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Diese
Erfindung betrifft generell Paneele, die in Verbindung mit Rahmenkonstruktionen
im Wohnungsbau und bei anderen Leichtkonstruktionen Verwendung finden.
Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf Paneele, die in bezug
auf Seitenkräfte
widerstandsfähig
sind, welche durch hohe Wind- und Erdbebenkräfte in Gegenden verursacht
werden, in denen entsprechende Belastungsfähigkeiten gefordert werden.
Solche Paneele, die allgemein als Scher- bzw. Schubwände oder
-membranen bezeichnet werden, müssen
eine Scher- bzw. Schubfestigkeit besitzen, wie sie mit bekannten
Tests nachgewiesen wird, beispielsweise dem ASTM E72.
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Wenn
man eine einfache Kastenkonstruktion mit Paneelen, die an einem
Rahmenwerk befestigt sind, betrachtet, so erkennt man, dass eine
starke Seitenkraft, die gegen eine Seite des Kastens wirkt (d. h.
Windruck), dazu neigt, die Seitenwände, die dieser Kraft Widerstand
leisten, aus einer Rechteckform in eine Parallelogrammform zu bringen.
Nicht alle Schutzpaneele sind in der Lage, diesen Kräften zu
widerstehen. Sie sind auch nicht sehr elastisch, so dass einige,
insbesondere an Punkten, an denen das Paneel am Rahmenwerk befestigt
ist, versagen. Wenn es erforderlich ist, ihre Scherfestigkeit nachzuweisen,
werden die Schutzpaneele Messungen unterzogen, um die Belastung
zu ermitteln, die das Paneel innerhalb der zulässigen Durchbiegung ohne Ausfall
aushalten kann.
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Die
Scherrate basiert generell auf einem Test von drei identischen 8 × 8 Fuß (2,44 × 2,44 m)
großen Einheiten,
d. h. Paneelen, die am Rahmenwerk befestigt sind. Eine Kante wird
fixiert, während
eine Seitenkraft auf ein freies Ende der Einheit aufgebracht wird,
bis die Belastung nicht mehr ausgehalten wird und die Einheit ausfällt. Die
gemessene Scherfestigkeit variiert in Abhängigkeit von der Dicke des
Paneels und der Größe sowie
dem Abstand der in der Einheit verwendeten Nägel. Beispielsweise sind bei
einer typischen Einheit, d.h. einer nominell ½ Zoll (12,7 mm) dicken Sperrholzplatte,
die mit 8d Nägeln
(siehe die nachfolgende Beschreibung der Nägel) an nominell 2 × 4 Zoll
(50,8 × 101,6
mm) großen
Holzpfosten befestigt ist, welche in einem Abstand von 16 Zoll (406,4
mm) (in der Mitte) angeordnet sind, die Nägel am Umfang in einem Abstand
von 6 Zoll (152,4 mm) und innerhalb des Umfanges in einem Abstand
von 12 Zoll (304,8 mm) angeordnet. Hierbei wird von einer Scherfestigkeit
von 720 lbs/ft (1.072 kg/m) ausgegangen, bevor das Paneel ausfällt (die
gemessene Festigkeit variiert, wenn sich die Nagelgröße und der
Abstand verändern,
wie im ASTM E72-Test vorgesehen). Diese Endfestigkeit wird mit Hilfe
eines Sicherheitsfaktors reduziert, d. h. eines Faktors von drei,
um die Konstruktionsscherfestigkeit für das Paneel festzulegen.
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Solche
Hüllpaneele,
die eingesetzt werden, wenn eine bestimmte Scherrate gefordert wird,
bestehen üblicherweise
aus Sperrholzplatten oder Platten mit orientierten Strängen (OSB),
welche aus zusammengeleimten Holzteilen bestehen. Diese Paneele
können
die erforderliche Scherfestigkeit bieten, sind jedoch brennbar und
nicht besonders haltbar, wenn sie Wasser ausgesetzt werden. Ein
aus hydraulischem Zement bestehendes Paneel ist zwar gegenüber Wasser
widerstandsfähig,
jedoch viel schwerer als die Holzpaneele und besitzt eine unzureichende
Scherfestigkeit. Es wird davon ausgegangen, dass momentan kein Paneel
erhältlich
ist, das die erforderliche Scherfestigkeit bietet und nicht die
Nachteile von Sperrholz- oder OSB-Paneelen aufweist.
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Da
die Dicke der Platte ihre physikalischen und mechanischen Eigenschaften,
wie Gewicht, Lastaufnahmefähigkeit,
Festigkeit u. ä.,
beeinflusst, hängen
die gewünschten
Eigenschaften von der Dicke der Platte ab. Die gewünschten
Eigenschaften, die ein scherfestes Paneel mit einer Nenndicke von
0,5 Zoll (12,7 mm) aufweisen sollte, umfassen daher folgendes:
- • Das
Paneel sollte, wenn es gemäß ASTM 661
und der American Plywood Association (APA)-Testmethode S-1 über eine
Spanne von 16 Zoll (406,4 mm) mittig getestet wird, ein Endlastaufnahmevermögen bei
statischer Belastung von mehr als 550 lbs (250 kg), ein Endlastaufnahmevermögen unter
Schlagbelastung von mehr als 400 lbs (182 kg) und eine Durchbiegung
von weniger als 0,078 Zoll (1,98 mm) sowohl unter statischer Be lastung
als auch unter Schlagbelastung mit einer Last von 200 lb (90,9 kg)
besitzen.
- • Die
Scherfestigkeit eines 0,5 Zoll (12,7 mm) dicken Paneels, gemessen
mit dem ASTM E72-Test unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Nagelgröße und des
vorstehend beschriebenen Abstandes, sollte mindestens 720 lbs/ft
(1.072 kg/m) betragen.
- • Ein
4 × 8
ft, ½ Zoll
dickes Paneel (1,22 × 2,44
m, 12,7 mm dick) sollte nicht mehr als 99 lbs (44,9 kg), vorzugsweise
nicht mehr als 85 lbs (38,6 kg), wiegen.
- • Das
Paneel sollte mit Kreissägen,
die zum Durchtrennen von Holz verwendet werden, durchtrennt werden können.
- • Das
Paneel sollte mit Nägeln
oder Schrauben an Rahmen befestigt werden können.
- • Das
Paneel sollte bearbeitbar sein, so dass Kanten mit Nut und Feder
im Paneel hergestellt werden können.
- • Das
Paneel sollte dimensionsmäßig beständig sein,
wenn es Wasser ausgesetzt wird, d. h. es sollte sich so wenig wie
möglich
ausdehnen, vorzugsweise weniger als 0,1%, gemessen durch ASTM C
1185.
- • Das
Paneel sollte nicht biologisch zersetzbar, durch Insekten angreifbar
oder verrottbar sein.
- • Das
Paneel sollte ein verbindbares Substrat für Außenfinishsysteme sein.
- • Das
Paneel sollte gemäß ASTM E136
nicht brennbar sein.
- • Nach
dem Aushärten über 28 Tage
sollte die Biegefestigkeit eines 0,5 Zoll (12,7 mm) dicken Paneels
mit einer Trockendichte von nicht mehr als 65 lb/ft3 (1.041
kg/m3) nach dem Einweichen in Wasser über 48 h mindestens
1.700 psi (11,7 Mpa), vorzugsweise mindestens 2.500 psi (17,2 Mpa),
gemessen durch ASTM C 947, betragen. Das Paneel sollte mindestens
75% seiner Trockenfestigkeit behalten.
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Es
wird deutlich, dass Sperrholz- und OSB-Paneele einige, jedoch nicht
alle der vorstehend aufgeführten
Eigenschaften aufweisen. Es besteht daher ein Bedarf nach verbesserten
Paneelen, die die in bestimmten Bereichen geforderte Scherrate aufweisen
und bessere Eigenschaften als die momentan verwendeten Paneele auf
Holzbasis besitzen, indem sie nichtbrennbar und wasserfest sind.
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Paneele
und Konstruktionen auf der Basis von hydraulischem Zement des Standes
der Technik besitzen ebenfalls nicht die Eigenschaftskombination
einer geringen Dichte, eines Nagelungsvermögens und eines Trennvermögens, die
erforderlich ist, damit das Paneel mit herkömmlichen Zimmermannswerkzeugen
durchtrennt oder befestigt werden kann (entweder genagelt oder verschraubt).
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Die
Paneele der Erfindung können
generell als Gips-Zement-Zusammensetzungen,
die mit Glasfasern verstärkt
sind und denen Mikrokugeln zugesetzt sind, beschrieben werden, welche
im Vergleich zu Paneelen aus hydraulischem Zement ein reduziertes
Gewicht besitzen. Die Paneele erfüllen die vorstehend aufgeführten Bedingungen
und heben sich von den nachfolgend beschriebenen anderen Zusammensetzungen
ab, die entsprechende Komponenten aufweisen, jedoch nicht die gewünschten
Bedingungen erfüllen.
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Gips-Zement-Zusammensetzungen
sind generell in den US-PS'en
5 685 903, 5 858 083 und 5 958 131 beschrieben. Bei jeder Zusammensetzung
sind Puzzolane zugesetzt, und zwar Quarzstaub bei den Veröffentlichungen
5 685 903 und 5 858 083 sowie Metakaolin bei der Veröffentlichung
5 958 131. Es werden Aggregat- und Faserzusätze vorgeschlagen, jedoch keine
Paneele beschrieben, die die Anforderungen der Erfindung erfüllen.
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Obwohl
Glasfasern zur Verstärkung
von Zement verwendet wurden, ist es bekannt, dass sie im Laufe der
Zeit Festigkeit verlieren, da das Glas von dem im ausgehärteten Zement
vorhandenen Kalk angegriffen wird. Dies kann in einem gewissen Ausmaß ausgeglichen
werden, indem die Glasfasern beschichtet werden oder indem ein spezielles
alkalifestes Glas verwendet wird. Es sind auch andere Fasern zur
Verstärkung
von Zement vorgeschlagen worden, wie beispielsweise Metallfasern,
Holz- oder andere Zellulosefasern, Carbonfasern oder Polymerfasern.
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Es
sind ferner Paneele und Konstruktionen auf Zementbasis bekannt,
die Partikel aus Glas, Keramik und Polymeren mit geringem Gewicht
enthalten, um das Gewicht zu verringern, was jedoch eine reduzierte Festigkeit
mit sich bringt. Auch andere Aggregate sind vorgeschlagen worden,
die jedoch nicht die Vorteile der Partikel mit geringem Gewicht
besitzen.
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Gemäß der
US-PS 4 379 729 finden drei
Schichten in Paneelen Verwendung, um das Holz für Betonformen zu ersetzen.
Die äußeren beiden
Schichten bestehen aus glasfaserverstärktem Zement, während die Mittelschicht
aus Zement besteht, der Hohlkugeln enthält, Obwohl solche Paneele einer
statischen Belastung ausgesetzt werden können, können sie nicht die Gebäudeanforderungen
erfüllen,
die bei Belastungen durch Wind und Erdbeben relevant sind.
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Gemäß dem russischen
Patent SU 1815462 finden drei Schichten zur Herstellung von Rohren
und nicht von Paneelen Verwendung. Wiederum bestehen die Außenschichten
aus glasfaserverstärktem
Zement, während
die Mittelschicht sowohl Glasfasern als auch Glaskugeln enthält.
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Ein
dicker modularer Wandabschnitt und kein Paneel mit hoher Scherfestigkeit
wird in der
US-PS 4 259 824 beschrieben.
Es wird vorgeschlagen, dass diverse Aggregate einschließlich Glasfasern
geeignet sind.
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In
der
US-PS 5 154 874 ist
eine Gipsplatte, die Papierfasern enthält, offenbart.
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Ein
Gips-Zement-Paneel ist im kanadischen Patent CA 2 192 724 beschrieben.
Das Paneel enthält
10 bis 35 Gew.-% Holz oder Papierfasern und keine Glasfasern. In
entsprechender Weise ist in der
US-PS
5 371 989 eine Gipsplatte offenbart, die auf ihren Außenflächen Glasfasermatten
aufweist.
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Die
internationale Veröffentlichung
WO 93/10972 beschreibt ein Innenpaneel, das mit Zement umhüllte Aggregate
geringer Dichte enthält,
welche in einer kontinuierlichen Schaumzementphase angeordnet sind. Die
Paneele können
Glasfasern enthalten.
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In
der
US-PS 4 808 229 wird
beschrieben, dass Zellulose- oder
Glasfasern Asbestfasern in Zementpaneelen ersetzen können.
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Ein
Paneel mit Schichtaufbau ist in der japanischen Patentveröffentlichung
JP 62-238734A beschrieben. Innerhalb des Paneels befinden sich Mikrokugeln,
während
auf den Außenflächen mit
Carbon- oder Kunststofffasern verstärkter Zement Verwendung findet.
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Die
US-PS 4 504 320 beschreibt
einen glasverstärkten
Portlandzement, der Kugeln aus Flugasche und Quarzstaub enthält.
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Aus
der vorstehenden Erläuterung
wird deutlich, dass die Verstärkung
von Zement mit Fasern bekannt ist und dass Mikrokugeln aus Glas,
Keramik und Polymer verwendet wurden, um das Gewicht zu reduzieren. Andere
Beispiele hiervon sind in den japanischen Patentveröffentlichungen
JP-2641707 B2, JP 53-034819, JP 54-013535 und JP 94-096473 B2, der
schwedischen Patentschrift SE 8603488 und der britischen Patentschrift GB
1493203 offenbart.
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Trotz
aller Anstrengungen in bezug auf eine Verstärkung von Zement, die in den
vorstehend erwähnten
Patenten und Patentanmeldungen beschrieben sind, gehen die Erfinder
davon aus, dass keines der gegenwärtig erhältlichen Paneele in der Lage
ist, Sperrholz- oder OSB-Paneele in Anwendungsbereichen zu ersetzen,
in denen sie eine gesetzlich vorgeschriebene Scherfestigkeit oder
entsprechende Handhabungseigenschaften, d. h. Trenn- und Nagelungsvermögen, besitzen
müssen.
Nachfolgend wird gezeigt, dass ein Gips-Zement-Paneel hergestellt werden kann,
das die Scherfestigkeiten aufweisen oder sogar überschreiten kann, die jetzt
nur mit Sperrholz- oder OSB-Paneelen erreicht werden können.
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Die
vorliegende Erfindung erzielt eine Kombination aus geringer Dichte
und Duktilität,
die zur Handhabung des Paneels und zum Nagelungsvermögen erforderlich
ist, auf eine der folgenden drei Weisen:
- • Die Verwendung
von keramischen Mikrokugeln mit geringem Gewicht, die gleichmäßig über die
gesamte Dicke des Paneels verteilt sind.
- • Die
Verwendung eines Gemisches aus keramischen und Polymermikrokugeln
mit geringem Gewicht über die
gesamte Dicke des Paneels, um die zum Ausbilden des Paneels erforderliche
Wassermenge einzustellen und einen entsprechenden Effekt wie bei
Polymermikrokugeln oder Kombinationen hiervon zu erreichen.
- • Es
wird eine Mehrschichtpaneelkonstruktion hergestellt, die mindestens
eine Außenschicht
mit verbessertem Nagelungsvermögen
und Trennvermögen
besitzt. Dies wird durch Verwendung eines höheren Verhältnisses Wasser : reaktives
Pulver (nachfolgend definiert) bei der Herstellung der Außenschicht
oder der äußeren Schichten
relativ zum Kern des Paneels oder durch den Einbau von Polymermikrokugeln
mit geringem Gewicht in wesentlichen Mengen in der Außenschicht
oder den Außenschichten
relativ zum Kern des Paneels erreicht, während der Innenkern den vorstehend
beschriebenen Paneelen entspricht.
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Bei
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein dimensionsmäßig beständiges Paneel
mit geringem Gewicht, das mit alkaliresistenten Glasfasern verstärkt ist
und keramische Mikrokugeln enthält.
Im Paneel sind die Glasfasern und die keramischen Mikrokugeln gleichmäßig über eine kontinuierliche
Phase verteilt, die ein ausgehärtetes
wässriges
Gemisch aus reaktiven Pulvern, d. h. Calciumsulfatalphahemihydrat,
hydraulischem Zement, Kalk und einem aktiven Puzzolan, umfasst.
Bei der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein dimensionsmäßig beständiges Paneel
mit geringem Gewicht, das mit alkaliresistenten Glasfasern verstärkt ist
und Mikrokugeln enthält,
bei denen es sich um ein Gemisch aus keramischen und Polymermikrokugeln
handeln kann, welche gleichmäßig über die
kontinuierliche Phase über
die gesamte Dicke des Paneels verteilt sind. Alternativ dazu kann
das Verhältnis
Wasser : reaktives Pulver erhöht
werden, um einen ähnlichen
Effekt wie beim Zusetzen von Polymermikrokugeln zu erzielen, die
insgesamt oder teilweise ersetzt werden können. Bei der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein dimensionsmäßig beständiges Paneel
mit geringem Gewicht, das mit alkaliresistenten Glasfasern unter
Anwendung einer Mehrschichtstruktur, bei der ein Kern eine oder
zwei äußere Sichtflächen besitzt,
verstärkt
ist. Bei dieser Ausführungsform
enthält
die äußere Schicht
(oder die äußeren Schichten)
Polymermikrokugeln mit geringem Gewicht in beträchtlichen Mengen in einer zweiten
kontinuierlichen Phase, die mit Glasfasern verstärkt ist, wobei die äußere Schicht
(oder Schichten), die auf einem Kern angeordnet ist, entweder keramische
Mikrokugeln oder ein Gemisch aus keramischen und Polymermikrokugeln
enthält,
welche gleichmäßig über eine
kontinuierliche Phase verteilt sind, wobei dieses Gemisch wahlweise
durch das Verhältnis
Wasser : reaktives Pulver bestimmt wird und mit alkaliresistenten
Glasfasern verstärkt
ist. Alternativ dazu kann die äußere Schicht
(oder Schichten) mit einem höheren
Verhältnis
Wasser : reaktives Pulver als im Kern des Paneels hergestellt werden,
um einen ähnlichen
Effekt wie beim Zusetzen der Polymermikrokugeln zu erreichen, die
insgesamt oder teilweise ersetzt werden können.
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Wenn
bei allen drei Ausführungsformen
das Paneel am Rahmenwerk befestigt ist, wie im ASTM E72-Test vorgesehen,
kann es die durch die Baubestimmungen, gemäß denen die Paneele hohe Wind-
oder Erdbebenkräfte
aushalten müssen,
vorgegebene Scherfestigkeit erreichen oder überschreiten. Die Paneele können ferner
als Unterbodenkonstruktionen oder als Bodenunterschichten verwendet
werden. Bei derartigen Anwendungsfällen findet bei den Paneelen
vorzugsweise eine Verbindung aus einer Nut und einer sich verjüngenden
Feder Verwendung.
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Bei
der Herstellung des Paneels der ersten Ausführungsform der Erfindung finden
keramische Mikrokugeln als Füllmaterialien
mit geringem Gewicht Verwendung. Diese Mikrokugeln werden über die
gesamte Dicke des Paneels gleichmäßig verteilt. In der Zusammensetzung
sind die Trockenbestandteile die reaktiven Pulver (20 bis 55 Gew.-%
hydraulischer Zement, 35 bis 75 Gew.-% Calciumsulfatalphahemihydrat,
5 bis 25 Gew.-% Puzzolan und 0,2 bis 3,5 Gew.-% Kalk auf Trockenbasis),
die keramischen Mikrokugeln und die alkaliresistenten Glasfasern,
während
die nassen Bestandteile Wasser und Superplastifizierungsmittel sind.
Die Trockenbestandteile und Nassbestandteile werden kombiniert,
um das Paneel der ersten Ausführungsform
der Erfindung herzustellen. Vom Gesamtgewicht der Trockenbestandteile
wird das Paneel der Erfindung vorzugsweise aus etwa 49 bis 56 Gew.-%
reaktiven Pulvern, 35 bis 42 Gew.-% keramischen Mikrokugeln und
7 bis 12 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern hergestellt. In einem
breiten Bereich wird das Paneel der Erfindung aus etwa 35 bis 58
Gew.-% reaktiven Pulvern, 34 bis 49 Gew.-% keramischen Mikrokugeln
und 6 bis 17 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern auf Basis der gesamten
Trockenbestandteile gefertigt. Die Mengen des den Trockenbestandteilen
zugesetzten Wassers und Superplastifizierungsmittels sind ausreichend,
um das gewünschte
Zusammenfließvermögen zu erreichen,
das aufgrund der Verarbeitungsüberlegungen
für irgendeinen
speziellen Herstellprozess erforderlich ist. Die typischen Zusatzraten
für Wasser
reichen von 35 bis 60 Gew.-% der reaktiven Pulver (Wasser : reaktive
Pulver 0,35–0,6/1),
und die für
das Superplastifizierungsmittel reichen von 1 bis 8 Gew.-% der reaktiven
Pulver. Bei den Glasfasern handelt es sich um Monofilamente mit einem
Durchmesser von 5 bis 25 μm,
typischerweise von etwa 10 bis 15 μm. Die Monofilamente sind auf
diverse Art und Weise gebündelt.
Bei einer typischen Konfiguration sind 100 Faserstränge in Rovings
kombiniert, die etwa 50 Stränge
enthalten. Es sind auch andere Ausführungsformen möglich. Die
Länge der
Glasfasern beträgt
vorzugsweise etwa 1 bis 2 Zoll (25 bis 50 mm), allgemein etwa 0,25
bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm), und die Faserorientierung ist willkürlich in
der Ebene des Paneels.
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Bei
der Herstellung des Paneels der zweiten Ausführungsform der Erfindung wird
ein Gemisch aus keramischen Mikrokugeln und Polymermikrokugeln als
Füllmaterialien
mit geringem Gewicht verwendet. Es wurde festgestellt, dass der
Einbau von Polymermikrofasern in das Paneel dazu beiträgt, die
Kombination aus geringer Dichte und besserem Nagelungsver-mögen zu erhalten,
die erforderlich ist, damit das Paneel mit herkömmlichen Zimmermannswerkzeugen
durchtrennt oder befestigt (entweder genagelt oder verschraubt)
werden kann. Da das Verhältnis
Wasser : reaktives Pulver ebenfalls die Dichte und das Nagelungsvermögen beeinflusst,
kann es so eingestellt werden, dass ein entsprechender Effekt wie
bei dem der Polymermikrokugeln erreicht wird, obwohl Polymermikrokugeln
enthalten sein können
und nicht vollständig
ersetzt werden müssen, indem
das Verhältnis
Wasser : reak-tives Pulver eingestellt wird. Es wurde ferner festge-stellt, dass
die rheologischen Eigenschaften des Schlammes wesentlich verbessert
werden, wenn eine Kombination aus keramischen und Polymermikrokugeln
in der Zusammensetzung verwendet wird. Daher handelt es sich bei
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung bei den trocknen Bestand-teilen der Zusammensetzung
um die vorstehend beschriebenen reaktiven Pulver (d. h. hydraulischer
Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat, Puzzolan und Kalk), die keramischen
Mikrokugeln, die Polymermikrokugeln und die alkaliresistenten Glasfasern,
während die
nassen Bestandteile der Zusammensetzung von Wasser und Superplastifiziermitteln
gebildet werden. Die trocknen Bestandteile und die nassen Bestandteile
werden kombiniert, um das Paneel der Erfindung herzustellen. Die
keramischen und Polymermikrokugeln werden in der Matrix über die
gesamte Dicke des Paneels gleichmäßig verteilt. Um ein gutes
Befestigungs- und Trennvermögen
zu erhalten, liegt der Volumenanteil der Polymermikrokugeln im Paneel
vorzugsweise in einem Bereich von 7 bis 15% des Gesamtvolumens der
trocknen Bestandteile. Was das Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile
anbetrifft, so wird das Paneel der Erfindung vorzugsweise aus etwa
54 bis 65 Gew.-% reaktiven Pulvern, 25 bis 35 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln, 0,5 bis 0,8 Gew.-% Polymermikrokugeln und 6 bis 10
Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern hergestellt. In einem breiten
Bereich wird das Paneel der Erfindung aus etwa 42 bis 68 Gew.-%
reaktiven Pulvern, 23 bis 43 Gew.-% keramischen Mikrokugeln, bis
zu 1,0 Gew.-% Polymermikrokugeln, vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew.-%,
und 5 bis 15 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern auf Basis der gesamten
trocknen Bestandteile hergestellt. Die den trocknen Bestandteilen
zugesetzten Mengen an Wasser und Superplastifizierungsmittel werden eingestellt, um
ein gewünschtes
Fließvermögen des
Schlammes in bezug auf die Verarbeitungsbedingungen eines jeden speziellen
Herstellprozesses zu erhalten. Falls gewünscht, kann anstelle von Polymermikrokugeln
zusätzliches
Wasser eingesetzt werden, um einen Effekt in bezug auf Dichte und
Nagelungsvermögen
zu erzielen, der dem der Polymerkugeln entspricht, oder es können sowohl
Polymerkugeln als auch zusätzliches
Wasser Verwendung finden. Die typischen Zugabewerte für Wasser
liegen zwischen 35 und 70% des Gewichtes der reaktiven Pulver und
die für
das Superplastifizierungsmittel zwischen 1 und 8% des Gewichtes
der reaktiven Pulver. Wenn zusätzliches
Wasser verwendet wird, wird das Verhältnis Wasser : reaktive Pulver
größer als
0,6/1 (> 60% Wasser
auf Basis der reaktiven Pulver), vorzugsweise > 0,6/1 bis 0,7/1, bevorzugter 0,65/1–0,7/1. Wenn
das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver eingestellt wird, um Polymerkugeln zu ersetzen,
wird die Zusammensetzung entsprechend eingestellt, um wässrige Gemische
mit einer Konsistenz zu erzeugen, die zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Paneels
geeignet ist.
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Bei
den Glasfasern handelt es sich um Monofilamente mit einem Durchmesser
von etwa 5 bis 25 μm, typischerweise
von etwa 10 bis 15 μm.
Wie vorstehend erwähnt,
können
die Monofilamente auf diverse Weisen gebündelt werden, beispielsweise
als 100-Faserstränge,
die zu Rovings kombiniert werden können, welche etwa 50 Stränge enthalten.
Die Länge
der Glasfasern beträgt
vorzugsweise etwa 1 bis 2 Zoll (25 bis 50 mm), allgemein etwa 0,25
bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm), und die Faserorientierung ist in der
Ebene des Paneels willkürlich.
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Bei
der dritten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Mehrschichtkonstruktion im Paneel erzeugt, bei
der ein Kern mindestens eine Außenschicht
mit verbessertem Nagelungsvermögen
(Befestigungsvermögen)
besitzt. Dies wird erreicht, indem beträchtliche Mengen von Polymermikrokugeln
in die Außenschichten eingearbeitet
werden oder indem ein höheres
Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver als bei Herstellung des Kernes verwendet
wird oder indem eine Kombination hiervon eingesetzt wird. Die Kernschicht
des Paneels enthält hohle
keramische Mikrokugeln, die gleichmäßig über die Schichtdicke verteilt
sind, oder bei einigen Ausführungsformen
ein Gemisch aus keramischen und Polymermikrokugeln. Wie bei der
zweiten Ausführungsform kann
das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver im Kern eingestellt werden, um einen entsprechenden
Effekt wie bei den Polymermikrokugeln zu erzielen. Der Kern sollte
jedoch fester als die Außenschichten
ausgebildet sein, und generell wird die Menge der verwendeten Polymerkugeln
oder das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver so ausgewählt, dass der Kern des Paneels
ein besseres Nagelungsvermögen
als ein solcher mit nur keramischen Mikrokugeln besitzt und trotzdem
eine geeignete Scherfestigkeit aufweist. Die trocknen Bestandteile der
Kernschicht sind die vorstehend erwähnten reaktiven Pulver (d.
h. hydraulischer Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat, Puzzolan
und Kalk), Mikrokugeln (keramische Mikrokugeln allein oder ein Gemisch
aus keramischen und Polymermikrokugeln) und die alkaliresistenten
Glasfasern, während
die nassen Bestandteile der Kernschicht Wasser und Superplastifizierungsmittel
sind. Die trocknen Bestandteile und die nassen Bestandteile werden
kombiniert, um die Kernschicht des erfindungsgemäßen Paneels herzustellen. Was
das Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile anbetrifft, so wird
die Kernschicht des erfindungsgemäßen Paneels vorzugsweise aus
etwa 49 bis 56 Gew.-% reaktiven Pulvern, 35 bis 42 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln und 7 bis 12 Gew.-% alkaliresisten-ten Glasfasern oder
alternativ dazu aus etwa 54 bis 65 Gew.-% reaktiven Pulvern, 25
bis 35 Gew.-% keramischen Mikrokugeln, 0,5 bis 0,8 Gew.-% Polymermikrokugeln
und 6 bis 10 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern hergestellt. Im
breiten Bereich werden die Außenschicht
oder die Außenschichten eines
Mehrschichtpaneels oder die Kernschicht des Paneels der Erfindung
aus etwa 35 bis 58 Gew.-% reaktiven Pulvern, 34 bis 49 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln und 6 bis 17 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern auf
Basis der gesamten trock-nen Bestandteile oder alternativ dazu aus
etwa 42 bis 68 Gew.-% reaktiven Pulvern, 23 bis 43 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln, bis zu 1,0 Gew.-% Polymermikrokugeln, vorzugsweise
0,2 bis 1,0 Gew.-%, und 5 bis 15 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern
hergestellt. Die Mengen des den trocknen Bestandteilen zugesetzten
Wassers und Superplastifizierungsmittels werden so eingestellt,
dass das gewünschte
Schlammfließvermögen erreicht
wird, das im Hinblick auf die Verarbeitungsbedingungen irgendeines
speziellen Herstellprozesses erforderlich ist. Die typischen Zugabewerte
für Wasser
reichen von 35 bis 70% des Gewichtes der reaktiven Pulver, während die
für das
Superplastifizierungsmittel zwischen 1 und 8% des Gewichtes der
reaktiven Pulver liegen.
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Die
trocknen Bestandteile der Außenschicht
oder der Außenschichten
sind die reaktiven Pulver (hydraulischer Zement, Calciumsulfatalphahemidhydrat,
Puzzolan und Kalk), die keramischen Mikrokugeln, die Polymermikrokugeln
und die alkaliresistenten Glasfasern, während die nassen Bestand-teile
der Außenschicht oder
der Außenschichten
Wasser und Superplastifizierungsmittel sind. Die trocknen Bestandteile
und nassen Bestandteile werden kombiniert, um die Außenschicht
oder die Außenschichten
des erfindungsgemäßen Paneels
herzustellen. In der Außenschicht
oder den Außenschichten
des Paneels, in die Polymermikrokugeln in beträchtlichen Mengen eingearbeitet
sind, um dem Paneel ein gutes Befestigungs- und Trennvermögen zu verleihen,
liegt der Volumenanteil der Polymermikrokugeln vorzugsweise in einem
Bereich von 7 bis 15% des Gesamtvolumens der trocknen Bestandteile.
Was das Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile anbetrifft, so werden
die Außenschichten
des Paneels der Erfindung vorzugsweise aus etwa 54 bis 65 Gew.-%
reaktiven Pulvern, 25 bis 35 Gew.-% keramischen Mikrokugeln, 0,5
bis 0,8 Gew.-% Polymermikrokugeln und 6 bis 10 Gew.-% alkaliresistenten
Glasfasern hergestellt. Im breiten Be-reich werden die Außenschicht
oder die Außenschichten
aus etwa 42 bis 68 Gew.-% reaktiven Pulvern, 23 bis 43 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln, bis zu 1,0 Gew.-% Potymermikro-kugeln und 5 bis 15
Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern auf Basis der gesamten trocknen
Bestandteile hergestellt. Die Mengen des den trocknen Bestandteilen
zugesetzten Wassers und Superplastifizierungsmittets werden eingestellt,
um das gewünschte
Schlammfließvermögen zu erhalten,
das im Hin-blick auf die Verarbeitungsbedingungen irgendeines spe-ziellen
Herstellprozesses erforderlich ist. Die typischen Zugabewerte für Wasser
liegen zwischen 35 und 70% des Gewichtes der reaktiven Pulver (mehr
als 60%, wenn das Nagelungsvermögen verbessert
werden soll), während
die für
das Superplastifizierungsmittel zwischen 1 und 8% des Gewichtes
der reaktiven Pulver liegen. Die bevorzugte Dicke der Außenschicht
oder Außenschichten
liegt zwischen 1/32 bis 4/32 Zoll (0,8 bis 3,2 mm). Wenn nur eine
Außenschicht
Verwendung findet, sollte deren Dicke geringer sein als 3/8 der
Gesamtdicke des Paneels.
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Sowohl
im Kern als auch in der Außenschicht
oder den Außenschichten
sind die Glasfasern Monofilamente mit einem Durchmesser von etwa
5 bis 25 μm,
typischerweise von etwa 10 bis 15 μm. Die Monofilamente können auf
diverse Weisen gebündelt
werden, beispielsweise als 100-Faserstränge, die zu Rovings kombiniert
werden können,
welche etwa 50 Stränge
enthalten. Die Faserlänge
beträgt
vorzugsweise etwa 1 bis 2 Zoll (25 bis 50 mm), allgemein etwa 0,25
bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm), und die Faserorientierung ist in der Ebene
des Paneels willkürlich.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
der vorstehend beschriebenen scherfesten Paneele. Ein wässriger
Schlamm der reaktiven Pulver (d. h. Calciumsulfatalphahemihydrat,
hydraulischer Zement, aktives Puzzolan und Kalk) und der Mikrokugeln
(Keramik allein oder Gemisch aus Keramik und Polymermikrokugeln)
wird hergestellt und dann in dünnen
Schichten in einer Paneelform angeordnet, während der Schlamm mit kurzen
zerkleinerten Glasfasern kombiniert und ein gleichmäßig vermischtes
Kernmaterial erzeugt wird. Bei der dritten Ausführungsform werden sämtliche
Schichten (d. h. der Kern und die eine Außenschicht oder die beiden
Außenschichten)
des Paneels unter Anwendung des gleichen Verfahrens hergestellt.
Der wässrige
Schlamm für
die Kernschicht enthält
entweder nur Keramikmikrokugeln oder ein Gemisch aus Keramik- und
Polymermikrokugeln. Der Schlamm für die Außenschichten enthält Polymermikrokugeln
in größeren Mengen
als im Kern, um Außenschichten
zu bilden, die ein gutes Nagelungsvermögen besitzen, während eine
geeignete Scherfestigkeit für
die Kernschicht erreicht wird.
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Es
folgt nunmehr eine Kurzbeschreibung der Zeichnungen. Hiervon zeigen:
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1A und B graphische Darstellungen der Ergebnisse
der Tests von Beispiel 6;
-
2 ein
Säulendiagramm
der Ergebnisse der Tests, die in Beispiel 7 angeführt sind;
-
3 ein
Nut-Feder-Paneel; und
-
4 die Abmessungen der Nut und Feder eines
Zoll (19,1 mm) dicken Paneels.
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Wie
vorstehend erläutert,
existiert ein Bedarf nach Gebäudepaneelen,
die Sperrholz und Platten aus orientierten Strängen ersetzen können, wo
es erforderlich ist, um Anforderungen in bezug auf Gebäude gerecht
zu werden, die eine Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Scherkräften
fordern, welche aus hohen Windbeanspruchungen oder Erdbebenbeanspruchungen
resultieren. Wo solche Eigenschaften nicht benötigt werden, können übliche Schutzpaneele,
wie papierbeschichtete Gipsplatten, glasmattenbeschichtete Gipsplatten
und Paneele auf Zementbasis Verwendung finden, da derartige Paneele
nicht zur Aufnahme von Scherkräften
konzipiert sind. Sperrholzpaneele und OSB-Paneele können das
erforderliche Scherbelastungsverhalten besitzen, sind jedoch dimensionsmäßig nicht
beständig,
wenn sie Wasser ausgesetzt sind, und können verrotten oder durch Insekten
angegriffen werden. Wenn Sperrholz- und OSB-Paneele verwendet werden,
ist es erforderlich, diese gegen Feuchtigkeit zu schützen, indem
sie mit zusätzlichen
wasserfesten Paneelen unter signifi-kanten zusätzlichen Kosten versehen werden.
Danach kann eine Außenfinishschicht
aufgebracht werden. Im Gegensatz dazu sind die erfindungsgemäßen Paneele
wasserfest, nicht-brennbar, dimensionsmäßig beständig und fest genug, um die
beiden Schichten zu ersetzen, die erforderlich sind, wenn Sperrholz-
oder OSB-Schutzpaneele verwendet werden, und es kann eine Außenfinishschicht,
wie Außenputz,
direkt auf die neuen Paneele aufgebracht werden. Die Paneele können mit
Werkzeugen durchtrennt werden, die für Holzpaneele ver-wendet werden,
und können
mit Nägeln
oder Schrauben an einem Rahmenwerk befestigt werden. Falls gewünscht, ist
eine Nut-Feder-Konstruktion
möglich.
Die Hauptausgangs-materialien, die zur Herstellung von erfindungsgemäßen Paneelen
Verwendung finden, sind Calciumsulfatalphahemi-hydrat, Zement, Puzzolanmaterialen,
alkaliresistente Glasfasern, Keramikmikrokugeln und Polymermikrokugeln.
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Calciumsulfathemihydrat
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Calciumsulfathemihydrat,
das in den Paneelen der Erfindung Verwendung findet, wird aus Gipsmineral (Calciumsulfatdihydrat
CaSO4·2H2O), einem natürlich vorkommenden Mineral,
gewonnen. Falls nicht anders angegeben, bezieht sich „Gips" auf die Dihydratform
von Calciumsulfat. Nach dem Abbau wird der Rohgips thermisch behandelt,
um ein aushärtbares
Calciumsulfat zu gewinnen, das wasserfrei sein kann, normalerweise
jedoch das Hemihydrat CaSO4·1/2H2O ist. Dieses Hemihydrat besitzt zwei festgestellte
Morphologien, die als Alphahemihydrat und Betahemihydrat bezeichnet
werden. Diese werden für
diverse Anwendungszwecke auf der Basis ihrer physikalischen Eigenschaften
sowie der Kosten ausgewählt.
Beide Formen reagieren mit Wasser, so dass das Dihydrat von Calciumsulfat
gebildet wird. Das Betahemihydrat bildet weniger dichte Mikrostrukturen
und wird für
Produkte mit geringer Dichte bevorzugt. Das Alphahemihydrat bildet
dichtere Mikrostrukturen mit höherer
Festigkeit und Dichte als beim Betahemihydrat. Das Alphahemihydrat
wird für
die erfindungsgemäßen Paneele
bevorzugt, da festgestellt wurde, dass Gemische aus reaktivem Pulver,
die Calciumsulfatalphahemihydrat, hydraulischen Zement, Puzzolan
und Kalk in Mengen gemäß der Erfindung
enthalten, zu Paneelen mit verbesserter Langzeithaltbarkeit führen.
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Hydraulischer
Zement
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Gemäß ASTM wird „hydraulischer
Zement" wie folgt
definiert: ein Zement, der durch eine chemische Wechselwirkung mit
Wasser abbindet und aushärtet,
wobei dies auch unter Wasser passieren kann. Es gibt diverse Arten
von hydraulischen Zementen, die in der Bauindustrie Verwendung finden.
Beispiele von hydraulischen Zementen umfassen Portlandzement, Hüttenzemente,
wie Hochofenzement und Sulfatschüttzemente, Calciumsulfoaluminatzement,
Zement mit hohem Aluminiumoxidanteil, expansive Zemente, Weißzement
und rasch abbindende und aushärtende
Zemente. Obwohl Calciumsulfathemihydrat durch chemische Wechselwirkung
mit Wasser abbindet und aushärtet,
wird es von der breiten Definition der hydraulischen Zemente im
Zusammenhang mit dieser Erfindung nicht umfasst. Sämtliche
vorstehend erwähnten
hydraulischen Zemente können
zur Herstellung der Paneele der Erfindung verwendet werden. Die
populärste
und in großem
Umfang eingesetzte Familie von eng verwandten hydraulischen Zementen
ist als Portlandzement bekannt. Gemäß ASTM wird „Portlandzement" als ein hydraulischer
Zement definiert, der durch das Pulverisieren von Klinker hergestellt
wird, welcher im wesentlichen aus hydraulischem Calciumsilicaten
besteht, die üblicherweise
eine oder mehrere Formen von Calciumsulfat als Mahlzusatz enthalten.
Zur Herstellung von Portlandzement wird ein inniges Gemisch aus
Kalkstein, ton-haltigem Gestein und Ton in einem Brennofen gebrannt,
um den Klinker herzustellen, der dann weiter behandelt wird. Als
Ergebnis werden die nachfolgenden vier Hauptphasen von Portlandzement
hergestellt: Tricalciumsilicat (3CaO·SiO2,
auch als C3S bezeichnet), Dicalciumsilicat (2CaO·SiO2, als C2S bezeichnet),
Tricalciumaluminat (3CaO·Al2O3 oder C3A) und Tetracalciumaluminoferrit (4CaO·Al2O3·Fe2O3 oder C4AF). Die anderen Verbindungen, die in geringeren
Mengen im Portlandzement vorhanden sind, umfassen Calciumsulfat
und andere Doppelsalze von Alkalisulfaten, Calciumoxid und Magnesiumoxid.
Von den diversen festgestellten Klassen des Portlandzementes wird
Typ III Portlandzement (ASTM-Klassifizierung) für die Herstellung der erfindungsgemäßen Paneele
bevorzugt, da festgestellt wurde, dass dessen Feinheit zu einer
größeren Festigkeit
führt.
Die anderen ermittelten Klassen von hydraulischen Zementen, einschließ-lich Hüttenzemente,
wie Hochofenzement und Sulfatschütt-zement,
Calciumsulfoaluminatzement, Zement mit hohem Aluminiumoxidanteil,
expansive Zemente, Weißzement,
rasch abbindende und härtende
Zemente, wie Zement mit geregelter Abbindung und VHE-Zement, und
andere Portlandzementtypen können
ebenfalls erfolgreich eingesetzt werden, um die erfindungsgemäßen Paneele
herzustellen. Die Hüttenzemente
und der Calciumsulfoaluminatzement mit geringer Alkalinität werden
ebenfalls bevorzugt, um die erfindungsgemäßen Paneele herzustellen.
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Fasern
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Glasfasern
werden üblicherweise
als Isolationsmaterial verwendet. Sie wurden jedoch auch bereits
als Verstärkungsmaterialien
mit diversen Matrixmaterialien eingesetzt. Die Fasern selbst versehen
die Materialien mit Zugfestigkeit, die sonst wegen Sprödigkeit
ausfallen könnten.
Die Fasern können
brechen, wenn sie belastet werden. Typischerweise fallen jedoch
Verbundmaterialien, die Glasfasern enthalten, deshalb aus, weil sie
sich zersetzen und weil keine Verbindung zwischen den Fasern und
dem kontinuierlichen Phasenmaterial vorhanden ist. Derartige Bindungen
sind wichtig, wenn die Verstärkungsfasern
die Fähigkeit
beibehalten sollen, die Duktilität
zu verbessern und den Verbund über
die Zeit zu verfestigen. Es wurde festgestellt, dass mit Glasfasern
verstärkte
Zemente mit der Zeit ihre Festigkeit verlieren, was auf den Angriff
des Kalks, der erzeugt wird, wenn der Zement abbindet, auf das Glas
zurückgeführt wird.
Ein möglicher
Weg zur Überwindung
eines derartigen Angriffes besteht darin, die Glasfasern mit einer
Schutzschicht, wie einer Polymerschicht, zu bedecken. Generell können derartige
Schutzschichten Angriffe durch Kalk aushalten. Es wurde jedoch festgestellt, dass
die Festigkeit in erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneelen reduziert wird, so dass keine Schutzschichten bevorzugt
werden. Eine teurere Art und Weise zur Begrenzung der Angriffe durch
Kalk besteht darin, spezielle alkaliresistente Glasfasern (AR-Glasfasern)
zu verwenden, wie beispielsweise Nippon Electric Glass (NEG) 350Y.
Solche Fasern besitzen eine bessere Verbindungsfestigkeit mit der
Matrix und werden somit für
die erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneele bevorzugt. Bei den Glasfasern handelt es sich um Monofilamente,
die einen Durchmesser von etwa 5 bis 25 μm und typischerweise von etwa
10 bis 15 μm
besitzen. Die Filamente werden generell zu Strängen mit 100 Filamenten kombiniert,
die zu Rovings gebündelt
werden können,
die etwa 50 Stränge
enthalten. Die Stränge
oder Rovings werden normalerweise in geeignete Filamente und Bündel von
Filamenten zerkleinert, beispiels weise mit einer Länge von
etwa 0,25 bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm), vorzugsweise von 1 bis 2 Zoll
(25 bis 50 mm).
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Es
ist auch möglich,
einige Polymerfasern in die erfindungsgemäß ausgebildeten Paneele einzubauen,
wobei diese jedoch nicht für
eine Glasfasern entsprechende Festigkeit sorgen. Solche Polymerfasern,
beispielsweise Polypropylen-, Polyethylen-, Polyacrylnitril- und
Polyvinylalkoholfasern, sind weniger teuer als alkalisresistente
Glasfasern und keinen Angriffen durch Kalk ausgesetzt.
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Puzzolanmaterialien
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Wie
vorstehend erwähnt,
erzeugen die meisten Portlandzemente und andere hydraulische Zemente während der
Hydratation (Abbindung) Kalk. Es ist wünschenswert, den Kalk reagieren
zu lassen, um Angriffe auf die Glasfasern zu reduzieren. Es ist
auch bekannt, dass bei Vorhandensein von Calciumsulfathemihydrat dieses
mit Tricalciumaluminat im Zement reagiert, so dass Ettringit gebildet
wird, das zu einem unerwünschten Reißen des
ausgehärteten
Produktes führen
kann. Dies wird im Stand der Technik oft als „Sulfatangriff" bezeichnet. Solche
Reaktionen können
verhindert werden, indem „Puzzolanmaterialien" zugesetzt werden,
die gemäß ASTM C618-97
als „siliciumdioxidhaltige
oder siliciumdioxid- und aluminiumoxidhaltige Materialien, die als
solche einen geringen oder überhaupt
keinen Zementwert besitzen, jedoch in fein verteilter Form und in der
Gegenwart von Feuchtigkeit mit Calciumhydroxid bei üblichen
Temperaturen chemisch reagieren und Verbindungen bilden, die Zementeigenschaften
besitzen" definiert
werden. Ein oft verwendetes Puzzolanmaterial ist Quarzstaub, bei
dem es sich um ein fein zerteiltes amorphes Siliciumdioxid handelt,
das ein Produkt der Siliciummetall- und Ferrosiliciumlegierungsherstellung
ist. Charakteristischerweise besitzt es einen sehr hohen Siliciumdioxidanteil
und einen niedrigen Aluminiumoxidanteil. Verschiedenartige natürliche und
künstliche
Materialien werden als Materialien mit Puzzolaneigenschaften bezeichnet,
einschließlich
Bims, Perlit, Diatomeenerde, Tuff, Trass, Metakaolin, Mikrosiliciumdioxid,
gemahlene granulierte Hochofenschlacke und Flugasche. Während Quarzstaub
ein besonders zweckmäßiges Puzzolanmaterial
zur Verwendung in den Paneelen der Erfindung ist, können auch
andere Puzzolanmaterialien Verwendung finden. Im Vergleich zu Quarzstaub
besitzen Metakaolin, gemahlene granulierte Hochofenschlacke und
pulverisierte Flugasche einen sehr viel geringeren Siliciumdioxidanteil
und große
Mengen von Aluminiumoxid. Sie können
jedoch trotzdem wirk-same Puzzolanmaterialien sein. Wenn Quarzstaub
verwendet wird, bildet dieser etwa 5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
10 bis 15 Gew.-%, der reaktiven Pulver (d. h. hydraulischer Zement,
Calciumsulfatalphahemihydrat, Quarzstaub und Kalk). Wenn andere
Puzzolane verwendet werden, werden die einge-setzten Mengen so ausgewählt, dass sich
ein chemisches Ver-halten wie bei Quarzstaub ergibt.
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Füllstoffe mit geringem Gewicht/Mikrokugeln
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In
den erfindungsgemäßen Paneelen
finden zwei Arten von Mikrokugeln Verwendung. Hierbei handelt es
sich um:
- • keramische
Mikrokugeln und
- • Polymermikrokugeln.
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Die
Mikrokugeln haben eine wichtige Aufgabe in den erfindungsgemäßen Paneelen,
die sonst schwerer wären
als dies für
Paneele für
Bauzwecke wünschenswert
ist. Als Füllstoffe
mit geringem Gewicht tragen die Mikrokugeln dazu bei, die durchschnittliche
Dichte des Produktes zu senken. Es wird bevorzugt, dass ein ausreichender
Anteil der Zusammensetzung von Mikrokugeln gebildet wird, so dass
das Gewicht eines typischen 4 × 8
Fuß Paneels
mit einer Dicke von ½ Zoll
(12,7 mm dick, 1,31 × 2,62
m) geringer ist als etwa 99 lbs (44,9 kg) und vorzugsweise nicht
mehr als 85 lb (38,6 kg) beträgt.
Wenn die Mikrokugeln hohl sind, werden sie manchmal als Mikroballons
bezeichnet.
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Keramische
Mikrokugeln können
aus einer Vielzahl von Materialien unter Anwendung von verschiedenen
Herstellprozessen hergestellt werden. Obwohl eine Vielzahl von keramischen
Mikrokugeln in den erfindungsgemäßen Paneelen
als Füllstoffkomponente
verwendet werden kann, werden die bevorzugten keramischen Mikrokugeln
der Erfindung als Nebenprodukt der Kohleverbrennung hergestellt
und stellen eine Komponente der bei der Kohlverbrennung erhaltenen
Flugasche dar, beispielsweise Extendospheres-SG, hergestellt von
der Firma PQ Corporation. Die Chemie der bevorzugten keramischen
Mikrokugeln der Erfindung besteht vorherrschend aus Siliciumdioxid
(SiO2) in einem Bereich von etwa 50 bis
75% und Aluminiumoxid (Al2O3) in
einem Bereich von etwa 15% bis 40%, wobei andere Materialien bis
zu 35 Gew.-% aus machen. Die bevorzugten keramischen Mikrokugeln
der Erfindung sind hohle kugelförmige
Partikel mit Durchmessern in einem Bereich von 10 bis 500 μm, einer
Schalendicke von typischerweise etwa 10% des Kugeldurchmessers und
einer Partikeldichte, die vorzugsweise etwa 0,50 bis 0,80 g/mL beträgt. Die
Zerkleinerungsfestigkeit der bevorzugten keramischen Mikrokugeln
der Erfindung ist größer als
1.500 psi (10,3 Mpa), vorzugsweise größer als 2.500 psi (17,2 Mpa).
In den erfindungsgemäßen Paneelen
werden deshalb keramische Mikrokugeln bevorzugt, weil sie etwa drei-
bis zehnmal fester sind als die meisten Mikrokugeln aus synthetischem
Glas. Darüber hinaus
sind die bevorzugten keramischen Mikrokugeln der Erfindung thermisch
beständig
und verleihen dem erfindungsgemäßen Paneel
eine verbesserte Dimensionsbeständigkeit.
Keramische Mikrokugeln finden bei einer Reihe von anderen Anwendungsfällen Verwendung,
wie beispielsweise Klebemitteln, Dichtungsmaterialien, Abdichtungsmitteln,
Bedachungsmaterialien, PVC-Bodenmaterialien, Anstrichmitteln, industriellen Überzugsmitteln
und temperaturfesten Verbundmaterialien aus Kunststoff. Obwohl dies
bevorzugt wird, ist es nicht wesentlich, dass die Mikrokugeln hohl
und kugelförmig
sind, da es die Partikeldichte und die Druckfestigkeit sind, die
das erfindungsgemäße Paneel
mit dem geringen Gewicht und den wichtigen physikalischen Eigenschaften
versehen. Alternativ können
auch poröse
unregelmäßige Partikel
verwendet werden, wenn die resultierenden Paneele das gewünschte Verhalten
besit-zen.
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Die
Polymermikrokugeln sind vorzugsweise ebenfalls Hohlkugeln mit einer
Schale aus Polymermaterialien, wie Polyacrylnitril, Polymethacrylnitril,
Polyvinylchlorid oder Po lyvinylidenchlorid oder Gemischen hiervon.
Die Schale kann ein Gas umschließen, das dazu dient, die polymere
Schale während
der Herstellung zu expandieren. Die Außen-fläche der Polymermikrokugeln
kann irgendeine Art eines inerten Überzuges umfassen, wie beispielsweise
aus Calciumcarbonat, Titanoxiden, Glimmer, Siliciumdioxid und Talk.
Die Polymermikrokugeln besitzen eine Partikeldichte vorzugsweise
von etwa 0,02 bis 0,15 g/mL und haben Durchmesser in einem Bereich
von 10 bis 350 μm.
Es wurde festgestellt, dass das Vorhandensein der Polymermikrokugeln gleichzeitig
das Erreichen der zwei Ziele einer niedrigen Paneeldichte und eines
verbesserten Trennvermögens
und Nagelungsvermögens
erleichtert. Obwohl sämtliche
Paneele der Erfindung unter Verwendung von herkömmlichen Zimmermannswerkzeugen
durchtrennt werden können,
wird durch den Einbau der Polymermikrokugeln die Widerstandsfähigkeit
gegenüber
einer Vernagelung reduziert. Dies stellt eine wertvolle Eigenschaft
dar, wenn die Nägel
mit der Hand eingetrieben werden. Wenn eine pneumatische Nagelungseinrichtung verwendet
wird, besitzt die Widerstandsfähigkeit
des Paneels gegenüber
Nagelung eine geringere Bedeutung, so dass die Festigkeit des Paneels
höher sein
kann als bei Paneelen, die manuell genagelt werden. Ferner wurde
festgestellt, dass bei Verwendung eines Gemisches aus keramischen
und Polymermikrokugeln in bestimmten Anteilen synergistische Effekte
in bezug auf verbesserte rheologische Eigenschaften des Schlammes
und einen Anstieg der Trockenbiegefestigkeit des Paneels erzielt
werden.
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Bei
der ersten Ausführungsform
der Erfindung finden nur keramische Mikrokugeln über die gesamte Dicke des Paneels Verwendung.
Das Paneel enthält
vorzugsweise etwa 35 bis 42 Gew.-% keramische Mikrokugeln, die gleichmäßig über die
Dicke des Paneels verteilt sind.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung findet ein Gemisch aus keramischen und Polymermikrokugeln
mit geringem Gewicht über
die gesamte Dicke des Paneels Verwendung. Um die gewünschten
Eigenschaften zu erzielen, liegt der Volumenanteil der Polymermikrokugeln
im Paneel der zweiten Ausführungsform
der Erfindung vorzugsweise in einem Bereich von 7 bis 15% des Gesamtvolumens
der trocknen Bestandteile, wobei die trocknen Bestandteile der Zusammensetzung
von den reaktiven Pulvern (d. h. hydraulischem Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat,
Puzzolan und Kalk), den keramischen Mikrokugeln, den Polymermikrokugeln
und den alkaliresistenten Glasfasern gebildet werden. Die Menge
der Polymermikrokugeln kann verändert werden, indem das Verhältnis Wasser : reaktives Pulver
in der gewünschten
Weise verstellt wird, um einen entsprechenden Effekt zu erzielen.
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Bei
der dritten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Mehrfachschichtkonstruktion erzeugt, bei
der mindestens eine Außenschicht
ein verbessertes Nagelungsvermögen
besitzt, indem der Widerstand gegenüber Nagelung in der Oberflächenschicht
bzw. den Oberflächenschichten
reduziert wird. Dies wird erreicht, indem ein hohes Verhältnis Wasser
: reaktives Pulver Verwendung findet, durch Einarbeitung von Polymermikrokugeln
mit geringem Gewicht in beträchtlichen
Mengen in die Oberflächenschicht
oder Oberflächenschichten oder
eine Kombination hiervon. Der Kern des Paneels kann nur keramische
Mikrokugeln als Füllstoff
mit ge ringem Gewicht enthalten, die gleichmäßig über die ge-samte Dicke der
Kernschicht verteilt sind, oder es kann alternativ ein Gemisch aus
keramischen und Polymermikro-kugeln Verwendung finden oder das Verhältnis Wasser
: reak-tives Pulver kann wie bei der zweiten Ausführungsform
der Erfindung eingestellt werden. Der Volumenanteil der hohlen Polymermikrokugeln
in den Außenschichten
des Paneels liegt vorzugsweise in einem Bereich von 7 bis 15% des
Gesamtvolumens der zur Herstellung des Paneels verwendeten trocknen
Bestandteile, wobei die trocknen Bestandteile von den reaktiven
Pulvern (wie vorstehend definiert), den keramischen Mikrokugeln,
den Polymermikrokugeln und den alkaliresistenten Glasfasern gebildet
werden. Die bevorzugte Dicke der Außenschicht oder Außenschichten
liegt zwischen 1/32 bis 4/32 Zoll (0,75 bis 3,2 mm). Wenn nur eine
Außenschicht
verwendet wird, beträgt
sie vorzugsweise weniger als 3/8 der gesamten Paneeldicke.
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Formulierung
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Die
zur Herstellung der scherfesten Paneele der Erfindung verwendeten
Komponenten sind hydraulischer Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat,
ein aktives Puzzolanmaterial, wie Quarzstaub, Kalk, keramische Mikrokugeln,
Polymermikrokugeln, alkaliresistente Glasfasern, Superplastifizierungsmittel
(d. h. Natriumsalz von Polynaphthalinsulfonat) und Wasser. Geringe
Mengen von Beschleunigern und/oder Verzögerern können der Zusammensetzung zugesetzt
werden, um die Abbindeeigenschaften des Rohmateriales (d. h. nicht
ausgehärteten
Materiales) zu steuern. Typische Additive sind Beschleuniger für hydraulischen
Zement, wie Calciumchlorid, Beschleuniger für Calciumsulfatalphahemihydrat,
wie Gips, Verzögerer,
wie DTPA (Diethylentriaminpentaessigsäure), Weinsäure oder ein Alkalisalz von
Weinsäure
(Kaliumtartrat), Schrumpfreduziermittel, wie Glycole, und eingefangene
Luft.
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Die
erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneele besitzen eine kontinuierliche Phase, in der alkaliresistente
Glasfasern und Mikrokugeln gleichmäßig verteilt sind. Die kontinuierliche
Phase resultiert aus der Aushärtung
eines wässrigen
Gemisches der reaktiven Pulver (d. h. Calciumsulfatalphahemihydrat,
hydraulischer Zement, aktives Puzzolan, wie Quarzstaub, und Kalk),
die vorzugsweise ein Superplastifizierungsmittel und/oder andere
Additive umfassen.
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Die
breiten und bevorzugten Gewichtsanteile dieser reaktiven Pulver
sind in allen drei Ausführungsformen
der Erfindung wie folgt:
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Kalk
ist nicht bei allen Formulierungen der Erfindung erforderlich. Es
wurde jedoch festgestellt, dass durch das Zusetzen von Kalk bessere
Paneele erhalten werden, so dass Kalk üblicherweise in Mengen von mehr
als etwa 0,2 Gew.-% zugesetzt wird. Somit beträgt in den meisten Fällen die
Menge des Kalks in den reaktiven Pulvern etwa 0,2 bis 3,5 Gew.-%.
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Bei
der ersten Ausführungsform
der Erfindung sind die trocknen Bestandteile der Zusammensetzung die
reaktiven Pulver (hydraulischer Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat,
Puzzolan und Kalk), die keramischen Mikrokugeln und die alkaliresistenten
Glasfasern, während
die nassen Bestandteile der Zusammensetzung Wasser und Superplastifizierungsmittel
sind. Die trocknen und die nassen Bestandteile werden kombiniert,
um das erfindungsgemäße Paneel
zu erzeugen. Die keramischen Mikrokugeln sind in der Matrix über die ge samte
Dicke des Paneels gleichmäßig verteilt.
Vom Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile wird das erfindungsgemäße Paneel
aus etwa 49 bis 56 Gew.-% reaktiven Pulvern, 35 bis 42 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln und 7 bis 12 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern gebildet.
Im breiten Bereich wird das Paneel der Erfindung aus 35 bis 58 Gew.-%
reaktiven Pulvern, 34 bis 49 Gew.-% keramischen Mikrokugeln und
6 bis 17 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern der gesamten trocknen
Bestandteile gebildet. Die Mengen von Wasser und Superplastifizierungsmittel,
die den trocknen Bestandteilen zugesetzt werden, sind ausreichend,
um das gewünschte
Fließvermögen des
Schlammes zu erreichen, das erforderlich ist, um die Verarbeitungsbedingungen
für irgendeinen
speziellen Herstellprozess zu erfüllen, Die typischen Zusatzmengen
für Wasser
liegen zwischen 35 und 60% des Gewichtes der reaktiven Pulver, während die
für das
Superplastifizierungsmittel zwischen 1 bis 8% des Gewichtes der
reaktiven Pulver liegen. Bei den Glasfasern handelt es sich um Monofilamente
mit einem Durchmesser von etwa 5 bis 25 μm, vorzugsweise von etwa 10
bis 15 μm.
Die Monofilamente werden typischerweise zu Strängen von 100 Filamenten kombiniert,
die zu Rovings von etwa 50 Strängen
gebündelt
werden können.
Die Länge
der Glasfasern beträgt
vorzugsweise etwa 1 bis 2 Zoll (25 bis 50 mm), allgemein etwa 0,25
bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm). Die Fasern besitzen eine willkürliche Orientierung
und haben ein isotropisches mechanisches Verhalten innerhalb der
Paneelebene.
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Die
zweite Ausführungsform
der Erfindung enthält
ein Gemisch aus keramischen und Polymermikrokugeln, die gleichmäßig über die
gesamte Dicke des Paneels verteilt sind. Es wurde festgestellt,
dass der Einbau von Polymermikrokugeln in das Paneel dazu beiträgt, die
Kombination aus einer geringen Dichte und guten Duktilität zu erzielen,
die erforderlich ist, damit das Paneel mit herkömmlichen Zimmermannswerkzeugen durchtrennt
oder befestigt (entweder genagelt oder verschraubt) werden kann.
Ferner wurde festgestellt, dass die rheologischen Eigenschaften
des Schlammes wesentlich verbessert werden, wenn eine Kombination
aus hohlen keramischen und Polymermikrokugeln als Teil der Zusammensetzung
verwendet wird. Daher werden bei der zwei-ten Ausführungsform
der Erfindung die trocknen Bestandteile der Zusammensetzung von
den reaktiven Pulvern (hydrauli-scher Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat,
Puzzolan und Kalk), den keramischen Mikrokugeln, den Polymermikrokugeln
und den alkaliresistenten Glasfasern gebildet, während die nassen Bestandteile
der Zusammensetzung von Wasser und einem Superplastifizierungsmittel
gebildet werden. Die trocknen Bestandteile und die nassen Bestandteile
werden kombiniert, um das erfindungsgemäße Paneel herzustellen. Um
ein gutes Befestigungs- und Durchtrennvermögen zu errei-chen, liegt der
Volumenanteil der Polymermikrokugeln im Paneel vorzugsweise in einem
Bereich von 7 bis 15% des Gesamtvolumens der trocknen Bestandteile.
Vom Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile wird das Paneel der
Erfindung aus etwa 54 bis 65 Gew.-% reaktiven Pulvern, 25 bis 35
Gew.-% keramischen Mikrokugeln, 0,5 bis 0,8 Gew.-% Polymermikro-kugeln
und 6 bis 10 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern gebildet. In dem
breiten Bereich wird das Paneel der Erfindung aus 42 bis 68 Gew.-%
reaktiven Pulvern, 23 bis 43 Gew.-% keramischen Mikrokugeln, 0,2
bis 1,0 Gew.-% Polymer-mikrokugeln und 5 bis 15 Gew.-% alkaliresistenten
Glasfasern auf Basis der gesamten trocknen Bestandteile gebildet.
Die Mengen von Wasser und Superplastifizierungsmittel, die den trocknen
Bestandteilen zugesetzt werden, werden einge-stellt, um das gewünschte Fließvermögen des
Schlammes zu erzeugen, das erforderlich ist, um die Verarbeitungsbedin-gungen
für jeden
beliebigen speziellen Herstellprozess zu erfüllen. Die typischen Zugabewerte
für Wasser
liegen zwi-schen 35 bis 70% des Gewichtes der reaktiven Pulver,
kön-nen
jedoch größer sein
als 60% bis zu 70%, vorzugsweise 65% bis 75%, wenn es gewünscht wird,
das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver zu benutzen, um die Paneeldichte zu reduzieren
und das Nagelungsvermögen
zu verbessern. Da das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver eingestellt werden kann, um einen entsprechenden
Effekt wie bei den Polymermikro-kugeln zu erzielen, kann jedes von
diesen oder eine Kombi-nation der beiden Verfahren Verwendung finden.
Die Menge des Superplastifizierungsmittels liegt zwischen 1 bis
8% des Gewichtes der reaktiven Pulver. Bei den Glasfasern handelt
es sich um Monofilamente mit einem Durchmesser von etwa 5 bis 25 μm, vorzugsweise
von etwa 10 bis 15 μm.
Diese werden typischerweise in Strängen und Rovings gebündelt, wie
vorstehend beschrieben. Die Länge
der Glasfasern be-trägt
vorzugsweise etwa 1 bis 2 Zoll (25 bis 50 mm), all-gemein etwa 0,25
bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm). Die Fasern besitzen eine willkürliche Orientierung,
die zu einem iso-tropen mechanischen Verhalten in der Ebene des
Paneels führt.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung trägt
der Einbau der Polymermikrokugeln in den vorstehend beschriebenen
Mengen als teilweiser Ersatz für
die Keramikmikrokugeln dazu bei, die Trockenbiegefestigkeit des
Verbundes zu verbessern (siehe Beispiel 9). Des weiteren wird durch
den teilweisen Ersatz der keramischen Mikrokugeln durch Polymermikrokugeln
das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver verringert, das erforderlich ist, um ein
vorgegebenes Fließvermögen des
Schlammes zu erzielen (siehe Beispiel 13). Ein Schlamm, der ein
Gemisch aus keramischen und Polymermikrokugeln enthält, besitzt
im Vergleich zu einem Schlamm, der nur keramische Mikrokugeln enthält, ein
bes-seres Fließhalten
(Bearbeitungsvermögen).
Dies ist von be-sonderer Bedeutung, wenn die industrielle Bearbeitung
der erfindungsgemäßen Paneele
den Einsatz von Schlämmen
mit besserem Fließvermögen erforderlich
macht.
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Bei
der dritten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Mehrschichtstruktur im Paneel erzeugt, wobei die
Außenschicht
bzw. Außenschichten
ein verbessertes Nagelungsvermögen
(Befestigungsvermögen)
besitzen. Dies wird erreicht, indem Polymermikrokugeln in beträchtlichen
Mengen in die Außenschichten
eingearbeitet werden, indem das Verhältnis Wasser : Zement in der
Außenschicht
bzw. den Außenschichten
erhöht wird
oder durch eine Kombination hiervon. Der Kern des Paneels enthält keramische
Mikrokugeln, die gleichmäßig über die
Schichtdicke verteilt sind, oder alternativ dazu ein Gemisch aus
keramischen und Polymermikrokugeln. Die trocknen Bestandteile der
Kernschicht sind die reaktiven Pulver (hydraulischer Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat,
Puzzolan und Kalk), die Mikrokugeln (keramische Mikrokugeln allein
oder ein Gemisch aus keramischen und Kunststoffmikrokugeln) und
die alkaliresistenten Glasfasern, während die nassen Bestandteile
der Kernschicht durch Wasser und Superplastifizierungsmittel gebildet
werden. Die trocknen Bestandteile und die nassen Bestandteile werden
zur Erzeugung der Kernschicht des erfindungsgemäßen Paneels kombiniert. Vom
Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile wird der Kern des Paneels
der Erfindung vorzugsweise aus etwa 49 bis 56 Gew.-% reaktiven Pulvern,
35 bis 42 Gew.-% hohlen keramischen Mikrokugeln und 7 bis 12 Gew.-%
alkaliresistenten Glasfasern oder alternativ aus etwa 54 bis 65
Gew.-% reaktiven Pulvern, 25 bis 35 Gew.-% keramischen Mikrokugeln,
0,5 bis 08 Gew.-% Polymermikrokugeln und 6 bis 10 Gew.-% alkaliresistenten
Glasfasern gebildet. Im breiten Bereich wird die Kernschicht des
erfindungsgemäßen Paneels aus
etwa 35 bis 58 Gew.-% reaktiven Pulvern, 34 bis 49 Gew.-% keramischen
Mikrokugeln und 6 bis 17 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern auf
Basis der gesamten trocknen Bestandteile oder alternativ aus etwa 42
bis 68 Gew.-% reaktiven Pulvern, 23 bis 43 Gew.-% keramischen Mikrokugeln,
bis zu 1,0 Gew.-% Polymermikrokugeln, vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew.-%,
und 5 bis 15 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern gebildet. Die Mengen
von Wasser und Superplastifizierungsmittel, die den trocknen Bestandteilen
zugesetzt werden, werden eingestellt, um das gewünschte Schlammfließvermögen zu erzielen,
das erforderlich ist, um die Verarbeitungsbedingungen für jeden
beliebigen speziellen Herstellprozess zu erfüllen. Die typischen Zugabewerte
für Wasser
liegen zwischen 35 und 70% des Gewichtes der reaktiven Pulver, sind
jedoch größer als
60% bis zu 70%, wenn es gewünscht
wird, das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver zu benutzen, um die Paneeldichte zu reduzieren
und das Nagelungsvermögen
zu verbessern, während
die typischen Zugabewerte für
das Superplastifizierungsmittel zwischen 1 bis 8% des Gewichtes
der reaktiven Pulver liegen. Wenn das Verhältnis Wasser : reaktive Pulver
ein gestellt wird, um einen entsprechenden Effekt wie mit den Polymermikrokugeln
zu erreichen, wird die Schlammzusammensetzung eingestellt, um das
erfindungsgemäße Paneel
mit den gewünschten
Eigenschaften zu versehen.
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Die
trocknen Bestandteile der Außenschicht
bzw. Außenschichten
sind die reaktiven Pulver (hydraulischer Zement, Calciumsulfatalphahemihydrat,
Puzzolan und Kalk), die keramischen Mikrokugeln, die Polymermikrokugeln
und die alkaliresistenten Glasfasern, während die nassen Bestandteile
der Außenschicht
bzw. Außenschichten
von Wasser und dem Superplastifizierungsmittel gebildet werden.
Die trocknen Bestandteile und die nassen Bestandteile werden zur
Erzeugung der Außenschichten
des erfindungsgemäßen Paneels
kombiniert. In der Außenschicht
bzw. den Außenschichten
des Paneels sind die hohlen Polymermikrokugeln in beträchtli-chen
Mengen enthalten, um dem Paneel ein gutes Befesti-gungs- und Trennvermögen zu verleihen. Der
Volumenanteil der Polymermikrokugeln in den Außenschichten des Paneels liegt
vorzugsweise in einem Bereich von 7 bis 15% des Gesamtvolumens der
trocknen Bestandteile. Vom Gesamtgewicht der trocknen Bestandteile
werden die Außenschicht
bzw. Außenschichten
des erfindungsgemäßen Paneels
vorzugsweise aus etwa 54 bis 65 Gew.-% reaktiven Pulvern, 25 bis
35 Gew.-% keramischen Mikrokugeln, 0,5 bis 08 Gew.-% Polymermikro-kugeln
und 6 bis 10 Gew.-% alkaliresistenten Glasfasern gebildet. Im breiten
Bereich werden die Außenschichten
des Paneels der Erfindung aus etwa 42 bis 68 Gew.-% reaktiven Pulvern,
23 bis 43 Gew.-% keramischen Mikrokugeln, bis zu 1,0 Gew.-% Polymermikrokugeln
und 5 bis 15 Gew.-% alkali-resistenten Glasfasern auf Basis der
gesamten trocknen Bestandteile ge bildet. Die Mengen des den trocknen
Bestand-teilen zugesetzten Wassers und Superplastifizierungsmittels
werden eingestellt, um das gewünschte
Schlammfließvermögen zu erzielen,
das erforderlich ist, um den Verarbeitungsbedingungen für irgendeinen
speziellen Herstellprozess gerecht zu werden. Die typischen Zugabewerte
für Wasser
liegen zwischen 35 und 70% des Gewichtes der reaktiven Pulver und
sind insbesondere größer als
60% bis zu 70%, wenn das Verhältnis
Wasser : reaktive Pulver zum Reduzieren der Paneeldichte und zum
Verbessern des Nagelungsvermögens
benutzt wird, während
die typischen Zugabewerte für
das Superplastifizierungsmittel zwischen 1 und 8% des Gewich-tes
der reaktiven Pulver liegen. Die bevorzugte Dicke der Außenschicht
oder der Außenschichten
liegt zwischen 1/32 und 4/32 Zoll (0,8 bis 3,2 mm), während die
Dicke der Außenschicht,
wenn nur eine Außenschicht
Verwendung findet, geringer ist als 3/8 der Gesamtdicke des Paneels.
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Sowohl
in der Kernschicht als auch in der Außenschicht bzw. in den Außenschichten
sind die Glasfasern Monofilamente mit einem Durchmesser von etwa
5 bis 25 μm,
vorzugsweise von 10 bis 15 μm.
Die Monofilamente werden typischerweise zu Strängen und Rovings gebündelt, wie
vorstehend beschrieben. Die Länge
beträgt
vorzugsweise etwa 1 bis 2 Zoll (25 bis 50 mm) und allgemein etwa
0,25 bis 3 Zoll (6,3 bis 76 mm). Die Faserorientierung ist willkürlich, so
dass ein isotropes mechanisches Verhalten in der Ebene des Paneels
erreicht wird.
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Herstellung
eines Paneels der Erfindung
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Der
hydraulische Zement, das Calciumsulfatalphahemihydrat und die Mikrokugeln
werden in einem trocknen Zustand in einem geeigneten Mischer vermischt.
Dann werden Wasser, ein Superplastifizierungsmittel (d. h. das Natriumsalz
von Polynaphthalinsulfonat) und das Puzzolanmaterial (d. h. Quarzstaub
oder Metakaolin) in einem anderen Mischer 1 bis 5 Minuten lang vermischt.
Falls gewünscht,
wird ein Verzö-gerer
(d. h. Kaliumtartrat) in diesem Stadium zugesetzt, um die Abbindungseigenschaften
des Schlammes zu steuern. Die trocknen Bestandteile werden dem die
nassen Bestandteile enthaltenden Mischer zugesetzt und 2 bis 10
Minuten lang vermischt, um einen geschmeidigen homogenen Schlamm
zu erzeugen.
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Der
Schlamm kann auf diverse Weisen mit den Glasfasern kombiniert werden,
um ein gleichmäßiges Gemisch
zu erhal-ten. Die Glasfasern sind typischerweise in der Form von
Rovings vorhanden, die auf kurze Längen zerkleinert sind. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden der Schlamm und die zerkleinerten Glasfasern gleichzeitig
in eine Paneelform gesprüht.
Vorzugsweise wird das Sprühen
eine Reihe von Malen durchgeführt,
um dünne
Schichten, vor-zugsweise mit einer Dicke bis zu etwa 0,25 Zoll (6,3
mm), zu erzeugen, die zu einem gleichmäßigen Paneel mit keinem speziellen
Muster und mit einer Dicke von 1/4 bis 1 Zoll (6,3 bis 25,4 mm)
aufgebaut werden. Beispielsweise wurde in einem Anwendungsfall ein
3 × 5
Fuß (0,91 × 1,52 m)-Paneel
mit sechs Sprühdurchgängen in
Längs-
und Breitenrichtung hergestellt. Nach der Ablagerung einer jeden
Schicht kann eine Rolle verwendet werden, um sicherzustellen, dass
der Schlamm und die Glasfasern einen engen Kontakt besitzen. Die
Schichten können
nach dem Rollschritt mit einer Estrichstange oder irgendeiner anderen
geeigneten Einrich-tung eingeebnet werden.
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Typischerweise
wird Druckluft verwendet, um den Schlamm zu zerstäuben. Wenn
der Schlamm aus der Sprühdüse austritt,
vermischt er sich mit den Glasfasern, die durch einen Zerkleinerungsmechanismus,
der an der Sprühpistole
montiert ist, von einem Roving durchtrennt worden sind. Das einheitliche
Gemisch aus dem Schlamm und den Glasfasern wird dann in der Paneelform
abgelagert, wie vorstehend beschrieben.
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Bei
der dritten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die Außenflächenschichten
des Paneels Polymerkugeln in beträchtlichen Mengen, damit die
zur Befestigung des Paneels an einem Rahmenwerk verwendeten Befestigungselemente
in einfacher Weise eingetrieben werden können. Die bevorzugte Dicke
dieser Schichten beträgt
etwa 1/32 Zoll bis 4/32 Zoll (0,8 bis 3,2 mm). Das gleiche Verfahren,
wie vorstehend zur Herstellung des Kernes des Paneels beschrieben,
kann zur Aufbringung der Außenschichten
des Paneels Anwendung finden.
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Andere
Verfahren zur Ablagerung eines Gemisches aus dem Schlamm und den
Glasfasern sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Paneelherstellung
bekannt. So kann beispielsweise anstelle der Anwendung eines Batch-Prozesses
zur Herstellung eines jeden Paneels eine kontinuierliche Bahn in
entsprechender Weise hergestellt werden, die, nachdem das Ma terial
in ausreichender Weise abgebunden hat, in Paneele der gewünschten
Größe durchtrennt
werden kann.
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In
vielen Anwendungsfällen,
beispielsweise bei der Fassadenverkleidung, werden die Paneele an
ein vertikales Rahmenwerk genagelt oder damit verschraubt. Bei einigen
Anwendungsfällen,
bei denen die Paneele beispielsweise als Unterbodenkonstruktion
oder Unterbodenschicht verwendet werden, werden sie vorzugsweise
mit einer Nut-Feder-Konstruktion
versehen, die hergestellt werden kann, indem die Ränder des
Paneels während
des Gießens
oder vor der Verwendung durch Einschneiden der Nut und Feder mit
Hilfe einer Plattenfräsmaschine
geformt werden. Vorzugsweise verjüngen sich die Nut und Feder,
wie in den 3 und 4 gezeigt,
wodurch eine einfache Installation der erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneele erreicht wird.
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Beispiel 1
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Ein
Paneel wurde unter Verwendung der in Tabelle A gezeigten Mischungszusammensetzung
in einem Aufsprühverfahren
gegossen. Die gemessene Schlammdichte betrug 69,8 lbs/ft3 (1.118 kg/m3).
Der Fasergewichtsanteil von 7,1% in der Tabelle entsprach einem
Faservolumen von 3% im Paneel. Das gegossene Paneel wurde mit einer
Kunststofflage bedeckt, und man ließ es eine Woche lang aushärten.
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Nach
einer Woche wurde das Paneel aus der Form entfernt und in Muster
einer Größe von 4 × 12 Zoll (101,6 × 304,8
mm) zur Auswertung der Biegefestigkeit, einer Größe von 6 × 6 Zoll (152,4 × 152,4
mm) zur Auswertung der Nagelziehfestigkeit und einer Größe von 4 × 10 Zoll
(101,6 × 254
mm) zur Auswertung des seitlichen Befestigungselementwiderstandes
durchtrennt. Die Muster wurden in zwei Sätze unterteilt. Die Muster
des ersten Satzes wurden in Kunststoffbeuteln angeordnet und unter
feuchten Bedingungen über
28 Tage ausgehärtet.
Sie wurden dann weiter 4 Tage lang in einem Ofen bei 131°F (55°C) vor dem
Testen getrocknet. Die ofengetrockneten Muster besaßen eine
Dichte von 63,3 lbs/ft3 (1.013 kg/m3). Die gemäß ASTM C 947 gemessene Biegefestigkeit
betrug 2.927 lbs/Zoll2 (20,2 MPa). Der seitliche
Befestigungselementwiderstand für eine
1–5/8
Zoll (41,28 mm) lange Schraube, gemessen nach einer modifizierten
Version von ASTM D 1761, wie von R. Tuomi und W. McCutcheon, ASCE
Structural Division Journal, Juli 1978 beschrieben, betrug 542,4 lbs
(246,5 kg). Die Nagelziehfestigkeit gemessen nach ASTM C 473 betrug
729,6 lbs (331,6 kg).
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Die
Muster aus dem zweiten Satz wurden in Kunststoffbeuteln angeordnet
und unter feuchten Bedingungen 28 Tage ausgehärtet, wonach sie 4 Tage lang
in einem Ofen bei 131F° (55°C) getrocknet
wurden. Sie wurden schließlich
vor dem Testen 48 Stunden lang in Wasser eingeweicht. Die eingeweichten
Muster besaßen
eine Dichte von 72,6 lbs/ft3 (1,162 kg/m3), eine Biegefestigkeit von 2.534 lbs/Zoll2 (178,5 kg/cm2),
einen seitlichen Befestigungselementwiderstand von 453,2 lbs (206
kg) und eine Nagelziehfestigkeit von 779,5 lbs (354 kg).
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Beispiel 2
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Ein
gemäß ASTM D
1037 hergestelltes Paneel wurde in bezug auf das Eintauchen in Wasser
(nach einer Ofentrocknung bei 55°C)
getestet und in bezug auf sein Verhalten mit Paneelen aus orientierten
Strängen
und Sperrholzpaneelen der Wettbewerber verglichen. Muster von 4 × 10 Zoll
(101,6 × 254
mm) wurden 24 Stunden lang in Wasser eingetaucht, wonach die Wasserabsorption
und das Schwellen eines jeden Paneels gemessen wurden. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle B aufgeführt.
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Man
kann erkennen, dass das erfindungsgemäße Paneel viel weniger Wasser
absorbierte und viel weniger expandierte als jedes OSB- oder Sperrholzpaneel.
Die Paneele der Erfindung benötigen
daher keinen Schutz gegenüber
Feuchtigkeit, wie dies bei Paneelen auf Holzbasis der Fall ist.
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Beispiel 3
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Ein
Versagen eines Paneels unter Scherbelastung kann am Befestigungselement,
d. h. einem Nagel oder einer Schraube, auftreten. Die entsprechende
Widerstandsfestigkeit kann über
eine modifizierte Version des in Beispiel 1 beschriebenen ASTM D
1761-Testes gemessen werden. Bei dem Test wird eine Belastung auf
ein Rahmenelement aufgebracht, das an einem Paneelmuster befestigt
ist. Die entsprechende Last beim Versagen wird gemessen. Ein derartiger
Test wurde ausgeführt,
um die erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneele mit aus orientierten Strängen
und Sperrholz bestehenden Paneelen zu vergleichen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle C aufgeführt.
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Die
Ergebnisse der obigen Tests zeigen, dass die erfindungsgemäß ausgewählten Paneele
eine größere Belastung
vor dem Versagen aushalten als die getesteten Paneele aus orientierten
Strängen
(OSB) und Sperrholz, insbesondere bei der Verwendung von Nägeln als
Befestigungselement.
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Beispiel 4
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Bei
einem anderen Test wird die Kraft gemessen, die erforderlich ist,
um Befestigungselemente aus Musterpaneelen herauszuziehen. Die Tests
wurden gemäß ASTM D1761-88
und dem APA-Testverfahren S-4 ausgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle D wiedergegeben.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäß ausgebildeten Paneele ein
besseres oder zumindest gleiches Verhalten im Vergleich zu den Paneelen
aus orientierten Strängen
oder Sperrholz besitzen.
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Beispiel 5
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Ein
möglicher
Anwendungsfall für
die erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneele ist der von Bodenpaneelen. Das Verhalten von Bodenpaneelen
kann mit ASTM E661 und dem APA-Testverfahren S-1 gemessen werden.
Paneele mit einer Dicke von 0,75 Zoll (19,1 mm) und einer Größe von 2 × 4 Fuß (610 × 1.219
mm) wurden auf Bodenbalken von 2 × 10 Zoll (50,8 × 254 mm)
gelagert, die auf 16 Zoll (406,4 mm)-Achsen beabstandet waren. Eine
Last wurde mittig zwischen die Bodenbalken aufgebracht, und die
Endlast bei Versagen sowie die Durchbiegung wurden gemessen. Ein
Test mit drei erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneelen wurde durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle E aufgeführt.
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Die
Kriterien für
APA-bewertete Sturd-I-Bodenpaneele sind eine statische Endbelastung
von 550 lbs (250 kg) und eine Belastung von 400 lbs (181,8 kg) nach
Aufprall. Die zulässige
Durchbiegung beträgt
0,078 Zoll (1,98 mm) sowohl unter statischer Belastung als auch
unter Aufprall. Die Paneele der Erfindung besitzen ein klar besseres
Verhalten. Sie können
daher als Bodenpaneele eingesetzt werden, und zwar nicht nur als Unterbau,
obwohl die erfindungsgemäß ausgewählten Paneele
auch für
diesen Zweck eingesetzt werden können.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel zeigt den Einfluss einer beschleunigten Alterung auf die
Biegefestigkeit (Langzeitfestigkeit) der unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
hergestellten Paneele. Die für
die erfindungsgemäßen Pa-neele
erhaltenen Ergebnisse der beschleunigten Alterung wurden mit dem
beschleunigten Alterungsverhalten der Pa-neele verglichen, die Zusammensetzungen
aufwiesen, welche die reak tiven Pulvergemische des Standes der Technik
ent-hielten. Die reaktiven Pulvergemische des Standes der Tech-nik enthielten
kein Calciumsulfatalphahemihydrat. In Ta-belle F.1 sind mit Mischung
A und Mischung B die Zusammen-setzungen der Erfindung bezeichnet,
während
mit Mischung C und Mischung D die Zusammensetzungen bezeichnet sind,
die die reaktiven Pulvergemische des Standes der Technik ent-halten.
Die reaktiven Pulvergemische der obigen vier Mi-schungen besaßen die
folgenden Zusammensetzungen:
– Mischung
A: | Calciumsulfatalphahemihydrat,
Typ III Portlandzement, Quarzstaub und Kalk; |
– Mischung
B: | Calciumsulfatalphahemihydrat,
Typ III Portlandzement, Metakaolin und Kalk; |
– Mischung
C: | Typ
III Portlandzement, mit Wasser abgeschreckte Hochofenschlacke und
NSR (reaktive Pulvermischung des Standes der Technik); und |
– Mischung
D: | Typ
III Portlandzement und Quarzstaub (reaktives Pulvergemisch des Standes
der Technik). |
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Den
Mischungen A und B wurde Kaliumtartrat mit einem Wert von 0,07%
des Gesamtgewichtes der reaktiven Pulver (Calciumsulfatalphahemihydrat,
Portlandzement Typ III, Quarzstaub und Kalk) zugesetzt, um das Abbinden
des Schlammes zu verzögern.
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Mischung
C wurde ein Abbindungssteuermittel auf Oxycarbonsäurebasis
(von der Firma Denki Kagaku Kogya Co., Ltd.) mit einem Wert von
0,80% des Gesamtgewichtes der reaktiven Pulver (Typ III Portlandzement,
Schlacke und NSR) zugesetzt. Bei NSR handelt es sich um ein aus
Calciumaluminat und einem anorganischen Sulfat bestehendes Gemisch,
das zur Reduzierung der Gesamtabbindezeit beiträgt.
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Für die vier
in Tabelle F.1 aufgeführten
Mischungszusammensetzungen wurden 3 × 5 Fuß (0,91 × 1,52 m) große Paneele
unter Anwendung des vorstehend beschriebenen Aufsprühprozesses
gegossen. Sämtliche Paneele
enthielten 1,57 Zoll (40 mm) lange alkaliresistente Glasfasern,
die in der X-Y-Ebene willkürlich
verteilt waren. Die gegossenen Paneele wurden mit einer Kunststofffolie
abgedeckt und eine Woche lang aushärten gelassen. Nach einer Woche
wurden die Paneele von der Form entfernt und in Muster einer Größe von 4 × 12 Zoll
(101,6 × 304,8
mm) durchtrennt, um die Biegefestigkeit zu ermitteln. Die Muster
von jedem Paneel wurden in mindestens sechs Sätze unterteilt. Die Muster
wurden in einem feuchten Kunststoffbeutel 28 Tage lang ausgehärtet und
vier Tage lang in einem Ofen bei 131F° (55°C) weiter getrocknet. Die Muster
des ersten Satzes wurden auf Biegung (ASTM C 947) getestet, nachdem
sie aus dem Ofen genommen worden waren. Die entsprechenden Ergebnisse
sind in Tabelle F.2 aufgeführt.
Das Verhalten der getrockneten Paneele war ähnlich. Die Muster der verbleibenden
fünf Sätze wurden
für die
Ermittlung der Biegefestigkeit bei beschleunigter Alterung von 7,
14, 21, 56 und 112 Tagen reserviert. Um den Alterungsprozess zu
beschleunigen, wurden Proben einer Größe von 4 × 12 Zoll (101,6 × 304,8
mm) in Wasser mit einer Temperatur von 60°C (140°F) über eine maximale Dauer von
112 Tagen eingetaucht. Die Muster wurden in unterschiedlichen Zeitintervallen
entnommen und in bezug auf den Bruchmodul und die maximale Durchbiegung
in einem Durchbiegungstest (ASTM C 947) getestet. Die maximale Durchbiegung
in einem Durchbiegungstest wird als die Belastungspunktverschiebung
des Musters entsprechend der Spitzenbelastung definiert. Für die zur
Mischung D gehörenden Muster
wurde der beschleunigte Alterungstest von 112 Tagen nicht durchgeführt.
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Die
Ergebnisse des Bruchmoduls (Biegefestigkeit) sind in 1A wiedergegeben.
Man kann feststellen, dass das Verhalten der Paneele, die die reaktiven
Pulvergemische der Erfindung (Mischung A und B) enthielten, im Vergleich
zu Paneelen, die unter Verwendung der reaktiven Pulvergemische des
Standes der Technik hergestellt worden waren, wesentlich besser
war. Die erfindungsgemäß ausgebildeten
Paneele behielten am Ende der beschleunigten Alterungsperiode von
112 Tagen mehr als 80% ihrer Ausgangsfestigkeit bei. Das Paneel
mit dem reaktiven Pulvergemisch (Nippon) des Standes der Technik
(Mischung C) verlor nahezu 50% seiner Anfangsfestigkeit in weniger
als 28 Tagen beschleunigter Alterung. In entsprechender Weise verlor
das Paneel mit dem Portlandzement- und Quarzstaubgemisch des Standes
der Technik (Mischung D) nahezu 60% seiner Anfangsfestigkeit in
weniger als 28 Tagen beschleunigter Alterung. Die Ergebnisse der
maximalen Durchbiegung sind in 1B gezeigt.
Wiederum kann festgestellt werden, dass das Verhalten der Paneele, die
die reaktiven Pulvergemische der Erfindung (Mischungen A und B)
enthielten, gegenüber
den Paneelen, die unter Ver wendung der reaktiven Pulvergemische
des Standes der Technik hergestellt worden waren, wesentlich besser
war. Die Paneele der Erfindung behielten am Ende der beschleunigten
Alterungsperiode von 112 Tagen mehr als 80% ihrer Anfangsdurchbiegung
bei. Andererseits wurden die Paneele unter Verwendung der reaktiven
Gemische des Standes der Technik (Mischungen C und D) extrem spröde und behielten
nur etwa 20% Ihrer Anfangsdurchbiegung am Ende der beschleunigten
Alterung von 28 Tagen bei. Aus diesen Ergebnissen wurde geschlossen,
dass die Paneele der Erfindung im Gegensatz zu den Paneelen, die
unter Verwendung der reaktiven Pulvergemische des Standes der Technik
hergestellt worden waren, ihre Festigkeit und Duktilität bei Alterung
beibehalten.
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Beispiel 7
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Es
wurde ein erfindungsgemäßes Paneel
gemäß Beispiel
1 mit Abmessungen von 32 × 48
Zoll (81,3 × 121,9
mm) und einer Dicke von 0,5 Zoll (12,7 mm) hergestellt. Das Paneel
wurde gemäß einer
modifizierten Version von ASTM E 72 getestet, um die Scherfestigkeit
(oder Racking Strength) zu bestimmen. Andere Paneele mit den gleichen
Abmessungen wurden unter Anwendung des gleichen Verfahrens getestet,
mit der Ausnahme, dass ein Paneel aus orientierten Strängen (OSB),
aus Sperrholz und das Paneel der Erfindung mit 8d Nägeln auf
6 Zoll (152 mm) Achsen mit 12 Zoll (304 mm) Abständen auf den Zwischenpfosten
genagelt wurden, während
ein Durock-Zementpaneel (US Gypsum Company) auf 8 Zoll (203,2) mm
Achsen sowohl am Umfang als auch an den Zwischenpfosten genagelt
wurde. Die Sperrholz- und Durock-Paneele wurden mit einer Faserorientierung
parallel zur aufgebrachten Kraft und senkrecht hierzu getestet.
Das Paneel der Er-findung enthielt 1,57 Zoll (40 mm) lange einzelne
Glas-fasern mit einem Nennfaservolumen von 3%. Das Paneel wurde
in einem trocknen Zustand und in einem Alter von 28 Tagen getestet.
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Die
anderen Paneele befanden sich ebenfalls in einem trocknen Zustand,
als sie getestet wurden.
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Die
Ergebnisse des Schertests sind in dem Säulendiagramm der 2 gezeigt.
Das bessere Verhalten des erfindungsgemäßen Paneels ist evident, insbesondere
im Vergleich zu der vom Durock-Zementpaneel aufgenommenen Last.
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Beispiel 8
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Muster
des erfindungsgemäßen Paneels,
eines Durock-Außenzementpaneels,
eines OSB-Paneels und eines Sperrholzpaneels wurden in bezug auf
die Vermoderungs- und Schimmelfestigkeit gemäß ASTM G 21 getestet. Die Ergebnisse
in Tabelle G zeigen deutlich, dass das erfindungsgemäße Paneel
eine Vermoderung und ein Schimmelwachstum nicht begünstigt.
Andererseits besaßen
die OSB- und Sperrholzpaneele einen extrem geringen Widerstand in
bezug auf Vermoderung und Schimmelwachstum.
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Beispiel 9
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Sechs
Paneele mit einer Dicke von einem halben Zoll (12,7 mm), die verschiedene
Mengen an keramischen Mikrokugeln und Polymermikrokugeln enthielten
und eine konstante Dichte besaßen,
wurden nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren gegossen. Die
Mischungsanteile für
die sechs Mischungen sind in Tabelle H angeführt. Sämtliche Mischungen enthielten
0,07 Gew.-% Kaliumtartrat auf der Basis des Gesamtgewichtes der
reaktiven Pulver (vorher definiert), um das Abbinden des Schlammes
zu verzögern.
Sämtliche Paneele
enthielten ferner 1,57 Zoll (40 mm) lange Glasfasern, die in der
X-Y-Ebene willkürlich
verteilt waren. Bei den verwendeten keramischen Mikrokugeln handelte
es sich um Extendospheres-SG, hergestellt von der Firma The PQ Corporation,
und bei den Polymermikrokugeln handelte es sich um Dualite MS 7000,
hergestellt von der Firma Pierce & Stevens
Corporation. Tabelle H zeigt ferner, dass das Verhältnis Wasser
: reaktives Pulver mit einem Anstieg des Anteiles der Po lymermikrokugeln
abnimmt. Die Paneele wurden mit einer Kunststofffolie umhüllt und
28 Tage lang ausgehärtet.
Danach wurden zehn Muster einer Größe von 4 Zoll × 12 Zoll abgetrennt
und in einem Ofen getrocknet, der 4 Tage lang auf einer Temperatur
von 131°F
(55°C) gehalten wurde.
Danach wurden fünf
Muster nach der Ofentrocknung (28 Tage Ofentrocknung) getestet,
während
der Rest nach Einweichen in Wasser über 48 h (28 Tage Nassbehandlung)
getestet wurde. Der Biegetest wurde gemäß ASTM C 947 durchgeführt. Die
Ergebnisse der diversen Mischungen wurden gemäß Tabelle G verglichen. Aus
den Ergebnissen wird deutlich, dass die ofentrockne Biegefestigkeit
mit einem Anstieg des Anteiles der Polymermikrokugeln in der Mischung
zunimmt. Der beobachtete Anstieg wird primär auf eine verbesserte Wechselwirkung
zwischen den Fasern und der kontinuierlichen Phase zurückgeführt. Dieses
Beispiel zeigt somit, dass durch einen bevorzugten Bereich der Polymermikrokugeln
die Trockenbiegefestigkeit des Verbundes erhöht wird.
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Beispiel 10
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Ein
Paneel wurde unter Verwendung der in Tabelle J gezeigten Mischungszusammensetzung
in einem Aufsprühverfahren
gegossen. Kaliumtartrat wurde mit einem Wert von 0,07 Gew.-% der
reaktiven Pulver zugesetzt, und das Abbinden des Schlammes zu verzögern. Die
gemessene Schlammdichte betrug 69,8 lbs/ft3 (1.118
kg/m3). Das Paneel enthielt 1,57 Zoll (40
mm) lagen Glasfasern, die willkürlich
in der X-Y-Ebene verteilt waren. Das gegossene Paneel wurde mit
einer Kunststofffolie abgedeckt und eine Woche lang aushärten gelassen.
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Nach
einer Woche wurde das Paneel aus der Form entfernt und in Muster
einer Größe von 4 × 12 Zoll (101,6 × 304,8
mm) in bezug auf die Biegefestigkeit, von 6 × 6 Zoll (152,4 × 152,4
mm) zur Auswertung der Nagelziehfestigkeit und von 4 × 10 Zoll
(101,6 × 254
mm) zur Auswertung des seitlichen Befestigungselementwiderstandes
durchtrennt. Die Muster wurden in zwei Sätze unterteilt. Die Muster
des ersten Satzes wurden in Kunststoffbeuteln angeordnet und bis
zu einem Alter von 28 Tagen unter feuchten Bedingungen ausge-härtet und
4 Tage lang in einem Ofen bei 131°F
(55°C) vor
dem Testen weiter getrocknet. Die ofengetrockneten Muster besaßen eine
Dichte von 63,3 lbs/ft3 (1.013 kg/m3). Die gemäß ASTM C 947 gemessene Biegefestigkeit betrug
2.927 lbs/Zoll2 (206 kg/cm2).
Der seitliche Befestigungselement-widerstand für eine 1–5/8 Zoll (41,28 mm) lange
Schraube, gemessen nach einer modifizierten Version von ASTM D 1716,
wie von R. Tuomi und W. McCutcheon, ASCE Structural Division Journal,
Juli 1978 beschrieben, betrug 542,4 lbs (246,5 kg). Die Nagelziehfestigkeit,
gemessen nach ASTM C 473, betrug 729,6 lbs (331,6 kg).
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Die
Muster des zweiten Satzes wurden in Kunststoffbeuteln angeordnet
und 28 Tage lang unter feuchten Bedingungen ausgehärtet und
dann 4 Tage lang in einem Ofen bei 131°F (55°C) getrocknet. Sie wurden schließlich 48
Stunden lang vor dem Testen in Wasser eingeweicht. Die eingeweichten
Muster besaßen
eine Dichte von 72,6 lbs/ft3 (1.162 kg/m3), eine Biegefestigkeit von 2.534 lbs/Zoll2 (178,5 kg/cm2),
einen seitlichen Befestigungselementwiderstand von 453,2 lbs (206
kg) und eine Nagelziehfestigkeit von 779,5 lbs (354 kg).
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Beispiel 11
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Ein
Paneel wurde unter Verwendung der in Tabelle K angegebenen Mischungszusammensetzung
in einem Aufsprühverfahren
gegossen. Zum Vergleich mit Beispiel 10, bei dem das Puzzolan Quarzstaub
war, wurde zur Herstellung des Paneels dieses Beispieles als Puzzolan
im reaktiven Pulvergemisch Metakaolin verwendet. Kaliumtartrat wurde
mit einem Wert von 0,07% des Gesamtgewichtes der reaktiven Pulver
zuge-setzt, um das Abbinden des Schlammes zu verzögern. Das
Paneel enthielt 1,57 Zoll (40 mm) lange Glasfasern, die willkürlich in
der X-Y-Ebene verteilt waren. Die gemessene Schlammdichte betrug
67,5 lbs/ft3 (1.081 kg/m3). Das
gegos-sene Paneel wurde mit einer Kunststofffolie bedeckt und eine
Woche lang aushärten
gelassen. Nach einer Woche wurde das Paneel aus der Form entfernt
und in Muster einer Größe von 4 × 12 Zoll
(101,6 × 304,8
mm) zur Auswertung der Biegefestigkeit, von 6 × 6 Zoll (152,4 × 152,4
mm) zur Auswertung der Nagelziehfestigkeit und von 4 × 10 Zoll
(101,6 × 254
mm) zur Auswertung des seitlichen Befesti-gungselementwiderstandes
durchtrennt. Die Muster wurden in zwei Sätze unterteilt. Die Muster
des ersten Satzes wurden in Kunststoffbeuteln angeordnet und unter
feuchten Bedin-gungen 28 Tage lang aushärten gelassen, wonach sie 4
Tage lang in einem Ofen bei 131°F
(55°C) vor
dem Testen weiter getrocknet wurden. Die ofengetrockneten Muster
besaßen
eine Dichte von 63,7 lbs/ft3 81.019 kg/m3). Die gemessene Biege-festigkeit gemäß ASTM C 947
betrug 2.747 lbs/Zoll2 (193,5 kg(cm2). Der seitliche Befestigungselementwiderstand
für eine
1–5/8
Zoll lange Schraube, gemessen nach einer modi-fizierten Version
von ASTM D 1761, wie von R. Tuomi und W. McCutcheon, ASCE Structural
Division Journal, Juli 1978 beschrieben, betrug 569,2 lbs (258,7
kg). Die gemäß ASTM C
473 gemessen Nagelziehfestigkeit betrug 681,6 lbs (309,8 kg).
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Die
Muster des zweiten Satzes wurden in Kunststoffbeuteln angeordnet
und 28 Tage lang unter feuchten Bedingungen aushärten gelassen. Sie wurden dann
4 Tage lang in einem Ofen bei 131°F
(55°C) getrocknet und
schließlich
48 Stunden lang vor dem Testen in Wasser eingeweicht. Die eingeweichten
Muster besaßen eine
Dichte von 70 lbs/ft3 (1.162 kg/m3), eine Biegefestigkeit von 2.545,5 lbs/Zoll2 (179,3 kg/cm2),
einen seitlichen Befestigungselementwider-stand von 588 lbs (267,3
kg) und eine Nagelziehfestigkeit von 625 lbs (284 kg).
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Beispiel 12
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Für eine Anwendung
im Bodenbereich ist ein wünschenswertes
Merkmal eine in den Paneelrändern vorhandene
Nut-Feder-Form.
Die bevorzugte Nut-Feder-Form ist in 3 gezeigt.
Mit der Nut und Feder wird eine Paneelrandlagerung an der Verbindung
zwischen den Paneelen für
diesen Rand erreicht, die senkrecht zum darunter angeordneten Rahmenwerk
verläuft.
Die Nut- und Feder-Verbindung begrenzt die Differenzbewegung zwischen
benachbarten Paneelrändern.
Infolgedessen kann die Verbindung zwischen benachbarten Paneelen
ohne eine darunter angeordnete Blockierung erfolgen, die sonst von
den Konstruktionsvorschriften gefordert wird. Eine Nut- und Feder-Verbindung
wird hergestellt, indem eine Nut im Rand eines Paneels und ein entsprechender
Vorsprung (Feder) im benachbarten Paneel, der in die Nut des ersten
Paneels passt, erzeugt werden. Die tatsächlichen Abmessungen der Nut
und Feder für
ein ¾ Zoll
(19,1 mm) dickes Paneel sind in 4 dargestellt.
Eine Nut und eine Feder können
auch für
Paneele einer Dicke von ½ Zoll
(12,7 mm) und 5/8 Zoll (15,9 mm) hergestellt werden. Die Nut und
Feder können
im Paneel während
des Gießens
erzeugt werden, indem das Paneel im nassen Zustand geformt wird,
oder sie können
nach dem Gießen
und Aushärten des
Paneels geformt werden, indem die Nut und Feder mit einer Fräsmaschine
hergestellt werden. Die erfindungsgemäß ausgebildeten Pa-neele können infolge
ihrer Festigkeit, Duktilität
und ihres geringen Gewichtes an ihren Rändern eine Nut-Feder-Form besitzen,
wonach eine Nagelung oder Verschraubung mit herkömmlichen Befestigungselementen
durchgeführt
werden kann. Faserverstärkte
Zementpaneele des Standes der Technik sind zu schwer und spröde, um einen
Nut-Feder-Rand zu besitzen, der mit herkömmlichen Befestigungselementen
befestigt werden kann.
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Beispiel 13
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Die
nachfolgenden Testergebnisse zeigen den in bezug auf das Nagelungsvermögen erzielten
Effekt durch die Zugabe von Polymerkugeln zum Paneel oder durch
das Erhöhen
des Verhältnisses
Wasser : reaktive Pulver. Die in Tabelle L gezeigten Zusammensetzungen
wurden verwendet, um 0,5 Zoll dicke (12,7 mm) Paneele herzustellen.
Das Nagelungsvermögen
wurde ermittelt, indem 50 8-Penny-Nägel (ASTM F 1667-97 NLCMS-Nägel) eingetrieben
wurden und die durchschnittliche Zahl der erforderlichen Hammerschläge, um jeden
Nagel einzutreiben, und die Zahl der umgebogenen Nägel, die
nicht vollständig
eingetrieben werden konnten, aufgezeigt wurden. Es wurde festgestellt,
dass die durchschnittliche Zahl der Hammerschläge geringer war, wenn ein höheres Verhältnis Wasser
: reaktive Pulver angewendet wurde oder Polymermikrokugeln zugesetzt
wurden. Die Zahl der umgebogenen Nägel war beträchtlich
verringert, wie der nachfolgenden Tabelle M entnommen werden kann.
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Es
kann ferner geschlossen werden, dass durch Erhöhung des Verhältnisses
Wasser : reaktive Pulver (vergleiche die beiden linken Säulen) das
Nagelungsvermögen
verbessert werden kann. Somit kann durch Erhöhung des Verhältnisses
Wasser : reaktive Pulver eine mit Polymerkugeln mögliche Verbesserung
erzielt werden. Alternativ dazu können beide Wege kombiniert
werden, falls gewünscht.