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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Gegenstand des Patents
588 782 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Monoazofarbstoffs, welches darin
besteht, daB man die Diazoniumverbindung von 4.-Amino-3-methoxydiphenylamin oder
die entsprechende N-Nitrosodiazoniumverbindung mit r-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-3-nitrobenzol
kuppelt und gegebenenfalls die Nitrosogruppe aus dem Farbstoff abspaltet.
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Es wurde nun weiterhin gefunden, daß man zu gleich wertvollen Farbstoffen
gelangen kann, wenn man die Diazoniumverbindung von ..-Amino-3-methoxydiphenylamin
mit 2, 3-Oxynaphthoesäurearyliden von der allgemeinen Formel
kuppelt, in der G Wasserstoff oder Halogen und die X und Y Wasserstoff, Alkyl- oder
Alkyloxygruppen oder negative Substituenten, wie z. B. Halogen, Nitro- oder Sulfonsäure-
bzw. Carbonylreste, die kein durch Metalle vertretbares Wasserstoffatom enthalten,
also von der Sulfonsäure- bzw. Carboxylgruppe verschieden sind, bedeuten können,
mit der Maßgabe, daß Y - N 02 sein soll, wenn beide X Wasserstoff sind, und daß
in den übrigen Fällen mindestens zwei Substituenten vorhanden sein müssen, von denen
wenigstens einer negativen Charakter besitzt. Bei Verwendung der N-Nitrosodiazoniumverbindung
spaltet man die Nitrosogruppe nach vollendeter Farbstoffbildung in bekannter Weise
ab.
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Die auf diese Weise erhaltenen Farbstoffe zeichnen sich ebenso wie
der nach Hauptpatent erhältliche Farbstoff gegenüber den bisher bekannten vergleichbaren
Farbstoffen
aus diazotierten Aminodiphenylaminen und a, 3-Oxynaphthoesäurearyliden
durch Klarheit, verbunden mit schöner, meist grünstichigblauer Nuance aus, was besonders
in schwächeren Ausfärbungen zur Geltung kommt, und durch eine schönere Abendfarbe.
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Die Farbstoffe lassen sich z. B. auf Stückware vorzüglich weiß und
bunt ätzen und sind auch, sehr gut für die Herstellung von Reserveartikeln geeignet.
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In Substanz hergestellt bilden die Farbstoffe, mit geeigneten Substraten
gemischt, wertvolle Pigmente. Beispiel i Man läßt eine, wie üblich, aus 244 Teilen
4-Amino-3-methoxydiphenylamin, 14 Teilen Schwefelsäure 66° Be, 7 Teilen Natriumnitrit
und 5oo Teilen Wasser bereitete, mit ioo Teilen doppelt normaler N atriumacetatlösung
versetzte Diazolösung bei io bis 15° C in eine Lösung von 33 Teilen 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-3,
4-dichlorbenzol in 2o Teilen Natronlauge 37° Be, iooo Teilen Wasser und 3 Teilen
Türkischrotöl einlaufen. Alsdann gibt man 15o-Teile doppelt normaler Sololösung
zu, rührt bei gewöhnlicher Temperatur, bis die Farbstoffbildung vollendet ist, saugt
ab und wäscht neutral.
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Der erhaltene blaue Farblack wird zur Pigmentbereitung vorteilhaft
in Form einer Paste verwendet. Beispie-12 Zur Herstellung einer Garnfärbung aus
den gleichen Komponenten, die in Beispiel i genannt sind, verfährt man wie folgt:
Sachgemäß vorbehandeltes Baumwollgarn wird in einer Lösung, die 2 g 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-3,
4-dichlorbenzol, 6 ccm Natronlauge 34° B8 und i o ccm Türkischrotöl im Liter enthält,
imprägniert und bei etwa 30° C in einer Lösung des Diazoniurnchlorides aus 2,1¢g
4-Amino-3-methoxydiphenylamin im Liter, die noch 6 g kristallisiertes Magnesiumsulfat
enthält, entwickelt. Danach wird in der üblichen Weise fertiggemacht.
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Man erhält eine klare, grünstichigblaue Färbung.
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An Stelle des Diazoniumchlorides kann man auch die entsprechende N-Nitrosodiazoniumverbindung
verwenden. In diesem Falle spaltet man nach Beendigung der Entwicklung die Nitrosogruppe
nach einer der bekannten Arbeitsweisen ab. Beispiel 3 Trockene, gut entschlichtete
Baumwollstückware wird auf dem Foulard bei etwa go° C durch eine Lösung genommen,
die 5 g i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-3, 4, 5-trichlorbenzol, 15 ccm Natronlauge
34.° Be und io ccm des Sulfonierungsproduktes von Rizinusöl, wie es unter dem Namen
Monopolbrillantöl im Handel ist (vgl. S c h u 1 t z , Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Band 2 S. 313), im Liter enthält, sodann getrocknet und am Foulard durch ein Entwicklungsbad
passiert, das 3, 2 g 4-Amino-3-methoxydiphenylamin im Liter in Form seines Diazoniumsulfates
und 5 ccm Essigsäure 5oprozentig enthält.
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Nach dem Abquetschen und kurzem Luftgange geht man mit der Ware durch
einen Rollenkasten, welcher mit einer 50 bis 6o° C warmen, io g calcinierte
Soda im Liter enthaltenden Sodalösung beschickt ist, spült, seift und trocknet.
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Man erhält so eine klare, grünstichigblaue Unifärbung. Beispiel 4
Eine in der gleichen Weise, wie im Beispiel 3 beschrieben, mit einer Lösung von
59 i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-3-methyl-5-nitrobenzol, io ccm Natronlauge
34° Be und io ccm des Sulfonierungsproduktes von Rizinusöl, wie es unter dem Namen
Monopolbrillantöl im Handel ist (vgl. S c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Bande, S.313), geklotzte und getrocknete Baumwollstückware wird mit einer Reserve
bedruckt, die aus 150 g Aluminiumsulfatlösung i : i, 35o g Wasser und-
500 g Stärke-Tragantverdickung besteht, und wiederum getrocknet. Die
Ware wird dann am Foulard durch eine Lösung, die 3,2 g 4-Amino-3-methoxydiphenylamin
in Form seines Diazoniumchlorides und io g kristallisiertes Magnesiumsulfat im Liter
enthält, genommen, abgequetscht und nach kurzem Luftgange durch einen Rollenkasten,
der Wasser von 5o bis 6o° C enthält (vgl. Patent 598 772), und anschließend bei
5o bis 6ö° C durch eine Lösung von 15 g Kaliumbisulfit 38° B6 im Liter passiert.
Darauf wird gespült und geseift.
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Man erhält reine Weißeffekte auf blauem Grunde.
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In gleicher Weise verfährt man bei der Färbung anderer Faserarten,
wie z. B. von Kunstseide aus regenerierter Cellulose oder Mischgeweben daraus. Auch
im Zeugdruck können die Farbstoffe nach einer der bekannten Arbeitsweisen hergestellt
werden.
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In der folgenden Tabelle sind die Nuancen
einer Reihe
der Farbstoffe, welche nach dein vorliegenden Verfahren erhalten werden können,
zusammengestellt. Die Diazoniumverbindung des 4-Arnino-3-methoxydiphenylamins ergibt
bei der Kupplung mit 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-4-methyl-3-chlorbenzol
....... ein grünstickiges Blau, 4-methyl-3-nitrobenzol ....... ein
grünstickiges Blau, 3-methyl-4-chlorbenzol ....... . ein grünstickiges Blau,
3-methyl-4-nitrobenzol ....... ein stark grünstickiges Blau, 4-methoxy-3-chlorbenzol
...... ein etwas grünstickiges Blau, 3-methoxy-4-chlorbenzol ..... ein etwas grünstickiges
Blau, 3-methoxy-4-nitrobenzol ..... ein grünstickiges Blau, 4-chlor-3-brombenzol
........ ein Mittelblau, 3-chlor-4-brombenzol . . . . . . . . ein stark grünstickiges
Blau, 3, 4-dibrombenzol . . . . . . . . . . . ein stark grünstickiges Blau, 4-chlor-3-nitrobenzol
.. . . . . . . ein grünstickiges Blau, 3-chlor-4-nitrobenzol ..... _ . ein stark
grünstickiges Blau, 4-chlorbenzol-3-sulfonsäuredimethylamid .............. ein Mittelblau,
4-chlorbenzol-3-sulfonsäurediäthylamid ............... ein Mittelblau, 3'methyl-5-chlorbenzol
....... ein grünstickiges Blau, 3-methoxy-5-nitrobenzol .. .. . ein grünstickiges
Blau, 3, 5-dichlorbenzol .-. . .. . . . . . . ein grünstickiges Blau, 3-chlor-5-nitrobenzol
........ ein stark grünstickiges Blau, 3, 5-dinitrobenzo@l . . . . . . . . . . .
. ein grünstickiges Blau, 3-methyl-4, 5-dichlorbenzol ... ein grünstickiges
Blau, 3-methyl-4-chlor-5-nitrobenzol ein grünstickiges Blau, 4-methyl-3, 5-dichlorbenzol
... ein grünstickiges Blau, 4-methoxy-3, 5-dichlorbenzol . . ein grünstickiges
Blau, 4-methoxy-3-chlor-5-nitrobenzol ein grünstickiges Blau, 3, 5-dichlor-4-nitrobenzol
..... ein stark grünstickiges Blau, 4-nitrobenzol ............... ein grünstickiges
Blau. 1-(6'-Brom-2', 3'-oxynaphthoylamino)-3, 4-dichlorbenzol . . . . . . . . .
. . ein grünstickiges Blau, 3-chlor-5-nitrobenzol ........ ein grünstickiges Blau.