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Die
Erfindung betrifft eine neue Mikrokanalvorrichtung. Insbesondere
ist sie auf eine neue Mikrokanalvorrichtung gerichtet, die das Vermischen von
zwei oder mehr Flüssigkeiten
in einem Mikrokanal erleichtert. Die Erfindung betrifft auch ein
neues Verfahren zum Vermischen von zwei oder mehr Flüssigkeiten
in einem Mikrokanal.
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Eine
Mikrokanalvorrichtung ist eine Vorrichtung, die ein oder mehrere
Mikrokanäle
besitzt, durch welche eine Flüssigkeit
fließen
kann, wobei der (jeder) Mikrokanal eine senkrecht zu ihm verlaufende Abmessung
von zwischen 100 nm und 1 mm besitzt. Zusätzlich zu einem Mikrokanal
kann die Vorrichtung weitere Komponenten wie eine Kammer, ein Filter, eine
Elektrode, eine Pumpe, ein Ventil oder ein Mischsystem umfassen.
Mikrokanäle
können
aus PTFE, Kunststoff, Glas, Quarz oder durch Mikrozerspanung eines
Siliciumwafers gebildet sein.
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Mikrokanalvorrichtungen
werden für
Analyse- und Synthesezwecke verwendet, für welche nur sehr kleine Substanzmengen
zur Verfügung
stehen. So können
beispielsweise die für
einen Analysevorgang eingesetzten Reagenzien teuer sein, aber, indem
das Verfahren in einer Mikrokanalvorrichtung durchgeführt wird,
lassen sich die erforderlichen Chemikalienmengen gering halten,
weshalb die Kosten minimiert werden.
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Auch
kann die Vereinigung mancher Chemikalien aufgrund ihres hoch reaktiven
Charakters nur im kleinen Maßstab
möglich
sein.
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Da
Mikrokanalvorrichtungen mit relativ niedrigen Kosten in großer Stückzahl hergestellt
werden können,
kann der Maßstab
der Reakti on einfach vergrößert werden,
indem die Umsetzung gleichzeitig in der erforderlichen Anzahl von
Mikrokanalvorrichtungen durchgeführt
wird.
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Die
Durchführung
von Umsetzungen und anderen Vorgängen
in einem solch kleinen Maßstab kann
jedoch einige signifikante Probleme verursachen. Besondere Sorge
bereitet dabei die Vereinigung von zwei oder mehr Flüssigkeiten,
die als der erste Schritt für
die Auslösung
einer chemischen Umsetzung erforderlich ist. Aufgrund der laminaren
Strömung
reicht es üblicherweise
nicht aus, die zwei Flüssigkeiten
einfach zusammenfließen
zu lassen; da die aneinander angrenzenden Strömungen nur dazu führen, dass
die Flüssigkeiten
weitgehend unvermischt bleiben. Dabei resultiert diese laminare Strömung aus
den kleinen Abmessungen der Kanäle und
den niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten,
die üblicherweise
bei Mikrofluids eingehalten werden. Das Vermischen, das stattfindet,
resultiert aus der Diffusion durch die Grenzfläche zwischen den zwei Flüssigkeiten.
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Eine
Möglichkeit,
dieses Problem zu lösen, kann
darin bestehen, den Fluss jeder zu vermischenden Flüssigkeit
in mehrere Ströme
aufzuteilen, wobei jeder Strom, wie in 1 gezeigt,
einen verringerten Querschnitt besitzt. 1 ist eine
schematische Zeichnung eines Teils einer Vorrichtung des Standes der
Technik, mit welcher mehrere Ströme
erzeugt werden können.
Auf einem Siliciumchip 17 ist eine Vielzahl von Mikrokanälen 11, 12, 13, 14, 15 und 16 erzeugt
worden. Dabei umfassen die Mikrokanäle 11 bis 16 einen
ersten Mikrokanal 11, einen zweiten Mikrokanal 12,
einen dritten Mikrokanal 13, einen vierten Mikrokanal 14,
einen fünften
Mikrokanal 15 und einen sechsten Mikrokanal 16.
Der erste Mikrokanal 11 enthält die erste Flüssigkeit
und der zweite Mikrokanal 12 die zweite Flüssigkeit.
Der Pfeil 18 zeigt die Richtung an, in welcher beide Flüssigkeiten
fließen. Der
erste Mikrokanal 11 mündet
in den dritten 13 und einen vierten Mik rokanal 14,
die beide senkrecht zur Strömungsrichtung
eine verkleinerte Abmessung haben. Der zweite Mikrokanal 12 strömt in einen
fünften 15 und
einen sechsten Mikrokanal 16, die ebenfalls beide senkrecht
zur Strömungsrichtung
einen verringerten Querschnitt haben. Der vierte 14 und
fünfte Mikrokanal 15 sind
derart hergestellt, dass sie sich kreuzen, aber nicht miteinander
in Berührung
kommen.
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Als
Ergebnis des Kreuzens von viertem 14 und fünftem Mikrokanal 15 wird
eine räumlich
abwechselnde Reihenfolge der Flüssigkeiten
erhalten. Dabei ist die Reihenfolge der Flüssigkeiten unten in 1 von
rechts nach links: erste Flüssigkeit,
zweite Flüssigkeit,
erste Flüssigkeit
und zweite Flüssigkeit. Die
vier Ströme,
die in dem dritten 13, vierten 14, fünften 15 und
sechsten Mikrokanal 16 enthalten sind, können zu
einem einzigen (nicht in 1 gezeigten) Mikrokanal derart
vereinigt werden, dass die abwechselnde Reihenfolge und der verringerte
Querschnitt erhalten bleiben. Auf diese Weise wird die Wechselwirkung
und somit das Vermischen durch Diffusion verbessert.
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Die
in 1 gezeigte Vorrichtung ist keine ideale Lösung, da
sie relativ komplex und schwierig herzustellen ist. Insbesondere
ist es kompliziert, die Kanäle
mikromaschinell zu erzeugen, die sich kreuzen, aber nicht miteinander
in Berührung
kommen. Ein weiteres Problem der Vorrichtung von 1 besteht
darin, dass es schwierig ist, das Verhältnis von erster zu zweiter
Flüssigkeit
im erhaltenen Gemisch zu verändern,
da es in großem
Maße von
den relativen Querschnitten der Mikrokanäle bestimmt wird.
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Eine
zweite Möglichkeit,
mit welcher zwei durch einen Mikrokanal strömende Flüssigkeiten miteinander vereinigt
werden können,
besteht darin, einfach die Strömungsgeschwindigkeit
durch die Mikro kanäle
zu erhöhen,
bis die Reynolds-Zahlen größer als
etwa 2300 sind. Bei solch hohen Reynolds-Zahlen ist die Strömung und
folglich auch das Vermischen der Flüssigkeiten turbulent. Für eine Druckgetriebene
Strömung
können,
um ausreichend hohe Strömungsgeschwindigkeiten
für Reynolds-Zahlen von über 2300
zu erreichen, Drücke
von über
1 Million Pa notwendig sein. Dies erfordert die Verwendung relativ
robuster Mikrokanalvorrichtungen, die in der Praxis schwierig herstellbar
sein können.
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Der
folgende Stand der Technik wird für die Erfindung als relevant
angesehen. In GB 2 355 414 A ist ein Mikromischer mit einander gegenüber liegenden
Düsen beschrieben.
In
DE 196 11 270 A1 ist
ein Mikromischer für
sehr kleine Flüssigkeitsvolumina beschrieben.
In
US 6 150 119 ist
die serielle Einleitung mehrerer unterschiedlicher Proben in ein
Mikrofluid-Kanalnetzwerk beschrieben.
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Ein
weiterer relevanter Stand der Technik wurde von A. Deshmukh auf
dem "Solid State
Sensors and Actuator Workshop",
4. bis 8. Juni 2000, Crowne Plaza Resort, Hilton Head, South Carolina, USA,
vorgestellt.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, eine neue Mikrokanalvorrichtung
und ein neues Verfahren zum Vermischen von zwei oder mehr Flüssigkeiten
in einem Mikrokanal bereitzustellen, durch welche die zuvor beschriebenen
Probleme verringert werden.
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Entsprechend
einem ersten erfindungsgemäßen Merkmal
wird ein Verfahren zum Vermischen von mindestens zwei Flüssigkeiten
in einem Mikrokanal bereitgestellt, das die Stufen (a) Einleiten
der Flüssigkeiten
in den Mikrokanal und (b) Strömen
der Flüssigkeiten
durch den Mikrokanal umfasst, wobei die Stufe (a) die Schritte (i)
Einleiten der Flüssigkeiten
in den Mikrokanal in Form einer Vielzahl von Pul sen, und (ii) zeitliches
Versetzen der Vielzahl von Pulsen jeder Flüssigkeit relativ zu denjenigen
der anderen Flüssigkeiten)
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass jede Flüssigkeit in den Mikrokanal
durch mindestens einen Zuflusskanal mit einer Eintrittsöffnung in
der Wand des Mikrokanals geleitet wird, wobei die Höhe des Zuflusskanals
an der Stelle des Eintritts in den Mikrokanal kleiner als die Höhe des Mikrokanals ist.
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Dabei
umfasst der hier benutzte Begriff "Flüssigkeit" sowohl Lösungen als
auch Suspensionen.
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Die
Pulse können
gebildet werden, indem die Geschwindigkeit, mit welcher jede Flüssigkeit
in den Mikrokanal geleitet wird, wiederholt erhöht und verringert wird. Dabei
können
die Pulse durch wiederholtes Unterbrechen und Beginnen der Strömung der Flüssigkeit
in den Mikrokanal gebildet werden. So können beispielsweise die Pulse
gebildet werden, indem ein Ventil wiederholt geöffnet und geschlossen wird.
Alternativ können
die Pulse gebildet werden, indem die Zuleitung jeder Flüssigkeit
durch eine regelbare Pumpe modifiziert wird. Die Bildung eines Pulses
erfordert nicht die vollständige
Unterbrechung des Flüssigkeitsstroms
einer der zu vermischenden Komponenten in den Mikrokanal.
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Das
Zeitversetzen kann durch sequenzielles Öffnen und Schliessen einer
Vielzahl von Ventilen erreicht werden. Durch das Zeitversetzen der
Pulse können
verschiedene Flüssigkeiten
zu verschiedenen Zeitpunkten eingeleitet werden. So kann beispielsweise
nur eine der Flüssigkeiten
zu einem gegebenen Zeitpunkt eingeleitet werden, indem dafür gesorgt
wird, dass ein Ventil geöffnet
ist, während das
(die) andere(n) Ventil(e) geschlossen ist (sind).
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Das
Zeitversetzen der Pulse bewirkt, dass die Flüssigkeiten im Mikrokanal wirksamer
miteinander vermischt werden. Dabei bedeutet die Effizienz dieses
Verfahrens, dass keine hohen Drücke
und komplexen Strukturen erforderlich sind. Der Grund für diese
Verbesserung des Mischvorgangs ist auf ein gewisses Maß an räumlicher
Trennung zwischen den verschiedenen Flüssigkeiten entlang der Länge des Mikrokanals
und senkrecht zu ihm zurückzuführen. Ein
weiterer Faktor ist das ungleichmäßige Strömungsprofil über die
Breite des Mikrokanals, wobei die Strömung in dessen Mitte am schnellsten
ist. Die Verbindung dieser zwei Faktoren führt zu einer vergrößerten Grenzfläche der
aneinander grenzenden Pulse, solange sie durch den Kanal strömen, und
zu einem verkürzten
mittleren Diffusionsweg, der für
das Vermischen der Pulse erforderlich ist, aufgrund dessen, dass
sie mit größer werdender
Grenzfläche
dünner
werden.
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Im
Gegensatz dazu führen
die Verfahren des Standes der Technik oft zu einer räumlichen
Trennung der verschiedenen Flüssigkeiten
entlang der Breite des Mikrokanals. In diesem Fall wird von dem ungleichmäßigen Strömungsprofil
der Mischvorgang nicht gefördert.
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Erfindungsgemäß kann es
sein, dass die räumliche
Trennung entlang der Länge
des Mikrokanals, im Gegensatz zur Breite, es dem Strom entlang des
Mikrokanals erlaubt, ein Vermischen der verschiedenen Flüssigkeiten
zu bewirken. Dabei ist festzustellen, dass eine räumliche
Trennung der Komponenten entlang der Länge des Mikrokanals wahrscheinlich
am ausgeprägtesten
in dem Bereich des Mikrokanals ist, in welchem die Flüssigkeiten
eingeleitet werden, wobei eine solche räumliche Trennung aufgrund der
ungleichmäßigen Strömung durch
den Mikrokanal abnimmt, je weiter die Flüssigkeiten in den Mikrokanal
gelangen.
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Dabei
kann jeder Puls in den Mikrokanal auf eine solche Weise eingeleitet
werden, dass er sich mit den einander gegenüberliegenden Seiten des Mikrokanals
in Berührung
befindet.
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Der
Zeitraum, innerhalb dessen eines der Ventile geöffnet und geschlossen wird,
kann weniger als 5 Sekunden betragen. Der Zeitraum, innerhalb dessen
eines der Ventile geschlossen und geöffnet wird, kann weniger als
0,1 Sekunden betragen. Dabei kann zwischen der Öffnung eines Ventils und dem Schließen eines
anderen eine Verzögerung
eingebaut werden, die weniger als 0,1 Sekunden betragen kann.
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Jede
Flüssigkeit
kann in den Mikrokanal an im Wesentlichen derselben Stelle wie die
anderen Flüssigkeiten
geleitet werden.
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Vorzugsweise
kann jede Flüssigkeit
in einem Bereich des Mikrokanals mit einer Breite w eingeleitet werden,
der eine Länge
von kleiner als 5w besitzt, gemessen in der Strömungsrichtung der Flüssigkeiten
im Mikrokanal. Besonders bevorzugt können alle Flüssigkeiten
in einem Bereich des Mikrokanals eingeleitet werden, der eine Länge von
weniger als 2w besitzt.
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Vorteilhafterweise
wird die Stufe (a) auf eine solche Weise durchgeführt, dass
die Strömung
der Flüssigkeiten
nach Eintritt in den Mikrokanal im Wesentlichen senkrecht zur Länge des
Mikrokanals erfolgt.
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Der
Mikrokanal kann auf einem Substrat befestigt oder in diesem gebildet
werden. Dabei wird in dieser Beschreibung die Bezeichnung "Höhe des Mikrokanals" als Abmessung des
Querschnitts des Mikrokanals, die im Wesentlichen senkrecht zur
Ebene des Substrats steht, und die Bezeichnung "Höhe
des Zuflusskanals" als
die Abmes sung des Querschnitts des Zuflusskanals an der Stelle des
Eintritts des Zuflusskanals in den Mikrokanal, die im Wesentlichen senkrecht
zur Ebene des Substrats verläuft,
definiert.
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Die
Höhe von
dem oder mindestens einem der Zuflusskanäle kann weniger als die Hälfte der Höhe der Mikrokanäle betragen.
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Die
Höhe von
dem oder mindestens einem der Zuflusskanäle kann weniger als ein Zehntel
der Höhe
des Mikrokanals betragen.
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Der
Querschnitt von dem oder mindestens einem der Zuflusskanäle kann
kleiner als der Querschnitt des Mikrokanals sein.
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Der
Querschnitt von dem oder mindestens einem der Zuflusskanäle kann
kleiner als die Hälfte des
Querschnitts des Mikrokanals sein.
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Der
Querschnitt von dem oder mindestens einem der Zuflusskanäle kann
kleiner als ein Zehntel des Querschnitts des Mikrokanals sein.
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Vorzugsweise
beträgt
das Volumen des Mikrokanals weniger als 20 μl. Besonders bevorzugt beträgt das Volumen
des Mikrokanals weniger als 5 μl.
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Vorteilhafterweise
wird die Stufe (a) derart durchgeführt, dass mindestens einer
der Pulse aus einer Flüssigkeit
sich in Berührung
mit dem Puls aus einer anderen Flüssigkeit befindet, wenn er
in den Mikrokanal gelangt.
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Ort,
Druck und Zeitpunkt, mit welchen eine Flüssigkeit eingeleitet wird,
können
derart sein, dass im Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den oder mindestens
zwei der Flüssigkeiten
im Mikrokanal Wirbel erzeugt werden.
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Dabei
kann die Wirbelbildung durch Einleitung der Flüssigkeiten in den Mikrokanal
deren Vermischen unterstützen.
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Der
Mikrokanal kann mindestens eine Abmessung des Querschnitts haben,
die kleiner als 100 μm
ist. Er kann einen Querschnitt von weniger als 10000 μm2 besitzen.
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Die
Einleitung von den oder mindestens zwei der Flüssigkeiten in den Mikrokanal
kann derart durchgeführt
werden, dass der Flüssigkeitsstrom
an dem Ende des Mikrokanals, das von dem Bereich entfernt ist, in
welchem die Flüssigkeiten
eingeleitet werden, über
einen Zeitraum von länger
als 100 Sekunden im Wesentlichen kontinuierlich ist.
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Viele
Synthese- und Analyseverfahren erfordern einen relativ konstanten
Strom von Reaktant oder Produkt, ein Kriterium, das die Erfindung
erfüllen
kann. So ermöglicht
beispielsweise ein kontinuierlicher Betrieb von Ventilen, durch
welche die Flüssigkeiten
eingeleitet werden, einen kontinuierlichen Ausstoß des Mikrokanals.
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Dabei
kann die Zusammensetzung des erhaltenen Gemischs verändert werden,
indem die relative Dauer der Pulse verändert wird. So kann beispielsweise,
wenn eine erste Flüssigkeit
mit einer zweiten zu vermischen ist, der Anteil der ersten Flüssigkeit
vergrößert werden,
indem die Pulslänge
der ersten Flüssigkeit,
bezogen auf diejenige der zweiten Flüssigkeit, erhöht wird.
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Auch
hier wieder ist dies ein signifikantes Merkmal hinsichtlich vieler
Synthese- und Analyseanwendungen, die eine Variierung des Anteils
eines Reaktanten für
eine gegebene Mischung erfordern.
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Sollen
zwei Flüssigkeiten
vermischt werden, können
hohe Mischungsverhältnisse
von beispielsweise 10 : 1, 100 : 1 und 1000 : 1 erreicht werden.
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Vorzugsweise
werden Bildung und Zeitversetzung der Pulse derart durchgeführt, dass
zu einem gegebenen Zeitpunkt nur eine Flüssigkeit in den Mikrokanal
geleitet wird. Besonders bevorzugt werden Bildung und Zeitversetzung
der Pulse derart durchgeführt,
dass die in den Mikrokanal geleitete Flüssigkeit wiederholt gewechselt
wird.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Verfahren eine weitere Stufe der Verwendung einer elektronischen
Komponente zur Regelung der Dauer eines jeden Pulses. Besonders
bevorzugt umfasst die elektronische Komponente einen Computer.
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Vorteilhafterweise
sind die Abmessungen des Mikrokanals und die Geschwindigkeit, mit
welcher die Flüssigkeiten
in ihn geleitet werden, derart, dass der Flüssigkeitsstrom durch den Mikrokanal über dessen
Breite ungleichmäßig ist.
Noch vorteilhafter verläuft
der Flüssigkeitsstrom
durch den Mikrokanal im Wesentlichen parabolisch. Anders ausgedrückt, ist
die Geschwindigkeitsverteilung entlang mindestens einer Linie des
Querschnitts im Wesentlichen parabolisch. Dabei wird angenommen,
dass dieser parabolische Strom zu einer größeren Wechselwirkung der verschiedenen
miteinander zu vermischenden Komponenten, einer Vergrößerung der Fläche der
Wechselwirkung, einer Verringerung des räumlichen Abstandes und damit
der Entfernung, die für
die Diffusion erforderlich ist, damit der Mischvorgang stattfindet,
je weiter die Pulse durch den Mikrokanal strömen, führt.
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Vorzugsweise
wird der Strom jeder Flüssigkeit
durch den Mikrokanal ausschließlich
von der Einleitung jeder der Flüssigkeiten
in den Mikrokanal verursacht. Anders ausgedrückt, wird der Strom jeder Flüs sigkeit
durch den Mikrokanal nicht von der Einleitung eines Gases in den
Mikrokanal bewirkt. Dabei kann Gas eingesetzt werden, um auf die
zu vermischenden Flüssigkeiten
einen Druck auszuüben,
wobei vorausgesetzt wird, dass der Kontakt zwischen Gas und Flüssigkeit
nicht im Mikrokanal stattfindet. Alternativ kann der Strom durch
eine Mikrofluidpumpe oder ein elektrokinetisches Phänomen ausgelöst werden.
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Die
Stufe (b) kann den Schritt eines elektrokinetischen Pumpens mindestens
einiger der Flüssigkeiten
in den Mikrokanal umfassen. Stufe (b) kann den Schritt des elektrokinetischen
Pumpens mindestens einiger der Flüssigkeiten in den Mikrokanal
auf eine solche Weise umfassen, dass ein parabolischer Strom erzeugt
wird.
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Dadurch,
dass jede Flüssigkeit
durch den Mikrokanal ohne die Verwendung eines Gases in diesem strömt, wird
die Gefahr einer Kontaminierung entweder durch Lösung des Gases in der Flüssigkeit oder
durch Blasenbildung minimiert.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Stufe (a) den Schritt der Einleitung jeder Flüssigkeit
in den Mikrokanal durch eine elektrokinetische Pumpe.
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Vorzugsweise
wird die Stufe (a) derart durchgeführt, dass jeder Puls mit dem
Bereich der Mikrokanalwand in Berührung kommt, der im Wesentlichen dem
Zuflusskanal gegenüber
liegt, durch welchen er eingeleitet worden ist.
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Indem
Stufe (a) auf diese Weise durchgeführt wird, ist es möglich, einen
Puls zu bilden, der mit dem Bereich des Zuflusskanals und mit dem
Bereich der Mikrokanalwand, der dem Zuflusskanal gegenüber liegt,
in Berührung
kommt. Der Strom eines Pulses an den einander gegenüber liegenden
Berührungspunkten
entlang des Kanals wird in Bezug auf den Strom entlang des Kanals
an den Punkten entlang der die einander gegenüber liegenden Berührungspunkte
verbindenden Linie gehemmt. Dabei wird angenommen, dass der Mischungsvorgang durch
die Differenz der Durchflussgeschwindigkeiten zwischen der Mitte
und den Rändern
eines Pulses verbessert wird.
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Stufe
(a) kann den Schritt umfassen, in welchem jeder Puls dazu gebracht
wird, mit zwei Punkten des Mikrokanals auf eine solche Weise in
Berührung
zu kommen, dass eine Linie zwischen diesen Berührungspunkten im Wesentlichen
senkrecht zur Strömungsrichtung
durch den Mikrokanal steht.
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Vorteilhafterweise
wird jeder Puls durch mindestens zwei Zuflusskanäle eingeleitet. Noch vorteilhafter
sind die zwei oder zwei der Zuflusskanäle, durch welche jeder Puls
eingeleitet wird, im Wesentlichen einander gegenüber angeordnet.
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Die
Flüssigkeit
von den zwei oder mehreren Zuflusskanälen strömt zusammen in den Mikrokanal, um
den jeweiligen Puls zu bilden. Dabei erlaubt die Bildung des jeweiligen
Pulses durch den Flüssigkeitsstrom
durch zwei oder mehr Zuflusskanäle
jedem Puls, mit dem Mikrokanal an Punkten in dem Bereich der Zuleitungen,
durch welche der Puls eingeleitet worden ist, die voneinander entfernt
sind, in Berührung
zu kommen. Der Strom aus jedem Puls wird an den Berührungspunkten
gehemmt, wodurch der Mischvorgang unterstützt wird.
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Stufe
(b) kann den Schritt umfassen, dass durch eine hydrophobe Membran
ein Gasdruck auf die im Mikrokanal befindliche Flüssigkeit
ausgeübt wird.
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Entsprechend
einem zweiten erfindungsgemäßen Merkmal
wird eine Mikrokanalvorrichtung bereitgestellt, die einen Mikrokanal
und Mittel für
die Einleitung von Flüssigkeiten
zum Einleiten von mindestens zwei Flüssigkeiten in den Mikrokanal
durch mindestens einen Zuflusskanal mit einer Eintrittsöffnung in
der Wand des Mikrokanals umfasst, wobei die Mittel für die Einleitung
von Flüssigkeiten
Pulsmittel für
die Einleitung einer jeden Flüssigkeit
in den Mikrokanal in Form einer Vielzahl von Pulsen und, um die
Pulse jeder Flüssigkeit
relativ zu den Pulsen der anderen Flüssigkeiten) zeitlich zu Zeitversetzen,
umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des oder jedes Zuflusskanals
am Eintrittspunkt in den Mikrokanal kleiner als die Höhe des Mikrokanals
ist.
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Dabei
kann der oder jeder Zuflusskanal im Wesentlichen senkrecht zum Mikrokanal
stehen.
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Ein
Mittel für
die Einleitung einer Flüssigkeit kann
ein mit einer der Flüssigkeiten
verbundenes Ventil umfassen, wobei Ventil, Mikrokanal und Flüssigkeit
derart angeordnet sind, dass das Öffnen und anschließende Schließen des
Ventils einen in den Mikrokanal abzugebenden Flüssigkeitspuls verursacht.
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Vorzugsweise
umfasst das Mittel für
die Einleitung einer Flüssigkeit
eine Vielzahl von Ventilen.
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Besonders
bevorzugt umfasst das Regelungsmittel ein Mittel zum sequenziellen Öffnen und Schließen eines
jeden Ventils der Vielzahl von Ventilen. Noch mehr bevorzugt umfasst
das Regelungsmittel ein Mittel zum Öffnen von ausschließlich einem Ventil
zu einem gegebenen Zeitpunkt und zum Sicherstellen, dass das (die)
andere(n) Ventil(e) geschlossen ist (sind). Am meisten bevorzugt
umfasst das Rege lungsmittel ein Mittel für die wiederholte Veränderung,
welches Ventil der Vielzahl von Ventilen zu einem gegebenen Zeitpunkt
geöffnet
ist.
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Das
Regelungsmittel kann ein Mittel zur Bildung der Vielzahl von Pulsen
durch wiederholtes Unterbrechen und Auslösen des Flüssigkeitsstroms in den Mikrokanal
umfassen.
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Das
Mittel für
die Einleitung einer Flüssigkeit kann
eine elektrokinetische Pumpe, die mit einer der Flüssigkeiten
verbunden ist, umfassen, wobei elektrokinetische Pumpe, Mikrokanal
und Flüssigkeit
derart angeordnet sind, dass die Aktivierung der elektrokinetischen
Pumpe einen in den Mikrokanal abzugebenden Flüssigkeitspuls auslöst. Dabei
kann die elektrokinetische Pumpe auf eine solche Weise angeordnet
und aktiviert werden, dass entlang des Mikrokanals ein ungleichmäßiges Geschwindigkeitsprofil
erzeugt wird. Die elektrokinetische Pumpe kann auf eine solche Weise
angeordnet und aktiviert werden, dass entlang des Mikrokanals ein
parabolisches Geschwindigkeitsprofil erzeugt wird.
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Vorzugsweise
umfasst das Mittel für
die Einleitung einer Flüssigkeit
eine Vielzahl elektrokinetischer Pumpen. Besonders bevorzugt umfasst
das Regelungsmittel ein Mittel zur sequenziellen Aktivierung und
Deaktivierung jeder der elektrokinetischen Pumpen. Noch mehr bevorzugt
umfasst das Regelungsmittel ein Mittel zur ausschließlichen
Aktivierung einer elektrokinetischen Pumpe zu einem gegebenen Zeitpunkt
und zum Sicherstellen, dass die andere(n) elektrokinetische(n) Pumpe(n)
inaktiv ist (sind). Am meisten bevorzugt umfasst das Regelungsmittel
ein Mittel zur wiederholten Veränderung, welche
Pumpe der Vielzahl elektrokinetischer Pumpen zu einem gegebenen
Zeitpunkt aktiviert ist.
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Die
Mittel für
die Einleitung der Flüssigkeiten in
den Mikrokanal in Form einer Vielzahl von Pulsen können eine
derartige Konstruktion haben, dass sich jeder Puls mit den einander
gegenüberliegenden
Seiten des Mikrokanals in Berührung
befindet.
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Jedes
Ventil kann über
einen Zuflusskanal mit dem Mikrokanal verbunden sein.
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Vorzugsweise
kann die oder jede Eintrittsöffnung
in einem Bereich des Mikrokanals mit einer Länge von weniger als 10 mm gebildet
sein. Besonders bevorzugt kann die oder jede Eintrittsöffnung innerhalb
eines Bereichs des Mikrokanals mit einer Länge von weniger als 5 mm gebildet
sein.
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Vorteilhafterweise
ist das Pulsmittel auf eine solche Weise aufgebaut, dass der Strom
einer jeden Flüssigkeit
in den Mikrokanal im Wesentlichen senkrecht zu dessen Länge erfolgt.
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Die
Höhe des
oder jedes Zuflusskanals an der Eintrittsstelle in den Mikrokanal
kann kleiner als die Hälfte
der Höhe
des Mikrokanals sein.
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Die
Höhe des
oder jedes Zuflusskanals an der Eintrittsstelle in den Mikrokanal
kann weniger als ein Zehntel der Höhe des Mikrokanals betragen.
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Der
Querschnitt des oder jedes Zuflusskanals kann kleiner als der Querschnitt
des Mikrokanals sein.
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Der
Querschnitt des oder jedes Zuflusskanals kann kleiner als die Hälfte des
Querschnitts des Mikrokanals sein.
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Der
Querschnitt des oder jedes Zuflusskanals kann weniger als ein Zehntel
des Querschnitts des Mikrokanals betragen.
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Wenigstens
ein Teil der einem jeden Ventil zugeordneten Flüssigkeit kann in einem Vorratsbehälter auf
eine solche Weise enthalten sein, dass die Flüssigkeit von diesem in das
Ventil fließen
kann.
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Vorzugsweise
hat der Mikrokanal eine kleinste Abmessung des Querschnitts von
zwischen 500 μm
und 100 nm. Besonders bevorzugt hat der Mikrokanal eine kleinste
Abmessung des Querschnitts von zwischen 100 μm und 1 μm.
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Der
Mikrokanal kann mindestens zwei Unterkanäle enthalten, wobei jeder Unterkanal
im Wesentlichen parallel zum Mikrokanal verläuft, der Querschnitt eines
jeden Unterkanals kleiner als derjenige des Mikrokanals ist und
jeder Unterkanal sich im Mikrokanal befindet.
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Vorausgesetzt,
dass jeder Unterkanal ausreichend lang ist, kann in ihm ein parabolischer
Strom erzeugt werden. Durch den Aufbau eines parabolischen Stroms
in jedem Unterkanal wird der Mischvorgang unterstützt.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Regelungsmittel ein Mittel, um es nur einer der Flüssigkeiten
zu ermöglichen,
zu einem gegebenen Zeitpunkt in den Mikrokanal geleitet zu werden.
Noch vorteilhafter umfasst das Regelungsmittel ein Mittel zur wiederholten Veränderung,
welche der Flüssigkeiten
in den Mikrokanal zu leiten ist.
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Vorzugsweise
umfasst das Regelungsmittel eine elektronische Komponente. Noch
vorteilhafter umfasst das Regelungsmittel einen Computer. Am vorteilhaftesten
umfasst das Regelungsmittel einen Computer, der programmiert ist,
um in Echtzeit zu arbeiten.
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Das
Mittel für
die Einleitung einer Flüssigkeit kann
einen derartigen Aufbau haben, dass jeder Puls derart durch einen
Zuflusskanal eingeleitet wird, dass jeder Puls mit einem Bereich
der Mikrokanalwand in Berührung
kommt, der im Wesentlichen dem Zuflusskanal gegenüber liegt,
durch welchen er eingeleitet worden ist.
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Das
Mittel für
die Einleitung einer Flüssigkeit kann
einen derartigen Aufbau haben, dass jeder Puls durch mindestens
zwei Zuflusskanäle
eingeleitet wird. Besonders bevorzugt hat das Mittel für die Einleitung
einer Flüssigkeit
einen derartigen Aufbau, dass jeder Puls durch zwei Zuflusskanäle eingeleitet wird,
die auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Mikrokanals angeordnet sind.
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Vorteilhafterweise
ist der Mikrokanal an einem Ende im Wesentlichen geschlossen. Noch
vorteilhafter ist der Mikrokanal an dem Ende geschlossen, das im
Wesentlichen an die oder mindestens einen der Zuflusskanäle angrenzt.
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Die
Erfindung wird anschließend
beispielhaft unter Bezugnahme auf die 2 und 3 näher erläutert, wobei
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1 eine
schematische Zeichnung eines Teils einer Mikrokanalvorrichtung des
Standes der Technik,
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2 eine
schematische Zeichnung einer erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung,
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3 eine
schematische Zeichnung einer erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung,
die mindestens zwei Unterkanäle
enthält,
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4 eine
schematische Zeichnung einer erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung,
in welcher jeder Flüssigkeitspuls
durch zwei Zuflusskanäle eingeleitet
wird,
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5 eine
schematische Zeichnung einer erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung,
in welcher jeder Zuflusskanal senkrecht zum Mikrokanal steht,
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6 die
Lichtabsorption einer erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung,
die zwei Flüssigkeiten
enthält,
als Funktion der Entfernung entlang des Mikrokanals und
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7 Versuchsergebnisse, welche die Einleitung
von Pulsen in einen Mikrokanal durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
betreffen,
zeigt.
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2 zeigt
eine schematische Zeichnung einer erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung,
die insgesamt mit 21 nummeriert ist. Ein erster 22 und ein
zweiter Vorratsbehälter 23 sind über ein
erstes 25 und ein zweites Ventil 26 und Durchflussbegrenzer 27, 28, 31 und 32 mit
einem Mikrokanal 24 verbunden. Der erste Vorratsbehälter 22 enthält eine
erste Flüssigkeit
und der zweite Vorratsbehälter 23 enthält eine
zweite Flüssigkeit.
Nur für
dieses Beispiel wird angenommen, dass die erste Flüssigkeit
eine wässrige
Lösung
eines ersten wasserlöslichen
Farbstoffs ist und die zweite Flüssigkeit
eine wässrige
Lösung eine
zweiten wasserlöslichen
Farbstoffs ist.
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Der
Querschnitt des Mischungs-Mikrokanals 24 hat die Abmessungen
von 1 mm × 100 μm. Anders ausgedrückt hat
der Mikrokanal 24 eine Breite von 1 mm und eine Höhe von 100 μm. Die Gesamtlän ge des
Mikrokanals 24 beträgt
19 cm und ist schlangenförmig
angeordnet, um Platz zu sparen. Der Mikrokanal 24 ist hergestellt,
indem zwei Schichten aus Polymethylmethacrylat (PMMA) durch Ausüben eines Drucks
bei 120°C
miteinander verbunden wurden. Die Mikrokanalstrukturen wurden in
einer der PMMA-Schichten durch Mikrofräsen ausgebildet. Durch die
andere PMMA-Schicht sind Anschlussleitungen gebildet, um den Anschluss
an die innen liegende Mikrokanalstruktur zu erlauben. Um einen leichten
Anschluss von Kunststoffschläuchen
zu ermöglichen, sind
in die Anschlussleitungen Metallröhrchen geklebt.
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Mittels
Druckluft wird ein Druck von 40 kPa auf die erste und die zweite
Flüssigkeit
ausgeübt.
Der Zufluss von erster und zweiter Flüssigkeit zum Mikrokanal 24 wird
von zwei Ventilen 25 und 26 geregelt. Somit wird
der Gasdruck verwendet, um die erste und die zweite Flüssigkeit
in den Mikrokanal 24 einzuleiten, wobei er jedoch selbst
nicht in den Mikrokanal 24 gelangt.
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Das
erste 25 und das zweite Ventil 26 sind an ein
(nicht in 2 gezeigtes) Regelungsmittel
angeschlossen, das regelt, ob das erste 25 und das zweite Ventil 26 geöffnet oder
geschlossen ist. Das Regelungsmittel kann so programmiert werden,
dass zu einem gegebenen Zeitpunkt nur eines von erstem 25 und
zweitem Ventil 26 geöffnet
ist. Das Regelungsmittel kann auch abwechselnd auswählen, welches der
zwei Ventile 25, 26 geöffnet ist, so dass abwechselnde
Pulse aus der ersten und zweiten Lösung in den Mikrokanal 24 abgegeben
werden. Auf diese Weise wird die Einleitung der ersten und der zweiten Flüssigkeit
zeitlich versetzt, so dass die erste Flüssigkeit nicht zeitgleich mit
der zweiten Flüssigkeit
eingeleitet wird.
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Die
Dauer eines jeden Pulses, um die erste oder die zweite Flüssigkeit
zu wechseln, beträgt
etwa 0,8 Sekunden. Dabei werden in den Mik rokanal 24 1,2
Pulse pro Sekunde abgegeben. Indem die Pulse zeitlich versetzt werden,
tritt ein gewisses Maß an räumlicher
Trennung zwischen der ersten und der zweiten Flüssigkeit entlang der Länge des
Mikrokanals 24 auf. Dabei ist die räumliche Trennung in dem Bereich
des Mikrokanals 24 am größten, in welchem die zwei Flüssigkeiten
eingeleitet werden. Sowie sich die zwei Flüssigkeiten durch den Mikrokanal 24 bewegen,
werden sie miteinander vermischt.
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Die
Ventile 25 und 26 sind kommerziell erhältliche
Elektromagnetventile. Jedes Ventil 25 und 26 verdrängt Flüssigkeit,
wenn es schließt,
und übt eine
Pumpwirkung aus. Die Pumpwirkung kann minimiert werden, indem Durchflussbegrenzer 27, 28, 31 und 32 auf
beiden Seiten eines Ventils angebracht werden. Jeder Durchflussbegrenzer
hat eine Länge von
5 mm, eine Höhe
von 40 μm
und eine Breite von 100 μm.
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Indem
die Durchflussbegrenzer 27, 28, 31 und 32 auf
beiden Seiten eines Ventils angeordnet werden, wird der Einfluss
des Flüssigkeitsstroms
im Mikrokanal bei der Schließwirkung
des ersten 25 und des zweiten Ventils 26 minimiert.
Das Schließen
von erstem 25 und zweitem Ventil 26 verursacht
eine Druckerhöhung
im Bereich der Ventile 25, 26. Die Anordnung der
Durchflussbegrenzer führt
dazu, dass der Mikrokanal vor der Pumpwirkung der Elektromagnetventile 25, 26 geschützt wird.
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In
der erfindungsgemäßen Ausführungsform von 2 bilden
die Durchflussbegrenzer 27 und 28 die Zuflusskanäle, durch
welche die erste und die zweite Flüssigkeit in den Mikrokanal
eingeleitet werden. Anders ausgedrückt, sind die Abmessungen der Zuflusskanäle der Ausführungsform
von 2: 40 Mikrometer (Höhe), 100 Mikrometer (Breite)
und 5 mm (Länge).
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Nachdem
ein Gemisch aus erster und zweiter Flüssigkeit in den Mikrokanal 24 abgegeben
worden ist, kann die in diesem enthaltene Flüssigkeit durch Ausüben eines
Gasdrucks auf diese abgegeben werden. Der Druck wird, geeigneterweise
mit 10 kPa, über
eine Gasleitung 30 ausgeübt, die über eine hydrophobe Membran 29 angeschlossen
ist, die den Durchgang des Gases, aber nicht den von auf Wasser
basierenden Flüssigkeiten
erlaubt. Somit wird, wenn die Flüssigkeit über die
Ventile 25 und 26 in den Mikrokanal 24 abgegeben
worden ist, der Flüssigkeitsstrom
von der hydrophoben Membran 29 unterbrochen. Die Abgabe
der Flüssigkeit
durch den Mikrokanal 24 auf diese Weise verursacht ebenfalls eine
Mischwirkung.
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In
einer nicht in den Figuren gezeigten weiteren Ausführungsform
kann eine erfindungsgemäße Mikrokanalvorrichtung
eine identische Konstruktion mit der der Vorrichtung von 2 haben,
vorausgesetzt, dass die Höhe
des Mikrokanals 200 Mikrometer beträgt.
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In 3 ist
eine insgesamt mit 31 nummerierte Mikrokanalvorrichtung
gezeigt, die einen Mikrokanal 32 und Zuflusskanäle 35, 36 umfasst.
Der Mikrokanal umfasst drei Unterkanäle 33, die von Leiteinrichtungen 34 gebildet
werden. Dabei strömen
die Flüssigkeiten
entlang der Länge
des Mikrokanals 31 und vermischen sich dabei. Sind die
Unterkanäle ausreichend
lang, dann kann sich ein parabolischer Flüssigkeitsstrom durch den Unterkanal
bilden. Durch das Vorhandensein der Leiteinrichtung 34 wird deshalb
die Mischwirkung zwischen den Flüssigkeiten
vergrößert, im
Vergleich mit derjenigen, die ohne die Leiteinrichtungen 34 erreicht
würde.
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In 4 ist
eine insgesamt mit 41 nummerierte Mikrokanalvorrichtung
mit ersten Zuflusskanälen 42, 43 und
zweiten Zuflusskanälen 44, 45 gezeigt.
Die Zuflusskanäle 42, 43, 44 und 45 bilden
Eintrittsöffnungen 42a, 43a, 44a und 45a in
der Wand des Mikroka nals 46. Durch die ersten Zuflusskanäle 42 und 43 wird
eine erste Flüssigkeit
und durch die zweiten Zuflusskanäle 44 und 45 eine
zweite Flüssigkeit
eingeleitet. Die erste und die zweite Flüssigkeit werden in Form einer
Vielzahl von Pulsen eingeleitet. Dabei wird jeder Puls aus der ersten
Flüssigkeit durch
den im Wesentlichen zeitgleichen Flüssigkeitsstrom durch beide
erste Zuflusskanäle 42, 43 gebildet.
Jeder Puls aus der zweiten Flüssigkeit
wird von dem im Wesentlichen zeitlichen Flüssigkeitsstrom durch beide
zweite Zuflusskanäle 44, 45 gebildet.
Die zwei ersten Zuflusskanäle 42, 43 sind
auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Mikrokanals angeordnet, und die zwei zweiten Zuflusskanäle 44, 45 sind
ebenfalls auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Mikrokanals angeordnet. Durch diese Anordnung der Zuflusskanäle 42, 43, 44 und 45 wird
eine stärkere
Wechselwirkung der zwei Flüssigkeiten
erreicht, wenn sie durch den Mikrokanal strömen. In 5 ist eine
schematische Zeichnung einer weiteren erfindungsgemäßen Mikrokanalvorrichtung
gezeigt, die insgesamt mit 51 nummeriert ist. Dabei ist die
Mikrokanalvorrichtung gleich der in 3 gezeigten,
enthält
jedoch keine Unterkanäle.
Die Abmessungen des Querschnitts des Mikrokanals 52 betragen
1 mm (Breite) mal 200 Mikrometer (Höhe). Die Zuflusskanäle 53 besitzen
Querschnittsabmessungen von 100 Mikrometern (Breite) mal 40 Mikrometer (Höhe). Die
Zuflusskanäle 53 sind
so angeordnet, dass sie senkrecht zum Mikrokanal 52 verlaufen,
und das an den Zuflusskanal 53 angrenzende Ende des Mikrokanals 52 ist
geschlossen. Die Wände
des Mikrokanals 52 von 5 sind aus
einem transparenten Material hergestellt.
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In 6 sind
die Ergebnisse eines Versuchs gezeigt, der mit der in 5 gezeigten
Vorrichtung durchgeführt
wurde. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wurden Pulse aus Wasser und einer wässrigen roten Farbstofflösung in
den in 5 gezeigten Mikrokanal geleitet. Das Diagramm
von 6 zeigt die Konzentration des roten Farbstoffs
in der Mitte des Mikrokanals gegen die Entfernung im Mikrokanal.
Die Konzentration des roten Farbstoffs im Mikrokanal wurde bestimmt,
indem die Lichtabsorption der Flüssigkeit
im Mikrokanal gemessen wurde. Diese Konzentration wurde aus dem
Lambert-Beerschen Gesetz
errechnet. In 6 ist der Mischungswirkungsgrad
der erfindungsgemäßen Verfahren
und Vorrichtungen veranschaulicht.
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CFD
(Flume CAD (RTM) (Conventor)) wurde zur Untersuchung des Vermischens
von zwei Flüssigkeiten
durch ein erfindungsgemäßes Verfahren angewendet.
Die Ergebnisse einer 2D-Berechnung sind in 7(a) gezeigt.
In 7(a) ist das Einleiten eines
Pulses durch einen der Zuflusskanäle 71 gezeigt. Wie
den Ergebnissen von 7(a) zu
entnehmen, erreicht der Puls die gegenüber liegende Wand des Mikrokanals 72 nicht.
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In 7(b) sind die Ergebnisse für dieselbe Mikrokanalvorrichtung
wie von 7(a) gezeigt. Die Berechnung
von 7(b) wurde jedoch für eine 3D-Simulation
durchgeführt.
Der Grund für
die Differenz der Ergebnisse von 7(a) und 7(b) liegt darin, dass in der Berechnung von 7(b) die Höhendifferenz
von Zuflusskanal 71 und Mikrokanal 72 berücksichtigt
wurde. Da die Ergebnisse von 7(a) für eine 2D-Berechnung
gelten, wurde die Höhe
des Zuflusskanals so behandelt, als wenn sie gleich der Höhe des Mikrokanals
für diese
Ergebnisse wäre.
Die Ergebnisse von 7 zeigen deshalb, dass
es vorteilhaft ist, dass die Höhe
der Zuflusskanäle
kleiner als diejenige des Mikrokanals ist.