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TECHNISCHES
GEBIET
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In
einer Erscheinung betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren,
Reagentien und Trägerflächen zur Verwendung
in der Festphasensynthese (z.B. repetitiv oder kombinatorisch).
In einer anderen Erscheinung betrifft die Erfindung substituierte
Polyacrylamidreagentien. In noch einer weiteren Erscheinung betrifft
die Erfindung Reagentien zur Verwendung bei der Modifizierung von
Trägerflächen und
insbesondere die Verwendung von photochemischen Mitteln, um solche
Reagentien an solche Flächen
anzufügen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Festphasensynthese
hat sich seit der bahnbrechenden Arbeit von R.B. Merrifield im Jahre
1963 enorm entwickelt. Typischerweise sind die verwendeten Reaktionen
die gleichen wie bei einer gewöhnlichen
Synthese, wobei einer der Reaktanten auf einem festen Träger verankert
wird. Eine Festphasensynthese kann beispielsweise für die Synthese
von Polynukleotiden, Polysacchariden und Polypeptiden verwendet
werden, ebenso für
andere Anwendungen in Repetitivsynthesen und der kombinatorischen
Chemie.
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Der
Hauptvorteil des Festphasenverfahrens liegt darin, daß der Träger (einschließend alle
an diesen angefügte
Reagentien) unlöslich
verbleibt und daher leicht von allen anderen Reagentien getrennt
wird. Überschüssige Reagentien,
andere Reaktionsprodukte und Nebenprodukte werden schnell und effizient
beim Entfernen der Lösungsmittel
entfernt. Eine Reinigung der Festphasenspezies ist schnell und vollständig, und ebenfalls
kann das gesamte Verfahren automatisiert werden.
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In
den letzten Jahren sind die Prinzipien der Festphasensynthese auf
eine neue Methodologie angewendet worden, die als „kombinatorische
Chemie" bekannt
ist. Wissenschaftler verwenden kombinatorische Chemie, um große Populationen
von Molekülen,
oder Sammlungen, zu erzeugen, die effizient en masse gescreent werden
können.
Durch Herstellung größerer, diversifizierterer
Verbindungsammlungen können
Firmen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, daß sie neue Verbindungen von
beträchtlichem
therapeutischen und kommerziellen Wert finden. Das Gebiet stellt
eine Annäherung
von Chemie und Biologie dar, die durch fundamentale Fortschritte
in der Miniaturisierung, der Robotortechnik und der Rezeptorentwicklung
möglich
ist.
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Wie
für die
herkömmliche
Arzneimittelentwicklung beruht die kombinatorische Chemie auf Methodologien
organischer Synthese. Der Unterschied ist der Umfang – anstelle
der Synthese einer einzelnen Verbindung nutzt die kombinatorische
Chemie eine Automation und Miniaturisierung, um große Sammlungen
von Verbindungen zu synthetisieren. Da jedoch große Sammlungen
keine aktiven Verbindungen unabhängig
herstellen, müssen
Wissenschaftler ebenfalls die aktiven Komponenten innerhalb dieser
enormen Populationen auffinden. Daher ist kombinatorische organische
Synthese nicht zufällig,
sondern systematisch und repetitiv, unter Verwendung von Sätzen chemischer „Bildungsblöcke", um diverse Sätze von
molekularen Einheiten zu bilden.
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Es
gibt wenigstens drei übliche
Ansätze
zur kombinatorischen organischen Synthese. Während einer angeordneten, räumlich adressierbaren
Synthese werden Bildungsblöcke
systematisch in einzelnen Reaktionsbohrungen oder -positionen umgesetzt,
um getrennte „diskrete
Moleküle" zu bilden. Aktive
Verbindungen werden durch ihre Stelle auf dem Gitter identifiziert.
Dieses Verfahren ist in großem
Maßstab
(wie in der Parke-Davis Pharmaceutical „DIVERSOMER"-Methode) und ebenso
in der Miniatur (wie in der Affymax „VLSIPS"- Methode)
angewendet worden. Die zweite Methode, die als codierte Mischungssynthese
bekannt ist, verwendet Nukleotide, Peptide oder andere Arten von
inerteren chemischen Markierungen, um jede Verbindung zu identifizieren.
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Während einer
Dekonvolution, dem dritten Ansatz, wird eine Reihe von Verbindungsmischungen
kombinatorisch synthetisiert, wobei jedes Mal einige spezifische
Strukturmerkmale fixiert werden. Jede Mischung wird als eine Mischung
getestet und die aktivste Kombination verfolgt. Weitere Runden fixieren
andere Strukturmerkmale systematisch, bis eine überschaubare Anzahl von diskreten
Strukturen synthetisiert und gescreent werden kann. Forscher, die
beispielsweise mit Peptiden arbeiten, können eine Dekonvolution verwenden,
um die aktivste Peptidsequenz aus Millionen von Möglichkeiten
zu optimieren oder zu lokalisieren.
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Auf
einem verwandten Gebiet sind Oberflächen, die modifiziert worden
sind, um reaktive Gruppen oder andere gewünschte Funktionalitäten bereitzustellen,
seit langem verwendet worden zur Durchführung von Festphasensynthesen
von sowohl polymeren als auch nichtpolymeren Molekülen. Eine
Vielzahl von Festphasenharzen ist kommerziell erhältlich,
z.B. solche, die von Argonaut Technologies erhältlich sind, einschließend deren
Produktlinie von Polystyrol, ArgoGelTM und
ArgoPoreTM-Harze. Zusammen mit ähnlichen
Produktlinien beschreibt die veröffentlichte
internationale Patentanmeldung WO 9727226 („Highly Functionalized Polyethylene
Glycol Grafted Polystyrene Supports"), übertragen
an Argonaut Technologies, Polymere und Pfropfcopolymere mit einer
Hauptkette von Poly(methylstyrol) und Seitenkettenpolymeren von
Poly(ethylenoxid).
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Solche
Träger
werden ebenfalls in JW Labadie („Polymeric Supports for Solid
Phase Synthesis"),
Current Opinions in Chemical Biology 2:346 (1998) beschrieben. Dieser
Artikel beschreibt beispielsweise die Art und Weise, auf die funktionelle
Gruppen in leicht vernetztes Polystyrol eingeführt werden können, unter
Verwendung von entweder funktionellen Styrolmonomeren oder in einem
Nachfunktionalisierungsschritt. In beiden Ansätzen sind jedoch die funktionellen
Gruppen offensichtlich an den Polystyrolpolymeren angefügt, die verwendet
werden, um den Träger
selbst (z.B. Kugel) zu bilden, z.B. entgegengesetzt dazu, daß sie als
ein getrennter Überzug
zu einem vorher existierenden Träger
zugefügt
werden.
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Der
Artikel von Labadie beschreibt ebenfalls die Verwendung von PEG-Pfropfpolystyrol,
z.B. in der Form des „TentaGel"-Produkts, das durch
Aufpfropfen von Ethylenoxid auf Hydroxyl-funktionelles Polystyrol hergestellt
wird. Der Artikel beschreibt ferner die Art und Weise, auf die verschiedene „Nachteile", die mit PEG-Pfropfharzen
verbunden sind, durch ein Pfropfharz, das als „ArgoGelTM" identifiziert wird, überwunden worden
sind, das mit einer Verzweigung an der Polystyrol-Pfropfverknüpfung durch
die Verwendung eines Polystyroldiols als das Basisharz gekennzeichnet
ist. Mit jedem dieser Ansätze
erscheinen die resultierenden Polymere auf funktionelle Gruppen
an ihren terminalen Enden begrenzt zu sein, im Gegensatz dazu, daß sie funktionelle
Gruppen in mehreren Positionen entlang der Länge des Polymers aufweisen.
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Auf
einem noch weiteren Gebiet ist eine Vielzahl von polymeren Zusammensetzungen
zur Verwendung als elektrophoretische Gele beschrieben worden. Siehe
im allgemeinen Righetti et al., J. Chromatog. B. Biomed. Sci. 10;
699 (1-2): 63–75
(1997), welcher neueste Fortschritte in der Polyacrylamidgelelektrophorese beschreibt.
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Siehe
beispielsweise U.S. 5,470,916 für „Formulations
for Polyacrylamide Matrices in Electrokinetic and Chromatographic
Methodologies".
Die U.S. 5,470,916 beschreibt Zubereitungen, die über Polymerisation oder
Copolymerisation einer einzigartigen Klasse von Monomeren erhalten
werden.
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Siehe
ebenfalls U.S. 5,785,832 für „Covalently
Cross-linked, Mixed-bed Agarosepolyacrylamide Matrices for Electrophoresis
and Chromatography",
welches Polyacrylamidmatrices beschreibt, die auf einer neuen Klasse
von N-Mono und -Disubstituierten Acrylamidmonomeren basiert sind.
Die U.S. 5,785,832 beschreibt die Art und Weise, auf die Gemischtbettmatrices
des Polyacrylamid-Agarose-Typs, kovalent verknüpft (vernetzt), bei der Trennung
von Fragmenten von Nukleinsäure,
bestimmter DNA, einer Zwischengröße (von
50 bis 5.000 Basenpaare) und von Proteinen mit hoher molekularer
Masse (>500.000 Da)
geeignet sind. Die U.S. 5,785,832 liefert kovalent verknüpfte Gemischtbettmatrices
aus Polyacrylamid-Agarose, die zur Verwendung bei der Trennung von
Fragmenten von Nukleinsäuren
einer mittleren Größe geeignet
sind.
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Substituierte
Polyacrylamide, wie solche, die oben beschrieben worden sind, sind
auf die Verwendung bei der Herstellung von elektrophoretischen Gelen
beschränkt
gewesen, und sind, soweit es der Anmelder weiß, bislang nicht an Oberflächen angefügt worden,
geschweige denn angefügt
worden für
die Zwecke der Bereitstellung einer Festphasensynthesefläche, oder
durch photochemische Mittel.
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Auf
einem getrennten Gebiet hat der Rechtsnachfolger der vorliegenden
Erfindung zuvor die Modifikation von Oberflächen für eine Vielzahl von Zwecken
beschrieben, und unter Verwendung einer Vielzahl von Reagentien.
Insbesondere schließen
diese Reagentien im allgemeinen die Verwendung von Photochemie ein, und
insbesondere photoreaktive Gruppen, z.B. zur Anfügung von Polymeren und anderen
Molekülen
auf Trägerflächen. Siehe
beispielsweise U.S. 4,722,906, 4,979,959, 5,217,492, 5,512,329,
5,563,056, 5,637,460, 5,714,360, 5,741,551, 5,744,515, 5,783,502,
5,858,653 und 5,942,555.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren zum Durchführen einer
Festphasensynthese, wobei das Verfahren nach Anspruch 1 die Schritte
umfaßt:
- a) Bereitstellen eines Trägermaterials mit einer Oberfläche, die
für den
Einsatz in kombinatorischen Synthesen eingerichtet ist,
- b) Bereitstellen eines polymeren Reagenzes, gebildet durch die
Polymerisation von Monomeren der Formel: wobei R1 Wasserstoff
oder C1-C6-Alkyle
bedeutet, und wobei R2 und R3,
unabhängig
voneinander, Wasserstoff, C1-C6-Alkyle
oder Phenyle enthaltend einen oder mehrere reaktive Substituenten
ausgewählt
aus OR5 oder SR5 bedeuten
(wobei R4 ein C1-C6-Alkyl oder ein heterocyclischer Ring enthaltend
ein oder mehrere Stickstoffatome ist, und R5 ein
C1-C6-Alkyl oder
Phenyl ist, enthaltend einen oder mehrere reaktive Substituenten
ausgewählt
aus
- c) Applizieren des Reagenzes auf die Trägeroberfläche und kovalentes Anbinden
des polymeren Reagenzes an die Trägeroberfläche,
- d) Bereitstellen eines ersten reaktiven Monomers, das zur Festphasensynthese
eingerichtet ist, z.B. ausgewählt
aus Nukleotiden und Aminosäuren,
wobei das Monomer eine korrespondierende Gruppe umfaßt, die
thermochemisch mit dem gebundenen reaktiven Substituenten reaktiv
ist, und ebenfalls bevorzugt eine oder mehrere Gruppen umfaßt, die
mit einer nachfolgenden zweiten Monomereinheit im Verlauf der Festphasensynthese
reaktiv ist,
- e) Kontaktieren und Reagieren des ersten Monomers mit dem polymeren
Reagenz auf der Trägeroberfläche unter
Bedingungen, die geeignet sind zum Umsetzen der korrespondierenden
Gruppe mit dem gebundenen reaktiven Substituenten, um so eine wachsende
polymere Kette bereitzustellen, und
- f) Bereitstellen und nachfolgendes Anbringen weiterer Monomere
an die wachsende Polymerkette, um ein gewünschtes Polymerprodukt zu erhalten.
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Sobald
es auf diese Weise gebildet ist, kann das resultierende polymere
Produkt entweder zurückbehalten
und in situ verwendet werden (z.B. in seinem gebundenen Zustand),
oder es kann aus seiner Position auf dem Träger geschnitten und entfernt
werden, um in einer unterschiedlichen Art und Weise verwendet zu werden.
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In
einer weiteren Erscheinung liefert die vorliegende Erfindung eine
polymere Reagenzzusammensetzung, die angepaßt ist, um auf einer Trägeroberfläche aufgezogen
zu werden, um diese Oberfläche
mit einer hohen Dichte an reaktiven Gruppen zu versehen. Die so
beschichtete Oberfläche
kann für
jeden geeigneten Zweck verwendet werden und ist insbesondere gut
geeignet zur Verwendung als eine Festphasensyntheseträgeroberfläche. Die
Syntheseträgeroberfläche kann
wiederum in repetitiven und kombinatorischen Synthesen, wie der
Synthese von Polynukleotiden, Polypeptiden und Polysacchariden,
verwendet werden. Die polymere Beschichtung kann verwendet werden,
um eine vergrößerte effektive
Oberfläche
bereitzustellen, insbesondere in Situationen, bei denen die effektive
Fläche
auf der Oberfläche
selbst begrenzt ist, wie auf der Oberfläche einer Kugel oder eines
Siliciumwafers. Auf diese Weise liefert die polymere Beschichtung
eine optimale Kombination solcher Eigenschaften wie der Dichte an
reaktiven Gruppen und der Oberfläche
oder des Volumens.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das polymere Reagens in der Form eines hydrophilen oder amphiphilen
polymeren Reagens bereitgestellt, das angepaßt ist, um auf eine Trägeroberfläche über stabile kovalente
Bindungen beschichtet zu werden, um die Oberfläche mit einer hohen, jedoch
steuerbaren Dichte an funktionellen Gruppen zu versehen, die zur
Festphasensynthese von Peptiden, Oligonukleotiden und anderen Oligomeren
(z.B. Peptidnukleinsäuren)
oder nicht-polymeren organischen Verbindungen geeignet sind.
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Das
Reagenz kann hergestellt werden durch die Polymerisation von einem
oder mehreren, funktionelle Gruppen enthaltenden Monomeren der Formel:
wobei R
1 Wasserstoff
oder C
1-C
6-Alkyle
darstellt und wobei R
2 und R
3,
unabhängig
voneinander, Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyle
oder Phenyle darstellen, die eine oder mehrere reaktive Substituenten
enthalten, die ausgewählt sind
aus
OR
5 oder SR
5 (wobei
R
4 ein C
1-C
6-Alkyl oder ein heterocyclischer Ring enthaltend
ein oder mehrere Stickstoffatome ist, und R
5 ein
C
1-C
6-Alkyl oder
Phenyl ist, enthaltend einen oder mehrere reaktive Substituenten
ausgewählt
aus
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Bestimmte
Monomere dieses Typs werden beispielsweise in Righetti ('832) beschrieben,
wobei die Offenbarung derselben hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das polymere Reagenz aus Monomeren
hergestellt, die N-Acryloyl-Amino-Ethoxy-Ethanol (AAEE) einschließen, ein
hoch hydrophiles Monomer, das äußerst resistent
gegenüber
einer Hydrolyse ist (Chiari, Micheletti, Nesi, Fazio, Righetti;
Electrophoresis 15, 1994, 177–186).
Andere Monomere dieses Typs werden in der
US 5,858,653 beschrieben, deren Offenbarung
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Das
Verfahren und Reagenz dieser Erfindung findet insbesondere Anwendung
in Situationen, in denen es gewünscht
ist, die Synthesekapazität
zu erhöhen,
ohne daß notwendigerweise
eine korrespondierende oder übermäßige Zunahme
des Reaktionsvolumens benötigt
wird. Das Reagenz der vorliegenden Erfindung liefert eine vorgebildete
Polymerzusammensetzung, in der die Polymermoleküle gereinigt, charakterisiert
und in einer Weise gesteuert werden können, die bislang nicht möglich gewesen
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
das Reagenz die Anfügung
von vorgebildeten synthetischen Polymeren an einer Oberfläche ein
(was es unterscheidet von solchen, die durch Polymerisation in situ auf
dem Träger
gebildet werden), insbesondere die Anfügung der vorgebildeten Polymere
durch photochemische Mittel. Es ist ebenfalls bevorzugt, daß die funktionellen
Gruppen an einer Vielzahl von Positionen entlang der Polymerhauptkette
vorliegen. Die Anzahl (oder durchschnittliche Anzahl) und die Position
der funktionellen Gruppen kann durch die Wahl der verwendeten Monomere
gesteuert werden, um das Polymer zu bilden, z.B. durch das Verhältnis von
funktionelle Gruppen enthaltenden Monomeren zu „Verdünnungsmittel"-Monomeren.
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Eine
Polymerreagenzzusammensetzung dieser Erfindung liefert eine optimale
Kombination solcher Eigenschaften wie Quellbarkeit, Dichte funktioneller
Gruppen, Reaktivität,
Permeabilität,
Hydrophilie und hydrolytische Stabilität. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
umfaßt
die Reagenzzusammensetzung ein polymeres Derivat bereitstellend
eine oder mehrere unterschiedliche reaktive Gruppen. Die Reagenzzusammensetzung
kann an die Oberfläche
auf irgendeine geeignete Weise angefügt werden, und sie wird bevorzugt
kovalent an der Oberfläche
angebunden, bevorzugter durch die Verwendung von photoreaktiven
Gruppen.
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Geeignete
Trägermaterialien
schließen
Kugeln, Folien, Wafer, Filme, Scheiben und Platten (z.B. Mikrobohrungsplatten)
ein, hergestellt aus solchen Materialien, wie Organosilan-behandeltem Glas,
Organosilan-behandeltem Silicium, Polypropylen, Polyethylen und
Polystyrol (optional vernetzt mit Divinylbenzol). Zusätzliche
Trägermaterialien
schließen
aufgepfropfte Polyacrylamidkugeln, Latexkugeln, Dimethylacrylamidkugeln
(optional vernetzt mit N,N'-Bis-acryloylethylendiamin),
Glasteilchen beschichtet mit hydrophoben Polymeren, etc. ein (d.h.
mit einer starren oder halbstarren Oberfläche). Divinylbenzolvernetzte,
Polyethylenglykol-gepfropfte Polystyrol-artige Kügelchen können ebenfalls verwendet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Reagenz ein Hydroxylsubstituiertes Polyacrylamidreagenz. Ein
solches Reagenz kann an eine Oberfläche beispielsweise photochemisch
in irgendeiner gewünschten
Weise und Konzentration angefügt
werden, um die Oberfläche
mit einer gewünschten
Dichte von reaktiven Gruppen (z.B. primären Hydroxylgruppen) zu versehen.
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Ein
Polymer dieser Erfindung kann hergestellt werden unter Verwendung
irgendwelcher geeigneten Mittel, z.B. durch die Reaktion von Monomeren,
die eine oder mehrere funktionelle Gruppen bereitstellen, mit einem
oder mehreren reaktiven Comonomeren (z.B. Monomeren, die eine photoreaktive
Gruppe bereitstellen) und/oder mit einem oder mehreren nicht-reaktiven
Comonomeren (z.B. „Verdünnungs"-Monomeren, die keine photoreaktive
Gruppe oder funktionelle Gruppe aufweisen). Fachleute auf dem Gebiet
werden auf der Basis der vorliegenden Beschreibung die Art und Weise
erkennen, auf die ein Polymer dieser Erfindung durch freie Radikalpolymerisation
unter Verwendung von Konzentrationen und Verhältnissen von Monomeren, maßgeschneidert,
um die gewünschten
Oberflächeneigenschaften
herzustellen, synthetisiert werden kann. Somit können die relativen und absoluten
Konzentrationen von funktionellen Gruppen und das Molekulargewicht
des Polymers (und das Ausmaß der
Verzweigung, etc.) und die Mittel zum Immobilisieren des Polymers
(wie die Anzahl und/oder die Stellen der photoaktivierbaren Gruppen
entlang seiner Länge)
alle eingestellt werden, um die Leistung zu optimieren.
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Comonomere
mit funktionellen Gruppen verschiedener Arten und Reaktivitäten können ebenfalls
ausgewählt
werden. Obwohl es nicht der einzige bestimmende Faktor ist, kann
die Länge
irgendeines Abstandshalters, der zwischen einer funktionellen Gruppe
und der schließlichen
Polymerhauptkette eingeschlossen ist, einen vorhersagbaren oder
bestimmbaren Effekt auf die Reaktivität der funktionellen Gruppe
haben. Zusätzlich können verhältnismäßig inerte
Monomere eingeschlossen werden, um als Verdünnungsmonomere zu wirken, um
die Dichte der funktionellen Gruppen auf gewünschte Niveaus einzustellen
und die gewünschten
Polymereigenschaften zu erzielen, z.B. seine hydrophile, hydrophobe
oder amphiphile Natur einzustellen, was wiederum seine Lösungseigenschaften
beeinflussen kann.
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Schließlich können Comonomere
ebenfalls eingeschlossen werden, die reaktive Gruppen zum Immobilisieren
des Polymers auf einer Oberfläche
bereitstellen. Solche Monomere enthalten bevorzugt photoaktivierbare
Gruppen oder können
thermochemisch reaktive Gruppen einschließen, die verwendet werden können, um
entweder das Polymer direkt an einer entsprechenden reaktiven Stelle
oder Gruppe auf der Oberfläche
anzufügen,
oder an ein anderes Reagenz, das selbst eine photoaktivierbare Gruppe
bereitstellt. Beispielsweise können.
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Hydroxylgruppen
mit einer Vielzahl von Aktivierungsagentien aktiviert werden (z.B.
1,1-Carbonyldiimidazol,
2,2,2-Trifluorethansulfonylchlorid oder 2-Fluor-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat).
Solche Reaktionen können
verwendet werden, um ein Hydroxylpolymer auf einer Oberfläche enthaltend
Amingruppen (z.B. glasbeschichtet mit 3-Aminopropyltriethoxysilan) zu immobilisieren.
In diesem Beispiel kann jeder Überschuß an aktivierten
Hydroxylgruppen, der nicht mit Aminen auf der Oberfläche reagiert,
zurück
zu freien Hydroxylgruppen hydrolysiert werden. Die Comonomere können ebenfalls
mit unterschiedlichen Polymerisationsgeschwindigkeiten ausgewählt werden,
um die Verteilung von Comonomeren im Polymer zu optimieren. Optional
oder zusätzlich
kann die Comonomerverteilung durch die Herstellung und Verwendung
von Blockcopolymeren gesteuert und beeinflußt werden.
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Hydrophile
oder amphiphile Polymere können
ebenfalls bereitgestellt werden, mit Mitteln zur Immobilisierung
auf einer Oberfläche über stabile
kovalente Bindungen und mehrere funktionelle Gruppen des hier beschriebenen
Typs. Solche Polymere finden insbesondere Anwendung zur Festphasensynthese
von Peptiden, Oligonukleotiden, ähnlichen
Arten von Polymeren (z.B. Peptidnukleinsäuren) und nicht-polymeren organischen
Verbindungen. Die Verwendung von vorsynthetisierten Polymeren, z.B.
im Gegensatz zu gepfropften Polymeren oder solchen, die in situ
gebildet werden, liefert eine Anzahl von Vorteilen, einschließend die
Fähigkeit,
das Polymer vor der Immobilisierung zu reinigen und zu charakterisieren.
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Ein
Verfahren zum Bereitstellen von reaktiven Gruppen auf einer Oberfläche wird
ebenfalls offenbart. Das Verfahren schließt den Schritt eines Beschichtens
der Oberfläche
mit einer hierin beschriebenen Reagenzzusammensetzung ein.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Ein
Reagenz dieser Erfindung kann hergestellt werden durch die Polymerisation
von Monomeren enthaltend funktionelle Gruppen, optional und bevorzugt
in Kombination mit anderen Monomeren, wie solchen, die andere geeignete
Gruppen, Verdünnungsmonomere
und dergleichen enthalten.
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Ein
Polymer der vorliegenden Erfindung kann hergestellt werden durch
Polymerisieren eines oder mehrerer Monomere, das bzw. die ausgewählt wird
bzw. werden aus der Gruppe:
wobei R
1 Wasserstoff
oder C
1-C
6-Alkyle
darstellt und wobei R
2 und R
3,
unabhängig
voneinander, Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyle
oder Phenyle darstellen, die einen oder mehrere reaktive Substituenten
enthalten, die ausgewählt sind
aus
OR
5 oder SR
5 (wobei
R
4 ein C
1-C
6-Alkyl oder ein heterocyclischer Ring enthaltend
ein oder mehrere Stickstoffatome ist, und R
5 ein
C
1-C
6-Alkyl oder
Phenyl ist, enthaltend einen oder mehrere reaktive Substituenten
ausgewählt
aus
Optional und bevorzugt werden
die resultierenden Polymere ebenfalls an der Oberfläche über photochemische Mittel,
z.B. durch die Integration einer oder mehrerer Photogruppen in das
Polymer über
Photogruppen-enthaltende copolymerisierbare Monomere angefügt.
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Comonomere
können
ausgewählt
werden, um irgendeine gewünschte
Eigenschaft oder Funktion bereitzustellen, einschließend irgendeine
gewünschte
Reaktivität.
Obwohl es nicht der einzige bestimmende Faktor ist, hat die Länge des
Abstandshalters zwischen den funktionellen Gruppen und der Polymerhauptkette häufig einen
Einfluß auf
die Reaktivität
der funktionellen Gruppen.
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Zusätzlich können „inerte" oder „Verdünnungs"-Monomere verwendet
werden, um die Dichte der funktionellen Gruppen auf optimale Niveaus
einzustellen und die gewünschten
Polymereigenschaften zu erhalten, wie hydrophile oder amphiphile
Polymere, um optimale Solvatationseigenschaften zu erzielen. Beispiele
solche Monomere schließen
beispielsweise Acrylamid, N-Vinylpyrrolidon, Methacrylamid, N-Isopropylacrylamid, N-Vinylpyridin,
N-Vinylcaprolactam,
Styrol, Vinylacetat und N-Acryloylmorpholin ein.
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Eine
bevorzugte Zusammensetzung dieser Erfindung schließt eine
oder mehrere anhängende,
latent reaktive (bevorzugt photoreaktive) Gruppen ein, die kovalent
angefügt
sind oder angepaßt
sind, um angefügt zu
werden, direkt oder indirekt, an ein copolymerisierbares Monomer.
Photoreaktive Gruppen werden hierin definiert, und bevorzugte Gruppen
sind ausreichend stabil, um unter Bedingungen gelagert zu werden,
in denen sie solche Eigenschaften bewahren. Siehe beispielsweise
US 5,002,582 , deren Offenbarung
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Latent reaktive Gruppen
können
ausgewählt
werden, die auf verschiedene Bereiche des elektromagnetischen Spektrums
ansprechen, wobei solche, die auf ultraviolette und sichtbare Bereiche
des Spektrums (hierin bezeichnet als „photoreaktiv") ansprechen, besonders
bevorzugt sind.
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Photoreaktive
Gruppen antworten auf spezifische applizierte externe Stimuli, um
einer aktiven Spezieserzeugung mit resultierender kovalenter Bindung
an eine angrenzende chemische Struktur zu unterliegen, wie sie beispielsweise
durch das gleiche oder ein anderes Molekül bereitgestellt wird. Photoreaktive
Gruppen sind solche Gruppen von Atomen in einem Molekül, die ihre
kovalenten Bindungen unter Bedingungen der Lagerung unverändert bewahren,
die jedoch bei Aktivierung durch eine externe Energiequelle kovalente
Bindungen mit anderen Molekülen
bilden.
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Die
photoreaktiven Gruppen erzeugen aktive Spezies, wie freie Radikale
und insbesondere Nitrene, Carbene und angeregte Zustände von
Ketonen bei Absorption von elektromagnetischer Energie. Photoreaktive
Gruppen können
ausgewählt
werden, um auf verschiedene Bereiche des elektromagnetischen Spektrums anzusprechen,
und photoreaktive Gruppen, die beispielsweise auf ultraviolette
und sichtbare Bereiche des Spektrums ansprechen, sind bevorzugt
und können
hierin gelegentlich als „photochemische
Gruppe" oder „Photogruppe" bezeichnet werden.
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Photoreaktive
Arylketone sind bevorzugt, wie Acetophenon, Benzophenon, Antrachinon,
Anthron und Anthron-artige Heterocyclen (d.h. heterocyclische Analoga
von Anthron, wie solche mit N, O oder S in der 10-Position), oder
deren substituierten (z.B. Ring-substituierten) Derivate. Beispiele
von bevorzugten Arylketonen schließen heterocyclische Derivate
von Anthron, einschließend
Acridon, Xanthon und Thioxanthon, und deren Ring-substituierten
Derivate ein.
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Die
funktionellen Gruppen solcher Ketone sind bevorzugt, da sie leicht
in der Lage sind, einem hierin beschriebenen Aktivierungs/Inaktivierungs/Reaktivierungszyklus
zu unterliegen. Benzophenon ist eine besonders bevorzugte photoreaktive
Einheit, da es in der Lage ist zur photochemischen Anregung mit
der anfänglichen
Bildung eines angeregten Singlettzustands, der einem Intersystemübergang
zu dem Triplettzustand unterliegt. Der angeregte Triplettzustand
kann in Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen durch Abstraktion eines Wasserstoffatoms
(beispielsweise von einer Trägeroberfläche) insertieren,
wodurch ein Radikalpaar erzeugt wird. Ein nachfolgender Kollaps
des Radikalpaares führt
zur Bildung einer neuen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung. Wenn eine
reaktive Bindung (z.B. Kohlenstoff-Wasserstoff) zur Bindung nicht
verfügbar
ist, ist die durch ultraviolettes Licht induzierte Anregung der
Benzophenongruppe reversibel und das Molekül kehrt zu seinem Grundzustandsenergieniveau
bei Entfernen der Energiequelle zurück. Photoaktivierbare Arylketone,
wie Benzophenon und Acetophenon, sind von besonderer Bedeutung,
da diese Gruppen Gegenstand einer mehrfachen Reaktivierung in Wasser
sind und somit eine erhöhte
Beschichtungseffizienz bereitstellen.
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Die
Azide bilden eine zusätzliche
bevorzugte Klasse von photoreaktiven Gruppen und schließen Arylazide
(C6R5N3),
wie Phenylazid und insbesondere 4-Fluor-3-nitrophenylazid, Acylazide
(-CO-N3), wie Benzoylazid und p-Methylbenzoylazid,
Azidoformate (-O-CO-N3), wie Ethylazidoformat,
Phenylazidoformat, Sulfonylazide (-SO2-N3), wie Benzolsulfonylazid, und Phosphorylazide
(RO)2PON3, wie Diphenylphosphorylazid
und Diethylphosphorylazid, ein. Diazoverbindungen bilden eine weitere
Klasse von photoreaktiven Gruppen und schließen Diazoalkane (-CHN2), wie Diazomethan und Diphenyldiazomethan,
Diazoketone (-CO-CHN2), wie Diazoazetophenon und 1-Trifluormethyl-1-diazo-2-pentanon,
Diazoazetate (-O-CO-CHN2), wie t-Butyldiazoacetat und Phenyldiazoacetat,
und beta-keto-alpha-Diazoacetat
(-CO-CN2-CO-O-), wie t-Butyl-alpha-diazetoacetat,
ein. Andere photoreaktive Gruppen schließen die Diazirine (-CHN2), wie 3-Trifluormethyl-3-phenyldiazirin,
und Ketene (-CH=C=O), wie Keten und Diphenylketen, ein.
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Bei
Aktivierung der photoreaktiven Gruppen werden die Reagenzmoleküle kovalent
aneinander und/oder an die Materialoberfläche durch kovalente Bindungen
durch Reste der photoreaktiven Gruppen gebunden. Beispielhafte photoreaktive
Gruppen und deren Reste bei Aktivierung sind wie folgt gezeigt (wobei
R und R' irgendwelche
nicht-störenden
organischen Gruppen sind).
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Die
photoaktivierbaren Monomere der Erfindung können auf irgendeine Oberfläche mit
Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen appliziert werden, mit denen die
photoreaktiven Gruppen reagieren können, um das resultierende
Polyacrylamid auf Oberflächen
zu immobilisieren. Beispiele von geeigneten Substraten schließen ein,
sind jedoch nicht begrenzt auf Polypropylen, Polystyrol, Poly(vinylchlorid),
Polycarbonat, Poly(methylmethacrylat), Parylen und irgendeines der
zahlreichen Organosilane, die verwendet werden, um Glas oder andere
organische Oberflächen
vorzubehandeln.
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Polymere
dieser Erfindung werden bevorzugt durch freie Radikalpolymerisation
unter Verwendung von Konzentrationen und Verhältnissen von Monomeren synthetisiert,
die maßgeschneidert
sind, um die gewünschten
Oberflächeneigenschaften
zu erzielen. Somit können
die Gehalte an funktionellen Gruppen, das Molekulargewicht des Polymers
und die Mittel zum Immobilisieren des Polymers (z.B. durch Integration
von photoaktivierbaren Gruppen) von Fachleuten auf dem Gebiet eingestellt
werden, um irgendein gewünschtes Produkt
zu erhalten und/oder die Leistung oder die physikalisch/chemischen
Eigenschaften in einer oder mehreren Beziehungen zu optimieren.
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Ein
Reagenz der vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl von Wegen
verwendet werden, um funktionalisierte Trägeroberflächen zur Verwendung in der
Festphasensynthese bereitzustellen. In einer Ausführungsform
kann das Reagenz abgepackt sein und getrennt bereitgestellt werden,
und optional in Bulkware, um auf eine Oberfläche durch den Verwender zum
Zeitpunkt der Verwendung aufgetragen zu werden. In einer weiteren
Ausführungsform
kann das Reagenz aufgetragen und kovalent an einen Träger gebunden
werden (z.B. durch photochemische Mittel) zum Zeitpunkt der Herstellung
des Trägers
selbst, und das resultierende beschichtete Trägermaterial kann abgepackt
und in einer Form verkauft werden, die im wesentlichen zur Verwendung
fertig ist.
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TABELLE DER
STRUKTUREN
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- wobei x = 0 bis 5 Mol-%, y = 5 bis 100 Mol-% und z = 0 bis
95 Mol-%
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- wobei x = 0 bis 5 Mol-%, y = 5 bis 100 Mol-% und z = 0 bis
95 Mol-%
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- wobei m = 15 bis 45 und n = 50 bis 150 (statistisch auftretend)
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- wobei x = 0 bis 5 Mol-%, y = 5 bis 100 Mol-% und z = 0 bis
95 Mol-%
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen, jedoch nicht zu begrenzen. Während die
Erfindung in bezug auf ihre bevorzugten Ausführungsformen beschrieben worden
ist, werden Fachleute auf dem Gebiet erkennen, daß die Erfindung
mit Modifikationen innerhalb des Geistes und Umfangs der beigefügten Ansprüche durchgeführt werden
kann.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Herstellung von 4-Benzoylbenzoylchlorid
(BBA-Cl) (Verbindung I)
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Um
eine reaktive Photogruppe herzustellen, wurde 4-Benzoylbenzoesäure (BBA),
1,0 kg (4,42 mol), zu einem trockenen 5-Liter Mortonkolben, ausgerüstet mit
Rückflußkondensator
und Überkopfrührer, zugegeben,
gefolgt von der Zugabe von 645 ml (8,84 mol) Thionylchlorid und
725 ml Toluol. Dimethylformamid (3,5 ml) wurde dann zugegeben und
die Mischung unter Rückfluß für 4 Stunden
erwärmt.
Nach dem Abkühlen
wurden die Lösungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt und das restliche Thionylchlorid
durch drei Verdampfungen unter Verwendung von 3 × 500 ml Toluol entfernt. Das
Produkt wurde aus 1:4 Toluol:Hexan umkristallisiert, um 988 g (91%
Ausbeute) nach Trocknen in einem Vakuumofen zu ergeben. Der Produktschmelzpunkt war
92–94°C. Eine kernmagnetische
Resonanzanalyse (NMR) bei 80 MHz (1H-NMR
(CDCl3)) war mit dem gewünschten Produkt konsistent.
Aromatische Protonen 7,20–8,25
(m, 9H). Alle chemischen Verschiebungswerte sind in ppm Tieffeld
von einem internen Tetramethylsilanstandard. Die Endverbindung wurde
zur Verwendung bei der Herstellung eines Monomers zur Verwendung
in der Synthese von photoaktivierbaren Polymeren, wie es beispielsweise
in Beispiel 3 beschrieben ist, gelagert.
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Beispiel 2
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Herstellung von N-(3-Amino-propyl)-methacrylamidhydrochlorid
(AMPA) (Verbindung II)
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Um
ein Amin enthaltendes Monomerzwischenprodukt zu bilden, wurde eine
Lösung
von 1,3-Diaminopropan,
1.910 g (25,77 mol), in 1.000 ml CH2Cl2 zu einem 12-Liter-Mortonkolben zugegeben
und in einem Eisbad gekühlt.
Eine Lösung
von t-Butylphenylcarbonat, 1.000 (5,15 mol), in 250 ml CH2Cl2 wurde dann tropfenweise
mit einer Geschwindigkeit zugegeben, die die Reaktionstemperatur
unter 15°C
hielt. Folgend der Zugabe wurde die Mischung auf Raumtemperatur
erwärmt
und 2 Stunden gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit 900 ml CH2Cl2 und 500 g Eis verdünnt, gefolgt von der langsamen
Zugabe von 2.500 ml 2,2 N NaOH. Nach Testen, um zu gewährleisten,
daß die
Lösung
basisch war, wurde das Produkt zu einem Scheidetrichter überführt und
die organische Schicht entfernt und als Extrakt #1 beiseitegestellt.
Die wäßrige Lösung wurde
dann mit 3 × 1.250
ml CH2Cl2 extrahiert,
wobei jede Extraktion als eine getrennte Fraktion bewahrt wurde.
Die vier organischen Extrakte wurden dann aufeinanderfolgend mit
einer einzelnen Menge von 1.250 ml 0,6 N NaOH beginnend mit Fraktion
#1 und fortschreitend bis zu Fraktion #4 gewaschen. Dieses Waschen
wurde ein zweites Mal mit einer frischen Menge von 1.250 ml 0,6
N NaOH wiederholt. Die organischen Extrakte wurden dann vereinigt
und über
Na2SO2 getrocknet.
Eine Filtration und Verdampfung des Lösungsmittels auf ein konstantes Gewicht
ergab 825 g N-Mono-t-BOC-1,3-diaminopropan,
das ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
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Eine
Lösung
von Methacrylsäureanhydrid,
806 g (5,23 mol) in 1.020 ml CHCl3 wurde
in einem 12-Liter-Mortonkolben angeordnet, der mit Überkopfrührer ausgerüstet war,
und in einem Eisbad gekühlt.
Phenothiazin, 60 mg, wurde als ein Inhibitor zugegeben, gefolgt
von der tropfenweisen Zugabe von N-Mono-t-BOC-1,3-diaminopropan,
825 g (4,73 mol), in 825 ml CHCl3. Die Zugabegeschwindigkeit
wurde gesteuert, um die Reaktionstemperatur immer unter 10°C zu halten.
Nachdem die Zugabe vollständig
war, wurde das Eisbad entfernt und die Mischung über Nacht rühren gelassen. Das Produkt
wurde mit 2.400 ml Wasser verdünnt und
zu einem Scheidetrichter überführt. Nach
gründlichem
Mischen wurde die wäßrige Schicht
entfernt und die organische Schicht mit 2.400 ml 2 N NaOH gewaschen,
was gewährleistete,
daß die
wäßrige Schicht
basisch war. Die organische Schicht wurde dann über Na2SO4 getrocknet und filtriert, um das Trocknungsagens zu
entfernen. Ein Teil des CHCl3-Lösungsmittels wurde unter vermindertem
Druck entfernt, bis das vereinigte Gewicht des Produkts und des
Lösungsmittels
etwa 3.000 g war. Das gewünschte
Produkt wurde dann durch langsame Zugabe von 11,0 l Hexan zu der
gerührten
CHCl3-Lösung
ausgefällt,
gefolgt von einer Lagerung über Nacht
bei 4°C.
Das Produkt wurde durch Filtration isoliert und der Feststoff zweimal
mit einer Lösungsmittelkombination
aus 900 ml Hexan und 150 ml CHCl3 gespült. Gründliches
Trocknen des Feststoffes ergab 900 g N-[N'-(t-Butyloxycarbonyl)-3-aminopropyl]-methacrylamid,
Schmelzpunkt 85,8°C
durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC). Eine Analyse an einem
NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten Produkt: 1H-NMR
(CDCl3) Amid-NH's 6,30-6,80, 4,55-5,10 (m, 2H), Vinylprotonen
5,65, 5,20 (m, 2H), Methylen benachbart zu N 2,90-3,45 (m, 4H),
Methyl 1,95 (m, 3H), verbleibendes Methylen 1,50-1,90 (m, 2H) und
t-Butyl 1,40 (s, 9H).
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Ein
2-Liter-Dreihalsrundkolben wurde mit einem Überkopfrührer und einem Gaseinblasrohr
ausgerüstet.
Methanol, 700 ml, wurde zu dem Kolben zugegeben und auf einem Eisbad
gekühlt.
Während
des Rührens wurde
HCl-Gas in das Lösungsmittel
eingeblasen mit einer Geschwindigkeit von etwas 5 l/min für insgesamt 40
Minuten. Die Molarität
der fertigen HCl/MeOH-Lösung
wurde auf 8,5 M durch Titration mit 1 N NaOH unter Verwendung von
Phenolphthalein als ein Indikator bestimmt. Das N-[N'-(t-Butyloxycarbonyl)-3-aminopropyl]methacrylamid,
900 g (3,71 mol), wurde zu einem 5-Liter-Mortonkolben zugegeben,
der mit einem Überkopfrührer und
einem Gasauslaßadapter
ausgerüstet
war, gefolgt von der Zugabe von 1.150 ml Methanollösungsmittel.
Einige Feststoffe verblieben im Kolben mit diesem Lösungsmittelvolumen.
Phenothiazin, 30 mg, wurde als ein Inhibitor zugegeben, gefolgt
von der Zugabe von 655 ml (5,57 mol) der 8,5 M HCl/MeOH-Lösung. Die
Feststoffe lösten
sich langsam mit der Entwicklung von Gas, jedoch war die Reaktion
nicht exotherm. Die Mischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt,
um eine vollständige
Reaktion zu gewährleisten. Jegliche
Feststoffe wurden dann durch Filtration entfernt und weitere 30
ml Phenothiazin zugegeben. Das Lösungsmittel
wurde dann gestrippt unter vermindertem Druck und der resultierende
Feststoffrückstand
mit 3 × 1.000
ml Isopropanol mit Verdampfung unter vermindertem Druck azeotropiert.
Schließlich
wurde das Produkt in 2.000 ml Isopropanol unter Rückfluß gelöst und 4.000
ml Ethylacetat wurden langsam unter Rühren zugegeben. Die Mischung
konnte sich langsam auf Raumtemperatur abkühlen und wurde bei 4°C über Nacht
gelagert. Verbindung II wurde durch Filtration isoliert und auf
konstantes Gewicht getrocknet, ergebend eine Ausbeute von 630 g
mit einem Schmelzpunkt von 124,7°C
durch DSC. Eine Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistet
mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (D2O)
Vinylprotonen 5,60, 5,30 (m, 2H), Methylen benachbart zu Amid-N
3,30 (t, 2H), Methylen benachbart zu Amin-N 2,95 (t, 2H), Methyl
1,90 (m, 3H) und verbleibendes Methylen 1,65-2,10 (m, 2H). Das Endprodukt
wurde zur Verwendung bei der Herstellung eines Monomers gelagert,
das in der Synthese von photoaktivierbaren Polymeren, wie es beispielsweise
in Beispiel 3 beschrieben wird, verwendet wird.
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Beispiel 3
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Herstellung von N-[3-(4-Benzoylbenzamido)propyl]methacrylamid
(BBA-APMA) (Verbindung III)
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Die
reaktive Photogruppe von Beispiel 1 und das Aminmonomer von Beispiel
2 wurden umgesetzt (über
eine Amidverknüpfung),
um ein Photogruppen-enthaltendes Monomer auf die folgende Art und
Weise zu bilden. Verbindung II 120 g (0,672 mol), hergestellt gemäß der allgemeinen,
in Beispiel 2 beschriebenen Methode, wurde zu einem trockenen 2-Liter-Dreihalsrundkolben,
ausgerüstet
mit einem Überkopfrührer, zugegeben.
Phenothiazin, 23–25
mg, wurde als ein Inhibitor zugegeben, gefolgt von 800 ml Chloroform.
Die Suspension wurde unter 10°C
auf einem Eisbad abgekühlt,
und 172,5 g (0,705 mol) Verbindung I, hergestellt gemäß der allgemeinen
in Beispiel 1 beschriebenen Methode, wurde als ein Feststoff zugegeben.
Triethylamin, 207 ml (1,485 mol), in 50 ml Chloroform wurde dann
tropfenweise über
eine Dauer von 1–1,5
Stunden zugegeben. Das Eisbad wurde entfernt und das Rühren bei
Umgebungstemperatur für
2,5 Stunden fortgeführt.
Das Produkt wurde dann mit 600 ml 0,3 N HCl und 2 × 300 ml
0,07 N HCl gewaschen. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wurde das
Chloroform unter vermindertem Druck entfernt und das Produkt zweimal
aus 4:1 Toluol:Chloroform unter Verwendung von 23–25 mg Phenothiazin
in jeder Umkristallisation umkristallisiert, um eine Polymerisation
zu verhindern. Typische Ausbeuten der Verbindung III waren 90% mit
einem Schmelzpunkt von 147–151°C. Eine Analyse
auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3) aromatische
Protonen 7,20–7,95
(m, 9H), Amid-NH 6,55 (breites t, 1H), Vinylprotonen 5,65, 5,25
(m, 2H), Methylen benachbart zu Amid-N's 3,20-3,60 (m, 4H), Methyl 1,95 (s,
3H) und verbleibendes Methylen 1,50-2,00 (m, 2H). Das Endprodukt
wurde zur Verwendung in der Synthese von photoaktivierbaren Polymeren
gelagert, wie sie beispielsweise in Beispielen 8–11 und 13 beschrieben wird.
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Beispiel 4
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Herstellung von N-(3-Hydroxypropyl)acrylamid
(HPA) (Verbindung IV)
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Ein
Monomer enthaltend eine funktionelle Gruppe in der Form einer Hydroxylgruppe
wurde auf die folgende Art und Weise hergestellt. Acryloylchlorid,
53 ml (0,66 mol) wurde auf –40°C in einem
Dreihalsrundkolben, eingetaucht in einen Isopropanol/Trockeneis-Bad,
gekühlt.
Der Kolben wurde mit einem Zugabetrichter, einem Thermometer und
einem Argoneinlaß ausgerüstet. Ethanol
(1.000 ml) wurde auf –40°C gekühlt und
zu dem kalten Acryloylchlorid zugegeben. 3-Amino-1-propanol, 100
ml (1,3 mol), wurde in 1.000 ml Ethanol gelöst. Diese Lösung wurde zum Zugabetrichter überführt und
zu dem Acryloylchlorid tropfenweise zugegeben. Die Lösung wurde
in dem Ethanol/Trockeneis-Bad für
2 Stunden gerührt,
gefolgt von einem Rühren
bei 4°C über Nacht.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft. Nach der Zugabe von 25 ml Phenothiazin wurde der
Rückstand
in Chloroform gelöst
und auf Silicagel gereinigt. Nach dem Waschen mit Chloroform wurde
das Produkt mit Aceton eluiert, was 96,1 g (82% Ausbeute) ergab.
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Beispiel 5
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Herstellung von N-(2-Ethoxy-(2-hydroxyethyl)acrylamid
(HEEA) (Verbindung V)
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Ein
weiteres Monomer enthaltend eine Hydroxylgruppe wurde durch die
im wesentlichen gleiche Vorgehensweise wie in Beispiel 4 hergestellt,
außer
daß 40,4
ml (0,5 mol) Acryloylchlorid mit 100,2 ml (1,0 mol) 2-(2-Aminoethoxy)ethanol
umgesetzt wurden. Die Verbindung wurde aus Silicagel mit Aceton
eluiert, um 94,6 g (119% Ausbeute) zu ergeben.
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Beispiel 6
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Herstellung von N-Acrylamido-D-glucosamin
(AGA) (Verbindung VI)
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Ein
weiteres alternatives Monomer enthaltend eine funktionelle Gruppe
in der Form einer Hydroxylgruppe wurde auf die folgende Art und
Weise hergestellt. Glucosaminhydrochlorid, 10,0 g (0,0464 mol),
wurde zu 12 ml 3,8-M Natriumhydroxid zugegeben. Kaliumcarbonat.
0,30 g (0,0022 mol) und Natriumnitrit, 0,35 g (0,0051 mol), wurden
dann zugegeben und die Mischung gerührt, bis eine klare Lösung erhalten
wurde. Zu der klaren Lösung
wurden 10 ml Chloroform zugegeben, und die Mischung wurde heftig
gerührt,
während
sie in einem Eisbad war. Eine Lösung
von Acryloylchlorid, 4,45 g (4,0 ml; 0,0492 mol), in 5 ml Chloroform
wurde in Anteilen von 100 Mikrolitern mit wechselweisen Zugaben
von 55 μl
10 N Natriumhydroxid (4,95 ml insgesamt) unter Rühren in einem Eisbad zugegeben.
Das Rühren
wurde für
30 Minuten fortgeführt,
nachdem die Zugaben beendet war. Das Chloroform wurde entfernt.
Der pH-Wert wurde auf 3 eingestellt, gefolgt von 3 × 10 ml
Extraktionen von Chloroform, um Acrylsäure zu entfernen. Die Wasserlösung wurde
bei ungefähr
4°C gelagert.
Die Verwendung von AGA in der Polymerisation ist in Beispielen 12
und 13 beschrieben.
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Beispiel 7
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Herstellung von N-(2-Mercaptoethyl)-2,6-bis(4-benzoylbenzamido)hexanamid
(Verbindung VII)
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Ein
photoaktivierbares Chain-Transfer-Reagenz wurde auf die folgende
Art und Weise hergestellt. Lysinmonohydrochlorid, 3,65 g (20 mmol),
wurde in 8 ml 2 N Natriumhydroxid gelöst und in einem Eisbad gekühlt. Eine
Lösung
von 10,77 g (44 mmol) 4-Benzoylbenzoylchlorid
hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren, in 17 ml Chloroform wurde
gleichzeitig mit 4,48 g Natriumhydroxid in 19 ml Wasser zugegeben.
Die Reaktion wurde auf dem Eisbad für 2 Stunden gerührt und
konnte sich dann auf Raumtemperatur für 3 Stunden erwärmen. Salzsäure wurde
verwendet, um den pH-Wert auf 1 einzustellen und weitere 60 ml Chloroform
wurden zugegeben. Eine Zentrifuge wurde verwendet, um die Schichten
zu trennen, und die wäßrige Schicht
wurde mit 3 × 50
ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden über Natriumsulfat
getrocknet. Ein Ansatz wurde durchgeführt, um das resultierende feste
Produkt aus 80% Essigsäure
umzukristallisieren, jedoch war die Wiedergewinnung des Produkts
schlecht. Die Mutterlösungen
wurden mit Wasser verdünnt,
um das Produkt auszufällen,
welches dann in Chloroform gelöst
und mit 10% Natriumbicarbonat, 1 N Salzsäure und schließlich Wasser
gewaschen wurde. Die Lösung
wurde über
Natriumsulfat getrocknet und das Produkt ohne Reinigung verwendet.
Eine Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
Säureproton
8,45 (breites s, 1H), aromatische und Amid-Protonen 7,00-8,10 (m,
20H), CH 4,50-4,90 (m, 1H), Methylen benachbart zu N 3,30-3,70 (m,
2H), verbleibende Methylene 1,10-2,25 (m, 6H).
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Das
Lysinderivat, 4,35 g (7,73 mmol), und N-Hydroxysuccinimid, 0,901
g (7,83 mmol), wurden in 40 ml trockenem 1,4-Dioxan gelöst, gefolgt
von der Zugabe von 1,951 g (9,45 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid (DCC)
in 10 ml 1,4-Dioxan. Die Mischung konnte über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt
werden. Der resultierende weiße
Feststoff wurde abfiltriert und mit 2 × 25 ml 1,4-Dioxan gewaschen.
Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand
mit 3 × 25
ml Hexan gespült,
um überschüssiges DCC zu
entfernen. Der resultierende N-Oxysuccinimidester (NOS), 4,10 g
(81% Ausbeute), wurde ohne weitere Reinigung verwendet.
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2-Aminoethanthiolhydrochlorid,
0,75 g (6,6 mmol), wurde mit 15 ml Chloroform und 1,09 ml Triethylamin
unter einer Argonatmosphäre
verdünnt.
Der NOS-Ester, 4,10 g (6,22 mol), in 25 ml Chloroform wurde tropfenweise
bei Raumtemperatur über
eine Dauer von 30 Minuten zugegeben. Nach 4-stündiger Reaktion wurde die Mischung
mit Wasser und 0,05 N Salzsäure
gewaschen, gefolgt von einem Trocknen über Natriumsulfat. Das Produkt
wurde unter Verwendung einer Silicagelflashchromatographie unter
Verwendung eines Lösungsmittelsystems
aus 95:5 CHCl3:CH3OH
gereinigt, um 2,30 g des Produkts in einer 59%igen Ausbeute zu ergeben.
Eine Analyse auf einem NMR-Spektrometer war konsistent mit dem gewünschten
Produkt: 1H-NMR (CDCl3)
aromatische und Amid-Protonen 6,90-8,00 (m, 21H), CH 4,40-4,85 (m,
1H), Methylene benachbart zu N 3,00-3,75 (m, 4H), verbleibende Methylene
1,00-2,95 (m, 8H) und SH 1,40 (t, 1H).
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Beispiel 8
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Herstellung von Copolymer
aus Acrylamid BBA-APMA und (HPA) (statistisches Photo-PA-HPA) (Verbindung VIII)
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Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt. Acrylamid, 1,69 g (23,8
mmol), zur Verwendung als ein „Verdünnungs"-Monomer, wie es
hierin beschrieben wird, wurde in 43,5 ml DMSO zusammen mit 0,17
g (0,49 mmol) BBA-AMPA (Photogruppen-enthaltendes Monomer, Verbindung
III), hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren, 3,14 g (24,3 mmol) HPA (ein
OH-enthaltendes Monomer, Verbindung IV), hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren, 0,10 g (0,58 mmol) 2,2'- Azobisisobutyronitril (AIBN) und 0,049
ml (0,32 mmol) N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin (TEMED) gelöst. Die
Lösung
wurde mit einem Heliumgasrohr für
4 Minuten von Sauerstoff befreit. Der Kopfraum wurde durch Argon
ersetzt, und das Gefäß wurde
für ein
Erwärmen über Nacht
bei 55°C
versiegelt. Die Reaktionslösung
wurde in Dialyseröhrchen
(12–14.000
MWCO) angeordnet und gegenüber
DI-Wasser für
5 Tage dialysiert. Die Wasserlösung
wurde lyophilisiert, um 4 g weißen Feststoff
mit einer Photobeladung von 0,094 μmol/mg (Theorie 0,097 μmol/mg) zu
ergeben.
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Beispiel 9
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Herstellung eines Copolymers
aus BBA-APMA und (HPA) (statistisches Photo-HPA) (Verbindung VIII)
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Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde auf
die folgende Art und Weise hergestellt (und ohne die Verwendung
eines „Verdünnungs"-Monomers, wie Acrylamid).
BBA-AMPA (Verbindung III), hergestellt gemäß dem allgemein in Beispiel
3 beschriebenen Verfahren, 0,17 g (0,49 mmol), wurde in 33 ml DMSO
zusammen mit 4,87 g (37,73 mmol) HPA (Verbindung IV), hergestellt
gemäß dem allgemein
in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren, 0,08 g (0,46 mmol) AIBN und
0,038 ml (0,25 mmol) TEMED gelöst.
Die Lösung
wurde mit einem Heliumgasrohr für
4 Minuten von Sauerstoff befreit. Der Kopfraum wurde durch Argon ersetzt,
und das Gefäß wurde
für ein
Rühren über Nacht
bei 55°C
versiegelt. Die Reakionslösung
wurde in einem Dialyseröhrchen
(12–14.000
MWCO) angeordnet und gegen DI-Wasser für 5 Tage dialysiert. Die Wasserlösung wurde
lyophilisiert, um 4,27 g weißen
Feststoff mit einer Photobeladung von 0,073 μmol/mg (Theorie 0,076 μmol/mg) zu
ergeben.
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Beispiel 10
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Herstellung eines Copolymers
aus Acrylamid BBA-APMA und (HEEA) (statistisches Photo-PA-HEEA) (Verbindung
IX)
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Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde in
der folgenden Art und Weise hergestellt. Acrylamid, 1,48 g (20,8
mmol), wurde in 37,3 ml DMSO zusammen mit 0,15 g (0,42 mmol) BBA-AMPA
(Verbindung III), hergestellt gemäß dem allgemeinen in Beispiel
3 beschriebenen Verfahren, 3,38 g (21,2 mmol) HEEA (Verbindung V),
hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren, 0,084 g (0,51 mmol) AIBN
und 0,043 ml (0,28 mmol) TEMED gelöst. Die Lösung wurde mit einem Heliumgasrohr
für 4 Minuten
von Sauerstoff befreit. Der Kopfraum wurde durch Argon ersetzt und
das Gefäß für ein Rühren über Nacht
bei 55°C
versiegelt. Die Reaktionslösung
wurde in einem Dialyseröhrchen
(12–14.000
MWCO) angeordnet und gegen DI-Wasser für 5 Tage dialysiert. Die Wasserlösung wurde
lyophilisiert, um 3,7 g weißen Feststoff
mit einer Photobeladung von 0,092 μmol/mg (Theorie 0,085 μmolmg) zu
ergeben.
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Beispiel 11
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Herstellung eines Copolymers
von BBA-APMA und (HEEA) (statistisches Photo-HEEA) (Verbindung IX)
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Ein
photoaktivierbares Copolymer der vorliegenden Erfindung wurde in
der folgenden Art und Weise hergestellt. BBA-APMA (Verbindung III),
hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren, 0,11 g (0,31 mmol), wurde
in 26 ml DMSO zusammen mit 4,89 g (30,72 mmol) HEEA (Verbindung
V), hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren, 0,06 g (0,37 mmol) AIBN und
0,031 ml (0,21 mmol) TEMED gelöst.
Die Lösung
wurde mit einem Heliumgasrohr für
4 Minuten von Sauerstoff befreit. Der Kopfraum wurde durch Argon
ersetzt und das Gefäß für ein Rühren über Nacht
bei 55°C
versiegelt. Die Reaktionslösung
wurde in einem Dialyseröhrchen
(12–14.000
MWCO) angeordnet und gegen DI-Wasser für 6 Tage dialysiert. Die Wasserlösung wurde
lyophilisiert, um 4,35 g weißen
Feststoff zu ergeben, der als Verbindung IX mit einer Photobeladung
von 0,061 μmol/mg
(Theorie 0,062 μmol/mg)
bezeichnet wurde.
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Unter
Verwendung der obigen Vorgehensweise wurde eine Verbindung, die ähnlich ist
zu derjenigen, die im vorangehenden Absatz beschrieben worden ist,
hergestellt, jedoch wurde rohes HEEA anstelle des gereinigten HEEA
verwendet. Die folgende Bestandteilsbeladung wurde verwendet, um
das Photo-HEEA (Verbindung IX) zu ergeben. BBA-APMA (Verbindung
III), hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren, 0,043 g (0,12 mmol), wurde
in 10,4 ml DMSO zusammen mit 1,96 g (12,29 mmol) HEEA (Verbindung
V), hergestellt gemäß dem allgemein
in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren, 0,024 g (0,15 mmol) AIBN
und 0,12 ml (0,083 mmol) TEMED gelöst. Die Lösung wurde mit einem Heliumgasrohr
für 4 Minuten
von Sauerstoff befreit. Der Kopfraum wurde durch Argon ersetzt und
das Gefäß für ein Rühren über Nacht
bei 55°C versiegelt.
Die Reaktionslösung
wurde in einem Dialyseröhrchen
(12–14.000
MWCO) angeordnet und gegen DI-Wasser für 6 Tage dialysiert. Die Wasserlösung wurde
lyophilisiert, um 1,33 g weißen
Feststoff zu ergeben, der als Verbindung IX mit einer Photobeladung
von 0,078 μmol/mg
(Theorie 0,062 μmol/mg)
bezeichnet wurde.
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Beispiel 12
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Herstellung eines Endpunktphotoglucosaminpolymers
(Endpunkt-Di-BBA-AGA) (Verbindung X)
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Acrylamid
(400 mg, 5,6 mmol) wurde in 10 ml Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst. Zu dieser
Lösung
wurden 400 mg (1,48 mmol) N-Acryloylglucosamin (Verbindung VI) zugegeben.
Zusätzlich
wurden 34 mg N-(2-Mercaptoethyl)-2,6-bis(4-benzoylbenzamido)hexanamid,
200 mg AIBN und 50 μl
TEMED zugegeben. Die Lösung
wurde mit Stickstoff gespült,
dann in einem 55°C
Ofen über
Nacht angeordnet. Die resultierende Polymerlösung wurde gegen deionisiertes
Wasser unter Verwendung einer SpectraPor I (Spektrum) Dialysemembran
dialysiert. Nach der Dialyse wurde die Lösung lyophilisiert. Das erhaltene
getrocknete Polymer war 0,58 Gewichts-gm. Bei 0,1 mg/ml in deionisiertem
Wasser wies das Polymer eine Extinktion bei 265 nm von 0,202 auf.
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Beispiel 13
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Herstellung eines Copolymers
aus Acrylamid, BBA-APMA und AGA (statistisches Photo-PA-AGA) (Verbindung
XI)
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Zu
einer Lösung
von 200 mg (0,74 mmol) N-Acryloylglucosamin (Verbindung VI) in 5
ml DMSO wurden 500 mg Acrylamid (7,0 mmol) 98 mg BBA-APMA (0,28
mmol, Verbindung III), 50 mg Azobiscyanovalerat und 100 μl TEMED zugegeben.
Die Lösung
wurde mit Stickstoff gespült,
dann in einem 55°C
Ofen über
Nacht angeordnet. Das Polymer wurde gegen deionisiertes Wasser dialysiert
und dann lyophilisiert.
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Beispiel 14
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Herstellung einer mit
PolyHPA-beschichteten Oberfläche
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Ein
Polymer aus PA wird hergestellt unter Verwendung von HPA-Monomer,
synthetisiert gemäß Beispiel
4, und einer Polymerisationsreaktion folgend der Vorgehensweise
aus Beispiel 9, außer
daß das BBA-APMA
weggelassen wurde. Das lyophilisierte Polymer wird in einer Lösung von
1,1'-Carbonyldiimidazol in
Formamid gelöst
und konnte für
eine Stunde reagieren. Glasträger
werden mit Aminopropyltrimethoxysilan beschichtet, gewaschen und
getrocknet. Die aktivierte PolyHPA-Lösung wird auf den Amin-modifizierten
Träger aufgetragen
und für
eine Stunde inkubiert. Die Träger
werden dann in 0,1 M Natriumcarbonatlösung enthaltend 0,1 M Ethanolamin
für eine
Stunde eingetaucht, um verbleibende Carbonylimidazolgruppen zu blockieren
oder zu hydrolysieren. Die Träger
werden dann in deionisiertem Wasser gewaschen und getrocknet.
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Beispiel 15
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Herstellung
einer mit PhotopolyHEEA-beschichteten Oberfläche
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Ein
Copolymer aus HEEA (Verbindung V) und BBA-APMA (Verbindung III),
hergestellt gemäß Beispiel 10,
wird in deionisiertem Wasser mit 2,0 mg/ml gelöst. Polystyrolmikroskopträger werden
in die Polymerlösung eingetaucht,
dann auf einer flachen Oberfläche
angeordnet und für
1 Minute bestrahlt, während
sie feucht sind, unter Verwendung eines Dymax-Lichtsystems mit einer
400 Watt Mitteldruckquecksilberlampe bei einem Abstand, so daß die Bestrahlungsintensität etwa 2,0
mW/cm2 bei 330–340 nm Wellenlänge ist.
Die Träger
werden dann mit deionisiertem Wasser gewaschen und getrocknet.