesondere Alkylphenole oder Arylphenole),
Estersalze der Sulfo bernsteinsäure,
Taurinderivate (insbesondere Alkyltaurate), Phosphorsäureesther
von Alkoholen oder von Polykondensationsprodukten von Ethylenoxid
und von Phenolen, Fettsäureester
mit Polyolen oder sulfat-, sulfonat- oder phosphatgruppenhaltige
Derivate der oben beschriebenen Verbindungen. Das Vorliegen von
mindestens einem Tensid ist im allgemeinen dann erforderlich, wenn
die Wirkstoffe und/oder der inerte Füllstoff in Wasser unlöslich oder
nur schwer löslich
sind und wenn der Füllstoff
für die
jeweilige aufzubringende Zusammensetzung Wasser ist.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
auch weitere Zusatzstoffe wie Haftmittel oder Farbstoffe enthalten.
Es können
in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylzellulose, oder
natürliche
oder synthetische Polymere in Form von Pulver, Granulat, oder Matrices
wie Gummi arabicum, Latex, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol
oder Polyvinylacetat, natürliche
Phospholipide wie Cephaline oder Lecithine, oder synthetische Phospholipide
in den Formulierungen verwendet werden. Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente,
wie zum Beispiel Eisenoxide, Titanoxide, Preußischblau; organische Farbstoffe
wie diejenigen des Alizarin-, Azo- oder Metallphthalocyanintyps;
oder von Spurenelementen wie Eisen-, Mangan-, Bor-, Kupfer-, Kobalt-,
Molybdän-
oder Zinksalze verwendet werden.
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Die
Formulierungen, die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
und die für
die Bekämpfung
der phytopathogenen Kulturpflanzenpilze verwendet werden, können auch
Stabilisatoren, sonstige fungizide Mittel, Insektizide, Akarizide,
Nematizide, Anthelminthika oder Mittel gegen Kokzidien, Bakterizide, Attractants,
Repellents, desodorierende Mittel, Geschmacksstoffe oder Farbstoffe
enthalten.
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Diese
können
zwecks Verbesserung der Stärke,
Dauerhaftigkeit, Ungefährlichkeit
sowie des Wirkungsspektrums gegenüber den phytopathogenen Pilzen
von Kulturpflanzen oder dazu, damit die Zusammensetzung weitere
nützliche
Funktionen für
die behandelten Gebiete entfaltet, gewählt werden.
-
Bezüglich der
Herstellung der Verbindungen (I) sei auf die europäische Patentanmeldung
EP-A-1 056 723 verwiesen.
-
Bezüglich der
Herstellung der Verbindungen (II) sei auf das Buch „The Electronic
Pesticide Manual – Version
1.0" – British
Crop Protection Council – Hrsg.
Clive Tomlin, oder auf die Europäische
Patentanmeldung Nr. 775 696 verwiesen.
-
Gemäß einer
weiteren dieser Zielsetzungen betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur kurativen, präventiven
oder ausmerzenden Behandlung von phytopathogenen Kulturpflanzenpilzen,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
wirksame (landwirtschaftlich wirksame), nicht-phytotoxische Menge
einer wie oben definierten fungiziden Zusammensetzung auf den Boden,
wo Pflanzen wachsen oder wachsen können, auf die Blätter und/oder
die Früchte
von Pflanzen oder die Samen von Pflanzen aufgebracht wird.
-
Bei
diesem Verfahren wird eine Zusammensetzung verwendet, die zuvor
durch Mischen der 2 Wirkstoffe (I) und (II) hergestellt worden ist.
-
Gemäß einer
Variante von solch einem kurativen, präventiven oder ausmerzenden
Bekämpfungsverfahren
der phytopathogenen Kulturpflanzenpilze
- – wird eine
Kombination von mindestens einer Verbindung (I) und mindestens einer
Verbindung (II) wie oben definiert verwendet;
- – werden
die Verbindungen (I) und (II) gleichzeitig, getrennt oder aufeinanderfolgend
auf den Boden, wo Pflanzen wachsen oder wachsen können, auf
die Blätter
und/oder Früchte
von Pflanzen oder auf die Samen von Pflanzen, in einer wirksamen
(landwirtschaftlich wirksamen), nicht-phytotoxischen Menge aufgebracht.
-
Diese
Variante entspricht einer frischen Herstellung der fungiziden Zusammensetzung.
-
Es
ist auch möglich,
eine Zusammensetzung, die jeweils einen der beiden Wirkstoffe (I)
bzw. (II) enthält,
gleichzeitig, getrennt oder separat aufzubringen, um die Kombinationswirkung
(I)/(II) zu erzielen.
-
Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen üblicherweise
0,5 bis 95% der Kombination von Verbindung (I) und Verbindung (II).
Hierbei kann es sich um die konzentrierte Zusammensetzung, also
um das Handelsprodukt, in dem Verbindung (I) und Verbindung (II)
kombiniert sind, handeln. Hierbei kann es sich auch um die verdünnte Zusammensetzung,
die für
die Ausbringung auf die zu behandelnden Kulturen gebrauchsfertig
ist, handeln. In diesem letzten Fall kann die Verdünnung mit
Wasser entweder dadurch durchgeführt
werden, daß man
eine im Handel erhältliche
konzentrierte Zusammensetzung, die Verbindung (I) und Verbindung
(II) enthält
(wobei solch eine Mischung als Readymix bezeichnet wird) durchgeführt werden,
oder dadurch, daß man
die Tankmischung von zwei im Handel erhältlichen konzentrierten Zusammensetzungen,
die jeweils Verbindung (I) und Verbindung (II) enthalten, verwendet.
-
Die
Behandlung von Kulturpflanzen gegen phytopathogene Krankheiten,
bei der die erfindungsgemäße fungizide
Zusammensetzung verwendet wird, wird zum Beispiel dadurch durchgeführt, daß man eine
wirksame, nicht-phytotoxische Menge der oben genannten fungiziden
Zusammensetzung oder Kombination auf die oberirdischen Teile der
Kulturpflanze oder auf den Boden, wo sie wachsen, aufbringt oder
verabreicht, wobei es sich bei den Kulturpflanzen um diejenigen
handelt, die von einer phytopathogenen Krankheit wie dem Falschen
Mehltau, Oidium, Braunrost oder Septoria-Krankheit befallen sind
bzw. befallen werden können.
Der Ausdruck „Behandlung
der Kulturpflanze" soll
auch die Behandlung der Vermehrungsprodukte der Kulturpflanze, wie
zum Beispiel die Samen oder Knollen, beinhalten.
-
Unter
besonderen Bedingungen, zum Beispiel je nach der Art des zu behandelnden
phytopathogenen Pilzes, kann eine niedrigere Aufwandmenge eine ausreichende
Schutzwirkung bilden. Umgekehrt wiederum können gewisse klimatische Bedingungen,
Resistenzfaktoren oder sonstige Faktoren höhere Aufwandmengen an Wirkstoff
erfordern.
-
Die
tatsächlichen
wirksamen Aufwandmengen der bei der Erfindung verwendeten Kombinationen
können
innerhalb weiter Bereiche schwanken, insbesondere je nach der Art
der zu eliminierenden phytopathogenen Pilze oder dem Grad des Befalls
zum Beispiel der Pflanzen mit diesen Pilzen.
-
Die
optimale Aufwandmenge hängt üblicherweise
von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel von der Art des zu behandelnden
phytopathogenen Pilzes, der Art bzw. dem Entwicklungsstadium der
befallenen Pflanze, der Vegetationsdichte oder auch dem Ausbringungsverfahren.
Stärker
bevorzugt beträgt
eine wirksame Aufwandmenge an Wirkstoffen (I) und (II) zwischen
ungefähr
0,1 g/ha und ungefähr
1 000 g/ha.
-
Bei
der erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzung oder Kombination handelt es sich, ohne daß dies als
Einschränkung
aufzufassen wäre,
zum Beispiel um ein Getreide, es könnte sich jedoch dabei auch
um die Rebe, Früchte,
Gemüse,
die Luzerne, die Sojabohne, Feldgemüsekulturen des Erwerbsgartenbaus,
Rasen, Holz oder gartenbauliche Pflanzen handeln.
-
Die
phytopathogenen Kulturpflanzenpilze, die nach diesem Verfahren bekämpft werden
können,
stammen aus der folgenden Gruppe:
- • die Gruppe
der Oomyceten:
- – der
Familie der Peronosporaceae, insbesondere Plasmopara viticola (dem
Falschen Mehltau der Rebe), Plasmopara halstedei (dem Mehltau der
Sonnenblume), Pseudoperonospora sp. (insbesondere dem Falschen Mehltau
der Gurke (Pseudoperonospora cubensis) und dem Falschen Mehltau
des Hopfens (Pseudoperonospora humuli)), Bremia lactucae (Salatmehltau),
Peronospora tabacinae (dem Falschen Mehltau des Tabaks), Peronospora
destructor (dem Falschen Mehltau der Zwiebel), Peronospora parasitica
(dem Falschen Mehltau der Kreuzblütler), Peronospora farinosa
(dem Falschen Mehltau des Chicorées und dem Falschen Mehltau
der Roten Rübe);
- – der
Gattung Phytophthora wie:
Phytophthora phaseoli, Phytophthora
citrophthora, Phytophthora capsici, Phytophthora cactorum, Phytophthora
palmivora, Phytophthora cinnamoni, Phytophthora megasperma, Phytophthora
parasiticia, Phytophthora fragariae, Phytophthora cryptogea, Phytophthora
porri, Phytophthora nicotianae, Phytophthora infestans (an Solanaceen,
insbesondere die Krautstrich- und Knollenfäule der Kartoffel bzw. Krautfäule der
Tomate);
- • die
Gruppe der Adelomyceten (Ascomyceten):
- – der
Gattung Alternaria, zum Beispiel Alternaria solani (an Solanaceen,
insbesondere die Blattfleckenkrankheit der Tomate bzw. Dürrfleckenkrankheit
der Kartoffel),
- – der
Gattung Guignardia, insbesondere Guignardia bidwelli (Schwarzfäule der
Traube),
- – der
Gattung Venturia, zum Beispiel Venturia inaequalis, Venturia pirina
(Apfel- oder Birnenschorf),
- – der
Gattung Oidium, zum Beispiel der Echte Mehltau der Rebe (Uncinula
necator); die Oidium-Krankheit der Leguminosen, zum Beispiel Erysiphe
polygoni (Echter Mehltau der Cruciferen); Leveillula taurica, Erysiphe cichoracearum,
Sphaerotheca fuligena (Mehltau der Kürbisgewächse, der Kreuzblütler und
der Tomate); Erysiphe communis (Echter Mehltau der Roten Rübe und des
Kohls); Erysiphe pisi (Echter Mehltau der Erbse und Luzerne), Erysiphe
polyphaga (Echter Mehltau der Gartenbohne und der Gurke), Erysiphe umbelliferarum
(Echter Mehltau der Umbelliferen, insbesondere der Karotte), Sphaerotheca
humuli (Hopfenmehltau); Echter Mehltau des Weizens und der Gerste
(Erysiphe graminis forma specie tritici und Erysiphe graminis forma
specie hordei),
- – der
Gattung Taphrina, zum Beispiel Taphrina deformans (Kreiselkrankheit
des Pfirsichs),
- – der
Gattung Septoria, zum Beispiel Septoria nodorum oder Septoria tritici
(Septoriose des Getreides),
- – der
Gattung Sclerotinia, zum Beispiel Sclerotinia sclerotinium,
- – der
Gattung Pseudocerosporella, zum Beispiel P. herpotrichoides (Halmbruchkrankheit
des Getreides),
- – der
Gattung Botrytis cinerea (Rebe, Gemüsekulturen, darunter auch Feldgemüsekulturen,
Erbsen und dergleichen),
- – der
Gattung Phomopsis viticola (Triebnekrose der Rebe),
- – der
Gattung Pyrenospora,
- – der
Gattung Helminthosporium, zum Beispiel Helminthosporium tritici
repentis (HTR-Blattfleckenkrankheit) oder Helminthosporium teres
(Netzfleckenkrankheit der Gerste),
- – der
Gattung Drechslera oder Pyrenophora
- • die
Gruppe der Basidiomyceten:
- – der
Gattung Puccinia, zum Beispiel Puccinia recondita oder striiformis
(Weizenrost), Puccinia triticina, Puccinia hordei,
- – der
Familie der Rhizoctonia spp, zum Beispiel Rhizoctonia solani.
-
Zusätzlich zu
ihren der Erfindung zugrundeliegenden fungiziden Wirksamkeiten,
können
die oben definierten Zusammensetzungen oder Kombinationen auch eine
biozide Wirkung gegen Bakterien und Viren ausüben, wie zum Beispiel:
- – Feuerbrand,
Erwinia amylovora;
- – "Bacterial streak
an Steinobst", Xanthomonas
campestris;
- – Bakterienbrand
der Birne, Pseudomonas syringae;
- – Bakteriose
des Reis und des Getreides;
- – die
an Reis, Gemüse
und Getreidekulturen vorhandenen Viren.
-
Die
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogenen
Kulturen sind vorzugsweise Rebe, Getreidekulturen (Weizen, Gerste,
Mais, Reis) und Gemüsekulturen
(Gartenbohne, Zwiebel, Kürbisgewächse, Kohl,
Kartoffel, Tomate, Paprika, Spinat, Erbse, Salat, Sellerie, Chicorée), Fruchtkulturen
(Erdbeerpflanzen, Himbeerpflanzen), Baumkulturen (Apfelbäume, Birnbäume, Kirschbäume, Ginseng,
Zitronenbäume,
Kokospalme, Pecannußbäume, Kakaobäume, Walnußbäume, Gummibäume, Olivenbäume, Pappeln, Bananenstauden),
Sonnenblumen, Rote Rübe,
Tabak, Hopfen und Zierpflanzenkulturen.
-
Eine
Einteilung, die nicht mehr auf den zu bekämpfenden Pilzen oder Bakterien,
sondern auf den Zielkulturen beruht, kann folgendermaßen erläutert werden:
- – Rebe:
Falscher Mehltau (Plasmopara viticola), Echter Mehltau (Uncinula
necator), Grauschimmel (Botrytis cinerea), Triebnekrose (Phomopsis
viticola) sowie Schwarzfäule
(Guignardia bidwelli),
- – Solanaceen:
Krautfäule
bzw. Krautstrich und Knollenfäule
(Phytophthora infestans), Alternaria-Krankheit (Alternaria solani) und Grauschimmel
(Botrytis cinerea),
- – Gemüsekulturen:
Falscher Mehltau (Peronospora sp., Bremia lactucae, Pseudoperonospora
sp), Alternaria-Krankheit
(Alternaria sp.), Sclerotinia (Sclerotinia sp.), Grauschimmel (Botrytis
cinerea), Fuß-
oder Wur zelfäule
(Rhizoctonia spp.), Echter Mehltau (Erysiphe sp.; Sphaerotheca fuliginea),
Baumkulturen:
Schorf (Venturia inaequalis, V. pirina), bakterielle Krankheiten
(erwinia amylovora, xanthomonas campestris, pseudomonas syringae),
Echter Mehltau (Podosphaera leucotricha) und Monilia (Monilia fructigena),
- – Citrusfrüchte: Schorf
(Elsinoe fawcetti), Melanose (Phomopsis citri) sowie Krankheiten,
die von Phytophthora sp. verursacht werden,
- – Weizen
in Bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Fusarium-Krankheiten (Microdochium
nivale und Fusarium roseum), Brandkrankheiten (Tilletia caries,
Tilletia controversa oder Tilletia indica), Septoriose (Septoria
nodorum),
- – Weizen
in Bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der oberirdischen Pflanzenteile: Halmbruchkrankheit
(Pseudocercosporella herpotrichoïdes),
Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces graminis), Fusarium-Fußkrankheit
(F. culmorum, F. graminearum), Rhizoctonia-Krankheit (Rhizoctonia
cerealis), Echter Mehltau (Erysiphe graminis forma specie tritici),
Rostkrankheiten (Puccinia striiformis und Puccinia recondita), Septoriosen
(Septoria tritici und Septoria nodorum) und HTR-Blattfleckenkrankheit
des Weizens (Helminthosporium tritici-vulgaris),
- – Weizen
und Gerste in bezug auf die Bekämpfung
von Bakterien- und Viruserkrankungen, zum Beispiel Gerstengelbmosaik,
- – Gerste
in bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: "Yellow
Leaf Spot" (Pyrenophora graminea,
Bipolaris, Pyrenophora teres und Cochliobolus sativus), Flugbrand
(Ustilago nuda) und Fusarium-Krankheiten
(Microdochium nivale und Fusarium roseum),
- – Gerste
in bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der oberirdischen Pflanzenteile: Halmbruchkrankheit
(Pseudocercosporella herpotrichoïdes),
Blattfleckenkrankheit (Pyrenophora teres und Cochliobolus sativus),
Echter Mehltau (Erysiphe graminis forma specie hordei), Gerstenzwergrost
(Puccinia hordei) sowie Rhynchosporiumblattdürre (Rhynchosporium secalis);
- – Kartoffel
in bezug auf die Bekämpfung
von Knollenkrankheiten (insbesondere Helminthosporium solani, Phoma
tuberosa, Rhizoctonia solani, Fusarium solani) und gewissen Viruskrankheiten
(Y-Virus);
- – Baumwolle
in bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Keimlingskrankheiten: Umfallkrankheiten, Wurzelbrand
(Rhizoctonia solani, Fusarium oxysporum), Wurzelfäule (Thielaviopsis
basicola),
- – Erbse
in bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Anthraknose (Ascochyta pisi, Mycosphaerella
pinodes), Fusarium-Krankheit (Fusarium oxysporum), Grauschimmel
(Botrytis cinerea), Rost (Uromyces pisi),
- – Rapspflanze,
in bezug auf die Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Phoma lingam und Alternaria brassicae,
Grauschimmel (Botrytis cinerea) und Sclerotinia-Krankheit (Sclerotinia
sclerotinium),
- – Mais
in bezug auf die Bekämpfung
von Samenkrankheiten (Rhizopus sp., Penicillium sp., Trichoderma sp.,
Aspergillus sp. und Gibberella fujikuroï), Blattfleckenkrankheit (Bipolaris),
Fusarium-Krankheit (Fusari um oxysporum),
- – Reis:
Fuß- und
Wurzelfäule
(Rhizoctonia spp.),
- – Flachs
in bezug auf die Bekämpfung
von Samenkrankheiten (Alternaria linicola),
- – Banane:
Cercospora-Krankheit (Mycosphaerella figiensis),
- – Rasen:
Rost, Echter Mehltau, Blattflecken, bodenbürtige Krankheiten (Microdochium
nivale, Pythium sp. Rhizoctonia solani, Sclerotinia homeocarpa).
- – Forstbäume in bezug
auf die Bekämpfung
von Umfallkrankheiten (Fusarium oxysporum, Rhizoctonia solani).
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Bekämpfung
von Pflanzenkrankheiten hat äußerst vorteilhaft
zu ausgezeichneten Ergebnissen gegen Krankheiten der Rebe: Falscher
Mehltau (Plasmopara viticoloa), Echter Mehltau (Uncinula necator),
Grauschimmel (Botrytis cinerea), Triebnekrose (Phomopsis viticola)
und Schwarzfäule
(Guignardia bidwelli) sowie gegen Krankheiten von Gemüsekulturen
geführt.
-
Im
Zusammenhang mit dem vorliegenden Text sollte der Begriff „werden
auf die zu behandelnden Pflanzen aufgebracht" bedeuten, daß die fungiziden Zusammensetzungen,
die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden, nach verschiedenen
Behandlungsmethoden aufgebracht werden können, wie zum Beispiel:
- – Spritzen
der oberirdischen Teile dieser Pflanzen mit einer Flüssigkeit,
die eine der Zusammensetzungen umfaßt,
- – Stäuben, Einarbeiten
in den Boden von Granulaten oder Pulvern, Spritzen, um diese Pflanzen,
sowie im Fall von Bäumen
Injizieren oder Bestreichen,
- – Umhüllen der
Samen dieser Pflanzen mit einer Hülle bzw. einem Film mit Hilfe
einer Pflanzenschutzmischung, die eine der Zusammensetzungen umfaßt.
-
Das
Spritzen einer Flüssigkeit
auf die oberirdischen Teile der zu behandelnden Kulturen ist ein
bevorzugtes Behandlungsverfahren.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Produkt, das eine Verbindung
(I) oder eine Verbindung (II) als Kombinationspräparat für die gleichzeitige, getrennte
oder aufeinanderfolgende Verwendung bei der Bekämpfung der phytopathogenen
Kulturpflanzenpilze an einem Standort umfaßt.
-
Ein
weiterer Erfindungsgegenstand, der mit der Vorgehensweise der Herstellung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung unmittelbar vor der Verwendung
in Zusammenhang steht, besteht aus einem Kit für die kurative oder präventive
Bekämpfung
von phytopathogenen Kulturpflanzenpilzen, dadurch gekennzeichnet,
daß es
mindestens eine Verbindung (I) und mindestens eine Verbindung (II)
wie oben definiert umfaßt,
die für
die Bekämpfung
der phytopathogenen Kulturpflanzenpilze an einem Standort in Kombination
oder gleichzeitig, getrennt oder aufeinanderfolgend verwendet werden
sollen.
-
Es
handelt sich daher um eine Packung, in der der Anwender alle Bestandteile
für die
Herstellung der fungiziden Formulierung, die er auf die Kulturpflanzen
aufzubringen wünscht,
findet. Diese Bestandteile, die insbesondere die Wirkstoffe (I)
und (II) umfassen und die getrennt verpackt sind, werden zum Beispiel
in Form eines Pulvers oder in Form einer Flüssigkeit, die mehr oder weniger
konzentriert ist, bereitgestellt. Der Anwender braucht nur in den
vorgeschriebenen Aufwandmengen zu mischen und die erforderlichen
Flüssigkeitsmengen,
zum Beispiel Wasser, zuzugeben, um zu einer Formulierung zu gelangen,
die gebrauchsfertig ist und auf die Kulturpflanzen aufgebracht werden
kann.
-
Am
geeignetsten ist ein Produkt für
die gleichzeitige, getrennte, abwechselnde oder aufeinanderfolgende
Ausbringung von mindestens einer fungiziden Verbindung (I) und einer
fungiziden Verbindung (II).
-
Das
folgende Beispiel wird lediglich aus Erläuterungsgründen angeführt und schränkt die
Erfindung in keiner Weise ein.
-
Beispiel für die Behandlung
von Rebenstecklingen und von Kartoffelknollen mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
-
In
diesem Beispiel wird erfindungsgemäß ein Synergismus zwischen
einer Verbindung A der Formel (I) und einer Verbindung B der Formel
(II) gegenüber
dem Falschen Mehltau der Rebe (Plasmopara viticola) und der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora
infestans) nachgewiesen.
-
Ausgehend
von 2,6-Dichlor-N-{[3-chlor-5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]methyl}benzamid
(Verbindung A) in Form eines wasserdispergierbaren Granulats (WG)
in einer Konzentration von 97,9 g/l und Iprovalicarb (Verbindung
B) in Form eines Suspensionskonzentrats (SC) mit einer Konzentration
von 500 g/l werden Pflanzenschutzmischungen für die Aufbringung hergestellt,
die einer Aufwandmenge von 300 1 Flüssigkeit pro Hektar entsprechen.
-
Diese
beiden Flüssigkeiten
werden vermischt, um ein Verhältnis
Verbindung A und Verbindung B gleich 1/0, 1/5, 1/1, 5/1 und 0/1
für die
Kartoffel bzw. 1/0, 1/5, 1/1 und 0/1 für die Rebe zu untersuchen.
-
Für jedes
Verhältnis
bleibt die Dosis der Verbindung A fix und es wird also der Dosisbereich
der Verbindung B variiert.
-
Es
werden Rebenstecklinge (Vitis vinifera) der Sorte Cabernet Sauvignon
und Kartoffelknollen (Solanum tuberosum) der Sorte Bintje in Töpfen herangezogen.
-
Bei
der Rebe werden diese, wenn die Pflanzen zwei Monate alt sind (8-
bis 10-Blatt-Stadien, Höhe
10 bis 15 cm) durch Sprühen
einer Lösung,
die die Verbindung A enthält,
oder einer Lösung,
die die Verbindung B enthält,
oder einer Lösung,
die die Verbindung A und die Verbindung B in einem der oben angegebenen
Mischungsverhältnisse
enthält,
besprüht.
Der Dosisbereich entspricht 100 mg/l, 50 mg/l, 20 mg/l, 10 mg/l
und 1 mg/l Verbindung der Formel (Ia).
-
Wenn
die Kartoffelpflanzen das Alter von fünf Wochen (7- bis 8-Blatt-Stadien,
Höhe 10
bis 40 cm) erreicht haben, werden sie auf gleiche Art und Weise
mit dem folgenden Dosisbereich behandelt: 100 mg/l, 50 mg/l, 10
mg/l, 5 mg/l und 1 mg/l Verbindung A.
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Die
als Kontrollen verwendeten Pflanzen werden mit Wasser ohne Wirkstoffe
behandelt.
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Nach
48 Stunden werden die Rebenblätter
und die Kartoffenknollen dadurch infiziert, daß man die Rebenpflanzen mit
einer wäßrigen Suspension,
die auf 100 000 Sporozysten von Plasmopara viticola pro ml eingestellt
ist, bzw. die Kartoffelpflanzen mit einer wäßrigen Suspension, die auf
40 000 Sporozysten von Phytophthora infestans pro ml eingestellt
ist, besprüht.
-
Die
infizierten Pflanzen werden anschließend acht Tage lang bei 20°C und 90%
relativer Luftfeuchtigkeit (Rebe) bzw. sechs Tage lang bei 16°C und 90%
relativer Luftfeuchtigkeit (Kartoffel) inkubiert.
-
Anschließend werden
die Ergebnisse im Vergleich zu den unbehandelten, jedoch ebenfalls
infizierten Kontrollpflanzen beobachtet. Weiterhin wird die infizierte
Oberfläche
an allen Blättern
einer Pflanze im Vergleich zu den Kontrollen geschätzt. Auf
diese Weise gelangt man zu den Befallswerten, und der Bekämpfungserfolg
wird in Prozent (%) nach der Formel von Abbott berechnet.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse werden in Form von Punkten dargestellt, die
50, 70 bzw. 90% Abtötung
des Parasiten entsprechen und in ein Isobolendiagramm nach TAMMES,
bei dem die x-Achse die Dosen der Verbindung A in mg/l und die y-Achse
die Dosen der Verbindung B, ebenfalls in mg/l, enthält, aufgetragen.
-
Ergebnisse
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1) 48-Stunden-Präventivbehandlung
beim Falschen Mehltau der Rebe
-
Die
berechneten Ergebnisse, die den ED50- und ED70-Werten (effektive Dosis, die zu einem
50 bzw. 70%igen Bekämpfungserfolg
führt)
für die
verschiedenen Verhältnisse
der untersuchten Mischungen entsprechen und die auf der Basis von
drei Wiederholungen pro Versuchsglied berechnet wurden, sind in
Tabelle 1 dargestellt. Ebenfalls in dieser Tabelle dargestellt sind
die Grenzen der Konfidenzintervalle, innerhalb derer diese ED-Werte
bei einem 95%igen Risiko liegen.
-
Tabelle
1: ED50 bzw. ED70 nach Präventivbehandlung
mit der Mischung aus Verbindung A und Verbindung B beim Falschen
Mehltau der Rebe
-
Die
Ergebnisse dieser Tabelle 1 sind in den 1 und 2 dargestellt,
in denen die Untersuchung des Synergismus gemäß der TAMMES-Methode für die ED50-
bzw. ED70-Werte erläutert
ist.
-
Das
Diagramm von 1 zeigt, daß die Zusammensetzung Verbindung
A + Verbindung B bei einem A/B-Verhältnis von
1.5 und 1:1 innerhalb der Synergismuszone gemäß der TAMMES-Methode liegt.
-
Das
Diagramm von 2 zeigt ebenfalls, daß die Zusammensetzung
Verbindung A + Verbindung B bei einem A/B-Verhältnis von 1:5 und 1:1 innerhalb
der Synergismuszone gemäß der TAMMES-Methode
liegt.
-
2) 48-Stunden-Präventivbehandlung
bei der Kraut- und Knollenfäule
der Kartoffel
-
Die
berechneten Ergebnisse, die den ED50-, ED70- und ED90-Werten (effektive
Dosis, die zu einem 50, 70 bzw. 90%igen Bekämpfungserfolg führt) für die verschiedenen
Verhältnisse
der untersuchten Mischungen entsprechen und die auf der Basis von
drei Wiederholungen pro Versuchsglied berechnet wurden, sind in Tabelle
2 dargestellt. Ebenfalls in dieser Tabelle dargestellt 10 sind die
Grenzen der Konfidenzintervalle, innerhalb derer diese ED-Werte
bei einem 95%igen Risiko liegen.
-
Tabelle
2: ED50, ED70 bzw. ED90 nach Präventivbehandlung
mit der Mischung aus Verbindung A und Verbindung B bei der Kraut-
und Knollenfäule
der Kartoffel
-
Die
Ergebnisse dieser Tabelle 2 sind in den 3 und 5 dargestellt,
in denen die Untersuchung des Synergismus gemäß der TAMMES-Methode für die ED50-,
ED70 bzw. ED90-Werte erläutert
ist.
-
Das
Diagramm von 3 zeigt, daß die Zusammensetzung Verbindung
A + Verbindung B bei einem A/B-Verhältnis von
1:5 1:1 und 5:1 innerhalb der Synergismuszone gemäß der TAMMES-Methode
liegt.
-
Die
Diagramme von 4 und 5 zeigen
ebenfalls einen Synergismus für
die Zusammensetzung Verbindung A + Verbindung B bei einem A/B-Verhältnis von
1:5 1:1 und 5.1.