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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Polymerisation von Olefinen unter Verwendung
von großporigen
kristallinen Katalysatoren, um flüssige Polyolefine herzustellen,
die durch niedrige Flüchtigkeit
und exzellente viskosimetrische Eigenschaften gekennzeichnet sind
und die als Schmiermittel brauchbar sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Poly-α-Olefine
(PAOs) sind als Basismaterialien für funktionale Flüssigkeiten
(Fluids) wie Schmiermittel, Getriebeflüssigkeiten und Übertragungsflüssigkeiten
sehr brauchbar. Poly-α-Olefine
werden herkömmlich durch
die Polymerisation von α-Olefinen
unter Verwendung eines Friedel-Crafts-Katalysators wie BF3 oder AlCl3 hergestellt.
Das Poly-α-Olefin
wird dann typischerweise hydriert, um das Polymer gegen Oxidation
und Abbau zu stabilisieren.
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Bei
einem typischen Herstellungsverfahren für Poly-α-Olefine
wird 1-Decen als Ausgangsmaterial verwendet (siehe z.B. die US-A-3
742 082 und 4 282 392). Polymere von 1-Decen und Mischungen von
1-Decen mit 1-Octen und/oder 1-Dodecen führen im Allgemeinen zu Basisfluids
mit einem hohen Viskositätsindex
(VI) und niedrigem Pourpoint. 1-Decen und andere lineare α-Olefine
werden aus Ethylen hergestellt. Die Polymerisation von Ethylen erzeugt
im Allgemeinen eine weiten Bereich an α-Olefinen, von 1-Buten zu 1-C20 und höheren α-Olefinen,
wobei die Produktverteilung durch den Grad der Polymerisation bestimmt
wird. Die höheren α-Olefine
wie C14 und höher werden im Allgemeinen nicht
als Ausgangsmaterialien für
die Herstellung von Poly-α-Olefin
verwendet, weil die resultierenden Polymere typischerweise unerwünschte Eigenschaften
wie einen hohen Pourpoint und hohe Flüchtigkeit aufweisen, die sie
für funk tionale
Hochleistungsfluids ungeeignet machen (siehe James A. Brennan, Wide-Temperature
Range Synthetic Hydrocarbon Fluids, IND. ENG. CHEM. PROD. RES. DEV.,
19 2-6 (1980)). Dementsprechend verwenden gegenwärtige Herstellungsverfahren
für Poly-α-Olefin im Allgemeinen niedere α-Olefine
wie C8-, C10- und
C12-α-Olefine
als Ausgangsmaterialien, ohne Vorteile aus den verbleibenden höheren Olefinen
zu ziehen, die in den Produkionsanlagen hergestellt werden.
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Die
US-A-4 218 330 offenbart ein Verfahren zum Oligomerisieren von höheren Olefinen
wie C12 bis C18 mit
kationischen Katalysatoren wie Bortrifluorid zur Bildung von Schmiermittelprodukten.
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Die
US-A-3 322 848 offenbart eine Methode zur Herstellung von Schmierölen aus
C10- bis C18-α-Olefinen
unter Verwendung eines katalytischen Mittels, das durch Basenaustausch
eines kristallinen Alkalimetallaluminiumsilikats, das einheitliche
Porenöffnungen
von 6 bis 15 Å-Einheiten
aufweist, mit einer ionisierbaren Metallverbindung wie Seltenerdmetallen
hergestellt wird. Das Verfahren führt im Allgemeinen zu niedrigen Ausbeuten
an Schmieröl
und signifikanten Mengen von Koksbildung. Ferner weisen die aus
1-Dodecen oder 1-Tetradecen hergestellten Produkte relativ niedrige
Pourpoints auf.
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Die
US-A-4 547 613 offenbart die Umwandlung von Olefinen durch Kontakt
mit einem Zeolithkatalysator vom Typ ZSM-5, der durch vorhergehenden
Kontakt mit einem leichten Olefin, das vorzugsweise 3 bis 6 Kohlenstoffatome
pro Molekül
aufweist, konditioniert worden ist.
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Die
US-A-4 517 399 offenbart die Umwandlung von C3-
bis C18-Olefinen über einem Katalysator vom ZSM-5-Typ,
um Schmieröl
mit einem erhöhten
Viskositätsindex
zu erhalten. Die aktiven katalytischen Zentren des Katalysators
vom ZSM-5-Typ, die in diesem Patent offenbart sind, sind innerhalb
der kleinen und begrenzten Kanäle
angeordnet, die Öffnungen
von im Allgemeinen kleiner als 5,6 Å durch die Zeolithstruktur
hindurch aufweisen. Diese kleinen Poren legen den kleineren Olefinen
wie C2-, C3- und
C4-Olefinen wenig oder keine Beschränkungen
bei der Diffusion zu den aktiven Stellen innerhalb der Zeolithkanäle auf und
polymerisieren so, dass sich Schmierölmoleküle mit hoher Wirksamkeit ergeben.
Diese Zeolithe mit kleinen und begrenzten Kanälen sind jedoch für die Umwandlung
von großen
Olefinen in Polymere nicht sehr effektiv, weil die großen Olefine
sehr langsam längs
der kleinen und begrenzten Kanäle
diffundieren. Versuche im Stand der Technik die Reaktion durch Erhöhung der
Reaktionstemperatur oder durch Verwendung von verlängerten
Reaktionsdauern voranzutreiben, führten zu unerwünschten
Nebenreaktionen wie Doppelbindungsisomerisierung, Gerüstisomerisierung
und Cracking, die wiederum die Ausbeuten an erwünschtem Produkt verringern.
Beispiele solcher Versuche und die auftretenden Nebenreaktionen
sind in der US-A-5
523 511 (Gerüstisomerisierung) und
der WO-A-92117 (Isomerisierung von 1-Olefinen in innenständige Olefine)
beschrieben.
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Die
WO-A-93/16020 offenbart die Oligomerisierung von C2- bis C12-Alken,
insbesondere Propylen und/oder Buten, mittels eines Zeolithkatalysators
für die
Herstellung von C5- bis C15-Olefinen,
die für
die Herstellung von Aldehyden und/oder Alkoholen verwendet werden
können.
Die US-A-5 453 556 betrifft ein Verfahren zum Oligomerisieren von
Olefinen durch Kontaktieren von mindestens einem Olefin mit mindestens
6 Kohlenstoffatomen mit einem Katalysator, der ein Gruppe IVB-Metalloxid umfasst,
das gegebenenfalls mit einem Oxyanion eines Gruppe VIB-Metalls modifiziert
ist, insbesondere durch Zirkoniumdioxid und Titandioxid und insbesondere
amorphes WOx/ZrO2.
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Erfindungsgemäß sind Verfahren
gefunden worden, die Polyolefine aus Olefinen herstellen können und
insbesondere aus höheren
Olefinen wie C14 und höher bis zu C24,
wobei Katalysatoren verwendet werden, die weit offene Strukturen
und hohe Aktivität
für die
Polymerisation aufweisen. Die erfindungsgemä ßen Verfahren verwenden feste,
kristalline Zeolithkatalysatoren, die Einschränkungsindizes (Engl.: „Constraint
indices") von weniger
als 3 aufweisen. Die resultierenden Polyolefine weisen exzellente
Pourpoint, Flüchtigkeits- und
viskosimetrische Eigenschaften auf, insbesondere wenn sie mit Polyolefinen
verglichen werden, die mit herkömmlichen
Katalysatoren wie Friedel-Crafts-Katalysatoren hergestellt werden.
Außerdem
ermöglichen diese
Verfahren die Verwendung von höheren
Olefinen als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Polyolefin, wodurch
die Nachfrage nach 1-Decen als Einsatzmaterial nachgibt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert Verfahren zum Polymerisieren eines
Olefins, vorzugsweise ein α-Olefin,
das von 14 bis 24 Kohlenstoffatome aufweist, oder von Mischungen
davon, um ein flüssiges
Produkt vom Schmiermitteltyp herzustellen. Die Verfahren verwenden
großporige,
feste, kristalline Katalysatoren, die einen Einschränkungsindex
von weniger als 3 aufweisen, um flüssige Polyolefine herzustellen,
die niedrige Viskosität
und niedrige Flüchtigkeit
zeigen. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren
ermöglichen
die Verwendung von höheren
Olefinen wie C14, C16,
C18 oder bis zu 24 in Polyolefinherstellungsverfahren.
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Die
durch die erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten flüssigen
Polyolefine sind Oligomere, d.h. Polymere, die aus einer verhältnismäßig kleinen
Zahl von Wiederholungseinheiten, die aus dem Ausgangsolefin bzw.
den Ausgangsolefinen abgeleitet sind, zusammengesetzt sind, und
die ein relativ niedriges Molekulargewicht aufweisen. Diese flüssigen Polymere
weisen wünschenswerte
Viskositäts-,
Flüchtigkeits-
und Pourpointeigenschaften auf. Insbesondere zeigen die erfindungsgemäßen Polymere,
die aus höheren α-Olefinen gebildet
sind, wie C14 bis C18,
unerwartete Eigenschaften, insbesondere wenn sie mit herkömmlichen
Poly-α-Olefinen,
die aus C8- bis C2-Olefinen
gebildet sind, verglichen werden.
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ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine graphische Darstellung der Noack-Flüchtigkeit
gegen die Viskosität
bei 100 °C.
Die Figur veranschaulicht die Flüchtigkeit
für Poly-α-Olefin-Flüssigkeiten,
die aus herkömmlichem
1-Decen und einem Friedel-Crafts-Katalysator
hergestellt sind, und die Flüchtigkeit
für Poly-α-Olefine, die gemäß den erfindungsgemäßen Beispielen
2 und 3 hergestellt sind.
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2 veranschaulicht
die Umwandlung (in Gew.-%) von 1-Hexadecen
bei Verwendung von einigen unterschiedlichen Katalysatoren.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet Verfahren zum Herstellen von Poly-α-Olefinen
aus Olefinen unter Verwendung von festem, kristallinen Zeolithkatalysator,
der einen Einschränkungsindex
von weniger als 3 aufweist. Die resultierenden flüssigen Poly-α-Olefine
weisen niedrige Viskosität,
niedrige Flüchtigkeit
und niedrige Pourpoints auf und können in verschiedenen funktionalen
Flüssigkeiten
verwendet werden.
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Das
Ausgangsmaterial, das erfindungsgemäß zu verwenden ist, schließt Olefine
ein, die hierin als Klasse von ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen
mit einer oder mehreren Doppelbindungen definiert sind. Die Olefine
können α-Olefine,
innenständige
Olefine, Vinylidenolefine oder Mischungen davon sein. Olefine mit
leichter Verzweigung wie diejenigen, die aus Fischer-Tropsch-Verfahren
erhalten werden, können ebenfalls
verwendet werden. In bevorzugten Ausführungsformen verwendet die
vorliegende Erfindung α-Olefine.
Obwohl α-Olefine
leicht in großen
Mengen erhältlich
sind, können
manche kommerziell erhältlichen α-Olefine
kleine Mengen an endständigen
Olefinen und Vinylidenolefine enthalten. Die bevorzugten erfindungsge mäßen Olefine
enthalten über
50 Mol% α-Olefine,
insbesondere über
80 Mol%.
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Die
Ausgangsolefine weisen von 14 bis 24 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
etwa 16 bis etwa 24 Kohlenstoffatome auf. Zum Beispiel schließen die
Olefine normales α-
oder innenständiges
Tetradecen, Petradecen, Hexadecen, Heptadecen, Octadecen, Eicosen,
Docosen, Tetracosen und Hexacosen ein. Andere Olefine, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
schließen
2-Hexyl-1-decen, 2-Octyl-1-dodecen und 2-Decyl-1-tetradecen ein.
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Vorzugsweise
sind die Ausgangsolefine im Wesentlichen reine α-Olefine. Die Polyolefine können aus einem
einzigen Olefin oder aus Mischungen von zwei oder mehreren Olefinen
hergestellt werden. Zum Beispiel ist 1-Hexadecen selbst ein bevorzugtes
Ausgangsmaterial sowie es Mischungen von 1-Tetradecen, 1-Hexadecen,
1-Octadecen und/oder C20- bis C24-α-Olefine
in beliebigen Anteil sind. Im Allgemeinen sind Dimere der kleinsten
Ausgangsolefine mit mehr als 26 Kohlenstoffatomen bevorzugte Polymerprodukte
und besitzen gute Flüchtigkeits-
und Viskositätseigenschaften.
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Die
Katalysatoren, die zum Polymerisieren der Olefine verwendet werden,
umfassen großporige,
feste, kristalline Oxidkatalysatoren, die im Allgemeinen in Bezug
auf ihre chemische Zusammensetzung gemischte Metalloxide sind. Die
Katalysatoren sind saure, hochaktive Zeolithmaterialien. Die Zeolithkatalysatoren
liefern einzigartige Zusammensetzungen und Produkte mit niedriger
Flüchtigkeit
und Viskosität,
die in funktionalen Hochleistungsflüssigkeiten verwendet werden
können.
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Der
Einschränkungsindex
(CI) wird hier verwendet, um zu bestimmen, ob ein Katalysator den
geeigneten beschränkten
Zugang und Auslass für
die Ausgangsmaterialien bzw. Produkte zur Verfügung stellt, die in den vorliegenden
Verfahren verwendet werden. Die Methode, durch die der Einschränkungsindex
be stimmt wird, ist vollständig
in der US-A-4 016 218 beschrieben. Die in den erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbaren Katalysatoren sind solche, die einen Einschränkungsindex
von weniger als 3 aufweisen.
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Einschränkungsindexwerte
für einige
typische Zeolithen, einschließlich
einigen, die als erfindungsgemäße Katalysatoren
geeignet sind, sind in Tabelle A angegeben.
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Es
sollte erkannt werden, dass die obigen CI-Werte typischerweise die
spezifizierten Katalysatoren kennzeichnen, dass sie aber das cumulierte
Ergebnis von mehreren Variablen sind, die bei der Bestimmung und
Berechnung derselben brauchbar sind. Somit kann der CI für einen
gegebenen Zeolithen, der einen CI-Wert von weniger als 3 zeigt,
in Abhängigkeit
von der Temperatur, die während
der Testmethode innerhalb des Bereichs von 290 °C bis etwa 538 °C verwendet
wird, wobei die begleitende Umsetzung zwischen 10 % und 60 % beträgt, innerhalb
des angegebenen Bereichs von 3 oder weniger variieren. Dementsprechend
werden Fachleute den CI wie hierin verwendet so verstehen, dass
er, obwohl der ein brauchbares Mittel zur Kennzeichnung der Katalysatoren
von Interesse ist, eine näherungsweise
Angabe ist, die die Art und Weise seiner Bestimmung berücksichtigt,
wobei in einigen Fällen
die Möglichkeit
besteht Extremwerte der Variablen zu mischen. In allen Fällen weist
der CI bei einer Temperatur innerhalb des oben angegebenen Bereichs
von 290 °C
bis etwa 538 °C
jedoch für
einen Beliebigen der Katalysatoren von Interesse einen Wert von
weniger als 3 auf.
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Beispiele
für Zeolithe,
die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
schließen
ZSM-3, ZSM-4, ZSM-18, ZSM-20, ZSM-38, ZSM-50, Mordenit, USY und
Zeolith β ein.
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Viele
der bevorzugten Zeohithkatalysatoren mit einem CI von weniger als
3 weisen typischerweise Kanalsysteme oder Porenöffnungen auf, die durch 12-gliedrige
(oder größer) Sauerstoffringe
gebildet sind. Diese großen
Ringsysteme bieten größeren Olefinen,
z.B. C14 und höher, die bei den erfindungsgemäßen Polymerisationsreaktionen
verwendet werden, ausreichend Zugang. Zeolithe mit dem erforderlichen
Einschränkungsindex,
die Porenöffnungen
aufweisen, die durch 10-gliedrige Sauerstoffringe gebildet sind,
können
ebenfalls verwendet werden. Zeolithe dieses Typs weisen eine geschichtete
Blattstruktur auf, mit vielen aktiven Stellen an der Oberfläche der
ge schichteten Blätter,
die offen und für
die großen
Olefine, die in den erfindungsgemäßen Polymerisationsreaktionen
verwendet werden, leicht zugänglich
sind. Beispiele solcher Zeolithe schließen MCM-36, MCM-22, MCM-49
und MCM-56 ein. MCM-36 ist ein Säulenmaterial
mit Zeolithschichten.
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Zusätzlich zu
einem bestimmten Einschränkungsindex
weisen die Katalysatoren ferner vorzugsweise hohe Säureaktivität und bei
Temperaturen größer als
etwa 200 °C
stabile Aktivität
auf. Die Säureaktivität eines Katalysators
kann als sein α-Wert
beschrieben werden. Der α-Wert
des Katalysators ist eine ungefähre
Angabe der katalytischen Crackaktivität des Katalysators verglichen
mit einem Standardkatalysator. Der α-Test ist in der US-A-3 354
078 und in J. Catalysis, 4, 527 (1965) und 6, 278 (1966) beschrieben,
auf die für
eine Beschreibung des Tests Bezug genommen wird.
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Erfindungsgemäß werden
Katalysatoren mit hohen α-Werten
im Bereich von 0,5 bis 1000, insbesondere von 2 bis 1000 und vorzugsweise
von 20 bis 500 verwendet.
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Beispiele
für erfindungsgemäß zu verwendende
bevorzugte Katalysatoren schließen
MCM-22, MCM-36, MCM-49 USY, Beta und ZSM-4 ein.
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MCM-22
ist in der US-A-4 954 325 beschrieben.
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MCM-36
ist in den US-A- 5 250 277 und 5 258 565 beschrieben.
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MCM-49
ist in der US-A-5 236 575 beschrieben.
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MCM-56
ist in der US-A-5 362 697 beschrieben. Weitere Beschreibungen von
MCM-22, MCM-49 und MCM-56 können
in der US-A-5 600
048 gefunden werden.
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Zeolith
USY ist ein kommerzielles Material, das in großen Mengen als Katalysator
für das
Cracken von Öl
erhältlich
ist. Er wird durch die Stabilisation von Zeolith Y durch ein Verfahren
des wiederholten Ammoniumaustauschs und der kontrollierten Dampfbehandlung
hergestellt. Verfahren für
die Herstellung von Zeolith USY sind in den US-A-3 402 466 (McDaniel),
3 923 192 (Maher) und 3 449 070 (McDaniel) beschrieben. Siehe auch Wojciechowski,
Catalystic Cracking, Catalysts, Chemistry and Kinetics, Chemical
Industries, Band 25, Marcel Decker, New York, 1986, ISBN 0-8247-7503-8,
worauf für
eine Beschreibung von Zeolith USY, seiner Herstellung und Eigenschaften
Bezug genommen wird.
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Zeolith β ist in der
US-A-3 308 069 beschrieben.
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ZSM-4
ist in der US-A-3 923 639 beschrieben.
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Ferner
können
erfindungsgemäß andere
Katalysatoren verwendet werden, die einen Zeolith einschließen, der
sowohl Ammonium als auch protonische Spezies aufweist, die mit den
austauschbaren Stellen des Zeoliths verbunden sind. Solche Katalysatoren
sind in der US-A-5 457 254 beschrieben.
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Vorzugsweise
umfassen die erfindungsgemäßen Katalysatoren
die Wasserstoffform des Zeoliths, in der Protonen mit zumindest
einigen und vorzugsweise einer Mehrheit der negativ geladenen tetraedrischen Aluminiumstellen
in dem Zeolith verbunden sind.
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Andere
Katalysatoreigenschaften, die die Herstellung von Polyolefinen beeinflussen,
können
das Siliciumdioxid zu Aluminiumoxid-Verhältnis, Metallmodifikation,
Kristallgröße und Katalysatorbindemittel
einschließen.
Für die
meisten Zeolithe wie MCM-22, MCM-56 und MCM-36 weisen die Zeolithe
mit niedrigem Verhältnis
von Siliciumdioxid-zu-Aluminiumoxid allgemein höhere α-Werte und daher höhere Aktivität auf. Typischerweise
kann ein Verhältnis
von Siliciumdioxid zu Aluminiumoxid von etwa 5 bis etwa 1000 verwendet
werden, vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 300. Für andere Zeolithe wie Zeolith
Y, USY oder dealuminierten Y kann ein höheres Verhältnis von Siliciumdioxid zu
Aluminiumoxid, d.h. größer als
5, höhere
Aktivität
liefern, was wünschenswert
ist, weil die Zeolithe langsamer altern.
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Die
erfindungsgemäßen Zeolithe
können
ferner mit anderen Metallkomponenten modifiziert werden, um solche
Eigenschaften wie Aktivität,
Altern, Regeneration und Stabilität zu verbessern. Beispiele
für modifizierende
Metallkomponenten schließen
Gruppe IIIB, IVB, VB, VIB, VIIB, VII und Seltenerdmetallkationen
ein. Die Menge des Metalls sollte im Allgemeinen nicht so hoch sein,
dass sie die Diffusion der Reaktanten und Produkte zu und von den
aktiven Zentren des Katalysators inhibiert. Typischerweise beträgt die Menge
an modifizierendem Metall weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katalysators, und kann durch typische Imprägnierungsmethoden
erzeugt werden.
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Die
Kristallgröße der erfindungsgemäßen Zeolithe
kann die Polyolefinherstellung ebenfalls beeinflussen. Im Allgemeinen
sind Zeolithe mit kleiner Kristallgröße bevorzugt, weil sie mehr
Oberfläche
bieten, um dem Reaktant und dem Produkt zu erlauben, zu und von
den aktiven Stellen des Zeoliths zu diffundieren. Die Kristallgröße sollte
jedoch nicht zu klein sein, so dass die katalytische Stabilität verlorengeht.
Typischerweise weisen die erfindungsgemäßen Zeolithe Kristallgrößen von
etwa 0,01 bis etwa 5 μm,
vorzugsweise von etwa 0,01 bis etwa 2 μm auf.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator
kann mit einem Matrixmaterial oder Bindemittel zu einem Verbundmaterial
zusammengefügt
werden, das gegenüber
den im vorliegenden Verfahren verwendeten Temperaturen und sonstigen
Bedingungen widerstandsfähig
ist. Die Bindemittelmaterialien können inaktive Materialien wie synthetische
oder natürlich
vorkommende Zeolithe sowie an organische Materialien wie Tone, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid
oder Siliciumdioxid-Aluminiumoxid einschließen. Die letzteren können entweder
natürlich
vorkommen oder in Form von gelatinösen Fällungsprodukten oder Gel einschließlich Mischungen
aus Siliciumdioxid und Metalloxiden. Bindemittel, die eingebaut
werden, um die Bruchfestigkeit und andere physikalische Eigenschaften
des Katalysators unter kommerziellen Verfahrensbedingungen zu verbessern,
schließen
natürlich vorkommende
Tone, z.B. Bentonit und Kaolin, sowie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid,
Zirkoniumdioxid, Titandioxid und Mischungen davon ein, sind jedoch
nicht auf diese begrenzt.
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Die
Polymerisationsreaktion wird so durchgeführt, dass die Olefine und der
Katalysator in einer geeigneten Reaktionszone wie z.B. in einem
kontinuierlichen Festbettfließreaktor,
der ein festes Bett aus Katalysatorzusammensetzung enthält, unter
wirksamen Reaktionsbedingungen kontaktiert werden. Andere Reaktoren schließen einen
Satzreaktor ein, in dem der Katalysator und die Ausgangsolefine
zusammen vermischt werden, wobei in einem Reaktor über eine
bestimmte Zeitdauer und bei einer bestimmten Temperatur gerührt wird, oder
einen kontinuierlich gerührten
Tankreaktor (CSTR), in dem der Katalysator und die Ausgangsolefine
kontinuierlich in einen gerührten
Reaktor zugegeben werden, und das Produkt und der Katalysator kontinuierlich aus
dem gerührten
Tank entfernt werden, oder einen Reaktor vom Drehtrommeltyp, in
dem der Katalysator in einer Trommel suspendiert wird und die Olefine
kontinuierlich in den Reaktor eingebracht werden und Produkte kontinuierlich
aus dem Reaktor abgezogen werden.
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Die
Polymerisationsreaktionsbedingungen schließen typischerweise eine Temperatur
von 100 °C
bis 300 °C,
vorzugsweise 150 °C
bis 250 °C
ein.
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Typische
Reaktionsdrücke
schließen
einen Druck von 10,1 bis 10,130 kPa (0,1 bis 100 atm), vorzugsweise
50,65 bis 5,065 kPa (0,5 bis 50 atm) ein. Der benötigte Druck
kann durch Druckhal tung mit Inertgas, vorzugsweise mit Stickstoff
und/oder Wasserstoff, aufrechterhalten werden.
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Typische
Reaktionszeiten betragen in einem Satzreaktor von 0,5 bis 100 Stunden,
vorzugsweise von 1 bis 50 Stunden. Die Reaktionszeit ist von der
Temperatur und der Menge an in dem Verfahren verwendeten Katalysator
abhängig.
Im Allgemeinen fördern
hohe Reaktionstemperaturen und eine hohe Katalysatorbeladung schnellere
Reaktionsgeschwindigkeiten.
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Im
Allgemeinen beträgt
die Menge an eingebrachtem Katalysator in einem Aufschlämmungssatzreaktor
0,1 Gew.-% bis 15 Gew.-% der Reaktionsmischung. Eine niedrigere
Katalysatorbeschickung kann längere Reaktionszeiten
verursachen und eine höhere
Katalysatorbeschickung kann unwirtschaftlich zu fahren sein, und
kann eine Verstopfung des Filters während der Stufe der Katalysatorentfernung
verursachen. Vorzugsweise ist die Katalysatorbeschickung 0,2 Gew.-%
bis 10 Gew.-%. Die Reaktion kann in kontinuierlichem Festbettbetrieb
durchgeführt
werden, wobei der Katalysator in Pelletform oder in extrudierter
Form vorliegt, und gepackt in einen Röhrenreaktor, der auf eine gewünschte Temperatur
erwärmt
ist. Bei einer Betriebsweise vom Typ Festbett, kann das Einsatzmaterial
mit etwa 0,1 g/g Katalysator pro Stunde bis etwa 20 g/g Katalysator
pro Stunde eingebracht werden. Bevorzugte Raten betragen von 0,12
g/g Katalysator pro Stunde bis etwa 10 g/g Katalysator pro Stunde.
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Die
Polymermischung kann nach der Reaktion nicht-umgesetztes Monomer, Dimer, Trimer oder
Tetramer enthalten. Im Allgemeinen sind an Dimer- und Trimer-reiche
Flüssigkeiten
bevorzugt, weil diese typischerweise niedrige Viskositäten aufweisen
und in Formulierungen für
Schmierstoffe der Qualität
von Mehrbereichsmotorölen
verwendet werden können.
An Tetramer- oder Pentamer-reiche Flüssigkeiten weisen typischerweise
höhere
Viskosität
auf und können
in Industrieölen
sowie in Motorenölen
verwendet werden. Im Allgemeinen neigen höhere Reaktionstemperaturen,
längere
Reaktionszeiten und höhere
Men gen an Katalysatorbeschickung dazu, die Menge an Polymeren mit
einer höheren
Menge an Monomeren zu erhöhen.
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Typischerweise
werden die nicht-umgesetzten Monomere aus der Mischung durch Destillation
entfernt und können
rückgeführt oder
in anschließenden
Polyolefinsynthesen erneut verwendet werden. Nach dem Strippen des
Monomers setzt sich die Reaktionsmischung aus Dimeren, Trimeren,
Tetrameren und anderen höheren
Polymeren des Ausgangsolefins oder der Ausgangsolefinmischung zusammen.
In Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung der Polyolefine können
bestimmte Polymere bevorzugt sein und können durch Destillation isoliert
werden. Zum Beispiel sind, wie oben angemerkt, Dimere des Ausgangsolefins
oder der Ausgangsolefinmischung typischerweise für die Verwendung in Motorölformulierungen
bevorzugt, weil Dimere im Allgemeinen die beste Kombination aus
niedriger Viskosität
und – niedriger
Flüchtigkeit
liefern. Beispiele für bevorzugte
Produkte schließen
Dimere aus C14-, C16-
C18- und C20-Olefinen
ein. Die Co-Dimere von C14- und C16-Olefinen, z.B. C14/C18, C14/C20, C16/C18 oder C14/C16/C18 sind insbesondere
als Schmierstoffbasismaterialien brauchbar. Im Allgemeinen kann
der Gehalt an Dimer oder Co-Dimer größer als 30 Gew.-%, insbesondere
größer als
60 Gew.-%, des Reaktionsprodukts betragen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polymerisationsprodukt Dimere von α-Olefinen mit mehr als 14 Kohlenstoffatomen
einschließlich
1-Tetracen, 1-Hexadecen und 1-Octadecen, entweder rein oder als
Mischungen. Typischerweise umfassen die Poly-α-Olefine mehr als etwa 40 Gew.-%
Dimer und insbesondere mehr als etwa 60 Gew.-% Dimer dieser α-Olefine.
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Die
erfindungsgemäßen Schmierstoffprodukte
können
höhere
Oligomere wie Trimer und Tetramer umfassen. Typischerweise kann
das Polymerisationsprodukt 1 bis 80 Gew.-% Trimer der Ausgangsolefine,
vorzugsweise 2 bis 40 Gew.-% und insbesondere 2 bis 30 Gew.-% umfassen.
Eine typische Olefinoligomermischung kann 50 bis 98 Gew.-% Dimer
und 2 bis 40 Gew.-% Trimer umfassen, wobei das verbleibende Produkt aus
Tetramer oder anderen höheren
Oligomeren zusammengesetzt ist. In einer bevorzugten Oligomermischung
umfasst die Zusammensetzung 60 bis 98 Gew.-% Dimer und 2 bis 40
Gew.-% Trimer.
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Das
resultierende Produkt wird als Nächstes
typischerweise durch herkömmliche
Verfahren hydriert. Zum Beispiel kann Palladium auf Kohlenstoffkatalysator
oder Nickel auf Kieselgurkatalysator oder ein andere wohl bekannter
Hydrofinishingkatalysator verwendet werden. Hydrierungsbedingungen
schließen
Temperaturen von 25 °C
bis 400 °C
und Wasserstoffdruck von 1013 bis 10 130 kPa (1 bis 100 atm) ein.
Das hydrierte Produkt weist im Allgemeinen eine Bromzahl von weniger
als 2 auf, wie mittels ASTM-Methode 1159 gemessen. Der hydrierte
Rückstand
kann destilliert werden, um ein Schmierstoffprodukt zu isolieren,
das das gewünschte
Polymer oder die gewünschten
Polymere enthält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die chemische Struktur des hydrierten Dimers:
in der jeder von R', R'', R
a und R
b eine Alkylgruppe mit 1 bis 28 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 16 Kohlenstoffatomen und insbesondere 1 bis 12
Kohlenstoffatomen ist, und z eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist. Vorzugsweise
beträgt
die Summe der Kohlenstoffe in R' und
R
a weniger als die kleinste Zahl der Kohlenstoffe
in dem Ausgangsolefin oder den Ausgangsolefinen. Ähnlich ist
die Summe der Zahl der Kohlenstoffatome in R'' und
R
b weniger als die kleinste Zahl der Kohlenstoffe
in dem Ausgangsolefin oder den Ausgangsolefinen.
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Die
chemische Struktur der erfindungsgemäß hergestellten Polyolefine
(siehe z.B. Tabelle 3) trägt
zu vielen ihrer verbesserten Eigenschaften bei. Zum Beispiel sind
hydrierte erfindungsgemäße Polyolefine
durch Pourpoints unterhalb von – 10 °C, vorzugsweise
unterhalb von –15 °C, insbesondere
unterhalb von –20 °C (Herzog
Pourpoint-Apparatur) gekennzeichnet. Typischerweise liegen die Poupoints
im Bereich von –15
bis –85 °C. Die Poly-α-Olefine
halten ferner einen exzellente Viskositätsindex von größer als
90, insbesondere größer als
100 (ASTM D445) aufrecht. Typischerweise liegt der Viskositätsindex
im Bereich von 100 bis 170. Die Poly-α-Olefine
weisen im Allgemeinen Viskositäten
bei 100 °C
von oberhalb von etwa 310–6 m2/s
(3 cSt), insbesondere von oberhalb von etwa 3310–6 m2/s (3,3 cSt) (StM D445) auf. Typischerweise
weisen die erfindungsgemäßen Poly-α-Olefine
im Allgemeinen Viskositäten
bei 100 °C
im Bereich von vorzugsweise 3,3·10–6 m2/s bis 8,0·10–6 m2/s (3,3 cSt bis 8,0 cSt) auf.
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Wie
in den Beispielen gezeigt behalten die hydrierten Polyolefine ferner
niedrige Flüchtigkeit
bei. Zum Beispiel weisen das erfindungsgemäße Polymer und die erfindungsgemäßen Polymermischungen
eine Noack-Flüchtigkeit
von unterhalb von 35 Gew.-%, insbesondere von unterhalb von 25 Gew.-%
auf. Typischerweise weisen die Poly-α-Olefine eine Noack-Flüchtigkeit
im Bereich von 2 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 25 Gew.-%
auf. Im Bezug auf eine detaillierte Beschreibung der Messungen der
Noack-Flüchtigkeit
siehe K. Noack, Angew. Chem., 49, 385 (1936) oder Testmethode DIN
58-581. 1 trägt die Produktflüchtigkeit
gegen die Viskosität
auf. Die durchgehende Linie zeigt die Flüchtigkeit eines Satzes von
kommerziellen Poly-α-Olefinflüssigkeiten,
erhältlich
aus einer kommerziellen Quelle wie Mobil Chemical Co. oder Chevron
Chemicals Co., hergestellt aus 1-Decen und einem Friedel-Crafts-Katalysator.
Die Quadrate geben die Flüchtigkeit für Poly-α-Olefine
wieder, die gemäß den erfindungsgemäßen Beispielen
2 und 3 hergestellt sind. Wie 1 zeigt,
zeigen die erfindungsgemäßen Poly- α-Olefine niedrigere oder gleiche
Flüchtigkeiten
im Vergleich zu den kommerziell erhältlichen Poly-α-Olefinen.
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Die
resultierenden hydrierten Polyolefine können in funktionalen Hochleistungsflüssigkeiten
(Fluids) wie Schmiermittel für
Autokurbelgehäuse,
verschiedene Motorenschmierstoffe und als industrielle Schmierstoffe
verwendet werden. Die hydrierten Polyolefine können als das einzige Basismaterial
oder gemischt mit anderen synthetischen Fluids wie Alkylaromatenfluids,
Estern, Polyalkylenglykolen oder anderen Typen von Poly-α-Olefinen
wie Poly-α-Olefinen
mit hoher Viskosität
oder Polyisobutylen (PIB) und anderen synthetischen Kohlenwasserstofffluids
verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Polyolefine können ferner
mit Mineralölbasismaterialien
gemischt werden, die aus der herkömmlichen Verarbeitung von Schmierstoffen
erzeugt werden, d.h. Gruppe I-Basismaterialien, oder können mit
speziell verarbeiteten Basismaterialien wie durch Hydroprocessing
verarbeiteten Gruppe II- oder Gruppe III-Basismaterialien oder mit hydroisomerisierten
Fischer-Tropsch-Fluids
gemischt werden. Solche Gemische können verbesserte Leistungseigenschaften
liefern.
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In
den fertigen Schmierstoffen können
andere typische Additive wie Viskositätsindexverbesserer, Detergens,
Dispergiermittel, Rostschutzmittel, Antiverschleißadditive,
Antioxidantien, Extremdruckadditive, Reibungsmodifizierungsmittel,
Pourpoint oder Trübungspunkterniedriger,
Demulgatoren, Korrosionsinhibitoren und Schauminhibitoren zugesetzt
werden, um die Leistungseigenschaften des Produkts weiter zu verbessern. Beispiele
für fertige
Schmierstoffprodukte schließen
Autokurbelgehäuseöle, Übertragungsflüssigkeiten,
Autogetriebeschmiermittel, industrielle Getriebeschmiermittel, Fettprodukte,
Kompressor- oder Pumpenöle,
Kühlschmierstoffe,
hydraulische Flüssigkeiten,
Metallarbeitsflüssigkeiten,
Bohrflüssigkeiten
und Zweitaktmotorenöle
ein.
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Durch
sorgfältige
Auswahl des Ausgangsmaterials, der Reaktionsbedingungen und Katalysatoren können die
Eigenschaften der resultierenden Polyolefine gesteuert werden. Zum
Beispiel kann die Optimierung der Leistungseigenschaften die Einstellung
der Größe der Ausgangsolefine
einschließen,
so dass die kleinsten Dimere mehr als etwa 28 Kohlenstoffatome in
dem Endprodukt aufweisen, oder das Auswählen von Katalysatoren wie
MCM-22 oder MCM-56, um den Dimergehalt zu maximieren, oder durch
Auswählen
der niedrigstmöglichen
Reaktionstemperaturen bei der höchstmöglichen
Umwandlung von Ausgangsolefinen in Polymere. Die Polyolefinbasismaterialien
für Hochleistungsautokurbelgehäusemotorenöle weisen
im Allgemeinen niedrige Viskositäten
(< 5 cSt bei 100 °C), niedrigen
Pourpoint (< –40 °C) und niedrige
Flüchtigkeit
(< 15 % durch den
Noack-Test) auf. Die erfindungsgemäßen Poly-α-Olefine können zur Formulierung von vollsynthetischen
oder halbsynthetischen (wenn mit Mineralbasismaterialien oder mit
durch Hydroprocessing verarbeiteten Basismaterialien gemischt) bereichsübergreifenden,
treibstoffeffizienten Schmierstoffen wie Schmierstoffen der Viskositätsklassen
SAE OW-20, OW-30, OW-40, 5W-20, 5W-30, 5W-40, 5W-50, und 5W-60 verwendet
werden.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die Art und Weise der Herstellung
der vorliegenden Zusammensetzungen und die physikalischen Eigenschaften
typischer Produkte. Ferner zeigen die Beispiele die Vorteile der Verwendung
von Zeolithkatalysatoren zur Herstellung von synthetischem Basismaterial
mit hohem VI, niedrigem Pourpoint und niedriger Flüchtigkeit
aus α-Olefin,
das nicht typischerweise in herkömmlichen
Poly-α-Olefin-Synthesen verwendet
wird.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 (zu Vergleichszwecken)
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250
g 1-Hexadecen und 5 g eines BF3/H3PO4-Komplexes wurden
in einem 500 cm3 Rundkolben 20 Stunden bei
40 °C unter
einer Stickstoffatmosphäre
gerührt.
Die Reaktion wurde durch Quenschen mit einer 5 % NaOH-Lösung beendet.
Die organische Schicht wurde getrocknet und destilliert, um nicht-umgesetztes
Ausgangsmaterial zu entfernen. Das restliche Produkt wurde dann
bei 60 °C
und 3447,5 kPa (500 psi) Wasserstoff unter Verwendung von 1 Gew.-%
eines 5 % Palladium-auf-Kohlenstoffkatalysators hydriert. Aus diesem
hydrierten Rückstand
wurde ein enger Schnitt der Schmierstofffraktion weiter destilliert,
um die zumeist hydrierte Hexadecendimerfraktion zu isolieren. Die
Eigenschaften sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Beispiel 2
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250
g 1-Hexadecen und 5 G eines MCM-22-Katalysators (Aluminiumoxid-gebunden,
bei 500 °C
calciniert und zu einem Pulver zerkleinert) wurden in einem 500
cm3 Rundkolben gemischt. Die Mischung wurde 20
Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre auf 200 °C erwärmt. Die Mischung wurde dann
auf Raumtemperatur gekühlt
und filtriert, um den Katalysator zu entfernen, und durch Vakuumdestillation
wurde flüssiges
Produkt isoliert. Das flüssige
Produkt wurde dann wie in Beispiel 1 hydriert und die Schmierstoffeigenschaften
sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Das Schmierstoffprodukt mit 5,5·10–6 m2/s (5,51 cSt) wies einen VI von 131, einen
Pourpoint von –30 °C und eine
Noack-Flüchtigkeit
von 7,5 % auf. Im Vergleich zu dem Produkt aus Beispiel 1, wies
das Produkt aus Beispiel 2 einen viel besseren Pourpoint (–30 °C gegenüber –9 °C) und behielt dennoch
einen exzellenten VI und exzellente Noack-Flüchtigkeit bei.
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Beispiel 3
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Ein
Teil des hydrierten Schmierstoffprodukts aus Beispiel 2 wurde weiter
destilliert, um einen engen Schnitt der Schmierstofffraktion zu
isolieren, der das zumeist hydrierte Hexadecendimer enthielt. Die
Schmierstoffeigenschaften sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Wiederum
hat dieses Schmierstoffbasismaterial mit 4,4·10–6 m2/s (4,47 cSt) einen viel besseren Pourpoint, –35 °C, als das
Produkt aus Beispiel 1, während
es einen exzellenten VI und eine exzellente Noack-Flüchtigkeit
beibehält.
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Beispiel 4
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Dem
Verfahren im Beispiel 2 wurde gefolgt, mit der Ausnahme, dass ein
reiner MCM-56-Pulverkatalysator verwendet wurde. Es wurde eine Flüssigkeit
mit 5,1·10–6 m2/s (5,1 cSt) und mit einem VI von 136 und einem
Pourpoint von –31 °C hergestellt.
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Beispiele 5 bis 13
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Es
wurde dem allgemeinen Verfahren aus Beispiel 2 gefolgt, wobei unterschiedliche
Katalysatoren verwendet wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
zusammengefasst.
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Durch
13C-NMR-Analyse wurde die chemische Struktur
eines Polyolefins, das unter Verwendung eines herkömmlichen
BF
3-Katalysators (siehe Beispiel 1) hergestellt
war, mit der chemischen Struktur des erfindungsgemäß hergestellten
Polyolefins (siehe Beispiele 2, 5 bis 7 und 11 bis 13) verglichen.
90,5 MHz
13C-Lösungs-NMR-Spektra wurden für jede Probe
auf einem Bruker 360 MHz AMX-Spektrometer unter Verwendung einer
10gew.-%igen Lösung
der Probe in CDCl
3 erhalten, wobei Tetramethylsilan
(TMS) als Referenz für
die chemische Verschiebung verwendet wurde. Ein besonderes Strukturmerkmal
in dem Polyolefin, das analysiert wurde, war die Zahl der anwesenden
-(CH
2)
n-Einheiten,
in denen n größer als
oder gleich 4 ist. Wie in der folgenden Tabelle 3 gezeigt ist, enthält die erfindungsgemäße Kohlenwasserstoffflüssigkeit
weniger als etwa 35 Gew.-% -(CH
2)
n≥4-Einheiten
und insbesondere weniger als 30 Gew.-% -(CH
2)
n≥4-Einheiten. TABELLE
3
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Beispiele 14–17
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Dem
allgemeinen Verfahren aus Beispiel 2 wurde gefolgt, wobei verschiedene α-Olefine
und gemischte α-Olefine
als Ausgangsmaterialien verwendet wurden. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 4 zusammengefasst.
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Beispiel 18 (Vergleich)
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Es
wurde den allgemeinen Verfahren und Bedingungen der Beispiele 10
und 11 gefolgt mit der Ausnahme, dass ein Katalysator vom Typ ZSM-5
anstelle von V-MCM-56 oder H-MCM-56 verwendet wurde. Die Verwendung
des ZSM-5-Zeolithe führte
dazu, dass nach 24-stündiger
Reaktion lediglich 28 % des Hexadecens in Produkt im Schmierstoffbereich
umgewandelt waren. In den anderen Beispielen in Tabelle 2 wurden im
Allgemeinen mehr als 40 % des Hexadecen-Einsatzmaterials durch USY,
Beta oder ZSM-12 in Schmierstoff umgewandelt, und mehr als 80 %
des Einsatzmaterials wurden durch Katalysatoren vom Typ MCM-22 oder MCM-56
in Schmierstoff umgewandelt. Der Vergleich ist ferner in 2 veranschaulicht,
die zeigt, dass Zeolithe mit kleineren Poren, die stärker beschränkt sind,
wie Katalysatoren vm ZSM-5-Typ, für die Umwandlung von großem Olefin
in Schmierstoffprodukt weniger geeignet sind.