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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Konservierung von biologischem
Gewebe durch Verwendung von Mikroinjektion von intrazellulären schützenden
Agenzien, die Zucker enthalten, um Zellen durch Gefrieren und/oder
Trocknung zu konservieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
den vergangenen Jahren waren Chemotherapie und Bestrahlungstherapie
von Patienten mit Krebs zunehmend erfolgreich und es wurde eine
stetige Abnahme erreicht. Jedoch sind besondere bezüglich den
chronischen Nebenwirkungen dieser Therapien auf die Reproduktionssysteme
auf Langzeit-Überlebende
Bedenken vorhanden. Diese Wirkungen schließen bei Frauen den Verlust
von Ovarienkeimzellen und Sterilität ein. Aufgrund des potentiellen
Verlusts einer zukünftigen
Fruchtbarkeit bei denjenigen, die einer Krebstherapie ausgesetzt
sind, hat sich ein Bedarf an Oozyten-Banken entwickelt. Das Oozyten-Gefrieren
kann zusammen mit einer in vitro-Fertilisation für Frauen, die eine zukünftige Fruchtbarkeit
erhalten wollen und die einen Verlust der gonadalen Funktion aufgrund
einer Ausrottungstherapie, Bestrahlung oder Chemotherapie erleiden, von
Nutzen sein. Das Oozyten-Gefrieren kann auch eine mögliche Alternative
zum Gefrieren humaner Embryonen darstellen, so dass viele der rechtlichen und
ethischen Probleme, die beim Gefrieren von Embryonen auftreten,
vermieden werden.
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Die
erste erfolgreiche Gefrierkonservierung von humanen Embryonen wurde
1983 erreicht und mittlerweile stellt das Embryo-Gefrieren ein Routineverfahren
dar. Im Gegensatz dazu wurde von einem sehr mäßigen Erfolg bei einer Gefrierkonservierung von
humanen Oozyten berichtet. Es wurde von lediglich fünf erfolgreichen
Schwangerschaften berichtet bei mehr als 1500 gefrierkonservierten
Oozyten. Daher sind die gegenwärtigen
Gefrierverfahren immer noch experimentell und es sind neue Ansätze erforderlich,
um die Schwierigkeit, die bei einer Gefrierkonservierung der humanen
Oozyte auftreten, zu überwinden.
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Bisherige
Gefrierschutztechniken umfassen das Einführen von Gefrierschutzmitteln
bei Konzentrationen von 1 bis 2 M, beispielsweise mit Dimethylsulfoxid
(DMSO), Glycerin oder Ethylenglykol, mit einer anschließenden langsamen
Gefrierrate (0,3 bis 0,5°C/min).
Typischerweise werden Oozyten durch eine langfristige Aussetzung
gegenüber
schädlichen Gefrierbedingungen
beschädigt,
einschließlich
einer starken Dehydration und hohen Elektrolytkonzentrationen. Ein
alternativer Ansatz, der als Verglasung bezeichnet wird (d.h. die
Bildung von glasartigem Material ohne eine Kristallisierung von
Eis) verwendet hohe Konzentrationen von Gemischen von Gefrierschutzmitteln
(6 bis 8 M) bei einer anschließenden
schnellen Abkühlung,
um die letalen Wirkungen des Gefrierens auf Oozyten zu vermeiden.
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Obwohl
sie eine attraktive Alternative darstellen, haben Verglasungsverfahren
den Nachteil von toxischen und osmotischen Wirkungen bei einer hohen
Gefrierschutzmittelkonzentration auf empfindliche Zellen. Keiner
dieser zwei Ansätze
(langsames Gefrier-Tauen und schnelle Verglasung) ergab ein zufriedenstellendes
Ergebnis für
eine Gefrierkonservierung von humanen Oozyten. Daher besteht ein Bedarf
an einer verlässlichen
Technik einer humanen Oozyten-Lagerung. Um eine Konservierung von
Säugetierzellen
sicherzustellen, die für
eine Anwendung von lebenden Zellen als ein therapeutisches Werkzeug
bei der klinischen medizinischen Versorgung notwendig ist, müssen neue
Protokolle zur Konservierung von lebenden kernhaltigen Zellen entwickelt werden,
die niedrige Spiegel an nicht-toxischen Konservierungsmitteln verwenden
und aus einfachen Verfahren bestehen, die für eine Vielzahl von Zellen anwendbar
sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Lagerung von lebenden
Zellen in einem Ruhezustand und die anschließende Versetzung der Zellen
in einen aktiven Zustand zu ermöglichen.
Dieses Verfahren umfasst die Mikroinjektion eines schützenden
Agens in das Zytoplasma einer Zelle, das im Wesentlichen die Säugetier-Zellmembranen
nicht durchdringt und das die Lebensfähigkeit der Zelle so aufrecht
erhält,
dass sie in einem vorübergehenden
Ruhezustand gelagert werden kann und im Wesentlichen wieder in einen
aktiven Zustand versetzt werden kann. Die mikroinjizierte Zelle
wird Bedingungen ausgesetzt. die es ihr ermöglichen, den Ruhezustand einzunehmen
und in diesem Ruhezustand gelagert zu werden. Die gelagerte Zelle
kann anschließend
in einen aktiven Zustand versetzt werden. Dieses Verfahren hat den
Vorteil, dass eine beliebige Säugetierzelle
so lange gelagert werden kann, bis sie gebraucht wird, bei Bedingungen,
die keine oder minimale unerwünschte
Nebenwirkungen in der Zelle verursachen.
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Daher
stellt die Erfindung in einigen Ausführungsformen ein Verfahren
zur Konservierung von lebenden Zellen bereit, das mit einer Mikroinjektion
eines schützenden
Agens, das einen wirksamen Zucker enthält, in die Zelle, vorzugsweise
eine Oozyte, beginnt. Andere bevorzugte Zellen, die konserviert werden
können,
umfassen differenzierte Zellen wie Epithelzellen, Nervenzellen,
epidermale Zellen, Keratinozyten, hämatopoetische Zellen, Melanozyten, Chondrozyten,
B-Zellen, T-Zellen, Eryhtrozyten, Makrophagen, Monozyten, Fibroblasten
oder Muskelzellen; und nicht-differenzierte Zellen wie embryonale,
mesenchymale oder ausgereifte Stammzellen. In einer Ausführungsform
bleiben die differenzierten Zellen differenziert, nachdem sie aus
einem gefrorenen oder getrockneten Zustand entlassen worden sind,
und die nicht-differenzierten Zellen verbleiben nicht-differenziert,
nachdem sie entlassen worden sind. Die Zellen können haploid sein (DNA-Gehalt von
n; worin "n" die Anzahl der Chromosomen
in dem normalen haploiden Chromosomensatz eines Säugetiers
eines bestimmten Genus oder Spezies ist), diploid (2n) oder tetraploid
(4n) sein. Andere Zellen umfassen solche aus der Blase, Gehirn, Ösophagus,
Eileiter, Herz, Darm, Gallenblase, Niere, Leber, Lunge, Ovarien,
Pankreas, Prostata, Rückenmark,
Milz, Magen, Hoden, Thymus, Schilddrüse, Luftröhre, Harnleiter, Harnröhre oder
Uterus. Die Zellen können
von einem menschlichen oder nicht-menschlichen Säugetier wie einem Affen, Menschenaffen,
Rind, Schaf, Dickhornschaf, Ziege, Büffel, Antilope, Ochsen, Pferd,
Esel, Maultier, Wild, Elch, Karibu, Wasserbüffel, Kamel, Lama, Alpaka,
Kaninchen, Schwein, Maus, Ratte, Meerschweinchen, Hamster, Hund
oder Katze stammen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in vorteilhafter Weise niedrige Spiegel eines Konservierungsmittels
verwenden, weniger oder gleich etwa 6, 5, 4, 3, 2 oder 1 M oder
sogar weniger als etwa 0,4 M, und kann einen Zucker alleine als
Konservierungsmittel oder einen Zucker in Kombination mit einem
konventionellen Gefrierschutzmittel oder in Kombination mit anderen intrazellulären Zuckern oder
extrazellulären
Zuckern verwenden. Bevorzugter ist die zytoplasmatische Konzentration
der Zucker geringer als 0,3, 0,2, 0,1, 0,05 oder 0,01 M nach einer Mikroinjektion
und vor dem Gefrieren oder Trocknen der Zelle. Die extrazelluläre Konzentration
der Zucker ist vorzugsweise geringer als 0,3, 0,2, 0,1, 0,05 oder
0,01 M nach Verdünnung
in einem Flüssigmedium,
das die Zelle enthält.
Wenn die Zelle auf einem Festträger
wie einer Agarplatte wachsen gelassen wird, ist die Zuckerkonzentration
in dem Konservierungsmittel, das mit der Zelle in Kontakt gebracht wird,
vorzugsweise geringer als 0,3, 0,2, 0,1, 0,05 oder 0,01 M. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Endkonzentration des extrazellulären Zuckers in dem Medium,
das die Zelle enthält,
mindestens 2-, 3-, 4-, 5- oder 10fach größer als die zytoplasmatische
Konzentration des intrazellulären
Zuckers nach einer Mikroinjektion und vor dem Gefrieren oder Trocknen
der Zelle. Die intrazellulären
und extrazellulären
Konservierungsmittel können
dieselben sein oder eine andere molekulare Spezies sein.
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Bevorzugte
schützende
Agenzien umfassen Zucker wie Monosaccharide, Disaccharide und andere
Oligosaccharide. Vorzugsweise ist das Agens im Wesentlichen nicht
permeabel, so dass mindestens 50, 60, 70, 80, 90 oder 95% des Agens
nicht durch die Plasmamembran in oder aus der Zelle durch eine aktive
oder passive Diffusion migriert. Bevorzugte Zucker haben eine Glasübergangstemperatur
der maximal Gefrier-konzentrierten Lösung (Tg'), die mindestens –60, –50, –40, –30, –20, –10 oder 0°C beträgt. Beispiele von solchen Zuckern
sind solche, die in der 14 aufgelistet
sind. Die Tg' der
anderen Zucker können
routinemäßig bestimmt
werden unter Verwendung von Standardverfahren wie solchen, die von
Levine und Slade beschrieben worden sind (J. Chem. Soc., Faraday
Trans. 1, 84:2619–2633,
1988). Der Zucker oder das konventionelle Gefrierschutzmittel mit
einer Tg' unterhalb
von –50°C kann mit
einem Zucker kombiniert werden mit einer Tg' oberhalb von –50°C, so dass das entstehende Gemisch
eine Tg' von mindestens –60, –50, –40, –30, –20, –10 oder 0°C aufweist
und dieses Gemisch wird für
eine Gefrierkonservierung verwendet.
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Geeignete
Monosaccharide umfassen solche, die eine Aldehydgruppe (d.h. Aldosen)
oder eine Ketogruppe (d.h. Ketosen) besitzen. Monosaccharide können linear
oder zyklisch sein und sie können
in einer Vielzahl von Konformationen vorliegen. Andere Zucker umfassen
solche, die modifiziert worden sind (z.B. in denen eine oder mehrere
der Hydroxylgruppen mit Halogen, Alkoxyresten, aliphatischen Gruppen
ersetzt wurden oder sind als Ether, Ester, Amine oder Carboxylsäuren funktionalisiert).
Beispiele von modifizierten Zuckern umfassen α- oder β-Glykoside wie Methyl-α-D-glucopyranosid
oder Methyl-β-D-glucopyranosid; N-Glykosylamine;
N-Glykoside; D-Gluconsäure;
D-Glucosamin; D-Galactosamin; und N-Acetyl-D-glucosamin. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Konservierungsmittel ein Oligosaccharid, das mindestens
10, 25, 50, 75, 100, 250, 500, 1000 oder mehr Monomere einschließt. Das
Oligosaccharid kann aus identischen Monomeren bestehen oder aus
einer Kombination unterschiedlicher Monomere. Andere geeignete Oligosaccharide
schließen
Hydroxylethylstärke,
Dextran, Cellulose, Cellobiose und Glucose ein. Andere geeignete
Konservierungsmittel umfassen Verbindungen, die einen Zuckerrest
enthalten und die hydrolytisch gespalten werden können, um
einen Zucker zu erzeugen. Andere geeignete Konservierungsmittel
umfassen Glykoproteine und Glykolipide, die vorzugsweise durch den
Zusatz von 1, 2, 3, 4, 5 oder mehr Zuckerresten, die sich aus Zuckern
mit einer Tg' von
mindestens –60, –50, –40, –30, –20, –10 oder
0°C ableiten,
modifiziert worden sind, oder ein Molekulargewicht von mindestens
120 Daltonaufweisen. "Zuckerrest" bezeichnet einen
schützenden
Zucker, der eine Gruppe einschließt, die an eine andere Verbindung gebunden
werden kann. Zum Beispiel kann eine reaktive Gruppe wie ein Alkohol,
primäres
Amin oder sekundäres
Amin in einem Zucker mit einer Verbindung reagieren, um ein Produkt
zu bilden, das den Zuckerrest einschließt.
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Ein
anderes geeignetes extrazelluläres
Konservierungsmittel ist ein Lectin oder ein beliebiges Protein,
das nicht-kovalent oder kovalent an einen Zucker, der einen Teil
eines Zelloberflächen-Glykoproteins
oder -Glykolipids bildet, binden kann. Diese Bindung kann die zelluläre Membran
während
der Lagerung der Zelle stabilisieren.
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Beispiele
von anderen Gefrierschutzmitteln, die in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
umfassen Zucker, Polyole, Glucoside, Polymere und lösliche Proteine
mit einem Molekulargewicht von mindestens 120 Dalton. Wie aus den 8 und 9 hervorgeht,
tendieren Verbindungen mit höheren
Molekulargewichten eher dazu, die Glasbildung bei einer höheren Temperatur
zu fördern,
als kleinere Verbindungen, was es ermöglicht, die Zellen bei einer
höheren
Lagerungstemperatur zu lagern.
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Nach
der Behandlung mit dem mikroinjizierten schützenden Agens und gegebenenfalls
mit dem externen schützenden
Agens ist die Zelle auf eine Lagerung vorbereitet. Im Allgemeinen
kann die Zelle auf eine Lagerung durch Gefrieren und/oder Trocknen
vorbereitet werden. Tauchgefrieren, Vakuumtrocknung, Lufttrocknung
und Gefriertrocknungstechniken können
eingesetzt werden. Typischerweise werden Oozyten bei einer Rate
von einschließlich
0,1 bis 10°C/min,
vorzugsweise zwischen 0,3 und 5°C/min
und bevorzugter zwischen 0,5 und 2°C/min abgekühlt. Somatische Zellen werden
bei einer Rate von einschließlich
0,1 bis 200°C/min,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 100°C/min
und bevorzugter zwischen 1 und 10°C/min
oder 10 und 50°C/min
abgekühlt.
Die Zellen werden auf eine Endtemperatur von mindestens –60, –50, –40, –30, –20, –10, 0,
10 oder 20°C
abgekühlt
(die Reihenfolge entspricht der zunehmenden Bevorzugung). In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
inhibiert oder verhindert das Konservierungsmittel die Kernbildung
oder die Zunahme an intrazellulärem
Eis während
des Gefrierens der Zellen.
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Extrazelluläre Konservierungsmittel
können den
auf die Zellen wirkenden osmotischen Schock verringern, der hauptsächlich auf
den Zusatz eines intrazellulären
Konservierungsmittels zurückzuführen ist.
Zusätzlich
können
extrazelluläre
Konservierungsmittel Plasmamembranen stabilisieren und die Zellen
mechanisch während
des Gefrierens oder der Trocknung stabilisieren.
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Wenn
die Zelle für
eine Lagerung vorbereitet ist, wird sie auf eine ihrer Präparation
angemessene Weise gelagert. Gefrorene Zellen können bei Gefrier-Temperaturen gelagert
werden und getrocknete Zellen können
bei mittleren oder anderen Temperaturen, soweit zweckdienlich, trocken
gelagert werden. Die Gewinnung von gelagerten Zellen ist auf das
Präparationsverfahren
zur Lagerung ausgerichtet. Getrocknete Zellen werden rehydriert
und gefrorene Zellen werden aufgetaut. Vorzugsweise sind mindestens
25, 35, 50, 60, 70, 8 0, 90, 95 oder 100% der gewonnenen Zellen
lebensfähig.
Die Lebensfähigkeit der
Zellen kann durch Verwendung eines beliebigen Standard-Assays wie
einem "Lebend-/Tot"-Assay gemessen werden,
indem der grüne
Farbstoff Calcein-AM verwendet wird, um lebensfähige Zellen zu kennzeichnen
und der rote Farbstoff Ethidiumhomodimer, um tote Zellen zu kennzeichnen,
entsprechend dem Protokoll des Herstelles (Molecular Probes, Inc.).
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform können mindestens
5, 10, 15, 25, 35, 50, 60, 70, 80, 90 oder 95% der gewonnenen Oozyten unter
Verwendung von Standard-in vitro- Fertilisationstechniken
befruchtet werden (siehe z.B. Summers et al., Biol. Reprod. 53:431–437, 1995).
Vorzugsweise entwickeln sich die befruchteten Oozyten zu Embryonen
im 2-Zell-Stadium, Embryonen im 4-Zell-Stadium, Embryonen im Morula-Stadium,
Embryonen im Blastozysten-Stadium, Embryonen im fötalen Stadium
oder lebenden Nachkommen.
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Mit "Embryo" ist eine sich entwickelnde
Zellmasse gemeint, die sich nicht in die Uterusmembran eines weiblichen
Wirts implantiert hat. Daher bezeichnet der Ausdruck "Embryo" eine befruchtete Oozyte,
eine sich entwickelnde Zellmasse im Vor-Blastozysten-Stadium oder
eine andere sich entwickelnde Zellmasse, die sich in einem Entwicklungsstadium
vor der Implantation in die Uterusmembran eines weiblichen Wirts
und vor der Ausbildung einer Geschlechtsreife befindet. Ein Embryo
kann mehrere Stadien einer Zellentwicklung darstellen. Zum Beispiel
kann ein einzelliger Embryo als eine Zygote bezeichnet werden; eine
feste kugelförmige
Masse von Zellen, die aus einem gespaltenen Embryo stammt, kann
als Morula bezeichnet werden und ein Embryo mit einem Blastocoel
kann als Blastozyste bezeichnet werden.
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Mit "Fötus" oder "fötal" ist eine sich entwickelnde
Zellmasse gemeint, die sich in die Uterusmembran eines weiblichen
Wirts implantiert hat. Ein Fötus
kann definierenden Merkmale wie Geschlechtsreife aufweisen, die
durch den Fachmann leicht identifiziert werden können.
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Es
können
Säugetierzellen
in vitro kultiviert werden, indem die Zellen in einem hypertonen
Medium mit einer Osmolarität
von mehr als 300, 310, 320, 330, 340, 350, 360, 370, 380 oder mehr
mosm inkubiert werden. Vorzugsweise schließt das Medium einen oder mehrere
der in 7 aufgeführten
Bestandteile oder ein oder mehrere erfindungsgemäße Gefrierschutzmittel ein.
Vorzugsweise enthält
das Medium Nährstoffe
wie Aminosäuren,
Zucker, Lactat oder Pyruvat. Dieses Medium kann verwendet werden,
um eine beliebige Säugetierzelle
zu kultivieren, einschließlich
der vorstehend aufgeführten
bevorzugten Zellen. In verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
wird dieses Medium verwendet, um Zellen vor, während und nach einer Gefrierkonservierung
zu kultivieren.
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Die
vorliegende Erfindung besitzt eine Reihe von Vorteilen bezüglich der
Gefrierkonservierung von Zellen. Zum Beispiel können diese Verfahren allgemein
für die
Konservierung einer beliebigen Zelle von einem beliebigen Säugetier
angewendet werden. Diese Zellen können in einem gefrorenen oder
getrockneten Zustand für
einen beliebigen Zeitraum gelagert werden, bis sie benötigt werden.
Zusätzlich
beinhalten diese Gefrierkonservierungsverfahren die Verwendung von
relativ geringen Konzentrationen an nicht-toxischen Konservierungsmitteln,
die keine oder nur geringe schädliche
Nebenwirkungen in den gelagerten Zellen verursachen. Darüber hinaus
vermindern oder verhindern die Konservierungsmittel die Bildung
von intrazellulärem
Eis während
des Gefrierens, das ansonsten die Zellen beschädigen würde. Wenn erwünscht, können sowohl
intrazelluläre als
auch extrazelluläre
Konservierungsmittel verwendet werden, um den osmotischen Druck,
der durch den Zusatz eines intrazellulären Konservierungsmittels zu
den Zellen bedingt ist, zu vermindern. Extrazelluläre Konservierungsmittel
können
auch Plasmamembranen stabilisieren und die Zellen während des Gefrierens
oder der Trocknung mechanisch verstärken. Weiter kann die vorliegende
Erfindung eine höhere
Lagerungstemperatur ermöglichen
(vorzugsweise mehr als –60°C) im Vergleich
zu konventionellen Gefrierschutzmitteln (typischerweise weniger
als –80°C) aufgrund
der hohen Tg' von
Zuckern.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird ausgehend von der folgenden detaillierten Beschreibung
zusammen mit den anhängendenZeichnungen
genauer verstanden werden:
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1 ist
eine Fließzeichnung,
die die Schritte in dem erfindungsgemäßen Verfahren zeigt.
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2 ist
ein schematisches Flussdiagramm, das eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gefrierkonservierungsablaufs
aufführt.
Dies er Ablauf kann durch einen Fachmann für die Konservierung von anderen
Zellen unter Verwendung von anderen Gefrierkonservierungsmitteln,
Abkühlraten, Verdünnungsschritten
und Medien modifiziert werden.
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3A ist
ein Diagramm, das das Volumen von Maus-Oozyten in isotonischem DMEM/F-12-Medium
vor einer Mikroinjektion, DMEM/F-12 mit 0,1 M extrazellulärer Trehalose
(hypertones Medium) vor einer Mikroinjektion und DMEM/F-12 mit 0,1
M extrazellulärer
Trehalose (hypertones Medium) nach einer Mikroinjektion von 0,1
M Trehalose zeigt. 3B–3D sind
Phasenkontrat- Mikroskopaufnahmen
der Oozyten bei den jeweiligen drei vorstehend aufgeführten Bedingungen.
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4A–4D sind
Breitfeld-Mikroskopaufnahmen humaner Oozyten in einem isotonen DMEM/F-12-Medium
vor einer Mikroinjektion, DMEM/F-12 mit 0,15 M extrazellulärer Trehalose
(hypertones Medium) vor einer Mikroinjektion, DMEM/F-12 mit 0,15
M extrazellulärer
Trehalose (hypertones Medium) während
einer Mikroinjektion bzw. DMEM/F-12 mit 0,15 M extrazellulärer Trehalose
(hypertones Medium) nach einer Mikroinjektion von 0,15 M Trehalose.
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5 ist
ein Säulendiagramm,
das die Kalibrierung einer Mikropipette zeigt, die für die Mikroinjektion
eines erfindungsgemäßen Gefrierschutzmittels
verwendet wird.
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6A und 6B sind
Phasendiagramme von DMSO und Trehalose.
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7 ist
eine Tabelle, welche die Bestandteile von HTF-, modifizierten isotonen
HTF- und modifizierten hypertonen HTF-Medien aufführt.
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8 ist
eine Tabelle, die den Prozentsatz von Maus-Ooyzten in der Metaphase
II mit oder ohne intrazelluläre
Trehalose, die befruchtet wurden und sich in Blastozysten entwickelten,
während
sie in modifiziertem HTF-, isotonem oder modifiziertem hypertonen
HTF Medium kultiviert worden sind.
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9A und 9B sind
ein Satz von Diagrammen, die das prozentuale Überleben von Metaphase II-Maus-Oozyten
mit 0 oder 0,10–0,15
M intrazellulärer
Trehalose in der Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von
extrazellulärer
Trehalose zeigen.
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10 zeigt
das Überleben
von gekühlten Metaphase
II-Maus-Oozyten nach einer Übernacht-Kultur.
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11 zeigt
das Überleben
von gekühlten humanen
Oozyten nach einer Übernacht-Kultur.
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12A ist ein Diagramm eines Kurvensatzes, das das
normalisierte Wasservolumen in Oozyten als Funktion der Temperatur
für verschiedene
Abkühlraten
zeigt. 12B ist ein Diagramm, das die berechnete Dehydrationszeit
als eine Funktion der Temperatur zeigt. Die Dehydrationszeit ist
definiert als die Zeit, die notwendig ist, damit eine Oozyte in
ihrem Volumen um 50% bei einer gegebenen Temperatur schrumpft.
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13 ist
ein Graph eines Kurvensatzes, der das kumulative Auftreten von intrazellulärem Eis als
eine Funktion der Temperatur in der Gegenwart oder Abwesenheit von
Konservierungsmitteln zeigen.
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14 ist
eine Tabelle, die das Molekulargewicht und die Glasübergangstemperatur
für Zucker aufführt mit
einer Glasübergangstemperatur
von mehr als –55°C (Levine
und Slade, J. Chem. Soc., Faraday Trans. 1, 84:2619-2633, 1988).
Viele dieser Zucker sind kommerziell verfügbar von Lieferanten wie Sigma
und British Sugar.
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15 ist
ein Diagramm, das die gleich bleibende Beziehung zwischen Tg' und dem Molekulargewicht
mehrerer Zucker und traditionellen Gefrierschutzmitteln zeigt.
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16 ist
eine Breitfeld-Mikroskopaufnahme eines Mikrotropfens vor und nach
Injektion von Trehaloselösung.
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17 ist
ein Diagramm des Injektionsvolumens (pl) für verschiedene. Injektionszeiten
(msec) bei einem Injektionsdruck von 3 PSI für einen Mikrotropfen, der mit
Trehaloselösung
injiziert wurde.
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18 sind
Aufnahmen von Fluoreszenzbildern von Oozyten, die einmal ("1X") oder zweimal ("2X") mit dem fluoreszierenden
Zucker, Oregon-grün-markierten
Dextran, wie hier beschrieben, injiziert worden sind.
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19 ist
ein Diagramm einer Standardkurve der fluoreszierenden Intensität bei verschiedenen Konzentrationen
des OG-markierten Dextrans innerhalb der Mikrotropfen.
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Detaillierte
Beschreibung
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Konservieren von biologischem Gewebe, das in 1 und 2 veranschaulicht
ist, beginnt mit der Selektion oder Isolation der zu konservierenden
Zellen oder Gewebe (10). Während das erfindungsgemäße Verfahren
zur Konservierung eines beliebigen biologischen Materials mit Lipidmembranen
verwendet werden kann, ist es am meisten zur Konservierung von lebenden
kernhaltigen Zellen und insbesondere anderweitig schwierig zu konservierenden
Säugetierzellen
wie Oozyten verwendbar.
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Oozyten
können
erhalten werden, indem Eileiter und/oder Ovarien isoliert werden
und die Oozyten freigesetzt werden. Die Oozyten werden einer Hyaluronidase
ausgesetzt, einem Enzym, das Extrazellen aufbricht. Die Oozyten
werden dann zweimal in einem Gemisch aus HEPES-gepuffertem Dulbecco's modifiziertes Eagle-Medium/Nährstoüff F-12 (DMEM/F-12)
(Gibco) und BSA (bovines Rinderserum) gewaschen. Die Oozyten werden
dann in modifiziertes, isotonisches HTF überführt, das mit Embryo-getestetem
Mineralöl
(Sigma) oder einem anderen geeigneten Medium bedeckt ist. Die DMEM/F-12-Medien
sind bevorzugt mit 4 mg/ml BSA ergänzt. Wenn erwünscht, können die
Oozyten auch mit extrazellulärem
Zucker bei derselben Konzentration wie die geplante Menge zur Mikroinjektion
inkubiert werden. Zum Beispiel können
zur Injektion von 0,1 M Zucker Oozyten in DMEM/F-12 mit 0,1 M Zucker
equilibriert werden. Wie in den 3A–3C gezeigt,
verursacht die Hyperosmotizität
der externen DMEM/F-12+-Zuckerlösung, dass
die Maus-Oozyten schrumpfen. Diese Abnahme im Zellvolumen kann quantifiziert
werden, indem der Durchmesser der Zellen unter Verwendung von Phasenkontrastmikroskopie
visuell gemessen wird. Die Abnahme im Zellvolumen ermöglicht die
Bestimmung der Menge an Zucker, der anschließend in die Oozyten mikroinjiziert
wird. Zum Beispiel bedeutet ein Anschwellen von Zellen während einer
Mikroinjektion auf ihr anfängliches
isotonisches Volumen (d.h. das Zellvolumen vor der Equlibrierung
mit einem externen Zucker), dass die Konzentration des injizierten
Zuckers nahe an der der extrazellulären Zuckerkonzentration liegt
(3A–3D). Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, als humane Oozyten in 0,15 M extrazellulärer Trehalose
inkubiert wurden, was zu einer Volumenabnahme führt, und dann mit Trehalose
injiziert werden, bis das Volumen der Oozyten auf deren Anfangsvolumen
in isotonischen Medien zurückgeht, was
darauf hinweist, dass 0,15 M Trehalose injiziert worden sind (4A–D).
Alternativ können
die Oozyten gegebenenfalls mit einem anderen im Wesentlichen nicht-permeablen
Lösungsmittel
wie NaCl equilibriert werden, um deren Zellvolumen vor einer Mikroinjektion
zu erniedrigen. Diese anfängliche
Abnahme im Zellvolumen kann zu einem kleineren Endvolumen der mikroinjizierten
Oozyten im Vergleich zu Oozyten, die nicht in einem hypertonen Medium
vor Mikroinjektion inkubiert worden sind, führen. Dieses kleinere Endvolumen
kann jede potentielle schädliche
Wirkung aufgrund des Anschwellens der Oozyten minimieren. Dieses
allgemeine Verfahren zur Herstellung von Zellen zur Mikroinjektion
kann auch für
andere Zelltypen verwendet werden.
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Die
Zielzellen werden dann mit einem biokonservierenden Agens mikroinjiziert
(30). Mikroinjektions-Equipment und -verfahren sind auf dem Gebiet
gut charakterisiert und ein Mikroinjektions-Equipment, das zur Injektion
von kleinen Molekülen
in Zellen bekannt ist, kann für
die Erfindung verwendet werden. In einem beispielhaften Mikroinjektionsschritt
können
Oozyten bei einem Druck von 10 psi für 30 Millisekunden mikroinjiziert
werden. Ein anderes Beispiel einer Standard-Mikroinjektionstechnik
ist das von Nakayame und Yanagimachi (Nature Biotech. 16:639–642, 1998)
beschriebene Verfahren.
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Zur
Mikroinjektion von Konservierungsagenzien werden Injektionspipetten
aus 1 mm Borsilikat-Dünnwand-Glaskapillaren
(B100-75-10, Sutter, Novato, CA) hergestellt. Zuerst wurden die
Pipetten unter Verwendung einer horizontalen Mikropipetten-Abziehvorrichtung
(Modell P-97, Sutter) so abgezogen, dass sie einen langen Schaft
aufweisen (~ 1,3 cm). Um eine scharfe Spitze mit einem inneren Durchmesser
von etwa 0,5 μm
zu erhalten, wurden die Injektionspipetten mit einem Winkel von
40° auf einer
modifizierten Sutter-Mikropipetten-Abkantvorrichtung
(BV-10, Sutter) abgekantet, wobei eine variable Rotationsgeschwindigkeit
der Schleifplatte ermöglicht
wurde.
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Wenn
erwünscht,
kann die Mikropipette, die zur Mikroinjektion des Gefrierkonservierungsmittels verwendet
wird, vor einer Injektion kalibriert werden (5). Für diese
Kalibrierung wurde ein Mikrotropfen von DMEM/F-12-Medium, das in einer Lösung Dimethypolysilaxen
suspendiert war, mit einer Zuckerlösung von Interesse injiziert.
Vorzugsweise hat der Mikrotropfen eine ähnliche Größe wie die Zellen, die mikroinjiziert
werden. Zum Beispiel wurden Mikrotropfen mit einem Durchmesser von
70–100
verwendet, um eine Mikropipette für die Mikroinjektion von Oozyten
zu kalibrieren. Um unterschiedliche Injektionsvolumina bei einer
gegebenen Injektionspipette zu messen, wurden mehrere Mikrotropfen
bei variierender Injektionszeit und -druck injiziert. Es wurden Bilder
von jedem Mikrotropfen unter Verwendung von Breitfeldmikroskopie
vor und nach Injektion aufgenommen, um die Volumenzunahme der Tropfen
und damit das Injektionsvolumen zu berechnen (16). Da
die Mikrotropfen beinahe perfekte Sphären sind, wurden die Tropfenvolumina
unter Einbeziehung der Tropfendurchmesser berechnet. Zum Beispiel
kann das Volumen anhand eines Querschnittabbildes mit Hilfe der
Formel V = 0,75226 (A)3/2 berechnet werden,
worin A die Querschnittsfläche
des Mikrotropfens darstellt. Um sehr kleine Injektionsvolumina zu bestimmen,
wurden 10 aufeinander folgende Mikroinjektionen in einem Mikrotropfen
verwendet, um ein messbares Volumen zu erzeugen. Dieser Totalanstieg
im Volumen wurde durch 10 geteilt, um das durchschnittliche Volumen
pro Injektion zu erhalten. Bei einer gegebenen Injektionspipette
waren der Injektionsdruck und die Pulsdauer (d.h. die Dauer der Injektion)
zwei Hauptfaktoren, die eine Wirkung auf die Injektionsvolumina
hatten. Um die Injektionspipetten zu kalibrieren, wurde der Injektionsdruck
bei einem geeigneten Wert gehalten und die Pulsdauer wurde verändert. Das
Injektionsvolumen variierte linear als eine Funktion der steigenden
Pulsdauer (17). Durch das Variieren der
Pulsdauer und das Sammeln von genügend Datenpunkten wurde eine Steigung
für eine
gegebene Injektionspipette erzeugt. Diese Steigung war insbesondere
bei der Auswahl von verschiedenen Injektionsvolumina bei den tatsächlichen
Experimenten nützlich.
Nach der Kalibrierung wurden die Mikropipetten mit destilliertem Wasser
gewaschen, indem sie angesaugt und das Wasser ausgeblasen wurde.
Als nächstes
wurde jegliches verbleibende Dimethylpolysilaxen entfernt, indem
die Mikropipetten in Methylenchlorid eingetaucht wurden (Fisher,
Pittsburgh, PA) und dann die Mikropipetten mit destilliertem Wasser
und reinem Ethanol gewaschen wurden. Die Mikropipetten wurden dann
für die
eigentliche Zell-Mikroinjektion weiter präpariert, indem sie Dämpfen von
Hexamethyldisilaxen in einem Exsikkator für mehrere Stunden ausgesetzt
wurden, um eine Anlagerung von Zelltrümmern an die Pipette zu vermeiden.
-
Die
Genauigkeit dieser Prä-Kalibrierungstechnik
wurde bestätigt,
indem eine alternative Technik verwendet wurde, die eine Mikroinjektion
von Oregon-Grün-(OC) markiertem Dextran
(Molecular Probes, Eugene, OR) in Oozyten und Mikrotropfen beinhaltete.
Zur Mikroinjektion von Oozyten wurden 80 μl DMEM/F-12-Medium und 20 μl OG-markierte Dextranlösung (1
mM), hergestellt in 10 mM Tris (pH 7,4) in eine 60 × 10 mm-Falcon-Plastikkulturschale (Fisher)
platziert und mit Mineralöl überlagert.
Als nächstes
wurden die Oozyten auf den Injektionstropfen übertragen. Vor der Mikroinjektion
wurden sowohl die Halte – als
auch die Injektionspipetten so gebogen, dass sich der Spitzenteil
horizontal zur Fokusebene befand. Die Haltepipette wurde mit dem
Medium gefüllt
und mit einer manuellen Spritze (Sutter) über eine Plastikschlauch, der
mit Mineralöl
gefüllt war,
verbunden. In gleicher Weise wurde die Injektionspipette an die Mikroinjektionsvorrichtung über einen
Plastikschlauch verbunden und die Dextranlösung wurde in die Injektionspipette
angesaugt. Später
wurde ein leichter, bestimmter Druck auf das System während des
gesamten Mikroinjektionsverfahrens angewendet, um ein Ansaugen des
Außenmediums
in die Injektionspipette zu verhindern. Während der Mikroinjektion wurde
eine Oozyte mit der Spindel bei der 12- oder 6-Uhr-Position auf
der Spitze der Haltepipette gehalten, indem sie über eine manuelle Spritze angesaugt
wurde, während
die Injektionspipette in die Oozyte von der gegenüberliegenden
Seite eingeführt
wurde. Es wurde eine Piezo-Injektionsvorrichtung (PM-20, Stoelting)
verwendet, um das Einführen
der Injektionspipette durch eine schnelle Einstichbewegung zu ermöglichen.
Als nächstes wurde
die OG-markierte Dextranlösung
in die Oozyte bei einer geeigneten Zeit- und Druckeinstellung injiziert.
In gleicher Weise wurden Mikrotropfen von DMEM/F-12-Medium mit der
OG-markierten Dextranlösung
bei derselben Zeit- und Druckeinstellung und derselben Mikroinjektionspipette
injiziert. Nach der Mikroinjektion wurden Fluoreszenzaufnahmen von
injizierten Oozyten und Mikrotropfen unter Verwendung eines invertierten
Nikon TMD-Mikroskops eingefangen, das mit einer Hochdruck-Quecksilberdampflampe,
einem Fluorescein-selektiven Filtersatz und einer CCD-Kamera ausgerüstet war.
Um Fehler aufgrund möglicher
Fluktuationen beim Output der Quecksilberdampflampe minimal zu halten,
wurde jedes Fluoreszenzbild durch eine Mittelwertbildung von 64
Rahmen aufgenommen. 18 stellt typische Fluoreszenzbilder
von Oozyten dar, die nach der vorstehend beschriebenen Mikroinjektion
aufgenommen wurden. Die Fluoreszenzintensität der aufgenommenen Bilder
wurde auf einem kleinen Punkt im Zentrum der Zelle oder des Tropfens
mit Hilfe des Metamorph-Softwarepakets
(Universal Imaging Co., West Chester, PA) auf einem Personalcomputer
gemessen. Als nächstes
wurde eine Standardkurve mit Hilfe unterschiedlicher Konzentrationen
des OG-markierten Dextrans innerhalb der Mikrotropfen erzeugt (19).
Die mikroinjizierten Dextrankonzentrationen in den Oozyten und den
Mikrotropfen wurden anhand der Standardkurve geschätzt. Schließlich wurden
die Injektionsvolumina aus den in den mikroinjizierten Oozyten und
Mikrotropfen gefundenen Dextrankonzentrationen berechnet. Eine Auswertung
der Injektionsvolumina zeigte, dass die Injektion in Mikrotropfen
die Injektionsvolumina in Oozyten mit einer Sensitivität im pl-Bereich widerspiegelt
(5).
-
Wie
zuvor beschrieben, wurde auch ein anderer Ansatz verwendet, um die
Konzentration des injizierten Zuckers zu bestimmen, der das Vergleichen
des Volumens einer Oozyte in hypertonem Medium (d.h: 0,1 M Trehalose)
vor und nach einer Mikroinjektion beinhaltete. Da der Beitrag von
10 mM Tris auf die Gesamtosmolarität des Injektionspuffers (der typischerweise
auch 800 oder 1000 mM Zucker einschließt) vernachlässigbar
ist, ist die Re-Expansion der geschrumpften Oozyten in einem 0,10
M-Zucker/Medium-Gemisch nach Mikroinjektion von Zucker auf die Einführung von
Zucker in die Zellen zurückzuführen. Daher
zeigt das Ausmaß der
Re-Expansion nach einer Mikroinjektion die intrazelluläre Konzentration
des injizierten Zuckers. Tatsächlich zeigten
einzelne Maus-Oozyten eine ähnliche
volumetrische Antwort auf dieselbe Menge injizierter Trehalose.
Ein solches Experiment ist in den 3B–3D zusammengefasst,
die eine typische Oozyte bei einem isotonischen Volumen (3B),
eine geschrumpfte Oozyte in hypertonem Medium vor Mikroinjektion
von Trehalose (3C) und eine re-expandierte
Oozyte in hypertonem Medium nach Mikroinjektion von Trehalose, die
gleich der extrazellulären
Trehalosekonzentration ist (3D).
-
Um
eine gewünschte
zytoplasmatische Zuckerkonzentration nach einer Mikroinjektion und
vor einer Konzentration des intrazellulären Zuckers aufgrund des Gefrierens
oder Trocknens der Zelle zu erreichen, kann entweder das Volumen
des Konservierungsmittels, das in die Zelle injiziert wird, die
Anfangskonzentration des Zuckers in dem Konservierungsmittel oder
beides angepasst werden. Zum Beispiel kann zur Erreichung einer
relativ hohen zytoplasmatischen Zuckerkonzentration nach einer Mikroinjektion
ein relativ großes
Volumen an Konservierungsmittel injiziert werden oder es kann eine
relativ hohe Zuckerkonzentration injiziert werden. Alternativ kann,
wenn eine geringe zytoplasmatische Zuckerkonzentration erwünscht ist,
das Volumen des zu injizierenden Konservierungsmittels erniedrigt
werden, die Zuckerkonzentration in dem Konservierungsmittel kann
verringert werden oder es können
beide Änderungen
durchgeführt
werden. Das Volumen des zu injizierenden Konservierungsmittels kann
so gewählt werden,
dass das Volumen nicht so groß ist,
dass der entstehende Volumenanstieg des Zytoplasmas zu einer Lyse
der Zelle führt.
Zusätzlich
kann das Volumen des Konservierungsmittels so ausgewählt werden, dass
es nicht zu gering ist, um genau gemessen und injiziert zu werden.
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In ähnlicher
Weise kann zum Erreichen einer gewünschten extrazellulären Zuckerkonzentration nach
einer Verdünnung
in ein Flüssigmedium,
das die Zelle enthält,
entweder das Volumen des Konservierungsmittels, das dem Medium zugeführt wird,
die Anfangszuckerkonzentration in dem Konservierungsmittel, das
dem Medium zugeführt
wird, oder beides angepasst werden. Daher kann die extrazelluläre Zuckerkonzentration
erhöht
werden, indem ein größeres Volumen
oder eine konzentriertere Lösung
des Flüssigmediums
zugesetzt wird. Bei einem Konservierungsmittel, das einer Zelle,
die auf einem Festmedium wie Agar wächst, zugesetzt wird, kann
die erwünschte
extrazelluläre
Zuckerkonzentration erreicht werden, indem die Zelle mit einem Konservierungsmittel,
das den Zucker bei der gewünschten Konzentration
enthält,
in Kontakt gebracht wird.
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Ein
Bio-Konservierungsmittel, das für
diesen Prozess verwendbar ist, umfasst eine beliebige Chemikalie,
die Gefrierschutzeigenschaften aufweist und die gewöhnlich nicht-permeabel
ist. Insbesondere kann das Bio-Konservierungsmittel
Zucker einschließen,
entweder einzeln oder zusammengemischt mit anderen herkömmlichen
Bio-Konservierungsmitteln. Kohlenhydratzucker wie Trehalose, Saccharose, Fructose
und Raffinose können
bei Konzentrationen von weniger als oder gleich etwa 1,0 M und bevorzugter
weniger als oder gleich etwa 0,4 M mikroinjiziert werden. Bei einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Konzentration zwischen einschließlich 0,05 und 0,20 M. Zusätzlich kann
ein extrazellulärer
Zucker oder ein herkömmliches Bio-Konservierungsmittel
vor der Lagerung zugesetzt werden. Wenn die Zellen in einer hypertonen Lösung vor
einer Mikroinjektion inkubiert wurden, kann es dem im Wesentlichen
nicht-permeablen gelösten
Stoff ermöglicht
werden, in den Medien nach einer Mikroinjektion zu verbleiben oder
sie können aus
den Medien entfernt werden, indem die Zellen mit Medien, die eine
geringere Konzentration oder keine dieses gelösten Stoffs enthält, gewaschen
werden.
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Bestimmte
Zucker oder Polysaccharide, die normalerweise nicht die Zellmembranen
durchdringen, da sie zu groß sind,
um durch die Membran hindurchzugehen, weisen hervorragende physiochemische
und biologische Eigenschaften für
Gefrierkonservierungszwecke auf. Während diese Zucker normalerweise
nicht Zellmembranen selbst durchdringen, können diese normalerweise nicht-durchdringenden
Zucker unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens intrazellulär mikroinjiziert
werden, um eine vorteilhafte Wirkung hervorzurufen.
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Nicht-durchdringende
Zucker, die eine stabilisierende oder Konservierungswirkung auf
Zellen besitzen und die als Konservierungsmittel in dem vorliegenden
Verfahren speziell verwendbar sind, umfassen Saccharose, Trehalose,
Fructose, Dextran und Raffinose. Von diesen Zuckern hat sich Trehalose,
ein nicht-reduzierendes Disaccharid von Glucose, als außerordentlich
wirksam bei der Stabilisierung von Zellstrukturen bei geringen Konzentrationen erwiesen.
Trehalose ist der am meisten bevorzugte Zucker zur Verwendung in
dem vorliegenden Verfahren. Es besitzt eine außergewöhnliche Fähigkeit, Proteine, Viren und
Bakterien zu stabilisieren und zu konservieren und besitzt auch
eine ungewöhnliche Fähigkeit,
stabile Vergläserungen
bei hohen Temperaturen auszubilden. Trehalose besitzt physiochemische
Eigenschaften zur Verwendung als ein Oozytenzelle-Gefrierkonservierungsmittel
(CPA), die den herkömmlichen
Agenzien weit überlegen
sind. Des weiteren ist Trehalose, das in vielen Lebensmittelprodukten
enthalten ist, relativ ungiftig und kann Gefrierkonservierungsprotokolle
ermöglichen,
die keine CPA-Entfernung erforderlich machen, was zu einem unauflösbaren Endprodukt
führt.
Saccharose, die ähnliche
Eigenschaften aufweist wie Trehalose und das weit verbreitet verfügbar ist
und relativ billig ist, kann auch für bestimmte Anwendungen bevorzugt sein.
Es gibt auch Vorteile bei der Verwendung von Dextran, entweder einzeln
oder in Kombination mit anderen Zuckern wie Trehalose oder Saccharose. Dextran
hat eine sehr hohe Glasübergangstemperatur
(Tg'), besitzt aber
nicht die Vorteile, die bei Saccharose oder Trehalose vorhanden
sind, wie die Fähigkeit,
biologische Bestandteile zu stabilisieren. Daher kann ein Dextra-Trehalose-Gemisch
oder ein Dextran-Saccharose-Gemisch zusätzliche Vorteile besitzen.
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Der
Zusatz von extrazellulären
Glykolipiden oder Glykoproteinen kann auch die Zellmembran stabilisieren.
Ohne die Erfindung auf eine bestimmte Theorie zu beschränken, besteht
eine Hypothese darin, dass die Zuckergruppen in Glykolipiden mit
den hydrophilen Kopfgruppen der Membran-Phospholipide über eine
Wasserstoffbindung gebunden sind, was die Membran gegenüber gefrierinduziertem Stress
stabilisiert. Zusätzlich
ist es möglich,
dass die Glykolipide in die Lipid-Doppelschicht eingeführt werden
können
und die Integrität
der Membran erhöhen.
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Nach
der Mikroinjektion des Konservierungsmittels werden die Zellen zur
Lagerung präpariert
40. Eine Vielzahl von Verfahren zum Gefrieren und/oder Trocknen
können
eingesetzt werden, um die Zellen zur Lagerung zu präparieren.
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Insbesondere
sind hier drei Ansätze
beschrieben: Vakuum- oder Lufttrocknung 50-, Gefriertrocknung 60-
und Gefrier-/Auftau- 70-Protokolle.
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Trocknungsprozesse
haben den Vorteil, dass das stabilisierte biologische Material transportiert
und bei Raumtemperaturen gelagert werden kann.
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6 zeigt
ein Phasendiagramm eines konventionellen penetrierenden Gefrierschutzmittels (DMSO)
gegenüber
einem herkömmlichen
Zucker (Trehalose). Typischerweise werden Oozyten mit 1 bis 2 M
DMSO beladen und bei einer sehr niedrigen Abkühlrate (0,3 bis 0,5°C/min) auf
eine Zwischentemperatur (–60
bis –80°C) abgekühlt, bevor
sie zur Lagerung in flüssigen
Stickstoff eingetaucht werden. Als Ergebnis der langsamen Abkühlrate haben
die Oozyten genügend
Zeit zum Dehydrieren und der Equilibrierungsschmelzkurve (Tm) der
Gefrierschutzmittellösung
(z.B. DMSO) auf einen Temperaturbereich zwischen –30 und –50°C herunter
zu folgen. Da die Permeabilität
der Plasmamembran gegenüber Wasser
exponentiell als eine Funktion der abnehmenden Temperatur bei Temperaturen
unterhalb von –50°C abnimmt,
wird die zelluläre
Dehydrierung für lediglich
praktische Zwecke vernachlässigbar.
Da die Temperatur weiter auf die Lagerungstemperatur abgesenkt wird,
wird die nicht-gefrorene Lösung
im Inneren der Oozyten konzentrierter, bis die Temperatur die Tg-Kurve
bei dem Punkt Tg' erreicht
und die Lösung
glasartig wird. Als ein Ergebnis kristallisiert die Fraktion des
zellulären
Wassers, das in der Zelle verbleibt, während der weiteren Abkühlung auf
die Lagerungstemperaturen (typischerweise unterhalb der Glasübergangstemperatur,
Tg'). Die Eisbildung
im Inneren der Zellen führt
vermutlich zu Zelltod, wenn die Fraktion des zellulären Wassers,
das in die Eisphase gewechselt hat, eine bestimmte Grenze überschreitet
(gewöhnlicherweise
5%). Andererseits ist das Phasendiagramm von Trehalose so, dass
die Tm- und Tg-Kurven sich bei einer sehr hohen Unter-Null-Temperatur
(etwa –30°C) miteinander
kreuzen im Vergleich zu DMSO (etwa –80°C). Als Ergebnis kann man die
Oozyte einfrieren und sehr nahe an ihre Glasübergangstemperatur dehydrieren,
während
die Wasserpermeabilität
der Membran noch sehr hoch ist, und kann danach in flüssigen Stickstoff eingetaucht
werden, um die Probe zu verglasen. Die Probe kann bei dieser Temperatur
dann gelagert werden. Dieser Prozess ermöglicht es den Oozyten, den so
genannten "Flaschenhals"-Effekt zu überwinden, der
unterhalb von –50°C bei den
meisten herkömmlichen
penetrierenden Gefrierschutzmitteln beobachtet wird. Die vorteilhaften
Ergebnisse können
auch erhalten werden, indem extrazelluläre Zucker zusätzlich zu
den intrazellulären
Zuckern auf die Zelle angewendet werden.
-
Das
suspendierte Material kann dann bei gefrierkonservierenden Temperaturen
gelagert werden 90, 100, z.B. indem die Fläschchen in LN2 für die gewünschte Zeit
verbleiben. Vorzugsweise werden die Zellen bei einer Temperatur
gelagert, die gleich oder weniger als die Tg' des Gefrierschutzmittels ist, so dass
die Zellen in ihrem glasigen Zustand verbleiben. Bevorzugte Lagerungstemperaturen
sind mindestens 5, 10, 15, 20, 30 oder 40°C unterhalb der Tg'. Die Zellen werden
auch vorzugsweise bei einer relativ konstanten Temperatur während der
Lagerung gehalten. Vorzugsweise verändert sich die Lagerungstemperatur
um weniger als 20, 10, 5 oder 3°C
während
der Lagerung. Die suspendierten Zellen können dann aus der Lagerung 110 durch
Auftauen 120 in einem 37°C-Wasserbad bei einer
gleichmäßigen, sanften
Bewegung für
5 Minuten entlassen werden.
-
Protokolle
zum Vakuum- oder Lufttrocknen 50 oder zum Gefriertrocknen 60 von
Proteinen sind auf dem Gebiet gut charakterisiert [Franks et al., "Materials Science
and the Production of Shelf-Stable Biologicals", BioPharm, Oktober 1991, Seite 39;
Shalaev et al., "Changes
in the Physical State of Model Mixtures during Freezing and Drying:
Impact on Product Quality",
Cryobiol. 33, 14–26
(1996)] und solche Protokolle können
verwendet werden, um Zellsuspensionen für eine Lagerung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
herzustellen. Neben der Lufttrocknung können andere konvektive Verfahren
verwendet werden, um Wasser aus den Zellsuspensionen zu entfernen,
einschließlich
des Konvektionsflusses von Stickstoff oder anderen Gasen. In einer
bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Gas, das für eine
konvektive Trocknung verwendet wird, keinen Sauerstoff, der für bestimmte
Zellen schädlich
sein könnte.
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Ein
beispielhaftes Protokoll zur evaporativen Vakuumtrocknung 130,
das für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendbar ist, kann die Platzierung von jeweils 20 μl in Vertiefungen
auf Platten mit 12 Vertiefungen und die Vakuumtrocknung für 2 Stunden
bei Raumtemperatur einschließen.
Natürlich können auch
andere Trocknungsverfahren verwendet werden, einschließlich der
Trocknung von Zellen in Fläschchen.
Zellen, die auf diese Art hergestellt werden, können trocken gelagert werden 140 und
rehydriert werden 160, indem sie in DMEM oder einem anderen
geeigneten Medium verdünnt
werden.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren,
das die Gefriertrocknung 60 zur Präparation der Zellen für die Lagerung 40 präpariert,
beginnt mit dem Gefrieren 80 der Zellsuspension. Während zum
Stand der Technik gehörende
Gefrierverfahren verwendet werden können, kann das hier beschriebene
einfache Eintauch-Gefrierverfahren
als das Gefrier-/Auftauverfahren für den Gefrierschritt 80 in
dem Gefriertrocknungsprotokoll verwendet werden.
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Nach
dem Gefrieren wird ein zweistufiger Trocknungsprozess 150 durchgeführt. Auf
der ersten Stufe wird Sublimationsenergie zugeführt, um gefrorenes Wasser zu
verdampfen. Bei der Gefriertrocknung von Zellen besteht das primäre Kriterium
zur Selektion der Temperatur der primären Trocknungsphase darin,
dass sie unterhalb der Glasphasen-Übergangstemperatur der gefrierkonzentrierten Lösung ist,
um einen Zerfall und unerwünschte
chemische Reaktionen zu vermeiden. Im Allgemeinen sollte die höchst mögliche Temperatur,
die der Probe keinen Schaden zufügen
wird, verwendet werden, so dass die Sublimation schnell stattfindet.
Typischerweise findet die primäre
Trocknung bei einer konstanten Temperatur statt, die unterhalb der
Glasübergangstemperatur
für die
gefrierkonzentrierte Lösung gehalten
wird.
-
Eine
sekundäre
Trocknung wird durchgeführt,
nachdem das reine kristalline Eis in der Probe sublimiert worden
ist. Die sekundäre
Trocknung kann nicht stattfinden, bis die Temperatur oberhalb der Glasphasen-Übergangstemperatur
des gefrierkonzentrierten gelösten
Stoffes ist, jedoch ist es kritisch, dass die Probentemperatur nicht
oberhalb der Zerfalltemperatur ansteigt, von der angenommen wird, dass
sie zu einem mechanischen Zerfall des Probenkörpers aufgrund des viskosen
Flusses führt.
-
Gefriergetrocknete
Zellen können
auf dieselbe Art und Weise, wie vorstehend bei der Vakuumtrocknung
beschrieben, gelagert 140 und hydriert 160 werden.
Lebensfähige
Zellen können
dann gewonnen werden.
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Nach
der Gewinnung von Zellen aus einem gefrorenen oder getrockneten
Zustand kann jede externe Gefrierkonservierung aus den Kulturmedien gegebenenfalls
beseitigt werden. Zum Beispiel können
die Medien durch den Zusatz der entsprechenden Medien mit einer
geringeren Konzentration an Gefrierkonservierungsmittel verdünnt werden.
Zum Beispiel können
die gewonnenen Zellen für
etwa 5 Minuten in den Medien, die eine geringere Zuckerkonzentration
als die der Zelllagerung enthalten, inkubiert werden. Für diese
Inkubation können
die Medien denselben Zucker enthalten, der als das Gefrierkonservierungsagens
verwendet worden ist; ein anderes Gefrierkonservierungsagens wie
Galactose oder eine beliebige andere, im Wesentlichen nicht-permeable
gelöste
Substanz. Um einen osmotischen Schock, der durch den Abfall der
Osmolarität der
Medien induziert worden ist, zu minimieren, kann die Konzentration
des extrazellulären
Gefrierkonservierungsmittels langsam erniedrigt werden, indem dieser
Verdünnungsschritt
mehrere Male durchgeführt
wird, jedes Mal mit einer geringeren Konzentration des Gefrierkonservierungsmittels
(2). Diese Verdünnungsschritte
können
solange wiederholt werden, bis kein extrazelluläres Gefrierkonservierungsmittel
vorliegt oder bis die Konzentration des Gefrierkonservierungsmittels
oder die Osmolarität
der Medien auf einen gewünschten
Spiegel abgesenkt worden ist.
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Bei
Zellen, die sich relativ schnell teilen, wie Fibroblasten, sinkt
die interne Zuckerkonzentration schnell, da der Zucker zwischen
den Mutter- und Tochterzellen aufgeteilt wird. Daher kann die interne Osmolarität der Zellen
auf. einen Spiegel abfallen, der nahe dem eines herkömmlichen
isotonischen Mediums liegt, was es den gewonnenen Zellen ermöglicht,
in eine m isotonen Medium kultiviert zu werden, ohne einem signifikanten
Anschwellen oder Nebenwirkungen, die durch einen Unterschied zwischen
der internen und externen Osmolarität der Zellen verursacht werden.
-
Zur
Kultivierung von gewonnenen Zellen, die sich nicht teilen oder die
sich langsam teilen, wie Oozyten, kann die Verwendung eines hypertonen
Mediums das Anschwellen der Zellen verhindern oder reduzieren, das
andererseits vorkommen würde,
wenn sie in ein isotones Medium zurückgeführt werden würden. Daher
wurde ein hypertones Medium zur Kultivierung von bestimmten gewonnenen
Zellen entwickelt unter Verwendung eines Zwei-Stufen-Ansatzes. Als
erstes wurde ein Standard-Kulturmedium, das als HTF (humanes tubuläres Flüssigmedium)
bezeichnet wird, modifiziert, um die Elektrolytkonzentration zu
minimieren (siehe 7, Bestandteile sind mit Pfeilen
nach unten markiert) und um andere Nährstoffe und Aminosäuren zu
erhöhen
(siehe 7, Bestandteile sind mit Pfeilen nach oben markiert).
Die Osmolarität
dieses Mediums wurde unter Verwendung eines Osmometers bestimmt.
Da die Osmolarität
dieses Mediums etwa 285 mosm betrug, was nahe der normalen internen
Osmolarität
der Zellen ist, wurde dieses Medium als modifiziertes, isotonisches
HTF bezeichnet. Als zweites wurde der Wassergehalt des Mediums reduziert,
um in gleicher Weise die Konzentrationen von jedem Bestandteil zu
erhöhen,
um eine Endosmolarität
von 320 mosm zu erreichen. Dieses Medium wurde als modifiziertes,
hypertones HTF bezeichnet (siehe 7, letzte
Spalte).
-
Um
die Fähigkeit
der modifizierten isotonen und hypertonen HTF-Medien, die Befruchtung
und Entwicklung von Oozyten zu unterstützen, wurden diese Medien verwendet,
um frische Maus-Metaphasen II-Oozyten, die noch nicht gefrierkonserviert
worden sind, zu kultivieren. Wie in 8 veranschaulicht,
hatten Kontroll-Maus-Oozyten ohne intrazelluläre Trehalose, die entweder
in modifiziertem, isotonem HTF oder modifiziertem, hypertonem HTF-Medium
kultiviert wurden, eine hohe Befruchtungshäufigkeit (90%) und entwickelten
sich bis zum Blastozysten-Stadium (über 85%). Maus-Oozyten, die
mit 0,07 M Trehalose injiziert worden sind, zeigten auch eine hohe
Befruchtungshäufigkeit
und Blastozysten-Entwicklung in modifiziertem, hypertonem HTF-Medium. Bei
einer intrazellulären
Trehalose von 0,15 M waren die Befruchtungshäufigkeiten und die Blastozystenbildung
reduziert, aber noch immer signifikant. Wenn erwünscht, können die Zusammensetzung und
die Hypertonizität
des Kulturmediums weiter optimiert werden, um die Anzahl der Blastozysten
oder der lebenden, sich gebildeten Nachkommen zu erhöhen. Zum
Beispiel entspricht ein Kulturmedium mit einer höheren Osmolarität (wie 330,
340, 350, 360, 370 oder 380 mosm) eher einer oviduktalen Flüssigkeit (die
eine Osmolarität
von mindestens 360 mosm besitzen kann) und kann daher die Entwicklung
eines lebensfähigen
Nachkommens weiter entwickeln (Van Winkle et al., J. Expt. Zool.
253:215–219,
1990). Ein anderes geeignetes hypertones Medium mit einer Osmolarität von mindestens
300, 310, 320, 330, 340, 350, 360, 370, 380 oder mehr mosm kann
in bevorzugten Verfahren zur Kultivierung von Zellen in vitro verwendet
werden. Diese Verfahren können
verwendet werden, um Zellen mit oder ohne intrazellulären Zucker
zu kultivieren. Diese bevorzugten Medien können auch vor, während oder
nach einer Lagerung von gefrierkonservierten Zellen verwendet werden.
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Die 9A und 9B sind
ein Satz Graphen, die das Überleben
von gekühlten
Metaphase II-Maus-Oozyten nach einer Übernacht-Kultur in modifizierten,
hypertonen HTF-Medien als eine Funktion der extrazellulären Trehalosekonzentration
bei –15 bzw. –30°C zeigt.
Diese Experimente wurden unter Verwendung einer Abkühlrate von
1°C/min
mit oder ohne etwa 0,10 bis 0,15 M intrazellulärer Trehalose durchgeführt. Die
Zelllebensfähigkeit
wurde bestimmt, indem der hier beschriebene Lebend-/Tot-Assay verwendet
wurde. Zusätzlich
wurde Lichtmikroskopie verwendet, um visuell zu bestimmen, ob die
lebenden Oozyten eine intakte Membran besaßen und Anzeichen einer Degenerierung
und Fragmentierung fehlten. Sowohl bei –15 als auch bei –30°C erhöhte der
Zusatz von etwa 0,10 bis 0,15 M Trehalose im Inneren der Oozyten
dramatisch die Überlebensrate. Weiterhin
führte
bei –30°C das Fehlen
von interner Trehalose zu ein paar lebensfähigen Oozyten nach dem Gefrieren.
Die Menge an extrazellulärer
Trehalose hatte eine dramatische, dosenabhängige Wirkung auf das Überleben.
Da die extrazelluläre
Trehalosemenge in der Gefrierlösung
von 0,15 M (etwa dieselbe Menge wie die intrazelluläre Trehalose)
auf 0,30 M oder 0,50 M erhöht
wurde, verbesserte sich die Überlebensrate
von etwa 18 bis 55 bzw. 85%. Dieses Ergebnis zeigt den Vorteil der
Verwendung sowohl von internen als auch von externen Gefrierkonservierungsmitteln
während
des Abkühlens
von Zellen.
-
10 zeigt
das Überleben
von gekühlten Metaphase
II-Maus-Oozyten nach einer Übernacht-Kultur
in modifizierten isotonen HTF-Medien. 11 zeigt
das Überleben
von gekühlten
humanen Oozyten nach einer Übernacht-Kultur
in HTF-Medien plus 0,1 M extrazellulärer Trehalose. Das Zellüberleben
wurde unter Verwendung des Lebend-/Tot-Assays gemessen. Lichtmikroskopie
wurde auch verwendet, um visuell zu bestimmen, ob die lebensfähigen Oozyten
eine intakte Membran aufwiesen und Anzeichen einer Degenerierung
und Fragmentierung fehlten. Die in Klammern markierte Tg' in 10 und 11 zeigt
mögliche
langfristige Lagerungstemperaturen, wenn Trehalose sowohl intra-
als auch extrazellulär
vorhanden ist. In 10 wurden Oozyten mit einer
sehr niedrigen Abkühlrate
bis auf eine Zwischentemperatur (–60°C) abgekühlt. Die Oozyten ohne Trehalose
ergaben eine Überlebensrate
von 0%. Oozyten, die mit 0,50 M extrazellulärer Trehalose geladen waren,
erfuhren etwas Verbesserung im Vergleich zur Kontrolle, aber erlitten
einen gleichmäßigen Abfall
bei der Überlebensrate,
als die Temperatur absank. Die Oozyten, die mit 0,15 M intrazellulärer und
0,50 M extrazellulärer
Trehalose beladen waren, hielten andererseits eine Überlebensrate
zwischen 80 und 100% aufrecht. Im Vergleich zur Kontrolle und mit
den Oozyten in einer extrazellulären Trehaloselösung erfuhren
Oozyten, die intrazelluläre Trehalose
enthalten, einen signifikanten Anstieg bei der Überlebensrate.
-
12A ist ein Graph mit mehreren Kurven, die den
Wassergehalt von Maus-Oozyten
als eine Funktion der Temperatur bei verschiedenen Abkühlraten, basierend
auf den nachstehenden wohl etablierten Gleichungen für die Rate
des Wassertransports während
des Gefrierens, veranschaulicht (Karlsson et al., Human Reproduction
11:1296–1305, 1996;
Toner et al., J. of Membrane Biology 115:261–272, 1990).
worin R die Gaskonstante
ist; T die Temperatur ist; B die Abkühlrate ist; v
w das
partielle molare Volumen von Wasser und a
w ex und a
w in die Wasseraktivitäten in den externen bzw. intrazellulären Lösungen sind.
Lp bezeichnet die Wasserpermeabilität, gegeben durch
worin Lpg die Referenz-Wasserpermeabilität bei T
R ist; ELp die Aktivierungsenergie oder die
Temperaturabhängigkeit
der Wasserpermeabilität
ist und T
R die Referenztemperatur ist (typischerweise
0°C).
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Wie
in diesen Kurven veranschaulicht, hängt das Ausmaß der Dehydration
von Oozyten von der Abkühlrate
ab. Zum Beispiel können
sehr langsame Abkühlraten
eine sehr starke Dehydration von Oozyten bewirken. Alternativ können sehr
langsame Abkühlraten
(z.B. 30 oder 60°C/min)
eine minimale Dehydration bewirken. Daher sind mittlere Abkühlraten wie
solche zwischen 0,1 und 5°C/min
bevorzugt. Bei diesen Raten sagt das Wassertransportmodell voraus,
dass das intrazelluläre
Wasservolumen anfangs abnehmen wird und dann in asymptotischer Weise einen
konstanten Wert erreichen wird. Wie in dieser Figur veranschaulicht,
ist die Wasserpermeabilität eine
exponentielle Funktion der Temperatur mit einer Aktivierungsenergy,
ELp von 14,5 kcal/mol für Maus-Oozyten.
Daher fällt
Lp stark ab und erreicht beinahe einen Wert von 0 bei Temperaturen
unterhalb von –50°C/min, wenn
die Temperatur während des
Gefrierens abgesenkt wird. Aufgrund der Ähnlichkeiten zwischen der Temperaturabhängigkeit
von Lp (d.h. dem Wert von ELp) für
Maus-Oozyten und Oozyten aus anderen Säugetieren wie Ratten, Rindern
und Menschen wird ein ähnliches
Dehydrierungsverhalten für
andere Oozyten erwartet. Zum Beispiel beträgt ELp 14,70 kcal/mol bei menschlichen
Oozyten im Vergleich zu 14,5 kcal/mol bei Maus-Oozyten (Paynter
et al., Human Reproduction 14:2338–2342, 1999).
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12B ist ein Diagramm, das die berechnete Dehydrationszeit
veranschaulicht, die notwendig ist, dass sich das Volumen einer
Oozyte um 50% bei einer gegebenen Temperatur verringert. Dieses Diagramm
wurde erzeugt unter Verwendung der vorstehend aufgeführten Wassertransportgleichung
und zeigt klar, dass der Wassertransport bei niedrigen Temperaturen
signifikant verringert ist, speziell bei Temperaturen unterhalb
von –50°C. Daher
werden die Zellen vorzugsweise unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
auf eine Endtemperatur von mindestens –50, –40, –40, –20 oder –10°C abgekühlt, um eine weitere Dehydration
bei einer signifikanten Rate zu ermöglichen. Am Ende der Dehydration
können
die Zellen bei dieser Temperatur oder bei einer geringeren Temperatur
gelagert werden, um die Zellen in einem glasartigen Zustand zu halten,
bis sie benötigt
werden.
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13 ist
ein Diagramm mit einem Kurvensatz, der den Prozentsatz von Oozyten
mit intrazellulärem
Eis bei verschiedenen Temperaturen zeigt. Bei diesem Assay wurden
Standard-Kryomikroskopverfahren verwendet, um die Oozyten mit einer
Rate von 3,5°C/min
abzukühlen
(Cosman et al., Cryo-Letters 10:17–38, 1989). Die Oozyten wurden
unter Verwendung eines Kryomikroskops untersucht, um zu bestimmen,
ob sich intrazelluläres
Eis gebildet hatte. Die Gegenwart von intrazellulärem Eis
wurde leicht nachgewiesen, basierend auf der schwarzen Farbe, die
auftrat, wenn das Licht von den Eiskristallen gestreut wurde. Dieser
Assay wurde verwendet, um Kontroll-Oozyten, die in isotonen Medien
alleine inkubiert worden sind, Oozyten, die in Medien mit 0,1 M extrazellulärer Trehalose
und Oozyten, die mit 0,1 M Trehalose injiziert wurden und in Medien
mit 0,1 M extrazellulärer
Trehalose inkubiert worden sind, zu testen. Wie in 13 veranschaulicht,
verringerte extrazelluläre
Trehalose das Auftreten von intrazellulärer Eisbildung in Oozyten.
Die Häufigkeit
von intrazellulärem
Eis wurde weiter durch die Anwesenheit von intrazellulärer Trehalose
zusätzlich
zu der extrazellulären
Trehalose verringert. Wenn erwünscht, kann
die Menge an intrazellulärem
Eis weiter verringert werden, indem die Konzentration des intrazellulären oder
des verwendeten extrazellulären
Zuckers erhöht
wird. Die Fähigkeit
von Trehalose, internes Eis signifikant zu verringern, ermöglicht schnellere
Abkühlraten.
Auf dem Gebiet der Kryobiologie steht fest, dass je schneller die
Abkühlrate
ohne Bildung von letalem intrazellulärem Eis ist, desto größer ist
die Chance des Zellüberlebens.
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14 ist
eine Tabelle, die Zucker mit einer Glasübergangstemperatur von mehr
als –55°C aufführt. Wie
in dieser Tabelle veranschaulicht, tendieren Zucker mit höheren Molekulargewichten
dazu, höhere
Glasübergangstemperaturen
zu haben. Lineare Polymere tendieren auch dazu, höhere Glasübergangstemperaturen
zu haben als verzweigte Polymere mit demselben Molekulargewicht.
Ein Vergleich zwischen linearen und zyklischen α-(1→4)-verbundenen Glucosehexameren zeigte,
dass ein zyklisches Oligomer (Cyclodextrin, Tg' = –9°C) eine höhere Glasübergangstemperatur
aufwies als ein lineares Oligomer (Maltohexaose, Tg' = –14,5°C) (Levine
und Slade, supra).
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Eine
Kurve von Tg' als
eine Funktion des Molekulargewichts für einige Zucker und herkömmliche Gefrierschutzmittel
ist in 15 gezeigt. In einer umfassenderen
Zeichnung in Levine und Slade (supra) ergab die monotonische Beziehung
zwischen einem steigenden Tg' und
dem Molekulargewicht für
84 kleine Zucker eine lineare Korrelation von r = –0,93. Daher
ist bei Zuckern mit einem Molekulargewicht von mindestens 120 Dalton
deren Tg' mindestens –50°C.