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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein plattenförmiges
Abdeckmaterial, welches eine gummiartige Schicht und ein plastisch
deformierbares Metallgitter oder eine Metallplatte aufweist. Solche
Abdeckmaterialien finden besonders in Dacheinfassungen wie zum Beispiel
an Schornsteinen, Oberlichtern, Luftkanälen, Dachbodenfenstern oder Ähnlichem
Verwendung. Das Abdeckmaterial ist darüber hinaus für vorgeformte
plastisch formbare Verwahrungsabschnitte und ähnliche Bauteile geeignet.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Schrift
DE 36 42 063 offenbart
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ein Abdeckmaterial, bei welchem eine elastische
Schicht aus einem nichtziehfesten Polyisobutylensubstrat (PIB) gebildet wird.
Das Abdeckmaterial ist mit einer klebenden Schicht versehen, um
mit einer Grundfläche,
beispielsweise einem Dach, in Verbindung mit einer Dacheinfassung
abdichtend verbunden zu werden. Um das Polyisobutylensubstrat vor
Ozon zu schützen,
wird ihm Wachs hinzugefügt.
Bei hohen Temperaturen, wie sie beispielsweise an heißen Sommertagen
zustande kommen, kann das Wachs aus dem Polyisobutylensubstrat entweichen
und so die Verbindung mit der Grundfläche zerstören, wodurch das Material zu
rutschen beginnen könnte.
Darüber
hinaus kann die Oberfläche
des Materials nicht übermalt werden.
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Die
Druckschrift
DE 33 10 989 beschreibt
ein plastisch verformbares Abdeckmaterial, welches aus einer elastischen Schicht
und einem plastisch verformbaren Metallgeflecht besteht. Der Elastomer
ist aus einem Gummimaterial, vorzugsweise aus vulkanisierbarem EPDM-Gummi
(Ethylenpolypropylengummi) gefertigt. Um ausreichend widerstandsfähige mechanische
Eigenschaften zu erhalten, werden dem Polymermaterial unterschiedliche
verstärkende Füllstoffe
und Vulkanisationsbeschleuniger hinzugegeben. Diese Zusatzstoffe
beeinträchtigen
die Haftfähigkeit
des Materials derart, dass eine dauerhafte Haftung nur schwierig
gewährleistet
werden kann.
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Die
Schrift
DE 22 25 358 beschreibt
ein plastisch verformbares Abdeckmaterial, welches eine elastische
Schicht und ein plastisch verformbares Metallgitter aufweist, wobei
die elastische Schicht ein nicht-haftendes Bitumengummigemisch auf
der einen Seite und eine selbstklebende Bitumengummischicht auf
der anderen Seite enthält.
Ein Nachteil dieses Abdeckmaterials ist, dass geeignete Bitumenmischungen
einen Erweichungspunkt zwischen 70°C und 175°C aufweisen, wodurch eine begrenzte Formbarkeit
bei niedrigen Temperaturen resultiert. Darüber hinaus sind auf Bitumenbasis
hergestellte Materialien zur Herstellung von Verbindungen mit Hilfe
konventioneller Klebstoffe und Dichtungsmassen nicht geeignet.
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Die
Druckschrift EP 0.924.363 offenbart unter anderem die Verwendung
von Polyurethan in Abdeckmaterialien des oben beschriebenen Typs.
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Die
Schrift US 5.414.964 beschreibt ein Abdeckmaterial, in welchem EPDM-Gummi
als Elastomer verwendet wird.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, ein neues und verbessertes
Abdeckmaterial des oben beschriebenen Typs herzustellen, wobei das Material
hinsichtlich seiner Verformbarkeit, Dichtigkeit, Klebefähigkeit
und Stabilität
besonders verbessert ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die elastische Schicht aus einem Klebstoff oder einer Dichtungsmasse
gebildet wird, zu welcher ein Adhäsionspromotor zum Beispiel
auf Silan- oder Aminbasis hinzugefügt worden ist, wobei der Klebstoff
oder die Dichtungsmasse zu einem Elastomer aushärtet und in ihrer ausgehärteten Form eine
hohe Haftung an dem Metallgitter oder der Metallplatte aufweist.
Klebstoff, Dichtungsgemische oder Dichtungsmassen werden normalerweise
zum Verbinden von Materialien und/oder Füllen von Fugen in Strukturen
verwendet, um Größenänderungen beispielsweise
aufgrund von Temperaturschwankungen oder Volumenkontraktionen zu
absorbieren. Die Anhaftung solcher Dichungsmassen an die Materialien,
mit denen sie verbunden werden, entspricht typischerweise den Bindungskräften des
Dichtungsmittels. Wenn die Bindungskräfte des Klebstoffes, der Dichtungsmasse
oder des Klebers gleich stark sind wie die Bindungskräfte der
verbundenen Materialien, kommt es zu einem neuen Bruch aufgrund
von Überlastung,
der üblicherweise
außerhalb
der Klebeverbindung auftritt. Durch die Verwendung eines solchen
Klebstoffes zur Herstellung der elastischen Schicht des flachen
oder plattenförmigen
Abdeckmaterials, wird ein sehr widerstandsfähiges Material erhalten. Sogar
wenn das Abdeckmaterial während und
nach seinem Einbau stark verformt wird, behält das Material seine Dichtigkeit
in Folge des starken Zusammenhalts zwischen dem Elastomer und der Metallplatte
oder dem Metallgitter. Häufig
ist es nicht einmal notwendig, das Metallgitter oder die Metallplatte
mit einem Spachtel vorzubearbeiten, um eine starke und effektive
Anhaftung zu erreichen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass derselbe
Klebstofftyp oder die selbe Dichtungsmasse, aus welcher der Elastomer
hergestellt ist, zum Verkleben des Abdeckmaterials mit dem Trägermaterial
verwendet werden kann. Hierdurch wird eine besonders feste und sichere
Adhäsion
zwischen diesen gewährleistet.
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Solche
Klebstoffe oder Dichtungsmassen basieren typischerweise auf mit
Silanen modifizierten Polymeren, Polyurethanen oder Siliconen.
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Mit
Silanen modifizierte Polymere sind Materialien, welche in erster
Linie in Klebstoffen oder Dichtungsmassen und nicht als Basismaterial
für Formstoffe
verwendet werden. Das Material wird aus Silanmodifizierung eines
Polymers hergestellt, wodurch eine Polymerzusammensetzung erhalten
wird, die an den meisten Oberflächentypen
anhaftet und zu einem Elastomer aushärtet, auch wenn sie Feuchtigkeit
ausgesetzt ist.
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Die
Schrift
US 5714257 offenbart
die Verwendung von Silan-modifizierten
Polymeren für
die Herstellung von extrudierten, nicht gewobenen Fasergeweben für verschiedene
Anwendungen und benennt für
diese Anwendung geeignete Silane und Polymere.
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Dichtungsgemische,
Fugendichtmittel und Ähnliche,
welche auf Silan-modifizierten Polymeren basieren, werden auch MS-Polymere genannt
und beispielsweise unter dem Markennamen Casco Dichtmittel S40 verkauft,
welches 1–5%
Vinyltrimethoxysilan, 10–30%
des MS-Polymers und 30–60% Kalciumkarbonat
enthalten. Das MS-Polymer kann beispielsweise Polyoxypropylen sein.
Ursprünglich wurden
10–30%
Diisodecylphthalat als Weichmacher hinzugefügt, heute wird diese Zusammensetzung
jedoch durch Weichmacher ersetzt, welche keiner zwangsläufigen Kennzeichnung
in Dänemark
unterliegen.
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Entsprechende
Produkte werden von Simson Industry unter dem Markennamen ISR 70-xx
vertrieben und beinhalten 2.5% Alkoxysilan, 30–60% Polyetherpolymer (MS-Polymer
und 30–60%
Kalziumcarbonat.
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Henkel
verkauft ebenfalls auf MS-Basis hergestellte Dichtungsmassen und
Klebstoffe unter dem Markennamen Terostat MS 930. Dana Lim verkauft ebenfalls
solche Klebstoffe unter anderem unter der Bezeichnung MS 520.
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Erfindungsgemäß kann der
Klebstoff oder die Dichtungsmasse auf einem silan-modifiziertem Polymermaterial
basieren. Dieses Material weist eine hervorragende Adhäsionsfähigkeit
auf und eine besonders feste Adhäsion
mit dem Metallgitter oder der Metallplatte kann mittels eines Aushärtungsprozesses
erreicht werden. Während
der Montage ist es besonders einfach, das Abdeckmaterial unter Verwendung
von MS-Klebern oder ähnlichen
Fugendichtmitteln mit unterschiedlichen Untergründen zu verkleben, gewöhnliche
Dichtmittel haften fest an ausgehärtete MS-Polymere an, wobei
die MS-Polymere ebenso Farb-kompatibel sind. Darüber hinaus sind MS-Polymere über einen
weiten Temperaturbereich hinweg hoch elastisch, was eine Verformung
des Abdeckmaterials ohne das Entstehen von Brüchen und daraus resultierenden
Leckagen ermöglicht.
Darüber hinaus
sind MS-Polymere arbeitsökologisch
untersuchte Materialien. So wird Casco MS 20 typischerweise für Innenraumfugen
in Häusern
verwendet und hat den OAR-Code (Occupational Air Requirement) von
001, gemäß den Dänischen
Arbeitsumwelt-Ausführungsbestimmungen über Bildung
von und Umgang mit Codenummern, und zwar nach den Ausführungsbestimmungen
301 und 302 vom 13. Mai 1993.
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Erfindungsgemäß kann die
elastische Schicht 0.01–10
Gew.-% Silane, 10–60
Gew.-% MS-Polymer und 30–60
Gew.-% Kalziumcarbonat beinhalten. Dieses Material hat sich als besonders geeignet
erwiesen.
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Erfindungsgemäß kann der
Klebstoff oder die Dichtungsmasse auf einem Hybrid-nicht-Isocyanat
Polyurethan (HNIPU) basieren. Dieses Material ist daher vorteilhaft,
weil die Verwendung von Isocyanat vermieden wird, die für die Umwelt
ungesund ist.
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Der
Klebstoff oder die Dichtungsmasse kann letztlich auch auf Silicon
basieren. Silicon ist daher von Vorteil, da es sehr hohen Temperaturen
bis zu einer Höhe
von 300°C
standhält.
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Erfindungsgemäß kann das
Abdeckmaterial eine Verstärkungsschicht
eines durchlässigen
Materials, welches zu Dichtungszwecken vorbehandelt ist, wie zum
Beispiel eine nicht verwobene Filzschicht aus Polypropylen, enthalten.
Hierdurch wird eine gesteigerte Festigkeit erreicht, wobei die Verstärkungsschicht
die plastische Verformbarkeit begrenzt und daher das Risiko von
Rissbildungen und daraus hervorgehenden Leckagestellen minimiert.
Aufgrund der Durchlässigkeit
der Verstärkungsschicht
ist die kohäsive
Kraft der elastischen Schicht kaum verringert.
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Erfindungsgemäß kann die
Verstärkungsschicht
an der Unterseite des Abdeckmaterials angebracht sein. Demzufolge
wird das Formen des Abdeckmaterials erleichtert, da das fertige
Abdeckmaterial aufgrund seiner leichten Porosität auf der Unterseite, welche
von der Verstärkungsschicht
herrührt,
aus der Form herausgenommen werden kann. Diese Porosität hat überraschenderweise
und bewiesenermaßen
zu einer gesteigerten Adhäsion
an der Basisfläche
geführt,
da der Klebstoff in die Poren eindringen kann.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann das Metallgitter ein Streckgitter sein, wodurch eine hohe plastische Verformbarkeit
sichergestellt wird.
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Um
die plastische Verformbarkeit zu steigern, wird das Streckgitter
aus Aluminium hergestellt.
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Das
Streckgitter kann durch eine geeignete Hitzebehandlung rekristallisiert
werden, um Deformationsspannungen, welche während der Herstellung des Streckgitters
entstehen, wodurch das Streckgitter stark verformt wird, zu verringern.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann das plattenförmige
Abdeckmaterial an Stellen mit zusätzlichen Verstärkungsschichten,
Metallgittern oder Metallplatten, die optional perforiert sein können, versehen
werden, um dessen Steifheit zu erhöhen. Somit wird eine erhöhte Steifheit
an gewünschten
Stellen und eine erhöhte
Deformierbarkeit an gewünschten
Stellen erhalten.
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Erfindungsgemäß kann die
Oberfläche
des Abdeckmaterials mit einem UV-undurchlässigen Material, beispielsweise
in Form einer schieferenthaltenden Deckschicht versehen werden,
um einen exzellenten und wirkungsvollen Schutz des Abdeckmaterials
gegen Ultraviolettes Licht zu gewährleisten, ebenso wie aus ästhetischen
Gesichtspunkten.
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Erfindungsgemäß kann das
Abdeckmaterial als Streifen hergestellt werden, welcher an einer
Seite entlang eines Randes mit einem selbstklebenden Band versehen
ist. Diese Ausführungsform
ist deshalb so vorteilhaft, weil das selbstklebende Band während der
Montage aber vor dem endgültigen
Verkleben mit einem geeigneten Klebstoff, eine Verbindung zwischen
Abdeckmaterial und Untergrund sicherstellt. Dies ist besonders dann
von Vorteil, wenn beispielsweise eine runde oder quadratische Einfassung
hergestellt werden soll, wie beispielsweise eine Schornsteineinfassung
auf einer Dachschräge;
das selbstklebende Band hält
hierzu den Streifen, während
dieses so verformt wird, dass es eng an den Schornstein beziehungsweise
das Dach anstößt. Unter
Verwendung dieses Streifens können
besonders feste Übergänge zwischen
Dachdurchführungen
und Dächern
oder Abdeckmaterialien erhalten werden, wobei diese Übergänge die
Belastung des Abdeckmaterials reduzieren und die Verwendung von
Abdeckstreifen wie zum Beispiel von Metall, überflüssig machen. Der Streifen kann
optional auch um 90° gebogen
sein, um einen Abweisabschnitt zu formen.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Abdeckmaterials nach einem der vorstehenden Ansprüche, nach
dem eine durchlässige
Verstärkungsschicht
beispielsweise aus einem nicht-verwobenen Polypropylenfilz, an der
Unterseite einer Form plaziert ist, Klebstoff oder die Dichtungsmasse
mittels eines Füllverfahrens,
Injektionsverfahrens oder mittels eines anderen Prozesses in die
Form gegeben wird, wonach das verformbare Metallgeflecht in den
Klebstoff oder die Dichtungsmasse hineingepresst wird und optionale Verstärkungsschichten
angebracht werden, und nach welchem gemahlener Schiefer optional
auf die Oberfläche
des Klebers oder der Dichtungsmasse gestreut wird, bevor dieser
aushärtet,
wonach das Material aus der Form entnommen wird.
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Hitze
oder Feuchtigkeit können
zugeführt werden,
um dem Aushärtungsvorgang
zu beschleunigen.
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Ein
dampfdurchlässiges
Material mit einer geringen Oberflächenspannung kann optional
auf dem Boden der Form plaziert werden. In Bezug auf einen beschleunigten
Trocknungsprozess kann Dampf dem Klebstoff oder der Dichtungsmasse
hinzugefügt
werden. In ähnlicher
Weise kann auch das Plattenmaterial aus der Form mittels einer permeablen
Materialschicht vor dessen kompletter Trocknung der Form entnommen
werden, um eine bessere Ausnutzung der Form zu erreichen. PE (Polyethylen)
und PP (Polypropylen) sind beide aufgrund ihrer geringen Oberflächenspannung
für diesen
Zweck geeignet, wodurch die durchlässige Schicht einfach von dem völlig getrockneten
Klebstoff oder der Dichtungsmasse entfernt werden kann. Als ein
besonders geeignetes Material hat sich das TYVEK® erwiesen,
welches von DuPont vermarktet wird. Die aus TYVEK® bestehende
Lage kann in dem fertigen Produkt verbleiben, da sie exzellente
Anti-Tropfeigenschaften
aufweist. Falls die TYVEK®-Schicht (oder eine andere
Schicht mit ähnlichen
Eigenschaften) in einem Bereich verbleibt, welcher den Spalt zwischen
dem Dach und der Durchführung
abdichtet, wird der Nachteil, dass Kondenswasser in den Spalt tropft,
reduziert.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden in Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
detaillierter beschrieben, in denen
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1 eine
schematische Schnittansicht durch eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abdeckmaterials
zeigt,
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2 eine
schematische Schnittansicht durch eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abdeckmaterials
zeigt,
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3 eine
schematische Schnittansicht durch eine dritte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abdeckmaterials
zeigt,
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4 eine
Schnittansicht durch eine Dachdurchführung zeigt, in der das Abdeckmaterial
als Abweismaterial verwendet wird,
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5 eine
Schnittansicht durch eine Dachdurchführung zeigt, in der das Abdeckmaterial
als Abweismaterial in einer anderen Art und Weise verwendet wird,
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6 eine
Schnittansicht durch eine Dachdurchführung zeigt, in welcher das
Abdeckmaterial als Verwahrungsmaterial in einer dritten Anwendung verwendet
wird, und
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7 eine
schematische Schnittansicht durch eine vierte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abdeckmaterials
zeigt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
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Die
in 1 gezeigte Ausführungsform weist ein Streckgitter 2 aus
Aluminium und eine elastische Schicht 1 auf, welche MS-Polymer
beinhaltet. Durch eine geeignete Hitzebehandlung bei etwa 300°C wurde das
Streckgitter rekristallisiert, um eine hohe plastische Verformbarkeit
zu erhalten. Das MS-Polymer des Elastomers kann jedes beliebige
MS-Polymer sein, welches die geeigneten Eigenschaften aufweist.
Casco Byfuge S20, das 1–5%
Vinyltrimethoxysilan, 10–30%
Polyoxypropylen (MS-Polymer) und 30–60% Kalzimcarbonat enthält, wird
bei den gezeigten Ausführungsformen
verwendet. In seinem ausgehärteten
Zustand weist diese Zusammensetzung eine Versteifungshärte A von
20–30
auf. Das Aluminium enthaltende Streckgitter hat eine Maschenweite von
10 × 5
mm, eine Rippenweite von 1.5 mm und eine Rippendicke von 0.9 mm.
Die Dicke des Abdeckmaterials selbst, beispielsweise der elastischen Schicht,
liegt bei ungefähr
3 mm.
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Die
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abdeckmaterials,
welche in 2 gezeigt wird, ist mit einer
UV-Schutzschicht 3 aus
Schiefermehl versehen. Der Schiefer weist Farbkompatibilität auf. Die
Oberseite 3 kann optional mit einer Lage aus Sand, kleinen
Schindeln oder Kupferfolie versehen werden. Die Unterseite ist mit
einer Verstärkungsschicht 4 in
Form eines nicht-gewobenen Polypropylenfilzes versehen, welcher
unter dem Markennamen „Plantex
fixrulle" (von DuPont
eingetragenes Markenzeichen) mit der Artikelbezeichnung 3207 verkauft wird.
Dieses Material ist UV-stabilisiert und wird als sogenannte Geotextilie
verkauft und unter anderem dazu benutzt, Spannungen unter Schotter
und Ziegeln zu verteilen. Die Verstärkungsschicht weist eine Dicke
von etwa 0.3 mm auf und steigert die Steifigkeit des Abdeckmaterials
und verhindert ein Brechen oder Ähnliches
der elastischen Schicht, was durch übermäßige plastische Verformung
verursacht wird. Um die Anhaftung der Verstärkungsschicht an das MS-Polymer
zu erhöhen,
wird dessen Oberfläche hierzu
vor dem Einbettungsprozess coronabehandelt. Jedoch sollte darauf
hingewiesen werden, dass das Abdeckmaterial um sehr scharfe Kanten
herum in unterschiedlichen Richtungen geformt werden kann, ohne
zerstört
zu werden. Die Poren des Verstärkungsmaterials
werden während
des Modellierens des Abdeckmaterials mit dem Elastomer gefüllt, was
später
eine starke Anhaftung an die Grundfläche bewirkt. Die Unterseite
ist jedoch semiporös,
was eine besonders starke Adhäsion
an die Grundfläche bewirkt,
wenn ein MS-Polymer ebenfalls zum Verkleben verwendet wird.
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Die
in 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
von der in 1 dargestellten dadurch, dass
ein selbstklebendes Band 5 in die Unterseite eingebettet
ist, wodurch das Abdeckmaterial während der Montage selbst angeklebt
werden kann und somit der Montageprozess erleichtert wird. Das Klebeband,
welches in diesem Falle verwendet wird, ist ein sogenanntes VHB-Band,
welches auf viskoelastischen Acrylklebern basiert. Ein Metallfolienstreifen 6 ist
zwischen dem Klebeband und dem Elastomer angebracht, um ein Vermischen
des nichtausgehärteten
MS-Polymers mit dem Acrylkleber während des Bildens des Abdeckmaterials
zu verhindern.
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7 zeigt
eine Ausführungsform,
in der eine Metallplatte 2 anstelle des Metallgitters verwendet
wird. Bereiche der Unterseite sind hierbei mit einer zusätzlichen
Metallplatte 15 versehen. Diese zusätzliche Metallplatte 15 ist
typischerweise nahe an der Kante eines streifenförmigen Abdeckmaterials angebracht,
die an eine Dacheinfassung anstößt, wodurch
in diesem Bereich eine erhöhte
Steifigkeit bewirkt wird. Die zusätzliche Metallplatte 15 kann
aus rekristallisiertem Aluminium hergestellt werden. Wie man anhand
der Zeichnung 7 erkennt, ist das VHB-Klebeband an der Unterseite
der Metallplatte 15 befestigt.
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Gewöhnliche
doppelseitige Klebebänder, üblicherweise
auf Acrylbasis basierend, können
ebenfalls verwendet werden, um die Baugruppe an ihrem Ort zu befestigen,
bis das MS-Polymer, welches bei der Herstellung verwendet wird,
ausgehärtet
ist. Die dargestellte zusätzliche
Platte 15 ist mit Perforierungen 16 versehen,
um die Steifheit in der Nähe
des Bereichs herabzusetzen, der nicht mit einer weiteren Metallplatte 15 versehen
ist. Daraus resultierend wird ein flexiblerer Übergang erhalten. Die zusätzliche Platte 15 kann
andererseits mit Perforationen 16 versehen werden, um die
gewünschte
Steifheit zu erhalten.
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Die
Metallplatte 2 kann ebenfalls mit Perforationen versehen
werden, um die gewünschte
Steifigkeit zu erhalten. Die Größe und die
Dichte der Perforierungen kann in Abhängigkeit deren Lage auf der Platte
variieren, um die Steifigkeit in Abhängigkeit deren Lage variieren
zu können.
Somit ist es möglich, eine
hohe Steifigkeit in dem Bereich in der Nähe einer Dacheinfassung und
einen hohen Grad an Verformbarkeit in dem Bereich, der von diesem
entfernt ist, zu erhalten.
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In 7 beträgt die Dicke
der Metallplatte 6 und der zusätzlichen Metallplatte 15 ungefähr 0.5 mm.
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In 7 ist
eine der Seitenkrempen um 180° nach
unten gebogen, um die Steifigkeit zu erhöhen, sowie das Risiko, dass
Wind das Abdeckmaterial anhebt und/oder Vibrationen verursacht,
was zu Lärmbelästigung
und möglichen
Schäden
führen
kann, zu minimieren.
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Das
MS-Polymer hat sich für
diesen Zweck als besonders geeignet erwiesen, weil es sehr stark an
der Verstärkungsschicht 4,
dem Streckgitter oder der Metallplatte 2 und an dem Untergrund
haftet. Eine besonders starke Anhaftung wird darüber hinaus erhalten, wenn das
gleiche Material als Klebstoff/Dichtungsmasse verwendet wird, um
das Abdeckmaterial mit dem Untergrund zu verkleben. Dies beruht
wahrscheinlich auf einer Umstrukturierung der Unterseite des Abdeckmaterials,
wenn es mit einem nicht-ausgehärtetem
MS-Polymer in Berührung kommt.
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Die 4, 5 und 6 zeigen,
wie ein Abdeckmaterial in verschiedenen Ausführungsformen als Abdichtung
einer Dacheinfassung, in Form eines zylindrischen Metallelements 13 durch eine
Dachschräge
verwendet werden kann. Das Abdeckmaterial, welches in den 4–6 gezeigt ist,
beinhaltet ein Streckgitter wie es in den 1–3 dargestellt
ist, wobei letztgenanntes jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
ist. 4 zeigt eine einfache Ausführung, in der das Abdeckmaterial 10,
welches dem in 2 entsprechen kann, gefaltet
und mittels eines MS-Polymerklebers 12 auf einem Metallzylinder 13 befestigt ist.
Vorzugsweise wird ebenfalls ein MS-Polymer zum Verkleben der Unterseite
des Abdeckmaterials 10 an dem Dach 14 verwendet.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, wurde sofort nach dem Aufbringen
gemahlener Schiefer auf dem Fugendichtmittel aufgebracht.
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5 zeigt
einen Aufbau, in dem das Abdeckmaterial 10 entlang des
Metallzylinders 13 gefaltet ist, wie es in 4 gezeigt
wird, in dem jedoch eine zusätzliche
und besonders feste Verbindung unter Zuhilfenahme eines Abdeckmaterialstreifens 11 mit
einem eingebetteten Band 5, wie es in 3 gezeigt
wird, hergestellt wurde. Das Abdeckmaterial kann beispielsweise
mit Streckgitterschichten aus Aluminiumgitter und zusätzlichen
Filzschichten, die sich zwischen den Gittern befinden, versehen
werden. Während
der Montage wird der Streifen 11 mit Hilfe des Klebebandes 5 mit
dem Metallzylinder verklebt und dadurch in Position gehalten, während er am
Abdeckmaterial 10 anstößt und mit
diesem mittels einer MS-Polymerdichtmasse 12 verklebt wird. 6 zeigt
einen Aufbau, der dem in 5 gezeigten entspricht, außer dass
die Streifen 11 mit der Unterseite des Abdeckmaterials 11 verklebt
sind und dass das Abdeckmaterial 11 mit dem Metallzylinder 13 unter
Verwendung einer MS-Polymerdichtmasse 12 verklebt
ist. In allen Ausführungsbeispielen
kann gemahlener Schiefer an dem Abschnitt der Oberfläche des
Abdeckmaterials 10 entfernt werden, der mit der Einfassung
(4) oder dem Streifen 11 (5) verklebt
werden soll. Ein MS-Polymer wird üblicherweise an Oberflächen aufgebracht,
die miteinander zu verkleben sind, überschüssige Paste und jegliche zusätzlich verarbeitete
MS-Polymerpaste werden so geglättet,
dass ein schräger,
glatter Übergang
entsteht, wie es in den dargestellten Übergängen und Einfassungen gezeigt
ist.
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In
den 4,5 und 6 ist der
Streifen 11 um eine runde Durchführung
13 herum angebracht. Aufgrund seiner Flexibilität kann der Streifen 11 ebenfalls
leicht um eine quadratische Durchführung herum angepaßt werden.
Ungeachtet einer Krümmung
um 90° behält der Streifen
eine gewinkelte Form, wie sie in den 4,5 und 6 gezeigt
ist.
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Da
das Abdeckmaterial 10 und der Abdeckmaterialstreifen 11 leicht
anhaften und dadurch eine besonders starke Haftung an unterschiedlichen Oberflächen gewährleisten,
können
sogenannte Kleberschlieren (Splats) häufig vermieden werden. In Verbindungen
mit weniger beständigen
Oberflächen, bei
denen die Anhaftung ungenügend
ist, kann der Streifen 11 als Verbindungsstück benutzt
werden, welches mit Hilfe von Schrauben, Nieten, Nägeln oder
durch Einzementieren zwischen zwei Backsteinreihen mechanisch befestigbar
ist. Zum Zwecke des Einbettens kann es sinnvoll sein, den Streifen
auf beiden Seiten mit Schiefersplitt zu versehen, um eine starke
Anhaftung an den Mörtel
zu erreichen.
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Das
MS-Polymer enthaltende Teil der Zusammensetzung für die elastische
Schicht kann unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen. Das Polymer
kann ein Polyolefin, beispielsweise ein Block aus Styrolcopolymeren,
Polyester, Polyamiden, Polyurethanen, Ethylenvinylacetat und ähnlichen
Komponenten sein. Die Silane, welche zur Modifikation der genannten
Polymere verwendet werden können,
können
Aminosilane, Epoxysilane, Ureinsilane, Vinylsilane und Ähnliche
sein. Zusätzlich zu
dem MS-Polymer kann Kalziumkarbonat als Füllstoff der Formzusammensetzung
zugegeben werden.
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Die
Erfindung beschränkt
sich nicht auf die oben genannten Ausführungsbeispiele. Das Metallgitter
kann beispielsweise auch ein Geflecht oder Gitter, beispielsweise
aus Stahl oder Zink sein. Besonders Zinklegierungen sind von Vorteil,
da sie kosteneffektiv hergestellt werden können und leicht verformbar
sind.
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Als
obere Schicht zum UV-Schutz – und
um ein ästhetisches
Aussehen zu gewährleisten – können Sand
und Farbe zusätzlich oder
anstelle des Schiefergranulats verwendet werden.
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Wie
oben erwähnt,
kann eine optional perforierte Metallplatte aus rekristallisiertem
Aluminium oder Zink anstelle des Metallgitters verwendet werden.
Solche Ausführungsformen
sind typischerweise für
Anwendungen mit geringeren Deformationseigenschaften geeignet.
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Unabhängig davon,
ob es sich um ein Metallgitter oder eine Metallplatte als eingebettetes
Teil handelt, kann dieses Teil aus herkömmlichem Aluminium hergestellt
sein, welches einfach verformt werden kann. In gewissen Umgebungen
korrodiert gewöhnliches
Aluminium leicht, aber in diesem Falle ist es durch ein MS-Polymer
eingekapselt und daher korrosionsbeständig.
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Die
Ausführung,
die in 1–3 gezeigt ist,
ist steifer als eine normalerweise verwendete 1 mm starke Bleiplatte;
so muß ungefähr die doppelte Kraft
aufgewendet werden, um sie zu verbiegen. Zudem ist das Abdeckmaterial
nach seinem Einbau infolge einer Kalthärtung bedeutend steifer als
eine Bleiplatte. In anderer Hinsicht weist das erfindungsgemäße Abdeckmaterial
viele Vorteile auf, die auch die Bleiplatten beliebt gemacht haben.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
wird ein MS-Polymer, als Elastomer verwendet. Erfindungsgemäß kann der
verwendete Klebstoff oder die Dichtungsmasse auch auf Polyurethan
oder Silikon basieren. Besonders vorteilhaft sind sogenannte Hybrid-nicht-Isocyanat-enthaltende
Polyurethane/HNIPUs, wodurch die Gesundheits- und Umweltrisiken, welche
bei der Herstellung und dem Einsatz von herkömmlichem Polyurethan (PUR),
die mit dem Isocyanat in Zusammenhang gebracht werden, vermieden werden.
Silan-modifizierte Polyurethane sind zu diesem Zweck ebenfalls aufgrund
ihrer hohen Abdichteigenschaften, beispielsweise durch hohe Anhaftungen,
geeignet.
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Fugendichtmassen,
die auf den unterschiedlichen beschriebenen Materialien basieren,
haben typischerweise folgende Bruchdehnung: MS-polymer 300-700%,
PUR 200-600% und Silicon 100-300%.
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Das
erfindungsgemäße plattenförmige Abdeckmaterial
wird typischerweise in Warenbahnen mit einer Breite von 1–2 Metern
hergestellt. Diese Warenbahnen werden dann zu Rollen gewickelt.
Das Abdeckmaterial kann durch Verformen in Formen oder durch Extrudieren
hergestellt werden.