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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Reduktion einer
Verzerrung in Kommunikationskanälen
und zur Kompensation einer Verschlechterung von Signalen über Übertragungsleitungen
von Kommunikationssystemen. Sie betrifft insbesondere eine Einrichtung
zur Erfassung von Eigenschaften bzw. Charakteristiken von Übertragungsleitungen
und dynamischen Bestimmung der Natur und des Ausmaßes einer
zur Korrektur eines Kommunikationskanals erforderlichen Entzerrung und
nachfolgenden Anwendung bzw. Zuführung
oder Aufbringung dieser Korrektur, um eine Entzerrung ohne eine
signifikante zusätzliche
Latenz(-zeit) zu ermöglichen,
um auf jeder Seite eines Kanals über
eine Vielzahl von Architekturen wie etwa Punkt-zu-Punkt, einem Einzelsender
mit mehrfachen bzw. mehreren Empfängern oder einem Bus mit mehreren
Trebern und Empfängern
zu arbeiten.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Konzept, ein durch einen Sender in ein Übertragungsmedium wanderndes
Signal zu entzerren, hat eine lange Geschichte, die auf die fundamentale
Steuerungstheorie, Sonareinrichtungen und Radar zurückgeht.
Bei Sonarsystemen sollte das ideale von dem Sender ausgesendete
Signal ein sehr kurzer Impuls sein. Wenn jedoch jemand einem Sonarwandler
einen Impuls zuführt,
wird dieser klingeln bzw. nachhallen, was die Wirkung einer Verbreiterung
des Impulses hat. Das Übertragungsmedium, wie
etwa Wasser, verbreitert das Signal noch mehr. Um dies zu korrigieren,
haben Ingenieure für
wenigstens drei Jahrzehnte eine Entzerrung des den Wandler und das Übertragungsmedium
aufweisenden Kommunikationskanals implementiert, wobei die Filtereigenschaften
des Systems bestimmt wurden und dann ein inverser bzw. umgekehrter
Filter auf das Signal angewendet wurde, bevor es dem Wandler zugeführt wurde.
Diese Entzerrung kann in ihrem ihrer Filterantwort bzw. ihrem Filterfrequenzgang
entweder finit oder infinit sein. Das Endergebnis ist ein sauberes
Sonarbild, wobei der Sender so arbeitet, als ob er eine höhere Bandbreite
besäße als es
tatsächlich der
Fall ist.
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Signale,
die durch irgend ein Übertragungsmedium
wandern, unterliegen Filterwirkungen, und dies schließt elektronische
und sogar optische Signale ein. Ein elektronisches Signal, das einen
Streifenleiter (Stripline) von 12,5 cm (5'')
hinabwandert, unterliegt beispielsweise einer Dämpfung eines Hauteffekts (Skineffekts),
welche einen zusätzlichen
Leitungswiderstand aufprägt,
der 4,1 × √f/5 in
Kupfer entspricht. Ein Ingenieur würde diesen Effekt in einem
System sehr hoher Geschwindigkeit normalerweise durch Anwenden einer
Kompensation auf das übertragene
Signal unter Verwendung eines Anpassungs- oder Entzerrfilters ausgleichen. Dally,
Poulten und Tell beschreiben beispielsweise in ihrem Papier unter
DARPA Contract DABT63-96-C0039 mit dem Titel "Multi-gigabit signaling with CMOS" vom 12. Mai 1997,
wie sie ein solches Entzerrungsschema unter Verwendung eines 5-tap
FIR- oder 5-tap Übergangs- bzw.
Transitionsfilters implementieren. Yang, Lin and Ke beschreiben
ein ähnliches
Entzerrungsschema in "A
Scalable 32 Gb/s Parallel Data Transceiver with On-chip Timing Calibration
Circuits", 8. Februar 2000,
ISSC 2000. Chadwick beschreibt in U.S.-Patent Nr. 5,557,640 ein
System zur Entzerrung auf der Grundlage einer statischen oder vordefinierten
Messung des Amplituden- und Phasengangs des Kanals und einer an schließenden Kompensation
unter Verwendung verschiedener Verstärker.
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Für sehr schnelle
Systeme, insbesondere auf kurzen Verbindungen, die mit mehr als
2 GHz laufen, ist eine Entzerrung des Skineffekts nicht ausreichend. 2 zeigt
den Amplitudenfrequenztang in mV auf der Y-Achse (0 bis 50 mV) und
die Frequenz auf der X-Achse (0 bis 10 GHz) für einen Kanal, der ein unter
Verwendung eines Gehäuses
in Chipgröße (Chip
Scale Package – CSP)
mit den niedrigst erreichbaren Gehäusestöreffekten bzw. Gehäuseparasiten
(2 nH, 0,6 pF, R vernachlässigbar)
verbundenes Pad ohne irgend welche ESD-Strukturen aufweist, wobei
eine 100 mm lange Übertragungsleitung
in das Pad einer in gleicher Weise gepackten Vorrichtung getrieben
wird. 3 zeigt den gleichen Kanal, aber so, dass die
reflektierten Komponenten von der Seite des Treibers durch Eliminieren
der Gehäuseparasiten
des Treibers entfernt sind und wobei drei Kurvenunterschiedliche
ESD-Strukturen auf dem Treiber darstellen, von einer Struktur ohne
ESD bis zu einer der B-Klasse (Ganzkörpermodell oder Human-Body-Modell).
In 2 und 3 sind beide Pads unter Verwendung
eines Idealwiderstands innerhalb des Chips perfekt mit der Leitung
abgeschlossen bzw. terminiert.
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Aus 2 und 3 sind
eine Anzahl von Wirkungen ersichtlich:
- 1. Aufgrund
der stehenden Wellen, die als ein Ergebnis der Reflektion von den
durch Gehäuseparasiten
und andere Leitungsdiskontinuitäten
wie etwa Verbinder oder Durchgängen
verursachte Diskontinuitäten
auftreten, tritt ein Klingeln bzw. Nachhallen auf.
- 2. Die durch die kombinierte Kapazität und Induktivität des Gehäuses ausgebildete
Reaktanz dominiert den Skineffekt oberhalb von 6 GHz für kurze
Leitungen: für
eine 100 mm lange Leitung liegt der Skineffektverlust bei etwa 2%
bei 10 GHz, während
die Gehäuseparasiten
selbst in einem modernen CSP- oder BGA-Gehäuse das Signal um etwa 70%
dämpfen – der Verlust
bei anderen Gehäusetypen
ist noch größer. Dies
illustriert, in welcher Weise der Skineffekt für kurze Leitungen von geringer
Auswirkung ist, obschon der Skineffekt für sehr lange Leitungen deutlich
sein kann.
- 3. Die an den Pads zur zuverlässigen Herstellung erforderliche
ESD-Struktur bewirkt bis zu 2 pF zusätzlicher Kapazität. Diese
Kapazität
bewirkt, dass der Amplitudenfrequenzgang eine komplexere Charakteristik
annimmt.
- 4. Mehrpunktkonfigurationen, die das Signal über Verbinder senden, oder
gar Schichtwechsel auf einer Leiterplatte (PCB) addieren sich alle
auf die Resonanzmoden, was ein komplexes Profil erzeugt, das weit
jenseits der Grenzen dessen liegt, was eine vordefinierte Entzerrung
ausgleichen kann.
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Eine
vordefinierte Entzerrung, die vorbestimmte Filterkoeffizienten nutzt,
macht inhärente
Annahmen über
die Leitungslängen,
-dicke, die Dielektrizitätsparameter
und andere Informationen, die von Anwendung zu Anwendung variieren.
Eine andere Schwäche
des Stands der Technik liegt darin, dass die Entzerrung auf den
Sender aufgebracht wird, was die Annahme einer Architektur eines
einzigen Senders und eines einzigen Empfängers voraussetzt: dies ist
für echte
elektronische Systeme, die wenigstens mehrere Empfänger erfordern,
nicht praktikabel.
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Ein
alternativer oder komplementärer
Gesichtspunkt dieses Entzerrungsproblems in einer dynamischen Umgebung
ist Rauschen. Dieses hat sowohl eine pinkfarbene Komponente, wo
sich die Amplitude je Oktave mit steigender Frequenz reduziert, und
eine Komponente, die selbstinduziert ist oder von elektrischem Rauschen
von anderer Stelle im System oder der Umgebung stammt. Die vorliegende Erfindung
kann angewendet werden, um dieses Rauschen zu reduzieren, indem
sie das Signal aus Regionen des Spektrums, in denen eine schädliche Rauschkomponente
vorliegt, herausbewegt.
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Eine
Entzerrung auf der Treiberseite eines Kanals weist den offensichtlichen
Vorteil einer Verbesserung des Rauschabstands auf der Empfängerseite
auf. In einer Mehrpunkt-Umgebung ist eine zusätzliche Entzerrung an jedem
Empfänger
die beste Lösung,
dann verschiebt sich das Problem jedoch dahin, wie zu bestimmen
ist, wie viel an Entzerrung wo in dem System anzuordnen ist. Eine
Lösung
dieses Problems erfordert die Möglichkeit,
die Parameter des Systems zu messen, eigentlich eine Kalibrierung
des Kanals, dann Laden geeigneter Werte in integrierte Filterkomponenten
wie etwa variable Widerstände
(MOSFETs) und variable Kondensatoren (Kapazitätsdioden oder Varicaps).
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Eine
andere Rolle der Entzerrung ist die, das Ansprechen des Kanals anzupassen
bzw. zu adaptieren, um die Übertragungsfunktion
für das
gewünschte
Signal zu maximieren und das Ansprechverhalten bzw. den Frequenzgang
der Übertragung auf
Rauschen zu minimieren. Digitale Signalisiersysteme nehmen einen
Spannungs- oder Strompegel so an, dass er ein logischer Zustand
ist, und stellen die Lücke
bzw. den Abstand zwischen jedem der Zustände so her, dass Rauschen den
digitalen Wert nicht beschädigt.
In einem binären
System kann beispielsweise eine logische 0 als eine Spannung von
weniger als 0,8 V und eine logi sche 1 als eine Spannung von mehr
als 1,6 V spezifiziert sein; in diesem Fall beträgt der Störabstand 0,8 V. In Vierpegelsystemen
gäbe es vier
Spannungs- oder Strompegel, typischerweise mit 200 mV zwischen den
Zuständen.
Falls das Rauschen in dem System reduziert werden kann, können entweder
mehr Zustände
hergestellt werden, so dass bei jedem Datendurchgang mehr Daten
gesendet werden können,
oder das System könnte
mit niedrigeren Spannungen oder Strömen arbeiten, was für eine gegebene
Flankensteilheit Energie spart.
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Ein
adaptiver Entzerrer, der in
US
3,824,501 beschrieben ist, weist ein aktives Filter mit
einem einstellbaren Verstärkungsfaktor,
eine Erfassungseinrichtung zum Erzeugen eines auf den Spitzensignalpegel
des Ausgangssignals ansprechenden Steuersignals und Mittel zum Einstellen
des Verstärkungsfaktors
auf der Grundlage des Steuersignals auf. Gemäß
US 3,824,501 ist ein Entscheidungsbereich, d.h.,
die "Augenöffnung" des in
1 gezeigten
Augendiagramms, als die Differenz zwischen größtem Spitzenwert und kleinstem
Spitzenwert definiert.
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Die
auf dem vorstehenden Ansatz beruhenden Entzerrungslösungen des
Stands der Technik weisen jedoch mehrere Nachteile auf. Typischerweise
verwenden sie zur Anpassung des Filters ein Amplitudenkriterium,
d.h., sie prüfen
Amplitudendifferenzen und erzeugen auf der Grundlage derselben ein Fehlersignal.
In der Praxis variiert die Amplitude des Signals in großem Ausmaß, was Probleme
bei der Durchgangserfassung und der Auffindung einer optimalen Kompensation
verursacht.
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Ein
anderer Ansatz zur Kompensierung einer Signalverzerrung in Übertragungsleitungen
besteht in Entzerrern, die Sequenzen maximaler Wahrscheinlichkeit
schätzen
(Maximum-Likelihood-Sequence-Estimation-Entzerrer), wie in
US 6,349,112 beschrieben.
Bei diesem Ansatz werden jedoch Wellenkomponenten außerhalb
des geschätzten
Bereichs durch den Entzerrer nicht ausgeglichen, so dass etwa durch
Gehäuseparasiten,
Leitungsdiskontinuitäten,
Skineffekte und nichtlineare Dielektrizitätskonstanten hervorgerufene
Jitter- bzw. Flimmererscheinungen nach wie vor vorhanden sein können.
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Ein
noch anderer Ansatz besteht in der Verwendung eines Flimmerns (Jitter)
als das Entzerrungskriterium. Für
das gefilterte Signal wird der Jitter bestimmt, und der Frequenzgang
der Übertragungsfunktion
wird demgemäß durch
Anwenden eines digitalen Adjustierungssignals auf die Struktur der Übertragungsfunktion
variiert. Ein adaptiver Entzerrer gemäß
US 5,991,339 weist beispielsweise
eine digitale Regelung auf, die Jitter als das Adjustierungskriterium
verwendet.
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Dieser
Ansatz erfordert jedoch eine digitale Signalabtastung zwischen dem
Acht- und Zwölffachen
der Übertragungsdatenrate
und mehr. Eine so hohe Abtastrate erschwert die Anwendung dieses Verfahrens
bei Hochgeschwindigkeitsanwendungen. Ferner beruht die Beurteilung,
ob eine Kompensierung erforderlich ist, auf der Erfassung eines
Fehlers eines einzigen Symbols, die das gesamte Muster außer Betracht
lässt.
Des weiteren erfordert der adaptive Entzerrer gemäß
US 5,991,339 die Verwendung einer
Takt- und Datenrückgewinnungseinheit,
welche aufgrund ihres langsamen Betriebs hochfrequentes Rauschen
unkompensiert lässt.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Die
erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein adaptives
Entzerrungssystem zu schaffen, das die Nachteile des Stands der
Technik überwinden
und Kor rekturen bezüglich
Abweichung von einem idealen Verhalten in einem Übertragungsmedium oder -kanal,
wie etwa durch Gehäuseparasiten,
Leitungsdiskontinuitäten,
Skineffekte und nichtlineare Dielektrizitätskonstanten hervorgerufen, vornehmen
würde,
so dass eine höhere
Datenrate mit geringerem Zeit- und Berechnungsaufwand, aber noch
größerer Genauigkeit
und Zuverlässigkeit über das
Medium ausgetauscht werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist insofern adaptiv, als sie Artefakte eines
durch ein Medium übertragenen
Signals durch Nehmen einer Abfolge von Abtastwerten, Mitteln des
Rausches für
jede Gruppe von Abtastwerten auf der Grundlage des Ansatzes der
kleinsten Bitfehlerrate (BER – Bit
Error Rate), Erzeugen einer vollständigen digitalen Darstellung
des empfangenen Signals und dann Anpassen bzw. Adaptieren eines
oder mehrerer Filter zur Minimierung des Betrags solcher Artefakte
misst. Die vorstehend erwähnte
Technik eines Schätzens
der BER ist in der U.S.-Anmeldung Nr. 10/038,868 mit dem Titel "Receiver With Automatic
Skew Compensation" beschrieben,
die von gleichen Anmelder hinterlegt worden ist. Gemäß dieser
Technik wird die Breite des Augendiagramms direkt gemessen, während die
Verwendung einer Takt- und Datenrückgewinnungseinheit nicht erforderlich
ist, und metastabile Zustände
vermieden werden während übertragene
Daten in dem Moment eingerastet bzw. eingeklinkt werden, wenn das
Signal die größte Stabilität aufweist.
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Der
Vorteil dieses Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine Erhöhung
der maximalen Datenrate zu ermöglichen.
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Eine
zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Rauschkomponente
aus dem Signal so zu reduzieren, dass die Größe des Spannungs- oder Stromhubs bei Übertragung
einer 1 oder einer 0 reduziert werden kann und das durch das System
erzeugte Rauschen ebenfalls reduziert werden kann.
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem Gesichtspunkt der Erfindung ist ein adaptiver Entzerrer für einen
Kommunikationskanal mit wenigstens einem Treiber bzw. Sender zum Übertragen
eines Signals entlang dem Kanal und wenigstens einem Empfänger vorgesehen,
wobei der adaptive Entzerrer aufweist:
- – eine Einrichtung
zum Messen der Breite der Augenöffnung
in dem Augendiagramm des empfangenen Signals durch Verwenden einer
Abtasteinrichtung zum Abtasten des Signals bei einer variablen Spannungs-
oder Stromwelle; und
- – ein
variables (durchstimmbares) Filter zum Modifizieren des Signals
so, dass die Filterparameter auf der Grundlage der gemessenen Breite
der Augenöffnung
des empfangenen Signals so angepaßt werden, dass die Signalcharakteristiken
innerhalb eines erforderlichen Kommunikationsdurchlassbandes entzerrt
werden.
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Vorzugsweise
weist der adaptive Entzerrer die Abtasteinrichtung zum Abtasten
des Signals mit einer variablen Spannungs- oder Stromschwelle auf, um
eine digitalisierte Darstellung des empfangenen Signals aufzubauen,
so dass die Filterparameter auf der Grundlage dieser digitalen Darstellung
eingestellt werden. Andere Einrichtungen zum Messen des Augendiagramms
sind jedoch ebenso anwendbar.
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Der
adaptive Entzerrer gemäß der Erfindung variiert
seine Charakteristiken automatisch als eine Funktion der Charakteristiken
des Kommunikationskanals. Ein durch ein Übertragungsmedium getragenes
Eingangssignal wird einem variablen Filter zugeführt, dessen Charakteristiken
unter einer Regelung variiert werden. Ein Ausgangssignal des variablen Filters
wird einem Abtaster (Sampler) eingegeben. Das spezifische Merkmal
des Abtasters besteht darin, dass das Signal bei unterschiedlichen
Spannungs- oder Strompegeln abgetastet wird, um eine vollständige digitale
Darstellung des empfangenen Signals aufzubauen. Aus dem empfangenen
Signal wird die Verzerrung, die der Kanal den übertragenen Daten auferlegt,
berechnet.
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Die
vorliegende Erfindung misst den Filterfrequenzgang des Kommunikationskanals
oder darauf bezogene Artefakte durch Abtasten einer durch den Sender
erzeugten Kalibrierungswellenform. Sie wendet diese Information
an, um die korrekten Koeffizienten in einem Entzerrfilter herzustellen,
der die Verzerrung des Kanals ausgleicht. Der Entzerrer erzeugt
ein Ausgangssignal, das für
jedwedes Übertragungsmedium
innerhalb eines erforderlichen Kommunikationsdurchlassbandes optimiert
ist.
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Die
Entzerrung wird zuerst auf den Sender unter Verwendung der mittleren
Signalverzerrung aus einem Empfänger
oder allen Empfängern
angewendet, und dann wird die Entzerrung jedes Empfängers festgelegt,
um die Entzerrung individuell anzupassen, um die Kanalkapazität für diesen
Empfänger zu
maximieren.
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Die
vorliegende Erfindung kann in dem gleichen oder einem verbundenen
Entzerrfilter ein Hochpassfilter auf ein Signal mit Mitteln zum
Sicherstellen, dass das Signal die Grenzfrequenz übersteigt,
wie etwa durch Kodieren der Daten und ihres Strobeimpulses, enthalten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung und der Vorteile hiervon und um zu zeigen, wie
dieselbe verwirklicht wird, wird nun als Beispiel, ohne Verlust
der Allgemeinheit, auf die nachstehende Beschreibung Bezug genommen,
die nun in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen genommen wird,
in welchen:
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1 ein
schematisches Diagramm einer beispielhaften Ausführungsform eines Kommunikationskanals
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist;
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2 den
Amplitudenfrequenzgang eines Kanals mit einem unter Verwendung eines
den Chipabmessungen angepassten Gehäuses (CSP) angeschlossenen
Pads zeigt, das eine Übertragungsleitung
in das Pad einer anderen in gleicher Weise gepackten Vorrichtung
treibt;
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3 den
gleichen Kanal zeigt, aber unter Weglassung der reflektierenden
Komponenten von dem Treiber und durch Eliminieren der Gehäuseparasiten
des Treibers;
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4 das
empfangene Signal aus einem perfekten Schritt bzw. Sprung zeigt,
der von dem Sender durch ein Übertragungsmedium
einschließlich
der ESD-Strukturen, Gehäuseparasiten
und einer ideal abgeschlossenen kurzen Leitung gesendet wird;
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5 den
Frequenzgang eines Kanals zeigt, der aus der Sprungantwort des sauberen
Systems bestimmt wird;
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6 einen
erweiterten Frequenzgang eines Kanals zeigt, der aus der Sprungantwort
des sauberen Systems bestimmt wird, wobei der Unterschied zu 5 nur
im Maßstab
liegt;
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7 ein
Augendiagramm ist, das die Reduktion der verfügbaren Bandbreite des Übertragungskanals
aufgrund von Rauschen darstellt;
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8a ein
Beispiel einer Filteranordnung zeigt; und
-
8b ein
Beispiel einer Filteranordnung zeigt, die geeignet ist, die Antwort
bzw. den Frequenzgang des sauberen Systems für Datenraten bis zu 10 GHz
zu korrigieren.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung wird nun ohne Beschränkung der
Allgemeinheit der vorliegenden Erfindung mit Hilfe einer beispielhaften
Ausführungsform
und beigefügten
Zeichnungen beschrieben werden.
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In 1 ist
ein Kommunikationskanal gezeigt, der zwei Vorrichtungen aufweist,
eine Sendevorrichtung A und eine Empfangsvorrichtung B, die mittels Übertragungsleitungen
wie etwa einer Gruppe von Spuren auf einer gedruckten Leiterplatte
verbunden sind. In 1 ist aus Gründen der Klarheit nur ein Bit
des Kommunikationskanals als Übertragungsleitung 21 dargestellt;
normalerweise wird jedoch eine Mehrzahl von Bits verwendet, um Vorrichtungen unter
Verwendung einer parallelen Busstruktur zu verbinden. Vorrichtung
A weist einen Eingangsdatenstrom 2 auf, der über einen
Multiplexer 3 auf ein Treiberregister wie etwa ein Flipflop 5,
dann durch ein Filter 9 zu einem Puffer 11, der
die Übertragungsleitung 21 treibt,
geleitet werden kann. Der Übertragungskanal,
wie er durch Bezugsziffer 20 gezeigt und durch eine gestrichelte
Linie dargestellt ist, weist Treiberimpedanzen 13 und 15,
Gehäuseparasiten 17 und 19, die Übertragungsleitung 21 selbst
in den Empfänger, der
ebenfalls Gehäuseparasiten 25, 27 und 29 aufweist,
auf. Das Signal wird auf der Empfangsvorrichtung B durch einen Puffer 31 gepuffert
und verstärkt, dann
durch ein Filter 35 gefiltert, und das Signal wird in einem
Abtaster (Sampler) 39, der die Mittel zum Messen des Signals
implementiert, abgetastet. Gemäß der vorliegenden
beispielhaften Ausführungsform
ist der digitale Abtaster 39 ein Komparator mit einem Flipflop
wie etwa einem Flipflop mit einem differentiellen Eingang, wo das
ankommende Signal mit einem durch einen Referenz-DAC (Digital/Analog-Wandler) 37 erzeugten
Referenz- oder Bezugspegel verglichen wird. Ein endlicher Automat 33 schätzt die
Breite der Augenöffnung
auf der Grundlage einer von dem Abtaster 39 empfangenen
Information. Die Filterparameter, der Betrieb des DAC und das Protokoll
werden in dem Empfänger
durch eine Steuerungseinrichtung wie etwa den gleichen endlichen
Automaten 33, der am einfachsten durch einen Mikrokontroller
(Ein-Chip-Computer)
mit zugeordnetem ROM- und RAM-Speicher implementiert ist, gesteuert.
Die Sendevorrichtung A weist ebenfalls einen endlichen Automat 7,
der ein Mikrokontroller sein kann, auf, welcher einen Mustergenerator 1 zur
Herstellung eines Datenmusters während
einer Kalibrierungs- oder Setup-Phase für den Kanal aufweist, und dieses
Muster kann während
der Kalibrierungsphase mittels des Multiplexers 3 in den
Kanal geschaltet werden. Das gesamte System arbeitet unter Verwendung
eines Taktgenerators 23, der an beliebiger Stelle in dem
System angeordnet sein kann. Daten bezüglich des eingefangenen Signals
werden auf einem Rückkanal 43,
welcher der gleiche Kanal wie der zur Übertragung des ursprünglichen,
in der entgegengesetzten Richtung laufenden Musters oder eine separate
Niedergeschwindigkeitsverbindung sein kann, an die Sendevorrichtung
A zurückübertragen. Während der
Phase, wenn Daten bezüglich
des abgetasteten Signals an die Sendevorrichtung zurückgeführt werden,
kann die Ver bindung mit viel geringerer Geschwindigkeit arbeiten
als die Verbindung normalerweise arbeiten würde, nachdem die hierin beschriebenen
Entzerrvorgänge
vollendet worden sind.
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Nachstehend
wird die Betriebsweise des Systems ausführlich beschrieben werden.
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Der
erste Schritt bestimmt die Charakteristik (Eigenschaft) des Übertragungskanals 20.
Um dies zu tun, wird durch den Mustergenerator 1 ein reguläres Datenmuster
erzeugt, und dieses wird anstelle des Datenstroms, der normalerweise
während
dieser Rücksetz-
oder Startup-(Hochfahr-)phase des Systems nicht vorliegt, über den
Multiplexer 3 in den Kanal geleitet (geroutet). Das Muster
wird durch den Empfänger
B abgetastet, um eine Darstellung des empfangenen Signals zu erzeugen.
Um dies zu tun, nimmt der Empfänger
eine Abfolge von Abtastwerten, wobei er das Rauschen für jede Gruppe
von Abtastwerden herausmittelt.
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In
einem Kommunikationskanal kann die Integrität der empfangenen Daten unter
Verwendung eines Augendiagramms wie etwa in
7 beobachtet
werden. Das Auge im genauen Zentrum ist der Bereich, in dem die
Daten stabil sind, und wird abgetastet (gestrobt). Das Augendiagramm
in
7 zeigt die Zeit aus der X-Achse in Picosekunden
und die Spannung oder den Strom auf der Y-Achse in mV. Um Daten
sicher zu empfangen, ist es erforderlich, die Daten abzutasten (d.h.,
ein Tor in der X-Domäne zu
schließen),
wobei die Schaltschwelle des Tors möglichst nahe an der Mitte des
Auges liegt. Eine Technik zum Verfolgen der Mitte des Auges in der Spannungs-
oder Stromdomäne
ist in der U.S.-Patentanmeldung Nr.
US 2003014683 A beschrieben, die
am 16. Januar 2003 veröffentlicht
wurde.
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Das
durch die vorliegende Erfindung angesprochene Problem tritt in sehr
schnellen Systemen auf, wo sich jedes Signal aufgrund von Änderungen in
der Umgebung, zusätzlich
zu einer Bewegung aufgrund bereits berücksichtigten Kanalrauschens
in der Zeit bewegen kann.
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Es
sind in der Technik verschiedene Techniken bekannt, um die Position
einer Datenabtastung bzw. eines Abtastwerts zu verfolgen und zu
optimieren. Diese umfassen eine Integration der Augenmusterübergänge über einen
längeren
Zeitraum. Einige Taktabtastschemata verwenden nur eine ursprüngliche Übergangsreferenz,
um die Verfolgung der Position einer Taktabtastung in einen weniger
vorteilhaften Abschnitt des Augenmusters zu vermeiden.
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Sehr
oft ist jedoch, insbesondere bei schneller Kommunikation, eine solche
Synchronisierung nicht wirksam, während die Bitfehlerrate durch
die Systemerfordernisse der gegenwärtigen Anwendung definiert
sind. Ein Spezialfall dessen findet Anwendung, wo ein Kommunikationskanal
eine Taktrückgewinnung
verwendet, wie etwa in
US 5,991,339 ,
wo der Takt aus dem Signal zurückgewonnen
wird und dieser verwendet wird, um die empfangenen Daten einzurasten.
Dieser Ansatz reduziert in begrenztem Ausmaß den Effekt niederfrequenten
Rauschens wie etwa Änderungen
in der Umgebung. Das Problem mit diesem Ansatz ist jedoch, dass
der Gesamtfehler in dem Taktrückgewinnungssystem
oder den Phasendetektoren zu dem Rauschen in dem Kanal hinzuaddiert
wird und diese Ungenauigkeit für
sehr hochfrequente Anwendungen zu einem signifikanten Problem wird.
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Um
eine schnelle Darstellung des Signals zu erzeugen, kann die Referenzspannung
während
des Abtastvorgangs gewobbelt (gesweept) werden. Dieser Vorgang eines
Sendens eines Signals und dann Abtastens des Signals, um eine Darstellung
des Signals zu erzeugen, ist ein allgemeiner und weithin bekannter
Vorgang, der in Oszilloskopen und anderen Messeinrichtungen verwendet
wird.
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Aus
dem empfangenen Signal wird die Verzerrung, die der Kanal den übertragenen
Daten auferlegt, bestimmt, und aus dieser Verzerrung werden Entzerrungsparameter
für die
Filter bestimmt. Die Verzerrung, die der Kanal dem Signal auferlegt,
wird als eine Differenz zwischen dem Signal an dem Empfänger und
dem in den Kanal gesendeten Signal bestimmt. Die Mittel zum Messen
des empfangenen Signals nehmen eine Abfolge aufeinanderfolgender Abtastwerte
des empfangenen Signals, bestimmen die Breite der Augenöffnung,
wählen
den Abtastpunkt als einen Punkt aus, wo die Bitfehlerrate am kleinsten ist,
und schätzen
die Verzerrung mit Bezug auf diesen Abtastwert, wie ausführlich in
der U.S.-Anmeldung Nr.
US
2003014683 vom gleichen Anmelder beschrieben ist. Die Bitfehlerrate
wird berechnet als eine Wahrscheinlichkeit, in einer Abfolge von
Symbolen ein falsches Symbol abzutasten.
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Nachstehend
wird der Prozess ausführlicher beschrieben
werden, durch den dieses ausgeführt wird,
und insbesondere wie das System erweitert wird, um mehrere Treiber
oder Empfänger
aufzunehmen und Filterparameter zwischen den verschiedenen Filterelementen
in den unterschiedlichen Sendern und Empfangssystemen zu verteilen.
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In
einem einfachen Punkt-zu-Punkt-System mit ausgezeichnetem Abschluss
kann die Korrektur bezüglich
der Verzerrung in dem Kanal ein einfaches Muster eines Bestimmens
der Zeitkonstante für
ein schnelles Signal sein.
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4 zeigt
beispielsweise das aus einem von dem Sender durch ein Übertragungsmedium
einschließlich
ESD- Strukturen,
Gehäuseparasiten
und einer ideal abgeschlossenen kurzen Leitung gesendeten, perfekten
Sprung empfangenes Signal.
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Aus
den in
4 gezeigten Daten kann der Filterfrequenzgang
des Übertragungsmediums
berechnet werden als:
auf der Grundlage der Laplace-Funktion
bzw. der Hilbert-Transformation,
wie für
einen Spezialisten im Fachgebiet einleuchtend sein sollte.
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Die
Antwort bzw. der Frequenzgang aus dieser Berechnung kann als Amplitudendämpfung in 5 und 6 gesehen
werden, wobei sich die beiden Figuren nur im Maßstab unterscheiden. Ein Filter
zur Korrektur dieses Verhaltens kann als ein einfaches herkömmliches
RC-Filter implementiert sein, wie es in 8a gezeigt
ist, oder unter Verwendung der Komponenten und der Schaltung, die
in 8b gezeigt sind, die ein Filter erster Ordnung
unter Verwendung von auf einfache Weise in Silizium hergestellten
Elementen aufweisen. Die Charakteristiken dieser Komponenten wie
R oder C können durch
den gleichen Vorgang bestimmt werden, der zur Bestimmung des Frequenzgangs
des Systems verwendet wurde, um Prozessvarianzen auszugleichen.
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Ein
bevorzugter Prozess zur Herstellung der Filterparameter besteht
darin, Werte einschließlich Werten
von R und C iterativ aufzubringen, den Frequenzgang wie etwa eine
Spannungs- oder Stromamplitude des Signals in dem Kanal zu messen
und die Werte als eine Funktion des Fre quenzgangs abzustimmen. Normalerweise
besteht die Prozedur darin, dem Gradienten der Übertragungsfunktion zu folgen,
um die optimalen Werte zu finden, aber in komplexen Fällen ist
ein Monte-Carlo-Ansatz erforderlich, um die optimale Entzerrung
zu finden. Der Monte-Carlo-Prozess kann beginnen mit einer während des
Auslegungsvorgangs bestimmten Saat (Seed-Wert), von einer ursprünglichen
Gerätecharakterisierung,
oder von einer Sicherung der Werte der vorherigen Kalibrierung in
dem System aus. Der Zeitbedarf, der zur Durchführung der Kalibrierung benötigt wird,
kann signifikant sein, weshalb die Zweckdienlichkeit, die letzten
verwendeten Werte zu speichern, dann diese Werte beim nächsten Mal,
wenn das System hochgefahren wird, als den Anfangszustand zu laden,
offensichtlich ist und die Nützlichkeit der
vorliegenden Erfindung in hohem Maße erweitern kann. Die Werte
können
in jedweder Form eines nichtflüchtigen
Speichers oder Speichers mit Hilfsbatterie gespeichert werden.
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Der
Monte-Carlo-Ansatz bzw. die Monte-Carlo-Methode löst Filtercharakteristiken
in realistischen Systemen, wo das Signal Reflektionen beinhaltet.
D.h., zusätzlich
zu frequenzabhängigen
Effekten wie etwa die Skineffekt-Dämpfung wird das Signal durch
Reflektionen von Knoten innerhalb des Kanals, die eine Funktion
der zuvor den Kanal hinab geschickten Daten sind, und durch Störeffekte
in den Gehäusen
von Treiber und Empfänger
moduliert. Für ein
an einem Empfänger
empfangenes Symbol ist es unmöglich,
durch nachfolgende durch den Kanal geschickte Bits beeinträchtigt zu
werden unter der Annahme, dass für
alle übertragenen
Symbole die gleiche Anstiegszeit verwendet wird, so dass nur die
statische Verzerrung des Kanals und sein historischer Inhalt berücksichtigt
werden müssen.
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Der
Vorgang des Bestimmens des generellen Filtertyps wird normalerweise
während
der Auslegungsphase durchge führt.
Dieser Vorgang wird in Universitäten
in breitem Umfange gelehrt und ist durch eine Vielzahl von Texten über Kalman-Filterung
und digitale Signalverarbeitung abgedeckt.
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Zur
Bestimmung der Impulsantwort eines Kanals sendet der Sender beim
Hochfahren oder zu anderen im Hinblick auf die Anwendung geeigneten Zeitpunkten
ein reguläres
Signal auf einer Zwischenfrequenz, die innerhalb des Kanals verwendet
wird. Ein System mit einer Kanalbandbreite von 1 MHz bis 10 GHz,
das mit einer 1 m langen Übertragungsleitung
aus Kupfer arbeitet, kann zu diesem Zweck beispielsweise ein Wiederholsignal
von 10 MHz senden. Der Empfänger
wird sich auf dieses Signal aufschalten und dann aufeinanderfolgende
Abtastwerte nehmen, wobei die Schwellenspannung oder der Schwellenstrom
der Abtastwerte zwischen Gruppen von Abtastwerten bewegt wird, um
eine digitalisierte Darstellung des empfangenen Signals aufzubauen. Der
Empfänger
kann dann das zum Falten dieses Signals, um das ursprüngliche
Wiederholsignal zu rekonstruieren, erforderliche Filter statisch
berechnen. Die Konstanten für
das Filter zur Implementierung dieser inversen Filterungsoperation
können
dann auf ein Filter mit so vielen Taps wie erforderlich angewendet
werden. Die Anzahl der Taps hängt
von der Natur des Kanals ab. Ein einfaches Punkt-zu-Punkt-System
mit gutem Abschluss kann beispielsweise zum Korrigieren von Skineffekten
nur 3 Taps in einem Übergangs-
oder Übertragungsfilter
benötigen,
aber Störeffekte
erfordern viel mehr Taps. Ein Kanal mit mehrfachen Reflektionsknoten
und schlechtem Abschluss über
Zweigen des Kanals kann 9 oder mehr Taps benötigen.
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Die
Hochgeschwindigkeitsnatur von Anwendungen der vorliegenden Erfindung
neigt zum Ausschluss von Filterimplementierungen unter Einsatz von
Verstärkern
und neigt statt dessen zu Implementierungen, die das Signal dämp fen, so
dass die Gesamtübertragungscharakteristik
des Treibers, des Übertragungsmediums
und des Empfängers
in dem interessierenden Durchlassband flach ist.
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Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass sie
die erforderlichen Berechnungen minimiert. Ansätze wie etwa das Messen des
tatsächlichen
Amplitudenfrequenzgangs und Phasenfrequenzgangs unter Verwendung
gewobbelter Signale, wie etwa von Chadwick in dem U.S.-Patent Nr.
5,557,640 zur Anwendung in HF-Systemen beschrieben, sind aufgrund
ihres Unvermögens,
sinusförmige
Signale zu erzeugen, und der Schwierigkeit bei der direkten Bestimmung
von Filterparametern aus solchen Daten, denen die nichtideale Natur der
Filterkomponenten und Prozessvariationen gegeben ist, in den meisten
digitalen Systemen völlig unpraktisch.
Die vorliegende Erfindung vermeidet jedes Bedürfnis nach einer Berechnung
der Filterparameter aus Daten in der Frequenzdomäne. Der hierin beschriebene
Ansatz verwendet ein digitales Signal, welches Begrenzungen in seinen
Flankensteilheiten bei Anstieg und Abfall wie auch andere Abweichungen
vom Idealen aufweist, um die tatsächlichen Filterkomponenten
zur Optimierung des Frequenzgangs, namentlich zur Verbesserung der
Datenbandbreite des Kanals oder der Schräge zwischen Symbolen (Intersymbol-Skew),
oder zur Vergrößerung des
Bereichs in dem Augendiagramm oder zur Reduktion der Ausregel- bzw.
Abklingzeit abzustimmen, aufweisen wird.
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Im
Auslegungsprozess ist es erforderlich, die Natur des Filters auszulegen.
Informationen über
diesen Prozess sind weit verstreut, aber ein Abriss des Prozesses
wird hier der Vollständigkeit
halber beschrieben werden.
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1 zeigt
einen Treiber mit der Fähigkeit, eine
wiederholte Impulsfolge, wobei jeder Impuls eine längere Dauer
als die Gesamtabklingzeit des Übertragungsmediums
aufweist, zuzuführen,
der Fähigkeit,
Spannung unter Verwendung eines Zeittors auf einem Komparator zu
messen, um eine Darstellung des Signals als eine Amplitude in der
Zeit aufzubauen. Die Charakteristik des Übertragungskanals wird von
dieser Impulsfolge abgeleitet, wobei die Impulse als ein Integral
eines Dirac-Impulses an das System behandelt wird, gefaltet mit
der Charakteristik des Treibers. Die Charakterisierung umfasst vorzugsweise
den Treiber und andere integrierte Halbleiterkomponenten wie etwa
den Vorverstärker,
die, ESD-Struktur und den Empfänger
als Teil des Gesamtfrequenzgangs des Kanals.
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Jeder
der Empfänger
wendet einen ähnlichen
Entzerrungsprozess an, während
der Treiber noch immer die Impulsfolge erzeugt, aber nach einer Verzögerung,
während
der Treiber seine Entzerrung ausführt.
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Die
Dauer der Impulsfolge wird als ein Kompromiss von Zeit und Entzerrungsqualität bestimmt: eine
lange Impulsfolge erlaubt es, mehr Abtastwerte zu nehmen. Die Genauigkeit
der Messung eines bestimmten Punkts ist der Quadratwurzel der Anzahl der
Abtastwerte proportional.
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Man
betrachte beispielsweise ein System, das ausgelegt ist, um bei 10
GHz zu arbeiten, mit einer Maximallänge der Übertragungsleitung von 1 m, mit
einem Abschluss, der bis zu 5 Umläufe bzw. Zyklen oder Perioden
benötigt,
um vollständig
auszuschwingen. Für
kürzere
Kanäle
ist eine Kompensation für
mehr Umläufe,
und für
längere
Kanäle
für weniger
Umläufe
erforderlich, da längere
Leitungen mehr reflektierte Energie dissipieren. Ein kurzer Kanal
von 100 mm mag 10 zu berücksichtigende
Umläufe
benötigen.
Dieser 1 m lange 10 GHz-Kanal kann mit einer Impulsfolge von 10
MHz kalibriert sein. Unter der Annahme, dass die Impulsfolge ±25 ps
an Jitter aufweist, sind 625 Abtastwerte je Punkt erforderlich,
um eine Auflösung
von 1 ps zu erreichen – eine
andere Option besteht darin, einfach die Abtastwerte einmal zu messen,
aber eine Interpolation zu verwenden, um die Wellenform durch Anwenden
der gleichen Punkte durch ein Filter zu rekonstruieren. Falls die
Charakteristik bei Intervallen von 5 ps für 100 ns gemessen wird (die
5 Umläufe
für jede
Seite), erfordert dies insgesamt 12,5 Millionen Abtastwerte für jeden
Spannungspunkt des Komparators.
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Die
Auflösung
des Komparators sollte nicht kleiner sein als das Rauschen in dem
Kanal: falls es das ist, ist es erforderlich, während des Kalibrierungsvorgargs
künstliches
Rauschen hinzuzufügen, um
eine Auflösung
von Punkten zwischen den Quantisierungsschritten des Komparators
zu ermöglichen. Die
Auflösung
des Komparators sollte vorzugsweise an die Auflösung i der Zeitdomäne des Abtastsystems über die
Periode der Anstiegszeit angepasst sein. In diesem Beispiel weisen
die Zeitdaten, falls die Anstiegszeit dann 40 ps mit Schritten von
5 ps beträgt,
8 Punkte über
die Anstiegszeit des Signals auf. Für 8 Spannungspunkte plus Rauschen
liegt es nahe, dass 16 zu messende Spannungspunkte erforderlich
sind, um ein Ergebnis von 4 Bits zu geben. Die für diesen Kanal insgesamt benötigte Zeit
beträgt somit
16 mal 12,5 × 106 plus die Abklingzeit, um die Spannungsschritte
16 mal zu bewegen, so lange ein abfallender Referenzalgorithmus
verwendet wird. Dies ergibt eine gesamte Treiber-Kalibrierungszeit für einen
10 GHz-Kanal von 1 m von 20 Sekunden.
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Diese
Kalibrierungszeit kann sehr wesentlich durch verschiedene Verfahren
reduziert werden:
- 1. Ein besserer Abschluss
reduziert die Anzahl von Umläufen
des Signals in der Übertragung, etwa
von 5 auf 2.
- 2. Eine Reduzierung des Phasenrauschens, da dieses die Anzahl
der für
jeden Punkt benötigten Abtastwerte
erhöht,
anders als das Amplitudenrauschen, das die Kalibrierungszeit durch
Verbessern der Auflösung
des Komparators reduzieren kann.
- 3. Messen mehrerer Punkte gleichzeitig. Z.B. können 16
Empfänger,
die in der Zeit um 1 ps beabstandet sind, 16 Messungen zur gleichen
Zeit nehmen, aber in diesem Fall sollte der Empfängerabstand zuerst kalibriert
werden, der seine eigene Zeitkomponente hinzuaddieren wird.
- 4. Rekonstruktion der Wellenform aus rauschbehafteten zeitlichen
Daten durch Leiten der Daten durch ein Filter.
- 5. Überlappen
der Messung der Kanalcharakteristik: statt dass die Seite des Treibers
zuerst seine Entzerrung durchführt
und dann alle Empfänger ihre
Entzerrung durchführen,
können
der Treiber und die Empfänger
die Messungen der Kanalcharakteristik parallel vornehmen. D.h.,
der Treiber sendet die reguläre
Impulsfolge, die Empfänger tasten
die Folge ab und senden die Daten zurück an den Treiber, der die
Antwort mittelt. Die Empfänger
verwenden die gleichen Abtastwerte, um die Antwort des Kanals von
dem Treiber zu bestimmen. Wenn der Treiber die Kompensation berechnet
hat, die er anwenden wird, kann er diese Daten an die Empfänger senden,
welche die Treiberkompensation in ihrer Berechnung der Empfängerentzerrung
berücksichtigen.
- 6. Wobbeln der Referenzspannung während des Abtastvorgangs.
- 7. Aufnehmen bestimmter Punkte bezüglich der Signalflanke und
Optimieren der Charakteristik für diese
Punkte unter der Annahme, dass in den Zwischenräumen gelegene Punkte ebenfalls
verbessert werden.
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Diese
Techniken zusammen können
den Zeitbedarf für
die Kalibrierung des Kanals um Größenordnungen reduzieren.
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Die
exakten Charakteristiken des Filters sind bei Beginn des Kalibrierungsvorgangs
generell unbekannt. Dies kann einige Iterationen des Kalibrierungsprozesses
erforderlich machen, um den maximalen Entzerrungsgrad zu erzeugen.
Ersatzweise ist es möglich,
wenn jeder Teil des Filters wie etwa durch einen Verstärker getrennt
ist, jedes der Filterelemente zu kalibrieren: wenn die Filterelemente
Zwischenverbindungen aufweisen wie etwa in einem Filter mit 9 Polen
und Nullen.
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Eine
Addierung von Spannungsrauschen während der Kalibrierung kann
die Gesamtkalibrierzeit reduzieren, indem eine Verringerung der
Anzahl der Durchläufe
ermöglicht
wird, da die Werte mit einer bekannten Rauschcharakteristik gemittelt
werden können.
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Wir
werden nun berücksichtigen,
wie ein Filter, das eine Verzerrung zwischen Symbolen wie etwa aus
Skineffekten und Diskontinuitäten
korrigiert, erweitert werden kann, um Rauschen zu korrigieren, das
sich außerhalb
des Kanals befindet.
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Das
empfangene Signal wird Rauschen von benachbarten bzw. angrenzenden
Kanälen,
von Energieversorgungen, EMI, thermisches Rauschen und andere Quellen
beinhalten. Die Rauschspannung wird dazu neigen, asynchron mit dem
Abtastprozess zu sein, aber ein Fenster, das groß sein kann, zu geben, welches
die verfügbare Übertragungskanalbandbreite
wirksam reduziert, wie in einem Augendiagramm wie etwa in 7 gesehen.
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Das
Signal in dieser modifizierten Implementierung ist modifiziert,
um sicherzustellen, dass es die Grenzfrequenz des Filters übersteigt,
und das Filter weist ein Hochpassverhalten auf. Verfahren, dies
zu tun, umfassen beispielsweise eine Manchester-Kodierung des Signals
oder eine Inversion sowohl von Daten und Takt oder Daten und eines
Strobe-Signals. Falls in diesem Beispiel irgend ein Signal in der
8 Bit breiten Schnittstelle mehr als 16 Zyklen in dem gleichen Zustand
aufweist, würden
der Takt und alle Daten invertieren. Die Inversion kann durch den
Empfänger
so erfasst werden, dass der empfangene Takt mit dem PLL vollständig gegenphasig
ist. In einer anderen Ausführungsform
kann eine verschiedene Leitung, die ein Komplement des Takts trägt, für die Signaldateninvertierung
verwendet werden: der Takt würde
beispielsweise kontinuierlich als ein differentielles Paar laufen,
aber wenn der Takt eine Dateninversion aufweist, ist einer des Paares
invertiert. Ein geeigneter Empfänger
kann dann sowohl den Takt mit den Daten empfangen als auch bestimmen,
wann eine inverse Kodierung anzuwenden ist, in diesem Fall einfach
durch Invertieren der Daten.
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Das
Filter führt
eine frequenzabhängige
Phasenverschiebung oder Asymmetrie auf dem eingehenden Signal ein.
Die Grenzfrequenz ist so ausgewählt,
dass die Asymmetrie über
das Durchlassband des Filters innerhalb vorgegebener Grenzen liegt.
Alternative Lösungen
wie etwa eine musterabhängige Verzögerung können durch
Vergleichen für
jede Datenleitung der Stromdaten und n vorheriger Zustände mit
einem Register, das Werte hält,
die auf eine Vernier-Verzögerung
angewendet werden, um eine inverse Asymmetrie zu erzeugen, so dass
die Daten durch das Filter bei der An kunft am Empfänger symmetrisiert
werden, wie in der U.S.-Patentanmeldung Nr.
US 2002051506-A, veröffentlicht
am 2. Mai 2002, implementiert werden.
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Sehr
schnelle Mikroschaltkreise und Hochfrequenztransistoren tragen oft
geringen oder keinen Schutz vor elektrostatischen Entladungen (ESD). Dies
macht eine Verwendung dieser Vorrichtungen in entweder einer Forschungs- oder einer Produktionsumgebung
extrem schwierig. Das Problem wird durch die sehr dünnen Gateoxide
ultraschneller MOS-Elemente, die bei so niedrigen Spannungen wie
5 V durchbrechen können,
verschlimmert. Einige Filterimplementierungen der vorliegenden Erfindung schwächen dieses
Problem durch Entfernen von allem bis auf die sehr schnelle Seite
einer Entladung zu einem gewissen Grad ab, was die durch jedwede Schutzschaltungsanordnung
auf dem Mikroschaltkreis zu absorbierenden Energie sehr wesentlich
reduziert. Die vorliegende Erfindung gleicht den durch die ESD-Struktur
auf das Pad einwirkenden primären (kapazitiven)
Störeffekt
aus, was es erlaubt, dass ohne verstümmelnde, schädliche Wirkungen
auf die Kanalkapazität
ESD-Strukturen auf dem Halbleiterbauelement vorliegen.
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Das
Ausmaß der
in einem System mit Hintergrund-EMI erforderlichen Empfängerhysterese
kann durch einen Kalibrierungsprozess oder einen Prozess einer kontinuierlichen
Rückführung bestimmt werden.
In der einfachsten Ausführungsform
wird die Bitfehlerrate (BER) der Verbindung für unterschiedliche Hystereseniveaus
gemessen und das optimale Niveau gewählt: dieses ist normalerweise
Null; unter vielen Umständen
ist es jedoch sinnvoll, mit einer konstanten BER zu arbeiten und
die Hysterese entsprechend einzustellen. Nach Bestimmung des Hystereseniveaus
ist es erforderlich, entweder die Flankensteilheit zu ändern, wie
etwa durch Ändern
des zum Treiben des Systems verwen deten Stroms, oder die Datenrate
zu ändern.
Das System strebt eine Minimierung sowohl der Hysterese als auch
der Flankensteilheit an, um eine Interferenz mit anderen Systemparametern
zu minimieren. Ein System mit einer BER, die nicht Null ist, wird
normalerweise ein Fehlerkodierungs- und -dekodierungssystem benötigen, um
das Vorliegen von Rauschartefakten innerhalb des Signals zu erfassen
und diese zu entfernen.
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Synchrones
Rauschen aus anderen Systemkomponenten wird vorzugsweise durch Auswählen von
Teilen mit den langsamsten Flankensteilheiten minimiert. Offensichtlich
wird eine Anordnung eines Logikblocks unter Verwendung einer Logikfamilie
mit einer Anstiegs- und Abfallzeit von 100 ps eine wesentliche Interferenz
mit einem langsam schwingenden System wie dem hierin beschriebenen
erzeugen. Eine Auswahl einer Logikfamilie mit beispielsweise 3 ns
Flankensteilheit zum Treiben von Peripherieelementen mit einer bei
100 Gb/s laufenden Primärlogik mit
einem Cutoff-Filter bei bzw. einer Grenzfrequenz von eben 10 GHz
wird den Betrag einer Interferenz minimieren.
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Durch
den Empfänger
während
der Kalibrierungsphase des Kanals erfasste Informationen können unter
Verwendung entweder eines separaten langsamen Kanals oder durch
Verwenden des mit einer niedrigeren Frequenz wie etwa 133 MHz arbeitenden
Primärkanals
kommuniziert werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird auf eine Kalibrierung des Treibers
Bezug genommen. In der Praxis ist es nicht möglich, die Kalibrierung des
Treibers von der des Kanals und der des Empfängers zu trennen. Der Treiber
wird hinsichtlich des durchschnittlichen Frequenzgangs von dem Treiber
zu den Empfängern
ausgeglichen, auch wenn ein großer Anteil
der Kanalverzerrung nicht in dem Treiber, sondern in dem Übertragungsmedium
und in den kombi nierten Gehäuseparasiten
der Empfänger
auftritt. Wenn der Treiber einmal hinsichtlich dieses durchschnittlichen
Frequenzgangs entzerrt ist, werden die individuellen Differenzen
zwischen dem Frequenzgang jedes Empfängers und dieses durchschnittlichen
Frequenzgangs in jedem der Empfänger
getrennt ausgeglichen.
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Kanäle mit mehreren
Treibern und mehreren Empfängern
können
kalibriert werden, indem jeder dieser Treiber eine Kalibrierung
durchführt.
Dies erfordert eine Anzahl von Kalibrierungsdurchläufen gleich
der Anzahl der Treiber, oder aus einem Abtastwert der Treiber wird
ein durchschnittlicher Treiberfrequenzgang bestimmt und dieser durchschnittliche Kanalfrequenzgang
durch alle Treiber entzerrt.
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Ein
Entzerrungsprozess setzt eine Anwendung einer Annäherung an
die Inverse des Kanalfrequenzgangs über die Durchlassbandbreite
ein. Die Filterkomponenten implementieren diese inverse Funktion
so, dass die Daten dem Filter zugeführt werden, welches das Datensignal
verstärkt,
oder bei hohen Frequenzen typischerweise eher dämpft, so dass die Kombination
des Entzerrfilters und des Kanalfrequenzgangs so flach wie möglich ist
mit Ausnahme des Falles der erweiterten Implementierung der vorliegenden
Erfindung, und niedrige Frequenzen oder Frequenzen in einem Rauschspektrum
weiter gedämpft
werden.
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Es
sollte verstanden werden, dass auch andere Ausführungsformen und Modifikationen
der vorliegenden Erfindung innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung möglich
sind.