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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verteilen von Bits auf Zuverlässigkeitspositionen,
mit denen eine Wahrscheinlichkeit verknüpft ist, dass ein Bit auf einer
Zuverlässigkeitsposition
korrekt übertragen
wird. Dieser Prozess wird auch als Prioritätsabbildung bezeichnet.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein
wichtiger Aspekt für
Kommunikationssysteme besteht darin, hohe Transfergeschwindigkeiten
zu erzielen. Im Falle eines Mobilfunksystems ist dies besonders
wichtig für
Abwärtsverbindungen,
das heißt
für Verbindungen
von einer Basisstation zu einem Endgerät. Für UMTS (Universal Mobile Telecommunications Systems,
Universelle Mobilfunk-Telekommunikationssysteme) wird gegenwärtig der
so genannte High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) entwickelt,
welcher maximale Datenübertragungsgeschwindigkeiten
von 10,8 Mbps (Megabit pro Sekunde) ermöglicht.
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Der
HSDPA-Datenkanal ist im Wesentlichen eine Verbesserung des existierenden
UMTS Downlink Shared Channels (DSCH, Abwärtsverbindungs-Gemeinschaftskanal).
HSDPA ermöglicht
es, für
unterschiedliche Teilnehmer oder Mobilstationen Übertragungen im Codemultiplexverfahren
mit bis zu 15 Codes und einem Spreizfaktor von 16 durchzuführen. Der
primäre
Mehrfachzugriff erfolgt jedoch im zeitlichen Bereich, wo für jedes Übertragungszeitintervall
(Transmission Time Interval, TTI), welches 3 UMTS-Slots (d. h. 2
ms) entspricht, unterschiedliche Teilnehmer festgelegt werden können. Ebenso
kann sich die Anzahl der einem Teilnehmer zugewiesenen Codes von
TTI zu TTI ändern.
In Abhängigkeit
von der Systembelastung und den Kanalbedingungen passt die Basisstation
oder der Knotenpunkt B Modulation und Coderate für jeden Teilnehmer an. Eine
bestimmte Kombination von Coderate und Modulation wird als MCS-Level
(Modulation and Coding Scheme, Modulations- und Codierungsschema)
bezeichnet. Der MCS-Level kann sich von TTI zu TTI ändern. Er
wird von der Basisstation auf der Grundlage von Rückmeldeinformationen
oder Kanalqualitätsinformationen (Channel
Quality Information, CQI) vom Teilnehmerendgerät oder von der Mobilstation
bestimmt, welche von Messungen des Kanalzustands stammen. Die Kanalqualitätsinformationen
werden mit einer Periodizität
gesendet, welche von einem bis zu 80 TTI betragen kann.
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Um
die hohen Datenübertragungsgeschwindigkeiten
zu erreichen, werden Modulations- und Codierungsschemata verwendet,
welche eine hohe Informationsübertragungsgeschwindigkeit
pro Code ermöglichen.
Daher werden so genannte höhere
Modulationsverfahren verwendet, bei denen ein Symbol mehr als 2 Bits
enthält.
Ein Beispiel ist 16-QAM (Quadrature Amplitude Modulation, Quadratur-Amplitudenmodulation). Bei
diesen Modulationsverfahren sind die einzelnen Positionen für ein Bit
innerhalb eines Symbols nicht in gleichem Maße geschützt. Deshalb ist man bestrebt,
wichtige Bits auf gut geschützte
Positionen und weniger wichtige Bits auf weniger geschützte Positionen
abzubilden. Dies wird als Bit Priority Mapping (Bitprioritätsabbildung)
bezeichnet und weiter unten anhand eines Beispiels, welches HSDPA
betrifft, ausführlicher
erläutert. Ferner
werden für
die Kanalcodierung so genannte Turbocodes mit einer Rate R = 1/3
verwendet. Die Rate gibt das Verhältnis der Gesamtzahl der Bits
zur Anzahl der Nutzbits oder systematischen Bits an.
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1.1. Die HSDPA Codierungskette
(siehe 1 und 2)
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Es
wurde vorgeschlagen, Bit Priority Mapping in die aktuelle HSDPA
Codierungskette einzubeziehen, was nachfolgend unter Bezugnahme
auf 1 nochmals dargelegt wird.
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Der
Ausgang eines Turbocodierers (Turbo Enc) besteht in diesem Falle
aus drei Bitklassen: aus systematischen Bits, welche die Nutz- oder
tatsächlichen
Informationen enthalten, und zwei Gruppen von Paritätsbits (Bits
der Parität
1 und Bits der Parität
2), welche für
die Fehlerkorrektur verwendet werden. Die Daten werden in eine erste
Ratenanpassungseinheit (Erste Ratenanpassung) eingespeist, wo die
Paritätsbits
einer ersten Ratenanpassung unterzogen werden. Die Daten werden
in einem virtuellen IR-(inkrementalen Redundanz-)Puffer (Virtueller
IR-Puffer) gespeichert, bevor sie in eine zweite Ratenanpassungseinheit
(Zweite Ratenanpassung) eingespeist werden, wo alle Bitklassen einer
zweiten Ratenanpassung unterzogen werden (RM Sys, RM P1_2, RM P2_2).
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Die
Ausgänge
der einer Ratenanpassung unterzogenen Bitklassen werden jeweils
einer Einheit für
Bit Priority Mapping und Verschachtelung (Bit Priority Mapper und
Interleaver) zugeführt,
wo die verschiedenen Eingangsdaten, das heißt die systematischen Bits
und die verschiedenen Gruppen von Paritätsbits, in eine Bitverteilungseinheit
(Bit Distribution, DU) eingespeist. Nach der Bitverteilungseinheit
DU werden die Bits vor der Abbildung auf einen physikalischen Kanal
mit Verschachtelungseinheiten verschachtelt (gemäß Release R99 mit einem (32 × 30) Interleaver
(R99 Intlv (32 × 30)).
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In
der Bitverteilungseinheit DU wird eine so genannte Prioritätsabbildung
durchgeführt.
Unter Prioritätsabbildung
ist Folgendes zu verstehen:
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Wenn
ein Modulationsschema verwendet wird, das höher ist als QPSK (Quadrature
Phase Shift Keying, Vierphasen-Modulation), das heißt, wenn
mehr Bits in ein Symbol codiert werden als bei QPSK, sind die verschiedenen
Bitpositionen unterschiedlich zuverlässig, wie aus 2 ersichtlich
ist, wo vier Schemata der 16-QAM-Modulation dargestellt sind. Jede
der 16 Kombinationen der Werte von Realteil und Imaginärteil wird
als ein Symbol bezeichnet und stellt eine Bitsequenz dar. Die Reihenfolge
der Bit-Abbildung ist i1q1i2q2 für alle Konstellationen.
Der Unterschied zwischen den Schemata a–d besteht nur in der Zuweisung
des Wertes des Realteils zu i1 und i2 und der Zuweisung des Wertes des Imaginärteils zu
q1 und q2. Es ist
offensichtlich, dass Bitpositionen, bei denen eine Änderung
des Wertes zwischen 0 und 1 an den Rändern eines Quadranten stattfindet,
besser geschützt
sind als Positionen, wo die Wertänderung
innerhalb eines Quadranten erfolgt. Folglich sind in Abhängigkeit
von der Reihenfolge der Bit-Abbildung zum Beispiel die die höchstwertigen
Bits (Most Significant Bits, MSB) besser geschützt als die niedrigstwertigen
Bits (Least Significant Bits, LSB).
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Nun
entsteht das Problem, Bits bestimmten Positionen innerhalb eines
Symbols zuzuweisen. Für
Turbocodierer existieren Bitklassen mit unterschiedlichen Prioritäten, das
heißt,
ihr korrekter Empfang ist nicht in gleichem Maße wichtig. Bei diesen unterschiedlichen
Bitklassen handelt es sich um die zuvor erwähnten systematischen Bits mit
der höchsten
Priorität
und die Bits der Parität
1 und Parität
2 mit einer niedrigeren Priorität. Daher
werden systematische Bits vorzugsweise Positionen mit höherer Zuverlässigkeit
zugewiesen. Eine ausführliche
Beschreibung des bis jetzt angewendeten Verteilungsverfahrens ist
in Abschnitt 2 zu finden.
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Nach
der Bitverteilung wird ein Verschachtelungsprozess gemäß den im
UMTS-Standard implementierten Regeln durchgeführt.
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2. Die Bitverteilungseinheit
(siehe 3 und 4)
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Im
Mittelpunkt dieses Abschnitts steht die Bitverteilungseinheit (DU),
welche ebenfalls in Verbindung mit HSDPA erläutert wird. In [1] wurde vorgeschlagen,
nach der Funktionalität
HARQ (Hybrid Automatic Repeat Request, hybride automatische Wiederholanforderung)
eine Bitverteilungseinheit anzuhängen,
welche Bit Priority Mapping ermöglicht.
In 3 sind Einzelheiten der gegenwärtig verwendeten Bitverteilungseinheit
dargestellt. Die Bitverteilungseinheit ist im Wesentlichen ein Interleaver,
bei dem die Zeilenzahl der Anzahl der Bits pro Symbol entspricht.
Zuerst wird der Strom der systematischen Bits zeilenweise in die
Zeilen eins und zwei geschrieben, und anschließend werden die zwei Ströme von Bits
der Parität
1 und Bits der Parität
2 abwechselnd in den verbleibenden Bereich geschrieben, das heißt vorzugsweise
in die Zeilen 3 und 4. Falls nicht alle systematischen Bits in den
Zeilen eins und zwei untergebracht werden konnten, werden systematische
Bits auch in die Zeilen 3 und 4 geschrieben. Dieser Fall wird weiter
unten behandelt.
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Die
Ausgabe der Daten, welche anschließend einer Verschachtelung
unterzogen werden, erfolgt spaltenweise.
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In
[1] wird die Bitverteilungseinheit wie folgt beschrieben:
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Die
Daten werden zeilenweise in den Interleaver eingelesen und spaltenweise
aus dem Interleaver ausgelesen. Um die Prioritätsabbildung durchzuführen, wird
zuerst der gesamte vom Turbocodierer kommende Strom systematischer
Bits eingelesen, gefolgt von abwechselnden Bits von den zwei Strömen von
Paritätsbits. 3 veranschaulicht
den Prozess der Bitverteilung für
einen 16-QAM-Code mit der Rate [R =] ½. Es ist anzumerken, dass
der Strom mit abwechselnder Parität von der rechten unteren Ecke
des Interleavers aus gelesen werden könnte, so dass systematische
Bits und Paritätsbits
nicht von demselben Symbol kommen.
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Somit
können
für R = ½ alle
systematischen Bits auf Positionen hoher Zuverlässigkeit gesetzt werden, und
es ist nicht erforderlich, eine "erfolgreiche" Verteilung auf Positionen
niedriger Zuverlässigkeit
für systematische
Bits zu konstruieren, welche nicht auf Positionen hoher Zuverlässigkeit
untergebracht werden können.
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Wenn
man jedoch die Bitverteilungseinheit genau betrachtet, ist es offensichtlich,
dass für
R ≠ ½ die Bit-Abbildung
suboptimal wird, da nun auch systematische Bits auf Positionen niedriger
Zuverlässigkeit
angeordnet werden, das heißt
in diesem Beispiel auf der dritten und vierten Zeile. 4 zeigt
ein Beispiel für
R = 3/4. Auch hier erfolgen die Eingabe und Ausgabe der Daten auf
analoge Weise, wie in 3 beschrieben, abgesehen von
der Tatsache, dass in diesem Falle das gesamte letzte Drittel der
systematischen Bits auf Bitpositionen niedriger Zuverlässigkeit
abgebildet würde,
und zwar auf eine blockweise Art und Weise, d. h. benachbarte Bits
werden in der Verteilungseinheit auf benachbarten Positionen angeordnet.
Für R < 1/2 würden die
ersten Paritätsbits
auf eine blockweise Art und Weise auf Bitpositionen hoher Zuverlässigkeit
abgebildet. In beiden Fällen
ist die Verteilung über
den Frame recht inhomogen, wodurch Schwachstellen im Decodierungsprozess
hervorgerufen werden. Die Abbildung auf Positionen hoher und niedriger
Zuverlässigkeit
wird nun in Verbindung mit 5, welche
eine Bitverteilungseinheit DU zeigt, noch eingehender erläutert:
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Die
Bitverteilungseinheit DU kann durch eine Matrix r*c dargestellt
werden, wobei r die Zeilenzahl und c die Spaltenzahl bezeichnet.
Für eine
Modulation vom Typ 16-QAM beträgt
die Zeilenzahl vier, und in diesem Falle bilden vier Bits ein Symbol.
Die Spaltenzahl wird so gewählt,
dass die gewünschte
Anzahl von Bits untergebracht werden kann. Die Bits werden zeilenweise
in die Matrix eingespeist, beginnend mit den systematischen Bits
und danach fortfahrend mit den Paritätsbits. Mit systematischen
Bits gefüllte
Positionen sind durch einen schraffierten Bereich gekennzeichnet.
Wie weiter oben erläutert
wurde, passen die systematischen Bits möglicherweise nicht genau in
die ersten beiden Zeilen, welche für die 16-QAM-Modulation auf
Positionen hoher Zuverlässigkeit
abgebildet werden, sondern füllen
entweder mehr als zwei Zeilen oder weniger als zwei Zeilen. In Kombination
mit dem zeilenweisen Füllmodus
führt dies
dann zu der oben erwähnten
blockweisen Abbildung.
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Zuvor
wurde in der deutschen Anmeldung 101 50 839.5 ein Abbildungsschema
vorgeschlagen, welches dieses Problem verringert, indem ein einer
Ratenanpassung ähnlicher
Algorithmus für
die Bitverteilung angewendet wird [2]. Dieses Verfahren beseitigt
die oben erwähnten
Nachteile einer ungleichmäßigen Verteilung
systematischer Bits auf Positionen niedriger Zuverlässigkeit
bzw. von Paritätsbits
auf Positionen hoher Zuverlässigkeit
und liefert eine recht gleichmäßige Verteilung
von Bits auf den jeweiligen Zuverlässigkeitspositionen. Deshalb
wird ein dem so genannten Ratenanpassungs-Algorithmus ähnlicher
Algorithmus angewendet, um systematische Bits (eine Klasse von Bits)
und Paritätsbits
auf "hoch- und niedrig-zuverlässige" Bitströme (d. h.
Bitströme,
die dann eventuell bei einer Modulation auf Bitpositionen hoher
bzw. niedriger Zuverlässigkeit
abgebildet werden) zu verteilen.
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Dieses
Verteilungsverfahren erforderte jedoch einen recht komplexen Prozess,
um alle möglichen Kombinationen
von verschiedenen Modulationsschemata, Übertragungsgeschwindigkeiten,
Codierungsraten usw. zu berücksichtigen.
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Zusammenfassend
ist zu sagen, dass es Diskussionen darüber gab, wie Bits für 16-QAM
auf die Klassen hoher und niedriger Zuverlässigkeit verteilt werden können. Es
gibt sehr einfache Verteilungsregeln, wie sie von Samsung, z. B.
[6], und unlängst
von Motorola [1] vorgeschlagen wurden, welche jedoch Blöcke von systematischen
Bits zur Folge haben, die auf Positionen niedriger Zuverlässigkeit
abgebildet werden. Durch unabhängige
Simulationen wurde nachgewiesen, dass dieser Effekt die Leistungsfähigkeit
verringert [2]. Es wurden noch weitere Verteilungsregeln vorgeschlagen,
durch die eine gleichmäßige Verteilung
der systematischen Bits niedriger Zuverlässigkeit innerhalb der Gesamtmenge
der systematischen Bits erreicht wird, z. B. durch Anwendung einer
Variante des Ratenanpassungsschemas [3]. Es wurde nachgewiesen,
dass diese Regeln ihren Zweck hervorragend erfüllen, sie sind jedoch nicht
so einfach.
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Offenlegung der Erfindung
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Wie
aus der obigen Darlegung ersichtlich ist, steht man vor dem Dilemma,
entweder ein gutes Schema der Bitverteilung zu haben, dass eine
hohe Implementierungskomplexität
erfordert, oder ein lediglich annehmbares Verteilungsschema, das
nur eine mäßige Komplexität der Implementierung
erfordert. Eine Aufgabe der Erfindung ist es, dieses Dilemma zu
lösen.
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Daher
ist es ebenfalls eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Verteilen
von Bits auf verschiedene Klassen von Positionen bereitzustellen,
welches keinen hochkomplexen Verteilungsprozess erfordert und trotzdem
eine akzeptable Gleichmäßigkeit
der Bitverteilung bietet.
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Außerdem ist
es ein Aspekt der Erfindung, eine annehmbar homogene Bitverteilung
in einem Frame auf Positionen unterschiedlicher Zuverlässigkeit
sicherzustellen und dadurch mögliche
Schwachstellen im Decodierungsprozess zu vermeiden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist es, die Abbildungsregel im Vergleich
zu DE 101 50 839.5 oder [2] zu vereinfachen, dabei jedoch trotzdem
eine hohe Leistungsfähigkeit
zu gewährleisten,
so dass ein guter Kompromiss zwischen Leistungsfähigkeit und Komplexität der Implementierung
definiert wird. Folglich besteht ein weiterer Aspekt darin, eine
einfache Optimierung zu ermöglichen,
welche zu einer homogeneren Bitverteilung führt, ohne die Komplexität der Implementierung
zu erhöhen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren gelöst, welches
durch die Merkmale gekennzeichnet ist, die in den beigefügten unabhängigen Ansprüchen offengelegt
werden. Vorteilhafte Modifikationen der vorliegenden Erfindung werden
in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Die
Erfindung beruht auf der Idee der Veränderung der Schreibregel für die Bitverteilungseinheit
gemäß dem folgenden
Prinzip:
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Die
Daten werden spaltenweise in den Interleaver geschrieben und spaltenweise
aus dem Interleaver ausgelesen. In den ersten N
c Spalten
werden die systematischen Bits in die Zeilen eins bis N
r +
1 geschrieben, und anschließend
werden diese Bits in die Zeilen eins bis N
r geschrieben,
wobei
das heißt gleich der Anzahl der Zeilen
ist, die vollständig
mit den N
t,sys übertragenen systematischen
Bits belegt sind (die verwendete "eckige Klammer" ist eine Schreibweise für das Abrunden
auf die nächstkleinere
oder gleiche ganze Zahl), und
N
t,sys ist
die Anzahl der übertragenen
systematischen Bits, und N
col ist wie in
[1] definiert:
wobei N
trans die
Anzahl der codierten und einer Ratenanpassung unterzogenen Bits
ist, die zu übertragen
sind, und M die Anzahl der Konstellationspunkte des Modulationssymbols
ist, d. h. log
2(M) ist die Anzahl der Bits
pro Symbol.
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Dieses
Schema verhindert eine blockweise Abbildung auf falsche Bit-Zuverlässigkeiten,
ohne eine hohe Komplexität
der Implementierung zu erfordern.
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Zusammenfassung der Bezeichnungen
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- Nt,sys ist die Anzahl der übertragenen
systematischen Bits;
- Ntrans ist die Anzahl der übertragenen
systematischen Bits plus Anzahl der übertragenen Paritätsbits;
- Nr ist die Anzahl der Zeilen, welche
vollständig
mit systematischen Bits belegt sind;
- Ncol ist die Gesamtzahl der Spalten
bzw. Elemente in einer Zeile;
- Nc ist die Anzahl der Spalten, welche
die Dimension Nr + 1 haben, wobei "Dimension" als die Anzahl der
Elemente definiert ist, die systematischen Bits zugewiesen sind,
d. h. in denen Nr + 1 Elemente systematischen Bits
zugewiesene Elemente sind.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben, wobei
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1 eine
schematische Darstellung der Bestandteile der HSDPA Codierungskette
zeigt;
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die 2a–d Schemata der 16-QAM-Modulation zeigen:
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3 ein
Beispiel einer Bitverteilungseinheit für ein Schema der 16-QAM-Modulation
und die Rate R = ½ zeigt;
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4 ein
Beispiel einer Bitverteilungseinheit für ein Schema der 16-QAM-Modulation
und die Rate R = 3/4 zeigt;
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5 einen
herkömmlichen
Interleaver zeigt, der für
eine Bit-Abbildungsprozedur verwendet wird. Pfeile mit durchgehenden
und punktierten Linien bezeichnen Bits von zwei verschiedenen Klassen,
welche zeilenweise in den Interleaver geschrieben werden (bisheriger
Stand der Technik);
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6 die
Verwendung eines Interleavers gemäß der Erfindung zeigt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
(6)
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Es
wird nun auf 6 Bezug genommen, wo eine Bitverteilungseinheit
dargestellt ist.
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Ein
grundlegender Ansatz für
ein Verfahren zur Bitverteilung bzw. ein Verfahren zur Abbildung
von Bits auf Positionen unterschiedlicher Zuverlässigkeit gemäß der Erfindung
besteht in Folgendem:
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Wie
bei dem Verfahren zur Bitverteilung gemäß dem bisherigen Stand der
Technik, das in Verbindung mit 1 bis 5 beschrieben
wurde, werden auch bei dem vorgeschlagenen Verfahren die Bits der
verschiedenen Klassen, d. h. systematische Bits und Paritätsbits,
nach der Ratenanpassung in eine Bitverteilungseinheit DU geschrieben:
Die Einheit besteht aus einer Struktur, die einem 4*X-Block-Interleaver
im Falle einer 16-QAM-Modulation ähnlich ist und durch eine Matrix
dargestellt werden kann. X bezeichnet die Spaltenzahl. Die Bits
werden jedoch nicht zeilenweise geschrieben und spaltenweise ausgelesen
wie nach dem bisherigen Stand der Technik, sondern sie werden etwas
anderes geschrieben: Zuerst wird der Bereich des "Interleavers", welcher für die systematischen
Bits verwendet wird, auf dieselbe Weise bestimmt, wie wenn zuerst die
systematischen Bits in einen Standard-Interleaver geschrieben würden. Diese
Bestimmung beruht auf der Berechnung der Anzahl der Elemente im
Interleaver oder in der entsprechenden Matrix, wie oben beschrieben (siehe
Offenlegung der Erfindung).
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In
der Abbildung ist die Anzahl der Elemente bzw. der Bereich in der
Matrix durch den schraffierten Bereich gekennzeichnet. Danach werden
die Bits in den Interleaver nicht horizontal, sondern vertikal geschrieben,
d. h. spaltenweise, jedoch nur in den Bereich, der für die Bits
dieser spezifischen Klasse reserviert ist. Danach werden die Daten
spaltenweise ausgelesen. Dies ist in 6 dargestellt.
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Nach
dem Auslesen der Daten aus der Bit-Abbildungseinheit werden die
aus der oberen Hälfte,
d. h. den oberen zwei Zeilen kommenden Bits auf Bits hoher Zuverlässigkeit
abgebildet, und die Bits aus der unteren Hälfte werden auf die Bits niedriger
Zuverlässigkeit
abgebildet.
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Bei
einer Ausführungsform
wird eine Optimierung der Bitverteilungs- und Verschachtelungsfunktion für HSDPA
vorgeschlagen. Ohne zusätzliche
Komplexität
im Vergleich zu [1] wird die negative Auswirkung einer blockweisen
Abbildung von Bits auf Positionen mit der falschen Zuverlässigkeit
verringert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das in [3] ausführlich
beschriebene Schema der Verschachtelung verwendet. Dies ermöglicht es,
die ausgezeichnete Leistungsfähigkeit,
welche durch vergleichende Simulationen [4] bestätigt worden ist, mit einem
minimalen Aufwand bei der Implementierung zu erreichen.
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Für Fachleute
ist offensichtlich, dass dieses Schema auf unterschiedliche Art
und Weise variiert werden kann, insbesondere:
- – Die Anzahl
der Spalten und/oder Zeilen kann geändert werden.
- – Die
Anzahl der verschiedenen Klassen von Bits, die in die Verteilungseinheit
geschrieben werden, kann geändert
werden.
- – Die
Anzahl der verschiedenen Zuverlässigkeiten
kann geändert
werden (es kann sich auch um Mengen von Bits mit anderen Eigenschaften
als Zuverlässigkeit
handeln).
- – Es
ist anzumerken, dass die Bitverteilungseinheit nicht gleichzeitig
als guter Interleaver wirkt; ihr sollte vielmehr ein weiterer Interleaver
folgen. Dieser Interleaver kann implementiert werden, wie es bereits
in der vorhergehenden Anmeldung beschrieben wurde.
- – Paritätsbits aus
einem Turbocodierer können
zuerst zu Gruppen zusammengefasst und danach ebenfalls spaltenweise
in den für
Paritätsbits
reservierten Platz geschrieben werden.
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Dieses
Schema kann auch verwendet werden, wenn nur eine einzige Zuverlässigkeitsklasse
von Bits bei der Ausgabe vorhanden ist. In diesem Falle wird der
Vorschlag angewendet, um Bits verschiedener Klassen zu sammeln,
und sie werden dann alle in denselben Strom ausgegeben. In diesem
Falle kann die Bit-Abbildungseinheit aus Gründen der Einfachheit wahlweise
nach wie vor mit 4 Zeilen organisiert sein, doch wenn die Bits spaltenweise
ausgelesen werden, werden alle Bits natürlich in einen einzigen Strom
ausgegeben. Hierdurch werden außerdem
komplizierte Verarbeitungsschritte vermieden, wie in [7] vorgeschlagen.
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Ferner
kann dieses Verfahren nicht nur für mittels Turbocodierer codierte
Daten angewendet werden, sondern insbesondere für alle Daten, bei denen mit
verschiedenen Teilmengen eine unterschiedliche Priorität verknüpft ist.
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Außerdem kann
das Verfahren für
alle Arten von Modulation angewendet werden, die höher als
QPSK sind.
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Dieses
Verfahren kann jedoch auch für
Daten angewendet werden, welche dieselbe Priorität besitzen, jedoch mehr als
einmal gesendet werden. Zum Beispiel kann ein Bit für eine Übertragung
auf eine Position hoher Zuverlässigkeit
gesetzt werden und für
die nächste Übertragung
auf eine Position niedriger Zuverlässigkeit, während bei einem anderen Bit
umgekehrt verfahren wird, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines korrekten
Empfangs erhöht
wird.
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Allgemein
kann die Erfindung in einem beliebigen Kommunikationssystem oder
Mobilfunknetz für
die Datenübertragung
zwischen einer zentralen Einheit, z. B. einem Knotenpunkt B oder
einer Basis station, und einem Endgerät, z. B. einer Mobilstation,
angewendet werden.
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Insbesondere
kann sie für
Systeme angewendet werden, die gemäß dem UMTS-Standard betrieben werden.
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3. Referenzen
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Es
ist anzumerken, dass die erwähnten
Dokumente vom 3GPP geführt
werden, dem Partnerschaftsprojekt für die dritte Mobilfunkgeneration,
Adresse: ETSI, Mobile Competence Centre, 650, route des Lucioles,
06921 Sophia-Antipolis Cedex, Frankreich; sie werden in der Form
zitiert, die von dieser Organisation verwendet wird.
- [1] R1-02-0286, Motorola, "Enhancement
of two-stage Rate Matching Scheme for HS-DSCH" (Verbesserung des zweistufigen Ratenanpassungs-Schemas
für HS-DSCH),
Orlando, Florida, Februar 2002
- [2] R1-01-1101, Siemens, "Details
of Incremental Redundancy by means of Rate Matching" (Einzelheiten von inkrementaler
Redundanz mittels Ratenanpassung), 3GPP TSG-RAN WG 1/WG 2 Ad Hoc
on HSDPA, Sophia-Antipolis, Frankreich, November 2001
- [3] R1-01-1231, Siemens, "Interleaver
Operation in conjunction with SMP" (Funktionsweise von Interleavern in Verbindung
mit SMP), Jeju, Korea, 19.–23.
November 2001
- [4] R1-02-0081, Ericsson, "Comparison
of different interleaving schemes" (Vergleich verschiedener Schemata der
Verschachtelung), Espoo, Finnland, Januar 2002
- [5] 3GPP TSG RAN, "High
Speed Downlink Packet Access: Physical Layer Aspects" (High Speed Downlink Packet
Access: Aspekte der physikalischen Schicht), TSG-R1 Technical Report,
TR 25.858
- [6] R1-02-0024, Samsung, "Text
proposal for SMP (Symbol Mapping based on bit Priority)" (Textvorschlag für SMP (Symbol
Mapping based on bit Priority)), Orlando, Florida, Februar 2002
- [7] R1-02-0345, IPWireless, "HSDPA
BIT Collection" (Sammlung
von Bits bei HSDPA), Orlando, Florida, Februar 2002 [Es ist anzumerken,
dass im Dokument selbst fälschlicherweise
Espoo als Veranstaltungsort angegeben ist]
5.
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungen ARQ | Automatic
Repeat Request [automatische Wiederholanforderung] |
BCH | Broadcast
Channel [Broadcast-Kanal] |
BER | Bit
Error Rate [Bitfehlerrate] |
BLER | Block
Error Rate [Blockfehlerhäufigkeit] |
BS | Base
Station [Basisstation] |
CCPCH | Common
Control Physical Channel |
CCTrCH | Coded
Composite Transport Channel |
CFN | Connection
Frame Number |
CRC | Cyclic
Redundancy Check [zyklische Blocksicherung] |
DCH | Dedicated
Channel [dedizierter Kanal] |
DL | Downlink
(Forward link) [Abwärtsverbindung] |
DPCCH | Dedicated
Physical Control Channel |
DPCH | Dedicated
Physical Channel |
DPDCH | Dedicated
Physical Data Channel |
DS-CDMA | Direct-Sequence
Code Division Multiple Access [Direkt-Sequenz-Codemultiplex-Vielfachzugriff] |
DSCH | Downlink
Shared Channel [gemeinsam genutzter Abwärtsverbindungs-Kanal] |
DTX | Discontinuous
Transmission [Übertragung
im Aussetzbetrieb] |
FACH | Forward
Access Channel |
FDD | Frequency
Division Duplex [Frequenzduplex] |
FER | Frame
Error Rate [Rahmenfehlerrate] |
GF | Galois
Field [Galois-Feld] |
HARQ | Hybrid
Automatic Repeat Request [hybride automatische Wiederholanforderung] |
HS-DPCCH | Ein
mit der Hochgeschwindigkeits-Übertragung
auf der Abwärtsstrecke
verknüpfter
Dedicated Physical Control Channel |
HS-DSCH | High
Speed Downlink Shared Channel |
HS-PDSCH | High
Speed Physical Downlink Shared Channel |
HS-SCCH | Shared
Control Channel für
High Speed Downlink Shared Channel |
MAC | Medium
Access Control [Zugriffssteuerung auf das Übertragungsmedium] |
Mcps | Mega
Chip Per Second [Megachips pro Sekunde] |
MS | Mobile
Station [Mobilstation] |
OVSF | Orthogonal
Variable Spreading Factor (codes) [orthogonaler variabler Spreizfaktor
(Codes)] |
PCCC | Parallel
Concatenated Convolutional Code [Parallel verketteter Faltungscode] |
PCH | Paging
Channel [Rufkanal] |
PhCH | Physical
Channel [Physikalischer Kanal] |
PRACH | Physical
Random Access Channel |
RACH | Random
Access Channel [Direktzugriffskanal] |
RSC | Recursive
Systematic Convolutional Coder [rekursiver systematischer Faltungscodierer] |
RV | Redundancy
Version [Redundanz-Version] |
RX | Receive
[Empfangen] |
SCH | Synchronisation
Channel [Synchronisierungskanal] |
SF | Spreading
Factor [Spreizfaktor] |
SFN | System
Frame Number |
SIR | Signal-to-Interference
Ratio [Signal-Stör-Verhältnis] |
SNR | Signal
to Noise Ratio [Rauschabstand] |
TF | Transport
Format [Transportformat] |
TFC | Transport
Format Combination [Transportformat-Kombination] |
TFCI | Transport
Format Combination Indicator |
TPC | Transmit
Power Control [Sendeleistungssteuerung] |
TrCH | Transport
Channel [Transportkanal] |
TTI | Transmission
Time Interval [Übertragungszeitintervall] |
TX | Transmit
[Senden] |
UL | Uplink
(Reverse link) [Aufwärtsverbindung] |
RAN
WG1 | Radio
access network Working Group 1 (Physical layer) [Mobilfunknetz-Arbeitsgruppe
1 (Physikalische Schicht)] |
CR | Change
Request [Änderungsanforderung] |
HI | HS-DSCH
Indicator |
HSDPA | High
Speed Downlink Packet Access |
MCS | (Modulation
and Coding Scheme) [Modulations- und Codierschema] |