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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die dynamische Konfiguration
einer Benutzereinrichtung bzw. der Anwendungen in der Benutzereinrichtung,
die mit einer Vielfalt externer Netze (beispielsweise dem Internet,
einem Intranet) über
eine Zugangstechnik verbunden werden kann, die eine Vielzahl von
Dienstgüte-(QoS-)Flüssen unterstützt. Die Erfindung
ist insbesondere für
die Abbildung von Paketdaten auf PDP-Kontexte für GPRS-(General Packet Radio Service, Allgemeiner
Paketfunkdienst)Teilnehmer mit Mehrfachsitzungen und gleichzeitig
aktiven Anwendungen relevant.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Auf
typische Netze wie ein Internet-Netz kann auf vielerlei Wegen (GPRS,
WLAN, ADSL-Modem, usw.) zugegriffen werden. Außerdem unterstützen viele
Zugangstechnologien eine Vielzahl von Qos-Flüssen (GPRS, ADSL, RSVP, usw.).
Gleichzeitig wird dieselbe Benutzereinrichtung oft zum Zugreifen
auf verschiedene Netze verwendet. Ein typisches Beispiel ist ein
GPRS-Netz, wo eine
Benutzereinrichtung mit dem Internet oder einem Intranet unter Verwendung
verschiedener Zugangspunkte verbunden werden kann. GPRS ist die
in GSM und UMTS (unter Verwendung von WCDMA(Wideband Code Division Multiple
Access, Breitband-Codemultiplex-Zugang)-Funk) verwendete Pakettechnik. In GPRS
ist jeder QoS-Fluss
mit einem PDP-Kontext (einer logischen Verbindung von der Benutzereinrichtung
zum externen Netz) assoziiert, siehe beispielsweise WO 99/05828.
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In
einer in 1 gezeigten PDP-(Packet Data
Protocol, Paketdatenprotokoll)Kontext-Aktivierungsprozedur sendet
eine MS (Mobilstation) eine PDP-Kontext-Aktivierungsanforderungsnachricht mit PDP-Typ,
PDP-Adresse, APN
(Access Point Name, Zugangspunktname) und QoS (Quality of Service, Dienstgüte) angefordert
zu einem SGSN (Serving GPRS Support Node, bedienender GPRS-Unterstützungsknoten)
in einem PLMN (Public Land Mobile Network, öffentliches Fernsprechnetz).
QoS angefordert gibt das gewünschte
QoS-Profil an. Der SGSN validiert die PDP-Kontext-Aktivierungsanforderung optional
unter Verwendung von PDP-Typ, PDP-Adresse und APN.
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Kann
eine GGSN-(Gateway GPRS Support Node, Gateway-GPRS-Unterstützungsknoten)Adresse
erhalten werden, sendet der SGSN eine PDP-Kontext-Erzeugungsanforderungsnachricht
mit PDP-Typ, PDP-Adresse, APN und QoS ausgehandelt zu dem betroffenen
GGSN. Der GGSN kann den APN zum Herausfinden eines externen Netzes
verwenden. Ein Auswahlmodus gibt an, ob ein teilnehmender APN ausgewählt wurde,
oder ob ein durch die MS gesendeter nicht teilnehmender APN oder
ein durch den SGSN ausgewählter
nicht teilnehmender APN ausgewählt
wurde. Der GGSN kann den Auswahlmodus zum Entscheiden darüber verwenden,
ob die PDP-Kontext-Aktivierung
angenommen oder verworfen werden soll. Fordert beispielsweise ein
APN eine Teilnahme an, ist der GGSN zum Annehmen lediglich der PDP-Kontext-Aktivierung
eingerichtet, die einen teilnehmenden APN anfordert, wie es vom SGSN
mit Auswahlmodus angegeben ist. Der GGSN erzeugt einen neuen Eintrag
in seiner PDP-Kontext-Tabelle und erzeugt eine Abrechnungs-ID. Der neue
Eintrag ermöglicht
dem GGSN das Lenken von PDP PDUs (Packet Data Units, Paketdateneinheiten) zwischen
dem SGSN und dem externen PDP-Netz und das Beginnen der Gebührenerfassung.
Der GGSN gibt eine PDP-Kontext-Erzeugungsantwortnachricht mit PDP-Adresse,
QoS ausgehandelt und Gebühren-ID
zum SGSN zurück.
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Ist
die vom SGSN empfangene ausgehandelte QoS mit dem aktivierten PDP-Kontext
inkompatible, verwirft der GGSN die PDP-Kontext-Erzeugungsanforderungsnachricht.
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Der
SGSN gibt eine PDP-Kontext-Aktivierungsannahmenachricht
zu der MS zurück.
Der SGSN kann nun PDP PDUs zwischen dem GGSN und der MS lenken und
die Gebührenerfassung
beginnen.
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GPRS
kann verschiedene QoS-Flüsse
für eine
eindeutige PDP-Adresse (beispielsweise eine IPv4- oder IPv6-Adresse)
unterstützen,
die jeweils einem PDP-Kontext entsprechen. In 3GPP Release 99 verwendet
das QoS-Verfahren einen Satz an Filtern, die Traffic Flow Template
(TFT, Verkehrsflussmaske) genannt werden, und Informationen im IP-Header, wie
ein Diensttyp(Type of Service, ToS)-Feld oder eine UDP-(User Datagram
Protocol, Benutzerdatagrammprotokoll)Portnummer zum Bestimmen, zu welchem
PDP-Kontext ein IP-Paket gehört.
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Die
MS bildet Uplink-Pakete auf den richtigen PDP-Kontext ab, und der
GGSN bildet Downlink-Pakete auf den richtigen PDP-Kontext unter
Verwendung der TFT ab. Es ist anzumerken, dass die MS die GGSN TFT
konfiguriert.
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Obwohl
dieses QoS-Verfahren eine Unterscheidung des Verkehrs ermöglicht,
ist es aus verschiedenen Gründen
nicht immer leicht anzuwenden:
- – Anwendungen
verwenden nicht immer feste Portnummern,
- – eine
durchgängige
Verschlüsselung
kann die UDP-Portnummer
für den
GGSN unzugänglich machen,
- – ToS-Werte
werden durch den Betreiber ausgewählt, so dass eine Anwendung
verschiedene ToS-Werte in verschiedenen Netzen haben kann, und/oder
- – ToS-Werte
können
durch Rand-Router am Punkt der Verbindung zwischen zwei ISPs (Internet-Serviceprovidern)
geändert
werden.
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Ein
typisches Anwendungsbeispiel ist ein H323-Ruf. Ein Verlass auf die
Portnummer ist nicht sinnvoll, da manche Protokolle der H323-Familie, beispielsweise
H245, einen dynamischen Port verwenden. Die Verwendung der Portnummer
wird gerade unmöglich,
wenn Verschlüsselung
verwendet wird.
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Üblicherweise
ist der Endpunkt einer IP-Verbindung der Benutzereinrichtung ein
Server in einem IP-Netz, der durch den Betreiber des IP-Netzes gesteuert
wird, beispielsweise ein Callserver, oder der Endpunkt ist ein Server
im Internet oder im Intranet, der nicht durch den IP-Netzbetreiber
gesteuert wird. Allerdings kann eine Kommunikation auch zwischen zwei
Benutzereinrichtungen (beispielsweise ein VoIP-Ruf), die über verschiedene
Betreibernetze verbunden sind, errichtet werden.
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Das
allgemeine Problem ist daher, wie QoS für Anwendungen richtig konfiguriert
werden kann, die über
verschiedene Zugänge
und mit verschiedenen Netzen verbunden werden können, insbesondere die durch
die Zugangstechnik verwendeten QoS-Parameter, das zur Auswahl des
geeigneten QoS-Flusses verwendete Filter, und die in dem Netz verwendeten
QoS-Parameter (beispielsweise ToS), wo die Verbindung errichtet
wird, richtig konfiguriert werden können. Ein weiteres Problem
besteht darin, wie Filter für
Anwendungen einzustellen sind, die keine feste Portnummer verwenden,
oder bei denen die Portnummer aufgrund von Verschlüsselung
nicht gelesen werden kann.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, dass ToS-Einstellungen oft proprietär sind.
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KURZZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der Erfindung ist das Lösen
der vorstehend angeführten
Probleme und die Bereitstellung einer QoS-bezogenen Konfiguration für jede Anwendung,
selbst wenn Verschlüsselung
verwendet wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein System nach Anspruch 1 gelöst. Die Aufgabe wird auch durch
eine Konfigurationseinrichtung nach Anspruch 14 gelöst. Außerdem wird
die Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 19 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst
ein Paketdatennetzsystem zum Lenken von Paketen, die zu verschiedenen
Dienstgüteflüssen gehören, eine
Teilnehmereinrichtung zum Initiieren von Anwendungen mit assoziierten
Dienstgüteflüssen in
einer Mehrfachsitzungsverbindung. Die Teilnehmereinrichtung kann einen
Laptop oder dergleichen und ein „Modem" oder eine Zugangseinrichtung (beispielsweise
ein ADSL-Modem oder eine Mobilstation) zum Senden von Datenpaketen
zu einem Paketdatennetz wie einem Betreiber-IP-Netz umfassen. Die
Teilnehmereinrichtung kann auch die Anwendung und das Modem in derselben
Einrichtung integrieren, wie im Nokia-Communicator.
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Die
Unterscheidung von zwei Fällen
ist wichtig:
- – die Anwendung ist mit der
Zugangstechnik eng integriert, so dass sie die erforderliche QoS
und den QoS-Fluss, den sie verwenden sollte, angeben kann. Dies
ist im Fall einer integrierten Einrichtung typisch aber nicht notwendig.
- – die
Anwendung ist nicht eng mit der Zugangstechnik integriert, so dass
sie die erforderliche QoS unter Verwendung eines generischen API angeben
kann, und den QoS-Fluss, den sie verwenden sollte, nicht direkt
identifizieren kann. Stattdessen muss das Modem den von verschiedenen
Anwendungen empfangenen Verkehr auf verschiedene QoS-Flüsse unter
Verwendung seiner eigenen Filter abbilden. Dies ist bei einer separaten
Einrichtung typischerweise, aber nicht unbedingt der Fall.
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Das
System umfasst ferner eine Konfigurationseinrichtung wie einen Konfigurationsserver
(beispielsweise einen Policy-Server), der in dem Betreiber-IP-Netz
platziert sein kann. Die Konfigurationseinrichtung erhält für jede initiierte
Anwendung Diensttypinformationen eines Netzknotens, der die Anwendung
leitet, wie eines Betreiberanwendungsserver, Medien-Gateway, H323-Gatekeeper, Laptop, usw.
Dann stellt die Konfigurationseinrichtung die Konfigurationsinformationen
der Teilnehmereinrichtung zur Verfügung. Diese Informationen werden
aus den erhaltenen Diensttypinformationen und möglicherweise aus der Betreiberpolitik
hergeleitet. Diese Informationen enthalten QoS-Parameter, die einen QoS-Fluss
(beispielsweise ein GPRS QoS-Profil), Filter für Uplink und Downlink (beispielsweise
TFT) und durch die Anwendung zu verwendende Parameter (ToS oder
Portnummer) definieren.
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Das
System umfasst ferner einen Gateway-Knoten, wie einen GGSN, der
die Zugangstechnologie mit dem Betreiber-IP-Netz verbindet, um Pakete zwischen dem
Netz und der Teilnehmereinrichtung auszutauschen. Dieser Gateway
sollte den richtigen QoS-Fluss für
jede Anwendung unter Verwendung der Filter unter Verwendung beispielsweise
des ToS-Feldes ankommender Pakete auswählen. Die Teilnehmereinrichtung
verwendet die erhaltenen Konfigurationsinformationen zum Einstellen
der Filter und des assoziierten Dienstgüteflusses im Gateway-Knoten.
Der Gateway-Knoten kann die Pakete in den richtigen QoS-Fluss auf
der Grundlage des durch die Benutzereinrichtung eingestellten Filters und
des Paket-Headers (beispielsweise ToS-Feld) lenken. Es ist anzumerken,
dass die Benutzereinrichtung das Filter im Gateway-Knoten einstellt,
da dann, wenn keine dynamische Konfiguration angewendet wird, die
Anwendung in der Benutzereinrichtung die einzige Größe ist,
die das Filter geeignet einstellen kann. Dies ist der Fall in GPRS,
wo die MS die TFT einstellt. Es wird angenommen, dass dasselbe generische
Verfahren bei der dynamischen Konfiguration beibehalten wird, so
dass die Filter des Gateway-Knotens durch die Benutzereinrichtung
eingestellt werden.
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Die
Diensttypinformationen (oder ein anderes vom Filter verwendetes
Feld), die in den durch eine Anwendung gesendeten Paketen markiert
sind, können
durch einen Betreiber des Netzes bestimmt werden, der diese Anwendung
leitet. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird dieses
ToS durch dieselbe Konfigurationseinrichtung in den verschiedenen
Anwendungen eingestellt. In diesem Fall erhält die Konfigurationseinrichtung
diese Parameter direkt. Befindet sich die Anwendung in einem anderen
Netz, das über
einen Rand-Router verbunden ist, der die Diensttypinformationen
der IP-Pakete ändern kann,
kann die gleiche Konfigurationseinrichtung den Rand-Router konfigurieren
und den Servicetyp erhalten, der von der Anwendung im anderen Netz
verwendet wird. Die Konfigurationseinrichtung weiß dann,
mit welchen Diensttypinformationen das Paket markiert sein wird,
das zu einer bestimmten Anwendung gehört, die am Gateway-Knoten ankommt.
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Kann
die Konfigurationseinrichtung die durch die Anwendung eingestellten
Parameter direkt konfigurieren (beispielsweise die Anwendung implementiert
keine dynamische Konfiguration), kann die Konfigurationseinrichtung
ferner Einstellungen, wie Diensttyp-(ToS)Informationen (beispielsweise
DiffServ Codepunkte) der Anwendung(en) in der Teilnehmereinrichtung
erhalten und der Teilnehmereinrichtung die Konfigurationsinformationen
zuführen. Diese
Konfigurationsinformationen sind vorzugsweise Filter beruhend auf
den Diensttypinformationen und geeigneten QoS-Parametern. Dies ist
in 2 gezeigt, wo unter Kenntnis der Einstellungen
der Anwendung und der Betreiberpolitik (hier verwenden Netscape
und Q931 interaktive Klassen, Email verwendet Hintergrundklassen
und UDP/RTP verwendet Konversationsklassen) die Konfigurationseinrichtung
die geeigneten Filter der Teilnehmereinrichtung (beispielsweise
der Mobilstation) angeben kann. Die Teilnehmereinrichtung verwendet
dann das ToS-Feld der von einer Anwendung kommenden IP-Pakete und
das Filter zum Abbilden dieses Uplink-Pakets auf den geeigneten
QoS-Fluss (beispielsweise PDP-Kontext).
Die Teilnehmereinrichtung sendet Pakete zum Netz für jede initiierte
Anwendung entsprechend dem assoziierten Dienstgütefluss, der in der Teilnehmereinrichtung
abgebildet ist.
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Zum
geeigneten Konfigurieren des Gateway (beispielsweise GGSN) muss
die Teilnehmereinrichtung eventuell die Abbildung für die Downlink-Richtung
kennen. Dieser Filtersatz (beispielsweise TFT) wird zuerst von der
Konfigurationseinrichtung zu der Teilnehmereinrichtung und dann
von der Teilnehmereinrichtung zum Gateway gesendet. Der Gateway kann
dann jedes Downlink-Paket in den richtigen QoS-Fluss senden.
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Die
Konfigurationseinrichtung kann Einstellinformationen auf vielerlei
Wegen erhalten:
Zum Einen sind Einstellungen oft sehr statisch.
Beispielsweise verwendet ein bestimmter Anwendungstyp einen festen
UDP-Port. Einige andere Anwendungen verwenden eventuell immer dieselben ToS-Informationen.
In diesem Fall sind die Einstellinformationen lediglich öffentliches
Wissen. Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
kann die Anwendung konfigurierbare Einstellungen aufweisen. In diesem Fall
kann der Betreiber zum Bereitstellen dieser Konfiguration für den Benutzer
fähig sein.
Er kann sie vor dem Verkauf der Anwendung an den Benutzer vorkonfigurieren,
oder er kann eine Fernkonfiguration anwenden, oder er kann eine Übereinkunft
mit der Informationsverwaltungs-(Information Management, IM)Abteilung
einer Firma haben, die geeignete Einstellungen installiert. Im letzten
Fall wird angenommen, dass die Firma eine spezielle Übereinkunft
mit dem Betreiber hat.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur dynamischen Konfiguration einer
Benutzereinrichtung und einer Anwendung in der Benutzereinrichtung
bereit, so dass Paketverkehr der Anwendung über einen geeigneten QoS- Fluss unter Verwendung
geeigneter QoS-Parameter gesendet wird.
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Pakete
werden in dem geeigneten QoS-Fluss unter Verwendung von Filtern
geroutet. Diese Filter verwenden Informationen im Paket-Header,
wie ToS-Informationen zum Abbilden von Paketen auf assoziierte QoS-Flüsse (beispielsweise PDP-Kontexte).
So wird der QoS-Pegel bereitgestellt, der von einer Anwendung verlangt
wird. Die Erfindung stellt eine Einrichtung zum Konfigurieren von Uplink-
und Downlink-Filtern und ihres assoziierten QoS-Flusses für jede von
einer Benutzereinrichtung verwendete Anwendung oder Protokoll bereit.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine PDP-Kontextaktivierungsprozedur.
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2 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines Netzsystems mit einem erfindungsgemäßen Konfigurationsserver.
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3 zeigt
ein System, in dem ein Policy-Server COPS zum dynamischen Konfigurieren der
Benutzereinrichtung verwendet.
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4 zeigt
ein System, in dem ein Konfigurationsserver WAP zum dynamischen
Konfigurieren der MS verwendet.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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2 zeigt
ein Netzsystem gemäß GPRS. Eine
Mobilstation (MS), mit der ein Laptop verbunden werden kann, kann
Mehrfachsitzungen zum Verwenden von Anwendungen oder Protokollen
initiieren, die beispielsweise in einem Betreiber-IP-Netz durch einen
Betreiberanwendungsserver, Medien-Gateway und/oder H323-Gatekeeper
geleitet werden. Für
jede Sitzung wird ein PDP-Kontext mit einer angeforderten QoS durch
die MS in einem (nicht gezeigten) SGSN in Richtung eines GGSN im
Betreiber-IP-Netz aktiviert. Der GGSN muss dann zu den verschiedenen
Anwendungen oder Protokollen gehörende Downlink-Pakete
auf die geeigneten PDP-Kontexte oder QoS-Flüsse abbilden.
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Erfindungsgemäß verfolgt
ein dedizierter, netzspezifischer Konfigurationsserver die ToS-Einstellungen von
im Netzsystem geleiteten Anwendungen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung weiß der
Konfigurationsserver, wie der Laptop die ToS-Bits für jede Anwendung
einstellt. Der Konfigurationsserver erhält dieses Wissen vom Firmen-IT-(Information
Technology)Personal oder anhand der Software, die der Betreiber
für den
Benutzer (bevorzugt ferngesteuert) bereitstellt. Im Fall einer Communicator ähnlichen
integrierten MS kennt der Betreiber die ToS-Einstellung anhand des
Mobiltyps oder Herstellers und versieht den Konfigurationsserver
mit diesem Wissen.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel kann
der Betreiber zum Konfigurieren der Mobileinstellungen, d.h., der
Abbildung zwischen der Anwendung und den ToS-Bits fähig sein.
Dies kann durch Anwenden eines Vorgabestandards oder eines abgemachten
Standards ausgeführt
werden.
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Der
Konfigurationsserver wird mit den ToS-Informationen der im Betreibernetz
geleiteten Anwendungen versehen. Beispielsweise weiß der Konfigurationsserver,
wie der Anwendungsserver die ToS-Bits einstellt. Dabei handelt es
sich um eine direkte Konfiguration, wenn der Anwendungsserver dem
Betreiber oder einem Betreiberpartner gehört. Die Einstellung kann auch
bekannt sein, wenn der Anwendungsserver durch Firmenpersonal aufgebaut wird
und der Betreiber eine Übereinkunft
mit der Firma hat. Ein besonders wichtiger Anwendungsserver ist
ein Callserver, der voraussichtlich vom Betreiber verwaltet wird.
Das Wissen um die Einstellung kann auch aus einem Vorgabestandard
oder abgemachten Standard hergeleitet werden.
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Initiiert
der Teilnehmer eine Sitzung zum Anwenden einer Anwendung, die in
dem in 2 gezeigten Betreiber-IP-Netz geleitet wird, versieht der Konfigurationsserver
dieses IP-Netzes die MS mit ToS-Informationen der Anwendung, um
die MS darüber
zu informieren, wie sie ihre eigene TFT und die GGSN TFT konfigurieren
sollte. Der Betreiber kann MExE (Mobile application Execution Environment, Mobil-Anwendungs-Ausführungsumgebung)
zum Aktualisieren der MS-Konfiguration verwenden, d.h., zum Abbilden
von ToS auf den PDP-Kontext. Konfiguriert die MS die im GGSN zu
verwendende TFT für diese
Sitzung, kann sie die richtigen ToS-Informationen bestimmen, und
der GGSN kann die ToS-Informationen beim Routen von Paketen zu mehreren gleichzeitigen
Sitzungen desselben Teilnehmers verwenden.
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Alternativ
können
die ToS-Informationen zu Beginn vom Konfigurationsserver zu der
MS über eine
Einzelsitzungsverbindung vom Teilnehmer zur Anwendung geliefert
werden, wenn es für
den GGSN offensichtlich ist, welcher PDP-Kontext zu verwenden ist.
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Gibt
es Rand-Router, die mit durchgehenden ToS-Informationen interferieren, muss die
Konfigurationsserveranwendung die Art der Interferenz kennen und
dieser Interferenz entgegenwirken können. Im Fall eines Rand-Routers
des Betreibers kann der Konfigurationsserver dessen Verhalten leicht
kennen und dagegen wirken.
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2 zeigt
ein Beispiel von ToS-Einstellungen und PDP-Kontextabbildungen. Der Konfigurationsserver
kennt die ToS-Einstellungen des Laptops für Netscape (= ToS4), Email
(= ToS3), Q931 (= ToS5) und User Datagram Protocol (UDP)/Real Time Protocol
(RTP, Echtzeitprotokoll) (= ToS11), und versieht die MS mit diesen
ToS-Einstellungen und informiert die MS, wie sie ihre TFT konfigurieren
soll, d.h., wie der Uplink-ToS auf einen PDP-Kontext abzubilden
ist. Wie in 2 gezeigt, bildet die MS ToS4
auf PDP-Kontext 1 (interaktiv), ToS3 auf PDP-Kontext 2 (Hintergrund),
ToS5 auf PDP-Kontext 1 (interaktiv) und ToS11 auf PDP-Kontext 3
(Konversation) ab.
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Desweiteren
kennt der Konfigurationsserver die ToS-Einstellungen des Betreiberanwendungsservers
(Netscape = ToS8, Email = ToS3) und des Medien-Gateway (Q931 = ToS7,
UDP/RTP = ToS13), die die initiierten Anwendungen leiten. Der Konfigurationsserver
stellt diese Einstellungen für
die MS bereit und informiert die MS über die Konfiguration der GGSN
TFT, d.h., die Abbildung des Downlink-ToS auf einen PDP-Kontext.
Die MS konfiguriert die GGSN TFT entsprechend, so dass der GGSN
ToS3 auf PDP-Kontext
2, ToS8 auf PDP-Kontext 1, ToS13 auf PDP-Kontext 3 und ToS7 auf
PDP-Kontext 1 abbildet. Somit werden die Downlink-Pakete durch den
GGSN auf den gleichen PDP-Kontext
wie die entsprechenden Uplink-Pakete abgebildet.
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Ein
unterschiedlicher Signalisierungsfluss, der zeigt, wie die Mobilstation
konfiguriert wird, ist in den 3 und 4 gezeigt.
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3 zeigt
eine PDP-Kontext-Aktivierung, in der der GGSN die Autorisierung
von einem Policy-Server unter Verwendung einer COPS-Pull-Anforderung
(Kommunikation 3 in 3) überprüft. Die COPS-Pull-Anforderung
enthält
eine Benutzeridentität,
eine Benutzer-IP-Adresse, eine angeforderte QoS, eine TFT, ein Autorisierungs-Token,
eine Angabe einer beabsichtigten Verwendung des PDP-Kontext, wenn verfügbar (beispielsweise
Signalisierungs-PDP-Kontext),
eine MS-Fähigkeit
und andere relevante Parameter. Autorisiert der Policy-Server den
PDP-Kontext, sendet der Policy-Server eine COPS-Entscheidung zum
GGSN (Kommunikation 4 in 3), und kann ferner Konfigurationsinformationen
direkt zu der MS unter Verwendung von COPS-Push senden (Kommunikation
7 in 3). Diese Konfigurationsinformationen enthalten
eine Liste von Filtern, und verbunden mit jedem Filter: Diffserv-Markierung,
UMTS QoS-Profil, TFT und APN. Außerdem kann eine Anwendungsserver-IP-Adresse gesendet
werden, die von verschiedenen Anwendungen zu verwenden ist. APN
kann auf Platzhalter gesetzt sein, was anzeigt, dass jeder APN akzeptiert wird.
Diese Informationen sind nicht auf die durch eine Anwendung erforderlichen
Konfigurationsinformationen begrenzt, sondern können alle Anwendungen abdecken,
die die MS abwickeln darf und kann. Die Fähigkeiten werden aus einem
neuen Informationselement „MS-Fähigkeit" hergeleitet, das
ein Zusatz der in dieser Anmeldung vorhandenen PDP-Kontextaktivierungsprozedur
ist. „MS-Fähigkeit" deckt eine QoS-Unterstützung (maximale
von der MS unterstützte
Bitrate; Liste unterstützter
Verkehrsklassen) und eine Liste von in der MS installierten Anwendungen
ab. Diese Informationen werden von der MS empfangen.
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Die
Anwendungsserver-IP-Adresse (wie eine WAP-Gateway-Adresse, die gegenwärtig fest programmiert
ist) kann dann dynamisch in der MS eingestellt werden.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel wird
der Fall beschrieben, in dem eine Anwendung nicht durch die MS konfigurierbar
ist, d.h., typischerweise auf einer separaten Einrichtung implementiert ist.
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Gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
verhält
sich die MS auf folgende Weise. Wird ein Uplink-Paket durch die
MS empfangen, überprüft die MS
es zuerst gegenüber
dem Filter (beispielsweise UDP-Port 8080). Das Filter zeigt der
MS, mit welchen Diffserv-Codepunkten dieses Uplink-Paket zu markieren
ist, und mit welchem UMTS QoS-Profil es über den Funkweg zu senden ist.
Die MS überprüft dann, ob
ein geeigneter PDP-Kontext vorhanden ist (ähnliche QoS und selber PDP-Typ,
annehmbarer APN), um das Paket direkt zu senden. Wird ein derartiger PDP-Kontext
gefunden, wird das Paket in diesem PDP-Kontext gesendet. Ist kein
geeigneter PDP-Kontext vorhanden, aktiviert die MS einen geeigneten
PDP-Kontext. Nach der PDP-Kontext-Aktivierung wird das Paket in
diesem PDP-Kontext gesendet. Der PDP-Kontext kann entfernt werden, nachdem
während
einer bestimmten Zeit kein Verkehr gesendet wurde.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel wird
der Fall beschrieben, in dem eine Anwendung durch die MS konfigurierbar
ist, die typischerweise in der MS implementiert ist.
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Gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel verwendet
die MS die in Kommunikation 7 in 3 empfangenen
Konfigurationsinformationen zum Konfigurieren der Anwendung. Die
Anwendung markiert das IP-Paket geeignet beruhend auf den in der COPS-Push-Nachricht
gesendeten Markierungsinformationen. Muss die Anwendung ein Paket
senden, fordert sie zuerst eine PDP-Kontext-Aktivierung mit einer
geeigneten QoS, einem geeigneten APN und einer geeigneten TFT an.
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4 zeigt
ein System, in dem ein Konfigurationsserver WAP-(Wireless Application
Protocol, drahtloses Anwendungsprotokoll)Push zum dynamischen Konfigurieren
der Anwendung in der MS verwendet. WAP-Push enthält in seiner Adressierung die
Anwendungs-ID, und ist daher zum direkten Adressieren einer Anwendung
gut geeignet.
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Wird
ein PDP-Kontext erzeugt, sendet der GGSN eine RADIUS-Startkontonachricht
(Kommunikation 3 in 4) mit einer Benutzeridentität (beispielsweise
IMSI, MSISDN), Benutzer-IP-Adresse, angeforderter QoS, einer Angabe
einer beabsichtigten Verwendung des PDP-Kontexts, wenn verfügbar (beispielsweise
Signalisierungs-PDP-Kontext), MS-Fähigkeit
und anderen relevanten Parametern zu einem Konfigurationsserver.
Wird der PDP-Kontext deaktiviert, wird zu dem Konfigurationsserver
auch eine RADIUS-Stoppkontonachricht gesendet. Daher weiß der Konfigurationsserver,
ob die MS verbunden ist oder nicht.
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Der
Konfigurationsserver sendet eine Bestätigungsnachricht zu dem GGSN
(Kommunikation 4 in 4) und sendet ferner eine WAP-Push-Nachricht direkt
zu der Anwendung (den Anwendungen), die er konfigurieren muss (Kommunikation
7 in 4). Diese Nachricht enthält Konfigurationsinformationen
wie Filter (Abbildung für
Uplink), Diffserv-Markierung, UMTS QoS-Profil, TFT (Abbildung für Downlink), APN
und Anwendungsserver-IP-Adresse,
die durch diese Anwendung zu verwenden sind.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsbeispiele
beschrieben wurde, ist die Beschreibung nur eine Veranschaulichung der
Erfindung und soll die Erfindung nicht einschränken.