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Technisches Feld
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Diese Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Betrieb einer Relaismatrix und auf ein Adressierungssystem
für Matrizen
von Relais. Die Erfindung eignet sich für miniaturisierte Relais, kann
aber auch für größere Relais
verwendet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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In der angemeldeten, nicht veröffentlichten
australischen Patentanmeldung Nr. 28005/01 wird ein miniaturisiertes
Relais offen gelegt, das als integraler Bestandteil eines Substrats,
wie z. B. einer gedruckten Leiterplatte, gebildet wird. In einer
bevorzugten Ausführung
dieser Anordnung sind die Relais in einer Matrix angeordnet, und
es wird ein Adressierungssystem für Zeilen und Spalten verwendet,
um die Relais zu setzen oder zurückzusetzen.
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Ein bekanntes Verfahren zur Adressierung
von Relais in einer Matrix ist die Bereitstellung von zwei Wicklungen
an jedem Relais, wobei eine Wicklung einem Zeilen-Ansteuerungssignal
zugeordnet ist und eine Wicklung einem Spalten-Ansteuerungssignal
zugeordnet ist, und von jeder Wicklung wird die Hälfte des
erforderlichen Aktivierungsstroms bereitgestellt. Ein solches Verfahren
ist aus GB 1 509 822 bekannt, das als am nächsten liegendes Verfahren
des bisherigen Standes der Technik betrachtet wird, und bei dem
ein Relais adressiert wird, indem ein erstes elektrisches Stromsignal
an die entsprechende Zeile und ein zweites Stromsignal an die entsprechende
Spalte angelegt wird. Eine bekannte Begrenzung solcher Adressierungs-Anordnungen
ist eine begrenzte Unterscheidung zwischen ausgewählten Matrizen
und nicht ausgewählten
Matrizen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes
Adressierungs-System für
solche Matrizen aus Relais.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das oben erwähnte Problem wird durch ein
Verfahren gemäß Anspruch
1 und einen Relaismatrix-Treiber gemäß Anspruch 3 gelöst. Die
Unterscheidung zwischen Zeilen- und Spalten-Adressierung in einer
Relaismatrix, wie oben beschrieben, kann durch Verwendung von "Kompensations-Strömen" in den nicht adressierten
Relais verbessert werden.
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Ein fehlerhafter Betrieb von Relais
kann in einem Zeilen- und Spalten-Adressierungs-System auftreten,
das eine unzureichende Unterscheidung des Aktivierungsstroms zwischen
adressierten und nicht adressierten Relais aufweist.
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Die Unterscheidung kann verbessert
werden, indem ein Strom unterhalb des minimalen Auslösestroms
in der Zeilen-Spule des ausgewählten
Relais bereitgestellt wird und indem das Doppelte dieses Stroms in
der Spalten-Spule des ausgewählten
Relais bereitgestellt wird. In allen anderen Zeilen wird ein entgegengesetzt
gerichteter Strom, der gleich dem Strom der ersten Zeile ist, aber
in entgegengesetzter Richtung fließt, verwendet, dem Spalten-Strom
entgegen zu wirken und die Netto-Magnetkraft für alle Relais in anderen Zeilen unter
die Auslöseschwelle
zu verringern, mit Ausnahme der ausgewählten Zeile, in der sich die
Ströme
verstärken.
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Dies ergibt eine 3 : 1-Unterscheidung
zwischen ausgewählten
und nicht ausgewählten
Relais. Um einen fehlerhaften Betrieb zu verhindern, werden die
Ströme
unterhalb des Auslösestroms
angelegt, bevor der doppelte Strom an die ausgewählte Spalte angelegt wird.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Zeilen-/Spalten-Adressierungs-System für eine Matrix aus Relais.
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2 zeigt
ein Zeilen-Spalten-Adressierungs-System für eine Matrix aus Relais, das
für eine
differentielle Ansteuerung angepasst ist.
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3 zeigt
ein Beispiel für
Zeilen- und Spalten-Ansteuersignale, die zur Implementation des
Verfahrens verwendet werden.
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4 zeigt
ein Beispiel für
Zeilen- und Spalten-Ansteuersignale, die zur Implementation einer
Ausführung
des Verfahrens mit einer differentiellen Ansteuerung verwendet werden.
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5 zeigt
ein Zeilen-/Spalten-Adressierungs-System für eine Matrix aus Relais, bei
denen gemeinsame/ausgedehnte Spulen verwendet werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird mit Bezug auf
die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
eine Matrix aus Relais, wobei jedes Relais zwei Aktivierungs-Spulen
aufweist. Eine Spule jedes Relais ist an ein Spalten-Ansteuersignal
angeschlossen, und die verbleibende Spule jedes Relais ist an ein
Zeilen-Ansteuersignal angeschlossen. Die einzelnen Spulen in jeder
Zeile oder Spalte sind in der Figur in Reihe geschaltet. Alternativ
können
die einzelnen Spulen in jeder Zeile oder Spalte parallel geschaltet
werden.
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Die Zeilen- und Spalten-Ansteuersignale
werden typischerweise durch steuerbare Strom- oder Spannungsquellen
erzeugt. Die Art der erforderlichen Steuerung ist die Polarität und die
Dauer von Spannung/Strom. In dem Fall der Verwendung von Spannungsquellen
wird der Strom durch die Spannung und den Gesamt-Spulenwiderstand
der Zeile oder Spalte bestimmt.
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Optional können die einzelnen Relais so
gefertigt werden, dass sie im aktivierten Zustand einrasten, nachdem
sie adressiert wurden. Beispiel-Verfahren für die Verriegelung umfassen
die Verwendung von Stromstoßrelais,
die einen Vormagnetisierungs-Magneten enthalten oder die Hinzufügung einer
zusätzlichen
dritten Spule, die ständig
von Strom durchflossen wird. In dem Fall des Verriegelungs-Betriebs
können
einzelne Relais gelöst
werden, indem ein gleiches Adressierungs-System verwendet wird,
aber die Polarität
des angelegten Zeilen- und Spalten-Signals im Vergleich zu der für das Setzen
umgekehrt ist.
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Bei den Zeilen- und Spalten-Spulen
in 1 ist eine Seite an
einen Treiber und die andere Seite an Masse angeschlossen. In dieser
Anordnung müssen
die Treiber in der Lage sein, drei Zustände zu erzeugen, nämlich 1.
keinen Strom, 2. einen positiven Strom, 3. einen negativen Strom.
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2 zeigt
eine alternative Anordnung, bei der die eine Seite der Zeilen- und
Spalten-Spulen nicht geerdet ist, und in der eine differentielle
Ansteuerungs-Anordnung für
die Zeilen- und Spalten-Spulen verwendet wird. In dieser Anordnung
können
die Zeilen- und Spalten-Treiber so vereinfacht werden, dass sie
nur zwei Zustände
aufweisen, d. h. den Zustand Null und den positiven Zustand.
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3 zeigt
ein Beispiel für
Zeilen- und Spalten-Adressierungs-Signale, die zur Anwendung der
Erfindung auf eine Relaismatrix verwendet werden.
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Die ersten beiden Signalformen sind
die Zeilen-Adressierungs-Signale. An die adressierte Zeile wird ein
Impuls mit positiver Polarität
angelegt, während
an die nicht adressierten Zeilen Impulse mit negativer Polarität angelegt
werden.
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Die nächsten beiden Signalformen
sind die Spalten-Adressierungs-Signale. Die adressierte Spalte wird
durch einen Impuls mit positiver Polarität angesteuert, der typischerweise
die doppelte Amplitude der Zeilen-Impulse hat. An die nicht adressierten
Spalten wird kein Ansteuersignal angelegt.
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Indem das Anlegen des doppelten Stromimpulses
für die
Spalte bis nach dem Anlegen der Zeilen-Ströme verzögert wird, wird vermieden,
dass nicht ausgewählte
Relais adressiert werden. Auf gleiche Weise sollte die Spaltenansteuerung
weggenommen werden, bevor die Zeilenansteuerung weggenommen wird.
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Das Relais am Schnittpunkt der adressierten
Zeile und der adressierten Spalte wird durch die Überlagerung
des Zeilenstroms und des Spaltenstroms betätigt. Die negativen Zeilenströme in den
nicht adressierten Zeilen dienen zur Erhöhung des Verhältnisses
des Stroms im ausgewählten
Relais zum Strom in den nicht ausgewählten Relais. Das Verhältnis kann
typischerweise 3 : 1 sein, indem der Spaltenstrom doppelt so groß wie der
Zeilenstrom gemacht wird. Dies steht im Vergleich zu einem Verhältnis von
2 : 1 für
die herkömmliche
Zeilen-/Spalten-Adressierung.
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Es muss verstanden werden, dass dieselbe
Lösung
für eine
Matrix beliebiger Größe angewendet
werden kann.
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4 zeigt
ein Beispiel für
die Signalformen der Ansteuersignale, die in einer Ausführung der
Erfindung mit differentieller Ansteuerung verwendet werden. Die
Ansteuersignale a sind an das eine Ende der Zeilen- oder Spalten-Spulen
angeschlossen, während
die Ansteuersignale b an das andere Ende angeschlossen sind. Durch
Aktivierung entweder des Ansteuerstroms a oder b kann die Stromrichtung
durch die Spulen gesteuert werden. Wenn kein Ansteuersignal aktiviert
wird, fließt
kein Strom durch die Spulen.
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Die nicht adressierten Zeilen werden
durch Signalformen so angesteuert, dass sich als Folge ein Stromfluss
in Gegenrichtung im Vergleich zur adressierten Zeile ergibt.
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An die adressierte Spalte wird ein
Ansteuersignal angelegt, das typischerweise im Vergleich zu den Zeilensignalen
verzögert
ist, um eine richtige Adressierung sicherzustellen.
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Für
den Fall von Stromstoßrelais
wird das Zurücksetzen
eines adressierten Relais erreicht, indem der Stromfluss umgekehrt
wird.
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5 zeigt
ein System zur Zeilen-/Spalten-Adressierung für eine Matrix aus Relais, bei
denen gemeinsam genutzte Zeilen- und Spalten-Spulen verwendet werden.
Ein solches System gemeinsam genutzter Spulen wird in der nicht
veröffentlichten
australischen Patentanmeldung Nr. 28005/01 beschrieben.
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In dieser Anordnung werden Spannungen
oder Ströme
an die gemeinsam genutzten Zeilen- und Spalten-Spulen angelegt,
um eine Adressierung von ausgewählten
Relais zu erreichen, die auf eine ähnliche Weise erfolgt wie oben
für getrennte
Zeilen- und Spalten-Spulen
pro Relais beschrieben. Da sich die Zeilen- und Spalten-Spulen über die
gesamte Zeile oder Spalte erstrecken, ist es in diesem Fall nicht
erforderlich, einzelne Relais-Spulen in Reihe oder parallel anzuschließen.
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Die gemeinsame Nutzung von Zeilen-
und Spalten-Spulen kann erreicht werden, indem verlängerte planare
Spulen verwendet werden, die durch die magnetische Öffnung mehrerer
Relais laufen, die eine Zeile oder eine Spalte umfassen. In dieser
Anordnung hat die magnetische Öffnung
jedes Relais in der Matrix eine verlängerte Zeilen-Spule und eine
verlängerte
Spalten-Spule, die durch sie hindurch verlaufen.
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In einer alternativen Ausführung können die
einzelnen Relais über
den Schnittpunkten der Zeilen- und Spalten-Spulen angeordnet werden
und durch das Magnetfeld angesteuert werden, das sich an diesen
Punkten ergibt.
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Die gemeinsam genutzten Zeilen- und
Spalten-Spulen können
jeweils eine Zeile oder Spalte bedienen oder sie können zwei
benachbarte Zeilen oder Spalten bedienen, abhängig davon, wie die Spulen
durch die magnetische Öffnung
der einzelnen Relais geführt
werden.
Figur
1
Abbildungen
Figur
2
Figur
3
Addressed
row | Adressierte
Zeile |
Unaddressed
rows | Nicht
adressierte Zeilen |
amplitude | Amplitude |
Addressed
column | Adressierte
Spalte |
Unaddressed
columns | Nicht
adressierte Spalten |
Set
relay | Relais
setzen |
Reset
relay | Relais
zurücksetzen |
Time | Zeit |
Figur
4
Addressed
row | Adressierte
Zeile |
Unaddressed
rows | Nicht
adressierte Zeilen |
amplitude | Amplitude |
Addressed
column | Adressierte
Spalte |
Unaddressed
columns | Nicht
adressierte Spalten |
Set
relay | Relais
setzen |
Reset
relay | Relais
zurücksetzen |
Time | Zeit |
Figur
5
Row
coils | Zeilen-Spulen |
Column
coils | Spalten-Spulen |