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Die
vorliegende Erfindung hat Xanthinderivate, ihr Herstellungsverfahren
und die Zwischenprodukte dieses Verfahrens, ihre Anwendung als Arzneimittel
und die sie enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzungen zum
Gegenstand.
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Die
Osteoporose ist eine diffuse Pathologie des Skeletts, gekennzeichnet
durch eine Verringerung der Knochenmasse (Osteopenie), zu der eine
Desorganisation der Mikroarchitektur des Knochens hinzukommt, die
zu einer Herabsetzung der mechanischen Widerstandsfähigkeit
des Knochens und zu einer Erhöhung
des Frakturrisikos führt
(Osteoporose).
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Die
Osteoporose ist eine Erkrankung mit vielen Faktoren. So ist es die
natürliche
oder chirurgische Menopause, die bei der Frau den entscheidenden
Risikofaktor bildet.
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Der
Knochenverlust der Post-Menopause und die Osteoporose, eine Erkrankung,
die die Konsequenz daraus ist, resultieren aus einem Ungleichgewicht
der Umgestaltung des Knochens zugunsten der Knochenresorption durch
die Osteoclasten.
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Diese
Osteopenie wird nach der Menopause aufgrund des Mangels an Estrogenen
beschleunigt, was die breite weibliche Vorherrschaft dieser Erkrankung
erklärt.
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Daraus
resultiert eine progressive Verarmung des Knochengewebes, die zu
einer Versprödung
des Knochens führt,
deren klinische Konsequenz das plötzliche Eintreten von spontanen
Brüchen
ist.
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Die
Estrogentherapie ist die vorbeugende medikamentöse Behandlung der ersten Intention
von Osteoporose-Frakturen, trotz der Unsicherheitsfaktoren, die
insbesondere eventuelle cancerologische Risiken (Brust und Endometrium)
betreffen, was die Anwendung begrenzt.
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Es
empfiehlt sich somit nach Produkten zu suchen, die fähig sind,
dem Knochenverlust in der Post-Menopause vorzubeugen, und zwar im
Fall der Kontraindikation oder des "Nichterwünschtseins" der Behandlung mit Estrogenen.
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Bis
heute sind allein die Inhibitoren der Knochenresorption [SERMs (Selective
Estrogen Receptors Modulators)], die Biphosphonate oder das Calcitonin
für diese
Therapie verfügbar.
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Einer
der Gegenstände
der vorliegenden Erfindung ist demzufolge die Entwicklung von anderen
Substanzen, die fähig
sind, die Knochenbildung zu stimulieren, die Knochenmasse reell
zu erhöhen
und die mechanische Widerstandsfähigkeit
wieder herzustellen.
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Die
Erfindung hat daher ein Xanthinderivat der Formel (I)
und seine pharmazeutisch
unbedenklichen Additionssalze zum Gegenstand, worin
- – R'2 ein
Wasserstoffatom, einen (C1-C6)-Alkylrest
oder einen Aralkylrest oder eine -CH2-O-(C1-C6)-Alkylgruppe
bedeutet und
R1 einen Heterocyclus
darstellt, gewählt
aus der Gruppe:
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Unter
den bevorzugten Verbindungen gemäß der Erfindung
kann man die Verbindungen der Formel (I) nennen, worin R1 eine Pyridin-4-yl-Gruppe darstellt.
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Unter
den bevorzugten Verbindungen gemäß der Erfindung
kann man die folgende Verbindung nennen:
- – 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-(4-pyridinylmethyl)-1H-purin-2,6-dion-Hydrochlorid.
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Die
genannten Verbindungen der Formel (I) können in allen ihren möglichen
isomeren Formen vorliegen, allein oder in Mischung in irgendeinem
Verhältnis
sowie in Form von Promedikamenten (Prodrugs).
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Unter
Halogen versteht man Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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Die
Alkylreste können
linear oder verzweigt, gesättigt
oder mono- oder
polyungesättigt
sein. Dies trifft ebenfalls zu, wenn sie einen Substituenten tragen
oder wenn sie in Gruppen eingeschlossen sind, wie beispielsweise
Alkoxy, Alkylamino, Alkyloxycarbonyl oder Aralkyl.
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Die
optisch aktiven Kohlenstoffatome, die in den Verbindungen der Formel
(I) enthalten sind, können unabhängig voneinander
die Konfiguration R oder die Konfiguration S aufweisen.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
in der Form von reinen Enantiomeren oder reinen Diastereoisomeren
oder in Form einer Mischung von Enantiomeren vorliegen, beispielsweise
in Form von Racematen oder Mischungen von Diastereoisomeren.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher die reinen Enantiomeren, die Mischungen
dieser Enantiomeren, die reinen Diastereoisomeren und die Mischungen
dieser Diastereoisomeren zum Gegenstand.
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Die
Erfindung umfaßt
die Mischungen von zwei oder mehr als zwei Stereoisomeren der Formel
(I) und alle Verhältnisse
dieser Stereoisomeren in den genannten Mischungen.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
gegebenenfalls in Form von Isomeren E oder von Isomeren Z vorliegen.
Die Erfindung hat somit die reinen Isomeren E, die reinen Isomeren
Z und die Mischungen E/Z in irgendeinem Verhältnis zum Gegenstand.
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Die
Erfindung umfaßt
ebenfalls alle tautomeren Formen der Verbindungen der Formel (I),
beispielsweise was die durch die Formel (I) dargestellte Form angeht.
Man berücksichtigt
ebenfalls die Form, in der sich, wenn R2 ein
Wasserstoffatom ist, die Doppelbindung in Position 5–6 des Xanthins
anstelle von 4–5
befindet, und alle anderen Formen, die sich durch die verschiedene
Position des Wasserstoffatoms unterscheiden.
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Schließlich betrifft
die Erfindung die verschiedenen Regioisomeren, insbesondere wenn
R1 einen Heterocyclus darstellt.
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Die
Diastereoisomeren, einschließlich
der Isomeren E/Z, können
in einzelne Isomere aufgetrennt werden, beispielsweise durch Chromatographie.
Die Racemate können
in zwei Enantiomeren nach geläufigen Methoden
getrennt werden, wie Chromatographie in chiraler Phase oder durch
Auflösungsmethoden.
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Die
physiologisch unbedenklichen Salze der Verbindungen der Formel (I)
sind insbesondere pharmazeutisch verwendbare oder nicht toxische
oder physiologisch verwendbare Salze.
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Wenn
die Verbindungen der Formel (I) eine saure Gruppe umfassen wie Carbonsäure, so
handelt es sich beispielsweise um Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze,
wie die Salze von Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, und ebenfalls
um die physiologisch unbedenklichen, mit quaternären Ammoniumionen gebildeten Salze
und die Additionssalze mit den Säuren
wie Ammoniak und physiologisch unbedenkliche organische Amine, wie
beispielsweise Triethylamin, Ethanolamin, oder Tris-(2-Hydroxyethyl)-amin.
Wenn die Verbindungen der Formel (I) eine basische Gruppe enthalten,
so können
sie ein Additionssalz mit Säuren
bilden, beispielsweise mit anorganischen Säuren wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphor säure, oder
mit organischen Carbonsäuren
wie Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Citronensäure,
Benzoesäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Weinsäure,
Methansulfonsäure
oder para-Toluolsulfonsäure.
Die Verbindungen der Formel (I), die eine basische und eine saure
Gruppe umfassen, können
in Form von Zwitterionen (Betaïnen)
anwesend sein, die ebenfalls von der vorliegende Erfindung umfaßt werden.
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Dieses
physiologisch akzeptable Anion Q–,
das gegebenenfalls in den Verbindungen der Formel (I) enthalten
ist, stellt vorzugsweise ein monovalentes Anion oder ein Äquivalent
von einem polyvalenten Anion einer nicht toxischen, physiologisch
unbedenklichen und pharmazeutisch unbedenklichen organischen oder anorganischen
Säure dar,
beispielsweise das Anion oder das Äquivalent eines Anions von
einer der weiter oben genannten Säuren, die für die Bildung der Additionssalze
nützlich
ist. Q– kann
beispielsweise eines der Anionen (oder Äquivalent von Anionen) einer
Gruppe sein, die ausgewählt
wird unter Chlorid, Sulfat, Phosphat, Acetat, Trifluoracetat, Citrat,
Benzoat, Maleat, Fumarat, Tartrat, Methansulfonat und para-Toluolsulfonat.
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Die
Salze der Verbindungen der Formel (I) können durch übliche, dem Fachmann bekannte
Methoden erhalten werden, beispielsweise unter Kombination einer
Verbindung der Formel (I) mit einer organischen oder anorganischen
Säure oder
einer Base in einem Lösungsmittel
oder einem Dispergierungsmittel, oder auch ausgehend von einem anderen
Salz durch Austausch des Kations oder des Anions. Die Erfindung
schließt ebenfalls
alle Salze der Verbindungen der Formel (I) mit ein, die wegen ihrer
geringen physiologischen Akzeptabilität nicht direkt als Arzneimittel
anwendbar sind, aber als Zwischenprodukte für die Durchführung von
späteren
chemischen Modifikationen im Bereich der Verbindungen der Formel
(I) oder als Ausgangsprodukte für die
Herstellung von physiologisch unbedenklichen Salzen verwendet werden
können.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ebenfalls alle Solvate der Verbindungen der Formel (I) mit ein,
beispielsweise die Hydrate, die mit Alkoholen gebildeten Solvate,
und alle Derivate der Ver bindungen der Formel (I), beispielsweise
die Ester, Prodrugs und die anderen physiologisch unbedenklichen
Derivate sowie die Metaboliten der Verbindungen der Formel (I).
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Die
Erfindung hat ganz besonders die Prodrugs der Verbindungen der Formel
(I) zum Gegenstand, die in vivo unter physiologischen Bedingungen
in Verbindungen der Formel (I) umgewandelt werden können. Die Prodrugs
der Verbindungen der Formel (I), nämlich die chemisch modifizierten
Derivate der Verbindungen der Formel (I), um verbesserte Eigenschaften
in der gewünschten
Art und Weise zu erhalten, sind dem Fachmann bekannt.
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Um
mehr Informationen über
den Typ von Prodrugs zu erhalten, wie er in der vorliegenden Erfindung betrachtet
wird, kann man die folgenden Werke nennen: Fleicher et al., Advanced
Drug Delivery Review 19 (1996) 115–130; Design of prodrugs, H.
Bundgaard, Ed., Elesevier, 1985; H. Bundgaard, Drugs of the Future 16
(1991) 443; Saulnier et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 4 (1994) 1985;
Safadi et al., Pharmaceutical Res. 10 (1993) 1350. Unter den geeigneten
Prodrugs der Verbindungen der Formel (I) kann man vorzugsweise nennen:
- – Die
Prodrugs in Form von Estern der Carbonsäuregruppen, insbesondere der
Gruppe COOH, die R5 darstellen kann.
- – Die
Prodrugs in Form von Acyl und von Carbamat für die Gruppen, die einen acylierbaren
Stickstoff enthalten, wie die Aminogruppen. In den Prodrugs, die
acyliert sind oder in Form von Carbamat vorliegen, einmal oder mehrmals,
beispielsweise zweimal, wird ein Wasserstoffatom, das an dem Stickstoffatom
positioniert ist, durch eine Acylgruppe oder Carbamatgruppe ersetzt.
Unter den bevorzugten Acylgruppen oder Carbamatgruppen kann man
nennen: die Gruppen R10CO-, R11OCO-,
worin R10 ein Wasserstoff oder ein Rest
(C1-C18)-Alkyl,
(C3-C14)-Cycloalkyl,
(C3-C14)-Cycloalkyl-(C1-C8)-Alkyl, (C5-C14)-Aryl, worin
1 bis 5 Kohlenstoffatome durch Heteroatome wie N, O, S ersetzt sein
können,
oder (C5-C14)-Aryl-(C1-C8)-Alkyl, worin 1 bis
5 Kohlenstoffatome im Teil Aryl durch Heteroatome wie N, O, S ersetzt
sein können,
und R11 die gleichen Bedeutungen wie R10 besitzt mit Ausnahme von Wasserstoff.
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Die
vorliegende Erfindung hat ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel (I) zum Gegenstand. Die Verbindungen
können
allgemein hergestellt werden, beispielsweise im Verlauf einer konvergenten
Synthese durch Kupplung von zwei oder mehreren Fragmenten, die durch
Retrosynthese der Verbindungen der Formel (I) abgeleitet werden
können.
Um zu verhindern, daß die
funktionellen Gruppen unerwünschte
Reaktionen oder Nebenreaktionen im Verlauf von jeder Stufe der Synthese
ausführen
können,
ist es vorteilhaft oder notwendig, im Verlauf der Synthese der Verbindungen
der Formel (I) funktionelle Gruppen in Form von Vorläufern einzuführen, die
dann nachfolgend in die gewünschten
funktionellen Gruppen umgewandelt werden oder zeitweise diese funktionellen
Gruppen zu blockieren, indem eine Strategie von geeigneten Schutzgruppen
bei der Synthese angewendet wird, die dem Fachmann bekannt ist (Greene,
Wuts Protective Group in Organic synthesis, Wiley 1991).
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So
können
die Verbindungen der Formel (I) beispielsweise ausgehend von einem
Xanthin der Formel (III)
hergestellt
werden, in der R
3 wie vorstehend definiert
ist, das einer der folgenden Reaktionen unterzogen wird:
entweder
- a) Schützen
des Stickstoffs in Position 7, um zu der Verbindung der Formel (III)
in geschützter
Form zu gelangen,
- b) Einwirkenlassen einer R1-(CH2)n-X-Gruppe in Gegenwart
einer Base, wobei R1 und n wie oben definiert sind
und X ein Halogen oder eine Abgangsgruppe bedeutet, wodurch man
zum Zwischenprodukt der Formel (IVa) in der
P eine Schutzgruppe ist, gelangt,
- c) Abspaltung der Schutzgruppe vom Stickstoff in Position 7,
- d) gegebenenfalls Einwirkenlassen einer R2-X-Gruppe
in Gegenwart einer Base,
oder - a)
Einwirkenlassen einer R2-X-Gruppe in Gegenwart
einer Base, wodurch man zu dem Zwischenprodukt der Formel (IVb) gelangt,
- b) Einwirkenlassen einer R1-(CH2)n-X-Gruppe in Gegenwart
einer Base, wobei R1 und n wie oben definiert sind
und X ein Halogen oder eine Abgangsgruppe bedeutet, wodurch man
zu der Verbindung der Formel (I) gelangt.
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Die
Reaktionen zum Schützen,
zum Abspalten der Schutzgruppe sowie die Reaktionen zur nucleophilen
Substitution des Einsatzes von R2-X oder
R1-(CH2)n-X sind dem Fachmann bekannt. Das nachfolgende Schema
veranschaulicht, ohne jedoch einzuschränken, das Verfahren gemäß der Erfindung
sowie die Herstellung der Verbindung der Formel (III).
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Die
Herstellung der Verbindungen der Formel (III) ist ebenfalls in Chem.
Phar. Bull. 14(12), 1365–1370 (1966)
beschrieben.
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Die
Verbindungen der Formel (I) sind Verbindungen mit einer pharmakologischen
Aktivität
und können daher
als Arzneimittel bei der Behandlung oder Vorbeugung von Erkrankungen
des Knochens verwendet werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) sowie ihre physiologisch unbedenklichen
Salze und ihre Prodrugs können
an Tiere, vorzugsweise an Säugetiere
und insbesondere an Menschen als therapeutische oder prophylaktische
Arzneimittel verabfolgt werden.
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Sie
können
so wie sie sind oder in Mischung mit einer oder mehreren anderen
Verbindungen der Formel (I) oder auch in Form einer pharmazeutischen
Präparation
(pharmazeutische Zusammensetzung) eingesetzt werden, die eine enterale
oder parenterale Verabreichung gewährleistet und die als Wirkstoff
eine effiziente Dosis von mindestens einer Verbindung der Formel
(I) und/oder ihren physiologisch unbedenklichen Salzen und/oder
ihren Prodrugs sowie Träger
und/oder geläufige
und pharmazeutisch inerte Zusatzstoffe umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung hat somit die Verbindungen der Formel (I)
und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze und/oder ihre Prodrugs
als Arzneimittel zum Gegenstand.
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Die
vorliegende Erfindung hat ebenfalls die Verwendung der Verbindungen
der Formel (I) und/oder ihrer physiologisch unbedenklichen Salze
und/oder ihrer Prodrugs zur Herstellung von Arzneimitteln zum Gegenstand,
die für
die Vorbeugung oder Behandlung der weiter oben oder weiter unten
genannten Erkrankungen vorgesehen sind, beispielsweise für die Vorbeugung
oder Behandlung von Erkrankungen des Knochens.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die eine enterale oder parenterale
Verabreichung ermöglichen,
umfassen als Wirkstoff eine effiziente Dosis von mindestens einer
Verbindung der Formel (I) und/oder von ihren physiologisch unbedenklichen
Salzen und/oder ihren Prodrugs sowie einen oder mehrere pharmazeutisch
inerte Träger-
oder Füllstoffe
und gegebenenfalls einen oder mehrere übliche Zusatzstoffe.
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Die
Erfindung hat somit eine pharmazeutische Zusammensetzung zum Gegenstand,
die mindestens ein Arzneimittel wie vorstehend definiert sowie einen
oder mehrere Träger-
oder Füllstoffe
umfaßt.
Die Arzneimittel können
oral, beispielsweise in Form von Pillen, Tabletten, umhüllten Tabletten,
Filmtabletten, Granulaten, Kap seln und Weichkapseln, Lösungen,
Sirups, Emulsionen, Suspensionen oder Aerosol-Mischungen verabreicht
werden.
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Die
Verabreichung kann jedoch auch auf rektalem Wege durchgeführt werden,
beispielsweise in Form von Suppositorien, oder auf parenteralem
Wege, beispielsweise in Form von injizierbaren Lösungen und Infusionen, Mikrokapseln
oder Implantaten, oder auf perkutanem Wege, beispielsweise in Form
von Salben, Lösungen,
Pigmenten oder Farbstoffen, oder auf jedem anderen Wege wie in Form
von Aerosol oder Nasenspray.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung werden nach
an sich bekannten Methoden hergestellt. Dabei werden pharmazeutisch
inerte, organische oder anorganische Trägerstoffe zu den Verbindungen
der Formel (I) und/oder ihren physiologisch unbedenklichen Salzen
und/oder ihren Prodrugs gegeben.
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Für die Herstellung
von Pillen, Tabletten, umhüllten
Tabletten und Kapseln aus harter Gelatine ist es möglich, beispielsweise
Lactose, Maisstärke
oder ihre Derivate, Talk, Stearinsäure oder ihre Salze zu verwenden.
Die geeigneten Träger
für Kapseln
aus weicher Gelatine oder für
Suppositorien sind beispielsweise Fette, Wachse, halbfeste oder
flüssige
Polyole, natürliche
oder modifizierte Öle.
Die geeigneten Träger
für die
Herstellung von Lösungen,
beispielsweise von Injektionslösungen,
Emulsionen oder Sirups sind beispielsweise Wasser, die Alkohole,
Glycerin, die Polyole, Sucrose, die Invertzucker, Glucose und die
Pflanzenöle.
Die geeigneten Träger
für Mikrokapseln
oder Implantate sind beispielsweise Copolymere von Glyoxylsäure und Milchsäure. Die
pharmazeutischen Präparationen
enthalten normalerweise 0,5 bis 90 Gew.-% Verbindung der Formel
(I) und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze.
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Außer den
Wirkstoffen und den Trägern
können
die pharmazeutischen Präparationen
Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Verdünnungsmittel, Sprengmittel,
Bindemittel, Gleitmittel, Netzmittel, Stabilisatoren, Emulgatoren,
Schutzmittel, Süßungsmittel,
Farbstoffe, Geschmacksstoffe oder Aromastoffe, Verdickungsmittel,
Puffermittel und auch Lösungsmittel
oder Lösungsvermittler
oder Mittel zum Erreichen eines Verzögerungseffektes und auch Salze
zur Modifizierung des osmotischen Druckes, Umhüllungsmittel oder Antioxidantien.
Sie können
ebenfalls zwei oder mehrere Verbindungen der Formel (I) und/oder
ihre physiologisch unbedenklichen Salze und/oder ihre Prodrugs enthalten.
Außerdem
können
sie zusätzlich
zu mindestens einer oder mehreren Verbindungen der Formel (I) und/oder
ihren physiologisch unbedenklichen Salze und/oder ihren Prodrugs
mindestens einen oder mehrere andere Wirkstoffe enthalten, die therapeutisch
oder prophylaktisch verwendbar sind.
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Die
pharmazeutischen Präparationen
(pharmazeutische Zusammensetzungen) umfassen normalerweise 0,2 bis
500 mg und vorzugsweise 1 bis 200 mg der Verbindung der Formel (I)
und/oder ihrer physiologisch unbedenklichen Salze und/oder ihrer
Prodrugs.
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Die
Wirkung der Verbindungen der Formel (I) kann beispielsweise in einem
Test demonstriert werden, bei dem man die Auswirkung des Xanthinderivates
auf den Knochen an einem Modell der induzierten Osteopenie an einer
Ratte, der die Eierstöcke
entfernt wurden, bewertet.
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Die
Knochenerkrankungen, deren Behandlung oder Vorbeugung die Anwendung
der Verbindungen der Formel (I) erfordert, sind insbesondere die
Post-Menopause-Osteoporose, die Osteoporose beim Mann, die Hypercalcämie, die
Osteopenie, beispielsweise verursacht durch Knochenmetastasen, Zahnstörungen, beispielsweise
die Parodontitis, Hyperparathyroidismus, die periartikulären Erosionen
bei der rheumatoiden Arthritis und die Paget-Erkrankung. Außerdem können die
Verbindungen der Formel (I) zur Erleichterung, Beseitigung oder
Behandlung von Knochenstörungen
verwendet werden, die durch Behandlungen, durch Glucocorticoide,
durch mit der Gabe von Steroiden oder Corticosteroiden verbundenen
Therapien (sekundäre
Osteoporose wie cortisonische Osteoporose), durch Osteoporosen,
verbunden mit der Immobilisierung oder durch Defizite von männlichen
oder weiblichen Sexualhormonen verursacht wurden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
ebenfalls für
die Knochenrekonstruktion oder die Konsolidierung von Knochenfrakturen
verwendet werden.
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Alle
diese Störungen
sind durch einen Knochenverlust charakterisiert, der auf einem Fehler
des Gleichgewichtes zwischen der Knochenbildung und dem Knochenabbau
basiert und der günstig
durch die Inhibierung der Knochenresorption durch die Osteoclasten
beeinflußt
werden kann.
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Wenn
man die Verbindungen der Formel (I) verwendet, so können die
Dosierungen in weiten Grenzen variieren, und sie sollen in Abhängigkeit
von der zu behandelnden Person festgelegt werden. Dies richtet sich beispielsweise
nach der verwendeten Verbindung oder der Natur und der Schwere der
zu behandelnden Erkrankung, und ob man sich schweren oder chronischen
Bedingungen gegenübersieht
oder ob man eine prophylaktische Behandlung durchführt.
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Im
Fall einer Verabreichung auf oralem Wege variiert die tägliche Dosis
im allgemeinen von 0,01 bis 100 mg/kg und vorzugsweise von 0,1 bis
50 mg/kg, insbesondere von 0,1 bis 5 mg/kg.
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Im
Fall einer Verabreichung auf intravenösem Wege variiert die tägliche Dosis
etwa von 0,01 bis 100 mg/kg und vorzugsweise von 0,05 bis 10 mg/kg.
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Die
tägliche
Dosis kann aufgeteilt werden, insbesondere im Fall der Verabreichung
von hohen Dosierungen an Wirkstoff, in mehrere, beispielsweise in
zwei, drei oder vier Teile. Es kann gegebenenfalls in Abhängigkeit
vom individuellen Verhalten notwendig sein, unterschiedliche Dosen
in ansteigender oder abnehmender Weise zu verabreichen.
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Die
Erfindung hat ebenfalls als neue industrielle Produkte die wie oben
definierten Verbindungen der Formeln (IVa)
oder (IVb) zum Gegenstand.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung ohne sie jedoch
einzuschränken.
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Beispiele
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Die
Produkte wurden durch Massenspektrum (MS), Infrarot (IR) und/oder
NMR-Spektrum identifiziert. Die Verbindungen, die durch Chromatographie
unter Verwendung eines Eluents gereinigt wurden, das beispielsweise
Essigsäure
oder Trifluoressigsäure
enthält,
und die anschließend
getrocknet wurden oder bei denen in der letzten Stufe der Synthese
Trifluoressigsäure
verwendet wurde, um eine Schutzgruppe tert.-Butyl zu entfernen,
enthalten mitunter, in Abhängigkeit
von der Art und Weise, wie das Produkt getrocknet wurde, die Säure, die
von dem Eluent oder von der letzten Stufe der Synthese stammt und
die sich somit teilweise oder vollständig in Form des Salzes der
verwendeten Säure
wiederfindet, beispielsweise in Form eines Salzes der Essigsäure oder
Trifluoressigsäure.
Sie können
ebenfalls mehr oder weniger hydratisiert sein.
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Abkürzungen/chemische
Namen: PCC: Pyridin-chlorchromat, DMF: Dimethylformamid, THF: Tetrahydrofuran,
MeOH: Methanol, AcOEt: Ethylacetat, TFA: Trifluoressigsäure, TEA:
Triethylamin, CH2Cl2:
Dichlormethan; ep.: (Schulter); F: (stark); s: (Singulett); d: (Dublett);
t: (Triplett); l: (breit); m: (Multiplett).
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Beispiel 1: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-(4-pyridinylmethyl)-1H-purin-2,6-dion-Hydrochlorid
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Stufe a: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
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Zu
einer Lösung
von 3,7-Dihydro-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion (12,11 g, 0,0536 mol),
hergestellt gemäß Chem.
Pharm. Bull. 14 (12) 1365–1370
(1966) in DMF (120 ml), gekühlt
auf 0–2°C, gibt man
Natriumhydrid (2,8 g, 2,2 Äqu.),
läßt die Temperatur
auf etwa 15°C
ansteigen, gibt Chlormethylethylether (5,4 ml, 1,1 Äqu.) hinzu
und rührt
4 Stunden lang bei Umgebungstemperatur. Anschließend dampft man unter reduziertem
Druck ein und reinigt durch Chromatographie, indem man mit einer
Mischung CH2Cl2/AcOEt
50/50 eluiert. Man erhält auf
diese Weise 6,51 g des erwarteten Produktes, das man in Ether unter
Rückfluß und danach
2 Stunden lang bei Umgebungstemperatur rekristallisiert, um das
gereinigte Produkt mit einer Ausbeute von 38,7% zu erhalten.
SM
309Da
= MNa+
287Da = MH+
NMR
CDCl3
1,24 (t), 3H, CH3¯ ;
3,68 (q), 2H, C-CH2-O; 5,71 (s), 2H, N-CH2-O; 7,35 bis 7,60 (m), 5H, C6H5; 7,72 (s), 1H, N-CH=N; 8,60 (s), 1H, NH.
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Stufe b: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-(4-pyridinylmethyl)-1H-purin-2,6-dion
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Zu
einer Lösung
des Xanthins, das in der vorigen Stufe hergestellt wurde (4,8 g,
0,01676 mol), in DMF (48 ml) gibt man unter Argon und bei 20°C 4-Chlormethylpyridinium-chlorid
(3,020 g, 1,1 Äqu.)
und Kaliumcarbonat (5,56 g) und rührt 1 Stunde und 30 Minuten
lang bei etwa 70°C.
Anschließend
dampft man unter reduziertem Druck ein, bis man einen trockenen
Extrakt erhält
und reinigt durch Chromatographie, indem man mit einer Mischung
CH2Cl2/AcOEt 50/50
eluiert. Man erhält
5,78 g des erwarteten Produktes, das man in Diethylether bei 20°C während 1
Stunde rekristallisiert. Man erhält
auf diese Weise 5,37 g des erwarteten Produktes.
SM
378+ = MH+
419+ = MH+ + CH3CN
755+ = 2MH+
NMR CDCl3
1,24
(t), 3H, CH3¯; 3,68 (q), 2H, C-CH2-O; 5,23 (s), 2H, C-CH2-N;
5,73 (s), 2H, N-CH2-O; 7,72 (s), 1H, N-CH=N; 7,41
bis 7,55 (m), 5H, C6H5;
7,41 (d), 2H, H3 und H5 Pyridinyl; 8,55 (d), 2H, H2 und H6 Pyridinyl.
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Stufe c: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-(4-pyridinylmethyl)-1H-purin-2,6-dion-Hydrochlorid
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Zu
einer Lösung
des Xanthins, das in der vorigen Stufe hergestellt wurde (6,27 g,
0,0166 mol), in 63 ml Ethanol gibt man 6 N Chlorwasserstoffsäure (8,3
ml) und erhitzt 3 Stunden und 45 Minuten lang unter Rückfluß. Anschließend dampft
man unter reduziertem Druck ein, bis man einen trockenen Extrakt
(6,69 g) erhält, den
man in Isopropylether rekristallisiert (Auflösung unter Rückfluß, anschließend bringt
man die Temperatur auf 20°C
und rührt
schließlich
1 Stunde lang bei 0–5°C). Man erhält auf diese
Weise 5,69 g des erwarteten Produktes.
NMR DMSO d6
5,37
(s), 2H, CH2-N-CO; 7,48 (m), 5H, C6H5; 8,02 (s), 1H,
N-CH=N 8,07 (d), 2H, H3 und H5 Pyridinyl; 8,86 (d), 2H, H2 und H6
Pyridinyl.
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Indem
man wie oben angegeben arbeitete, wurden die Produkte der Beispiele
2 bis 38 hergestellt, deren Namen folgen und deren Strukturen und
physikalische Analysen in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt sind.
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Beispiel
2: 3,7-Dihydro-1,7-bis-(phenylmethyl)-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
3: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-{[3-(trifluormethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
4: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-{[3-(trifluormethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
5: 1-[(1H-Benzotriazol-1-yl)-methyl]-3,7-dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
6: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-{[4-(trifluormethoxy)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
7: 1-[(1H-Benzotriazol-1-yl)-methyl]-3,7-dihydro-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
8: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-(4-pyridinylmethyl)-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
9: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-{[3,5-bis-(trifluormethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
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Beispiel
10: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-1-[(2-fluor-4-methyl-phenyl)-methyl]-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
11: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-{[2-(phenylsulfonylmethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
12: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-{[3,4-bis-(phenylmethoxy)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
13: 3,7-Dihydro-1-[(2,3-dihydro-2,3-dioxo-2H-isoindol-2-yl)-methyl]-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
14: 3,7-Dihydro-1-[(3,5-dimethyl-4-isoxazolyl)-methyl]-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
15: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-phenyl-methyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
16: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-{[3,5-bis-(trifluormethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
17: 3,7-Dihydro-1-[(2-fluor-4-methyl-phenyl)-methyl]-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
18: 3,7-Dihydro-1-[(2-methyl-1-naphthalinyl)-methyl]-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
19: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-{[2-(phenylsulfonylmethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
20: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-{[3,4-bis-(phenylmethoxy)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
21: 3,7-Dihydro-1-[(2,3-dihydro-2,3-dioxo-2H-isoindol-2-yl)-methyl]-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
22: 3,7-Dihydro-1-[(3,5-dimethyl-4-isoxazolyl)-methyl]-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
23: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-phenylmethyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
24: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-[(2-pyridinyl)-methyl]-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
25: 3,7-Dihydro-7-(ethoxymethyl)-3-phenyl-1-[(3-pyridinyl)-methyl]-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
26: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-[(2-pyridinyl)-methyl]-1H-purin-2,6-dion-Hydrochlorid
-
Beispiel
27: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-[(3-pyridinyl)-methyl]-1H-purin-2,6-dion-Hydrochlorid
-
Beispiel
28: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-{[(4-trifluormethoxy)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
29: 3,7-Dihydro-1-[(3,5-dimethyl-4-isoxazolyl)-methyl]-3-phenyl-7-propyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
30: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-[(4-pyridinyl)-methyl]-7-propyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
31: 3,7-Dihydro-3-phenyl-1-(phenylmethyl)-7-propyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
32: 1-[(1H-Benzotriazol-1-yl)-methyl]-3,7-dihydro-3-phenyl-7-propyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
33: 1-[(1H-Benzotriazol-1-yl)-methyl]-3,7-dihydro-3-phenyl-7-propyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
34: 3,7-Dihydro-1-[(3,5-dimethyl-4-isoxazolyl)-methyl]-7-methyl-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
35: 3,7-Dihydro-7-methyl-3-phenyl-1-[(4-pyridinyl)-methyl]-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
36: 3,7-Dihydro-7-methyl-3-phenyl-1-[(4-pyridinyl)-methyl]-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
37: 1-[(1H-Benzotriazol-1-yl)-methyl]-3,7-dihydro-7-methyl-3-phenyl-1H-purin-2,6-dion
-
Beispiel
38: 3,7-Dihydro-7-methyl-3-phenyl-1-{[(3-trifluormethyl)-phenyl]-methyl}-1H-purin-2,6-dion
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Pharmakologische
Tests
-
Die
Auswirkungen dieser Xanthinderivate auf die Knochen wurde an einem
Modell der Osteopenie an einer Ratte, der die Eierstöcke entfernt
wurden, im Alter von drei Monaten bewertet, um ihre Wirkungen auf
die Knochenmasse und auf ihre Aktivität der Bildung und Resorption
der Knochen zu bestimmen. Die Tiere wurden präventiv behandelt. Tiere
Gattung | Ratte |
Stamm | Sprague-Dawley |
Geschlecht | weiblich |
Gewicht | 250
g bis 300 g |
Anzahl
der Tiere/Gruppe | 8 |
-
Produkte
-
An
diesem Modell der Osteopenie wurde die Wirkung der Xanthinderivate
mit der von PTH verglichen.
- – zu testendes
Produkt: Verbindung von Beispiel 1
- • Füllstoff(e):
Methylcellulose 0,5% oder physiologisches Serum
- • Dosierung(en):
10 mg/kg für
das Produkt
-
Das
PTH wurde in einer Dosierung von 10 μg oder 25 μg/kg/Tag auf subkutanem Wege
verabreicht.
- • Anzahl der Verabreichungen:
einmal pro Tag; 5 Tage/Woche während
4 Wochen
- • Verabreichungsweg:
oraler Weg für
das Produkt. Das PTH wird auf subkutanem Wege verabreicht.
- • Volumen:
1 ml/kg p o und s c
- • Dauer
zwischen der Injektion und dem Töten:
24 Stunden
- • Anzahl
der Verabreichungen: 20
-
Chirurgie
-
Bei
weiblichen Ratten im Alter von 3 Monaten und mit einem Gewicht von
etwa 250–200
g werden unter Anästhesie
von Imalgen 1000 in einer Dosierung von 100 mg/g auf intraperitonealem
Wege (i. p.) und in einem Volumen von 1 ml/kg die Eierstöcke entfernt.
Sie erhalten ebenfalls Nembutal (3 mg/kg i. p. in einem Volumen
von 0,3 ml/kg). Die Tiere werden in Gruppen von 8 Ratten aufgeteilt.
-
Nach
dem lateralen Einschnitt werden die kutanen und muskulären Flächen durchschnitten.
Die Entfernung von jedem Ovarium erfolgt nach Ligatur jedes Eileiters.
-
Die
Ratten "SHAM" werden unter den
gleichen Bedingungen anästhesiert.
Nach Durchschneiden der kutanen und muskulären Flächen wird jedes Ovarium ausgestellt
und anschließend
in situ gebracht.
-
Behandlungen
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Die
Wirkungen der Produkte werden nach einer präventiven Behandlung bestimmt.
Die Behandlungen beginnen 24 Stunden nach der Ovariektomie. Die
Tiere werden 4 Wochen lang behandelt und teilen sich in der folgenden
Art und Weise auf:
- – eine Kontrollgruppe Sham,
die nur den oder die Füllstoffe
erhält,
- – eine
Kontrollgruppe OVX, die nur den oder die Füllstoffe erhält,
- – OVX
+ Xanthinderivat,
- – OVX
+ PTH.
-
Blutentnahmen
-
Nach
Ablauf von 4 Wochen Behandlung werden die Tiere mit der Guillotine
geköpft.
Die nach dem Zentrifugieren gesammelten Seren werden bei –20°C aufbewahrt.
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Es
wird eine lipidische Bilanz aufgestellt, ausgehend von den Bestimmungen
des Serums von Gesamtcholesterin, Triglyceriden und Phospholipiden
an einem aliquoten Teil des Serums von 500 μl.
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Das
Abfallen des Gehalts an serischem Cholesterin wird in Prozent ausgedrückt, im
Verhältnis
zu dem in den ovariektomierten Tieren anwesenden Gehalt, die nur
das Lösungsmittel
erhalten haben.
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Entnahme von Organen
-
Nach
dem Töten
der Tiere werden die folgenden Organe entnommen:
-
– Genitaltrakt
-
Die
Uteri werden entnommen und gewogen. Die Erhöhung des Gewichtes wird in
Gew.-% Uterus der ovariektomierten Tiere ausgedrückt, die nur das Lösungsmittel
erhalten haben.
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– im Bereich der Knochen
-
Die
Knochenmasse (BMD oder Bone Mineral Density = mineralische Knochendichte)
wird durch biphotonische Absorptiometrie mit Röntgenstrahlen doppelter Energie
(DEXA) gemessen. Die Messungen werden an den ausgeschnittenen und
von allen weichen Geweben befreiten Knochen durchgeführt. Die
BMD (Bone Mineral Density) wird an dem ganzen Knochen sowie an dem
metaphysären
Teil im Bereich der Extremität
gemessen, die sich in der Nähe
des linken Schienbeins befindet. Diese Zone wird als eine solche
Region definiert, die am reichsten an trabekulären Knochen ist, und demzufolge
ist sie am empfindlichsten gegenüber Veränderungen
des Knochenvolumens und der mineralischen Knochendichte.
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Die
Ergebnisse werden in Prozent ausgedrückt gemäß der Formel:
-
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Schlußfolgerung
-
Wenn
dieses Produkt in einer Dosierung von 10 mg/kg an dem Modell der
von den Eierstöcken
befreiten Ratte verwendet wird, so zeigt es einen effizienten Schutz
des Knochens (60%), vergleichbar mit dem, der durch PTH (69%) in
einer Dosierung von 10 μg/kg
erreicht wird, während
25 μg/kg
PTH 100% Knochenschutz gewährleistet.
Die Verbindung weist außerdem
keine andere uterotrophische Aktivität auf und keine Wirkung auf
den Serumgehalt von Cholesterin.
-
Dieses
Produkt kann als Arzneimittel bei der Vorbeugung oder Behandlung
von Osteoporosen verwendet werden.